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    US-Börsenaufsicht verklagt acht Verdächtige aus den USA, Deutschland und Kroatien - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.08.05 08:56:46 von
    neuester Beitrag 22.08.05 09:55:28 von
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      schrieb am 22.08.05 08:56:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      SEC enttarnt Insider-Ring bei Reebok
      US-Börsenaufsicht verklagt acht Verdächtige aus den USA, Deutschland und Kroatien


      HANDELSBLATT, 22.8.2005
      tmo NEW YORK. Ein Anlegerring hat offenbar Insider-Kenntnisse von der bevorstehenden Übernahme des amerikanischen Sportschuhherstellers Reebok durch den deutschen Rivalen Adidas für illegale Geschäfte genutzt.

      Die US-Wertpapieraufsicht SEC hat jetzt acht Personen aus den USA, Deutschland und Kroatien wegen Insiderhandels verklagt. Zu den Verdächtigen zählen ein ehemaliger Wertpapierhändler aus New York, seine 63jährige Tante aus dem kroatischen Städtchen Omis bei Split und ein Mann aus dem Hamburger Vorort Reinbek. „Der mindestens achtköpfige Anlegerring hat mit koordinierten Insider-Geschäften innerhalb weniger Tage mehr als sechs Millionen Dollar verdient“, sagte der Vize-Chef des New Yorker SEC-Büros, David Rosenfeld, am Freitag dem Handelsblatt.

      Die SEC reagierte blitzschnell und bewies, dass sie auch grenzüberschreitende Insider-Ringe knacken kann. Innerhalb weniger Tage erwirkten US-Aufseher zwei gerichtliche Eilverfügungen, um die illegalen Profite einzufrieren und bereits auf Auslandskonten abgeflossene Gelder in die USA zurückzuholen.

      Für die Herzogenauracher Adidas-Salomon AG ist der Insider-Skandal unangenehm, ebenso wie für Reebok International Ltd. aus Canton im Nordosten der USA. Denn bislang bleibt unklar, ob der Insider-Tipp aus einem der beiden Unternehmen stammt. „Die Untersuchung geht weiter“, sagte SEC-Vize Rosenfeld dazu nur. Als mögliche Insider-Quelle kommen auch Investmentbanken und Rechtsanwälte in Frage, die vorab von der 3,8 Mrd. Dollar (3,1 Mrd. Euro) schweren Transaktion wussten. Adidas-Sprecherin Anne Putz äußerte sich überrascht über die Untersuchung und sagte: „Wir unterstützen die SEC mit allen Mitteln.“ Reebok-Sprecherin Denise Kaigler teilte mit, ihr seien keine Verbindungen zwischen den acht Verdächtigen und Reebok bekannt.

      Der Verdacht auf möglichen Insiderhandel besteht auch in einem zweiten Fall, an dem ein großer deutscher Konzern beteiligt ist: Die deutsche Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) prüft derzeit nach eigenen Angaben sämtliche Aktientransaktionen rund um den Rücktritt des bisherigen Daimler-Chrysler-Chefs Jürgen Schrempp, den der Stuttgarter Konzern am 28. Juli bekannt gab. Im Fall um Adidas und Reebok prüft die Bafin routinemäßig den Handel mit Wertpapieren beider Unternehmen, bestätigte eine Sprecherin.

      Im Zentrum der SEC-Ermittlungen zur Reebok-Übernahme steht ein ehemaliger Wertpapierhändler kroatischer Abstammung namens David Pajcin. Er fädelte einige Insider-Geschäfte laut SEC selbst ein und kontaktierte die anderen Verdächtigen. „Das geht aus Telefondaten hervor, die uns vorliegen“, sagte SEC-Ermittler Rosenfeld.

      Adidas meldete am dritten August die geplante Übernahme von Reebok und löste damit einen 30-prozentigen Kurssprung der Reebok-Aktie aus. Am ersten und zweiten August erwarb Pajcins Anlegerring Reebok-Aktien und Kaufoptionen. Nach Bekanntwerden der Übernahme wurden diese mit Millionengewinnen verkauft. Aktienkaufoptionen geben dem Erwerber das Recht, eine bestimmte Aktie zu einem festgelegten Preis zu kaufen. Der Preis einer Kaufoption kann um ein Vielfaches steigen, wenn der Kurs der entsprechenden Aktie sich erhöht.

      Pajcin selbst war am Freitag nicht erreichbar. Sein Vater erklärte auf Anfrage, er wisse nicht, wo sein Sohn sich aufhalte. „Ich habe keine Ahnung, wo er wohnt und was er beruflich macht“, sagte er. Pajcins 63jährige Tante, Sonja Anticevic, geriet als erste ins Visier der SEC. Die Kroatin aus Omis nahe Split sagte der Agentur Reuters, sie habe nie mit Aktien gehandelt und wisse gar nicht, wozu eine Börse gut sei.

      Jedoch liefen auf Anticevics Namen Konten bei Cybertrader, einer Tochter des US-Brokers Charles Schwab, und bei der österreichischen Direktanlage.at, die zur Münchener HVB gehört. Über diese Konten lief ein Teil der verdächtigen Transaktionen. Beteiligt war laut SEC auch Perica Lopandic aus dem Hamburger Vorort Reinbek. Dort beantwortete am Freitag eine Frauenstimme eine telefonische Anfrage durch Auflegen des Hörers.

      Den Angeklagten drohen Geldstrafen von insgesamt mehr als 18 Mill. Dollar, dem Dreifachen der illegal erzielten Gewinne.
      Avatar
      schrieb am 22.08.05 09:55:28
      Beitrag Nr. 2 ()
      [posting]17.637.071 von jacksonville am 22.08.05 08:56:46[/posting]Tja, die Damen und Herren von der SEC sind halt nicht solche Waschlappen wie die Damen und Herren von der Bafin!!!

      Hierzulande wird gelogen und betrogen, alles ohne grosse Konsequenzen.
      :D


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