Fenster schließen  |  Fenster drucken

ROUNDUP: HVB braucht keine Kapitalerhöhung für Real-Estate-Abspaltung Donnerstag, 27.03.03, 11:18


MÜNCHEN (dpa-AFX) - Die HypoVereinsbank braucht entgegen zahlreicher Spekulationen keine Kapitalerhöhung, um die bis zu 1,7 Milliarden Euro teure Abspaltung der Sparte Real Estate zu finanzieren. "Eine solche Maßnahme wäre nur dann die richtige Maßnahme, wenn wir keine Alternative dazu hätten", sagte HVB-Vorstandschef Dieter Rampl am Donnerstag in München.

Zuvor hatte es am Markt Spekulationen über die Ausgabe einer Pflichtwandelanleihe gegeben. Im laufenden Jahr will die Bank operativ wieder schwarze Zahlen schreiben. Dazu soll der Stellenabbau forciert werden.

Die HVB will das Geld für die Abspaltung des Gewerbeimmobilien-Segments durch Verkäufe nicht strategischer Beteiligungen sowie dem Börsengang der Tochter Bank Austria-Creditanstalt finanzieren. Diese soll vor der geplanten Abtrennung der Real-Estate-Sparte, die Anfang Oktober rückwirkend zum 1. Januar erfolgen soll, zum Teil an die Börse gebracht werden. Die HVB will 25 Prozent der Bank Austria am Kapitalmarkt platzieren. Dazu soll bei der Tochter das Kapital erhöht werden. Wie viel Geld der Börsengang in die Kassen der HVB spülen soll, sagte Rampl nicht. Das sei erst kurz vor dem Börsengang möglich.

AKTIE GIBT FRÜHE GEWINNE ZUM GROSSTEIL WIEDER AB

Die Aktionäre sollen für jeweils vier HVB-Aktien einen Anteilsschein der Hypo Real Estate Holding AG erhalten. Das Bankhaus kündigte zudem an, es werde der neuen Gesellschaft eine zeitlich begrenzte Ausfallgarantie von bis zu 590 Millionen Euro geben.

Die Aktie der Münchener gab bis gegen 11.00 Uhr einen Großteil ihrer frühen Gewinne wieder ab. Sie notierte mit einem Plus von 1,31 Prozent bei 7,75 Euro, nachdem sie zuvor einen Gewinn von bis zu 7,20 Prozent verbucht hatte.

Beim Blick auf das laufende Geschäftsjahr zeigte sich Rampl optimistisch. Der Vorsteuergewinn soll zwischen 300 und 600 Millionen Euro liegen nach einem Nettoverlust von 821 Millionen Euro im Vorjahr. In der Prognose sind mögliche Sonderbelastungen im Zuge der Abspaltung der Real Estate und mögliche Gewinne aus Beteiligungsverkäufen nicht enthalten.

ZIEL: STELLENABBAU FORCIEREN - RISIKOVORSORGE REDUZIEREN

Um dieses Ziel zu erreichen, erweitert die HypoVereinsbank unter anderem ihr Stellenabbauprogramm. "Wir haben unser altes Abbauprogramm von 9.100 Stellen für den Zeitraum 2001 bis 2004 jetzt auf 11.100 Stellen erhöht. Und wir werden dies schon ein Jahr früher noch in 2003 realisieren", sagte Rampl. Ein Großteil davon wurde schon im vergangenen Jahr gestrichen. Angesichts der neuen Kürzungspläne schloss Rampl betriebsbedingte Kündigungen nicht aus.

Die operativen Kosten will die HVB von 6,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 6,5 bis 6,7 Milliarden Euro reduzieren. Die Risikovorsorge, die vergangenes Jahr einen bereinigten Rekordwert von 3,3 Milliarden Euro erreichte, soll auf 2,3 bis 2,6 Milliarden Euro zurückgefahren werden. Im vorigen Jahr war die Risikovorsorge auf 3,8 Milliarden Euro angestiegen. Bei den 3,3 Milliarden Euro handelt es sich um einen um die geplante Abspaltung der Sparte Real Estate bereinigten Wert. Dies sei aber immer noch ein hohes Niveau, räumte Rampl ein./zb/mur/bi
 
aus der Diskussion: Sehen wir jetzt eine Hyp
Autor (Datum des Eintrages): forellenmarcho  (27.03.03 11:30:58)
Beitrag: 46 von 185 (ID:9003727)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE