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    Was haltet ihr von Platzeck? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.11.05 10:37:36 von
    neuester Beitrag 10.04.06 09:40:41 von
    Beiträge: 90
    ID: 1.017.084
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      schrieb am 02.11.05 10:37:36
      Beitrag Nr. 1 ()
      Sieht so aus dass sich die Lage in der SPD nach dem von Nahles angerichteten Desaster etwas beruhigt. Ich denke mal mit Platzeck hat die SPD einen ruhigen Vertreter der jedenfalls nicht so ein Schauspieler wie Schröder ist.
      Aber am wichtigsten ist, dass es Connor nicht wird:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 10:41:24
      Beitrag Nr. 2 ()
      [posting]18.540.046 von Doppelvize am 02.11.05 10:37:36[/posting]Die Schuhe, in die er jetzt will, sind zwei Nummern zu groß...

      Bißchen Flutbewältigung ist nichts gegen die Zerreißprobe, die der SPD bevorsteht - da braucht es einen mit Integrationsfähigkeit und Charisma.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 10:45:02
      Beitrag Nr. 3 ()
      [posting]18.540.092 von webmaxx am 02.11.05 10:41:24[/posting]Bin mir nicht sicher, dass er wirklich in die Schuhe wollte! Und zum zweiten Satz: Woher nehmen und nicht stehlen:confused:
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 10:54:08
      Beitrag Nr. 4 ()
      [posting]18.540.046 von Doppelvize am 02.11.05 10:37:36[/posting]Ja die Ossis sind jetzt mächtig am kommen - CDU-Vorsitz: Ossi Merkel, Linkspartei-Vorsitz: Ossi Bisky und nun auch SPD-Vorsitz: Ossi Platzeck!

      Platz-Eck! Wenn da nicht schon allein der Name Programm ist! :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 10:57:46
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]18.540.141 von Doppelvize am 02.11.05 10:45:02[/posting]naja - wenn ich mir die Schröder´sche NMetamorphose so anschaue... warten wirs ab.

      Noch ist er ja nicht gewählt

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      Avatar
      schrieb am 02.11.05 10:57:49
      Beitrag Nr. 6 ()
      und vor allem,

      er ist auch nur ein sozi

      :laugh:
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 10:59:41
      Beitrag Nr. 7 ()
      Gar nichts. Erst war er Mitglied bei den Grünen und als die SPD dann ohne die Grünen in Brandenburg regieren konnte, hat er die Partei gewechselt, um sein Ministeramt zu behalten.
      Das ist ein Mann ohne Prinzipien, der würde auch eine Koalition mit der Linkspartei eingehen, um an die Macht zu kommen.

      Weshalb eine Partei wie die SPD, die immer so viel Wert auf ihre Traditionen legt, jemandem zum Vorsitzenden macht, der gerade mal 10 Jahre Mitglied der Partei ist, verstehe ich auch nicht. Aber das ist das Problem der Sozis. Bei der CDU ist es ja leider ähnlich.

      Dass zwei Ostdeutsche , auch noch beide aus dem SED verseuchten Brandenburg, jetzt bei beiden Volksparteien an der Spitze stehen, gefällt mir auch nicht.
      Bei der nächsten Bundestagswahl darf sich dann der blöde Wessi, der in Deutschland die Rechnungen bezahlt, nur noch entscheiden, von welchem Ossi er regiert werden will.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 11:12:04
      Beitrag Nr. 8 ()
      Oh, oh...da sieht man wie tief die SPD gesunken ist.
      Jetzt muss schon ein ostdeutscher Ex-Grüner den Vorsitz übernehmen. Da wird es in Zukunft mehr Meldungen dieser Art geben:

      "HartzIV Leistungen auf West-Niveau angehoben"

      Gezahlt wirds ja mit dem Soli....
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 11:20:25
      Beitrag Nr. 9 ()
      [posting]18.540.092 von webmaxx am 02.11.05 10:41:24[/posting]Was mich angeht - ich habe ZEIT. ;)
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 11:27:41
      Beitrag Nr. 10 ()
      Der Vorzug der Ossis besteht vielleicht darin, dass sie nicht so schnell beleidigte Leberwurst spielen ! :)


      Solidaritätszuschlag zahlen übrigens alle, die ein entsprechendes Einkommen haben.
      Und viele Wessis bezahlen nicht nur Rechnungen für Ostdeutschland, sondern kassieren in Ostdeutschland auch gewaltig ab.
      Aber das Problem liegt doch eher darin, dass das Geld z.T. sinnlos verschleudert wird.
      Stichwort Subventionsskandale - übrigens auch ein gesamtdeutsches Problem.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 11:32:17
      Beitrag Nr. 11 ()
      Hier erlebt man es wieder, daß die Wiedervereinigung in den Köpfen einiger Ewiggestriger immer noch nicht vollzogen ist. Eigentlich ist es doch scheißegal, ob Ossi oder Wessi, die besten Leute müssen ran.
      Obwohl ich kein SPD-Wähler bin und Platzek nur aus verschiedenen Fernsehdiskussionen kenne, halte ich ihn für einen besonnenen Politiker, vielleicht zu gutmütig und zu stromlinienförmig.Aber vielleicht wirds ja noch.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 11:36:00
      Beitrag Nr. 12 ()
      #7 Deine Aussagen über Matthias Platzeck sind nicht ganz korrekt. Platzeck wurde im März 1990 als Parteiloser auf der Liste der "Grünen Partei der DDR" in den Bundestag gewählt. Im Oktober 1990 wurde er Abgeordneter im Brandenburgischen Landtag und wurde in die Fraktion des Bündnis 90 aufgenommen. Er stellte sich allerdings gegen die Vereinigung von Bündnis 90 und den Grünen und wurde so nie Mitglied der vereinigten Partei, sondern schied sogar aus der Fraktion aus und blieb parteiloser Umweltminister. Am 6.6.95 ist er dann in die SPD eingetreten.

      Im übrigen ist mir ziemlich egal, woher Parteivorsitzende kommen, Hauptsache sie machen einen guten Job für die Bevölkerung und nicht nur für ihre Partei oder sich persönlich. Das bleibt bei Platzeck abzuwarten, wenn er denn gewählt wird, und auch Angie hat noch ein etwas marodes Profil...
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 11:42:36
      Beitrag Nr. 13 ()
      Platzeck ist sehr wohl mit guten integrativen Fähigkeiten ausgestattet. Wie moderat er die Rot - Schwarze Koalition in Brandenburg führt, ist Beweis genug, es hätte auch Rot - Dunkelrot in der Landesregierung heißen können, doch Platzeck hat eindeutig eine Koalition mit der CDU präferiert. Er ist ein besonnener Mann aber ich denke auch, dass er lieber Ministerpräsident bleiben sollte.
      Auf Bundesebene würde man ihn innerhalb eines Jahres verschleißen und die Roten würden dadurch auch nicht gerettet. :D
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 11:50:33
      Beitrag Nr. 14 ()
      [posting]18.540.593 von ConnorMcLoud am 02.11.05 11:20:25[/posting]Der war ausnahmweise mal gut @Connor.:laugh: Und ich hoffe für dieses Land dass du noch viel Zeit hast:D
      Aber da ich annehme dass du Beamter bist, wird dir durch deine Tätigkeit (Paradoxum) jedes Zeitgefühl verloren gegangen sein.....:D
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 11:52:31
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]18.540.747 von Wilbi am 02.11.05 11:32:17[/posting]Nein es ist mir nicht scheißegal. Deutschland ist kein Zentralstaat, es gibt gewaltige regionale Unterschiede, sowohl in wirtschaftlicher, wie in kultureller Hinsicht. Historisch gewachsene Unterschiede, die man nicht einfach wegwischen kann.

      Es ist für mich als katholischen Süddeutschen nicht akzeptabel, dass in diesem Land ausschließlich protestantische Preußen das Sagen haben.
      Bayern, Baden Würtemberg und Hessen sind die Zahlmeister und die anderen sind Leistungsempfänger, aber die politische Richtung wird von Norddeutschen und Ostdeutschen bestimmt. Genau von denen, die dafür sorgen, dass es in Deutschland immer wieder linke Mehrheiten gibt. Da muss ich mir nur die vergangene Bundestagswahl anschauen, dann weiß ich wo die Sozialisten wohnen.

      Wie lange soll man sich das noch bieten lassen ? Von mir aus muss Deutschland kein einig Vaterland sein. Von mir aus kann es sich aufspalten in zwei, drei oder fünf Teile wie Ex Jugoslawien. Wenn man merkt, dass man nicht zusammenpasst, dann muss man eben getrennte Wege gehen.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 12:13:55
      Beitrag Nr. 16 ()
      Platzek scheint ja als Person integer zu sein, aber:

      1980 - 1982 Direktor für Ökonomie und Technik im Kreiskrankenhaus Bad Freienwalde

      Februar 1990 bis April 1990
      Minister ohne Geschäftsbereich im Kabinett Modrow

      (s.:http://www.brandenburg.de/cms/detail.php?id=38328&_siteid=12 )

      Glaubt jemand im Ernst, dass das ohne Wissen und Billigung von Mielkes Organen möglich war.....????
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 12:24:46
      Beitrag Nr. 17 ()
      [posting]18.541.263 von soscho am 02.11.05 12:13:55[/posting]aus einem Artikel der taz - "Die 89ger der DDR" -, um Dein DDR-Bild mal ein bischen zu korrigieren:



      Merkel, Tiefensee, Platzeck und Althaus, alle stammen aus Familien, die der Kirche angehörten und damit in Opposition zur SED standen. Platzecks Mutter ist Pastorentochter, Merkel ebenso. Ihr Vater war Mitte der 50er aus Hamburg nach Brandenburg gegangen. Althaus und Tiefensee sind Katholiken. Tiefensees Bruder ist heute Theologie-Professor in Erfurt.

      Auffällig ist, dass es den vier trotz Systemopposition gelang, eine berufliche Karriere zu starten. Angela Merkel brachte es aus dem Brandenburger Provinznest Templin als Wissenschaftlerin bis an die Akademie der Wissenschaften. Mit 32 hatte sie promoviert und war danach eine der wenigen, die auf dem Gebiet der Quantenchemie forschte. Wolfgang Tiefensee hatte als Katholik den Wehrdienst verweigert, was in der DDR quasi automatisch die Nichtzulassung zum Studium bedeutete. So machte der heutige Oberbürgermeister Leipzigs eine Ingenieursausbildung und arbeitete dann beim Fernmeldeamt. Neben seinem Job aber absolvierte er neun Jahre lang gleich zwei berufsbegleitende Fernstudien. Um schließlich Entwicklungsingenieur an der Technischen Hochschule Leipzig zu werden - ein Traumjob in der DDR.

      Platzeck, der als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Karl-Marx-Städter Institut für Lufthygiene begann, arbeitete sich zum Abteilungsleiter der Hygiene-Inspektion in Potsdam hoch. Zwar verweigerte der heutige Ministerpräsident Thüringens Dieter Althaus die Jugendweihe - und damit das Bekenntnis zum "sozialistischen" Staat. Dennoch wurde er Physiklehrer im sozialistischen Bildungssystem - und 29-jährig zum stellvertretenden Schulleiter.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 12:26:45
      Beitrag Nr. 18 ()
      [posting]18.541.263 von soscho am 02.11.05 12:13:55[/posting]Ich glaube das nicht, aber mangelnde Distanz zur DDR Diktatur ist kein Karrierehindernis wie man an Stolpe , Althaus und Merkel sieht.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 12:38:33
      Beitrag Nr. 19 ()
      [posting]18.540.324 von Insolvenzverwaltung am 02.11.05 10:59:41[/posting]Inso, das stimm doch alles nicht:

      >Erst war er Mitglied bei den Grünen und als die SPD dann ohne die Grünen in Brandenburg regieren konnte, hat er die Partei gewechselt, um sein Ministeramt zu behalten.

      Dazu hat mausschubser schon was gesagt. abgehakt...

      >Das ist ein Mann ohne Prinzipien, der würde auch eine Koalition mit der Linkspartei eingehen, um an die Macht zu kommen.

      Stimmt nicht, in Brandenburg hätte er sowas wie Wowereit machen können (SPD-PDS), wollte er aber nicht. Im Gegenteil ist der Platzeck einer der wenigen Politker, die zu ihrem Wort stehen.

      >Dass zwei Ostdeutsche, auch noch beide aus dem SED verseuchten Brandenburg, jetzt bei beiden Volksparteien an der Spitze stehen, gefällt mir auch nicht. Bei der nächsten Bundestagswahl darf sich dann der blöde Wessi, der in Deutschland die Rechnungen bezahlt, nur noch entscheiden, von welchem Ossi er regiert werden will.

      Merkel stammt nicht aus Brandenburg. Geboren ist sie in Hamburg und gelebt hat sie hier und da. Studiert in Leipzig, gearbeitet in Berlin. Und den Rest (Rechnungen etc.) kommentiere ich lieber nicht.

      Mann, hast du Vorurteile!
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 12:45:57
      Beitrag Nr. 20 ()
      #18 ob du das glaubst oder nicht - das ist die offizielle Hompage der Staatskanzlei!
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 12:48:40
      Beitrag Nr. 21 ()
      Ich halte von Münte überhaupt nichts,
      Platzeck,denke ich wird keinesfalls so schlecht sein,wie seine Vorgänger......
      Cl.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 13:34:13
      Beitrag Nr. 22 ()
      [posting]18.541.263 von soscho am 02.11.05 12:13:55[/posting]Zum "Direktor für Ökonomie und Technik im Kreiskrankenhaus Bad Freienwalde"

      Wahrlich ein Traumjob kommt gleich hinter "Kaufmännischer Leiter der Friedhofsverwaltung Kleinkleckersdorf". Zu gut deutsch: Er war dafür zuständig, den Mangel am nichtmedizinischen Teil des Krankenhaus zu verwalten (Heizungsanlage etc.) Ich vermute einmal, dass die Besetzung dieses Postens zwischen Breschnew und Honecker persönlich besprochen wurde, wenn es nicht Gegenstand einer Besprechung der Parteichefs aller Warschauer-Pakt-Staaten war.

      "Minister ohne Geschäftsbereich im Kabinett Modrow"
      Die Regierung Modrow hat 1990 einige Oppositionsführer in die Regierung aufgenommen, um das Land zu stabilisieren. Mit Stasi war da schon lange nix mehr.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 13:42:02
      Beitrag Nr. 23 ()
      #16 Ich will jetzt keine Lanze für Platzeck brechen, aber ich möchte nur mal allgemein darauf hinweisen, dass die Bürger eines totalitären Staates nach solchen Kriterien in späteren Zeiten eigentlich nur dann Karriere machen dürften, wenn sie aktiver Widerständler gewesen wären. Ich finde es aber schon mal mutig von Frau Merkel, die Jugendweihe zu verweigern oder von Herrn Tiefensee, das Gleiche mit dem Wehrdienst zu tun, ansonsten haben sie sich irgendwie mit der Situation arrangiert. Prinzipiell jeden in der DDR, der ein wenig Karriere gemacht hat, mit dem Generalverdacht der Systemtreue zu konfrontieren, geht für mich etwas zu weit. So lax in meinen Augen die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit bisher stattgefunden hat und so übel es mir aufstößt, wenn man doch immer wieder auf Mitarbeiter des MfS stößt, so falsch ist es, andere Leute zu ächten, die irgendwie Lücken im System ausfindig gemacht haben und sie ausnutzten...

      Zum Satz Glaubt jemand im Ernst, dass das ohne Wissen und Billigung von Mielkes Organen möglich war möchte ich einfach mal nur anmerken, dass Mielke seit dem 7. November 1989 praktisch entmachtet war und die Stasi in den Folgemonaten zwar sicherlich noch tätig, aber schwer angeschlagen und teilweise auch geplündert war. Platzeck also als offenbar von der Stasi geduldeten Minister der ausgehenden DDR zu bezeichnen, finde ich etwas ungezielt mit Schrot geschossen... ;)
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 13:42:20
      Beitrag Nr. 24 ()
      Platzeck sollte sich mal eine Packung Rasierklingen gönnen





      sieht ja ohne Krawatte aus als hätte er ein Alkoholproblem.

      Avatar
      schrieb am 02.11.05 13:53:06
      Beitrag Nr. 25 ()
      [posting]18.542.144 von siebi71 am 02.11.05 13:34:13[/posting]Meine auch gehört zu haben, daß das im Plenum des ZK der 34. Vollversammlung des Warschauer Pakts eins der Hauptthemen war. Schließlich gings da um einen Job der höchster Sicherheitsstufe, hätte Platzeck doch durch Manipulationen des Heizkessels mal eben locker das halbe Krankenhaus wegsprengen und damit die ärztliche Versorung des nördlichen Brandenburgs lahmlegen können :eek:
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 14:18:43
      Beitrag Nr. 26 ()
      [posting]18.542.244 von smirnow am 02.11.05 13:42:20[/posting]@

      Du wirst dich noch wundern, wie schick der erst aussehen wird, wenn er 2009 gegen die Merkel als Kanzlerkandidat der SPD antritt!

      PS: Ich finde, gerade mit dieser Krawatte sieht er aus wie jemand, der ein Alkoholproblem hat. Nüchtern würde ich das Ding nicht tragen...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 14:49:33
      Beitrag Nr. 27 ()
      ... falls ihn die SPD bis 2009 nicht kaputtgespielt hat.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 15:18:36
      Beitrag Nr. 28 ()
      [posting]18.541.523 von JosefSchulz am 02.11.05 12:38:33[/posting]Richtig Merkel wurde in Hamburg geboren und dann hat ihr Vater rübergemacht in die DDR. Diesen Weg sind eigentlich nur überzeugte Kommunisten und RAF Terroristen auf der Flucht gegangen. Alle vernünftigen Menschen wollten die DDR verlassen und haben dafür sogar ihr Leben riskiert.

      Aufgewachsen ist die Merkel in Brandenburg, dieses Bundesland bezeichnet sie auch als ihre Heimat.
      In der FDJ war sie und nicht nur als einfaches Mitglied, nein sie hat in der FDJ Karriere gemacht. Bis zur Sekretärin für Propaganda und Agitation hat sie es gebracht.

      Was Du kommentierst oder lieber nicht ist mir egal. Die Merkel wird als Bundeskanzlerin scheitern. Eigentlich ist sie bereits gescheitert, sie weiß es nur noch nicht. Aber nicht schlimm, der nächste Ostdeutsche steht ja schon bereit. Mal sehen ob der wunderbare Herr Platzeck, dann immer noch zu seinem Wort steht, nicht mit der PDS zu koalieren.
      Ich hoffe er macht es, Sozialismus ist ja das, was sich die Mehrheit der Deutschen wünscht, jedenfalls im Osten und Norden des Landes. Sollen sie haben.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 15:34:57
      Beitrag Nr. 29 ()
      [posting]18.543.531 von Insolvenzverwaltung am 02.11.05 15:18:36[/posting]Ist heute nicht Dein Tag ?

      Alle vernünftigen Menschen wollten die DDR verlassen und haben dafür sogar ihr Leben riskiert.

      Es gab zum Glück viele, die geblieben sind und Reformen wollten. Und die haben 1989 maßgeblich zum Sturz des Regimes beigetragen.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 15:45:54
      Beitrag Nr. 30 ()
      #28 Diesen Weg sind eigentlich nur überzeugte Kommunisten und RAF Terroristen auf der Flucht gegangen. Alle vernünftigen Menschen wollten die DDR verlassen und haben dafür sogar ihr Leben riskiert.

      Angenommen, Frau Merkels Vater hätte rübergemacht als überzeugter Kommunist oder als RAF Terrorist, so hat das nichts, aber auch gar nichts mit seiner Tochter zu tun. Oder sollen Kinder definitiv für die Sünden ihrer Väter einstehen? Zudem ist die Familie 1954 gewechselt, zu einer Zeit, in der tatsächlich noch Aufbruchstimmung in der DDR herrschte, trotz des 17. Juni im Vorjahr. Auch wenn die Ströme in Richtung Westen größer waren, gab es auch noch eine Wanderung in der Gegenrichtung. Natürlich waren die totalitären Ausprägungen deutlich zu erkennen, aber der Vater ging als Pfarrer in die DDR. Möglicherweise hat er es zusätzlich als Sendung des HERRN empfunden? Tatsächlich hat Pfarrer Kasner dem Weißenseer Arbeitskreis angehört, der für eine Loslösung der Kirche in der DDR von der westdeutschen eintrat, zudem aber auch das Prinzip Bonhoeffers vertrat, dass Kirche und Staat strikt getrennt werden müssen, der Christ selbst ein politisches Individuum sei. Ersteres begrüße ich nicht, das Zweite halte ich für nicht negativ. Der Weißenseer Kreis gibt allerdings die Weißenseer Blätter heraus, ein Pamphlet, das durchaus auch von der DKP oder von der kommunistischen Plattform der SED, äh, Linkspartei genutzt wird. Sicherlich macht mir das alles den Vater von Frau Merkel keinen Deut sympathisch, aber sie kann sich ihren Vater nicht aussuchen, und zumindest habe ich nie irgendwo gehört, dass sie die Thesen ihres Vaters unterstützt.

      Die Merkel wiederum agiert sicherlich zwiespältig, bekleidet ein Amt in der FDJ, verweigert aber gleichzeitig die Jugendweihe und damit das Bekenntnis zum sozialistischen Staat. Anders als andere Damen und Herren läßt sie sich nicht vom MfS einfangen, und sie bekommt auch Eintragungen in der Akte, wonach sie dem Kommunismus und der DDR sehr kritisch gegenüberstünde und zudem Sympathien für die polnische freie Gewerkschaft habe. Klingt schon mal besser als der Lebenslauf einiger anderer Leute aus Ossiland...

      Dass die Ost- und Norddeutschen den Sozialismus wollen, ist bodenloser Blödsinn, sorry, wenn ich das so deutlich sage. Nicht jeder Wähler der Linkspartei will den Sozialismus; leider benutzen viel zu viele enttäuschte Wähler so eine Partei zur Denkzettelwahl, leider auch klammern sich tatsächlich viel zu viele Ostdeutsche an die Linkspartei. Nicht jeder will aber den Sozialismus; vielmehr sind die Leute enttäuscht von den anderen Parteien, ihrer Arroganz, ihrem Filz, ihrer Unfähigkeit und suchen sich die Ecke mit den besten Demagogen... Ich bin das übrigens auch. enttäuscht, wobei ich nie auf die Idee käme, die SED zu wählen... Und wenn gesagt wird, es gibt eine Mehrheit links von der Union, so mag das rechnerisch nach Schema F stimmen, aber dabei muß doch einfach mal beachtet werden, dass große Teile der SPD und ihrer Wähler rechts von den linken Wählern der Union stehen. Dieses Rechts-Links-Bild ist doch eigentlich viel zu abgedroschen.

