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#3115 von helmut_kohl 02.04.03 18:46:23 Beitrag Nr.: 9.063.845 9063845
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@ sittin bull inv

Helmut-Kohl, ich weiß das es müßig ist, mit dir über so etwas zu diskutieren, die Links waren für jsutformoney gedacht- du wirst es mit deiner Vorbildung nie verstehen können, sel´bst wenn du es ernsthaft versuchen würdest.

So schreibt jemand dem die Argumente ausgehen. Die Frei-Physiker werfen den herkoemmlichen Physikern vor sie haetten “zu viel Bildung” . Tatsache ist, dass eine Forderung wie die nach Schwundgeld immer durch ein Modell gestuetzt sein muss. Und ich moechte im Modell mit Ursache und Wirkung sehen koennen, warum wir Schwundgeld brauchen. Bis dahin ist Freiwirtschaft ein Pudding, den man leider nicht an die Wand nageln kann.

In der Zeit von 1150 bis 1450 gab es in Mitteleuropa eine krisenfreie Zeit, welche durch eine geniale zinsfreie Währung erreicht wurde:

Meine Fragen an Dich:
Wie hoch war das Wachstum p.a. in dieser Zeit? Ich will nicht wissen, ob Staedte gewachsen sind (wie sind wohl die Staedte in den USA nach 1900 gewachsen?), sondern ich will harte, nackte Zahlen. % per annum!
Wenn wir mal ab 1450 das Wachstum extrapolieren, wie hoch waere dann das GDP in Deutschland?

Ernst gemeinte Fragen!!!!

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#3118 von sittin bull inv 02.04.03 23:27:24 Beitrag Nr.: 9.066.900 9066900
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@ Helmut_Kohl: Warum ich es als müßig empfinde mit dir zu diskutieren liegt nicht an meinen ausgehenden Argumenten,
sondern an deinem Diskussionsstil!

Ich bin so nett und suchte trotzdem nach den Daten.

Kann etwas dauern, brauche dafür etwas Zeit.

Die GDP-Daten wird es nicht geben, wer sollte die auch haben, eine Grafik zu den (angenommenen) Städtegründungen kann ich liefern, wenn es beliebt.
Extrapolieren macht auch keinen Sinn, wie du sicherlich weißt bewegt sich jedewede Zinswirtschaft in Zyklen, in denen regelmäßig sämtliches Vermögen und Kapital vernichtet wird.

Ich kann zum besseren Überblick mal etwas aus Helmut Creutz Geldsyndrom zitieren!



Die Probleme des kapitalistischen Wirtschaftssystems hängen mit dem Geldbereich zusammen, die Probleme im Geldbereich mit zwei Überentwicklungen:

der Überentwicklung der Geldmenge,
die zur Inflation führt,

und der Überentwicklung der Geldvermögen, die zur Überschuldung und zum Wachstum zwingt.


Um diese Überentwicklungen zu überwinden, muß die Geldmenge kontrollierbar und der Umlauf verstetigt werden. Beides ist durch eine konstruktive Umlaufsicherung zu erreichen, die den Zins und die Inflation für diese Aufgabe überflüssig macht. Dazu wiederum müssen drei Widersprüchlichkeiten überwunden werden:
1. (bezogen auf das Geld) der Widerspruch zwischen öffentlichem und privatem Eigentum,
2. (bezogen auf die Geldfunktionen) der Widerspruch zwischen Tausch- und Wertaufbewahrungsmittel,
3. (bezogen auf das Giralgeld) der Widerspruch zwischen seiner Nutzung als Nachfrage- und Kreditmittel.

Der erste und der dritte Widerspruch verhindern heute eine konkrete Geldmengensteuerung und damit die Überwindung der Inflation. Der erste und der zweite Widerspruch verhindern eine marktgerechte Absenkung der Zinsen. Mit den ständig positiven Zinsen aber bleiben die Geldvermögens- und Verschuldungseskalationen sowie die ungerechten Verteilungen des Volkseinkommens nicht nur bestehen, sondern nehmen noch ständig zu.

Die Folgen sind Fehlentwicklungen schwerwiegender Natur. Sie zeichnen sich als zunehmende und immer weniger beherrschbare soziale, ökonomische und ökologische Störungen ab, die schließlich in Zerstörungen enden müssen.


In der nachfolgenden zweiteiligen Grafik Nr. 77 sind die in diesem Buch dargelegten Gesamtzusammenhänge zwischen Geld und Gesellschaft noch einmal als ineinandergreifendes Rädersystem dargestellt. In der linken Hälfte ist der monetäre Bereich wiedergegeben und in der rechten der realwirtschaftliche. Schnittpunkt und Übergang beider Bereiche ist die Wirtschaft.
Im monetären Bereich haben wir einen Kreislauf (1), der sich selbst hochschaukelt: Mit den ständig steigenden Zinserträgen des Geldkapitals wachsen die Geldvermögen und Bankumsätze weiter an. Damit wiederum nehmen die Überschuldung und die Zinsbelastung der Wirtschaft zu, was erneut die Zinserträge und die Geldvermögen wachsen läßt, usw.
In der Sprache der Kybernetiker haben wir es hier mit einem „positiv rückgekoppelten Regelkreis“ zu tun. Vergleichbar ist das mit einem falsch programmierten Heizungsthermostat, der bei steigenden Raumtemperaturen das Ventil weiter öffnet statt schließt. Funktionierende technische wie natürliche Regelkreise sind dagegen „negativ rückgekoppelt“, das heißt, Überentwick-
lungen bremsen sich selbst ab.
Im rechten Teil der Darstellung sind die Folgen des monetären Überwachstums in zwei Halbkreisen aufgezeigt. Der obere Halbkreis (2) gibt die ökonomisch-sozialen Auswirkungen wieder, der untere (3) die ökologischen. Gehen wir zuerst dem oberen Halbkreis nach:
Die ständig zunehmenden Ansprüche des Geldkapitals an das
Sozialprodukt führen zu einer Verringerung des Restanteils, der für die Arbeitsleistenden übrigbleibt. Das heißt, die Einkommen der Unternehmer und/oder der Arbeitnehmer sinken mit der Verschuldungszunahme.

Die Folgen sind Nachfrage- und Investitionsrückgänge, Firmenpleiten und Arbeitslosigkeit. Auf Dauer
und mit jedem Konjunktureinbruch zunehmend, werden die so-
zialen Spannungen unerträglicher. Am Ende können Unruhen,
Gewalt und Aufstände bis hin zu Kriegen das Ergebnis sein.
Vermeidbar ist die Einkommensminderung der Arbeitsleisten-
den nur, wenn man - wie der Halbkreis 3 zeigt - das Sozialprodukt jedes Jahr vergrößert, mindestens um jenen Anteil, den das Kapital von Jahr zu Jahr mehr beansprucht. Soll die gegebene Verteilungsrelation zwischen Kapital und Arbeit beibehalten werden, muß das prozentuale Wirtschaftswachstum sogar dem des Geldkapitals entsprechen. Eine solche dauernde Leistungssteigerung vergrößert jedoch sowohl den Ressoursenverbrauch wie die
Umweltzerstörung.

Dieser „Ausweg“ aus der sozial-ökonomi-
schen Krise führt also beschleunigt in die ökologische. Damit drohen nicht nur Umweltkatastrophen, sondern ebenfalls gewaltsame Auseinandersetzungen um die natürlichen Ressourcen.
Wie diese zusammenfassende Darstellung noch einmal zeigt,
gehen die entscheidenden Probleme von dem Überwachstum der
Geldvermögen aus. Für die Politiker ergibt sich daraus eine doppelte Zwickmühle. Werden die wachsenden Geldvermögen nicht über Kredite in die Wirtschaft zurückgeschleust, kommt es zu einer deflationären Rezession. Führt man die wachsenden Geldvermögen über Kredite in den Wirtschaftskreislauf zurück,
kommt es zur Überschuldung und Verarmung der Werteschaffenden und damit zu einem ökonomisch-sozialen Kollaps.

