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@Traumschiffkapitän:

Gerade so ähnlich befürchte ich einen Kompromiss im Vermittlungsausschuß.

1.Daytraderfreundliche Entscheidung ==>Anlaß zu weiteren "Reformen" (also weitere Belastung) wenn die Kohle nicht reicht- und die reicht mit Sicherheit nicht.

2. Eine Verfassungsrechtlich bedenkliche Rückbesteuerung von bereits steuerfreien Gewinnnen (warum keine Stichtagsmethode?)

3. Ein geradezu lächerliche Regelung was Befreiung von Langfristanlegern betrifft (weil oft nicht durchzuhalten-Was tun bei Squeeze-Outs/Übernahmen?)

4. Ein nichtsagendes Bekenntnis zur Gleichbehandlung (Einen Fonds über 15 Jahre zu behalten in einfacher und weniger problematischer als eine einzelne Aktie)

5. Beibehaltung der Riesterrente, obwohl durch Regulierung so eingeschnürt, daß sie zu teuer und unattraktiv ist.

Ich würde eine Förderung zur privaten Altersversorgung lediglich auf einem Sperrkonto eingezahlt von der Erreichung vorgeschriebener Mindestansparsummmen abhängig machen-wie das der Sparer macht liegt in seiner Verantwortung (Fonds/Anleihen/unter Umständen sollten auch Aktien erlaubt sein). Keine Finanzdienstleister -keine Zusatzkosten!

6.Schon Richtig. Aber für Vertrauensbildende Maßnahmen ist zu allererst die Regierung zustänig.("Jeder kann nur so gut spielen, wie der Gegner es zulässt").

Bevor ich das Wort Reformen in den Mund nehme, würde ich erst einmal überlegen, was ich sofort für mein Land tun könnte!

Hierzu ein paar Stichworte:

Abgeordnetenprivilegien/Rolle der Gewerktschaften in unserem Staat/Kritik des Bundesrechnungshofes an den Ausgaben in Bund Ländern und Gemeinden/Wartezeit bei Gerichtsentscheidungen/Vermischung von Sozialpolitik und Versicherungsleistungen/Artzhaftung/Bilanzbetrung/Kreditbe-trug (der Fall Schneider)/Zwangsmitgliedschaft in IHK/öffentliche Vergabe von Aufträgen/hochdotierte Ehrenämter/Politik und Gewerkschaften in Aufsichtsräten privater Unternehmen

Für so manches zu verbessern, braucht man oft nicht einmal Gesetze zu ändern, oder es genügen ein paar Kleinigkeiten.

Großspurig angekündigte Reformen sind unter derzeitigen Bedingungen (dafür ist nicht alleine die Politik verantwortlich) schon in der Anfangsphase gefährdet von Interessensgruppen zerredet zu werden.

Es wäre mit weniger mehr zu erreichen!

Den Parteien scheint das aber so ganz recht zu sein, wie es läuft, weil man so sehr bequem Verantwortung auf andere abschieben kann.
 
aus der Diskussion: Bundesrat lehnt Steuervergünstigungsabbaugesetz ab
Autor (Datum des Eintrages): carimba  (29.03.03 15:55:36)
Beitrag: 18 von 19 (ID:9025961)
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