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noch 2 weiter Anmerkungen:

Ich halte mich zum Beispiel für einen relativen Glückpilz. Ich bin gesund, habe eine wunderbare Familie, finanziell keine Sorgen und in entscheidenden Situationen sicher auch oft das nötige Quentchen Glück gehabt.
Examen, Vorstellungsgespräche, Treffen der richtigen Frau zur richtigen Zeit...

Das hat 3 Bedeutungen: einerseits ist es natürlich von Bedeutung, dass ich dies überhaupt wahrnehme und mich nicht frage, wieso ich das viele Geld, was mir die Börse 2000 geschenkt hat, wieder verloren habe. Und mich als Pechvogel sehe. Oder wieso ich nicht noch näher an meinem Wohnort eine noch bessere Stelle gefunden habe, sondern jeden Tag 60 km fahren muss. Das ist die Frage der Zufriedenheit, des "kleinen Glücks".

Zweitens ist es auch richtig, dass man mit Fleiß seine Chancen verbessern kann. Die "passenden" Aufgaben im Examen sind nur dann passend, wenn man auf zumindest einige davon vorbereitet ist. Wer gar nicht lernt, der kriegt nie die passende Aufgabe. Man kann auch nicht die Möglichkeit ausschließen, dass man eine Aufgabe kriegt, die einen auf dem falschen Fuß erwischt. Aber man kann zwischen diesen Extremen die Chancen verbessern, dass man einen großen Teil des Stoffes abdeckt. Und damit "passende" Aufgaben bekommt.
Umgekehrt ist es wichtig, seine Grenzen zu kennen, vorsichtig zu sein, wo man sich nicht sicher fühlt. Wenn ich nicht schwindelfrei bin, sollte ich nicht gerade Seittänzer werden. Auch das sind Dinge, die der Mensch selbst in der Hand hat. Wer sich permanent überfordert, wer in Bereichen tätig ist, die seinen Talenten nicht entsprechen, der wird vermutlich eher unglücklich sein.
Wenn ich hätte Berufssportler werden wollen, wären meine Chancen schlecht gewesen. In meinem Bereich waren sie gut und ich hab was draus gemacht.

Das waren die 2 Komponenten, die man beeinflussen kann.

Dann gibt es das, was wirklich Schicksal ist. Wenn ich Pech habe, dann fährt irgendwann ein Lkw am Stauende genau auf meinen Wagen und bringt mich um. Ich bin einen Bruchteil einer Sekunde unaufmerksam und laufe vor eine Straßenbahn (wäre mir wirklich beinahe mal passiert). Oder irgendein Schwerverbrecher bringt mich oder jemanden meiner Familie um. Jemand den ich liebe, bekommt eine sehr schwere Krankheit....
Diesen Teil kann man nicht beeinflussen oder nur zu einem geringen Teil.
 
aus der Diskussion: Warum gibt es Pechvögel
Autor (Datum des Eintrages): xylophon  (11.03.03 15:33:08)
Beitrag: 28 von 62 (ID:8853924)
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