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deine niedergangserklärung zu argentinien ist völlig falsch.

unter der militärdiktatur (also wenig schulden)
wurde fast ausschließlich eine rüstungsindustrie nach vorne getrieben, die verursachte zuerst einen boom,
arbeitsplätze und inflation, alles war hausgemacht, die
rohstoffe dazu mußten importiert werden, die technik zum größten teil auch, die yankees waren sehr hilfreich, denn
ihr hinterho drohte etwas nach links abzurutschen, gegenüber in uruguay die tupamaros, weiter oben der legendäre -che-.
damit fing das erst pumpen an.
dann gings knallhart weiter, um von der diktatur abbzulenken entschied man sich damals zum falklandkrieg, also pleite und krieg, das dürfen so oder so nur die -usa-.

was daruas wurde ist klar, nach ablösung des militärs,
kam dann die alte politikcoleur ans werk, das hieß richtige altrömische (na sie sind von dort hergekommen)
klientelwirtschaft, geld, kleine pöstchen aus dem staatshaushalt.

die latifundenwirtschaft hat eigenlich keine schädlichkeit, sie ist im endeffekt viel zu klein, sie hat aber
ganz klare nachteile, nämlich daß sie einfach nur ganz, ganz
begrenzt arbeitsplätze gibt, denn die krux der sache ist,
daß diese rancheros eigentlich viel zu bescheiden leben, sie sind
nicht die gewinnmaximierer, sie unterstützen auch wenig die
banken und bedürfen ihrer kaum, sie kauffen immmer nur eins land, egal ob sies brauchen oder nicht, sie gehören zu den eindimensionalen, aber nicht zu den gefährlichen, außer sie haben die totale kontrolle über wichtige landstrecken, aber dann lebst du nirgends mehr in südamerika ruhig, du wirst ein gehetzter werden, bei der verteidung deines landes werden, das so oder so zuviel für dich ist, ewig kannste nicht den supercowboy spielen, und dir die rechte nehmen die du denkst, es gibt zuviele menschen, die nichts zu verlieren haben, und eines tages trifft ihn auch eine kugel, ne, ne der preis ist zu hoch.
in europa herrscht ein falscher verhältnis zu diesen leuten, die halten in gar keinem falle ein wirtschaft in gange und auf die wirschtlich zu setzten, das wäre der blanke wahnsinn, die können so viel auch nicht.
die leute leben nicht in massen in buenos aires, weil sie die großlandbesitzer dorthin vertrieben haben, sondern weil buenos aires das verteilungszentrum der klientelwirtschaft war und ist und bleiben wird.
das ist der grund.
 
aus der Diskussion: Märkte (4. Teil) - und die Zukunft der Weltwirtschaft
Autor (Datum des Eintrages): dosto  (05.06.03 17:31:20)
Beitrag: 2,546 von 2,651 (ID:9665691)
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