Kurbelt man zu dessen Vermeidung die Wirtschaftsleistung ständig an, droht uns der ökologische Zusammenbruch. In unserer Wirklichkeit läuft die Entwicklung auf beides hinaus: Der soziale Kollaps ist unausweichlich, weil das Wirtschaftswachstum nicht in dem Tempo der Geldvermögenszunahme gesteigert werden kann, der
ökologische Kollaps, weil die Umwelt auch dieses unzureichende Wachstum nicht mehr verkraftet, schon gar nicht bei gleichzeitiger Bevölkerungszunahme auf unserem Planeten.

Diese ineinandergreifenden Problementwicklungen, die das
„Geldsyndrom“ beschreiben, lassen sich nur an einem einzigen Punkt nachhaltig verändern, nämlich der Zinshöhe : Mit einer Absenkung der Zinssätze läßt das Überwachstum der Geldvermögen nach und damit der weitere Verschuldungszwang. Mit nachlassender Verschuldung und sinkenden Zinssätzen wird die Wirtschaft entlastet. Damit reduziert sich die Verarmung der Arbeitsleisten-
den und damit wiederum der Zwang zum Wachstum. Ein Absinken der Zinshöhe ist jedoch nur erreichbar, wenn wir die Möglichkeit der Geldzurückhaltungen überwinden. Das wiederum erfordert eine andere Umlaufsicherung für das Geld. Ohne eine Verstetigung des Geldumlaufs und der damit möglich werdenden Absenkungen der Inflations- und Zinssätze, muß unser Geld so wie es heute ist, aus einfachen mathematischen Gründen sich selbst und
damit unsere Gesellschaft zerstören.


http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/geldsyndrom/zs…


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Helmut_Kohl

@ sittin bull inv

Die GDP-Daten wird es nicht geben, wer sollte die auch haben, eine Grafik zu den (angenommenen) Städtegründungen kann ich liefern, wenn es beliebt.

Es muss aber irgendwelche anderen Daten zum Lebensstandard geben. GDP-Zahlen fuer 1300 sind in der Tat nicht zu bekommen.

In Sachen Creutz:

Der Mann stellt im Schaubild 77b folgende Kausalkette auf:

1: Hoehere Zinsen
2: Niedrigere Lohn-Einkommen/Gewinne
3: Soziale Spannungen
4: Krieg/Krise
5: Umweltverschmutzung
6: Einziger Ausweg Mehr Wachstum
7: Hoehere Zinsen

Ein Teufelskreis, wenn denn die Kausalkette stimmen wuerde. Tut sie aber nicht.

1->2 ist falsch. Von 1946 bis 2002 ist nominales GDP im Schnitt um 7.2% p.a. gewachsen. Loehne und Gehaelter auch um exact 7.2%. Die Sicht, dass hoehere Zinsen auf Kosten der Einkommen gehen, ist rein statisch: Wenn der Kuchen gleich gross bleibt, dann nehmen die Zinsen dem Arbeitseinkommen in der Tata etwas weg. Wenn der Kuchen auch waechst, muss das nicht der Fall sein, und wie die Zahlen zeigen, ist es auch nicht der Fall.

5->6 verstehe ich nicht. Umweltverschmutzung fuehrt zu mehr Wachstum???


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#3126 von sittin bull inv 03.04.03 20:23:56 Beitrag Nr.: 9.076.519 9076519
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Huh?

1->2 ist falsch. Von 1946 bis 2002 ist nominales GDP im Schnitt um 7.2% p.a. gewachsen. Loehne und Gehaelter auch um exact 7.2%. Die Sicht, dass hoehere Zinsen auf Kosten der Einkommen gehen, ist rein statisch: Wenn der Kuchen gleich gross bleibt, dann nehmen die Zinsen dem Arbeitseinkommen in der Tata etwas weg. Wenn der Kuchen auch waechst, muss das nicht der Fall sein, und wie die Zahlen zeigen, ist es auch nicht der Fall.


Das daher der Zwang zum Wachstum kommt ist mir doch auch klar- aber deine Zahlen beleg bitte erstmal mit Quelle.


Und dann nicht vergessen, wie das Wachstum "erkauft" wurde-
siehe Titel dieses Threads!

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#3129 von helmut_kohl 03.04.03 22:26:29 Beitrag Nr.: 9.077.965 9077965
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@ sittin

Das daher der Zwang zum Wachstum kommt ist mir doch auch klar- aber deine Zahlen beleg bitte erstmal mit Quelle.

Die Quelle ist: BEA.gov “relation of GDP, GNP and National Income”

Im uebrigen bedeutet Zins nicht Zwang zum Wachstum. Positiver Zins und Null-Wachstum sind miteinander vereinbar.

Allgemein muss ich sagen: Die Creutz’sche Theorie hat aus meiner Sicht einen Nachteil: Sie will vorschreiben wie hoch denn der Zins sein soll, ohne eine exakte Theorie ueber die Auswirkungen von Zins auf a) das Angebot (Sparverhalten) und b) die Nachfrage (Investitionsverhalten) nach Kredit zu entwickeln. Zumindest aus meiner Sicht ist das ein Nachteil. Aus Creutz’ Sicht ist das ein Vorteil, denn ohne Theorie kann man alles moegliche behaupten. Warum nicht +100%? Oder –50%? Oder pi/e^2? Im theorie-losen Raum kann dann jeder Depp Forderungen aufstellen, belegt durch das laecherliche Zahnrad-Diagram auf der Creuz’schen Homepage.

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#3130 von helmut_kohl 03.04.03 22:43:20 Beitrag Nr.: 9.078.115 9078115
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Und hier noch ein News-Flash ueber das paradiesische Leben im Mittelalter:

http://www.abpischools.org.uk/resources/medicines-and-drugs/…

How did they live?
Many people in the Middle Ages were less healthy than earlier people had been. The Romans had known that good buildings, clean water and sewers were important. But after the collapse of the Roman Empire many people lived in poorer and dirtier conditions. Many of the Romans’ ideas about medicine were lost too.
What did they think caused disease?
Some people believed that diseases were a punishment from God. Others thought illnesses were linked to the positions of the stars and planets. Another theory was that there was an invisible poison in the air, which they called ‘miasma’. Greek and Roman ideas about the four humours of the body still existed too.
The Black Death
During these years there were several outbreaks of bubonic plague, called ‘the Black Death’. The disease started in Asia and spread across Europe along the trading routes. Bubonic plague is carried by the fleas on rats. Huge numbers of people died.
People tried many different ways to prevent and cure the Black Death. There were herbal medicines, superstitious remedies, recipes for clearing the air of ‘miasma’ and religious punishments. None of them worked, because people did not actually understand what caused the plague.
Did medicine improve at all?
There were some improvements in medicines. The many wars in this era led to an increase in the number of doctors. They began to use wine as an antiseptic to treat wounds. They also used opium as an anaesthetic. But only men were allowed to be doctors. If women tried to practice medicine they were hanged as witches.



OK, OK, Spass beiseite. Ich will nicht die Null-Zinsen fuer alles Ueble des Mittelalters verantwortlich machen. Das waere genauso laecherlich wie sittin’s Behauptung die Null-Zinsen waeren fuer alles positive verantwortlich. Obwohl ich beim besten Willen nicht viel positives finden kann: Zahlreiche Kriege (haben die Leute im Mittelalter denn nichts von Helmut Creutz geoert???), Black Death (der sich dank Staedtegruendungen so richtig schoen ausbreiten konnte!!!), Null Fortschritt und sogar Rueckschritte in Medizin und Hygiene. Also ich zahle lieber Zinsen und lebe dafuer doppelt so lange.

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#3131 von sittin bull inv 03.04.03 23:04:11 Beitrag Nr.: 9.078.282 9078282
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Helmut, was du da zum Mittelalter schreibst stimmt-
es war ja auch sehr lang, und nach der prosperierenden Phase gab es die von dir genannten Erscheinungen.

Und die Leute konnten sich nicht erklären woran es lag.




Im uebrigen bedeutet Zins nicht Zwang zum Wachstum. Positiver Zins und Null-Wachstum sind miteinander vereinbar.



Ja? Wo? Wie? Wann? Warum?

Zumindest aus meiner Sicht ist das ein Nachteil. Aus Creutz’ Sicht ist das ein Vorteil, denn ohne Theorie kann man alles moegliche behaupten. Warum nicht +100%? Oder –50%? Oder pi/e^2? Im theorie-losen Raum kann dann jeder Depp Forderungen aufstellen, belegt durch das laecherliche Zahnrad-Diagram auf der Creuz’schen Homepage.

Deine Kritik in allen Ehren, doch lächerlich brauchst den armen Creutz jetzt nicht machen.
Die Zinstreppe um Null ist nicht willkürlich gewählt.
Auch diese wird sich auf dem Markt bilden,
wenn eine Umlaufsicherung eingeführt wird.

Moment:




Der freiwirtschaftliche Ansatz bedarf keiner Gebote und Verbote. Er beeinträchtigt auch nicht die notwendigen Funktionen des Zinses. Inflationsausgleich, Knappheitspreis und Risikoaufschlag werden ebensowenig manipuliert wie die Kreditvermittlungskosten, die ebenfalls Bestandteil der Kreditkosten sind. Lediglich der Grundzins[54], der Ökonom John Meynard Keynes prägte den Begriff ‹Liquiditätsverzichtsprämie›, der sich aus der Überlegenheit des Geldes ableitet, wird eliminiert. Dieser Grundzins beträgt etwa drei Prozent. Er allein erzwingt die exponentielle Vermehrung der Geldvermögen jener Menschen, die ihr Geld nicht zum Leben ausgeben müssen. Der Grundzins stellt das Geldkapital außerhalb der Gesetzmäßigkeiten von Angebot und Nachfrage.



Die Umtauschgebühr - eventuell schon die bloße Androhung solcher Kosten - belastet das Spekulieren auf steigende Zinssätze. Es ist somit nicht mehr rentabel überschüssige Geldvermögen zurückzuhalten. Das Geld steht nun unter Angebotsdruck.

Auch bei niedrigsten Zinssätzen wird so ein ausreichendes Kreditangebot zur Verfügung stehen. Dieser Mechanismus zwingt überschüssige Geldvermögen, sich gegenseitig im Preis zu unterbieten.[55] Das Geld, das bisher Monopoleigenschaften hat, unterliegt jetzt den Regeln der Marktwirtschaft. Eine ausreichende Geldmenge drückt seinen Preis, den Grundzins[56], gegen den Wert Null.

Über die Höhe einer Umlaufgebühr und die Häufigkeit einer Umtauschaktion muß eine Notenbank individuell und unabhängig entscheiden können. Wichtig ist, daß beide Faktoren mäßig eingesetzt werden, um Vertrauen in und Akzeptanz für die Währung nicht zu gefährden. Der erwartete Effekt muß aber dennoch so groß sein, daß bei Null-Inflation und gesättigten Märkten die Verzinsung langfristiger Geldausleihungen um null Prozent beträgt.

http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/popp/zinswahn/



Ich bin mir ziemlich sicher, dass du das als Schwachsinn titulieren wirst. Es wundert mich eh`, dass du noch nie davon gehört haben solltest!


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#3133 von sittin bull inv 03.04.03 23:58:23 Beitrag Nr.: 9.079.026 9079026
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http://www.geldcrash.de/Aktuelles/Artikel/Teufelskreis/teufe…


Nun, auch die einsetzende Arbeitsteilung ausgelöst durch die Geldwirtschaft war an der prosperienden Phase beteiligt- doch augenscheinlich war später nur dieser Faktor alleine kein ausreichendes Kriterium für Prosperität.


Sehr interessant in dem Zusammenhang:

"Das Geld in der Geschichte"
von Karl Walker

hier gibt es das gesamte Buch zu lesen:

http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/walker/gdg.htm



Und noch etwas finde ich überaus aufschlußreich!

Es weiß wirklich kaum einer, wie Geld funktioniert...

Helmut du als Experte einmal ausgenommen.

Dabei stellt Geld doch so einen umfassenden Einfluß auf unser Leben da...

Schizophrenes Geld
Um es auf den Punkt zu bringen: unser herkömmliches Geld soll mehrere Funktionen bzw. Aufgaben gleichzeitig erfüllen. Die Aufgaben, um die es hier besonders geht, bestehen darin, daß es
a) als Tauschmittel
b) als Vermögensgegenstand

und außerdem noch als Preismaßstab dienen soll. Als Preismaßstab ist es natürlich auch sehr wichtig, aber es werden hier vor allem die beiden ersten Funktionen untersucht, da sie einen "unlösbaren" Widerspruch, ein Dilemma, hervorrufen.

Ein Tauschmittel kennzeichnet sich dadurch, daß es weitergegeben wird; ein Vermögensgegenstand aber gerade dadurch, daß er nicht weitergegeben wird. Geld als Tauschmittel zu benutzen bedeutet folglich, es als Vermögensgegenstand aufzugeben, wohingegen es als Vermögensgegenstand nicht gleichzeitig als Tauschmittel benutzt werden kann (weder von einem selbst, noch von all jenen, die es in der Folge bekommen hätten, wenn man es benutzt hätte).

Ein reines Tauschmittel müßte eine öffentliche Einrichtung sein, die allen zur Verfügung steht, die an Tauschprozessen teilnehmen. Ein Vermögensgegen-stand ist aber ein ausgesprochen privates Gut, das alle anderen Teilnehmer von der Benutzung ausschließt


http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/probst/


Deflationen in unseren Tagen sind also nicht mehr Folge ungenügender Geldversorgung oder Geldverknappung durch die Notenbanken, sondern Folge gestörter Geldnutzung, also die Folge von Kaufkraftblockierungen. Jede Unterbrechung des Geldkreislaufs aber erzeugt liegen bleibende Waren, reduzierte Nachbestellungen und Neuproduktionen und damit, bei ungekürzten Arbeitszeiten, sogar Arbeitslosigkeit. Während also Inflationen heute nur dann entstehen können, wenn die Notenbanken die Geldmenge vorher über den Bedarf hinaus vermehrt haben, kann es zu Deflationserscheinungen auch bei ausreichend vorhandener Geldmenge kommen, wenn die Kaufbereitschaft der Bevölkerung zurückgeht. Die Notenbanken können dann nur noch versuchen, die Nachfrage durch Absenkung der so genannten Leitzinsen zu stimulieren, der Staat durch höhere Verschuldung und die Vergabe öffentlicher Aufträge. Kurz, das was wir heute Deflationen nennen, kann - genau betrachtet - eine ganz natürliche Entwicklung auf Grund zunehmender Sättigungen sein.



http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/creutz-deflati…

Eine zentrale Ursache für die Krisen-
entwicklung und damit ein Dilemma unserer sozialen Marktwirtschaft, daß mittlerweile so effektiv und so viel produziert wird, daß es immer schwieriger wird, für die erzeugten Produkte Nachfrage zu finden oder zu schaffen. Absatzstockungen aber reduzieren die Rentabilität und damit in Folge die Investitionen. Eine anhaltende Stagnation führt schließlich zur Senkung der Kapitalrendite und einer Geldzurückhaltung mit deflationären Symptomen. Das bedeutet: Anhaltende Kaufzurückhaltung, Produktionsrückgang, Entlassungen. Erst wenn der Mangel an Gütern so groß geworden ist, daß sich Investitionen wieder ‹lohnen› weil wieder ‹vernünftige› Preise zu erzielen sind, kann die Krise überwunden werden.



Es sind zeitlich begrenzte Zuspitzungen, mit besonders deutlich wahrnehmbaren Veränderungen in der Gesellschaft, die als Krisen bezeichnet werden.

Daß die Überproduktion von Waren und Dienstleistungen zur Wirtschaftskrise und damit zu Versorgungsengpässen führt, ist für sich genommen widersinnig und unnötig. Es ist nur damit zu erklären, daß Geld den notwendigen Tausch- und Investitionsvorgängen vorenthalten werden kann.


Wenn die Rentabilität des Finanzkapitals eines Tages nicht mehr gewährleistet werden kann, wird das Finanzsystem kollabieren und unsere Gesellschaft in Not und Elend stürzen.


http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/popp/zinswahn/


Die klassische Deflation, ausgelöst durch einen tatsächlichen Geldmangel, ist nach wie vor mit Recht ein Schreckgespenst, vor allem im Hinblick auf die sich beschleunigende und schwer zu bremsende Abwärtsspirale.
Wenn aber in einer gesättigten Wirtschaft Verbrauchszunahme und Wachstumsraten zurückgehen und im Gleichschritt damit die Zinsen und Preise, ist das keine problematische, sondern eher eine natürliche und wünschenswerte Entwicklung. Ebenfalls ist es ganz normal, dass unter diesen Gegebenheiten auch das Wachstum der Investitionen und der Kreditaufnahmen rückläufig ist. Problematisch ist dabei jedoch, dass mit diesen rückläufigen Entwicklungen die ausgegebene Geldmenge nicht im Gleichschritt reduziert wird, sondern deren Überschüsse sich in den privaten Tresoren sammeln. Denn mit dieser sich ansammelnden Differenz zwischen der ausgegebenen und der notwendigen aktiven Geldmenge, bildet sich ein aufgestautes Nachfragepotential, das bei einem Anspringen der Konjunktur und einer Wiederbelebung des Wachstums zu einem Inflationsschub führen muss. Die damit wieder ansteigenden Zinsen aber könnten bei den hohen Schulden in Lande für die Wirtschaft "tödlich" sein, vor allem für den überschuldeten Staat.

http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/creutz-deflati…


***********************************************************



Wenn man das Gehaben und Streben der Menschen betrach-
tet, ihr Tun und Lassen, ihr Jagen nach Reichtum, Ansehen
und Macht, möchte man meinen, es würde die ewige Seligkeit
von der Erreichung dieser Ziele abhängen. Wenn man aber
weiss, wieviel Heuchelei, Kriecherei und Rücksichtslosigkeit, wieviel Unwürdigkeit, Charakterlosigkeit und Gewissenlosigkeit zur Erreichung dieser Ziele vielfach erforderlich ist und wieviele Mitmenschen unter diesem Machtstreben zu leiden haben, wenn man andererseits sieht, wie der ewige Gleichmacher Tod von aller Macht und Herrlichkeit nur ein Stoppelfeld
übrig lässt, drängt sich jedem die Erkenntnis geradezu auf,
dass das Streben nach diesen materiellen Gütern nicht im
Sinne einer ewigen Ordnung liegen kann

http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/ellocco/theseus/


Der erste Mensch, der damit begonnen hat, als Schutz gegen die Unwägbarkeiten der Zukunft eine Menge Güter anzuhäufen, mußte damit automatisch seinen Besitz gegen den Neid und die Bedürfnisse anderer Menschen verteidigen. Wenn eine Gesellschaft Angst vor Knappheit hat, wird sie eine Atmosphäre schaffen, in der die Ängste wohlbegründet sind. Es handelt sich hier um eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Die Angst vor Mangel, die Folge unseres Geldsystems, erzeugt Gier und das Horten von Geld. Dadurch wird dem Geldkreislauf Geld entzogen, was wiederum Knappheit und somit Mangel nach sich zieht



http://www.holis.de



Die Phönizier haben das Geld erfunden - aber warum so wenig?


Sprichwort



«Die Schwierigkeit liegt nicht in den neuen Ideen, sondern darin, den alten Vorstellungen zu entkommen.»