      Insolvenzverwaltung, ich stehe der SPD nicht nahe, bin ein Hasser der SED, bin kein Ossi, aber ich versuche, die Kettensäge im Schrank zu lassen, wenn ich Leute beurteile. :D;)
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 16:12:46
      Beitrag Nr. 31 ()
      [posting]18.543.531 von Insolvenzverwaltung am 02.11.05 15:18:36[/posting]Inso,

      jetzt drehst du aber durch. Die Merkel willst du als überzeugte Sozialistin verkaufen? Naja, mausschubser hat dazu ja schon alles dazu geschrieben.

      Du bist voller Vorurteile, hast eine Ossi-Paranioa...:D

      Bleib mal besser im Süden und nimm uns den Sozialisten Seehofer wieder ab. Solche schwarz-roten Socken wollen wir in Berlin nicht haben.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 16:33:27
      Beitrag Nr. 32 ()
      Insolvenzverwaltung, wie muss man selbst verbistert sein, um soviel Hass im Herzen zu tragen und dabei die Realität nicht wahrnehmen!
      Dein Geschreibe stecke mal hinter den Spiegel, damit du später mit mehr Kenntnissen über dich selbst lachst!
      Du hast doch keine Ahnung vom Leben in der DDR!

      Merkel hat politische Kariere in der DDR gemacht! Lustig,lustig tralala!
      Sie war Sekretärin für Agitation und Propaganda!?!?:laugh::laugh::laugh:
      Weist du überhaupt was das war? Klingt ja sehr hoch!
      Sie war verantwortlich für die Wandzeitung! Also Schütze Ar.. im letzten Glied!
      Ach ja, dein Unwissen entschuldigt vieles!
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 16:58:23
      Beitrag Nr. 33 ()
      [posting]18.544.531 von JosefSchulz am 02.11.05 16:12:46[/posting]Die Merkel willst du als überzeugte Sozialistin verkaufen?

      Nein will ich nicht, die Merkel ist ein Mensch ohne Prinzipien und Grundüberzeugungen. Die ist keine Sozialistin, aber eine Wirtschaftsliberale ist sie auch nicht.

      Sie ist wie die meisten Ostdeutschen sehr wenig gefestigt in ihren Ansichten. Deshalb gibt es dort auch so viele Wechselwähler.
      Zu DDR Zeiten hat sie den Sozialismus nie in Frage gestellt, sondern sich dem System angepasst. Nach der Wende, als sie im DA aktiv war, propagierte sie dort einen demokartischen Sozialismus, genau wie Schorlemmer und Eppelmann, die auch beide in dieser Partei aktiv waren. Schorlemmer, heute SPD Mitglied, propagiert den noch immer, Eppelmann gehört zu den Linksauslegern in der Union.
      Als Familienministerin im Kabinett Kohl wurde sie eher dem sozialen Flügel zugerechnet, als Umweltministerin hat sie sich den Grünen angenähert und damals bereits eine Ökosteuer gefordert.
      Später ist die Merkel dann nach rechts gerückt, zumindest wirtschaftspolitisch. Hat sich das Image der großen Reformerin geben wollen, der überzeugten Marktwirtschaftlerin. Der wirtschaftsliberale Flügel der Union, dem es egal war, dass sie eigentlich mit ihrer Biographie so gar nicht in die Union passt, hat sie dabei unterstützt. Sie hat den Bogen dann scheinbar überspannt und bei der Bundestagswahl ihre Quittung bekommen.
      Jetzt wird Merkel machen, was ein Menschn ohne Prinzipien immer wieder machen muss, sie wird sich ideologisch neu ausrichten. Das heißt sie wird das gesamte Wahlprogramm der Union über Bord werfen, in weiten Teilen ist das ja längst geschehen.
      Die Mehrwertsteuererhöhung wird das einzige Versprechen sein, das sie einhält. Die Gesundheitsprämie ist bereits Geschichte, eine umfassende Steuerreform auch, Reformen auf dem Arbeitsmarkt ebenso.
      Jetzt kann man natürlich behaupten, es gäbe für sie keine andere Möglichkeit als Seehofer und den Sozen möglichst weit entgegen zu kommen.
      So wie es in der DDR eben auch keine andere Möglichkeit gab, als sich dem System unterzuordenen und bei der FDJ mitzumachen.
      Aber für Menschen mit Prinzipien gibt es eben doch einen anderen Weg. Westerwelle hat gezeigt , dass es ihn gibt, als er die Einladung zur Ampel abgelehnt hat.
      Wenn sie Deutschland wirklich dienen wollte, dann würde sie sich dieser Koalition des Stillstands verweigern und den Weg für Neuwahlen freimachen. Die SPD ohne Schröder und Müntefering ist angeschlagen und kaum wahlkampffähig, Christan Wulff ist der beliebteste deutsche Politiker. Er würde eine schwarz/gelbe Mehrheit holen und dann könnte richtig regiert werden.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 17:03:17
      Beitrag Nr. 34 ()
      [posting]18.544.839 von Roman5 am 02.11.05 16:33:27[/posting]Oh, der Roman5 vom PDS Ortsverband Bitterfeld gibt auch noch seinem Senf dazu. Hast Du Dir diesen Monat schon Dein Hartz Geld abgeholt ? Versauf bitte nicht wieder alles auf einmal.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 17:10:30
      Beitrag Nr. 35 ()
      #33 Du vermixt jetzt kräftig einige Dinge. Zunächst einmal bewundere ich diejenigen, die sich der FDJ verweigert haben. Aber schauen wir beide uns mal in die Augen: Können wir klar sagen, was wir beide in der DDR gemacht hätten, wären wir vor die Wahl gestellt worden? Prinzipien sind immer schön, solange man fiktiv über sie reden kann. Die Merkel hat auch ihre Prinzipien gehabt, denn das Verweigern der Jugendweihe ist schon ein Hammer. Ein weitläufiger Bekannter hatte das mal in den Siebzigern angedacht. Na ja, er wurde schnell auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt, um den Lebensweg nicht komplett zu erschweren. Dass es noch einen Weg daneben gibt, sehen wir ja gerade, aber ich möchte nicht den Stab über Leuten brechen, die sich durchaus dem System auch mal widersetzt haben und dennoch ihren Weg gefunden haben. Ich bin schließlich in einer anderen Ordnung aufgewachsen.

      Zum zweiten scheinst du Leute nicht zu mögen, die ihre Überzeugungen auswechseln oder weiterentwickeln. Vollkommen wertfrei sehe ich das nicht so rigoros, denn ich denke, Leute, die Situationen immer wieder neu bewerten können, sind flexibler und realitätsnaher, sie wachsen und sind keine sturen Betonköpfe. Natürlich gibt es auch die Möglichkeit des flexiblen Opportunismus, und das ist definitiv verwerflich; das kann ich bei Angela Merkel (noch) nicht beurteilen. Nur einfach zu behaupten, sie hätte keinen Prinzipien, weil sie sich neuen Gegebenheiten anpaßt, das ist doch einfach so nicht richtig. Auch dass im Osten mehr Wechselwähler sind, ist doch per se erst mal nichts schlechtes, oder findest du es besser, wenn dir jemand erzählt "Ich wähle SPD, weil schon mein Urgroßvater SPD gewählt hat!" oder "Ich wähle CSU, weil mein Pfarrer das auch so macht!" Das ist natürlich wirklich Prinzipientreue.

      Den Möglichkeiten einer großen Koalition sehe ich momentan aber auch aus verschiedenen Gründen mit Angst und Schrecken entgegen, da sind wir vermutlich gar nicht so weit auseinander... :(
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 17:11:15
      Beitrag Nr. 36 ()
      [posting]18.544.839 von Roman5 am 02.11.05 16:33:27[/posting]Sie war Sekretärin für Agitation und Propaganda!?!?
      Weist du überhaupt was das war? Klingt ja sehr hoch!
      Sie war verantwortlich für die Wandzeitung!


      Moment! Das hat man mir damals auch angeboten. Habs aber abgelehnt. War wohl schon in dem Alter zu nationalkonservativ. :look:
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 17:12:23
      Beitrag Nr. 37 ()
      #34 Auch wenn ich keineswegs auf Romans Beiträge und seine Rumpligkeit stehe, hat er mit seiner #32 nicht ganz Unrecht. Eine politische Karriere war Merkels FDJ-Posten mitnichten...
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 17:27:31
      Beitrag Nr. 38 ()
      [posting]18.545.517 von mausschubser am 02.11.05 17:12:23[/posting]Ich habe auch nichts von einer politischen Karriere geschrieben , sondern von einer Karriere in der FDJ und das war es schon.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 17:37:57
      Beitrag Nr. 39 ()
      [posting]18.545.283 von Insolvenzverwaltung am 02.11.05 16:58:23[/posting]Inso,

      Ronald Reagan war Sprecher der Schauspielergewerkschaft und galt in Hollywood als links. Im Laufe seines Lebens hat er sich immer mehr nach rechts bewegt und wurde schließlich die Ikone der Neoliberalen in den USA.

      OK, wenn du die Merkel nicht magst, kann ich da snicht ändern. Aber gerade der Wulff, dieses Weichei?? :eek: Wie der sich in der VW-Geschichte um einen klaren Kurs drückt, ist schon bemerkenswert. Auch, wie er die erneute VW-Verfilzung auch noch beklatscht. Der Mann mag ja beliebt sein, drauf hat der aber nix.

      Wenn schon ohne Merkel, dann mit Koch.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 17:38:27
      Beitrag Nr. 40 ()
      #38 Ok, aber `ne Karriere ist das auch nicht.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 17:56:08
      Beitrag Nr. 41 ()
      [posting]18.545.914 von mausschubser am 02.11.05 17:38:27[/posting]@

      Sowas wie Fähnleinführer bei den Pfadfindern.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 18:00:10
      Beitrag Nr. 42 ()
      Platzeck ist ein Notnagel
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 18:01:24
      Beitrag Nr. 43 ()
      Mann Insolvenz,

      bist Du grantig, weil Du Deinen Hin-und her Kacker wieder hast, der für Berlin nicht tauglich war.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 18:18:26
      Beitrag Nr. 44 ()
      [posting]18.545.907 von JosefSchulz am 02.11.05 17:37:57[/posting]Oh, Roland Koch wäre mein Favorit, gar kein Zweifel. Den habe ich schon zweimal gewählt. Keinen würde ich lieber als Bundeskanzler sehen.

      Er ist auch ein richtiger Konservativer und er war das auch schon als er 20 war. Zu dem Mann habe ich großes Vertrauen.

      Ich weiß allerdings nicht, wie er bei Wahlen ankommen würde in Gesamtdeutschland. Wahrscheinlich wäre der Hass der Linken auf ihn grenzenlos und sie würden ihn mit einer Schmähkamapagne überziehen.

      Wulff polarisiert weniger, ist nett, seriös, telegen vielleicht ein wenig langweilig, aber keiner, den man hart angeht. Ich würde halt den aufstellen, der am populärsten ist, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen.

