Ein Lob an Wallstreet-Online: Eure eMail-Berichterstattung wird besser ! Weiter so! (Und ein bisschen weniger die Terminologie `der führende Hersteller von ...` benutzten, obwohl bei Cisco trifft`s ja zu.) Cisco - Unsicherheit vor Zahlen Cisco Systems wird morgen, am 9. Mai Quartalszahlen vorlegen. Die bange Frage, ob die hohen Erwartungen erfüllt werden können, hat die Märkte im Griff. CISCO hat sich im zurückliegenden NASDAQ-Kursgewitter gut halten können und ist mittlerweile so etwas wie ein Fels in der Brandung, aber auch ein Seismograph für die gesamte Technologiebörse. Nachdem Microsoft als ein Flaggschiff auf Grund gelaufen ist, lastet der Druck auf CISCO um so schwerer. Cisco wurde in der jüngeren Vergangenheit mit einem KGV von bis zu 190 bewertet und hat dieses hohe Niveau jedes Quartal und Geschäftsjahr wieder gerechtfertigt durch Gewinn-Wachstumsraten von bis zu 50% pro Jahr. Cisco wurde und wird oft als Rechtfertigung für teilweise astronomische Bewertungen von Technologie-Start-up’s herangezogen. Cisco ist damit der Protagonist einer ganzen Ära von Technologie und Aktienkultur, ja auch einer gewissen Firmenkultur - einer Kommunikationskultur sowieso. Daher werden Anleger mit Argusaugen darauf schauen, ob die erwarteten 13 Cents EPS ohne Wenn und Aber und ohne doppelten Boden erreicht werden. Natürlich wird man auch mehr Details wissen wollen über die nicht eben billige Akquisition vom Freitag letzte Woche, als Cisco die Übernahme ArrowPoint Communications für 5,7 Mrd. US-Dollar angekündigt hat. Ein weiterer wichtiger Parameter in der Erwartungsmatrix wird die Bruttomarge sein. Hier wollen Anleger deutlich mehr als 60% sehen. Es war wieder einmal das Barron’s Magazin, dass in dieser Nervosität noch einen draufgesetzt hat. In einem heute erschienenen Artikel wird Cisco als modernes Kartenhaus bezeichnet. Im einzelnen wird argumentiert, dass das Unternehmen seine Akquisitionspolitik in dem Masse beschleunigt hat, wie Gewinne und Aktienkurs in die Höhe geschossen sind. Steigende Gewinne hätten zu steigenden Notierungen geführt. Mit den wertvollerern Aktien seien die Firmenübernahmen bezahlt worden. Gemessen an der Bewertung von Nortel müsste der Cisco-Kurs bei 35, gemessen an Lucent sogar bei nur 16 US-Dollar liegen, wird argumentiert, um die vermeintliche Überbewertung von Cisco zu begründen. In dem Moment, wo Cisco die hochgesteckten Erwartungen nicht voll erfüllen könne, fährt das Magazin fort, würde dieser eng vermaschte Zusammenhang zwischen Akquisitionen, Kursen und Gewinnen auseinanderreissen und den Mythos Cisco demontieren. In der Tat, könnten Cisco-Zahlen unterhalb der Erwartungen für den gesamten Technologiemarkt mehr bewirken, als radikale Eingriffe der FED. Wenn dies so geschieht - und es wird eines Tages so sein - dann steht aber auch eines fest: Der darauf folgende Sell-off von Cisco und anderen Titeln wird in seiner Übertreibung neue Einstiegskurse bieten. Häufig werden Aktien mit relativer Stärke in dem Moment besonders demontiert, in dem sie auch nur den geringsten Anlass zu negativen Mutmassungen bieten. Cisco notiert aktuell mit minus 5,7% bei 63 7/8 US-Dollar. 52-Wochen Bereich zwischen 25 15/16 und 82 US-Dollar. |
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Autor (Datum des Eintrages): | hamuebue (09.05.00 10:53:02) |
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