mal ein Hinweiß darauf, wer in Zukunft die dt. Sozialsystheme vor dem Ruin bewahren soll: Diese Situationsbeschreibung basiert aufgrund der vorgenannten Gründen ausschließlich auf Daten zur Bildungs- und Ausbildungssituation von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ausländischer Herkunft, wobei unter Hinzuziehung einer Vielzahl von Praxisberichten davon ausgegangen werden muss, dass Aussiedlerjugendliche ähnliche Probleme im Bereich der schulischen und beruflichen Aus- und Weiterbildung haben. Die Annahme, dass sich schulische, sprachliche und berufliche Probleme der jungen Zuwanderer mit steigender Aufenthaltsdauer quasi von selbst lösen, ist durch die Realität mittlerweile klar widerlegt worden. So hat sich zwar die Schulbildung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen vorrangig in den 80er Jahren deutlich verbessert, seit Mitte der 90er Jahre ist allerdings eine Stagnation zu beobachten. Auch heute noch verlassen ausländische Jugendliche im Vergleich zu Deutschen dreimal so häufig die allgemeinbildende Schule ohne Abschluss. Und umgekehrt erreichen ca. dreimal mehr deutsche Schüler die Hochschulreife als ausländische. Bei den ausländischen Jugendlichen dominiert der Hauptschulabschluss. Während zwei Drittel der deutschen Schulentlassenen einen mittleren bzw. höheren Abschluss erzielen, verlässt nur etwas mehr als ein Drittel der ausländischen Jugendlichen die allgemeinbildende Schule mit einem solchen Abschluss. Besonders eklatant ist der Abstand zwischen deutschen und ausländischen Schulentlassenen bei der Hochschulreife. Mehr als jeder vierte Deutsche erreicht das Abitur; bei den Jugendlichen ausländischer Herkunft ist dies noch nicht einmal jeder Zehnte. Deutlich zeigt sich seit einigen Jahren, dass die positive Entwicklung bei der Verbesserung der Schulabschlüsse von Jugendlichen ausländischer Herkunft, die bis Anfang der 90er Jahre vorherrschte, zu Stillstand gekommen ist: zwischen 1994 und 1997 ist der Anteil der ausländischen Schüler an Realschulen und Gymnasien nicht gestiegen, der Anteil an Sonderschülern nicht gesunken. Betrachtet man nunmehr die Schulabgänger ohne Abschluss nach einzelnen Bundesländern, so zeigen sich z.T. erhebliche Unterschiede. In den Ländern Berlin, Bayern, Bremen und Hessen ist das Risiko des Schulversagens für ausländische Jugendliche besonders hoch, während insbesondere in Nordrhein-Westfalen bei einer generell niedrigen Versagensquote auch ausländische Jugendliche davon profitieren. Die besonderen Probleme in der Schulbildung von Migranten - insbesondere in Ballungszentren wie Berlin -. zeigen sich beispielsweise auch bei dem höchsten Schulabschluss: hier verlassen 35 % aller deutschen Schüler die Schule mit der Hochschulreife, während es bei ausländischen Jugendlichen nur 10 % sind. Der in den 80er Jahren vorherrschende Trend zu höheren Schulabschlüssen bei ausländischen Jugendlichen hat sich deutlich verlangsamt bzw. stagniert. Der Abstand zwischen deutschen und ausländischen Jugendlichen bei den Schulabschlüssen ist nicht geringer geworden. Dies hat für den weiteren Bildungsweg gravierende Auswirkungen, da die Qualität der Schulabschlüsse und die damit verbundene mündliche und schriftliche Sprachkompetenz für zukunftsträchtige (Dienstleistungs-) Berufe eine besonders große Bedeutung hat. Insgesamt hat die Stagnation der schulischen Bildung von Jugendlichen ausländischer Herkunft erhebliche Auswirkungen auf ihre berufliche Qualifizierung, die sich seit 1994 deutlich verschlechtert hat. Während bei deutschen Jugendlichen und jungen Erwachsenen nur ca. 8 % ohne Ausbildung bleiben, liegt die Ungelerntenquote bei türkischen Jugendlichen mit ca. 40 % fünfmal höher (Ausländer insgesamt: 33%). Bedenklich ist vor allem, dass seit 1995 ein erheblicher Rückgang bei der Ausbildungsbeteiligung junger Ausländer festzustellen ist. Nach dem bisherigen Höchststand der Ausbildungsbeteiligung der ausländischen Jugendlichen 1994 mit 44 % (Deutsche: 70 %), sank dieser Wert auf 37,8 % 1998 (Deutsche: 66 %) und ist damit innerhalb von vier Jahren auf den Stand von 1990 zurückgefallen. Aber nicht nur die Quote der Ausbildungsbeteiligung sinkt, auch die absoluten Zahlen der männlichen und weiblichen Auszubildenden sinken, während sie bei den deutschen Jugendlichen steigen. Zu der deutlich geringeren Ausbildungsbeteiligung kommt hinzu, dass das faktische Berufsspektrum der Jugendlichen ausländischer Herkunft viel enger als das der deutschen Gleichaltrigen ist. Nach wie vor wird die Mehrheit der ausländischen Jugendlichen in Berufen und Wirtschaftsbereichen ausgebildet, an denen deutsche Jugendliche merklich weniger interessiert sind. Dies gilt für junge Frauen in pflegenden und Gesundheitsberufen, wie Arzt- oder Apothekenhelferin, aber auch in der Ausbildung zur Einzelhandelskauffrau, sowie im Friseurberuf. Bei den jungen Männern sind dies vorrangig die Berufe des Gas- und Wasserinstallateurs, des Kraftfahrzeugmechanikers, sowie Berufe im Bau- und Bergbaubereich. Diese Berufe sind in der Regel gekennzeichnet entweder durch mangelnde Verdienst- und Aufstiegschancen oder aber durch ungünstige Arbeitszeiten und -bedingungen und oftmals einem hohen Arbeitsplatzrisiko. Demgegenüber sind ausländische Jugendliche in einigen Berufsfeldern völlig unterrepräsentiert, wie z.B. in den meisten kaufmännischen und verwaltenden Berufen, insbesondere im Öffentlichen Dienst, bei den Banken und Versicherungen aber auch in den neuen IT-Berufen. Abschließend ist festzustellen, dass Jugendliche ausländischer Herkunft im Vergleich zu ihrem Bevölkerungsanteil ( rund 13 % in Westdeutschland) in allen Ausbildungsbereichen unterdurchschnittlich ausgebildet werden. Dies gilt in Industrie und Handel mit 9 %, aber auch im Handwerk und bei den Freien Berufen (9 %). Nach wie vor ist es jedoch der Öffentliche Dienst, dessen Ausbildungsleistung am geringsten ist: Gerade 3 % der Auszubildenden haben keine deutsche Staatsangehörigkeit. Eine Zuwanderung ist sicherlich auch in Zukunft nötig, hier musss es jedoch vorrangig darum gehen, welchen Nutzen D davon hat. Eine Zuwanderung die weiterhin die Sozialsystheme massiv belastet, wird den wirt. Abstieg Deutschlands nur noch beschleunigen. |
|
aus der Diskussion: | Türkisch, bald 2. Amtssprache? |
Autor (Datum des Eintrages): | hasenbrot (07.04.03 17:18:20) |
Beitrag: | 120 von 171 (ID:9104680) |
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE |