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    Vom 1-Euro-Job in den Bundestag - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 22.09.05 23:54:37 von
    neuester Beitrag 23.09.05 11:56:03 von
    Beiträge: 10
    ID: 1.009.196
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      schrieb am 22.09.05 23:54:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      Vom Ein-Euro-Job in den Bundestag, Quelle: HB

      Wenn die frisch gewählte Abgeordnete Elke Reinke am Freitag zur ersten Fraktionssitzung nach Berlin fährt, muss sie sich das Geld für das Bahnticket erst noch borgen. Die Langzeitarbeitslose aus Aschersleben (Sachsen-Anhalt) wird künftig einen von 54 Sitzen der Linkspartei im Bundestag einnehmen.

      HB ASCHERSLEBEN. Und wenn im höchsten deutschen Parlament künftig über die Arbeitsmarktreform Hartz IV debattiert wird, kann sie ein gewichtiges Wörtchen mitreden. "Ich weiß, wie es ist, von Arbeitslosengeld II leben zu müssen", sagt die gelernte Elektroingenieurin, die in einer teilsanierten Plattenbauwohnung in der 26 000 Einwohner-Stadt lebt.

      Seit Juli dieses Jahres verdient sich die Mutter zweier Kinder als Ein-Euro-Jobberin in der Stephanie-Kirche ihrer Stadt etwas hinzu. Sie verkauft Postkarten, führt gelegentlich Schulklassen und Touristengruppen durch das fast 500 Jahre alte Gotteshaus. Ursprünglich hatte sie den Job bis Ende des Jahres vermittelt bekommen. Dass sie als WASG-Mitglied mit dem Listenplatz 5 auf der Kandidatenliste der Linkspartei Sachsen-Anhalts tatsächlich den Sprung ins Parlament schaffen würde, kam dann doch sehr überraschend.

      Seit 15 Jahren ist Elke Reinke arbeitslos und teilt damit das Schicksal vieler Menschen in Ostdeutschland. Die Arbeitslosenquote im Kreis Aschersleben-Staßfurt ist mit 21,6 Prozent ungefähr doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt. Reinke ließ sich mehrfach umschulen, was nicht viel brachte. Sie schrieb zahlreiche Bewerbungen, die ebenfalls erfolglos blieben. "Ich war schon ziemlich mutlos" erinnert sie sich. Da halfen nur Hobbys: Radfahren und Wandern im nahen Harz.

      Als die Diskussionen um Hartz IV anbrachen, wurde sie politisch aktiv. Sie organisierte die Montagsdemonstrationen gegen Sozialabbau in Halberstadt, dann in Ascherleben. Tausende standen vor dem dortigen Arbeitsamt, um sich ihre Reden anzuhören. Später wurde sie Mitglied der Wahlalternative für Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG). Sie zögerte auch nicht lange, als sie gefragt wurde, ob sie für den Bundestag kandidieren will.

      "Wenn ihr merkt, dass ich abhebe, holt mich zurück"

      "Ich finde es schlimm, dass ich meine Kinder nicht finanziell unterstützen kann", sagt sie. Ihre 22 Jahre alte Tochter Stefanie studiert derzeit Mathematik im thüringischen Ilmenau. Ihr 17 Jahre alter Sohn Andreas absolviert eine Lehre als Facharbeiter für Heiz,- Klima- und Sanitärtechnik in Saalfeld, ebenfalls in Thüringen. Sie selbst hatte zu DDR-Zeiten am Chemiestandort Buna den Beruf einer Nachrichtentechnikerin gelernt, bevor sie ihr Ingenieurstudium absolvierte.

      Den Bundestag hat die 47-Jährige bislang nur einmal als Besucherin von innen gesehen. Um sich auf die neue Tätigkeit vorzubereiten, studiert sie während ihres Ein-Euro-Jobs schon mal den "Wegweiser für Abgeordnete des Deutschen Bundestages". Auch das Geld für die Fahrt muss sie sich bald nicht mehr borgen. Für Abgeordnete ist die Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel frei. Mit ihren Bezügen als Abgeordnete werden auch die finanziellen Sorgen ein Ende haben. Doch bodenständig will sie bleiben. "Wenn ihr merkt, dass ich abhebe, holt mich ganz schnell zurück", sagt sie ihren Freunden und Verwandten.
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      schrieb am 23.09.05 00:31:02
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die ist bestimmt höchst qualifiziert und wird in diversen Ausschüssen juristisch, ökonomisch und fiskalisch äußerst durchdachte Vorschläge bringen.
      Denk ich ans deutsche Parlament in der Nacht ...
      :cry:
      Dann lieber doch noch Lehrer und Juristen.
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 00:51:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      diese verdammte, permanente Suboptimalität in der deutschen Parteienlandschaft!!!!:mad::mad::mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 00:53:49
      Beitrag Nr. 4 ()
      #2 Du scheinst mir ein eigenartiges verständnis dafür zu haben,wer für was geeignet ist.
      Der gegenwärtige sprechblasen akademikerclub ist sicherlich auch nicht das wahre.
      Vor solch einer frau habe ich sehr viel achtung,gegenteiliges aber für deine person aufgrund des postings.
      Du solltest deine mitmenschen mehr achten,bevor du mal feststellst, wie angewiesen du täglich auf andere bist.
      Es gab und gibt zeiten, wo solch überhebliche leute wie du
      merken ,wie unfähig sie ohne deren existenz, zum bestreiten ihres eigenen lebens sind.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 02:47:36
      Beitrag Nr. 5 ()
      dürfte jedenfalls einen Hartz IV ausschuss nicht schaden, wenn mal einer dabei wäre, der schon ein arbeitsamt von innen gesehen hat. oder würdet ihr euch mit einem parlament, zusammengesetzt nur aus beamten auf lebenszeit, wohler fühlen und mit leuten die ihr berufsleben in wohlbehüteten elfenbeintürmen, abgehoben von den realitäten, verbracht haben...? :rolleyes:

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      Avatar
      schrieb am 23.09.05 03:42:35
      Beitrag Nr. 6 ()
      Die Gute ist auch Akademikerin, also wird sie wohl nur Sprechblasen liefern?
      Natürlich ist man in einer entwickelten Gesellschaft auf andere angewiesen, aber ich möchte doch hinsichtlich der anstehenden Reformen besser nicht auf Leute angewiesen sein, die denken, hauptsächlich weil sie 15 Jahre lang Arbeitsämter von innen gesehen haben, viel über die Zusammenhänge zu wissen, die dazu geführt haben; und die offensichtlich gar noch meinen, durch die Zurück-zur-DDR-Politik der SED-Nachfolgepartei würde irgendwas besser für die Allgemeinheit. Zur Erinnerung: die sehr große Mehrheit der Bevölkerung besteht nicht aus Langzeitarbeitslosen.
      Immerhin hat die Dame die Zeit wenigstens genutzt, Kinder zu erziehen, obwohl wiederum andere das finanzieren mußten.
      Vor solchen Leuten hat man also viel Achtung. Wieviel mehr Achtung muß man vor denen haben, die nicht der Gesellschaft auf der Tasche liegen, im Gegenteil noch kräftig Steuern und Abgaben zahlen und gleichzeitig Kinder großziehen? Die sind aber meist keine Linksradikalen, gell?
      Vielleicht verwechselt mancher ja auch nur Achtung und Mitleid.
      Mitleid hab ich auch, höchstwahrscheinlich aber in etwas anderer Hinsicht.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 08:06:50
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich halte die Karriere für bemerkenswert. Im positiven Sinne.

      Sie steht im krassen Gegensatz zu den Karrieren sog. Berufspolitiker, die als erfolglose Langzeitstudenten in die Politik wechseln, dort mit Scheinarbeitsverträgen der Parteistiftungen über Wasser gehalten werden bis es ihnen gelingt, einen Sitz in einem Parlament zu erhalten.
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 08:30:17
      Beitrag Nr. 8 ()
      Ich denke eine Anteil an "Bodenständigkeit" sollte den Juristen, Ökonomen und anderen MdB´s vor Augen gehalten werden. Man verliert nämlich ziemlich schnell den Kontakt zur Basis.

      Wenn das "soziale Gewissen" gelegentlich eine Wortmeldung hat, ist das m.E. durchaus förderlich für eine gute Demokratie!

      Gruß

      Mittelklasse
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 11:52:37
      Beitrag Nr. 9 ()
      #1

      Lieber ein paar Abgeordnete, die wissen wovon sie reden als noch mehr Oberlehrer und Winkeladvokaten...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 23.09.05 11:56:03
      Beitrag Nr. 10 ()
      #6 Zugegeben borazon ich kann dir geistig nicht folgen,obwohl ich 3 kinder und ein arbeitsamt von innen noch nie gesehen habe und vermutlich linksradikal bin.:laugh:
      Wäre die frau clever gewesen,statt 15 jahre sich vergeblich um arbeit zu bemühen,hätte sie nur kriminell werden müssen um in deiner achtung zu steigen oder?.
      Als alternative hätte sich auch verhungern angeboten,stattdessen organisiert diese unperson als WASG mitglied im parlament dem untergang des demokratischen deutschlands,so ich dich richtig verstanden habe.
      Das du soviel steuern zahlen darfst erregt mein mitleid zu dir aufs tiefste,am besten du machst pleite und verweigerst dich dem arbeitsmarkt,nur dumme würde eine der vielen offenen stellen annehmen,du gehörst siche4rlich nicht dazu.


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