Das Kompetenzteam der FDP - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 19.08.05 11:38:12 von
neuester Beitrag 22.08.05 13:45:25 von
neuester Beitrag 22.08.05 13:45:25 von
Beiträge: 21
ID: 1.001.255
ID: 1.001.255
Aufrufe heute: 0
Gesamt: 385
Gesamt: 385
Aktive User: 0
Top-Diskussionen
Titel | letzter Beitrag | Aufrufe |
---|---|---|
vor 8 Minuten | 9707 | |
vor 23 Minuten | 6309 | |
vor 8 Minuten | 3192 | |
vor 9 Minuten | 3135 | |
vor 1 Minute | 3116 | |
vor 8 Minuten | 2897 | |
vor 34 Minuten | 2375 | |
vor 22 Minuten | 2343 |
Meistdiskutierte Wertpapiere
Platz | vorher | Wertpapier | Kurs | Perf. % | Anzahl | ||
---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | 1. | 17.894,63 | -1,07 | 240 | |||
2. | 3. | 163,64 | +0,93 | 90 | |||
3. | 4. | 0,1905 | -1,80 | 86 | |||
4. | 2. | 9,2400 | -4,20 | 86 | |||
5. | 6. | 0,0262 | +24,17 | 60 | |||
6. | 14. | 6,9820 | +3,62 | 55 | |||
7. | 34. | 0,6450 | -53,93 | 53 | |||
8. | 13. | 435,85 | -11,68 | 47 |
Berlin - "Die Aufgabe der liberalen Partei in Deutschland ist es heute, den Menschen die Chance zu geben, ihre Freiheit zu leben." Dieses politische Leitbild hat Guido Westerwelle seinen Parteifreunden auf dem gestrigen FDP-Ostgipfel in Berlin ins Gedächtnis gerufen. Freiheit wollte der Parteichef ausdrücklich als wirtschaftliche und gesellschaftliche Freiheit verstanden wissen. Sein Anliegen war es, das Profil der FDP als gesamtdeutsche Partei der wirtschaftlichen Kompetenz und der Bürgerrechte auf der Zielgeraden des Wahlkampfes zu schärfen. Das scheint auch notwendig, denn die Union hat mit dem Ex-Bundesverfassungsrichter Paul Kirchhof einen anerkannten Finanz- und Steuerexperten in ihr Kompetenzteam berufen, der nun als "Verbündeter im Geiste" programmatisch eine der wichtigsten Flanken der Liberalen besetzt und sehr wahrscheinlich Minister werden könnte.
Zwar verfügt die FDP mit Bundesschatzmeister Herrmann Otto Solms über einen gleichermaßen anerkannten Finanzexperten, doch so viel Aufmerksamkeit wie Kirchhof erwirkt er nicht. Trotzdem wird Solms eine exponierte Stellung im Kompetenzteam der Liberalen erhalten, das Westerwelle auf dem FDP-Parteitag in Berlin am 11. September "konkretisieren" will. Die wichtigsten Köpfe für dieses Team stehen bereits fest:
Fraktionschef Wolfgang Gerhardt ist für die Europa- und Außenpolitik zuständig, FDP-Vize Rainer Brüderle für die Wirtschaftspolitik und Bundesschatzmeister Herrmann Otto Solms für die Finanzpolitik. Außerdem haben Cornelia Pieper (Bildungs- und Familienpolitik), Generalsekretär Dirk Niebel (Arbeitsmarkt), die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (Bürger- und Menschenrechte) sowie Birgit Homburger (Umweltpolitik) einen sicheren Platz im FDP-Kompetenzteam.
Bei einer Regierungsbeteiligung wird die FDP aber je nach Wahlergebnis nur zwei oder drei Ministerien erhalten. In Parteikreisen rechnet man daher Gerhardt und Brüderle die größten Chancen auf ein Ministeramt zu. Aber auch Solms gilt als potentieller Kandidat; das Finanzministerium wird wohl aber die Union für sich beanspruchen. Von Parteichef Guido Westerwelle sagt man, er wolle den FDP-Fraktionsvorsitz im Bundestag übernehmen.
