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    Kommt der Staatsbankrott? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.09.05 01:27:17 von
    neuester Beitrag 12.10.05 12:48:27 von
    Beiträge: 92
    ID: 1.005.998
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      schrieb am 10.09.05 01:27:17
      Beitrag Nr. 1 ()
      Die deutsche Staatsverschuldung ist exorbitant hoch. Sowohl auf der Ebene des Bundes als auch der Länder - und auch der Kommunen - ist die Lage völlig aussichtslos. Selbst der Einsatz eines Millionenheeres von 1-Euro-Sklaven bringt hier nicht den durchschlagenden Erfolg.

      Selbst im Westen der Republik gibt es Kommunen die 40 % ihrer Steuereinnahmen allein für die Bezahlung ihrer Zinsen aufwenden müssen. Und das beim derzeit historischen Niedrigkzinsniveau. Leicht auszurechnen was passiert, wenn die Zinsen mal um 2 oder mehr %Punkte ansteigen, was zwar etwas fern, aber nicht unwahrscheinlich ist. Bei manchen Kommunen könnten die Zinsaufwendungen höher sein als die Steuereinnahmen. Ein Albtraum.

      An der Misere ist das deutsche System nicht völlig unschuldig. Ein System, das sich horizontaler und vertikaler Finanzausgleich nennt. Sparsamkeit und Wirtschaftlichkeit einer Kommune wird nicht belohnt. Löcher werden automatisch gestoppt, indem immer die nächst höhere Instanz, also Land oder Bund für einen Ausgleich sorgt. Unausgeglichene Haushalte versurachen zwar Verwaltungsakte, Aktenvermerke und allerlei bürokratischen Beschäftigungsunsinn, letztlich kommt aber die Knete von oben. Immer. Kommunale Ratings, die disziplinieren könnten, gibt es naturgemäß nicht. Die Kommune ist immer so gut wie der Bund. So zieht man sich gewissermaßen am eigenen Schopf aus dem Sumpf.

      Eine Lösung des Problemes ist nicht in Sicht. Auch die MWSt.-Erhöhung wird kein Heilsbriner werden, weil sie eine weitere Konsumrückhaltung bewirken wird. Die Belastungsgrenze der Bürger ist eh erreicht. Mit HarzIV tickt ohnehin eine Zeitbombe, die irgendwann explodieren wird und die hoffentlich nicht wieder in irgendein 4. Reich führen wird.

      Est stellt sich daher die Frage, ob ein Staatsbankrott ein Ausweg aus dem Dilemma ist. Auch die Frage, ob man überhaupt noch Staatsanleihen, Bundesschatzbriefe etc. kaufen sollte, wäre einer Diskussion wert:

      n der Schuldenfalle
      Staatsbankrott: Deutschland kann seinen Haushalt nicht mehr ausgleichen / Währungsreform als Konsequenz?
      Bernd-Thomas Ramb

      Im aktuellen Bundestagswahlkampf beschränkt sich die Erörterung wirtschafts- und finanzpolitischer Themen auf die Aspekte Wachstum und Arbeit sowie Steuern. Der angeblich fehlende konjunkturelle Aufschwung wird als alleinige Ursache, seine Beseitigung als Allheilmittel für sämtliche Probleme propagiert. Die wirklich brisanten Fragen der strukturellen Defizite Deutschlands und revolutionäre Lösungsansätze finden allenfalls andeutungsweise Beachtung. Die Wahlkämpfer meiden das brüchige Eis der Wahlniederlage über den Untiefen der Wahrheitsverkündung.

      So war das vor fünfzig Jahren, so soll es wohl auch die nächsten fünfzig Jahre gelten. Dabei wird schlicht übersehen: das Prinzip „Immer so weiter“ ist endgültig am Ende. Noch wird die spröde Mitteilung des Statistischen Bundesamtes über ein Haushaltsdefizit von 39 Milliarden Euro allein in der ersten Hälfte dieses Jahres als Routinemeldung aufgefaßt, die in diesem Jahr wieder zu erwartende Verletzung des Maastrichter Stabilitätskriteriums mit Achselzucken quittiert. Nach dem Wahltag werden die staatlichen Sozialversicherungsträger einen neuerlichen Zuschußbedarf einfordern. Keiner weiß, wie diese Milliardenbeträge noch finanziert werden können. Eine weitere Kreditaufnahme zur Deckung des Haushaltsdefizits dürfte schon jetzt an definitive Grenzen stoßen.

      Aber selbst ein gebremster Anstieg der deutschen Staatsschulden wird den mittel- bis langfristigen Zusammenbruch nicht verhindern. Von allen potentiell künftig regierenden Parteien wird schlicht verschwiegen, daß der bestehende Schuldenberg mit den normalen Mitteln der Sparsamkeit nicht mehr zu tilgen ist. Die Staatsverschuldung hat eine Höhe erreicht, deren Abbau - sofern es überhaupt nochmals politisch gelingen sollte, Haushaltsüberschüsse zu erwirtschaften - je nach Ausmaß der Genügsamkeit mehr als ein Jahrhundert und rein rechnerisch bis zu einem Jahrtausend dauert. Ein illusorisches Szenarium, das die Wahrscheinlichkeit eines vorher eintretenden Staatsbankrotts, vor allem aber einer Währungsreform mit der massiven Entwertung der staatlichen Schuldentitel und Geldvermögen verstärkt.

      Dabei sind die Fakten jedermann zugänglich und den Politikern hinlänglich bekannt. Ende des letzten Jahres verzeichnete Deutschland staatliche Gesamtschulden in Höhe von 1,4 Billionen Euro. Der Bund trägt einen Anteil von über 60 Prozent, alle Bundesländer zusammen etwa 30 Prozent und die Gemeinden und Verbände knapp sieben Prozent. Auf jedem Bürger der Bundesrepublik lastet ein Schuldenanteil von 16.900 Euro. Säuglinge, Rentner und Erwerbsunfähige werden kaum etwas zum Schuldenabbau beitragen können. Auf jeden Erwerbstätigen aber würden rechnerisch rund 35.900 Euro entfallen. Das ist das Anderthalbfache eines jährlichen Bruttoarbeitsentgelts.

      Undenkbar, daß Erwerbstätige größere Teile ihres Bruttolohns, der noch um die Steuern und Sozialabgaben gekürzt wird und in der Regel der Ernährung einer Familie dient, widerstandslos für eine staatliche Entschuldung hergeben. Andererseits ist es unmittelbar Aufgabe des Staates, den Abbau seiner Schulden zu organisieren. Bezogen auf seine Finanzpotenz ist der Schuldenberg jedoch bereits jetzt auf zirka 330 Prozent der Steuereinnahmen angestiegen. Gelänge es, jährlich drei Prozent der Staatseinnahmen zur Schuldentilgung abzuzweigen, wären bereits über einhundert Jahre zur vollständigen Beseitigung notwendig. Wenn aber überhaupt von Regierungsseite über einen Schuldenabbau nachgedacht wird, ist allenfalls ein halbes Prozent des Haushalts dafür vorgesehen. In diesem Fall würde der Schuldenabbau 660 Jahre dauern.

      Der „elegantere“ Weg der Staatsentschuldung über einen Staatsbankrott drängt sich schon deshalb auf, weil die Zinslast unerträglich wird. Die Zins-Steuer-Quote des Bundes - der Anteil der Steuereinnahmen, der für die Zinszahlungen auf Staatsschulden zu verwenden ist - stieg in den letzten Jahren der SPD/FDP-Regierung unter dem sozialdemokratischen Kanzler Helmut Schmidt von 6 auf 14 Prozent. Seitdem wurde das Niveau nie mehr unterschritten.

      In den Jahren der rot-grünen Regierungen schnellte die Zins-Steuerquote sogar noch höher, auf 20 Prozent. Jeder fünfte Euro an Steuereinnahmen geht somit für die Verzinsung der Bundesschulden drauf. Die Zinsen, die der Staat für seine Schuldentitel zu zahlen hat, liegen derzeit auf einem historisch niedrigen Niveau. Sollte die Europäische Zentralbank wegen der steigenden Euro-Inflationsgefahr eine Anhebung der Leitzinsen beschließen, kann sehr schnell ein Drittel der Steuereinnahmen und mehr nur für Zinszahlungen gesperrt sein. Zudem ist der Staatshaushalt durch die Beamtenpensionen und Rentenzuschüsse belastet - allein beim Bund mit mehr als 40 Prozent des Haushalts. Diese Zahlungsverpflichtungen erhöhen als indirekte Verschuldung den tatsächlichen Schuldenberg um ein Vielfaches.

      Noch sind nicht alle Deutschen ausgestorben, die die letzte Währungsreform von der Reichsmark zur D-Mark erlebt haben. Damals betrug der Schuldenstand des Staates 450 Milliarden Reichsmark. Verglichen mit dem heutigen Schuldenberg von 1,4 Billionen Euro (oder 2,8 Billionen D-Mark) ist das nominell ein Sechstel. Selbst wenn die Inflation der letzten 55 Jahre berücksichtigt wird, die den Geldwert und damit den nach 1948 aufgeschütteten Schuldenberg immerhin um 77 Prozent reduziert hat, übersteigt der Vergleichwert der heutigen Schulden mit umgerechnet 626 Milliarden Reichsmark den damaligen Schuldenstand bei weitem. Die Zeit ist also jetzt schon reif für eine erneute Währungsreform.

      Wie schnell die Abschaffung des Euro mit massiver Staatsentschuldung eintreten wird, hängt nicht zuletzt von der Geduld der Jungen ab, für die von den Alten verursachten Schulden geradezustehen. Verbunden mit der steigenden Belastung immer weniger junger Erwerbstätiger, für immer mehr Rentner den Lebensunterhalt zu erwirtschaften, dürfte sehr schnell ein revolutionäres Widerstandsniveau erreicht sein. Den Bevölkerungsprognosen des Statistischen Bundesamtes zufolge steigt die Versorgungslast der Erwerbsfähigen ab 2010 rapide an. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wächst die Wahrscheinlichkeit, daß die staatliche Schuldenblase platzt oder gezielt angestochen wird, signifikant an.

      Wer bis dahin immer noch seine Ersparnisse in Schuldverschreibungen des Staates oder gar Geldvermögen angelegt hat, dem droht ein böses Erwachen. Nur zehn Prozent des Nominalwertes gab es das letzte Mal vom Staat erstattet. Diese Aussicht ist sicher kein dankbares Wahlkampfthema, sie zu verschweigen aber auch keine Lösung.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 01:35:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      Was passiert eigentlich mit dem Staat, wenn der bankrott ist?

      Kleben dann überall Kuckucks oder was? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 02:23:25
      Beitrag Nr. 3 ()
      Dann bricht als erstes die europäische Währungsunion zusammen und danach die EU.
      Die zwangsweise wiedereingeführte DM würde abgewertet werden und als Folge gäbe es eine Megainflation mit Totalverlust auf Lebensversicherungen und Erspartem.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 02:27:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ha, da wäre das Häuschen ja schnell abbezahlt! :D

      Muss schnell noch ein paar Schulden machen!
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 02:31:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      Es wird keinen Ausweg mehr geben.
      Union SPD Linkspartei egal was man wählt-der point of no return wurde schon längst überschritten.

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      schrieb am 10.09.05 02:37:45
      Beitrag Nr. 6 ()
      bankrott oder nicht, seinen Beamten im gehobenen Dienst wird unser Staat immer ein vorzügliches Auskommen garantieren, und wenn der Rest der Bewohner dieses Landes noch so darben muß......

      ein Staat wie die BRD, der es sich leistet seine Beamten (ca. 1,5 Millionen) mit Mitte 50 im Schnitt vorzupensionieren, bei der aktuellen Haushaltslage, kann nur bankrott gehen.

      Selbiges gilt für die völlig überzogenen Sozialhilfen, die EU-Gelder und den UNO-Beitrag (9% vom UNO-Budget finanzieren wir).

      Hinter diesen Ausgaben steht das Selbstbild der Deutschen als Gutmensch, der jede noch so geringfügige Einsparung als "unsozial" empfindet, und somit eine Konsolidierung der Haushalte unmöglich macht.

      Das Bedürfnis unseres Egos, sich als Gutmensch zu fühlen, ist uns wichtiger als unser Wohlstand und die Zukunft unserer Kinder.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 02:41:46
      Beitrag Nr. 7 ()
      Interessant!

      Nostradamus hat gesagt, dass die grossen Konflikte in Europa um 2012 beginnen werden. Ab 2020 solls dann richtig losgehen mit den Kriegen. :eek:

      Das passt ja voll ins Schema! Alle Europ. Staaten pleite, Bürgeraufstände, usw.

      Da könnte es wieder zugehen wie im Mittelalter. :eek:
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 02:50:34
      Beitrag Nr. 8 ()
      "der point of no return wurde schon längst überschritten."

      so siehts wohl aus .. die wahl einer partei ist dann auch nur noch die bestimmung des entsprechenden akzelerators ..
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 02:57:04
      Beitrag Nr. 9 ()
      Aktuelle Schulden 1,477,525,333,450
      demnach hat JEDER Mensch in Deutschland ob 1 Minute oder 90 JAhre alt im Durchschnitt 16,750 Euro Schulden

      BuBa-Monatsbericht 08/05:

      Markmäßige Nettokreditaufnahme der Gebietskörperschaften:

      Jan/Juni 2004: 53,5 Mrd. Euro
      Jan/Juni 2005: 34,2 Mrd. Euro

      Wir verlassen vorerst die Pfade des Vohrjahres und berrechnen den Schuldenzuwachs neu. Die bis dato "erreichten" 34,2 Mrd. Euro entsprechen einem Zuwachs von 2169 Euro/Sek., anstatt den bisherigen 2277 Euro/Sek.*

      Von obigem ausgehend und aufs Gesamtjahr "geglättet", ergibt sich somit ungefähr folgender, aktueller Stand:
      1,477,525,333,450 EURO*
      *
      *Wird im Laufe des Jahres angepasst, sobald aktuelle Daten in den BuBa-Monatsberichten veröffentlicht werden
      und sich somit eine Tendenz ableiten läßt!


      Und noch gar nicht berücksichtigt: "Dreistelliges Milliardenrisiko für den Bund"



      Die Gläubiger: Wer leiht dem Staat soviel Geld?



      Es gibt eine offizielle Statistik der Bundesbank über die Gläubiger.

      Insbesondere die Banken finanzieren die deutsche Staatsverschuldung. Daneben sind es Lebensversicherungen, die die Beiträge der Versicherungsnehmer in Staatsanleihen anlegen. Aber auch Privatleute und Firmen erwerben Bundesschatzbriefe, kommunale Schuldverschreibungen und andere Wertpapiere, die der Staat ausgibt.

      Diese Papiere werden auf dem Rentenmarkt gehandelt. Dieser ist für den Staat von ungeheurer Bedeutung. Denn der Staat tilgt nicht wirklich, er schuldet immer nur um: Woche für Woche zahlt er Anleihen in Milliardenhöhe zurück und muss dafür sofort neue Anleihen aufnehmen. Wenn die Gläubiger das Vertrauen verlieren, dass alles pünktlich zurückgezahlt wird, werden sie neue Anleihen nicht zeichnen: Dem Staat ginge binnen Wochen das Geld aus; die Gehälter im öffentlichen Dienst, die Renten, die Sozialhilfe, alles könnte nicht mehr vollständig und pünktlich bezahlt werden.

      http://www.miprox.de/Schuldenuhr.html
      http://www.staatsverschuldung.de/glaeubiger.htm


      P.S. ich habe für diesen Beitrag mit kopieren und verlinken 7 Minuten gebraucht in dieser Zeit hat unser Land knapp 1.000.000 Schulden gemacht. MEine persönliche Meinung ist, aus diesem Mist kommen wir NIE raus. Selbst wenn die Politik und alles andere Super laufen würde, würde es eventuell mit viel Glück auf einen Ausgleich mit +- Null pro Jahr hinauslaufen dann haben wir aber IMMER NOCH 1,477,525,333,000 SCHULDEN welche auch wieder Zinsen und so produzieren. Es ist auch alles egal ich behaupte bei diesem BEtrag und der Statistik im oberen Bereich was doch all die tollen Politiker in den letzten 100 Jahren schon geschafft haben, dass wir im Jahr 2010 cerca bei 2.800.000.000.000 EURO stehen wenn es nicht vorher schon zuende ist.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 03:12:22
      Beitrag Nr. 10 ()
      darf man nicht drüber nache denken
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 08:29:08
      Beitrag Nr. 11 ()
      Investiert in Gold oder andere Edelmetalle, dann seit ihr auf der sicheren Seite.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 09:23:51
      Beitrag Nr. 12 ()
      Wer heute noch in Rentenfonds oder direkt in deutsche Staatsanleihen investiert ist selber schuld. Die Rechnung bekommt er, wenn downgegraded wird.
      Nicht nur das, wenn Zinsen steigen die Kurse fallen ... nein .. auch die Abnahme dieser Schuldverschreibungen wird nicht mehr so einfach zu platzieren sein.


      Litschi
      (der keinen Cent in deutsche Staatsanleihen steckt)



      PS zu Threadüberschrift : Man sollte meinen, das wer ca. 1,5 Billionen € Schulden hat schon pleite ist ! :eek:
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 09:46:48
      Beitrag Nr. 13 ()
      #12:

      Vor der Währungsreform rutscht Deutschland noch in eine Deflation. D.h. das Zinsniveau wird vorläufig weiter sinken, damit steigen die Kurse der Rentenpapiere. In ca. 2 Jahren sollte damit aber Schluss sein, dann kommt der Big Bang.

      Meine Buchempfehlung: Deflation von Günter Hannich.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 09:57:04
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich denke auch, dass wir zunächst in eine Deflation kommen werden. Zumindest wird "Betongold" (Immobilien) nicht mehr automatisch in seinem Wert zunehmen. Hier werden der fehlende Nachwuchs der Deutschen und die Verarmung von Großteilen der Bevölkerung bemerkbar machen. Eigentlich stecken wir bereits mitten in der Deflation, denn Ladenlokale jenseits von Fußgängerzonen sind praktisch nicht mehr vermietbar. In manchen Städten stehen ganze Straßenzüge leer. Das zieht natürlich auch die Werte der Wohnobjekte in diesen Straßenzügen nach unten.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 10:02:12
      Beitrag Nr. 15 ()
      Ach ja: Ich erwarte ein Upgrading der Bundesrepublik noch in diesem Jahr.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 10:02:40
      Beitrag Nr. 16 ()
      Moin Volkmar,
      ich habe das Thema mal mit Prof. Hoppe und Prof. Guido Hülsmann diskutiert (Buchempfehlung: Demokratie: Der Gott der keiner ist bzw. Rothbard: Das Schein-Geldsystem, Herr Hüslmann hat das ins Deutsche übersetzt!)
      Im Prinzip meinen diese, dass das noch etwa 20 Jahre so weitergehen kann, bis der endgültige Exodus kommt.
      Ende ist eben erst dann, wenn nicht mal mehr die Zinsen bedient werden können und nicht wenn buchhalterisch der Konkurs angesagt wäre.
      Der Staat hat ja seine Sklaven (Bürger genannt), die er beliebig arbeiten lassen und enteignen kann. Und da gibt es in Deutschland eben noch recht viel zu holen. Folglich wird auch der Kredit noch lange fließen. Denkt immer daran, dass man ja die Bürger noch enteignen kann. Beim Einkommen ist das schon fast geschafft. Der nächste Schritt wäre, dass er an das Vermögen der Menschen geht. Das geht über Erbschaftssteuer, Vermögenssteuer oder geringere Rentenzahlungen, dann müssen wir eben unser Häuschen verkaufen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 10:37:01
      Beitrag Nr. 17 ()
      Rot-Grün hat ja soagr schon per Gesetz für den totalen Zusammenbruch vorgesorgt. Lest dazu den Bericht des BWL-Boten:

      Wirtschaftssicherstellungsverordnung: Rot-Grün bereitet die Kommandowirtschaft vor

      Deutsche Gesetzeslyrik ist immer für Überraschungen gut, besonders in der Sommerpause. Da die halbe Nation im Urlaub ist, erließ der Gesetzgeber gestern klammheimlich die "Wirtschaftssicherstellungsverordnung", die faktisch eine totalitäre Kommandowirtschaft ermöglicht. Warum aber werden Notstandsgesetze für die Wirtschaft eingeführt? [08.09.2004] Dieser Artikel hat sich in wenigen Tagen zum meistkopierten Beitrag des BWL-Boten gemausert, was seine Bedeutung eindrucksvoll unterstreicht.

      Das Wirtschaftssicherstellungsgesetz, das Verkehrssicherstellungsgesetz, das Ernährungssicherstellungsgesetz und das Wassersicherstellungsgesetz kennen wohl nur die Wenigsten, stammen diese Uraltgesetze doch noch aus den 60er und 70er Jahren und waren einst für die staatliche Lenkung der Wirtschaft im Kriegsfalle bestimmt. Da wundert es schon, daß 15 Jahre nach dem Ende des kalten Krieges gestern aufgrund des Wirtschaftssicherstellungsgesetz die Wirtschaftssicherstellungsverordnung (WiSiV) im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde. Noch viel verwunderlicher aber ist der Inhalt des Verordnungswerkes.

      So müssen Unternehmer der gewerblichen Wirtschaft (§1 Abs. 1 WiSiV) Verträge vorrangig erfüllen (§2 WiSiV), für die Ihnen eine "Vorrangerklärung" vorgelegt wird. Diese Vorrangerklärung kann nur vom Bund, den Ländern, Gemeinden und sonstigen juristischen Personen des öffentlichen Rechtes beantragt werden (§3 Abs. 1 und 2 WiSiV). Faktisch haben diese Körperschaften damit ein Vorrecht bei der Wirtschaft.

      Aber es kommt noch besser: Auch ohne "Vorrangerklärung" kann einem Unternehmer eine bestimmte Erfüllungszeit befohlen werden - und die Erfüllung anderer Verträge durch den Unternehmer darf verboten werden (§6 WiSiV). Schließlich ordnet §7 WiSiV Möglichkeiten zur umfassenden Warenbewirtschaftung an. Hierzu dürfen auch "Bezugsscheine" und "Zuteilungsnachweise" erteilt werden (§9 WiSiV) - die Wiedereinführung der Lebensmittelkarten!
      Was wie ein schlechter Sommerlochscherz aussieht, ist leider bitterer Ernst, denn das Bundesgesetzblatt ist kein Witzblatt. Wir müssen uns also überlegen, was Rot-Grün motivieren könnte, solche kommandowirtschaftlichen Instrumente einzuführen.

      Vor einem Jahr hat die EU-Kommissarin Loyola de Palacio Energierationierung ab 2007 angekündigt. Ab 2005 wurde der Emissionshandel beschlossen, selbst eine drastische Rationierungsmaßnahme wo doch schon gegenwärtig ca. 8,6 Millionen Menschen arbeitslos sind. Es ist also nicht schwer sich auszumalen, wofür wir bald Bezugsscheine und Zuteilungsnachweise benötigen.

      Wir alle wissen außerdem, daß die gesamte Güterproduktion mit einer zuverlässigen Energieversorgung steht und fällt. Wenn also, wie uns angekündigt wurde, der elektrische Strom bald nur noch auf Bezugsschein kommt, ist unschwer zu erraten, daß auch praktisch alle anderen Güter schlagartig knapp werden. Genug Beispiele dafür, wie das ist, gibt es ja schon. Nur daß Deutschland die Rationierung eben auch auf typisch deutsche Art vorbereitet, nämlich per Verwaltungsakt.

      Der Weg über die totale Ökologie führt in die totale Kriegswirtschaft. Wer das nicht glauben mag, der lese den Bundesanzeiger, der ja nicht gerade im Ruf steht, ein antigrünes Kampfblatt zu sein. Und da wir schon dabei sind, nehmen wir auch gleich das Gesetz zur Sicherung von Verkehrsleistungen (Verkehrsleistungsgesetz - VerkLG) zur Kenntnis, das nämlich ganz ähnliche Vorschriften für Verkehrsträger enthält, die nämlich ebenfalls zur Zwangsleistungen verpflichtet werden können.

      In den 60er Jahren wurde gegen die damaligen Notstandsgesetze protestiert. Die jetzt vorliegenden Gesetzeswerke ähneln wirtschaftlichen Ermächtigungsgesetzen. Das scheint aber niemanden mehr zu interessieren da die Nation damit beschäftigt ist, Hartz IV abzutreiben. So dient der Volkszorn den Mächtigen, noch weitaus schlimmere Einschränkungen ins Werk zu setzen. Erich hätte seine Freude an diesem Regime gehabt!
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 10:47:41
      Beitrag Nr. 18 ()
      auf der anderen Seite gibt es so viel Reichtum in Deutschland, wie noch nie...könnte da ein Zusammenhang bestehen ;)

      Und noch was...hier wird ja mit astronomischen Zahlen rumgeworfen, aber unser eigentliches Vermögen sind nicht bedrucktes Papier oder Zahlen auf einem Kontoauszug. Unser Vermögen sind Sachwerte, Infrastruktur, Bildung/Qualifikation, Wissen,Technologie, Fleiß uvm...diese Werte werden einen Staatsbankrott überstehen :)
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 10:55:43
      Beitrag Nr. 19 ()
      Diese Graphik verursacht mir doch schwerste Kopfschmerzen.

      Die Banken und ausländischen Geldgeber zusammen genommen machen ja 80% aus. Wie ist das eigentlich, wenn Dollar-Anleihen heraus gegeben werden? Eichel will doch nun auch Fremdwährungsanleihen herausgeben.

      Macht es überhaupt noch einen Unterschied, in welcher Währung der Staat sich verschuldet?

      Sind nicht diese fast 50% der Kreditinstitute auch amerikanische Banken?

      Was ist, wenn "D" tatsächlich zahlungsunfähig ist?

      Inwieweit gehören die großen DAX-Unternehmen nicht längst schon amerikanischen Banken, Versicherern, Investmentbanken oder großen DOW-Unternehmen?
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 11:00:29
      Beitrag Nr. 20 ()
      #16

      genau so ist es.

      Eine schrittweise Enteignung von Privatvermögen, um sich weiter Luft zu verschaffen.

      Deshalb ja auch die quasi-Abschaffung des Bankgeheimnisses und auch die pedantische Erfassung z.B bei Edelmetallkäufen.
      Der Schnüffelstaat will genau wissen, wer hier welche Valuta wie hortet.
      Dabei geht er immer pedantischer vor

      Auch die zunehmende Kapitalflucht deutet darauf hin, dass einige den Braten schon längst riechen, denn die Fakten in #1 sind schon lange bekannt.

      Bislang wurde bezüglich der Kapitalflucht immer nur davon geredet, dass es sich dabei um reine Steuerflucht/Steuervermeidung handelt.

      Das ist aber mittlerweile nicht mehr die einzige Motivation, weshalb Kapital verschoben wird.

      Ich rechne übrigens damit, dass man in absehbarer Zeit dem freien Kapitalverkehr einen Riegel vorschieben wird.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 11:04:22
      Beitrag Nr. 21 ()
      #16:

      Im Prinzip meinen diese, dass das noch etwa 20 Jahre so weitergehen kann, bis der endgültige Exodus kommt.


      Glaub` ich nicht. Wenn der amerikanische Bürger seinen Konsum 20 Jahre lang weiter durchhalten kann, der Rest der Welt weiterhin Dollars akzeptiert, von denen es jährlich immer mehr werden, dann wird das Weltwirtschafts- und Weltfinanzsystem möglicherweise noch lange stabil bleiben. Wenn nicht, erfolgt der Absturz in einem rasenden Tempo. Selbst Hannich schreibt, daß eine Deflation nach spätestens 5 Jahren durchgelaufen ist.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 11:05:30
      Beitrag Nr. 22 ()
      [posting]17.851.471 von Punk24 am 10.09.05 10:47:41[/posting]Unser Vermögen sind Sachwerte, Infrastruktur, Bildung/Qualifikation, Wissen,Technologie, Fleiß uvm...diese Werte werden einen Staatsbankrott überstehen


      Scheinbar bist Du nicht oft im Ausland ... ansonsten ist nicht zu erklären wie man solchen Aussagen tätigen kann.

      Zu Deiner Information ... Qualifikation, Wissen und Vermögen wandern ab. Die multikulturell gewollte Zuwanderung (in die Sozialsysteme)fangen die Auswanderer auf ! :rolleyes:

      Fleiß und Bildung : Du solltest dich malandeutschen umsehen wer noch "fleißig" das kostenlose Bildungsangebot annimmt und Respekt vor Lehrern und der Geselllschaft hat.

      Infrastruktur übersteht den Staatsbankrott ? :laugh::laugh:
      Sischer ... deshalb werden jetzt, wo man es sich ja noch leisten könnte, Linien der DB stillgelegt und die Straßen in einem jämmerlichen Zustand gelassen. Der ÖPNV nicht ausgebaut und die Kanalnetze der Großstädte nicht saniert. etc etc etc etc .....


      Ignoranten in der Politik haben ihr Ziel erreicht und die Verdummung der deutschen Bevölkerung weiter voran getrieben (warum sonst wehrt sich diese dumme Volk nicht)


      Ich für meinen Teil bin froh ausgewandert zu sein. Dieses beherzigen derzeit ca. 800.000 Deutsche Staatsbürger jährlich. Die "Ignoranten" , "verdummten" und "Multikultizuwanderer bestimmen Deutschlands Schicksal.




      Litschi

      PS: Habe einen schönen Spruch in einen anderen Thread gelesen.
      Wenn der Klügere immer nachgibt, hat der Dumme immer dasSagen !!! Das gilt auch für das Auswandern. ;)
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 11:06:29
      Beitrag Nr. 23 ()
      Was passiert eigentlich mit dem Staat, wenn der bankrott ist? Kleben dann überall Kuckucks oder was?

      Historische Fallbeispiele gibt es hier genug. Zu Pfändungen von Staatseigentum kommt es i.d.R. nicht - der Staat erläßt hier meist Gesetze, mit denen er seine Gläubiger direkt (Default) oder indirekt (Inflation, Steuern o.ä.) enteignet.

      Ha, da wäre das Häuschen ja schnell abbezahlt! Muss schnell noch ein paar Schulden machen!

      Ganz so einfach ist es leider nicht. Denn: zunächst kommt vor der Inflation erstmal die Deflation. Mit etwas Pech dauert die länger als geplant, und dann bist Du pleite, weil Deine Einnahmen sinken, Deine Schulden aber bleiben.

      Daneben: wenn sich ein Staat über eine Inflation "entschuldet", so muß das für seine Bürger nicht unbedingt klappen. In der Weimarer Republik gab es zum Beispiel eine Sonderabgabe für Immobilienbesitzer nach der Inflation, weil die ja hiervon profitiert hätten.



      Zum Thema Bankrottzeitpunkt: Deutschland hat noch verdammt viele Reserven, die erstmal versoffen werden müssen. Wenn wir weiter wie bisher mißwirtschaften sind wir in ca. 20 Jahren auf dem Niveau des heutigen Japans - und Japan gilt immer noch als guter Schuldner!
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 11:13:27
      Beitrag Nr. 24 ()
      #11

      "Investiert in Gold oder andere Edelmetalle, dann seit ihr auf der sicheren Seite."

      das gilt aber doch nur, wenn der Staat von diesen Investments nichts weiss.
      Und das wird eben immer schwieriger.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 11:20:40
      Beitrag Nr. 25 ()
      Bis zu welcher Höhe kann man den anonym Gold und Silber kaufen?
      Dann könnte man ja mehrmals in kleineren Mengen kaufen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 11:22:06
      Beitrag Nr. 26 ()
      [posting]17.851.716 von Cashlover am 10.09.05 11:13:27[/posting]kein Problem ....

      Ein Schließfach in der Schweiz oder Liechenstein machen es möglich.

      Nur Zinsen von EU Bürgern werden lt. Vertägen abgeführt. Hier aber auch nicht im Zusammenhang mit dem Namen sondern genell.


      Man kann seine Werte schließlich deponieren wo man will ... also bloß nicht in Deutschland ;)



      Litschi
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 11:29:34
      Beitrag Nr. 27 ()
      [posting]17.851.784 von nett am 10.09.05 11:20:40[/posting]Wer soviel Kohle hat, der kauft .... (naja man muß/darf ja nicht alles sagen).

      Aber z.B für den Kauf von Diamanten fliegt heut zu Tage der Kenner direkt nach Südafrika. Nicht nur, das dort die Klunkerchen 30 % billiger im Direktankauf zu haben sind sondern auch ... ups hier darf ich wohlauch nicht weiter reden ;)


      Litschi
      (der allerdings einen Experten mit auf diese Reise nehmen würde. Aber wer soviel Kohle hat ...)
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 11:44:51
      Beitrag Nr. 28 ()
      @Litschi
      Wohin bist Du ausgewandert?
      Ist auch Gold in Südafrika billiger als hier?
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 12:03:15
      Beitrag Nr. 29 ()
      @nett laß das Gold den Opa kaufen. Wenn er nicht mehr lebt, ist das Gold weg.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 12:49:54
      Beitrag Nr. 30 ()
      #1

      Definitiv ja...
      Rot-Rot-Grün werden dieses Land schrotten.
      Dann kommt eine "Währungsrefrom" (falls das mit dem Euro überhaupt möglich ist).

      Und alle fangen bei Null an. ;)
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 13:17:04
      Beitrag Nr. 31 ()
      Wer von Euch hat die Reuters-Meldung gelesen, daß eine noch nicht bediente Staatsanleihe aus den 30ern immer noch wie ein Damoklesschwert über der Nation geistert. Die Jewish Claims Conference will eine Klage prüfen lassen. Die aufgelaufenen Zinsen wären so hoch, daß wir fertig wären.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 13:26:32
      Beitrag Nr. 32 ()
      Generell muß jeder selbst für alle Fälle vorsorgen und darf sich nicht auf anderer Leute Geschwätz verlassen:

      Als erstes muß ein schuldenfreies Haus mit großem Garten als Lebensziel ganz oben stehen. Man hat keine Wohnungssorgen und kann nicht rausgeschmissen werden.

      Im großen Garten kann Obst und Gemüse angebaut werden, ein Tiefbrunnen sorgt fürs Wasser und Sonnenkollektoren auf dem Dach sorgen für warmes Wasser und Strom. Ergänzt wird es mit einem Notstromdiesel, einem großen Heizöltank und einem Heizkessel für nachwachsende Rohstoffe.

      Der Diesel PKW erhält eine Vielstoff-Ausrüstung (2.000-4.000 Euro), damit er neben Diesel auch mit Pflanzenöl und Frittieröl fahren kann.

      Ein kleiner Goldvorrat (20-50 Gramm-Barren) sowie Lebensmittel- und Getränkevorräte/Wasserentkeimungsmittel und PUR-Filter runden die Vorsorgemaßnahmen ab.

      Dann kann auch bei Katastrophen oder Staatsbankrott nur wenig schiefgehen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 13:49:03
      Beitrag Nr. 33 ()
      #32

      "Dann kann auch bei Katastrophen oder Staatsbankrott nur wenig schiefgehen."


      Staatsbankrott würde auch den Wegfall des sozialen Friedens und der inneren Ordnung nach sich ziehen.

      Was das dann bedeutet, konnte man ja grade in New Orleans sehen.

      Meinst du, deine Obstbäumchen und deine Vorräte sind dann auch nur einigermaßen sicher, von deinen gehorteten Goldvorräten mal ganz zu schweigen?

      Schon heute ist ein nicht unerheblicher Teil der Bevölkerung nahezu vollständig von den sozialen Sicherungssystemen abhängig.
      Fallen diese Sicherungssysteme vollständig weg, bricht hier das Chaos aus.

      Da kannst du dann um deine Obstbäumchen mit einer AK47 patroulieren.....
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 13:56:32
      Beitrag Nr. 34 ()
      [posting]17.852.735 von Baldur Banane am 10.09.05 13:26:32[/posting]ist es nicht auch so, dass in soeinem Fall der Staat ein bestimmtes Recht ausrufen kann und automatisch ALLE besitztümer an den Staat übergehen. Dann wäre dein Plan auch für nix und wieder nix.

      Ich meine als vegleich soetwas wie im Kriegsfall kann der Staat Kriegsrecht ausrufen und einfach dein Haus abreißen um einen Panzer dadrin zu parken. Das ist auch absolut erlaubt.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 14:27:56
      Beitrag Nr. 35 ()
      #33:

      Da kannst du dann um deine Obstbäumchen mit einer AK47 patroulieren....

      Herrlich
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 14:28:24
      Beitrag Nr. 36 ()
      "Trautes Heim, Glück allein", das muss ich unwillkürlich denken, wenn ich Baldur Bananes Posting hier lese.

      Na ja, wer so viele Goldbarren gehortet hat, der wird sich auch noch eine "homeland-security" leisten können.

      Hier hat die schon heute übliche Kasernierung von Harz-IV-Leuten in bestimmten Stadtteilen durchaus Vorteile. Ihre wohngebiete, ohnehin dann zu afrikaähnlichen "Town-Ships" verkommen, könnten mit S-Draht abgesichert werden.

      Und die Herren der Republik werden sich wieder in Burgen mit Wassergraben und Zugbrücke zurückziehen.

      Schöne neue Welt.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 14:40:43
      Beitrag Nr. 37 ()
      #36
      Du kannst ruhig erzählen was du willst, dass glaubt dir von den Roten keiner.

      Schröder und Lafontaine haben noch im Sommer 89 von 2 deutschen Staaten geträumt. :eek:

      Also das wird alles nicht eintreffen...... bis wir eines Morgens wach werden. :eek:
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 14:59:07
      Beitrag Nr. 38 ()
      Quelle: Junge Welt

      „Eine Art Staatsbankrott“
      Der Wirtschaftswissenschaftler Joachim Starbatty über das verschwiegene Wahlkampfthema Staatsverschuldung
      Moritz Schwarz

      Herr Professor Starbatty, die in den letzten Jahrzehnten exorbitant angestiegene Staatsverschuldung droht die Bundesrepublik Deutschland mittlerweile finanziell zu strangulieren. Im TV-Duell Merkel/Schröder am Sonntag war allerdings von keiner Seite ein Wort dazu zu hören. Ein verschwiegenes Wahlkampfthema?

      Starbatty: Unsere Schulden sind unter allen Regierungen weiter angestiegen, und ihre Bekämpfung ist bekanntlich nicht ohne ganz erhebliche soziale Einschnitte möglich. Kein Wunder also, wenn die Parteien allesamt nicht gerne darüber reden. Weder wollen sie an ihre Verantwortung erinnern, noch wollen sie die Leute so kurz vor der Wahl mit der Aussicht auf soziale Grausamkeiten verschrecken. Dabei steht der Politik, uns allen das Wasser bis zum Hals.

      Bund, Länder und Kommunen sind zusammen mit 1,43 Billionen Euro verschuldet.

      Starbatty: Das ist schon dramatisch genug, doch tatsächlich läßt diese Statistik den Faktor der zukünftigen Belastung außer acht: nämlich die Verschuldung, die sich aufgrund unserer Alterssicherung - also zur Finanzierung der Renten und Pensionen - künftig ergibt. Diese Belastung beträgt - unter der Voraussetzung, daß sich die Gesetze nicht ändern - 270 Prozent des Bruttoinlandsproduktes.

      Die aktuelle Verschuldung liegt bei 67 Prozent.

      Starbatty: Wir sehen also einer Verschuldung von rund 340 Prozent entgegen: eine unglaubliche Belastung für die Jugend! Der Spiegel hat von der „veruntreuten Zukunft“ gesprochen. Richtiger wäre es, von der „veruntreuten Jugend“ zu sprechen.

      Sie sprechen von „künftig“, gibt es eine Jahreszahl, auf die sich die Berechnung bezieht?

      Starbatty: Die Belastung ergibt sich aus der Entwicklung der Produktivität der Arbeit sowie der Wochen- und Lebensarbeitszeit einerseits und der Ausgestaltung des Rentensystems andererseits. Mittels einer Modellrechnung läßt sich auch eine konkrete Zahl zu einem bestimmten Zeitpunkt ausrechnen. Die 340 Prozent beschreiben aber eine allgemeine Entwicklung, die klarmacht, wohin die Reise geht.

      „Das Dilemma vom Hasen und dem Igel-Defizit“

      Fünf Prozent Tilgung im Jahr würde bedeuten, rund 66 Jahre Zeit, bis die Schulden abgebaut sind. Doch derzeit redet die Politik gar nicht über Tilgung, sondern lediglich über Bremsung der Neuverschuldung. Nehmen wir also einmal optimistisch 0,5 Prozent Tilgung an. Das würde bedeuten, rund 660 Jahre bis zum Abbau der Schuld. Ein Jahrtausendprojekt?

      Starbatty: Auch die längste Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Voraussetzung für den Schuldenabbau ist allerdings, daß die Wachstumsbremsen gelöst werden, das Produktionspotential stärker wächst und Arbeitsplätze geschaffen werden. Dazu gehören auch Reformen wie Verlängerung der Wochen- und Lebensarbeitszeit, die Flankierung durch ein Kapitaldeckungsstockverfahren und vor allem eine Reorganisation der Sozialsysteme; denn das Hauptproblem ist neben der Zinslast unser Sozialstaat: Zusammen machen diese beiden Posten über 62 Prozent des Bundeshaushalts aus - zum Vergleich, 1964 beispielsweise waren es 33 Prozent. Dann kann der Finanzminister sparen, wie er will; es ergeht ihm wie dem berühmten Hasen, der, immer wenn er einen neuen Anlauf gemacht hat, auf das Igel-Defizit trifft, das schon da ist.

      Wie realistisch ist es, zu erwarten, daß die Politik die Schulden künftig abbauen wird?

      Starbatty: Der Vorteil der Demokratie ist, daß man Politiker abwählen kann. Der Nachteil ist, daß sie Aufgaben auf die lange Bank schieben und aus der Verantwortung treten - zumeist lange, bevor die Konsequenzen ihrer Politik die Gesellschaft erreichen. Es ist also notwendig, daß die Politik eine neue Praxis und ein neues Bewußtsein entwickelt, ich möchte es den Stil der „respektvollen Führung“ nennen: also den Bürger über die Konsequenzen bestimmter Politiken aufzuklären und ehrliche Alternativen anzubieten.

      „Der ‘man of the system’ wird zum ‘man of the state’“

      Ist es wirklich wahrscheinlich, daß dieser Paradigmenwechsel eintritt, ist nicht eher anzunehmen, daß „weitergewurstelt“ wird und sich die Verschuldung bis zum Staatsbankrott steigert?

      Starbatty: In Großbritannien, Neuseeland, Skandinavien, den USA, teilweise auch in Holland hat es funktioniert. Warum also nicht auch bei uns?

      Warum sollte es plötzlich zum Auftauchen solcher Politiker beziehungsweise zum plötzlichen Wechsel der bisherigen Politiker zu diesem neuen Stil kommen?

      Starbatty: Man hat in der Geschichte immer wieder erlebt, daß sich in einer entsprechenden Situation der „man of the system“, also der Parteifunktionär, in einen „man of the state“, also einen Staatsmann, verwandelt hat.

      Sehen Sie denn ein konkretes Anzeichen dafür?

      Starbatty: Ich bin überzeugt, daß etwa Angela Merkel den Willen hat, den Weg in diese Richtung zu beschreiten.

      Wenn sie sich - wie am Sonntag - heute schon nicht traut, das Problem anzusprechen, warum sollte sie sich morgen trauen, es anzupacken?

      Starbatty: Indirekt hat sie es durchaus angesprochen, nämlich beim Thema Steuern.

      Ist das nicht ein wenig zu leise angesichts einer solchen Herausforderung?

      Starbatty: Die Berufung ihres Personals für das Kompetenzteam ist ebenfalls ein deutliches Zeichen.

      Sie sprechen von Paul Kirchhof?

      Starbatty: Ja, ich denke aber auch - wenn auch nicht im Team - an Politiker wie Friedrich Merz.

      Angela Merkel hat doch bereits erklärt, daß ein Finanzminister Kirchhof seine reine Lehre nicht verwirklichen können wird, sondern daß er politisch Rücksichten nehmen müsse.

      Starbatty: Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine Bundeskanzlerin Merkel sich damit begnügen wird, lediglich an den Stellschrauben des Sozialsystems zu drehen; ich denke, sie wird einen grundlegenden Richtungswechsel einleiten.

      Indizien, Andeutungen, „zwischen den Zeilen lesen“ - das klingt doch alles sehr dünn.

      Starbatty: Ich habe Frau Merkel bei verschiedenen Vorträgen und Diskussionen erlebt, auch in einem kleinen privaten Kreis, wo man offener sprechen kann. Mein Eindruck war: Sie hat mehr Mut als ihre männlichen Kollegen.

      Orientieren wir uns in Ermangelung einer Überprüfungsmöglichkeit an der letzten CDU-Bundesregierung: Unter dieser stieg die Verschuldung kontinuierlich an, obwohl auch schon damals die dringende Notwendigkeit zum Schuldenabbau deutlich war.

      Starbatty: Helmut Kohl hat sich nie sehr für die Innen- und Wirtschaftspolitik interessiert. Seine Domäne war die Außenpolitik, insbesondere die Europapolitik.

      Allerdings hatte die Union auch damals kompetente Finanzminister wie Gerhard Stoltenberg und Theo Waigel.

      Starbatty: Man darf auch nicht vergessen, daß CDU/CSU und FDP damals Reformen - wenn auch zaghaft - angestoßen haben, die dann allerdings nach 1998 von der neuen Bundesregierung kassiert worden sind. Rot-Grün trat dagegen nicht mit dem Ziel an, die Schulden zu senken, sondern „die soziale Gerechtigkeit zu vollenden“ - das ist naturgemäß mit Mehrausgaben verbunden.

      Wie realistisch ist es, von der Union eine konsequente Haushaltskonsolidierung zu erwarten, etwa angesichts der Tatsache, daß sie ihr Modell einer Kopfpauschale aus dem Steuersäckel finanzieren will? Die Schätzungen für die Aufwendungen liegen zwischen 25 und 40 Milliarden Euro.

      Starbatty: Unser Sozialsystem ist, was die Kosten angeht, völlig intransparent. Es bedarf daher einer grundlegenden Umgestaltung, und insofern gibt es keine Alternative zur Kopfpauschale. Wer die Beiträge dafür nicht aufbringen kann, dem muß aus dem Steuertopf geholfen werden - das stimmt. Aber der Vorteil der gewonnenen Transparenz ist unschätzbar.

      Ist eine Reform nicht eher von einer vielleicht noch entstehenden neuen freiheitlich-bürgerlichen Kraft, einer ganz neuen Partei, zu erwarten als aus den Reihen der erstarrten Etablierten?

      Starbatty: Ich habe selbst früher solche Überlegungen angestellt, doch mittlerweile haben mir die Erfahrungen gezeigt, daß eher mit der Reformfähigkeit der Etablierten als mit dem Entstehen einer ernstzunehmenden reformerischen politischen Kraft zu rechnen ist.

      Würde eine konsequente Politik des Schuldenabbaus nicht auf Widerstand im Volk stoßen? Schon die vergleichsweise geringen Einschnitte durch Hartz IV haben im letzten Jahr zu einer Protestwelle und zu massivem Auftrieb für Protestparteien von links und rechts geführt.

      Starbatty: Deshalb brauchen wir ja eine neue Ehrlichkeit in der Politik, damit wieder Vertrauen entsteht.

      Laut einer Infratest-Umfrage vom Juni halten 84 Prozent der Deutschen einen Abbau der Staatsverschuldung für „wichtig“ beziehungsweise „sehr wichtig“, auch wenn dafür „einschneidende Sparprogramme“ notwenig sind. Gleichzeitig wächst das Potential von Protestparteien sprunghaft an.

      Starbatty: Das ist das bekannte Problem. Die Leute sind fürs Sparen - „aber bitte nicht bei mir!“ Diese Einstellung muß sich natürlich ändern. So wie wir ein neues Verantwortungsbewußtsein bei den Politikern brauchen, brauchen wir auch ein neues Verantwortungsbewußtsein bei den Bürgern.

      Woher soll die Veränderung dieses Bewußtseins auf einmal kommen?

      Starbatty: Man muß den Leuten klarmachen, daß die Sozialsysteme unserer Volkswirtschaft notleidend sind und daß es einer umfassenden Operation bedarf, um sie zu heilen. Wie jede Operation wird auch dieser Eingriff den Organismus zunächst einmal schwächen. Dafür ist danach aber mit einer grundsätzlichen Gesundung zu rechnen.

      „Falls die Politik die Sache nicht anpackt, kommt die Katastrophe“

      Sie sprechen davon, Abschied vom deutschen Sozialstaat zu nehmen?

      Starbatty: Nein, ich spreche davon, Abschied zu nehmen von einer Interpretation des Sozialstaates, die erst im Laufe der siebziger Jahre entstanden ist: eine Variante, die nicht mehr die Eigenleistung in den Vordergrund stellt und die soziale Komponente als Verpflichtung gegenüber all denjenigen versteht, die sich nicht selbst helfen können, sondern Anspruchsdenken und Bequemlichkeit in Gestalt von sozialer Bevormundung befördert hat. Vor diesem Paradigmenwechsel waren die Deutschen gewöhnt, Leistung und Eigenverantwortung zu zeigen. Anfang der siebziger Jahre aber begannen die Ausgaben für die Sozialleistungen die Investitionen zu übersteigen - seitdem leben wir mit einem beständigen Ressourcenverzehr.

      Ein Sozialstaat à la „Achtundsechzig“?

      Starbatty: Der Geist der Achtundsechziger hat sicherlich eine verhängnisvolle Rolle gespielt, aber ich würde ihm nicht die Hauptschuld an der Misere zuschieben. Da haben noch viele andere ihr Scherflein beigetragen.

      Tritt der Mentalitätswechsel nicht ein, kommt aber die Katastrophe?

      Starbatty: Falls sich die Politiker nicht trauen, das heiße Eisen anzupacken, haben Sie recht.

      Wie genau würde diese aussehen?

      Starbatty: Das wäre eine Art Staatsbankrott. Die Menschen, die auf die staatlichen Sicherungssysteme vertraut haben und in sie einen großen Teil ihres Einkommens einbezahlt haben, ständen mittellos da. Die „veruntreute Jugend“ könnte sich weigern, für die Alten weiter aufzukommen. Genau deswegen müssen die Sozialsysteme „umgesteuert“ werden.



      Prof. Dr. Joachim Starbatty lehrt Volkswirtschaft an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen und ist Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft soziale Marktwirtschaft. Der 1940 in Düsseldorf geborene Wirtschaftswissenschaftler wurde 1998 bundesweit bekannt, als er zusammen mit drei Kollegen eine Verfassungsklage gegen die Einführung des Euro einreichte.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 15:10:43
      Beitrag Nr. 39 ()
      ob Gold so sicher ist als Krisenanlge für Privatpersonen, muß bezweifelt werden.

      Denn Gold selbst ist ziemlich nutzlos, es gewinnt seinen Wert dadurch, daß man es als Zahlungsmittel anerkennt, und dann - was nützt der Goldbarren, wenn man Brot kaufen will, und der Bäcker kann nicht rausgeben ? :laugh:



      Am Ende der Schuldenmacherei muß eine Währungsreform stehen, die die Schulden auf Null stellt, weil die Forderungen uneinbringbar wurden.

      D.h. die Geldgeber - siehe # 19, müssen ihre Forderungen abschreiben.

      Nun sind diese Geldgeber nicht die Banken und Versicherungen selbst, sondern widerum deren Kunden, die ihnen diese Summen zur Anlage überlassen.

      Also Du und Ich - über unsere Sparguthaben, Anlagen, und Lebens- und Rentenversicherungen.

      Und der Wert dieser Einlagen wird sich zum Großteil in Luft auflösen vor Ende der Fälligkeit, weil der Staat irgendwann nicht mehr bedienen kann, oder nur stark kaufkraftentwertet.

      Offen ist lediglich, ob die Geldentwertung ins gallopieren gerät, oder kontrolliert abläuft.

      Was gegen einen plötzlichen Zusammenbruch der Staatsfinanzen spricht, der die Vorraussetzung benötigt, daß der BRD nicht mehr genug Geld geliehen wird, um mit Neuschulden Altschulden abzugleichen, ist der Mangel an Anlagealternativen.

      Weltweit sind die Staaten ähnlich verschuldet, und keine Regierung und Notenbank hat ein Interesse an Verwerfungen innerhalb dieses fragilen Gefüges.

      In diesen Kreisen sind die Probleme der Überschuldung bekannt, und man wird sich einiges ausdenken, um das globale Fiananzsystem möglichst lange so zu erhalten, wie es derzeit ist.

      Kippen wird es am ehesten dann, wenn Ereignisse auftreten, die niemand auf der Rechnung hat, sobald die Notenbanken unsicher wirken, und die Leute ganz schnell ihr Geld von den Geschäftsbanken abheben wollen.

      So wie vor kurzem in Argentinien. Dann werden die Banken geschlossen, die Einlagen entwertet, und wenn die Banken wieder öffnen, sind die Ersparnisse von Jahrzehnten futsch. Dumm gelaufen, wer nicht zuvor sein Geld für Lust und Liebe ausgegeben hat, sondern für´s Alter gespart, wie man uns permanent einredet.

      Genauer betrachtet, wird das Geld nicht an einem Tag, plötzlich entwertet, sondern eben schleichend mit jedem Euro, der nicht gegenfinanziert wurde.

      D.h. die auf Verschuldung basierenden Ausgaben, insbesondere an jene Personen und Institutionen, die keine Gegenleistung für das ihnen zugeschobene Geld erbringen, sind diejenigen, die heute davon profitieren, daß später unsere Ersparnisse wertärmer oder wertlos sind.

      Hinter der Staatsverschuldung steht ein einfaches Prinzip: Was man den einen gibt, nimmt man den anderen weg.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 15:14:35
      Beitrag Nr. 40 ()
      seltsam ist doch eigentlich nur, dass das Thema "Staatsbankrott" in der öffentlichen Diskussion nahezu komplett ausgeblendet wird.

      Dabei ist das Ganze kein Hirngespinnst von Dauerpessimisten oder pathologisch depressiven, sondern nach den aktuellen Fakten ein sehr naheliegendes Szenario.

      Wie hier und in anderen Threads diverse male beschrieben, ist eine Rückführung der Staatsverschuldung auf halbwegs normalem Wege ja zunehmend unwahrscheinlich, weil unmöglich.

      Insofern muss man sich doch wundern, dass dies, außer in wenigen Publikationen, völlig ignoriert wird.

      Insofern drängt sich der häufig gebrauchte Vergleich mit der Titanik immer mehr auf, bei deren Untergang die Passagiere auch bis zuletzt über die Dramatik der Situation im Unklaren gelassen wurden und die Kapelle munter weiter gespielt hat.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 15:18:19
      Beitrag Nr. 41 ()
      Von der Startseite der SPD-Hompage:

      Das Steuermodell von Kirchhof führt zu Einnahmeausfällen in Höhe von rd. 43 Mrd. Euro für die Haushalte von Bund, Ländern und Gemeinden. Das treibt den Staat in den Bankrott. Damit ist klar: Staatliche Leistungen müssen massiv auf allen Ebenen abgebaut und zurückgefahren werden.

      Wie hoch war doch gleich das Minus, das Herr Eichel Jahr für Jahr produziert?

      Muss sich wohl um eine "anderes" Minus handeln, da es ja scheinbar nicht den Abbau staatlicher Leistungen zur Folge hat ...

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 15:23:58
      Beitrag Nr. 42 ()
      Bei einem crash ist es egal, ob man seine Altersversorgung auf der Bank oder im staatlichen System stecken hat. Die Versicherungsanstalten legen ihr Geld in der Regel weitgehend in deutschen Staatspapieren an. Auf diese Weise finanziert der Rentenempfänger in spe im Prinzip die Staatsverschuldung. Die Banken legen die ihnen anvertrauten Einlagen in der Regel ebenfalls in festverzinslichen deutschen Staatstiteln oder bei anderen Kreditinstituten an, die wiederum meistens ebenfalls in Staatspapieren investiert sind. Aspekte wie Fristentransformation lasse ich mal außen vor. Im Fall eines Falles löst sich das alles in Luft auf.

      Mit Gold können zwar keine Brötchen gekauft werden. Jedoch würde der Goldpreis bei einem derart kapitalen Crash - Deutschland würde noch andere Länder/Gläubiger - mit in den Abgrund ziehen, förmlich explodieren. Und der Markt würde schon dafür sorgen, dass es Dienstleister gäbe, welche die Goldbestände in Zahlungsmittel konvertieren würden. Zumindest sollte man auch Goldminen-Aktien wieder in den Fokus nehmen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 19:30:49
      Beitrag Nr. 43 ()
      Wenn es zu einem Crash kommt, dann müßt Ihr Euch gewiß keine Sorgen mehr machen, ob Ihr Gold, abbezahltes Haus oder etwa Geld horten sollte.

      Mord, Anarchie, Raub oder Totschlag wären dann an der Tagesordnung in allen Ballungszentren. Was dann zählt, sind landwirtschaftliche Nutzflächen in kaum besiedelten Gebieten, die für die vorgesehene Gemeinschaft genutzt werden, Gemeinsinn, dörfliche Gemeinschaften, die vor nichts zurückschrecken. Homogene Gesellschaften, die in der Lage sind, sich gegen Raubtiere zur Wehr zu setzen.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 19:37:50
      Beitrag Nr. 44 ()
      Ihr könnt auswandern, Ihr könnt gehen wohin Ihr wollt! Meine Heimat ist hier.(Siehe Bild) Fast keine Menschen, gute Freunde und ein unverdorbener Landstrich.(Siehe Musterbild)

      Und jetzt zerbrecht Euch mal ganz lieb den Kopf, wo Ihr Euer Gold vergrabt. Ich liege dann unter einem Baum und esse womöglich einen Apfel und denke..."war doch gut, nicht den Verlockungen der Großstadt erlegen zu sein".
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 19:53:05
      Beitrag Nr. 45 ()
      Vor dem Staatsbankrott kommt noch die Enteignung von Privateigentum.



      NoDi
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 19:56:18
      Beitrag Nr. 46 ()
      Was wohl sollte der Staat mit all den Häusern anstellen? Wer wohl sollte all die Äpfel, Birnen, Kirschen Pfirsiche ernten?

      Was wohl ist eine landwirtschaftliche Nutzfläche wert, wenn keiner mehr da ist, sie zu bewirtschaften? Welcher Enteigner fände sich denn, was würde er damit anstellen können?

      Ein wenig zu kurz gedacht,@NoDi
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 20:03:44
      Beitrag Nr. 47 ()
      [posting]17.854.483 von Dorfrichter am 10.09.05 19:37:50[/posting]Würden Sie ein paar Quadratmeterchen abtreten?
      ;)
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 20:04:02
      Beitrag Nr. 48 ()
      Das unten ist ein "Geldfresser"!

      Ich aber bin ein Mensch und benötige andere Nahrung
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 20:05:42
      Beitrag Nr. 49 ()
      @Durchschnitt das geht schlecht, bin nämlich nicht alleine.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 20:06:40
      Beitrag Nr. 50 ()
      Kauft ROLEX! Die sind immer ihr Geld wert! :D
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 20:15:12
      Beitrag Nr. 51 ()
      @Durchschnitt man kann solche Grundstücke kaufen. Der Quadratmeterpreis bewegt sich oftmal bei 50 Cent.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 20:23:04
      Beitrag Nr. 52 ()
      Deutschlands Finanz- und Wirtschaftexperten wieder aktiv! Jeder hat eine schaudrigere Geschichte zu erzählen als der andere!
      Träumt ihr dieses des Nachts??
      Kommt ihr euch selbst nicht etwas ulkig vor?
      Deutschlands Untergang wird in den schwärzesten Farben beschrieben!!!!:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Einfach lachhaft!
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 20:29:39
      Beitrag Nr. 53 ()
      Also ich weiß nicht, mich verfolgt das Obst des Nächtens im Bette, so daß ich um 5°°Uhr aufstehen muß und nachsehen, ob die Bäume noch da sind. Schneiden, zwacken bis ich einen Riesenhunger habe!

      Um 9°°Uhr im Büro bin ich dann fast schon wieder müde, so daß ich fast täglich um 21°°Uhr ins Bett gehe.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 20:58:25
      Beitrag Nr. 54 ()
      Dorfrichter, Deine Ansichten decken sich zunehmend mit Meinen, wohne in in ähnlicher Landschaft auf bezahltem Grund und Boden, bringe meinem 8 jährigen Kinde, bezüglich der aktuellen Fernsehberichterstattung, bei: Keine Katastrophen hier, keine Anschläge auf dem flachsten Land, keine Erdbeben, keine Vulkane, keine Stürme, kein Hochwasser, mit Sicherheit immer genug zu Essen und eine lokale Gemeinschaft die schützt und, im positiven Sinne , schaut, was der Nachbar so treibt!
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 21:02:18
      Beitrag Nr. 55 ()
      Anders geht nichts, Schnellfahrer!
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 21:19:04
      Beitrag Nr. 56 ()
      @Dorfrichter,

      was regen wir uns eigentlich überhaupt auf? Sollen doch die Ängstlichen und Zögerlichen die Wahl gewinnen... Wir sitzen doch auf der Loge... Genug Holz,zum Heizen gibt`s übrigens bei mir auch, Diesel, für`s Stromaggregat wird wohl lange genug reichen, bis der Strom für den Kühlschrank wieder läuft... Falls nicht, wird wohl `ne Ölpresse nötig werden, aber auch davon wird meine kleine Welt nicht untergehen...
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 21:41:03
      Beitrag Nr. 57 ()
      @cassandra 2010,

      auch meine Meinung! Ich war mal `96 froh darüber, aufgrund Selbstständigkeit, aus dem "Solidar-Rentensystem" auszusteigen, stimme Dir aber zu: die "mündelsicheren" Anlagen der Privat-Renten-Versicherer könnten sich bis 2032, meinem ganz privaten Rentenbeginn, genauso in Luft aufgelöst haben...
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 22:08:44
      Beitrag Nr. 58 ()
      Wenn man sich die Entwicklng in den letzten Jahren so anschaut wird klar weshalb sogar mittelmäßig Priviligierte ihre Ersparnisse ins Ausland schaffen.
      Diese Schlaumeier werden u.a. nach dem Supergau die Gewinner sein (vorausgesetzt sie haben ihre Investments gut gestreut:D).


      Die Schulden sind nicht mehr zu tilgen.
      Das Schiff sinkt bereits, die Frage ist nur wie schnell es untergeht.
      Wie wir in anderen Ländern beobachten konnten, kann das sehr schnell von statten gehen.
      Ein Downgrade der BRD könnte vielleicht dieses Szenario auslösen.


      #33
      Da kannst du dann um deine Obstbäumchen mit einer AK47 patroulieren.....:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Wunderbar, mein Tag ist gerettet.
      Avatar
      schrieb am 10.09.05 23:23:04
      Beitrag Nr. 59 ()
      Schon ein Ereignis wie der befürchtete Immobilien-Crash in den USA könnte die Lawine lostreten ...

      Exzesse mit drastischen Folgen
      Crash-Warnungen: Blase birgt Gefahren für die Weltwirtschaft

      New York - Führende Wirtschaftsexperten warnen seit geraumer Zeit vor den Exzessen an den globalen Immobilienmärkten. Zu den Mahnern zählen Ökonomen wie Morgan-Stanley-Chefvolkswirt Stephen Roach, der Anfang 2001 die Rezession in den USA korrekt prognostizierte, und Robert Shiller, der frühzeitig vor dem Crash der High-Tech-Aktien warnte. Nur will ihnen niemand so recht zuhören.

      Aus Sicht der Experten könnte ein Crash der Immobilien-Blase sogar die Weltwirtschaft gefährden. In der Vergangenheit, schreibt Shiller, sei es immer nur in einzelnen Regionen zu einem Preisverfall von Eigenheimen gekommen. Allerdings waren früher auch die Spekulationsblasen immer nur lokal begrenzt. In der US-Wirtschaftsgeschichte hatte es mehrere Bubbles gegeben - in den 20er Jahren in Florida, in den 30er Jahren in Chicago, in den 80er Jahren in Texas. Doch diesmal sind weite Teile der Welt vom Virus infiziert.

      Und in den USA sind fast alle Spekulationen auf Pump finanziert. Der Schuldenberg ist gewaltig: 1990 betrug die gesamte Schuldenlast aller US-Haushalte für selbstgenutzte Immobilien nach Berechnungen des Office of Federal Housing Enterprise Oversight (OFHEO) noch 458,4 Mrd. US-Dollar. Anfang 2004 waren es bereits 3,835 Billionen US-Dollar (4,6 Billionen Euro). Hinzu kommen geschätzte Kredite in Höhe von bis zu 7,5 Billionen US-Dollar (9 Billionen Euro) für spekulativ getätigte Immobilieninvestments.

      Sobald die Preisspirale endet, werden erst die Spekulanten, danach auch jene Selbstnutzer, die ihr Eigenheim fast ausschließlich über Darlehen finanziert haben, in die Zwangsversteigerungen gezwungen werden. Die Zahl der Betroffenen werde sehr viel größer sein, als beim Knall der Internet-Bubble, mahnte kürzlich John Calverley, Chefvolkswirt der American Express Bank in London. "Sehr viel mehr Menschen besitzen Immobilien als Aktien."

      Die Krise, so warnen die Experten, könnte schnell die Banken erfassen - und in einem globalen Aktiencrash münden. Denn Hedge und Opportunity Funds, die derzeit Hypothekendarlehen rund um den Globus in rauhen Mengen erwerben, müßten in kürzester Zeit ihre Wertpapierbestände auf die Märkte werfen, um zumindest einen Teil der Verluste auszugleichen. In den USA würde die Kaufkraft massiv einbrechen, die Importrate drastisch sinken und hohe Arbeitslosigkeit in den Exportnationen Europas und Asiens nach sich ziehen. Spätestens dann könnten auch in diesen Ländern Hypotheken nicht mehr bedient werden - die globale Blase würde im globalen Crash enden. rhai
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 01:07:05
      Beitrag Nr. 60 ()
      [posting]17.855.076 von cassandra2010 am 10.09.05 23:23:04[/posting]vom Prinzip her richtig, nur werden die Notenbanken nicht tatenlos zusehen, wie alles in die Grütze geht.

      Man wird also wieder mal die Zinsen senken, und vielleicht einen letzten Aufschub erreichen - denn irgendwann ist dieses auf immer stärker wachsender Verschuldung basierende Wachstum nicht mehr refinanzierbar.
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 11:55:31
      Beitrag Nr. 61 ()
      @Denali die Notenbanken sind doch alle abhängig von der FED! Man sieht es doch am besten bei den Spritpreisen. Mir kann niemand mehr ausreden, daß die Ölpreise etwa von der OPEC gemacht werden. Konkurrenz zum Dollar gibts trotz €uro noch immer nicht.

      Im übrigen finde ich daß dieser Thread ein sehr schwieriges, komplexes und nicht leicht zu durchschauendes Thema ist. Meine Erfahrung bisher ist, daß sämtliche Demokratien der Welt abhängig sind vom US-Dollar und dem Wirtschaftssystem der USA. Leider vermag ich unmöglich zu beurteilen wie es wohl wäre, wenn wir eine straff geführte nationale Linie führen.

      Bisher siehts jedenfalls so aus, als ob die Verschuldung Deutschlands sensibel gefördert wurde durch die gezielte Auflösung einer intakten Gemeinschaft, Beförderung von Habenichtsen aus dem Ausland in unser Land, Förderung der Unterwanderung einer homogenen Gesellschaft, Ausblutung und gezielter Abwanderung ganzer Wirtschaftszweige bei gleichzeitiger Förderung dieser Abwanderungsfirmen.

      Der Sozialkostenblock verbleibt beim Staat, dessen Steuereinnahmen sich dadurch drastisch verringern, die Schulden wachsen ins Unermessliche.

      Für die Großverdiener werden Schlupflöcher bereitgestellt, sich den relativ hohen Steuersätzen zu entziehen, was weiter für Dramatik für den Staatshaushalt sorgt und unterstützend wirkt bei der Aufblähung der Schulden.

      Wertschöpfung ins Ausland, Dienstleistung(der größte Fresser des Volksvermögens und Ausdünner reicher Gesellschaften)rein.

      Flächentarifverträge weg, betriebliche Lösungen her. So geht das nun schon seit fast 20 Jahren mit immer schnellerer Drehung bei gleichzeitiger gewaltiger Aufblähung der Verwaltungen(Dienstleistung).

      Wie also kann man das denn noch stoppen? Ein Crash wird uns ins Haus stehen, wenn die Konjunktur in den USA nachhaltig zu lahmen beginnt. Es gibt DOW-Firmen, die so gewaltige Schulden haben und dennoch in den Bilanzen gut versteckt einfach kaum wahrgenommen werden.

      Das Bilanzierungssystem GAAP ist ein Riesenbeschiß, der natürlich eingeführt wurde von Banken, die nicht bei uns zuhause sind. Ähnlich verhält es sich mit den versteckten Haushalten der westlichen Länder.

      Die wahren Schhulden unseres Landes sind viel höher zu bewerten als tatsächlich ausgewiesen.
      Avatar
      schrieb am 11.09.05 22:56:00
      Beitrag Nr. 62 ()
      Allein aus dem `Fremdrentengesetz (aus der GUS zugewanderte Personen) sind lt. Handelsblatt bis 2017 insgesamt 57 Milliarden Euro aufzuwenden.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 10:17:51
      Beitrag Nr. 63 ()
      © JUNGE FREIHEIT Verlag GmbH & Co. 37/05 09. September 2005
      In der Schuldenfalle
      Staatsbankrott: Deutschland kann seinen Haushalt nicht mehr ausgleichen / Währungsreform als Konsequenz?
      Bernd-Thomas Ramb

      Im aktuellen Bundestagswahlkampf beschränkt sich die Erörterung wirtschafts- und finanzpolitischer Themen auf die Aspekte Wachstum und Arbeit sowie Steuern. Der angeblich fehlende konjunkturelle Aufschwung wird als alleinige Ursache, seine Beseitigung als Allheilmittel für sämtliche Probleme propagiert. Die wirklich brisanten Fragen der strukturellen Defizite Deutschlands und revolutionäre Lösungsansätze finden allenfalls andeutungsweise Beachtung. Die Wahlkämpfer meiden das brüchige Eis der Wahlniederlage über den Untiefen der Wahrheitsverkündung.

      So war das vor fünfzig Jahren, so soll es wohl auch die nächsten fünfzig Jahre gelten. Dabei wird schlicht übersehen: das Prinzip „Immer so weiter“ ist endgültig am Ende. Noch wird die spröde Mitteilung des Statistischen Bundesamtes über ein Haushaltsdefizit von 39 Milliarden Euro allein in der ersten Hälfte dieses Jahres als Routinemeldung aufgefaßt, die in diesem Jahr wieder zu erwartende Verletzung des Maastrichter Stabilitätskriteriums mit Achselzucken quittiert. Nach dem Wahltag werden die staatlichen Sozialversicherungsträger einen neuerlichen Zuschußbedarf einfordern. Keiner weiß, wie diese Milliardenbeträge noch finanziert werden können. Eine weitere Kreditaufnahme zur Deckung des Haushaltsdefizits dürfte schon jetzt an definitive Grenzen stoßen.

      Aber selbst ein gebremster Anstieg der deutschen Staatsschulden wird den mittel- bis langfristigen Zusammenbruch nicht verhindern. Von allen potentiell künftig regierenden Parteien wird schlicht verschwiegen, daß der bestehende Schuldenberg mit den normalen Mitteln der Sparsamkeit nicht mehr zu tilgen ist. Die Staatsverschuldung hat eine Höhe erreicht, deren Abbau - sofern es überhaupt nochmals politisch gelingen sollte, Haushaltsüberschüsse zu erwirtschaften - je nach Ausmaß der Genügsamkeit mehr als ein Jahrhundert und rein rechnerisch bis zu einem Jahrtausend dauert. Ein illusorisches Szenarium, das die Wahrscheinlichkeit eines vorher eintretenden Staatsbankrotts, vor allem aber einer Währungsreform mit der massiven Entwertung der staatlichen Schuldentitel und Geldvermögen verstärkt.

      Dabei sind die Fakten jedermann zugänglich und den Politikern hinlänglich bekannt. Ende des letzten Jahres verzeichnete Deutschland staatliche Gesamtschulden in Höhe von 1,4 Billionen Euro. Der Bund trägt einen Anteil von über 60 Prozent, alle Bundesländer zusammen etwa 30 Prozent und die Gemeinden und Verbände knapp sieben Prozent. Auf jedem Bürger der Bundesrepublik lastet ein Schuldenanteil von 16.900 Euro. Säuglinge, Rentner und Erwerbsunfähige werden kaum etwas zum Schuldenabbau beitragen können. Auf jeden Erwerbstätigen aber würden rechnerisch rund 35.900 Euro entfallen. Das ist das Anderthalbfache eines jährlichen Bruttoarbeitsentgelts.

      Undenkbar, daß Erwerbstätige größere Teile ihres Bruttolohns, der noch um die Steuern und Sozialabgaben gekürzt wird und in der Regel der Ernährung einer Familie dient, widerstandslos für eine staatliche Entschuldung hergeben. Andererseits ist es unmittelbar Aufgabe des Staates, den Abbau seiner Schulden zu organisieren. Bezogen auf seine Finanzpotenz ist der Schuldenberg jedoch bereits jetzt auf zirka 330 Prozent der Steuereinnahmen angestiegen. Gelänge es, jährlich drei Prozent der Staatseinnahmen zur Schuldentilgung abzuzweigen, wären bereits über einhundert Jahre zur vollständigen Beseitigung notwendig. Wenn aber überhaupt von Regierungsseite über einen Schuldenabbau nachgedacht wird, ist allenfalls ein halbes Prozent des Haushalts dafür vorgesehen. In diesem Fall würde der Schuldenabbau 660 Jahre dauern.

      Der „elegantere“ Weg der Staatsentschuldung über einen Staatsbankrott drängt sich schon deshalb auf, weil die Zinslast unerträglich wird. Die Zins-Steuer-Quote des Bundes - der Anteil der Steuereinnahmen, der für die Zinszahlungen auf Staatsschulden zu verwenden ist - stieg in den letzten Jahren der SPD/FDP-Regierung unter dem sozialdemokratischen Kanzler Helmut Schmidt von 6 auf 14 Prozent. Seitdem wurde das Niveau nie mehr unterschritten.

      In den Jahren der rot-grünen Regierungen schnellte die Zins-Steuerquote sogar noch höher, auf 20 Prozent. Jeder fünfte Euro an Steuereinnahmen geht somit für die Verzinsung der Bundesschulden drauf. Die Zinsen, die der Staat für seine Schuldentitel zu zahlen hat, liegen derzeit auf einem historisch niedrigen Niveau. Sollte die Europäische Zentralbank wegen der steigenden Euro-Inflationsgefahr eine Anhebung der Leitzinsen beschließen, kann sehr schnell ein Drittel der Steuereinnahmen und mehr nur für Zinszahlungen gesperrt sein. Zudem ist der Staatshaushalt durch die Beamtenpensionen und Rentenzuschüsse belastet - allein beim Bund mit mehr als 40 Prozent des Haushalts. Diese Zahlungsverpflichtungen erhöhen als indirekte Verschuldung den tatsächlichen Schuldenberg um ein Vielfaches.

      Noch sind nicht alle Deutschen ausgestorben, die die letzte Währungsreform von der Reichsmark zur D-Mark erlebt haben. Damals betrug der Schuldenstand des Staates 450 Milliarden Reichsmark. Verglichen mit dem heutigen Schuldenberg von 1,4 Billionen Euro (oder 2,8 Billionen D-Mark) ist das nominell ein Sechstel. Selbst wenn die Inflation der letzten 55 Jahre berücksichtigt wird, die den Geldwert und damit den nach 1948 aufgeschütteten Schuldenberg immerhin um 77 Prozent reduziert hat, übersteigt der Vergleichwert der heutigen Schulden mit umgerechnet 626 Milliarden Reichsmark den damaligen Schuldenstand bei weitem. Die Zeit ist also jetzt schon reif für eine erneute Währungsreform.

      Wie schnell die Abschaffung des Euro mit massiver Staatsentschuldung eintreten wird, hängt nicht zuletzt von der Geduld der Jungen ab, für die von den Alten verursachten Schulden geradezustehen. Verbunden mit der steigenden Belastung immer weniger junger Erwerbstätiger, für immer mehr Rentner den Lebensunterhalt zu erwirtschaften, dürfte sehr schnell ein revolutionäres Widerstandsniveau erreicht sein. Den Bevölkerungsprognosen des Statistischen Bundesamtes zufolge steigt die Versorgungslast der Erwerbsfähigen ab 2010 rapide an. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wächst die Wahrscheinlichkeit, daß die staatliche Schuldenblase platzt oder gezielt angestochen wird, signifikant an.

      Wer bis dahin immer noch seine Ersparnisse in Schuldverschreibungen des Staates oder gar Geldvermögen angelegt hat, dem droht ein böses Erwachen. Nur zehn Prozent des Nominalwertes gab es das letzte Mal vom Staat erstattet. Diese Aussicht ist sicher kein dankbares Wahlkampfthema, sie zu verschweigen aber auch keine Lösung.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 10:40:14
      Beitrag Nr. 64 ()
      Cassandra, deine Threadüberschrift macht deinem Namen alle Ehre!
      Nur Panikmache!
      Ein Staat wie D geht nicht so schnell pleite! Aber die kleingeistigen bürgerlichen Spießer schalten schnell ihre Denke aus und stimmen diesen Cassandrarufen lautstark ein!!!!
      Wir haben 6 Billionen auf der hohen Kante und 1,4 Billionen Schulden!
      Die größte gefahr droht uns aus der USA! Der Schuldenberg beträgt ein Vielfaches Deutschland! So etwa 30 Billionen Dollar!!!
      Die leben schon lange über ihre Verhältnisse
      Also halte den Ball flach!
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 10:54:46
      Beitrag Nr. 65 ()
      Ob mein Name Programm ist, lasse ich mal dahingestellt.

      In Deutschland betragen die Schulden rd. 60 % des BIP, in Japan 140 %.

      Das rechtfertigt aber keine andere Einschätzung. Ein zahlungsunfähiges Unternehmen ist doch deswegen nicht solvent, weil bei einem anderen Unternehmen noch schlechter aussieht?

      Es ist falsch, wenn die Einschätzung der Situation zu stark an den Vermögenswerten festgemacht wird. Hierbei handelt es sich zum großen Teil um Immobilien, die, wie der Name schon sagt, immobil sind. Wer soll die ganzen kommunalen Verwaltungsgebäude, von denen wir bekanntlich viel zu viel haben ("Behördendiktatur"), kaufen, für was nutzen? Die ertragreichen Investments wurden ja bekanntlich fast alle verscherbelt.

      Nimm mal die Zins-Steuerquote aus meinem ersten Posting, die bei einer normalen Zinsphase ja noch deutlich dramatischer ausfällt, Da wacht man schnell aus manchen Großmachtträumen auf und fällt auf den Boden der Realität zurück.

      Richtig ist, dass dieser Staats noch vermögende Bürger und vermögende Unternehmen hat, denen er an den Speck gehen kann und gehen wird.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 11:00:49
      Beitrag Nr. 66 ()
      Der Staat Deutschland macht noch lange nicht pleite!!!!!!
      Deshalb theoretisch darüber zu diskutieren ist das gleiche,wie durch einen dunklen Wald zu gehen und dabei laut zu pfeifen!
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 11:09:10
      Beitrag Nr. 67 ()
      Rangliste, Staatsschulden in % des BIP (bis Rang 50)

      1 Malawi (Afrika) 235,70
      2 Libanon (Asien) 185,10
      3 Japan (Asien) 154,60
      4 Jamaika (Nord- und Mittelamerika) 145,60
      5 Sambia (Afrika) 133,60
      6 Seychellen (Afrika) 129,30
      7 Nicaragua (Nord- und Mittelamerika) 125,30
      8 Serbien und Montenegro (Europa) 123,20
      9 Israel (Asien) 108,60
      10 Italien (Europa) 106,40
      11 Singapur (Asien) 106,40
      12 Sri Lanka (Asien) 105,10
      13 Belgien (Europa) 102,00
      14 Ägypten (Afrika) 101,80
      15 Griechenland (Europa) 100,90
      16 Saudi-Arabien (Asien) 94,60
      17 Jordanien (Asien) 92,70
      18 Syrien (Asien) 89,00
      19 Moldawien (Europa) 88,40
      20 Sudan (Afrika) 87,00
      21 Elfenbeinküste (Afrika) 82,50
      22 Türkei (Asien) 78,70
      23 Kanada (Nord- und Mittelamerika) 77,00
      24 Philippinen (Asien) 77,00
      25 Marokko (Afrika) 76,00
      26 Panama (Nord- und Mittelamerika) 73,30
      27 Indonesien (Asien) 72,90
      28 Katar (Asien) 72,70
      29 Pakistan (Asien) 72,70
      30 Papua-Neuguinea (Australien u. Ozeanien) 72,40
      31 Kroatien (Europa) 69,10
      32 Frankreich (Europa) 68,80
      33 Österreich (Europa) 67,60
      34 Argentinien (Südamerika) 67,50
      35 Vietnam (Asien) 64,30
      36 Deutschland (Europa) 64,20
      37 Kenia (Afrika) 62,90
      38 Spanien (Europa) 62,70
      39 Vereinigte Staaten von Amerika (Nord- und Mittelamerika) 62,40
      40 Zypern (Europa) 62,30
      41 Uganda (Afrika) 62,20
      42 Portugal (Europa) 59,80
      43 Indien (Asien) 59,70
      44 Tunesien (Afrika) 59,50
      45 Dominikanische Republik (Nord- und Mittelamerika) 59,40
      46 Brasilien (Südamerika) 58,50
      47 Honduras (Nord- und Mittelamerika) 57,80
      48 Bahrain (Asien) 57,50
      49 Kamerun (Afrika) 57,10
      50 Schweiz (Europa) 57,1
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 11:13:18
      Beitrag Nr. 68 ()
      Was man an der Rangliste z.B. sieht, ist die Tatsache, dass die vielgeschähte USA sogar noch etwas besser da steht.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 11:21:44
      Beitrag Nr. 69 ()
      Schade das ich den Artikel bei n-tv nicht mehr finde.

      Der "neue Dollar" wurde dort nämlich schon gedruckt und auf Halde gelegt, für alle Fälle.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 11:30:55
      Beitrag Nr. 70 ()
      An Roman5

      Das Land wird gezielt ausverkauft, ausgenommen und abgehedgt.
      Die Politiker aller Parteien beteiligen sich aktiv an diesem Ausverkauf. Wenn einer aufsteht, der das Gesamtwohl im Auge hat, wird er sofort geschlachtet(siehe KIRCHHOF).

      Die "ferngesteuerten Pasternosterfahrer" Politik-Fuzzy´s besorgen das. Keiner ist auszumachen, der das Rückgrad hätte, eine disziplinierte Linie zu fahren.
      KEINER, nur Leisetreter und Schönredner, aber Verrat begehen sie alle.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 11:41:40
      Beitrag Nr. 71 ()
      [posting]17.861.717 von Roman5 am 12.09.05 10:40:14[/posting]Wir haben 6 Billionen auf der hohen Kante und 1,4 Billionen Schulden!


      soll wohl heißen: Man braucht nur ein bißchen zu enteignen, und schon ist das Problem gelöst.

      Doch selbst mit Enteigung, sei es auf direktem Weg, oder über eine Währungsreform oder Inflation, löst man das Hauptproblem dieses Landes nicht:

      Daß man mehr ausgibt als man einnimmt.

      Ohne Abschied vom (überzogenen) Sozialstaat hat dieses Land keine Zukunft.

      Um diesen Schritt zu vollziehen, muß die Bevölkerung verstehen lernen, was eine Bilanz ist. Daß jede Wohltat finanziert sein muß, und darum bedeutet: Wo beim einen eine Wohltat - beim anderen eine Enteignung (im Regelfall vom Lohn über Steuern und Abgaben)

      Solange das nicht von einer deutlichen Mehrheit verstanden wurde, sind Reformen in diesem Land politisch nicht durchsetzbar.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 11:45:54
      Beitrag Nr. 72 ()
      Über die Reformhysterie, über die gescheiterten Reformen der Bundesregierung, über den Neoliberalismus, über den Zwang zur Wiederholung der deutschen Krise, ein interessanter Artikel, zumindest für alldiejenigen, welchen das inhaltslose Geplapper sog. Politiker auf den Wecker geht http://www.heise.de/tp/r4/html/result.xhtml?url=/tp/r4/artik…
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 11:47:43
      Beitrag Nr. 73 ()
      wir haben nix, aber das wird sozial gerecht verteilt.
      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 11:54:49
      Beitrag Nr. 74 ()
      Als "Besseresser" schluckt man nicht jeden Fraß, der einem vorgesetzt wird! Friss selbst, ANGELA MERKEL!:mad:
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 11:54:59
      Beitrag Nr. 75 ()
      [posting]17.862.501 von Denali am 12.09.05 11:41:40[/posting]Solange das nicht von einer deutlichen Mehrheit verstanden wurde, sind Reformen in diesem Land politisch nicht durchsetzbar.


