Es ist zwar nicht "meine" Aktie (vielleicht kauf ich demnächst mal welche), aber die "NEWS" sind ja nicht übel und außerdem bleibt es ja in der (Solar)-Familie. --------------------Kleinbetrieb will Konzerne in den Schatten stellen Solar World versucht den Sprung an die Weltspitze In Bonn soll bald die weltweit größte Anlage zur Produktion von Solarmodulen für die Stromerzeugung entstehen. Es ist allerdings kein Weltkonzern, der sich an dieses Projekt wagt, sondern ein Unternehmen mit nur 50 Mitarbeitern. Von Wolfgang Koch Ein bisschen fühlt sich Frank H. Asbeck wie David, der den Kampf mit Goliath aufnimmt. Aber an Selbstvertrauen fehlt es dem 40 Jahre alten Chef und Mehrheitsaktionär der Solar World AG nicht. ¸¸Im Markt wird derzeit gesprungen``, stellt er fest, ,,und zwar ziemlich weit.`` Den Rückenwind dafür hat die Bundesregierung mit dem Gesetz zur Förderung erneuerbarer Energien und ihrem 100000-Dächer-Programm geliefert. Seitdem für Solarstrom eine Einspeisevergütung von 99 Pfennig pro Kilowattstunde bezahlt wird, ist der Absatz von Solaranlagen gewaltig gestiegen. Wer sich jetzt ein paar Solarmodule auf sein Dach schrauben lässt, brauche dafür kein eigenes Geld mehr in die Hand nehmen, meint Asbeck. Die Solaranlage werde mit einen geförderten Kredit finanziert, und der Kredit könne mit der Einspeisevergütung bedient werden. Nur, den eigenen Solarstrom selbst verbrauchen, das darf man dabei nicht. ¸¸Dann wäre man ja blöd``, sagt Asbeck. Durch die Förderung konnten alle Modulhersteller ihre Preise bereits zweimal um 15 Prozent anheben. Und sie sind immer noch sicher, alles verkaufen zu können, was sie produzieren. Asbeck erwartet, dass in diesem Jahr in Deutschland neue Solarstromanlagen mit einer Kapazität von 50 Megawatt installiert werden. 1999 waren es 15 Megawatt. Asbecks Leidenschaft sind nicht kleine, sondern große Solaranlagen. So ist er besonders stolz auf eine 500-Kilowatt-Anlage auf dem Gewerbe- und Industriezentrum in Bonn. Sie sei das größte von den Elektrizitätsversorgungsunternehmen unabhängige Solarkraftwerk. Er möchte mit solchen Anlagen künftig auch Mülldeponien abdecken, und er verhandelt mit Edeka über die Installation von 50000 Quadratmetern Solarmodulen auf den Dächern der Distributionszentralen. Begonnen hat Asbeck als Händler von Solarmodulen des Ölkonzerns BP. 1998 gründete er die Solar World AG, die 1999 mit einem Aktienkurs von 13,75 Euro an die Düsseldorfer Börse ging. Bei drei Millionen Aktien ist die Firma inzwischen mehr als 300 Millionen Mark (153 Millionen Euro) wert, obwohl sie 1999 nur 10,5 Millionen DM umgesetzt und 302000 Mark Jahresüberschuss erzielt hat. Bis zum Ende diesen Monats hat das Unternehmen aber bereits so viel verkauft wie im gesamten letzten Geschäftsjahr. Der Umsatz werde sich voraussichtlich auf über 30 Millionen Mark verdreifachen, teilte Asbeck in dieser Woche mit. Der Boom kommt gerade recht zur derzeit laufenden Kapitalerhöhung, mit der weitere 750000 Aktien abgesetzt werden sollen. Die Mehrheit will Asbeck aber behalten. Ihm und seiner Familie gehören gut 82 Prozent des Kapitals, mit 1,28 Prozent sind Mitarbeiter und verbundene Unternehmen beteiligt. Der Streubesitz von knapp 17 Prozent liegt zu 40 Prozent bei neun Fonds. Bill Gates habe auch in Solar World investiert, so Asbeck. Er räumt aber ein, dass der Software-Milliardär sein Füllhorn über die ganze Solarbranche ausgeschüttet habe. Für Asbeck ist die Solarproduktion eine Art Lebenssinn. Geld nämlich hat er bereits genügend. Es stammt vor allem aus Immobilien. Seiner Familie gehört unter anderem die Auermühle am Bonner Rheinhafen, die an die Deutsche Bank 24 vermietet ist. Den Strom dafür liefert ein eigenes Blockheizkraftwerk, das mit Rapsöl betrieben wird. Solar World will von Zulieferern unabhängig werden. Deshalb hat Asbeck von BP 70 Prozent an einem Unternehmen zur Herstellung von Solarmodulen erworben, der nordschwedischen Gällivare Photo Voltaic AS, die in diesem Jahr acht Megawatt produzieren soll und später bis auf 25 Megawatt ausgebaut werden kann. Eine Minderheitsbeteiligung von 6,25 Prozent kaufte Asbeck zudem an der Fuhrländer GmbH, die im Westerwald Windkraftanlagen herstellt. Noch dieses Jahr will Solar World sechs Windprojekte mit insgesamt 20 Megawatt in der Eifel realisieren. Bis 2004 sollen weitere 100 Megawatt installiert werden. Was Asbeck fehlt, ist eine Produktion von Solarzellen. Durch eine ,,spektakuläre Übernahme`` will er in diesem Bereich an die Weltspitze kommen. dann will er auch BP, Shell, Siemens, Kyocera und die anderen Großen, die das Solargeschäft eher nebenbei betreiben, in den Schatten stellen. Sein Ziel ist eine durchgängige Produktion vom Ausgangsstoff Silizium bis hin zum fertigen Modul. Verhandlungen über eine Produktionsstätte gibt es mit dem Chemieriesen Du Pont, der seine Bonner Lackfabrik schließen will. Dort sollen künftig Solarzellen hergestellt werden. © Stuttgarter Zeitung online - Stuttgart Internet Regional GmbH, 2000 |
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aus der Diskussion: | Neues zu Solarworld |
Autor (Datum des Eintrages): | RudiRich (23.05.00 20:45:48) |
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