Die Umfragen sehen nach wie vor einen knappen Vorsprung für Union und FDP bei der Bundestagswahl voraus. Nach einem Wahlsieg will Westerwelle in den ersten 100 Tagen Regierungszeit ein Sofortprogramm durchführen. Dazu zählt er die Wiederherstellung des Bankgeheimnisses, den Abbau von Bürokratie, eine zügige Abschaffung des Ladenschlußgesetzes auf Bundesebene und die Modernisierung des Kündigungsschutzes. Beim Arbeitslosengeld II "sympathisiert" Westerwelle - das verkündete er beim Ostgipfel - mit dem Vorschlag, die unterschiedlichen Sätze nicht mehr nach Ost und West zu unterteilen, sondern an den unterschiedlichen Lebenshaltungskosten der Bundesländer insgesamt auszurichten.
Zwar verfügt die FDP mit Bundesschatzmeister Herrmann Otto Solms über einen gleichermaßen anerkannten Finanzexperten, doch so viel Aufmerksamkeit wie Kirchhof erwirkt er nicht. Trotzdem wird Solms eine exponierte Stellung im Kompetenzteam der Liberalen erhalten, das Westerwelle auf dem FDP-Parteitag in Berlin am 11. September "konkretisieren" will. Die wichtigsten Köpfe für dieses Team stehen bereits fest:
Fraktionschef Wolfgang Gerhardt ist für die Europa- und Außenpolitik zuständig, FDP-Vize Rainer Brüderle für die Wirtschaftspolitik und Bundesschatzmeister Herrmann Otto Solms für die Finanzpolitik. Außerdem haben Cornelia Pieper (Bildungs- und Familienpolitik), Generalsekretär Dirk Niebel (Arbeitsmarkt), die frühere Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (Bürger- und Menschenrechte) sowie Birgit Homburger (Umweltpolitik) einen sicheren Platz im FDP-Kompetenzteam.
Bei einer Regierungsbeteiligung wird die FDP aber je nach Wahlergebnis nur zwei oder drei Ministerien erhalten. In Parteikreisen rechnet man daher Gerhardt und Brüderle die größten Chancen auf ein Ministeramt zu. Aber auch Solms gilt als potentieller Kandidat; das Finanzministerium wird wohl aber die Union für sich beanspruchen. Von Parteichef Guido Westerwelle sagt man, er wolle den FDP-Fraktionsvorsitz im Bundestag übernehmen.
Die Umfragen sehen nach wie vor einen knappen Vorsprung für Union und FDP bei der Bundestagswahl voraus. Nach einem Wahlsieg will Westerwelle in den ersten 100 Tagen Regierungszeit ein Sofortprogramm durchführen. Dazu zählt er die Wiederherstellung des Bankgeheimnisses, den Abbau von Bürokratie, eine zügige Abschaffung des Ladenschlußgesetzes auf Bundesebene und die Modernisierung des Kündigungsschutzes. Beim Arbeitslosengeld II "sympathisiert" Westerwelle - das verkündete er beim Ostgipfel - mit dem Vorschlag, die unterschiedlichen Sätze nicht mehr nach Ost und West zu unterteilen, sondern an den unterschiedlichen Lebenshaltungskosten der Bundesländer insgesamt auszurichten.
Und mit Polit-Opas wie Solms, Gerhardt und Brüderle wollen die Zukunft gestalten?
Die haben ihre Zukunft doch schon hinter sich.
Die haben ihre Zukunft doch schon hinter sich.
[posting]17.612.905 von ConnorMcLoud am 19.08.05 11:40:56[/posting]oberclown connor kommt sich wieder sehr witzig vor
#2
Schily, Stolpe, Münte usw sind natürlich jünger...
Schily, Stolpe, Münte usw sind natürlich jünger...
[posting]17.612.999 von Blue Max am 19.08.05 11:46:30[/posting]Nicht ablenken, hier geht es um die FDP.
[posting]17.613.081 von ConnorMcLoud am 19.08.05 11:50:23[/posting]die übliche Schottenlogik
Ah wie putzig, nennt man mal ein paar Spitzenpolitiker aus den Reihen der SPD, die mindestens das gleiche Alter erreicht haben, dann wird das ignoriert.
Und überhaupt, wenn das Alter der einzige Kritikpunkt ist, dann ist die FDP doch eine astreine Wahl.
Und überhaupt, wenn das Alter der einzige Kritikpunkt ist, dann ist die FDP doch eine astreine Wahl.
