Fenster schließen  |  Fenster drucken

MAW1496 4 plx 390 APD7963 ;GE;x;O;00000380;
UN/Golfkrieg
dda xgesp
Bericht über Menschenrechtsverletzungen in Irak vorgelegt

Utl: UN-Papier bezieht sich auf 2002 - Experte fordert Entsendung
weiterer Beobachter - IAEA will Inspektionen nach dem Krieg wieder
aufnehmen =

Genf (AP) Die Lage der Menschenrechte in Irak war vor dem
Golfkrieg alles andere als gut, wie aus einem am Dienstag
vorgelegten Bericht der UN-Menschenrechtskommission hervorgeht.
Sobald die Sicherheitslage es erlaube, sollten Beobachter nach Irak
geschickt werden, forderte der für Irak zuständige UN-Experte
Andreas Maurommatis. In seiner Rede rief Maurommatis beide
Kriegsparteien auf, das Völkerrecht zu achten.
Der Zyprer legte einen Bericht über Menschenrechtsverletzungen in
Irak vor, der sich auf die Zeit vor dem Krieg bezieht. Der Krieg
selbst wurde noch nicht berücksichtigt. Der 15-seitige Bericht
enthält Maurommatis zufolge dieselben Empfehlungen wie in den
Vorjahren. Im vergangenen Jahr hatte er Irak aufgefordert,
anstehende Hinrichtungen auszusetzen, die Verhängung der
Todesstrafe auf wenige Verbrechen zu beschränken und die Zustände
in den Gefängnissen zu verbessern. Zudem hatte er dem irakischen
Regime vorgeworfen, Kurden und Schiiten zu diskriminieren.
Maurommatis war 1999 zum UN-Menschenrechtsbeobachter für Irak
bestellt worden, besuchte das Land aber erst ein Mal, im Februar
2002. Ein für Anfang dieses Jahres geplanter Besuch musste «wegen
der aktuellen Ereignisse» verschoben werden. Die Zusammenarbeit mit
Bagdad bezeichnete Maurommatis als «langsamen, mühevollen Prozess».
Die Antworten auf seine Fragen seien «zum Teil unvollständig und
unbefriedigend».
Der irakische UN-Botschafter Samir el Nima wies die Vorwürfe
zurück und erklärte, Maurommatis habe sich zu stark auf
«Informationen von Quellen, die Irak feindlich gegenüberstehen»
verlassen. Er kritisierte zudem, dass der Bericht nicht auf
angebliche Menschenrechtsverletzungen der alliierten Streitkräfte
in Irak eingeht. Ein Sprecher des UN-Menschenrechtskommissars
teilte am Dienstag mit, die Entsendung von Beobachtern sei geplant,
«sobald die Bedingungen es zulassen». Der Kommissar habe die
Vereinten Nationen um 1,6 Millionen Dollar für eine entsprechende
Mission gebeten.
Unterdessen teilte die Internationalen Atomenergie-Behörde (IAEA)
mit, sie wolle die Inspektionen in Irak nach Kriegsende wieder
aufnehmen. IAEA-Chef Mohammed ElBaradei betonte, seine Behörde
allein habe die «Befugnis, Iraks atomare Abrüstung zu überprüfen.»
Die Inspektoren hatten bei Kontrollen von November bis zum Ausbruch
des Krieges keine Hinweise auf Atomwaffen in Irak gefunden, die
IAEA hält aber weitere Inspektionen für nötig.
Ende##
AP/330,179/bs/gü


011538 apr 03
 
aus der Diskussion: Waffeninspektoren: Die deutsche Schuld am Krieg!
Autor (Datum des Eintrages): inu  (01.04.03 15:53:36)
Beitrag: 93 von 119 (ID:9049755)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE