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Aus der FTD vom 6.5.2003 www.ftd.de/mobilcom
Mobilcom-Gründer schürt Streit um UMTS-Verkauf
Von Kristina Spiller, Hamburg

Der entmachtete Gründer der Telefongesellschaft Mobilcom, Gerhard Schmid, versucht über seinen vorläufigen Insolvenzverwalter Jan Wilhelm Einfluss auf die Firma zu nehmen. Der Vertrag mit E-Plus ist gefährdet.



Gerhard Schmid


Wie am Montag bekannt wurde, hat das von Wilhelm beauftragte Unternehmen Freitag Gellert & Co. einen neuen Interessenten für das Mobilcom-Netz der dritten Mobilfunkgeneration UMTS aufgetan. Ein Schreiben der indischen Hinduja-Gruppe, die den Kauf von Lizenz und Netz prüfen will, sei Freitag an Mobilcom gesandt worden.

Damit kommt neue Unruhe in den vor dem Abschluss stehenden Verkauf des UMTS-Netzes an den Mobilfunker E-Plus. Über den komplett ausgefertigten Vertrag will der Aufsichtsrat Mobilcoms eigentlich am Dienstag entscheiden. Auch der zweite Großaktionär, France Telecom, hat den Vertrag abgesegnet. Allerdings sei Schmids vorläufiger Verwalter dagegen, das UMTS-Netz wie geplant für 20 Mio. Euro an E-Plus zu verkaufen. Allein der Aufbau habe immerhin 550 Mio. Euro gekostet. Schmid hatte sich immer wieder gegen den Verkauf gestellt.




Bislang kein Angebot


Mit seinem Vorstoß bringt Schmids Verwalter Mobilcom unter Druck. Wie es in der Firma heißt, blieben nur rund 14 Tage, bis ein Verkauf des Netzes abgeschlossen sein müsse. "Wenn wir nicht bald alles verkauft haben, wird es teuer", sagt eine über die Verhandlungen informierte Person. Sollten die Interessenten noch abspringen, müsste das Netz abgebaut werden. Doch France Telecom komme nach dem Rettungsvertrag nur bis Jahresende für die Abbaukosten von 120 Mio. Euro auf. "Dauert es zu lange, schaffen wir das nicht. Dann muss Mobilcom dazuzahlen", heißt es.


Wie es in Mobilcom-Kreisen hieß, habe die von Schmid-Verwalter Wilhelm angeheuerte Firma Mobilcom-Chef Thorsten Grenz das Hinduja-Schreiben übermittelt. Das bestätigte am Montag der Hauptgeschäftsführer der Frankfurter Firma, Sebastian Freitag, der FTD. Es gäbe auch weitere Interessenten. Wie Schmid sagte, habe er Freitag Gellert & Co. "bei der Identifikation und der Ansprache potenzieller Investoren unterstützt".



Private Insolvenz


Der Mobilcom-Gründer hatte vor kurzem private Insolvenz beantragt. Darüber hatte Schmid versucht, seinen Einfluss auf Mobilcom wieder auszuweiten - würde seine Insolvenz anerkannt, könnte der Verwalter auch bestehende Verträge im Zusammenhang mit der Rettung Mobilcoms vor der Insolvenz kündigen, die Schmid nicht mehr passen. Der Rechtsanwalt Wilhelm war von einem Gericht als vorläufiger Insolvenzverwalter eingesetzt worden.


"Herr Schmid scheint kurz vor dem Verkauf zu versuchen, das neue Management so darzustellen, als wenn es schlecht verhandelt hätte", hieß es bei Mobilcom. Wilhelm wolle entsprechend seines Verwalterauftrags den Wert von Schmids Aktienpaket maximieren, verlautete aus dem Umkreis des Mobilcom-Gründers. Dazu diene die Vorstellung neuer UMTS-Interessenten.



Indische Hinduja-Gruppe lanciert


"Unser Interesse ist in einem sehr frühen Stadium", sagte jedoch Ven Katesan, bei Hinduja für die Europa-Strategie verantwortlicher Manager. Ein konkretes Angebot habe Hinduja nicht gemacht. Dafür brauche er weitere Informationen über den Wert des Netzes und der Lizenz.


Mobilcom-Chef Grenz hatte mehr als 40 Verkaufsprospekte an potenzielle Bieter verschickt. Dabei hatte Grenz versucht, das UMTS-Netz samt dazugehöriger Lizenz zu verkaufen. Vier hätten geantwortet, heißt es bei Mobilcom - jedoch niemand, der die Lizenz haben wollte. Das Angebot von E-Plus sei das Beste gewesen. Hinduja sei nicht angefragt worden, sagte Katesan. "Wir sehen uns jedes seriöse Angebot an. Auch das uns nun übermittelte Schreiben werden wir prüfen und beantworten", sagte Mobilcom-Chef Grenz am Montag auf Anfrage.

http://www.ftd.de/tm/tk/1052037821907.html?nv=sl


Wie ich vermutet habe - die Inder sind wahrscheinlich nur ein Fake von Schmid.

Mann o mann, deiser schmierige Typ ist definitiv der Totengräber von MObilcom!

Offenbar sagt er sich: wenn ich schon als Boss meines eigenen Unternehmens abgesatzt worden bin soll auch die Firma selbst nicht mehr länger existieren. Anders ist seine haltung nicht mehr zu erklären!
 
aus der Diskussion: [B]MOBILCOM - Wie geht`s weiter???[/B]
Autor (Datum des Eintrages): Kostolany  (12.05.03 14:14:15)
Beitrag: 135 von 172 (ID:9422650)
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