FDP = Für Deutschland Powern, ohje
[posting]17.613.352 von Antifor am 19.08.05 12:05:46[/posting]Ja genau, fehlen nur noch Pieper und Kinkel, die strotzen ja auch geradezu vor Kompetenz.
#9
Welcher Spitzenpolitiker ist eigentlich jünger als Westerwelle ?
Welcher Spitzenpolitiker ist eigentlich jünger als Westerwelle ?
Für ein Bundesamt stehen nur folgende Personen zur Verfügung:
Gerhardt -> Außenpolitik
Brüderle bzw. Solms -> Wirtschaft
und je nach Ergebnis:
Leutheusser-Schnarrenberger -> Justiz
Gerhardt -> Außenpolitik
Brüderle bzw. Solms -> Wirtschaft
und je nach Ergebnis:
Leutheusser-Schnarrenberger -> Justiz
#10...Bei den Frischlingen liegt die SPD vorn: Nahles, Maas......
"spitzenpolitiker" westerwelle, ich lach mich schlapp
im Kindergarten mit Spaßmobil oder für eine "neue" Familienpolitik ?
im Kindergarten mit Spaßmobil oder für eine "neue" Familienpolitik ?
#12
Die haben ja nichts zu sagen. Ich meinte Spitzenpolitiker.
Jedenfalls im Gegensatz zu Connors Behauptung, dass bei der FDP nur Greise an der Spitze wären, ist das Rot-Grüne Bundeskabinett das älteste, das es jemals in D gegeben hat.
Die haben ja nichts zu sagen. Ich meinte Spitzenpolitiker.
Jedenfalls im Gegensatz zu Connors Behauptung, dass bei der FDP nur Greise an der Spitze wären, ist das Rot-Grüne Bundeskabinett das älteste, das es jemals in D gegeben hat.
Jetzt gönnt doch Antifor seine Prämien, die er als Wahlhelfer bekommt.....
@Blue....Warte nur ab, die stehen schon in den Startlöchern. Von der alten Garde ist doch keiner mehr da. Wer solls richten, wenn Schröder erstmal weg ist? Mit ihm treten doch sämtliche anderen ab: Clement, Schily, Struck, Müntefering, Eichel und Benneter, falls der überhaupt je richtig dazugehört hat. Was bleibt denn der SPD sonst außer Nahles und Maas? Etwa der Popbeauftragte Siggy?
#16
Nachdem die SPD schon Lafo und Scharping als SPD-Chefs hatte, passt der Popbeauftragte doch genau in diese Reihe...
Nachdem die SPD schon Lafo und Scharping als SPD-Chefs hatte, passt der Popbeauftragte doch genau in diese Reihe...
#16
Frag doch mal einen auf der Strasse ob er Nahles oder Maas kennt. Nahles kennen vielleicht ein paar, aber auch nur wegen der Kopfmacke...
Frag doch mal einen auf der Strasse ob er Nahles oder Maas kennt. Nahles kennen vielleicht ein paar, aber auch nur wegen der Kopfmacke...
Antifor macht nur "Blödel-Threads" auf.
Letzter Satz!
Deutschland ist eine Kugel
von Kevin Hoffmann, Berlin
Man stelle sich Deutschland mal als eine geometrische Form vor. Wie sähe die aus? Philosophen könnten jahrelang über einer solchen Frage brüten, kluge Köpfe einer Werbeagentur im Auftrag der CDU haben die Antwort schon gefunden: Deutschland ist - eine Kugel.
Clip-Klau: Union und SPD setzen in ihren Werbespots auf die gleiche geometrische Form - Zufall?Warum das so ist und wie die Republik so durch die Geschichte kugelt, erfahren wir ab Montag in Fernsehen und Kino. ARD und ZDF zeigen im Abendprogramm die ersten Wahlwerbespots zur Bundestagswahl 2005. Dann erhalten alle zugelassenen Parteien bis zu 90 Sekunden kostenlose Sendezeit pro Spot.
Die CDU will dem Wähler demonstrieren, dass Deutschland auf den Abgrund zurast und dass nur Angela Merkel das verhindern kann. Um dies zu erklären, zeigt sie, richtig, eine Kugel: Ein kalter Raum in einem Industriegebäude, in der Mitte ein langer schwarzer Tisch. Ein Mann in dunklem Anzug - man sieht nur seinen Rücken - lässt aus dem Handgelenk eine apfelsinengroße Stahlkugel auf den Tisch fallen. Sie rollt auf der Platte entlang, schlingert, stößt einen Becher mit Bleistiften um, dann ein Wasserglas. Eine Riesensauerei.
Am Ende steuert die Kugel auf die gegenüberliegende Tischkante zu. Deutschland scheint verloren! Doch eine Frauenhand hält sie auf. Die Kamera zieht auf, und da ist sie: die Kanzlerkandidatin der Union. Toll!
Unsichere Mail
Dass die CDU dennoch nicht ganz glücklich mit dem Spot ist, hat zwei Gründe: Zum einen wirkt Merkel nicht wie die Lösung des Problems, sondern wie ein Teil desselben. Sie spricht unsicher, liest anscheinend ab und sagt dann Sätze wie: "Dies ist keine Wahl wie jede andere. Viel steht auf dem Spiel."
Das zweite Problem aber wiegt schwerer. Die Idee mit der Kugel ist nämlich so genial, dass sie die SPD geklaut hat: In einem ihrer TV-Spots rollt die Kugel auf die Tischkante zu, eine Frau ohne Gesicht in grusel-apricotfarbenem Kostüm fängt sie auf und beginnt, unbeholfen damit zu jonglieren. "Brutto, brutto?", fragt eine nervöse Frauenstimme. "Netto, netto?" Dann lässt die Dame die Kugel fallen.
Als CDU-General Volker Kauder am Freitag seinen Spot in einem Kinosaal am Potsdamer Platz präsentiert, ist die Luft raus. Schon am Vortag hatte die SPD die Parodie im Willy-Brandt-Haus gezeigt. Wie kann das sein? Kauder rätselt: "Normal sind unsere Papierkörbe verschlossen", sagt er etwas hilflos. "Wer die ganze Kraft braucht, beim Gegner abzukupfern, der verliert die Kraft für eigene Innovationen." Die allerdings fehlt auch der CDU: Denn anders als SPD hat sie nur diesen einen TV-Wahlwerbespot im Köcher.
Fester Schlüssel
Die Christdemokraten tröstet die Tatsache, dass ihr Film dank SPD-Klau Kultstatus erreichen könnte. Und: Trotz größerer Zahl an Spots erhalten die Sozialdemokraten nicht etwa mehr Sendezeit. "Es gilt der 8-4-2-Schlüssel", heißt es beim zuständigen Justiziariat des WDR in Köln. Jeweils acht Sendeplätze für die Großen, je vier für FDP und Grüne, je zwei Termine für die "Sonstigen". Die Linkspartei erhält, abweichend von der Regel, auf Grund ihrer regionalen Bedeutung im Osten drei Auftritte pro Sender, obwohl sie keine Fraktion im Bundestag stellt.
Gerade unbedeutende Parteien wittern ab Montag ihre Chance. Haben sie doch die Gelegenheit, mit einem billig produzierten Spot ihre Botschaft zu transportieren. So wird ein Höhepunkt im TV-Wahlkampf 2005 die Ausstrahlung des Films der Partei Bibeltreuer Christen (PBC) am Freitag um 22.15 Uhr im ZDF sein.
Sobald das blonde Mädchen mit aufgerissenen Augen in die TV-Kamera ruft "Mama, Papa! Ich bin ein Geschöpf Gottes", wird mancher Zuschauer mit dem Kopf schütteln. Einer wird mit den Augen rollen, jemand vielleicht nicken, und viele werden sich blökend auf die Schenkel schlagen. Immerhin, die Botschaft ist eindeutig: Schluss mit Teufelszeug wie Homoehe und Abtreibung, Gott ist der Maßstab, so die Botschaft. Kein Gerede à la "Viel steht auf dem Spiel".
Vielleicht hätte die große Partei mit dem C im Namen die Idee klauen sollen. Schließlich warb die PBC bereits zur Wahl 2002 mit diesem Spot. Ein denkwürdiger Film für ganze 14.000 Euro Produktionskosten.
Kommunikationsforscher wie Marion Müller von der International University Bremen glauben, dass die Spots für kleine Parteien gut angelegtes Geld seien. "Bei den großen Parteien kommt es eher auf den richtigen Werbemix aus Radio, TV, Plakaten und Auftritten der Kandidaten an", so Müller. Also braucht sich die CDU für den 18. September noch nicht geschlagen zu geben.
Die FDP ist offenbar noch nicht klein genug, um so viel Geld wie die Partei Bibeltreuer Christen in einen Spot zu stecken. Nach Angaben von Bundesgeschäftsführer Hans-Jürgen Beerfeltz haben die Liberalen rund 2500 Euro für ihren Film bezahlt.
Man sieht Guido Westerwelle in einem Nachrichtenstudio zum Volk sprechen. Er wird sagen, wie ernst die Lage ist. Das ist vielleicht nicht witzig, aber dafür macht es keiner nach.
Wahl 2005 - alles Wichtige zur Bundestagswahl.
Deutschland ist eine Kugel
von Kevin Hoffmann, Berlin
Man stelle sich Deutschland mal als eine geometrische Form vor. Wie sähe die aus? Philosophen könnten jahrelang über einer solchen Frage brüten, kluge Köpfe einer Werbeagentur im Auftrag der CDU haben die Antwort schon gefunden: Deutschland ist - eine Kugel.
Clip-Klau: Union und SPD setzen in ihren Werbespots auf die gleiche geometrische Form - Zufall?Warum das so ist und wie die Republik so durch die Geschichte kugelt, erfahren wir ab Montag in Fernsehen und Kino. ARD und ZDF zeigen im Abendprogramm die ersten Wahlwerbespots zur Bundestagswahl 2005. Dann erhalten alle zugelassenen Parteien bis zu 90 Sekunden kostenlose Sendezeit pro Spot.
Die CDU will dem Wähler demonstrieren, dass Deutschland auf den Abgrund zurast und dass nur Angela Merkel das verhindern kann. Um dies zu erklären, zeigt sie, richtig, eine Kugel: Ein kalter Raum in einem Industriegebäude, in der Mitte ein langer schwarzer Tisch. Ein Mann in dunklem Anzug - man sieht nur seinen Rücken - lässt aus dem Handgelenk eine apfelsinengroße Stahlkugel auf den Tisch fallen. Sie rollt auf der Platte entlang, schlingert, stößt einen Becher mit Bleistiften um, dann ein Wasserglas. Eine Riesensauerei.
Am Ende steuert die Kugel auf die gegenüberliegende Tischkante zu. Deutschland scheint verloren! Doch eine Frauenhand hält sie auf. Die Kamera zieht auf, und da ist sie: die Kanzlerkandidatin der Union. Toll!
Unsichere Mail
Dass die CDU dennoch nicht ganz glücklich mit dem Spot ist, hat zwei Gründe: Zum einen wirkt Merkel nicht wie die Lösung des Problems, sondern wie ein Teil desselben. Sie spricht unsicher, liest anscheinend ab und sagt dann Sätze wie: "Dies ist keine Wahl wie jede andere. Viel steht auf dem Spiel."
Das zweite Problem aber wiegt schwerer. Die Idee mit der Kugel ist nämlich so genial, dass sie die SPD geklaut hat: In einem ihrer TV-Spots rollt die Kugel auf die Tischkante zu, eine Frau ohne Gesicht in grusel-apricotfarbenem Kostüm fängt sie auf und beginnt, unbeholfen damit zu jonglieren. "Brutto, brutto?", fragt eine nervöse Frauenstimme. "Netto, netto?" Dann lässt die Dame die Kugel fallen.
Als CDU-General Volker Kauder am Freitag seinen Spot in einem Kinosaal am Potsdamer Platz präsentiert, ist die Luft raus. Schon am Vortag hatte die SPD die Parodie im Willy-Brandt-Haus gezeigt. Wie kann das sein? Kauder rätselt: "Normal sind unsere Papierkörbe verschlossen", sagt er etwas hilflos. "Wer die ganze Kraft braucht, beim Gegner abzukupfern, der verliert die Kraft für eigene Innovationen." Die allerdings fehlt auch der CDU: Denn anders als SPD hat sie nur diesen einen TV-Wahlwerbespot im Köcher.
Fester Schlüssel
Die Christdemokraten tröstet die Tatsache, dass ihr Film dank SPD-Klau Kultstatus erreichen könnte. Und: Trotz größerer Zahl an Spots erhalten die Sozialdemokraten nicht etwa mehr Sendezeit. "Es gilt der 8-4-2-Schlüssel", heißt es beim zuständigen Justiziariat des WDR in Köln. Jeweils acht Sendeplätze für die Großen, je vier für FDP und Grüne, je zwei Termine für die "Sonstigen". Die Linkspartei erhält, abweichend von der Regel, auf Grund ihrer regionalen Bedeutung im Osten drei Auftritte pro Sender, obwohl sie keine Fraktion im Bundestag stellt.
Gerade unbedeutende Parteien wittern ab Montag ihre Chance. Haben sie doch die Gelegenheit, mit einem billig produzierten Spot ihre Botschaft zu transportieren. So wird ein Höhepunkt im TV-Wahlkampf 2005 die Ausstrahlung des Films der Partei Bibeltreuer Christen (PBC) am Freitag um 22.15 Uhr im ZDF sein.
Sobald das blonde Mädchen mit aufgerissenen Augen in die TV-Kamera ruft "Mama, Papa! Ich bin ein Geschöpf Gottes", wird mancher Zuschauer mit dem Kopf schütteln. Einer wird mit den Augen rollen, jemand vielleicht nicken, und viele werden sich blökend auf die Schenkel schlagen. Immerhin, die Botschaft ist eindeutig: Schluss mit Teufelszeug wie Homoehe und Abtreibung, Gott ist der Maßstab, so die Botschaft. Kein Gerede à la "Viel steht auf dem Spiel".
Vielleicht hätte die große Partei mit dem C im Namen die Idee klauen sollen. Schließlich warb die PBC bereits zur Wahl 2002 mit diesem Spot. Ein denkwürdiger Film für ganze 14.000 Euro Produktionskosten.
Kommunikationsforscher wie Marion Müller von der International University Bremen glauben, dass die Spots für kleine Parteien gut angelegtes Geld seien. "Bei den großen Parteien kommt es eher auf den richtigen Werbemix aus Radio, TV, Plakaten und Auftritten der Kandidaten an", so Müller. Also braucht sich die CDU für den 18. September noch nicht geschlagen zu geben.
Die FDP ist offenbar noch nicht klein genug, um so viel Geld wie die Partei Bibeltreuer Christen in einen Spot zu stecken. Nach Angaben von Bundesgeschäftsführer Hans-Jürgen Beerfeltz haben die Liberalen rund 2500 Euro für ihren Film bezahlt.
Man sieht Guido Westerwelle in einem Nachrichtenstudio zum Volk sprechen. Er wird sagen, wie ernst die Lage ist. Das ist vielleicht nicht witzig, aber dafür macht es keiner nach.
Wahl 2005 - alles Wichtige zur Bundestagswahl.
Antifor
dann gib mal an Deine FDP weiter: die Ausführungen des designierten Außenamts- Kandidaten Gerhardt zur iranischen Atombombe veranlassen mich, die gesamte bürgerliche Koalition zu ignorieren.
Besser, mit Schröder näher an den Abgrund, und damit der Opposition ein noch verschärfteres Nachdenken gönnen.
Ich bin strikt gegen die Option, der Iran erhielte eine Atom- Bombe. Letztlich auch aus wirtschaftlichen Gründen.
dann gib mal an Deine FDP weiter: die Ausführungen des designierten Außenamts- Kandidaten Gerhardt zur iranischen Atombombe veranlassen mich, die gesamte bürgerliche Koalition zu ignorieren.
Besser, mit Schröder näher an den Abgrund, und damit der Opposition ein noch verschärfteres Nachdenken gönnen.
Ich bin strikt gegen die Option, der Iran erhielte eine Atom- Bombe. Letztlich auch aus wirtschaftlichen Gründen.
Beitrag zu dieser Diskussion schreiben
Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie eine neue Diskussion.
Meistdiskutiert
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
240 | ||
90 | ||
86 | ||
86 | ||
60 | ||
55 | ||
53 | ||
47 | ||
41 | ||
33 |
Wertpapier | Beiträge | |
---|---|---|
33 | ||
32 | ||
29 | ||
29 | ||
29 | ||
26 | ||
26 | ||
24 | ||
24 | ||
22 |