Fenster schließen  |  Fenster drucken

Schon richtig, nur: So lange er zwischen 200 und 250% im Plus schwankt, ist es Dir egal, aber wenn er zwischen 50 und 150% schwankt schon nicht mehr. Daß das mit volatilen Fonds klappt, setzt allemal voraus, daß Du zum rechten Zeitpunkt aussteigst, zumal wenn Du das als Altersversorgung machen willst. Du musst dann irgendwann entscheiden: Jetzt ist er hinreichend oben und dann schichtest Du um in Rentenfonds oder ähnlich risikoarme Sachen. Wenn Du aber den Zeitpunkt verschläfst, kannst Du mir volatilen Fonds am Ende schlechter dastehen, als mit gemütlich vor sich hinwachsenden.
Der Ausstieg ist auf jeden Fall schwieriger als der Einstieg; da kann man das Risiko durch Sparpläne auf ein Mittelmaß reduzieren, dies kann aber bei entsprechendem Kursverlauf die Performance erheblich schwächen.
Kurzum: Wer glaubt, ein besonders volatiler Fond sichere die Altersversorgung in jedem Fall besonders gut, sitzt Werbesprüchen der Fondsverkäufer auf. As always: Der höheren Gewinnchance steht ein höhere Risiko gegenüber. Ein Beispiel: Du bist vor fünf Jahren statt mit kräftiger Einmalzahlung per Sparplan in einen Technologiefonds rein; da die Sache relativ stetig mit nur kurzen kräftigen Abstürzen, die alsbald wieder eingeholt waren, vonstatten ging, hast Du da den ersten Renditeverlust gehabt: Einmalzahlung am Anfang wäre unter diesen (!!) Bedingungen sehr viel besser gewesen. So jetzt bist Du rel. weit oben mit den Kursen, hast aber noch (z.B.) 10 Jährchen zu arbeiten - und jeder weiß, dass das für die Börse irre lange ist. Du vertraust darauf, dass es auf Dauer schon wieder weiter noch oben geht und schichtest nicht um. Angenommen (ich persönlich gehe nicht davon aus) Greespann würgt jetzt tatsächlich mit seinen Zinserhöhungen die Ami-Konjunktur ab, überschuldete Konsumenten werden panisch, Wertpapiere werden auf den Markt geschmissen etc. pp., die Weltwirtschaft gerät in eine veritable Krise und wir bekommen eine Situation an den AKtienmärkten wie in Japan der letzten 10 Jahre. Was sind dann Deine hochvolatilen Fonds zum Eintritt in den Ruhestand noch Wert?? Du tust so, als ob es einen solchen Fall historisch nie gegeben hätte, hat es aber (eben etwa Japan). Aber: Hättest Du jetzt den Mut, Deine Gewinn aus den letzten fünf Jahre trotz des Rückgangs der letzten Woche mitzunehmen, oder tendierst Du nict etwa doch zum Aussitzen, weil ja sicher bald alles wieder besser wird??
Ich will nicht falch verstanden werden: Das Krisenszenario ist aktuell nicht mein persönliches Szenario, aber ich weiss zumindest, dass meine Konstruktion schief gehen kann.
Fazit: Hochvolatile Fonds sind auch auf Dauer keine sichere Angelegenheit!!! Q.e.d.
raini
 
aus der Diskussion: Wieviel Volatilität darf`s denn sein ?
Autor (Datum des Eintrages): raini  (27.05.00 11:56:17)
Beitrag: 9 von 13 (ID:997531)
Alle Angaben ohne Gewähr © wallstreetONLINE