John Maynard Keynes

Aus dem Vorwort der "Allgemeinen Theorie", nach Campester, in "Der Dritte Weg", 5/1995, S. 21" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/popp/zinswahn/


Die klassische Deflation, ausgelöst durch einen tatsächlichen Geldmangel, ist nach wie vor mit Recht ein Schreckgespenst, vor allem im Hinblick auf die sich beschleunigende und schwer zu bremsende Abwärtsspirale.
Wenn aber in einer gesättigten Wirtschaft Verbrauchszunahme und Wachstumsraten zurückgehen und im Gleichschritt damit die Zinsen und Preise, ist das keine problematische, sondern eher eine natürliche und wünschenswerte Entwicklung. Ebenfalls ist es ganz normal, dass unter diesen Gegebenheiten auch das Wachstum der Investitionen und der Kreditaufnahmen rückläufig ist. Problematisch ist dabei jedoch, dass mit diesen rückläufigen Entwicklungen die ausgegebene Geldmenge nicht im Gleichschritt reduziert wird, sondern deren Überschüsse sich in den privaten Tresoren sammeln. Denn mit dieser sich ansammelnden Differenz zwischen der ausgegebenen und der notwendigen aktiven Geldmenge, bildet sich ein aufgestautes Nachfragepotential, das bei einem Anspringen der Konjunktur und einer Wiederbelebung des Wachstums zu einem Inflationsschub führen muss. Die damit wieder ansteigenden Zinsen aber könnten bei den hohen Schulden in Lande für die Wirtschaft "tödlich" sein, vor allem für den überschuldeten Staat.

http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/creutz/creutz-deflati…


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Wenn man das Gehaben und Streben der Menschen betrach-
tet, ihr Tun und Lassen, ihr Jagen nach Reichtum, Ansehen
und Macht, möchte man meinen, es würde die ewige Seligkeit
von der Erreichung dieser Ziele abhängen. Wenn man aber
weiss, wieviel Heuchelei, Kriecherei und Rücksichtslosigkeit, wieviel Unwürdigkeit, Charakterlosigkeit und Gewissenlosigkeit zur Erreichung dieser Ziele vielfach erforderlich ist und wieviele Mitmenschen unter diesem Machtstreben zu leiden haben, wenn man andererseits sieht, wie der ewige Gleichmacher Tod von aller Macht und Herrlichkeit nur ein Stoppelfeld
übrig lässt, drängt sich jedem die Erkenntnis geradezu auf,
dass das Streben nach diesen materiellen Gütern nicht im
Sinne einer ewigen Ordnung liegen kann

http://userpage.fu-berlin.de/~roehrigw/ellocco/theseus/


Der erste Mensch, der damit begonnen hat, als Schutz gegen die Unwägbarkeiten der Zukunft eine Menge Güter anzuhäufen, mußte damit automatisch seinen Besitz gegen den Neid und die Bedürfnisse anderer Menschen verteidigen. Wenn eine Gesellschaft Angst vor Knappheit hat, wird sie eine Atmosphäre schaffen, in der die Ängste wohlbegründet sind. Es handelt sich hier um eine sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Die Angst vor Mangel, die Folge unseres Geldsystems, erzeugt Gier und das Horten von Geld. Dadurch wird dem Geldkreislauf Geld entzogen, was wiederum Knappheit und somit Mangel nach sich zieht



http://www.holis.de



Die Phönizier haben das Geld erfunden - aber warum so wenig?


Sprichwort



«Die Schwierigkeit liegt nicht in den neuen Ideen, sondern darin, den alten Vorstellungen zu entkommen.»

John Maynard Keynes

Aus dem Vorwort der "Allgemeinen Theorie", nach Campester, in "Der Dritte Weg", 5/1995, S. 21
 
aus der Diskussion: Sittin Bulls elitärer Diskussionsthread für Biospohisten
Autor (Datum des Eintrages): sittin bull inv  (12.04.03 18:59:54)
Beitrag: 90 von 103 (ID:9158633)
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