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Medigene: Tiefrote Zahlen

Die von hohen Verlusten geprägten Jahreszahlen werden von der Nachricht eines Rückschlags in der klinischen Forschung begleitet. 2003 soll das Minus sinken.

Die eigentlich schlechten Nachricht besteht nicht die auf den ersten Blick dramatisch tiefrot gefärbten Jahreszahlen für das Geschäftsjahr 2002. Die am Vortag bekannt gegebene Beendigung der klinischen Entwicklung eines Projektes fällt schon eher in diese Kategorie. Schwerer wiegt, dass das Biotech-Unternehmen Medigene auf zwei entscheidende Fragen noch keine positive Antwort gegeben hat.

Die Geschäftszahlen für 2002 sind haarsträubend: Da das Biotech-Unternehmen noch keine eigenen Produkte auf dem Markt hat, sind die Umsätze aus Foschungspartnerschaften mit 3,5 Mio. Euro recht gering. Der signifikante Rückschritt gegenüber dem Vorjahr, in dem 7,5 Mio. Euro erzielt worden sind, geht unter anderem auf eine Meilensteinzahlung im Jahr 2001 zurück, die sich nicht wiederholt hat. Hinzu kommt, dass mit dem Scheitern von Etomoxir und Verzögerungen bei der Suche nach einem Vermarktungspartner potenzielle Zahlung ausgefallen sind bzw. sich verschieben.

Der Nettoverlust übersteigt mit 38,6 Mio. Euro nicht nur den Umsatz um ein Mehrfaches, sondern liegt auch über der Firmenprognose. Medigene ist ein typischer Vertreter von Biopharma-Gesellschaften, die sich mitten auf der finanziellen Durststrecke befinden. Solange kein eigenes Produkt auf dem Markt ist und signifikante Umsätze erzielt werden können, treiben hohe Aufwendungen für Forschung und Entwicklung die Verluste in die Höhe. Medigene hat 2002 35,3 Mio. Euro in diesem Bereich investiert.

Eine ausreichende Liquiditätsbasis ist die Voraussetzung für das Überstehen dieser Phase. Die finanziellen Mittel des Unternehmens sind im vergangenen stark zusammen geschmolzen. Zum Jahresende belief sich der Barbestand auf 47,7 Mio. Euro, die monatliche Cashburn-Rate betrug nach Angaben von Medigene durchschnittlich 3,3 Mio. Euro pro Monat. Erste nennenswerte Umsätze will die Gesellschaft im kommenden Jahr erzielen. 2004/05 sollen weitere Entwicklungs- bzw. Marketingpartnerschaften für Erträge sorgen, die für den Schritt über die Gewinnschwelle beitragen sollen.

Für das laufende Geschäftsjahr rechnet Medigene mit einem rückläufigen Verlust. Das Minus soll auf 30 Mio. Euro sinken. Im Geschäftsbericht ist dazu ausgeführt, dass erstmalig mit Erträgen aus der Vermarktung von Leuprogel gerechnet wird. Zugleich soll die Ausgliederung des Kardiologieprogrammes zu nennenswerten Einsparungen führen. Damit sind die beiden eingangs angeführten Fragen genannt, die Medigene positiv beantworten muss: Der Abschluss einer Vermarktungspartnerschaft und die erfolgreiche Ausgliederung des Kardiologieprogrammes.

Wenn ich eines wußte, dann die Tatsache das MDG eine Luftnummer ist.:laugh:
 
aus der Diskussion: Warum bewegt sich diese KONTRON nicht?
Autor (Datum des Eintrages): Hurricanfighterplane4  (26.03.03 09:09:00)
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