      In einem Land wo die Menschen denken der Staat sei für alles zuständig ist das ziemlich zwecklos.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 11:55:26
      Beitrag Nr. 76 ()
      das problem was viele nixblicker haben ist, dass viele die bedeutung und auswirkungen des strukturellen defizites der bundesrepublik deutschland überhaupt nicht abschätzen können...wie u.a. turbonixseher roman der fünfte...

      fakt ist das ein staat defacto nicht pleite gehen kann...
      aber und jetzt schön aufpassen für alle nixblicker:

      schon mal die frage gestellt:

      wer finanziert denn das defizit??? mit denen all die achso guten sozialen leistungen finanzert werden...

      schön zu erkennen an den graphiken in #9 und #19.
      gut erkennbar, dass ca. 50% der gläubiger deutschlands (inklusive ausl. kreditinstitute) im ausland beheimatet sind.
      d.h. die ausländer finanzieren zu einem maßgeblichen anteil die sozial(-istischen) exzesse deutschlands...deshalb war es geradezu doppeltdumm von einem gewissen nixblicker münte
      diese finanzierer des deutschen sozialstaates mit einem insektenvergleich zu verunglimpfen..

      jetzt gibt es aber zusätzlich noch ein problem, worauf keine deutscher politiker direkt einfluss hat, nämlich auf die ratingagenturen, die gott sei dank allesamt im angelsächsischen raum beheimatet sind...
      die entscheiden nämlich nach reiflicher abwägung welchen bonitätsstatus ein schuldner wie z.B. die bundesrepublik
      deutschland erhält. wichtiger orientierungs- und entscheidungspunkt für eventuelle gläubiger...um ein ausfallrisiko ihrer investments abschätzen zu können...

      nochmals eine spd geführte ( oder beteiligung) regierung könnte ein umdenken dieser ratingagenturen zur folge haben.
      würde konkret bedeuten: das deutschland eine geringere bonität erhalten würde und damit höhere zinsen auf die gesamtverschuldung aufgedrückt bekommen würde.
      ist ja noch kein problem sagen jetzt die nixblicker...
      aber die refanzierungskosten steigen damit bis zu einer möglichen zahlungsunfahigkeit deutschlands...

      wenn dass kommen sollte, und das muß jedem wahlberechtigtem in deutschland klar sein, werden wir in deutschland nicht mehr selbstbestimmend tätig werden können..denn dann steht ein schuldenmoratorium auf der tagesordnung das deutschland wohl vom iwf,weltbank und den gläubigern aufgedrückt werden wird...

      die werden dann deutschland in einer rosskur wieder fit machen und massiv alles wegrasieren...

      wie z.B.

      -definitive rentenkürzungen von 50%
      -leistungen für arbeitslose und sozialhilfeempfänger werden auf das minimalste existenzminmum rasiert
      wohngeld,bafög,kindergeld etc. ...vergesst es....


      deshalb ist der 18.09. der entscheidene wahltag für die entwicklung deutschlands in den nächsten jahren und jahrzehnten...

      aber selbst dies wird die nixblicker wahrscheinlich nicht beeindrucken können...die werden es wohl erst merken, wenn sie in einer unbeheizten behausung ohne strom und wasser sitzen werden....

      und so wird es wohl dem überwiegendem teil der bevölkerung gehen...aber hauptsache es geht allen gleich gut....bzw. sozial gerecht
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 12:07:37
      Beitrag Nr. 77 ()
      Nurdurchblicker FCINter,
      ich argumentiere nicht gegen den Inhalt deines Beitrages! Das Gleiche triff dann aber auch für den Riesenschuldenberg der USA! Die USA finanziert sich im Gegensatz zu D fast nur noch mit Auslandinvestoren!

      Aber ein Riesenproblem habe ich trotzdem!!!!
      Wer sagt dir , das es unter Schwarz/GElb besser wird! Sie hatten 16 Jahre Zeit und haben den Schuldenberg riesengroß gemacht, haben die Sozialsysteme ruiniert und nun sollen sie es besser machen????? Ist das nicht blauäugig?
      Wer die Mehrwertsteuer erhöht und gleichzeitig den Spitzensteuersatz senkt und die Ökosteuer beibehält qualifiziert sich selbst!
      Einen guten Tag!
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 12:11:22
      Beitrag Nr. 78 ()
      "Sie hatten 16 Jahre Zeit und haben den Schuldenberg riesengroß gemacht, haben die Sozialsysteme ruiniert ..."

      Im Gegenzug aber haben wir doch solch wertvollen Geschöpfe wie dich dafür bekommen :kiss:
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 12:37:02
      Beitrag Nr. 79 ()
      Sind wir doch mal ehrlich. Egal welche Regierung in der letzten Zeit an der Macht war, alle haben sie den Kapitaleignern (Industrie, Handel, Banken, Versicherungen) in die Hände gespielt und den arbeitenden Bürger zunehmend entrechtet.

      Ob es wirklich nur handwerkliche Fehler waren, die dazu geführt haben, dass großte Teile der DAX-Unternehmen keine Steuern mehr zahlten, sei einmal dahingestellt. Im Ergebnis ist es jedoch so, dass das Steueraufkommen immer mehr bei den nichtselbständig Beschäftigten geholt, gleichzeitig aber über deren Konsumzurückhaltung gejammert wird. Irrsinn. Dies gilt umsomehr als mit dem Eintritt in die EU eine der stärksten Waffen des Kapitalismusses, die Geldpolitik, aufgegeben wurde und nunmehr im EU-Einheittakt zu tanzen ist.

      Gleichzeitig wurde ein Instrumentarium nie gesehen Ausmaßes eingeführt, um die Bürger zu entrechten und zu überwachen, gar angestrebt, die "Lufthohheit über die Kinderzimmer" zu bekommen. Obwohl über massiven Medieneinsatz im Staatsfernsehen und in der Blätterfront hier einiges an Desinformation rübergebracht wird und ein stärkeres Aufmucken der (West)Bevölkerung bisher vermieden werden konnte, wird die sich einstellende Verarmung zu einer Radikalisierung nie bekannten Ausmaßes führen, welche an die Situation vor der braunen Machtergreifung erinnern wird. Nix gelernt.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 15:17:01
      Beitrag Nr. 80 ()
      All die wunderschön erhellenden und wahren Gedanken verkommen hier, wie üblich, zu primitiven gegenseitigen Schuldzuweisungen der an diesem Umstand verantwortlichen Klientel.

      Das ist auch eine Hochform unserer derzeitigen "Demokratie" und somit werden die Probleme immer weiter Diskutierend und Schuldzuweisend hinausgeschoben.... bis es nicht mehr geht.

      Einfach nur noch Grauenvoll, es schreit geradezu nach einem Zusammenbruch.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 18:33:31
      Beitrag Nr. 81 ()
      @roman

      erstmal muß festgehalten werden, dass am 18.09.nicht der US-Päsident gewählt wird...

      also nicht ablenken was in den usa abläuft...

      sicher ist das mehr als gefährlich was uber dem teich abläuft....um so mehr müßte sich die bundesrepublik
      um einen halbwegs ausgeglichenen haushalt bemühen
      um am d-day nicht voll geroffen zu werden;)

      alle parteien auch die pds drehen oder drehten kräftig am schuldenrad ob im bund,land,kommunen...egal ob eine partei dafür 10
      oder 20jahre in veranwortung stand...alle sind schuld...
      nur das ist die vergangenheit...aber am 18.9.wird nicht die vergangenheit gewählt, sondern die einschätzung der zukunft....

      garantiert wird es unter schwarz/ gelb nicht besser für den kleinen mann...es geht ja auch darum den lebensstandard halbwegs auf heutigem niveau zu belassen..das wäre schon weit mehr als ich persönlich für möglich halte.nur dafür hat nunmal schwarz/gelb nach abwägung
      die eindeutig besseren antworten..im hinblick auf das größte problem der verschuldung der öffentlichen haushalte.
      da ist mir ehrlich vollkomen egal ob die mwst auf 18%,20% oder sonstwas angehoben wird..oder ob die pendler verlieren..alles nebenkriegsschauplätze

      ob das wahlvolk es so sieht ist eine ganz andere sache, nur werden sie es eines tages bitter bereuen müßen, wenn
      die dümmsten kälber ihren schlachter......
      wenn ich von edmund auch nicht viel halte,aber da hat er nunmal recht...

      ansonsten droht szenario aus #76
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 18:43:36
      Beitrag Nr. 82 ()
      #77

      in diesem Thread geht es nicht primär darum, wer den Schuldenberg zu verantworten hat, sondern um die Konsequenzen, die sich aus der gallopierenden Verschuldung ergeben.

      Die angesprochenen Rücklagen "auf der hohen Kante" befinden sich im Besitz einer prozentual eher kleinen Klientel in der BRDeutschland.

      Und das dieses Klientel sich gelassen anschaut, wie das Vermögen sozialisiert wird, ist nicht anzunehmen.

      Aktuell ist nämlich nicht nur die Sparquote, sondern gleichzeitig auch die Kapitalflucht auf Rekordniveau.

      Wer glaubt, die Rechnung für das Missmanagement, welches hierzulande seit Jahren herrscht denjenigen präsentieren zu können, die legal Vermögenswerte akkumuliert haben, wird einen Exodus des Kapitals forcieren.

      Das geht ratzfatz und zwar schneller, als manchen hier lieb sein dürfte.
      Wenn ein Standort für die Kapitalrendite zunehmend uninteressant, ja sogar gefährlich wird, neigt es zum schwadronieren.
      Avatar
      schrieb am 12.09.05 18:48:14
      Beitrag Nr. 83 ()
      zum Thema "Kapitalflucht":

      Thread: Kapitalflucht hält an...........
      Avatar
      schrieb am 14.09.05 19:42:08
      Beitrag Nr. 84 ()
      Interessanter Artikel in der "Humanwirtschaft":

      Vom Unterschied zwischen Arbeit-Haben und Geld-Haben


      Von der vorsorglichen Weigerung aller Verantwortlichen, diesen Unterschied wahrzunehmen.

      Ein Kommentar zum hilflosen Gebaren von Regierung, Opposition, Wirtschaftsweisen und Unternehmervertretern angesichts von 5,2 Millionen gezählten Arbeitslosen und ein Plädoyer für ein 50 Milliarden Euro Konjunkturprogramm.

      01 Wenn man einen Augenblick innehält, sich ruhig auf die Kernfrage konzentriert und unbeirrt weiterfragt: "Wo liegt eigentlich das Problem?", findet man unweigerlich eine auf den ersten Blick frappierende Erkenntnis: Arbeitslosigkeit ist nicht weiter schlimm. Es gibt genügend reiche, oder zumindest wohlhabende Müßiggänger, die ganz prima von den Zinsen ihres ererbten oder sonstwie erworbenen Vermögens leben und dabei keiner produktiven Beschäftigung nachgehen. Schlimm ist es, kein Geld zu haben. Kein, oder nur sehr wenig Geld zu haben, ist eine schlimme Situation. Dabei spielt es gar keine Rolle, ob derjenige, der kein Geld hat, dafür arbeiten muss, oder nicht. Das eigentliche Problem in unserer Gesellschaft ist also nicht die Massenarbeitslosigkeit, sondern die Massengeldlosigkeit.






      Allen Reformen, der
      Agenda 2010 und den Hartz-Gesetzen, ist gemeinsam, dass sie zwar keinerlei spürbare Wirkung zur Verminderung der Arbeitslosigkeit zeigen.
      Zunehmende Massenarbeitslosigkeit

      02 Allen Reformen, der Agenda 2010 und den Hartz-Gesetzen, ist gemeinsam, dass sie zwar keinerlei spürbare Wirkung zur Verminderung der Arbeitslosigkeit zeigen, aber unbestreitbar dafür sorgen, dass die Massengeldlosigkeit sich immer weiter ausbreitet und immer schrecklichere Formen annimmt. Derzeit ist in der deutschen Wirtschaft ein Prozess zu beobachten, in dessen Verlauf nach und nach jeder einzelne Beschäftigte vor die Wahl gestellt wird, entweder in seinem Job für weniger Geld mehr zu arbeiten, oder – unter Verlust der Selbstbestimmung – jede (!) Arbeitsgelegenheit wahrnehmen zu müssen, solange er noch Wert darauf legt, wenigstens über die für das nackte Überleben erforderlichen Mittel verfügen zu können.

      • Gleichzeitig werden die Leistungen der Rentenversicherung gekürzt und vermehrt der Besteuerung unterworfen.
      •Gleichzeitig werden die Leistungen der Krankenversicherung gekürzt und die Kranken gezwungen, die Krankheitskosten in immer größerem Maße selbst zu tragen.
      • Gleichzeitig werden die Leistungen der Arbeitslosenversicherung massiv begrenzt.
      • Gleichzeitig werden die Leistungen der Gemeinden, der Länder und des Bundes, die den Bürgernzugute kommen, gekürzt, das Vermögen der öffentlichen Hände wird der Verwahrlosung überlassen oder an Privatleute verschleudert.
      • Gleichzeitig werden – legal und illegal – Billigarbeiter aus aller Herren Länder ins Land geholt und ins Land gelassen.
      • Gleichzeitig werden bisher steuerlich anerkannte Werbungskosten der Arbeitnehmer (Kilometerpauschale) und andere steuerliche Vorteile (Nacht- und Feiertagsarbeit, Überstundenzuschläge, Eigenheimzulage) zu schädlichen Subventionen erklärt und abgebaut.
      • Gleichzeitig werden für Investitionsvorhaben ausländischer Investoren immense Mittel bereitgestellt, obwohl abzusehen ist, dass daraus niemals auch nur ein Euro wieder zurückfließen wird, weil diese Subventionen letztlich vollständig als Gewinne an die Investoren ausgeschüttet werden.
      • Gleichzeitig werden die Spitzensteuersätze gesenkt, die Körperschaftssteuer wurde für mehrere Jahre faktisch erlassen, die Vermögenssteuer wird nicht mehr erhoben und permanent werden weitere Diskussionen über die steuerliche Entlastung von Unternehmen angezettelt, obwohl die tatsächliche Steuerlast der Unternehmen außerordentlich gering ist und weit unter dem liegt, was der naive Betrachter aus der Höhe der Steuersätze schließen soll.
      • Gleichzeitig werden alle in langen Jahren erkämpften Arbeitnehmerrechte entweder aufgehoben, oder durch Sondervereinbarungen auf breiter Front durchbrochen, so dass Tarifverträge schon bei der Unterschrift durch mannigfache Ausnahmeklauseln kaum mehr als Makulatur darstellen.




      03 Alle Maßnahmen, die von den Unternehmerverbänden, von CDU, CSU und FDP sowie von der Mehrzahl der sogenannten Experten gefordert und von der Regierung aus SPD und Grünen mit der Agenda 2010 und den Hartz-Gesetzen umgesetzt werden, haben eine einzige gemeinsame, tatsächlich feststellbare und unbestreitbare Wirkung: Sie nehmen den Bürgern das Geld weg.



      Doch schuld sind angeblich die Bürger.
      04 Doch schuld sind angeblich die Bürger. Die üben Kaufzurückhaltung, verweigern den pflichtgemäß schuldigen Konsum und treiben die Sparquote in die Höhe. Dass die Sparquote immer noch ansteigt, obwohl mehr als ein Zehntel der Bevölkerung in Armut lebt und es dem großen Rest nur wenig besser geht, liegt an Unternehmensgewinnen und Zinserträgen, die von einer schmalen Schicht wirklich Reicher abgegriffen und auch beim besten Willen gar nicht mehr ausgegeben werden können. Die Sparquote bei ALG II-Empfängern, ICH-AGs, Mini-Jobbern, Ein-Euro-Jobbern und vielen anderen Menschen mit niedrigen Einkommen ist bestenfalls nicht negativ!



      Arbeitslosigkeit wäre nicht weiter schlimm.
      05 Arbeitslosigkeit wäre nicht weiter schlimm. Eine ständig wachsende Zahl reicher oder zumindest wohlhabender Müßiggänger, die von den Zinsen ererbten oder sonstwie erworbenen Vermögens leben und keinerlei produktiver Beschäftigung nachgehen, beweist diese Behauptung vollkommen unwiderlegbar. Schlimm ist es, kein Geld zu haben. Doch die Zahl der Menschen, deren Einkünfte unterhalb der Armutsgrenze liegen, steigt infolge einer völlig verfehlten Politik ständig.

      Das falsche System

      06 Es ist schon schlimm genug, dass so genannte Global Player, denen soziale und gesellschaftliche Verantwortung nichts bedeuten, das Land und die Menschen nur noch als "Standort" verstehen und – wie Braunkohlebagger im Tagebau – alles vernichten, was ihrem Streben nach Ausbeutung der Lagerstätte im Wege steht. Doch dass auch der Staat nichts Besseres zu tun hat, als mit massivem Arbeitsplatzabbau im öffentlichen Dienst und massiven Leistungskürzungen der Bevölkerung ebenfalls immer mehr Geld wegzunehmen, ist skandalös. Dass zudem die Lüge: "Nur Unternehmen können Arbeitsplätze schaffen", zur tausendfach nachgeplapperten Parole wird, als hätten Bund, Länder und Gemeinden noch nie Mitarbeiter eingestellt, noch nie neue Arbeitsplätze geschaffen, disqualifiziert jeden, der diesen Satz in einer ernsthaften Diskussion in den Mund nimmt. Der demokratische Staat sollte der Diener seiner Bürger sein.




      07 Doch unser Staat wendet sich, indem er den Bürgern Geld, also Kaufkraft und Wohlstand nimmt, gegen die vitalen Interessen seiner Bürger und dient stattdessen den Interessen internationaler Konzerne und Kapitalgeber, die er mit niedrigen Pauschalsteuern auf Zinsen, weitgehender Steuerfreiheit bei Spekulationsgewinnen, niedrigen Unternehmenssteuern und der Nichterhebung der Vermögenssteuer sowie vielfachen Vergünstigungen bei Investitionsvorhaben buchstäblich einlädt, sich auf Kosten des Landes und der Bevölkerung schamlos, weil völlig legal, zu bereichern. Nun wird behauptet, alle diese schmerzlichen Einschnitte hätten nur ein Ziel, nämlich die Arbeitslosigkeit zu bekämpfen, mehr Arbeit zu schaffen, einen Aufschwung zu ermöglichen.



      Dass Wirtschafts- wissenschaftler, vor allem Betriebs- aber in Zeiten der Globalisierung durchaus auch Volkswirtschaftler, ihre Aufmerksamkeit zunächst dem Wohlergehen von Kapital und Großkonzernen widmen und Vorschläge unterbreiten, wie diesen Interessen bestmöglich gedient werden kann, ist eigentlich normal und nicht anders zu erwarten.
      08 Es mag sein, dass der eine oder andere Verantwortliche tatsächlich glaubt, dass mit den so genannten "Reformen" der Sozialsysteme und der Arbeitsmarktpolitik eine solche Wirkung erzielt werden kann. Diese naive Leichtgläubigkeit ändert aber nichts daran, dass die Argumentation völlig falsch ist und in weiten Teilen sogar als absolut verlogen bezeichnet werden kann. Dass es Heerscharen von Wirtschaftswissenschaftlern gibt, die dazu raten, weitere Verbesserungen der Bedingungen für die Unternehmen und das Kapital herzustellen, ist dabei keine Entschuldigung. Dass Wirtschaftswissenschaftler, vor allem Betriebs- aber in Zeiten der Globalisierung durchaus auch Volkswirtschaftler, ihre Aufmerksamkeit zunächst dem Wohlergehen von Kapital und Großkonzernen widmen und Vorschläge unterbreiten, wie diesen Interessen bestmöglich gedient werden kann, ist eigentlich normal und nicht anders zu erwarten.

      09 Der politisch Verantwortliche sollte dies aber erkennen und richtig werten können und begreifen, dass das, was dem Nutzen des Kapitals und der Global Player dient, nicht automatisch auch für das deutsche Volk von Vorteil ist.






      Eine Politik, die sich zum Ziel setzt, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu verbessern und damit nachhaltig dafür sorgt, dass Gewinne und Kapitalerträge zu Lasten von Löhnen und Sozialsystemen wachsen, fördert nur einen sinnlosen, ja schädlichen Export.
      Falsche politische Entscheidungen

      10 Eine Politik, die sich zum Ziel setzt "Arbeit in Deutschland wieder bezahlbar zu machen", ohne zu sagen für wen (denn der arbeitslose Handwerker kann sich die Arbeit seiner weiterhin beschäftigten Kollegen, auch wenn die auf Teile ihres Lohnes verzichten, noch weniger leisten, als vorher), und dabei ganz bewusst in Kauf nimmt, dass breitesten Bevölkerungsschichten Löhne, Lohnersatzleistungen und Renten gekürzt werden, während verlangt wird, aus dem verminderten Einkommen höhere Beiträge zur individuellen Daseinsvorsorge aufzubringen und anzusparen, ist schlecht für das Land.

      • Eine Politik, die sich zum Ziel setzt, die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland zu verbessern und damit nachhaltig dafür sorgt, dass Gewinne und Kapitalerträge zu Lasten von Löhnen und Sozialsystemen wachsen, fördert nur einen sinnlosen, ja schädlichen Export.
      • Eine Politik, die den Standort Deutschland, ungeachtet unterschiedlichster sozialer und gesellschaftlicher Entwicklungen auf dieser Welt, dem globalen Wettbewerb uneingeschränkt öffnet und sich internationalen Vereinbarungen über einen in keiner Weise gebändigten freien Waren-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr unterwirft, welche ausschließlich den Interessen des Großkapitals, nicht aber den Interessen der Menschen, weder in den weniger, noch in den hoch entwickelten Ländern dienen, schadet dem Land und den Menschen.



      Schließlich kann der mit der bewussten Öffnung für die Globalisierung ausgelöste, ruinöse Wettbewerb der Standorte nicht aufhören, bevor nicht weltweit das absolut niedrigste Niveau der Löhne erreicht ist.
      11 Eine solche Politik sorgt für den fortschreitenden Zusammenbruch des Binnenmarktes. Eine Volkswirtschaft, die gezwungen wird, für den Preisvorteil auf den Exportmärkten den Gürtel enger zu schnallen, vernichtet zwangsläufig nach und nach alle Arbeitsplätze, die im Zusammenhang mit der Selbstversorgung dieses Volkes stehen, und dies soweit, bis die verbliebenen Funktionen des Binnenmarktes nicht mehr ausreichen, das nackte Überleben der Bevölkerung zu sichern.

      12 Schließlich kann der mit der bewussten Öffnung für die Globalisierung ausgelöste, ruinöse Wettbewerb der Standorte nicht aufhören, bevor nicht weltweit das absolut niedrigste Niveau der Löhne erreicht ist – oder eine politische Entscheidung zur Beendigung dieses Irrsinns getroffen wird.



      ... dass die USA einfach genügend Geld bereitstellen, um alles kaufen zu können, was sie selbst nicht erzeugen. Dass dieses Geld nur deshalb verfügbar ist, weil hemmungslos "Dollars gedruckt" werden, für die es keinerlei Deckung gibt, ist dabei nur eine Obszönität unter vielen.
      13 Dass es für die Waren und Leistungen von so versklavten Völkern auf dem Weltmarkt immer noch zahlungsfähige Abnehmer gibt, liegt nicht etwa daran, dass es – vor allem in den USA – produktivere Unternehmen und leistungsfähigere Menschen gäbe, sondern ausschließlich daran, dass

      a) es nur durch unsinniges Lohn- und Sozialdumping in Deutschland (und bei seinen Standortkonkurrenten im internationalen Selbstausbeutungswettbewerb) überhaupt möglich wird, auf dem fremden Markt gute und qualitativ hochwertige Produkte zu Spottpreisen anzubieten, und

      b) dass die USA einfach genügend Geld bereitstellen, um alles kaufen zu können, was sie selbst nicht erzeugen. Dass dieses Geld nur deshalb verfügbar ist, weil hemmungslos "Dollars gedruckt" werden, für die es keinerlei Deckung gibt, ist dabei nur eine Obszönität unter vielen anderen, die sich im modernen Raubrittertum unter dem Etikett "Globalisierung" als Selbstverständlichkeiten der neoliberalen Sklavenhaltermentalität eingebürgert haben. Man sollte meinen, dass die Verantwortlichen bei einer Spur guten Willens erkennen könnten, was sie da anrichten. Doch sie erkennen es nicht – oder geben es zumindest nicht zu.






      Dass Peter Hartz damals versprochen hat, die Zahl der Arbeitslosen bis Mitte 2005 um zwei Millionen auf 2 Millionen zu reduzieren, ist vollkommen vergessen
      Die Hartz Maßnahmen

      14 Als Peter Hartz Mitte 2002 damit anfing, seine Wunderkuren als Allheilmittel für den Arbeitsmarkt in die Welt zu setzen, gab es warnende Stimmen genug. Die hat man arrogant beiseite gewischt. Dass Peter Hartz damals versprochen hat, die Zahl der Arbeitslosen bis Mitte 2005 um zwei Millionen auf 2 Millionen zu reduzieren, ist vollkommen vergessen.

      15 Heute heißt es, im Angesicht von 5,2 Millionen Arbeitslosen: "Hartz IV ist ja erst seit zwei Monaten in Kraft, ... da kann man doch noch keine Wunder erwarten, da müssen wir jetzt abwarten."Die neueste Wunderwaffe ist der Ein-Euro-Job. Die vorsorglich ins Gesetz geschriebenen Einschränkungen sind längst vergessen und hinweggespült von einer wahren Goldgräberstimmung derjenigen, die sich auch noch an der Massenarbeitslosigkeit goldene Nasen verdienen. Wer auch nur halbwegs glaubt, einen Ein-Euro-Jobber beschäftigen zu können, stellt auch Ein-Euro-Jobs bereit. Selbst die Erledigung vollkommen unsinniger Tätigkeiten durch Ein-Euro-Jobber macht Sinn, weil der Träger (also der Arbeitgeber des Ein-Euro-Jobbers) von uns, den Steuer- und Beitragszahlern – rund 500 Euro monatlich als Zuschuss erhält, wovon er nicht mehr als ein Drittel an den Ein-Euro-Jobber weitergeben muss, der Rest ist seine Aufwandsentschädigung für die Bereitstellung einer Arbeitsgelegenheit, auch wenn es gar keinen Aufwand gibt. Das kann man schließlich nicht prüfen.



      Dass mit diesen Ein-Euro-Jobs nichts anderes bewirkt wird, als in einer verheerenden Spirale des Lohndumpings die Kaufkraft auf dem Binnenmarkt in rasender Geschwindigkeit noch weiter kurz und klein zu schlagen, wird einfach nicht zur Kenntnis, oder, wenn doch, dann zumindest billigend in Kauf genommen.
      16 Obwohl dies alles inzwischen bekannt ist, wird die Forderung, immer mehr und noch mehr Arbeitsgelegenheiten als Ein-Euro-Jobs anzubieten, eher immer lauter gestellt, als im Angesicht der offensichtlichen Fehlentwicklungen schleunigst den Rückwärtsgang einzulegen. Noch hat der Zauberlehrling nicht erkannt, dass er die Geister, die er rief, längst nicht mehr unter Kontrolle hat.

      17 Da dürfen die Menschen nun endlich arbeiten, für ihr Existenzminimum, und bundesweit gibt es beinahe täglich neue spektakuläre Beispiele dafür, wie Ein-Euro-Jobs in Konkurrenz zu regulären Jobs gestellt werden und damit immer mehr Menschen über den kurzen Weg von 12 Monaten Arbeitslosengeld in die absolute Hoffnungslosigkeit getrieben werden. Dass mit diesen Ein-Euro-Jobs nichts anderes bewirkt wird, als in einer verheerenden Spirale des Lohndumpings die Kaufkraft auf dem Binnenmarkt in rasender Geschwindigkeit noch weiter kurz und klein zu schlagen, wird einfach nicht zur Kenntnis, oder, wenn doch, dann zumindest billigend in Kauf genommen.




      Das fehlerhafte Krankenkassensystem

      18 Jetzt debattiert man empört darüber, dass die Beiträge zu den gesetzlichen Krankenkassen nicht sinken, obwohl, wie verbreitet wird, Überschüsse erwirtschaftet wurden.

      19 Es wurden natürlich keine Überschüsse erwirtschaftet. Mit dem so genannten Gesundheitskompromiss wurden den Kassen unter dem Strich 10 Milliarden Euro zusätzlich zur Verfügung gestellt, die man den Versicherten vorher durch Leistungseinschränkungen weggenommen bzw. mit der Praxisgebühr und erweiterten Zuzahlungen zusätzlich aufgebürdet hat. Von diesen zusätzlichen 10 Milliarden haben die Kassen immerhin rund 6 Milliarden ausgegeben.




      20 Obwohl das Gesundheitswesen also teurer geworden ist, obwohl sogar die gesetzlichen Kassen mehr Geld verbraucht haben als vorher, halten sich nun die Vorstände zugute, dass ja doch immer noch vier von zehn zusätzlichen Milliarden übrig geblieben sind, und haben nichts Besseres zu tun, als sich die vertraglich vereinbarten Erfolgsprämien auszahlen zu lassen.




      21 Nun wird aber, laut Herrn Lauterbach, bald der segensreiche Wettbewerb unter den Kassen ausbrechen und Beitragssenkungen möglich machen. Eine Lachnummer! Was ist das denn, Wettbewerb unter den Kassen?



      Die Kassen erbringen doch keine Leistungen, sie verwalten und bezahlen doch bloß.
      22 Die Kassen erbringen doch keine Leistungen, sie verwalten und bezahlen doch bloß – und zuletzt kommt der Risikostrukturausgleich und bestraft die Sparsamen und belohnt die Großzügigen. Statt den Wettbewerb dort zu fördern, wo er tatsächlich stattfinden könnte, nämlich in der Arztpraxis, in der Apotheke oder im Krankenhaus, wird ein vollkommen unsinniger Wettbewerb zwischen den Kassen ausgerufen, in dem der Versicherte als Schiedsrichter die beste Kasse auszuwählen hat.

      23 Das ist genauso, als würde man einem Autokäufer erklären, die wichtigste Entscheidung beim Autokauf sei es, diejenige Bank zu finden, die für die Überweisung des Kaufpreises die niedrigste Überweisungsgebühr verlangt. Auf die Marke des Autos und den Typ, auf die Motorisierung und Ausstattung, auch auf die Ergebnisse der Pannenstatistik und den Benzinverbrauch käme es nicht so an, Hauptsache, die Überweisung wird bestmöglich und kostengünstig ausgeführt. Reine Augenwischerei. Ziel der Gesundheitsreformen ist es, die Arbeitgeberbeiträge zu senken. Weil aber gleichzeitig der Gewinn der Gesundheitsindustrie nicht beschnitten werden darf, müssen die Patienten durch Zuzahlungen, denen sie praktisch nicht entkommen können, gezwungen werden, das, was die Arbeitgeber eingespart haben, wieder in das System einzubringen. Ganz explizit geschieht dies ja mit der gesetzlich verordneten Senkung der Beiträge um 0,9 Prozent. Die Hälfte davon ist ein Geschenk an die Arbeitgeber. Die Versicherten und Kranken tragen von da an ihre Hälfte und den bisherigen Arbeitgeberbeitrag über Zusatzversicherungen und Zuzahlungen selbst. Ähnliches ist für die anstehende Reform der Pflegeversicherung zu erwarten. Die Folge: Die Geldlosigkeit der Bevölkerung wird immer weiter verschärft.






      Es wird, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, in den nächsten hundert Jahren, und auch danach, nicht zu einem nennenswerten Bürokratie-Abbau in Deutschland kommen.
      Die Bürokratie

      24 Ein weiteres, immer gerne strapaziertes Thema, ist die Bürokratie. Es wird, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, in den nächsten hundert Jahren, und auch danach, nicht zu einem nennenswerten Bürokratie-Abbau in Deutschland kommen.

      25 Mit allen Gesetzen und Verordnungen, mit allen Statistiken und Genehmigungsverfahren, mit jeder neuen Anforderung der Bürokratie an Bürger und Unternehmer, wird wirkungsvoll Krieg gegen die kleinen und mittleren Unternehmen geführt und ihnen der Marktzugang erschwert bis unmöglich gemacht. Während sich große Unternehmen Stabs- und Rechtsabteilungen leisten können und weitgehend frei wählen, welchem Teil der Vorschriften sie freiwillig folgen und um welchen sie sich bis zum St. Nimmerleinstag mit unendlichen juristischen Spitzfindigkeiten herummogeln wollen, kann ein Kleinunternehmer nur hoffen, dass niemand merkt, dass er vom Großteil der Vorschriften, an die er sich halten müsste, noch nicht einmal weiß, dass sie überhaupt existieren.



      Die Forderung nach Entbürokratisierung kann also nur als pauschale Forderung nach einer Schwächung des Staates und vor allem nachweiterer Privatisierung staatlicher Aufgaben verstanden werden.
      26 Die Forderung nach Entbürokratisierung kann also nur als pauschale Forderung nach einer Schwächung des Staates und vor allem nachweiterer Privatisierung staatlicher Aufgaben verstanden werden. Erst werden Krankenhäuser, Forstämter, Wasserwerke, Gemeinde-Bauhöfe, Kindergärten und Gefängnisse mit dem Bürokratievorwurf zu unwirtschaftlichen Organisationen herabgewürdigt und dann – gegen ein Spottgeld – an private Investoren verhökert.




      27 Die verschlechtern dann innerhalb kürzester Zeit die Leistungen, entlassen weite Teile der Mitarbeiter und erhöhen die Preise. Stellt der private Investor fest, dass sich auf Dauer keine ausreichenden Gewinne erwirtschaften lassen, schlachtet er das Unternehmen aus, verhökert Grundstücke und Gebäude, versilbert Patente und andere Rechte und meldet letztlich Insolvenz an. Dann darf es der Nächste versuchen.




      28 Ob Müllabfuhr oder Nahverkehr, ob Krankenhaus oder städtisches E-Werk, in praktisch allen Fällen führt die Privatisierung zu Entlassungen, Preiserhöhungen und Leistungseinschränkungen. Dem Bürger wird "seine" Infrastruktur weggenommen und zerschlagen. Er wird nach und nach in allen Bereichen der kommunalen Daseinsvorsorge von den betriebswirtschaftlichen Entscheidungen privater Investoren abhängig gemacht. Verantwortliche Entscheider wissen: Was Staat und öffentliche Hände aus Steuern und Gebühren einnehmen, geben sie – ohne einen Gewinn erwirtschaften zu müssen – innerhalb kürzester Zeit wieder aus. Dieses Geld bleibt in der Wirtschaft.






      In nicht allzuferner Zukunft wird das Wasser in allen Städten und Gemeinden von den internationalen Nahrungsmittel-Multis verteilt und in Rechnung gestellt werden.
      Verkauf von Staatseigentum

      29 Doch gerade in den gemeindlichen Dienstleistungen sehen nun viele – vor allem überregional und international operierende Großunternehmen – eine Chance für zusätzliche Gewinne ihrer Aktionäre. Dafür sollen die Bürger aufkommen. Als sei es nicht genug, dass monopolistische Energieversorger ihre Preise für Strom und Gas inzwischen praktisch nach Belieben festlegen, wird mit dem schönen Wort von der "Entbürokratisierung" in Wahrheit nur die weitergehende "Entstaatlichung" vorangetrieben. Diese Entstaatlichung wird, unterstützt und getragen von mächtigen Kräften in der EU, vor nichts und niemandem halt machen. In nicht allzuferner Zukunft wird das Wasser in allen Städten und Gemeinden von den internationalen Nahrungsmittel-Multis verteilt und in Rechnung gestellt werden. Schulen und Kindergärten werden in der Hand von Medienunternehmen sein, für die Gemeindeverwaltung findet sich ein Systemhaus, das die passende Software und ein paar Leiharbeitskräfte mitbringt und vielleicht auch Bürgermeisterkandidaten in drei Qualtitätsstufen, samt Wahlplakaten und professionellen Stimmauszählern im Angebot hat – und das Mautkonsortium wird schon bald allen Autofahrern den Einbau einer On-Board-Unit vorschreiben und von da an abkassieren, was möglich ist.




      Wirtschaft und Wahlkampf

      30 Seit Beginn dieses Jahres wird übrigens erkennbar, dass die bewusst herbei geführte Verschlechterung der wirtschaftlichen Situation weiter Teile der Bevölkerung als Wahlkampfmunition entdeckt wurde. Im Hinblick auf die Wahlen zum deutschen Bundestag 2005 lassen Union und FDP immer öfter immer spitzere Töne hören, mit denen eine Regierungspolitik, die zu 5,2 Millionen zugegebenen und weiteren 3 Millionen versteckten Arbeitslosen geführt hat, als schlecht für das Volk angeprangert wird.

      31 Die Regierung hingegen lässt durchblicken, dass die bis vor kurzem noch als Arbeitsmarktmotor angepriesene EU-Dienstleistungsrichtlinie vielleicht doch ein paar Nachteile für das Land bringen könnte und dass noch mehr Reform, wie die Union fordert, vielleicht auch eher schädlich sein könnte. Doch bei näherem Hinsehen wird schnell klar, dass dies alles nur kosmetische Eingriffe sind, die im Grunde als die klammheimliche Gabe von stimmungsaufhellenden Psycho-Pillen, als Opium für das verdrossene Volk verstanden werden müssen, denn beide Lager halten unbeirrt an der Idee fest, dass der Wohlstand des Volkes nur erhalten werden kann, wenn man ihn durch Lohn- und Sozialdumping auf ein weitaus niedrigeres Niveau bringt, dass die Sozialsysteme nur dann eine Zukunft haben, wenn man sie möglichst vollständig abbaut.



      ... während das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in allen Bereichen, in denen es der EU-Verfassung widerspricht, seine Gültigkeit verliert.
      32 Noch ist das einzig Regierungspolitik, die theoretisch jederzeit – durch Einsicht, oder Wahlergebnisse – geändert werden könnte. Mit der Annahme der EU-Verfassung – über die uns weder Regierung noch Opposition abstimmen lassen wollen – wird dieses Gedankengut in den Rang eines Verfassungsgebotes erhoben, während das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland in allen Bereichen, in denen es der EU-Verfassung widerspricht, seine Gültigkeit verliert.




      33 Arbeitslosigkeit ist nicht weiter schlimm. Schlimm ist, dass in diesem unserem Lande – selbst mit den besten Vorsätzen zur Verbesserung der Arbeitsmarktsituation – im Ergebnis nur die schnellstmögliche Herstellung eines Zustandes verheerender Massengeldlosigkeit betrieben wird. Geldmangel kann aber nur mit Geld, nicht mit noch so viel unbezahlter Mehrarbeit behoben werden.






      Es ist unvermeidlich, den in der Realwirtschaft eingetretenen Geldverlust zu ersetzen.
      Es ist an der Zeit, das Geldproblem zu lösen

      34 Es ist ein unsäglicher Zustand, dass weder der Staat, noch die Bundesbank, noch die EZB sich in der Lage sehen, die notwendigen Maßnahmen zu einer ausreichenden Geldversorgung der Realwirtschaft zu ergreifen. Die forcierte Umwandlung von umlaufendem Geld in ruhendes Geldvermögen und die massive Flucht des Geldes aus den Kreisläufen der Realwirtschaft in rein spekulative Anlagen erfordert eine eigenständige Geldpolitik, die sich nicht darin erschöpft, auf Zinssignale der EZB zu warten, die – selbst wenn sie kommen – keinerlei Wirkung auf das eigentliche Problem haben.

      35 Es ist unvermeidlich, den in der Realwirtschaft eingetretenen Geldverlust zu ersetzen. Eine Regierung, die sich weigert, diese Chance wahrzunehmen und eine Opposition, die nichts Besseres zu tun hat, als ein solches Vorhaben mit Verweis auf EU-Recht und Maastricht-Vereinbarungen abzulehnen, dienen nicht den Interessen des deutschen Volkes. Es wird Zeit, die Frage zu stellen, ob es nicht sinnvoller wäre, ernsthaft mit dem Austritt aus der EU zu drohen, anstatt freiwillig weiterhin die Rolle eines Gulliver im Land der Zwerge zu spielen.


      Ein Artikel von:

      Egon W. Kreutzer, Verleger und Unternehmensberater, hat inzwischen eine eigenständige Lösung des Geldproblems vorgeschlagen. In seinem Buch: "Wolf‘s wahnwitzige Wirtschaftslehre Band III – Über das Geld", behandelt er alle Problemstellungen rund um das Geld, auch mit einer besseren Geldversorgung durch aktive Geldmengensteuerung.
      Avatar
      schrieb am 15.09.05 10:52:52
      Beitrag Nr. 85 ()
      Es wird noch vieles sichtbar werden, bis die Schuldenblase platzen wird. Ich beobachte diese Vorgänge mit allerhöchstem Interesse. BASEL II war der Auftakt für eine gewaltige Umverteilung des verbliebenen Kapitals von Unten nach Oben.

      Aber ich möchte eine solche Methodik des Großkapitals ja nichtmal verteufeln. Je länger ich darüber nachdenke komme ich zu der Erkenntnis, daß eben wegen der stark abflachenden Konjunktur in Europa das Großkapital sich gewisser Schutzmechanismen bedient und die freiwerdenden Gelder dorthin verschiebt, wo sie auch zuverlässig Früchte tragen.

      Durch Billiglöhne in der Wertschöpfung werden Traumgewinne möglich, da die hergestellten Produkte ja auch mit höheren Margen abgesetzt werden können. Dadurch werden Kapazitäten in den durchindustrialisierten Landern frei und neue geschaffen in den Schwellenländern. Hohe Transportkosten und neue Werke die modernst ausgestattet sind, sorgen einerseits für einen enormen Anstieg des Rohstoffverbrauchs, andererseits für noch effizientere Produktionen, für die immer weniger Menschen arbeiten müssen.

      Das Hauptproblem ist der Faktor Mensch, die langsame Überalterung und die enormen Sozialkosten, die dabei den Ländern entstehen. Auswege gibt es nicht, da das durch die Wertschöpfung erzielte Geld in immer weniger Hände wandert.

      Schon jetzt sind viele Länder an der Grenze der Finanzierbarkeit eines funktionierenden Staatswesens angelangt. Nach Japan trifft es nun Deutschland und viele Länder innerhalb der EG. Großbritannien, Schweden oder Norwegen hatten es da besser, da sie viel früher reagierten und diese Umverteilung früher einleiteten. Hinzu kommt, daß GB oder Norwegen selbst Ölvorräte besitzen und diese natürlich eine gewisse Eigenständigkeit (in begrenztem Maße) erlauben, aber auch die Staatshaushalte entlasten.

      Wir hatten zusätzlich ein heruntergekommenes Land mit niedrigster Produktion (DDR) eingebucht bekommen. Viele Habenichtse aus der ganzen Welt machten sich in den 70ern bis zum heutigen Tage auf und versuchten hier Fuß zu fassen. Auch hier belasten diese Menschen nicht nur den Staatshaushalt, nein sie verursachen auch enorm hohe Sozialkosten. Hier muß ein Riegel vorgeschoben werden.

      Eine völlig neue Ausländerpolitik(Musterland Australien) wäre ein gangbarer Weg.

      Wir müssen bereit sein, umzudenken. Multi-Kulti ist gefährlich und könnte verderblich werden bei weiter anziehender Verschuldung. Ich sehe hier auch keinen Ausweg, die Demographie etwas abzufedern, da eben die falschen Leute ins Land kommen mit schlechten Sprachkenntnissen und miserabler Ausbildung/Vorbildung.

      Die Kriminalität verursacht ebenfalls enorme Kosten. Schon jetzt wird jedes zweite Delikt von einem Ausländer begangen. Derweil wird wenig getan, um die vorhandenen Kinder chancengleich zu fördern. Gießkannenartig werden Kindergelder verteilt auch an Familien, die der Hilfe des Staates überhaupt nicht bedürfen. Das muß aufhören. Ganztagesstätten flächendeckend wären ein Ausweg um dem Bildungsnotstand in diesem Lande zu begegnen.

      So gesehen wird keine künftige Regierung mehr Herr der Lage, da man die vielen Probleme immer nur verschob und nicht reagierte auf eine längst erkannte Misere.

      Nun wird wieder eine neue Regierung gewählt. Mal sehen, ob sie nun endlich aufwachen und gegensteuern.

      In diesem Sinne

      Dorfrichter
      Avatar
      schrieb am 25.09.05 08:00:58
      Beitrag Nr. 86 ()
      25.09 02:12/Breton: Greenspan sieht US-Budget außer Kontrolle

      WASHINGTON (Dow Jones)--Federal-Reserve-Chairman Alan Greenspan glaubt nach Angaben des französischen Finanzministers Thierry Breton, dass das US-Budget
      außer Kontrolle geraten ist. "Wir haben die Kontrolle über das Budget verloren", habe Greenspan gegenüber Breton in einem bilateralen Treffen am Samstag(Ortszeit) in Washington erklärt, sagte der französische Finanzminister bei einer Pressekonferenz. Das US-Budgetdefizit werde wegen der Kosten des Hurrikans Katrina dieses Jahr sehr viel deutlicher steigen als erwartet, sagte Breton nach
      dem Treffen mit Greenspan. Vor dem Hurrikan hatte das Weiße Haus ein Budgetdefizit von 333 Mrd USD für 2005 veranschlagt.

      -Von Luca Di Leo, Dow Jones Newswires; +39 06 6782543; luca.dileo@dowjones.com
      DJG/ank/chv .-0-
      Avatar
      schrieb am 11.10.05 09:52:13
      Beitrag Nr. 87 ()
      11.10.2005 09:44
      Stoiber fordert Nachtragshaushalt für 2005

      MÜNCHEN (AP)--Der Bundesfinanzminister muss nach Angaben des CSU-Vorsitzenden Edmund Stoiber in diesem Jahr weit mehr Schulden machen als eingeplant. Die Neuverschuldung werde nach heutigem Stand auf 34 Mrd von 22 Mrd EUR klettern, sagte Stoiber am späten Montagabend in München. Das Defizit könne bis zum Jahresende weiter steigen. Deshalb sei ein Nachtragshaushalt für das laufende Jahr "absolut notwendig". Nur eine große Koalition könne jetzt die Sanierung des Haushalts und der Sozialsysteme erfolgreich anpacken, sagte Stoiber.

      Mit Blick auf eine mögliche Erhöhung der Mehrwertsteuer fügte der designierte Bundeswirtschaftsminister hinzu: "Ich habe mit Interesse festgestellt, dass die SPD gesagt hat, Tabus gibt es nicht." Deutschland könne nicht ständig mehr ausgeben als einnehmen. Wenn es den Europäischen Stabilitätspakt weiter verletze, drohe zudem eine Strafe in zweistelliger Milliardenhöhe.

      Eindringlich warb Stoiber für eine Koalition von CDU/CSU und SPD. Sie biete die Chance, einen Stimmungsumschwung herbeizuführen, so "dass man das Positive stärker sieht", sagte der CSU-Chef. Auch SPD-Chef Franz Müntefering wolle "etwas bewegen", und Bundeskanzler Gerhard "Schröder will den Erfolg der großen Koalition" - er habe "einen außerordentlich konstruktiven Beitrag in allen Verhandlungen" geleistet, lobte Stoiber. Nach den von wachsendem Vertrauen geprägten Sondierungsgesprächen "hoffe ich, dass wir das erfolgreich abschließen können". Einige Wirtschaftsforscher dagegen stellten düstere Betrachtungen an und "überbieten sich mit Reformvorschlägen, die so in Deutschland keine Mehrheit finden".

      Kanzlerin Angela Merkel werde von ihrer Richtlinienkompetenz kaum Gebrauch machen können. Die wichtigen Entscheidungen träfen die Partei- und Fraktionschefs im Koalitionsausschuss, erklärte Stoiber. "Dass der Kanzler die Richtung vorgibt, ist in einer großen Koalition mit gleich starken Partnern nur in sehr dosierter Form möglich", sagte Stoiber: "Es geht entweder gemeinsam, oder es muss eben ad acta gelegt werden." Merkel werde sich wahrscheinlich besonders um den Aufbau Ost kümmern.

      DJG/apo
      Avatar
      schrieb am 11.10.05 22:15:58
      Beitrag Nr. 88 ()
      Kurze Frage an das Forum:

      Da ich von der Prämisse ausgehe das alle Beteiligten ihren eigenen Lebensstandard zumindest wohl mit "auskömmlich" bezeichnen würden, ist eine pessimistische Grundhaltung gegenüber eines abstrakten Tatbestands wie des "Staatsschulden der Bundesrepublik Deutschland" eher irrational und widerspräche der Alltagserfahrung.

      Dies zumal eine Schulden/Vermögensabschätzung zu diesem Thema nicht möglich ist da keine öffentliche Bilanzierung stattfindet.

      Wie erklärt sich die fatalistische Haltung der überwiegenden Anzahl der Threadteilnehmer mit ihrer eigenen Situation, der ihrer näheren Umgebung oder der von bereisten Gebieten?
      Avatar
      schrieb am 12.10.05 11:40:12
      Beitrag Nr. 89 ()
      Das ist doch ganz simpel:

      der auskömmliche Lebensstil kann ganz schnell Historie werden, wenn der Staat bankrott geht.

      Es nützt nichts, im Mikroumfeld ökonomisch die richtigen Entscheidungen zu fällen, wenn das Makroumfeld über die Wupper geht.
      Avatar
      schrieb am 12.10.05 12:39:27
      Beitrag Nr. 90 ()
      [posting]18.239.262 von Cashlover am 12.10.05 11:40:12[/posting]Wohl wahr ! Sehe ich auch so.

      Es sei denn man kann sein Mikroumfeld so erweitern bzw. absichern , daß einen der Makro-Sturm kaum oder gar nicht erreicht. Dazu sind aber nur sehr wenige in der Lage.

      _________________________________________________

      #88 als Primatenforscher mußt du Fatalismus, Pessimismus und Skeptizismus natürlich nicht so exakt auseinanderhalten können....:D
      Avatar
      schrieb am 12.10.05 12:44:51
      Beitrag Nr. 91 ()
      [posting]18.234.591 von Primatenforscher am 11.10.05 22:15:58[/posting]Ja, hier überwiegen die Skeptiker, gefolgt von den Zynikern:D

      Wiki:

      "Ein Skeptiker (griechisch σκεπτικός, skeptikós) ist wörtlich übersetzt ein Ausschau haltender oder Untersuchender. Skepsis heißt also zunächst nichts anderes als eingehende Untersuchung. Im engeren Sinne wird damit eine erkenntniskritische Haltung bezeichnet, die der Möglichkeit endgültig gesicherten Wissens `skeptisch` gegenübersteht (s. Skeptizismus; so entstehen die beiden Hauptströmungen der antiken Skepsis"

      "Der Skeptizismus (von griechisch σκεπτικός, skeptikós - der Skeptiker) ist eine erkenntnistheoretische Strömung, nach der weder der Verstand (Rationalismus) noch die Erfahrung oder Wahrnehmung (Empirismus) unfehlbare Erkenntnis liefern kann. Ähnliche Gedanken spiegeln sich im Agnostizismus oder im Nihilismus wider. Im Gegensatz zum Skeptizismus steht u.a. der Dogmatismus.

      Der Skeptizismus stützt sich insbesondere darauf, dass zum Beweis einer Hypothese stets grundlegendere Erkenntnisse herangezogen werden müssen.

      Dadurch komme man zu einer unendlichen Reihe von Beweisen, deren Boden nicht zu ergründen sei. Im Gegensatz zu den Empirikern, Rationalisten und Realisten nehmen die Skeptiker also n i c h t an, dass es grundlegende Wahrheiten (d.h. Evidenzen) gäbe, die keines Beweises bedürfen."
      Avatar
      schrieb am 12.10.05 12:48:27
      Beitrag Nr. 92 ()
      91, webmaxx

      Danke für die Antwort, leider verstehe ich Sie nicht da nicht nach Begriffserklärungen gefragt hatte.

      Wäre es möglich mir diese Antwort etwas näher zu erläutern?


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