      Merkel habe ich übrigens gewählt, obwohl ich sie noch nie leiden konnte und für außergewöhnlich unqualifiziert halte, jedenfalls für eine Führungsposition.
      Es ging einfach um einen wirklichen Politikwechsel, aber den gibt es nun nicht und dafür trägt sie zwar nicht die Alleinschuld, aber doch die Hauptschuld.

      Der Wahlausgang war eine große Katastrophe für Deutschland, jetzt wird weiter wertvolle Zeit verplempert, statt die Probleme anzugehen.
      Dabei war die Chance so groß wie nie zuvor in den letzten drei Jahrzehnten, dass sich in Deutschland etwas verändert.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 18:31:55
      Beitrag Nr. 45 ()
      [posting]18.546.284 von Wilbi am 02.11.05 18:01:24[/posting]Du meinst den Stoiber. Nein , ich wohne nicht in Bayern.

      Stoibers Verhalten war natürlich etwas unprofessionell. Aber ich kann schon verstehen, dass er sich jetzt lieber um seine Heimat kümmern will.
      Der Glos ist auch ein guter Ersatz.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 18:34:57
      Beitrag Nr. 46 ()
      [posting]18.546.187 von JosefSchulz am 02.11.05 17:56:08[/posting]Ich würde die FDJ schon eher mit der Hitler Jugend vergleichen als mit den Pfadfindern.
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 20:34:51
      Beitrag Nr. 47 ()
      Das ist ja schon erstaunlich was manche hier alles entschuldigen, wenn jemand aus der konservativen Ecke kommt.:eek:
      Was diese Leute wohl gesagt hätten, wenn ein früherer Funktionär der Hitler-Jugend Bundeskanzler geworden wäre?:confused:
      Avatar
      schrieb am 02.11.05 22:43:58
      !
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      Avatar
      schrieb am 03.11.05 08:35:33
      Beitrag Nr. 49 ()
      betrachte mittlerweile die zukunftschancen der großen koalition nicht mehr als so ganz negativ.
      vor allem dadurch, dass sich kaum vorstellbare personalkonstellationen gebildet haben...

      der platzeck wird derzeit als notnagel betrachtet,was auch zutrifft..nur ist man hier am anfang des selben spiels
      wie bei angie....nämlich der unterschätzung..

      beide haben einen unschätzbaren vorteil, den ein altbundesbürger in seiner bedeutung gar nicht einschätzen kann..beide haben ein krankes gesellschaftssystem durch bzw. überlebt und sie haben es am eigenen leib erfahren, wie es ist, wenn ein system krachen geht...

      vermutlich hassen beide abgrundtief extremst die linken utopisten,da sie erfahren haben wohin dies führen kann.....

      beide werden wohl sehr gut miteinander können...
      die frage für die zukunft wird wohl sein, ob die beiden parteien sie auch lassen werden...

      da wird es herr platzeck sehr sehr schwer haben, denn er muß leute wie annen,nahles und den fuzzi aus dem saarland
      rauswuppen....aber wer die ddr durchlebt hat, schafft das mit links:laugh:

      nur mal so in die runde geworfen

      mfg
      Avatar
      schrieb am 03.11.05 09:23:31
      Beitrag Nr. 50 ()
      Wahre persönlichkeiten offenbaren sich nicht auf Parteitagen unter Zurhilfenahme von wohlgesetzten Worten.

      Führerschaft im positiven Sinne zeigt sich, wenn man in einer unvorhersehbaren Situation optimal, d.h. besonnen und konsequent handelt. Und dazu fähig ist, die noch vorhandenen, suboptimalen Ressourcen zu nutzen.

      Das hat etwas mit hoher Intelligenz zu tun.

      Schon Schmidt hat das bei der Flutkatastrophe gezeigt. Und seine brilliante Übersicht wurde entdeckt.

      Darüber hinaus muss man natürlich mittel- und langfristige Ziele unbeirrbar ansteuern, die man nach sorgfältigem Überlegen als richtig und strategisch wichtig für den Staat bzw. richtiger: unsere Gesellschaft und ihre Weiterentwicklung erkannt hat.

      Deren Chancen auf Verwirklichung sind jedoch auf möglichst hohe integrative Fähigkeiten im Sinne solider Überzeugungsarbeit angewiesen, damit aus einer Vision Wirklichkeit wird. Überzeugen und integrieren meint aber eben nicht wankelmütiges Eingehen von faulen Kompromissen.

      Im Gegensatz zum Schwätzer Schröder ist der erste Teil von Platzek bereits eindrucksvoll unter Beweis gestellt worden.

      Es gibt wohl auch Anzeichen, daß Platzek solide Analysen komplexer gesellschaftlicher Probleme hinbekommt, seine Aussagen zu PISA eheben sich von den dümmlichen Absonderungen anderer Politiker schon mal gut kontrastierend ab.

      ich habe erst einmal die Neigung, ihm ienen Vorschußbonus zu geben.

      Man wird sehen.

      Nach 23 Jahren Schröder und Kohl mit Konzeptlosigkeit kann es ja nur noch besser werden....








      Von den Grenzen des Pragmatismus

      Der designierte SPD-Parteichef Matthias Platzeck aus Sicht des früheren DDR-Bürgerrechtlers Wolfgang Templin:



      Platzecks kontrolliertes Arrangement und sein kalkulierter Pragmatismus wurden zum Geheimnis seines Erfolges. Und er verteidigte stets den Schröder`schen Kurs
      Eigentlich müssten ostdeutsche Herzen höher schlagen, wenn jetzt Matthias Platzeck als künftiger Vorsitzender der Volkspartei SPD bereitsteht. Mit seiner Biographie verkörpert er unangepasstes Leben in der DDR; als Mitbegründer der Potsdamer Umweltinitiative Argus im Jahre 1988 und der Grünen Liga rückte er 1989 an den Runden Tisch und wurde nach den Wahlen parlamentarischer Geschäftsführer von Bündnis 90.

      In dieser Phase wurde er mit allen Dilemmata des bündnisgrünen Politikanspruches konfrontiert, welche die frühere DDR-Opposition, das Neue Forum und die Bürgerbewegung insgesamt auseinander rissen. Konnte der ursprüngliche Oppositions- und Bewegungsansatz mit den Normen und dem Korsett wahltaktischen, parlamentarisch und parteipolitisch orientierten Handelns vereinbart werden? Wie ließ sich der Dialog- und Vermittlungsanspruch des Runden Tisches mit der Machtorientierung politisch professionellen Handelns verbinden?

      Platzeck begriff die Unauflösbarkeit einiger dieser Fragen schneller als zahlreiche seiner damaligen Mitstreiter und entschied sich auf seine Weise. Der schnelle und spektakuläre Übertritt in eine der großen Parteien war seine Sache nicht, noch weniger aber der schier aussichtslose Kampf um ein neues Politikmodell, wie ihn etwa Wolfgang Ullmann führte. Den Fusionskampf mit den Westgrünen wollte er nicht führen. Kontrolliertes Arrangement und kalkulierter Pragmatismus, die den entscheidenden Kredit an Unabhängigkeit, Integrität und Glaubwürdigkeit nicht vorschnell aufbrauchten, wurden zum Geheimnis seines Erfolges.

      Als parteiloser Minister für Umwelt, Naturschutz und Raumordnung in Brandenburg ließ er sich bis 1995 Zeit, um dann Mitglied der SPD zu werden. Anders als sein SPD-Genosse Stefan Hilsberg, der eine Zusammenarbeit mit Manfred Stolpe ablehnte, und zahlreiche seiner früheren Mitstreiter, die den Finger in die Wunde historischer Altlasten legten, zog sich Platzeck hier heraus. Er spürte, dass Popularität in den neuen Bundesländern und politischer Erfolg in der SPD erneut von einem Arrangement abhingen. Ähnlich wie Wolfgang Thierse verteilte er den Balsam für die gebeutelte Ostseele.

      Bei den Hochwassern von Herbst 1997 machte ihn die Rolle des Deichgrafen deutschlandweit berühmt. Zugleich sicherte er damit Gerhard Schröders Wahlsieg. Von den meisten Wählern und Unterstützern der SPD und der Grünen in den alten und neuen Ländern wurde Rot-Grün als eine Chance verstanden, notwendige Veränderungen und Reformen, die Herausforderungen des Aufbaus Ost, so in Angriff zu nehmen, dass die soziale Gerechtigkeit nicht auf der Strecke bliebe. Diese Hoffnung wurde gründlich zerstört.

      Spätestens mit der Auflage des Agenda-Paketes machten Schröder und seine Unterstützer deutlich, dass sie vor dieser Aufgabe kapitulierten. Die Ergebnisse ihrer sozialzerstörerischen Reformpolitik beförderten die Stagnation und ließen Rot-Grün an die Wand fahren. In dieser Zeit wurde Matthias Platzeck weder als kämpferischer Vertreter des rot-grünen Projektes noch als Korrektiv Schröders sichtbar. Während ausgerechnet Manfred Stolpe für die Wahrnehmung der Interessen Ost stehen sollte, nutzte er seine Popularität zur Verteidigung des Schröder`schen Kurses und zur Schadensbegrenzung.

      Das politische Hasardspiel vorgezogener Neuwahlen und das Personaltheater danach sahen ihn in der Wartehaltung. Jetzt rollte der Ball direkt auf ihn zu und wird die Grenzen seines bisherigen Pragmatismus zeigen. Wenn die große Koalition überhaupt noch zustande kommt, wird sie den SPD-Vorsitzenden und künftigen Kanzlerkandidaten Platzeck vor entscheidende inhaltliche Herausforderungen stellen. Anders als die eingebundenen Koalitionäre wird er der verstörten und innerlich zerrissenen SPD eine Richtung geben müssen. Sie könnte darin bestehen, die Sozialdemokratie im Prozess notwendiger Reformen zum Anwalt des schwächeren Teils der Gesellschaft zu machen, dem bestenfalls paternalistischen Fürsorgeansatz der CDU mit einer konsequenten Gerechtigkeitsvision zu begegnen und die gesellschaftliche Auseinandersetzung darum zu organisieren.

      Nach Schröders jähem Abschied fragten ratlose Kommentatoren, wo denn seine letzte Botschaft an Deutschland bliebe. Er hatte keine mehr, so einfach. Ob Matthias Platzeck die Kraft und Konsequenz zu einer neuen Botschaft findet, wird seine Wirkung als SPD-Vorsitzender bestimmen. WOLFGANG TEMPLIN

      Wolfgang Templin, 56, war einer der führenden Bürgerrechtler der DDR
      taz Nr. 7810 vom 3.11.2005, Seite 3, 125 TAZ-Bericht WOLFGANG TEMPLIN
      Avatar
      schrieb am 03.11.05 09:36:00
      Beitrag Nr. 51 ()
      SPIEGEL ONLINE - 03. November 2005, 08:05
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,382996,00.html



      Anzeigenkampagne

      Dm-Gründer fordert Grundlohn für alle

      Wenn es darum geht, politische Meinung kundzutun, scheint eine Zeitungsanzeige das beste Mittel zu sein. Jedenfalls ist sie derzeit groß in Mode. Nach dem öffentlichen Rüffel gestern in der "FAZ" meldet sich jetzt ein anderer Unternehmer zu Wort: der Gründer der Drogeriemarktkette dm.


      Stuttgart - In seiner heute in der Wochenzeitung "Die Zeit" erscheinenden Anzeige wirbt dm-Chef Götz Werner für ein Grundeinkommen, das allen Bundesbürgern ungeachtet ihrer persönlichen Verdienste zustehen soll. Werner starte heutige eine entsprechende Anzeigenkampagne, berichtet die "Stuttgarter Zeitung".


      Dm-Gründer Werner: Wirtschaft muss die Menschen mit Geld ausstatten


      Nach Werners Meinung gebe es in Deutschland keine Wirtschaftskrise, sondern eine Verteilungskrise. Weil es der Wirtschaft in den vergangenen 50 Jahren gelungen sei, die menschliche Arbeit mit Maschinen zu ersetzen, müssten nun Einkommensalternativen geschaffen werden. Einen Betrag zwischen 1300 und 1500 Euro pro Kopf hält der Drogist für angemessen.

      Die Wirtschaft habe nicht nur die Aufgabe, die Menschen mit Gütern und Dienstleistungen zu versorgen, argumentiert Werner der Zeitung zufolge. Ebenso wichtig sei es, die Bürger mit ausreichend Geld auszustatten, damit diese die von den Unternehmern produzierten Güter und Dienstleistungen auch nachfragen könnten. "Das Thema ist reif", sagte Werner. "Die Menschen sind verunsichert und spüren, dass man Paradigmen in Frage stellen muss. Jetzt werden in Berlin die Karten neu gemischt. Was wir brauchen, sind keine Banalreformen, sondern Radikalreformen."


      Werners Kampagne beginnt mit einer halbseitigen Anzeige in der Wochenzeitung "Die Zeit", danach sollen mit je einem Tag Abstand Inserate in anderen überregionalen Zeitungen folgen. Die Kosten der Kampagne bezifferte Werner auf 300.000 Euro. Er schloss nicht aus, dass weitere Schritte folgen werden.
      Avatar
      schrieb am 03.11.05 12:34:31
      Beitrag Nr. 52 ()
      Die Krise innerhalb der SPD ist gar nicht das Schlimme. Schlimm ist, daß sie dazu führt, daß dieses Land nicht mehr regiert werden kann.

      Selbst wenn eine große Koalition trotz des massiven Linksrucks in der SPD noch zustande kommen sollte, wird diese Bewegung eine erhebliche Belastung für die zukünftige Regierung werden. Ständige Streitereien werden an der Tagesordnung sein.
      Avatar
      schrieb am 03.11.05 17:05:36
      Beitrag Nr. 53 ()
      [posting]18.554.606 von Antifor am 03.11.05 12:34:31[/posting]Hallo Antifor,

      erstmal welcum back! Wie wars in Guantanamo? ;) Bist du gefoltert worden?;)

      Was du schreibst, ist so nicht ganz richtig, denn es hat keinen Linksruck in der SPD gegeben. M. E. steht die große Koalition fester als vorher.
      Avatar
      schrieb am 03.11.05 21:00:52
      Beitrag Nr. 54 ()
      ... denn es hat keinen Linksruck in der SPD gegeben.

      Aufgeschoben ist nicht aufgehoben ! ;)
      Avatar
      schrieb am 03.11.05 21:15:55
      Beitrag Nr. 55 ()
      [posting]18.562.799 von LastHope am 03.11.05 21:00:52[/posting]@

      Mag sein, daß es sowas irgendwann gibt. Möglich ist ja alles. Ich glaube das aber nicht, denn ich kenne diese Partei auch von innen. Ist zwar lange her, aber die Verbindungen bleiben ja auch nach langer Zeit erhalten.

      Die SPD hat jetzt die Wahl. Die beste Wahl aus meiner unmaßgeblichen Sicht wäre ein totales Auskehren der Linken (wie es Neil Kinnock bei Labour gemacht hat) und rüber in die Mitte! Nicht die Schröder-Mitte. Die richtige Mitte meine ich, die von Tony Blair zum Beispiel. Nur dort kann man der CDU die Stimmen abnehmen, was auch nicht besonders schwer wäre beim desolaten Zustand der Union. Die Stimmen links von der SPD sind eh verloren und bei den Stimmen der Linskpartei sind ja auch viel Proteststimmen der Rechten dabei. Darum kämpft man nicht.
      Avatar
      schrieb am 03.11.05 21:54:58
      Beitrag Nr. 56 ()
      Neuer Parteivorstand

      SPD kommt nicht zur Ruhe

      Von Carsten Volkery


      ( ... )

      Auch auf der Parteivorstandssitzung gestern Abend war es hoch hergegangen. Teilnehmer beschrieben die Stimmung als aggressiv. Zunächst hatte Müntefering kurz geredet und das Wort an Platzeck übergeben. Der stellte seine Personalvorschläge vor, darunter auch Andrea Nahles als stellvertretende Parteivorsitzende. In der anschließenden Aussprache kam es zu heftigen Attacken auf die Nachwuchslinke, deren Kampfkandidatur um den Generalsekretärsposten zu Münteferings Rückzug vom Parteivorsitz geführt hatte. Nahles dürfe für diese Aktion nicht auch noch mit einem Posten belohnt werden, forderten etliche Vorstandsmitglieder. Einige, darunter Hans Eichel und Barbara Hendricks hätten regelrechte "Pöbelbeiträge" abgeliefert, hieß es in Teilnehmerkreisen. In einem Anflug von Münteferingscher Informationspolitik behauptete Platzeck hingegen heute, Nahles sei nicht bedrängt worden.

      Während sich am Montag derselbe Vorstand noch mit 23 zu 14 Stimmen für Nahles als Generalsekretärin ausgesprochen hatte, fand sie sich gestern in der Defensive. Sie beteuerte erneut, dass sie nicht angetreten wäre, wenn sie gewusst hätte, dass Müntefering zurücktreten würde, doch es half nichts. Nach einem kurzen Gespräch mit Platzeck vor der Tür verkündete sie zum zweiten Mal innerhalb von zwei Tagen ihren Verzicht auf ein Parteiamt, diesmal auf den stellvertretenden Vorsitz. Daraufhin äußerte sich Müntefering zum ersten Mal zu diesem Thema. "Respekt für Andrea", :laugh: murmelte er ins Mikrofon. Abgesehen davon schwieg der Noch-Parteichef zu der Kampfkandidatur und seinem Rücktritt.
      Kein Wort der Selbstkritik kam ihm über die Lippen.

      Für Befremden sorgte Münteferings Ankündigung, sich auf dem Parteitag doch zur Wahl stellen - als Vizekanzler. Dass ein Minister sich die Legitimation eines Parteitags holt, ist ein Novum in der Parteigeschichte. Nach seiner Schlappe im Vorstand am Montag brauche er dieses Signal, sagte Müntefering heute auf N24, um "auf Augenhöhe" mit Angela Merkel den Vizekanzler geben zu können. "Ich würde gerne wissen, ob die Partei will, dass ich diese Aufgabe übernehme". In der SPD wird nun befürchtet, dass Müntefering sich mit diesem Schritt zu einer Art Nebenvorsitzenden aufschwingt. Ganz schlimm wäre es, wenn er auf dem Parteitag ein besseres Ergebnis als Platzeck bekommen würde, hieß es. Wie das Duo künftig zusammenarbeiten will, ist noch unklar.

      Dass Nahles nun nicht in der Parteispitze vertreten ist, könnte sich als schwerer Geburtsfehler der neuen Führung erweisen. Die Flügelkämpfe werden damit fortgeschrieben: Während die Parteirechten triumphieren, sind die Linken nachhaltig verärgert. Noch-Familienministerin Renate Schmidt, die sich auch gestern noch einmal für Nahles stark machte, zeigte sich heute im RBB-Radio zuversichtlich, dass Nahles sich von dem Vorgang erholen werde. I :laugh: hre Karriere habe "eine Delle bekommen", aber sei immer noch ganz am Anfang.

      Die statt Nahles vorgeschlagene Elke Ferner ist zweifellos eine Notkandidatin. Mit 57 Jahren steht die linke Abgeordnete nicht für die viel beschworene Verjüngung der Partei. Auch zählt sie nicht zu den aufstrebenden Kräften, sondern war zuletzt eher auf dem Abstellgleis gesehen worden. Ferner, die selbst überrascht war, sagte heute, die Frage des Proporzes habe sicher eine Rolle gespielt.

      Auch die Nominierung des 33-jährigen Hubertus Heil zum Generalsekretär war eine Überraschung. "Das ist für mich ein unbekannter Name", war die erste Reaktion von Harald Ringstorff, dem Ministerpräsident von Mecklenburg-Vorpommern. Mit Heil bekommt ironischerweise nun jemand den Posten, der vorher einer der aktivsten Nahles-Unterstützer war. Auf seine Initiative hin war die Telefonkonferenz der Wasserhövel-Gegner am vorvergangenen Samstag zustande gekommen, nachdem Müntefering via SPIEGEL seinen Vertrauten Kajo Wasserhövel als Generalsekretär vorgeschlagen hatte.

      Heil äußerte heute Selbstkritik, aber auch indirekte Kritik an Müntefering. "Ich glaube, dass man allen Seiten, auch mir persönlich, vorwerfen kann, dass wir die Sache einfach haben laufen lassen", sagte er in einem Interview der "Süddeutschen Zeitung". "Man hätte in der Woche davor die Weichen so stellen müssen, dass dieser Konflikt nicht eskaliert." Er sei allerdings "kein Akteur" gewesen, "zu dem mich jetzt wohl einige machen wollen". Heil ist noch zwei Jahre jünger als Nahles und gehört zu jener Gruppe junger Abgeordneter, die 1998 in den Bundestag gespült wurde. Heil, der "Hubi" genannt wird, ist Sprecher des damals gegründeten "Netzwerks" junger Abgeordneter. Platzeck kennt ihn aus den neunziger Jahren, als Heil in Brandenburg als Referent im Landtag arbeitete und beim Aufbau der SPD half.

      Die nächsten Kämpfe zeichnen sich bereits in den Landesverbänden ab. So nominiert der Hamburger Landesvorstand morgen seine beiden Kandidaten für den Parteivorstand. Die Kandidatur Niels Annens war zuletzt wieder in Zweifel gezogen worden - als Abstrafaktion, weil er einer der eifrigsten Nahles-Unterstützer war. Im Landesvorstand sitzt zudem Johannes Kahrs, der so etwas wie einen Antipode zu Annen bildet. Landeschef Petersen sagte heute allerdings, er glaube nicht an Strafaktionen.

      Ungemach droht am Samstag auch dem niedersächsischen Landesvorsitzenden Wolfgang Jüttner und seinem designierten Nachfolger Garrelt Duin. Beide hatten kräftig die Werbetrommel für Nahles geschlagen. Nun wird ein Aufstand der Basis erwartet.
      Avatar
      schrieb am 03.11.05 23:33:00
      Beitrag Nr. 57 ()
      Seine 3 Töchter sind auch nicht übel...in der Imagebroschüre auf Seite 2:eek:

      http://www.spd-brandenburg.de/ablage/brandenburgwahl/materia…
      Avatar
      schrieb am 04.11.05 10:40:58
      Beitrag Nr. 58 ()
      #1

      Man merkt, dass der SPD das Personal ausgeht.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 17:45:50
      Beitrag Nr. 59 ()
      @Insolvenzverwaltung:

      Bayern war nach dem Krieg für lange Zeit einer der Hauptprofiteure des Länderfinanzausgleichs. Zudem haben es geschickte bayrische Lobbyisten (u.a. FJ Strauss) geschafft das mit Hilfe von reichlich Subventionen ehemalige "preussische" Betriebe (Allianz, Siemens, MBB, Teile Audi, etc........) sich in Bayern angesiedelt haben.
      Ohne diese Umstände wäre Bayern heute vermutlich immernoch ein weitgehend landwirtschaftlich geprägtes Bundesland.

      PS: Ich bin Hesse, wobei mir das egal ist.


      Platzeck macht in meinen Augen bislang eine gute Figur.
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 18:51:47
      Beitrag Nr. 60 ()
      [posting]18.603.561 von xxt am 05.11.05 17:45:50[/posting]Also ich bin ja kein Bayer, sondern auch Hesse, aber Dein Beispiel zeigt eben den Unterschied. Ja, Bayern war ein Agrarland und hat vom Länderfinanzausgleich profitiert, aber sie haben etwas daraus gemacht. Das Geld ist nicht einfach irgendwo versickert, sondern wurde an den richtigen Stellen eingesetzt um den Strukturwanel zu ermöglichen.

      Dies konnte gelingen, weil in Bayern stabile politische Verhältnisse herschen und die haben einen Namen : CSU.
      Dies ist der Grund , warum Bayern fast immer vordere Plätze belegt z.b. jetzt auch wieder in der Pisa Studie.

      Was die Situation in Ostdeutschland betrifft, so ist die ja nicht einheitlich. In Sachsen und Thüringen kann man durchaus erhebliche Fortschritte erkennen. Es mag auch in diesem Fall daran liegen, dass beide Bundesländer nicht nur CDU regiert werden, sondern sich auch lange Jahre zwei erfahrene Ministerpräsidenten aus dem Westen um diese Bundesländer gekümmert haben.
      Die anderen drei neuen Länder sind allerdings ein Faß ohne Boden, ganz besonders Brandenburg.
      Dass Platzeck nicht mit der PDS koaliert hat , mag man ihm zu Gute halten. Aber eigentlich sollte das eine Selbstverständlichkeit sein, dass man nicht mit denen koaliert, die all die Probleme verursacht haben. Das das heute im Osten aber scheinbar nicht selbstverständlich ist, gibt Anlaß zur Sorge.

      Letztendlich ist es natürlich Sache der SPD, wen sie zu ihrem Vorsitzenden und wohl auch zukünftigen Kanzlerkandidaten küren.

      Ich kann bisland nicht erkennen, dass sich Platzeck besonders verdient gemacht hat, mal abgesehen davon, dass er bei der Oderflut vielleicht eine gute Figur gemacht hat. Aber die machte Schröder ja auch und wurdes deshalb wiedergewählt.

      Bei Frau Merkel hingegen kann ich überhaupt nicht erkennen, welche Verdienste sie hat und auch nicht wie man auf die Idee kommt, dass sie qualifiziert wäre Deutschland zu regieren. Was ich bis jetzt von ihr gesehen haben, erschüttert mich als CDU Wähler zutiefst.

      Dass bei den nächsten Wahlen beide Volksparteien mit einem Brandenburger als Spitzenkandidaten antreten könnten, mag vielen Leuten egal sein. Wären es zwei Bayern , wäre das Geschrei aber vermutlich groß.

      Immerhin scheint die Herkunft von Merkel und Platzeck aber schon zumindest ein Thema zu sein, wenn man sich das Spiegel Titelbild vom Montag anschaut:

      Avatar
      schrieb am 06.11.05 00:06:23
      Beitrag Nr. 61 ()
      Platzeck sieht fuer mich aus wie ein Penner. Schlimmer noch: nach dem, was ich weiss, ist er seit der Deichgrafenphase abgehoben und ist stinkend faul, d.h er liest keine Akte und arbeitet auch sonst nicht mehr.

      Dass mein Urteil ueber ihn nichts mit Ossi-Wessi-Schema zu tun hat, erhellt daraus, dass ich ueber Beck Aehnliches und noch Schlechteres geschrieben haette. Dem fehlt zwar das Odererweckungserlebnis, dafuer ist er aber abartig fett und widmet einen Grossteil seiner vom Steuerzahler bezahlten Arbeitsszeit dem FCK. Momentanes Ergebnis: Platz 17.
      Avatar
      schrieb am 06.11.05 11:45:42
      Beitrag Nr. 62 ()
      [posting]18.604.310 von Insolvenzverwaltung am 05.11.05 18:51:47[/posting]Deine Forderung nach einer Neuwahl stößt mir - offen gesagt - sauer auf.

      Es kann doch nicht die Haltung eines Demokraten sein, zu sagen:
      "Das Wahlergebnis passt mir nicht in den Kram. Lasst uns so lange wählen, bis es mir genehm ist!"

      Einen Mangel an bajuwarischen Kanzlerkandidaten in der jüngsten Geschichte kann ich nicht erkennen.
      Ich habe mit Strauss, Vogel und Stoiber schon drei erlebt.

      Dass keiner von den drei gewählt wurde, hat weniger mit ihrer Herkunft zu tun, sondern mit der Tatsache, dass die Wähler den jeweiligen Gegenkandidaten für geeigneter hielten.
      Avatar
      schrieb am 06.11.05 12:20:30
      Beitrag Nr. 63 ()
      [posting]18.606.744 von QCOM am 06.11.05 00:06:23[/posting]widmet einen Grossteil seiner vom Steuerzahler bezahlten Arbeitsszeit dem FCK.

      Volle Zustimmung, ich hoffe Beck wird nächstes Jahr abgewählt.

      Beck muss weg
      Avatar
      schrieb am 06.11.05 12:44:00
      Beitrag Nr. 64 ()
      Als jemand , der lokal mehr auf die Mikrodaten als auf das Parteibuch achtet, ist Platzeck für mich um Dimensionen besser als sein Vorgänger, was zugegeben auch nicht so schwer ist.

      Der Platzeck lockt durchaus zukunftsträchtige Betriebe raus aus Berlin, so dass es Potsdam und Teltow -Fläming vergleichsweise gut geht.
      In Bernau wimmeln zwar die Kakerlaken und in Cottbus ist der Hund begraben, aber ähnliches gilt auch für den Elbe-Elster -Kreis in Sachsen.
      Verglichen mit dem in Berlin gefeierten Wowereit (CDU/FDP unter 25 %) ist der Platzeck ein Ausbund der Wirtschaftskompetenz. Und auch Rheinland -Pfalz steht nicht so schlecht da im Ländervergleich. Solange der Beck auf dem Betzenberg ist, kann der auch keinen Unsinn anstellen. ;)

      Niemand kann mir erzählen, dass es eine faulere S.. gibt als unseren Party-Bürgermeister. :D
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 22:16:47
      Beitrag Nr. 65 ()
      Ich möchte hier mal einen Artikel reinstellen, der zwar teilweise sehr plakativ ist, tendenziell aber sehr gut eine schlechte Gesellschaftliche Entwicklung aufzeigt, nämlich schlicht und einfach die Abschaffung eines sozialen Gefüges, welches sich im Allgemeinen als Staat, Volk, Gemeinschaft definiert zugunsten von neuem Mittelalter:

      Der Artikel ist beklemmend korrekt in dem, was er aufzeigen will.


      ------------------------------------------------------

      Der denunzierte Sozialstaat

      Am 17. Oktober 2005 erschien die Bild-Zeitung unter Berufung auf einen Report des Hauses von Wirtschafts- und Arbeitsminister Wolfgang Clement über Fälle des Leistungsmissbrauchs unter dem Aufmacher "Die üblen Tricks der Hartz-IV-Schmarotzer! … und wir müssen zahlen". In dem Artikel des größten deutschen Boulevardblatts heißt es: "Bei Hartz IV wird gnadenlos abgezockt." Durch die Aufführung der "schlimmsten Fälle" erweckt man den Eindruck, als handle es sich nicht um zum Teil kuriose Ausnahmen, sondern um die Spitze eines Eisberges. Genau eine Woche später zog der Spiegel mit einer Titelgeschichte "Das Spiel mit den Armen. Wie der Sozialstaat zur Selbstbedienung einlädt" nach. Darin distanzierte man sich zwar von den "knalligen Berichten" der Boulevardpresse, führte das "Finanzdebakel" der mit dem Namen Peter Hartz verbundenen Arbeitsmarktreform aber gleichfalls auf die massenhafte, wenn auch nicht immer missbräuchliche Inanspruchnahme von Sozialleistungen zurück. Sabine Christiansen stieß ins selbe Horn, als sie die Teilnehmer/innen ihrer Talkshow am letzten Sonntag zum Thema ",Melkkuh` Sozialstaat - sind wir ein Volk von Abzockern?" diskutieren ließ und die sich ihrer Meinung nach nicht nur unter Erwerbslosen ausbreitende "Mitnahmementalität" geißelte.

      Der deutsche Wohlfahrtsstaat, heißt es allenthalben, sei zu teuer. Als einer der Gründe, weshalb der Sozialstaat zumindest in seiner bisherigen Form nicht mehr zu halten sei, wird meist angeführt, dass er in seiner Leistungsgewährung zu freigiebig sei, was ihn finanziell überfordere. Die empirische Wohlfahrtsstaatsforschung zeigt, dass die Bundesrepublik - entgegen den dominanten Medienbildern - keineswegs den "großzügigsten" europäischen Sozialstaat besitzt, sondern hinsichtlich der Leistungsgewährung unter den 15 alten EU-Ländern im unteren Mittelfeld (Platz 8 oder 9) rangiert. Vernachlässigt man die Sonderentwicklung der Belastung durch Sozialtransfers von West- nach Ostdeutschland seit 1989/90, ergibt sich ein Bild, das mit der medialen Horrorvision eines "Gefälligkeitsstaates" sehr wenig zu tun hat.

      Durch die "Sparpolitik" der von 1982 bis 1998 regierenden CDU/CSU/FDP-Koalition und den mit relativ wenigen Abstrichen fortgesetzten Ausbau anderer Wohlfahrtsstaaten fiel die Bundesrepublik seither so weit zurück, dass sie nunmehr gerade noch das allgemeine OECD-Niveau erreicht.

      Betrachtet man die Entwicklung der deutschen Sozialleistungsquote (Anteil der Sozialausgaben am Bruttoinlandsprodukt) über längere Zeit hinweg, erkennt man ein hohes Maß an Kontinuität. Trotz erheblicher Zusatzbelastungen durch die deutsche Vereinigung, regionale Ungleichgewichte, die Massenarbeitslosigkeit und milliardenschwere Transferleistungen von West- nach Ostdeutschland ist die Sozialleistungsquote heute nicht höher als Mitte der 1970er-Jahre. Daraus lässt sich der Schluss ziehen, dass die Metapher vom Wohlfahrtsstaat, der sich wie ein Krake über die Gesellschaft legt und deren ökonomische Dynamik erstickt, pure Ideologie ist.

      In den Mittelpunkt der Diskussion über Wohlfahrtsstaats- und Demokratieentwicklung rückten seit Ende der 1970er-, Anfang der 1980er-Jahre "Abzocker", "Sozialschmarotzer" und "Parasiten", die allmählich zu Hauptfeindbildern des neokonservativen beziehungsweise neoliberalen Zeitgeistes avancierten. Zuerst wurden Flüchtlinge im Rahmen einer jahrzehntelangen Kampagne zu "Asylmissbrauchern" und Verursachern der Überlastung des Sozialstaates gemacht, nach Abschaffung des Art. 16 Abs. 2 Satz 2 und Absenkung ihres Lebensniveaus unter die Sozialhilfe durch das Asylbewerberleistungsgesetz 1993 übernahmen Sozialhilfeempfänger/innen die Rolle des Sündenbocks.

      Gleichzeitig fand in zahlreichen Massenmedien ein sozialpolitischer Paradigmawechsel statt: Hatten sie den deutschen Wohlfahrtsstaat früher meist als vorbildlich hingestellt und zum Modellfall für die ganze Welt hochstilisiert, galt er ihnen fortan als historisches Auslaufmodell. Exemplarisch sei aus einem Leitartikel der Zeit vom 20. Mai 1999 zitiert: "Der Sozialstaat, einst Stolz der Westdeutschen, ist bald nicht mehr zu bezahlen. (…) Der Sozialstaat ist unsozial geworden. Er versagt, weil er zuviel verspricht. Er belastet den Faktor Arbeit, schafft Arbeitslosigkeit." Unsozial ist allerdings nicht der Sozialstaat, vielmehr eine Gesellschaft, die sich seiner mit der Begründung zu entledigen sucht, er sei nicht mehr finanzierbar, obwohl sie - ausweislich des Bruttoinlandsprodukts, das Rekordhöhe erreicht hat - so reich ist wie nie zuvor.


      Journalist(inn)en benutzten zum Teil manipulative Methoden, wenn es galt, "Sozialkriminalität" zu skandalisieren und in einer Art zu präsentieren, die den Wohlfahrtsstaat als "Selbstbedienungsladen für Arbeitsscheue" erscheinen lässt. Statt seine große soziale wie kulturelle Bedeutung zu würdigen und über viele (neue wie noch immer nicht geschlossene) Leistungslücken zu berichten, denunzierten ihn die meisten Publizisten zunehmend als Last, der man sich möglichst bald entledigen müsse, um die internationale Konkurrenzfähigkeit der Bundesrepublik zu erhalten oder wieder herzustellen. Zitiert sei aus einem Spiegel-Artikel vom 20. Juli 1998, welcher konstatiert, der "Sozialstaat deutscher Prägung" sei "kein Modell mit Zukunft" mehr: "Er ist zum Monstrum geworden, das an seiner eigenen Größe zu ersticken droht. Der deutsche Sozialstaat ist unbezahlbar. Er macht die Bürger unfrei, über ihr Einkommen selber zu befinden, und erzieht sie zum Anspruchsdenken. Vor allem aber: Er ist zutiefst ungerecht, weil er seine Leistungen oft willkürlich und nicht selten an den wirklich Bedürftigen vorbei verteilt, und spätestens dies wird ihn auf Dauer ruinieren, denn gerecht zu sein gilt von jeher als sein oberstes Gebot."

      Der moderne Wohlfahrtsstaat wurde und wird dadurch diskreditiert, dass die Massenmedien einzelne, meist besonders spektakuläre Fälle des Missbrauchs von Sozialleistungen generalisieren, ohne sein normales, für Arbeitslose, Arme, Alte, Kranke, Behinderte, Pflegebedürftige und andere Benachteiligte unverzichtbares und überwiegend segensreiches Funktionieren zu thematisieren. In der Boulevard- und Lokalpresse werden Personen, die sie als "Sozialschmarotzer" entlarvt zu haben glaubt, häufig mit einprägsamen Spitznahmen wie "Florida-Rolf" oder "Viagra-Kalle" belegt, manchmal regelrecht vorgeführt und gleichzeitig zu "guten Bekannten" der Leser/innen. So berichtete die Bild-Zeitung im Sommer 2003 nicht weniger als 19-mal über einen 64-jährigen Deutschen, der als suizidgefährdeter Rentner und Ex-Banker in Miami (Florida) von Sozialhilfe lebte. Der mediale Druck veranlasste die rot-grüne Regierung, binnen kürzester Zeit schärfere Regeln für den Sozialhilfebezug im Ausland zu beschließen, obwohl 2002 bei Gesamtkosten von ca. 4,3 Millionen Euro nur 959 Personen betroffen waren, darunter viele Jüdinnen und Juden, denen man nach 1945 nicht zumuten wollte, wieder nach Deutschland zu ziehen.

      Durch die sinkende Geburtenrate der Deutschen und die steigende Lebenserwartung aufgrund des medizinischen Fortschritts komme es, so wird oft suggeriert, allmählich zu einer "Vergreisung" der Bundesrepublik, die das ökonomische Leistungspotenzial des Landes schwäche und die sozialen Sicherungssysteme (Renten-, Pflege- und Krankenversicherung) strukturell überfordere. Dem könne man nur mittels einer (Teil-) Privatisierung auf der Beitrags- und/oder einer Leistungsreduzierung auf der Kostenseite begegnen.

      Die demografischen Entwicklungsperspektiven werden in der Öffentlichkeit und den Medien zu einem wahren Schreckensszenario verdüstert. Welche Blüten das Bemühen um eine Dramatisierung des Themas treibt, zeigt ein Beitrag in der Börsen-Zeitung vom 20. Februar 2003, welcher "Die deutsche Wirtschaft unter dem demographischen Fallbeil" betitelt war. Damit führte man einen ultrarechten Diskurs fort, den die Sorge um das vom Aussterben bedrohte deutsche Volk leitet. Dabei hielt die Demografie einmal mehr als Mittel der sozialpolitischen Demagogie her: Hatte man zu Beginn der 1990er-Jahre im Rahmen einer kampagnenartig geführten Asyldiskussion noch die Angst vor einer "Überflutung" und "Überfremdung" geschürt, so wurde im Rahmen der Diskussion über die Krise des Sozialstaates die Angst vor einer "Vergreisung" und der Entvölkerung Deutschlands benutzt, um die Kürzung von Transferleistungen plausibel zu machen. Oft beschwören dieselben Personen, denen das Boot voll erschien, das Schreckbild eines menschenleeren Landes herauf, in dem niemand mehr die Renten der Alten aufbringt.

      Der in allen hoch entwickelten Industriestaaten, aber auch schon in vielen Ländern der so genannten Dritten Welt beobachtbare Geburtenrückgang und die gleichzeitige Verlängerung der Lebenserwartung infolge des medizinischen Fortschritts werden als ein "natürlicher" Zwang zur Senkung des erreichten Niveaus der Altersversorgung hingestellt. Rentensicherheit ist aber keine Frage der Biologie (Wie alt ist die Bevölkerung?), vielmehr der Ökonomie (Wie groß ist der erwirtschaftete Reichtum?) und der Politik (Wie wird dieser Reichtum auf Klassen, Schichten und Altersgruppen verteilt?). Es fehlen nicht etwa (deutsche) Babys, sondern Beitragszahler/innen, die - dem "Generationenvertrag" entsprechend - nach dem Umlageverfahren für eine wachsende Rentnerpopulation in die Versicherungskassen einzahlen.


      Ohne die demografischen Probleme der Bundesrepublik zu verharmlosen, kann man feststellen, dass sie im Hinblick auf die Rentenversicherung weniger als oft behauptet ins Gewicht fallen, weshalb kein Grund zur Panikmache besteht und Hysterie völlig unangebracht ist. Viel entscheidender waren die Massenarbeitslosigkeit und die Eingliederung der DDR samt der damit verbundenen Kosten für die Sozialversicherungen. Der Sozialstaat wird nicht zuletzt dadurch diskreditiert, dass man seit Mitte der 1970er-Jahre über eine "Kostenexplosion" vor allem im Gesundheitswesen debattiert, die es gar nicht gibt: Setzt man die Entwicklung der Ausgaben in Beziehung zum Bruttoinlandsprodukt, ist der Anstieg überhaupt nicht dramatisch.

      Das (neo)liberale Standard- bzw. Standortargument gegen den Sozialstaat lautet, dieser gefährde die Wettbewerbsfähigkeit der eigenen Volkswirtschaft, etwa durch zu hohe Lohnnebenkosten. Infolge der sich verschärfenden Weltmarktkonkurrenz müsse der "Standort D" entschlackt und der Sozialstaat "verschlankt" werden, wolle man die internationale Konkurrenzfähigkeit und das erreichte Wohlstandsniveau halten. Es wird so getan, als beeinträchtige das Soziale die Leistungsfähigkeit. Dabei sind fast alle auf dem Weltmarkt führenden Volkswirtschaften mehr oder weniger entwickelte Wohlfahrtsstaaten.

      Das gesellschaftspolitische Rollback, den die SPD-geführte Bundesregierung spätestens seit Gerhard Schröders Agenda-2010-Rede im März 2003 gemeinsam mit dem bürgerlichen Lager bewerkstelligte, war nur möglich, weil sich die neoliberale Hegemonie zu jener Zeit immer stärker auch in den Massenmedien niederschlug. Die öffentliche Meinung wurde massiv im Sinne eines Sozialstaat, Staatsinterventionismus und Wohlfahrt als Hauptstörfaktoren für den "Standort D" abqualifizierenden Marktradikalismus beeinflusst. Typisch dafür war die beliebte Talkshow mit Sabine Christiansen, in der man Sozialstaatlichkeit über Jahre hinweg durch das apokalyptische Bild eines vom Niedergang bedrohten Deutschland diskreditierte.

      Für die Art und Weise, wie über den Sozialstaat gesprochen und geschrieben wird, kennzeichnend waren auch zahllose Medienberichte, die sich zum Jahreswechsel 2004/05 mit der Flutkatastrophe in Südostasien und deren Folgen befassten. Die ausufernde und oft geradezu voyeuristisch anmutende Tsunami-Berichterstattung verbreitete unterschwellig die entpolitisierend wirkende Botschaft, dass die Natur (also nicht die Gesellschaft) das Schicksal bestimmt. Außerdem ließ man häufig durchblicken, dass es "uns" ja hier noch sehr gut geht, in der so genannten Dritten Welt jedoch Not und Elend herrschen. Tatsächlich ist (relative) Armut in der Bundesrepublik etwas ganz anderes als (absolute) Armut in Bangladesch oder Burkina Faso. Armut kann in einer reichen Umgebung gleichwohl erniedrigender, bedrückender und bedrängender sein als in einer armen Gesellschaft, wo sie eher zur Solidarisierung als zur Stigmatisierung der Betroffenen führt. Bei der Überschwemmung von New Orleans im Gefolge der Hurrikane "Katrina" und "Rita" zeigte sich im August/September 2005, dass Naturkatastrophen nicht alle Menschen einer Region gleichermaßen treffen - die soziale Situation der einzelnen Bewohnern hat vielmehr entscheidenden Einfluss.

      taz Nr. 7814 vom 8.11.2005, Seite 4, 454 TAZ-Bericht CHRISTOPH BUTTERWEGGE
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 22:33:43
      Beitrag Nr. 66 ()
      Deep, dem Beitrag ist nichts aber auch nichts hinzu zufügen!
      Er beschreibt den politischen Ist-Zustand in Deutschland! Das Schreckgespenst wird täglich durch die Medien und Politik den Menschen eingetrichtert! Langsam glaubern sie diesen Schmarren!
      Gestern bei der Schwafeltante Christiansen hat der Demagoge aus Bayern die Senkung der Lohnnebenkosten als Rettung Deutschlands dargestellt!
      Selbst wenn alle Sozialabgaben ( fälschlicher Weise immer als Lohnnebenkosten bezeichnet) streichen würde, sinken die Herstellungskosten um 3,5 %!
      Diese Zahl allein zeigt die ganze Verarschung der Menschen!
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 08:39:47
      Beitrag Nr. 67 ()
      Trotz erheblicher Zusatzbelastungen durch die deutsche Vereinigung, regionale Ungleichgewichte, die Massenarbeitslosigkeit und milliardenschwere Transferleistungen von West- nach Ostdeutschland ist die Sozialleistungsquote heute nicht höher als Mitte der 1970er-Jahre.

      Dafür hätte ich gerne einen Beleg.
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 08:54:35
      Beitrag Nr. 68 ()
      [posting]18.666.169 von puhvogel am 08.11.05 08:39:47[/posting]@

      Inm Prinzip hat der Verfasser schon Recht. Das zeigt sehr schön, wie man mit Zahlen spielen kann. Die [URLSozialleistungsquote ]http://www.bpb.de/wissen/5OW45G,0,Entwicklung_der_Sozialleistungsquote.html[/URL]
      ist nach Ablösung der sozialiberalen Regierung im Jahre 1982 bis ins Jahr 1991 gefallen. Danach steigt sie wieder an. Seit 1991 wird gesamtdeutsch gerechnet.
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 09:24:31
      Beitrag Nr. 69 ()
      Die hier im Thread herumschwafeln sollten sich die Seiten, die Josef Schulz eingestellt hat, genauer ansehen und verarbeiten!
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 09:33:43
      Beitrag Nr. 70 ()
      Für mich ist aber 32,5 immer noch größer als 31,6.

      http://www.sozialpolitik-aktuell.de/datensammlung/2/ab/abbII…

      Und hier sehen dieser Chart völlig anders aus. Wegen der Zunahme der Rentnerzahlen scheint das auch nur Sinn zu machen:
      http://www.uni-bielefeld.de/bi2000plus/dokumente/Kaufmann%20…
      S.12 oben

      Beamtenpensionen, zählen die auch als Sozialleistung oder als Investition?
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 10:18:47
      Beitrag Nr. 71 ()
      Richtig Puhvogel 32 ist mehr als 31 , aber nicht so gewaltig, das an dieser Steigerung der Untergang des ganzen System abhängt! Die Steigerung ist nicht positiv aber auch nicht so dramatisch!!!!!
      Die Dramatik wird zum Weichklopfen der Menschen benötigt, damit sie am Ende jeder " Schweinerei" zustimmen!
      Manipulation ist alles!
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 10:35:56
      Beitrag Nr. 72 ()
      Wie ich sehe, hast du den zweiten Link nicht angeklickt.

      In der OECD Studie wird aber 1975 mit etwa 26 % angegeben.
      Das riecht doch einfach nach Veränderung des Datenmaterials durch interessierte Seite, durch Veränderung der Definition im Laufe der Zeit: Die OECD muß nicht wiedergewählt werden.
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 12:44:23
      Beitrag Nr. 73 ()
      @

      Bei Vergleichen über derart lange Zeiträume ist Vorsicht immer angebracht, gerade bei solchen Daten.

      Letztendlich ist das aber egal, denn die TAZ kaut nur das wieder, was viele Altlinke (zuletzt der Eppler) immer wieder gebetsmühlenartig wiederholen: Der Neoliberalismus ist in Europa gescheitert, dem Sozialstaat dt. oder französischer Ausprägung gehört die Zukunft. Man müsse nur ein wenig umfinanzieren. Und dafür werden dann eben solche Zahlen aus dem Hut geholt.

      TAZ/Altlinke verkennen dabei, daß diese Art des statischen Herangehens an die Probleme die Ursache allen Übels ist. Sie verdrängen gerne die Auswirkungen der Globalisierung und bilden sich ein, den Deckel über Deutschland (Europa) halten zu können. Daraus wird aber nichts, denn auch Staaten werden sich in Zukunft verstärkt dem internationalen Wettbewerb stellen müssen. Sonst hauen die besten Leute einfach ab. Und das Kapital auch. Dieser Trend ist ja jetzt schon unübersehbar.

      Selbst eine steigende Sozialleistungsquote nutzt nämlich nichts, wenn das BIP sinkt.

      PS für Roman5: Wär schon, wenn du ein wenig sachlicher und weniger ausfallend sein könntest.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 13:10:10
      Beitrag Nr. 74 ()
      Die Welt im richtigen Licht

      DAS SCHLAGLOCH von KLAUS KREIMEIER

      Wie geht man mit einer neuen Regierung um? Lauschte man auf den Subtext mancher Leitartikel, gewann man den Eindruck, wir Deutschen hätten im September ein bisschen kopflos unser Kreuzchen auf einem obskuren Bestellzettel gemacht. Jetzt steht die neue Waschmaschine da, das Verpackungszeugs liegt noch herum, ob aber und wie das Ding funktioniert, wissen wir noch nicht. Haben wir diesen monströsen Apparat überhaupt bestellt? Die Betriebsanleitung, sprich: Koalitionsvereinbarung zu entziffern, bedurfte es jedenfalls einer außergewöhnlichen Fantasie.

      Die abgewählte Regierung hat uns beigebracht, auf die Protagonisten zu starren und ihre Medienwirksamkeit zu bewerten. Das hat Folgen. Kürzlich, als die große Koalition bereits entschieden war, das Personaltableau aber noch wackelte, schloss der Medienwissenschaftler Norbert Bolz in dieser Zeitung seinen Frieden mit einer inhaltslosen Politik. Um die Welt im richtigen Licht zu sehen, hätten wir zu lernen, "dass es in der Politik nicht primär um Sachen, sondern um Personen" gehe. Die Auffassung, "die Politik müsse erst die Sachfragen klären, bevor über Personen diskutiert wird", sei veraltet und eigentlich nur eine intellektuelle Marotte.

      Man sollte aber die Geburtswehen der großen Koalition nicht mit dem Design ihrer Politik verwechseln. Vieles deutet darauf hin, dass der Aufmarsch überlebensgroßer Zampanos, das hedonistische Medienspektakel der vergangenen sieben Jahre auf absehbare Zeit keine Neuauflage erfahren wird. Mit Peer Steinbrück, Wolfgang Tiefensee oder Annette Schavan, von der Kanzlerin ganz zu schweigen, betreten Akteure das Polit-Theater, die den Kameras und Mikrofonen gerade so viel zum Fraß vorwerfen werden, wie für die Kartei im Besetzungsbüro absolut unvermeidlich ist. Minimalkost also; den größeren Teil der Energien werden das Aktenstudium und die sorgfältige Abstimmung im Kabinett verschlingen.

      Über die Qualität der neuen Maschine sagt dies noch gar nichts aus - nur so viel, dass wir sie nicht mit einem Produkt der elektronischen Unterhaltungsindustrie verwechseln sollten. Es wird einfach langweiliger zugehen. Wer sich darauf spezialisiert hat, die Fernsehshows der Regierenden zu bemäkeln, weil er ihre Politik nicht besonders mag, muss sich künftig ein neues Betätigungsfeld suchen. Jedenfalls kann er sich nicht darauf verlassen, dass Frank Walter Steinmeier bei jeder Gelegenheit öffentlich die Korken knallen lassen oder Franz Josef Jung sich mit seiner jeweiligen Nymphe im Planschbecken amüsieren wird.

      Für die Politik-Beobachtung verschiebt sich damit die Perspektive; der Stoff wird dürftiger, kleinteiliger werden. Norbert Bolz will, dass wir - die Wähler und vor allem die stets unzufriedenen Intellektuellen - uns damit abfinden, dass die existenziellen Fragen der Epoche unbeantwortet bleiben. "Die großen Probleme", so lernen wir von ihm, "werden nie gelöst, sondern immer nur verschoben - zumeist bis zur nächsten Legislaturperiode." Diese "Kurzfristigkeit der Politik, die vielen als Kurzatmigkeit erscheint", sei in modernen Gesellschaften unvermeidbar.

      An diesem Text fällt neben dem affirmativen Grundton eine bemerkenswerte Schlichtheit auf. Sie bedient sich gespielter Naivität und zielt auf die Entwaffnung einer Gegenseite, wo die letzten Widerstandsnester, komplexere, aber antiquierte und irgendwie links gestrickte Theorieanstrengungen vermutet werden. Schlichtheit funktioniert als rhetorischer Gestus, der sich listig gibt: Augenzwinkernd wird dem Leser bedeutet, dass es die schwierigen Welterklärungen der Intellektuellen sind, die uns verleiten, die Wirklichkeit falsch zu lesen und stets starrsinnig nach Inhalten zu fragen. "Einfachere Gemüter dagegen", sagt Bolz, "wollen lediglich wissen, wer was wird. Vermutlich haben diese einfacheren Gemüter aber ein besseres Gespür für das Politische als jene klugen Köpfe." Rhetorisches Paktieren mit den so genannten "einfachen Leuten" bringt immer einen Bonus. Hinzu kommt der kleine (Schein-)Triumph, den der Realitätstüchtige über den realitätsfernen Skeptiker feiern kann.

      Im Grunde sagt Bolz nichts anderes als: Das, was ist, ist so, wie es ist - und wie es ist, ist es prima. Oder, mit der TV-Ansagerin Nina Ruge: Alles wird gut! Hinzufügen könnte er noch, mit ihrer Kollegin Tita von Hardenberg: Bleiben Sie stark! Während die Politik sachlicher wird und sich dem Kleingedruckten zuwendet, gefallen sich die Politik-Beobachter zunehmend in medienwirksamer Gestik und einem an Peter Hahne geschulten Strahlemann-Gehabe.

      Eine Performance, die in einem kühnen Salto mortale kulminierte, führte jüngst Ulf Poschardt im Spiegel vor. Die weltbewegende Frage, ob der liberale Kulturkritiker Gustav Seibt und der linke Kulturkritiker Diedrich Diederichsen in der Gegenwart angekommen seien, beantwortete er mit einem entschiedenen Nein - was nicht verwundert, weil dort, wo Poschardt die Gegenwart vermutet, bis jetzt wohl nur einer angekommen ist, nämlich er selbst. Interessanter sind seine abschließenden Betrachtungen, die unversehens zu einem Manifest tosender Inhaltslosigkeit eskalierten.

      "Kulturtheorie, die gesellschaftlich Verantwortung übernehmen will", so lesen wir, "muss das Gestern hinter sich lassen können. Sie muss sich auf die Gegenwart einlassen können, um zukunftsfähig zu werden." Es gehe darum, "in diesen neuen Zeiten, die nun anbrechen, Neues zu riskieren". Die Tage der Geborgenheit seien "verblichen", sie seien "vorbei", mehr noch: sie seien "unwiederbringlich vorbei". Und Poschardt setzt noch eins drauf: "Für alle leidenschaftlichen Zeitgenossen" seien die verblichenen Tage "endlich" vorbei. Sprach`s, sprang kopfüber ins Ungewisse und ward vorerst nicht mehr gesehen.

      Seitdem der postmoderne Eskapismus seinen Ekel an der "Political Correctness" abgearbeitet und der Begriff seinen Charme als Wurfgeschoss verloren hat, muss sich die politische "Incorrectness" neu positionieren. Das schlichte Gemüt des Welt am Sonntag-Intellektuellen - hier rotiert es rauschhaft als Phrasenmaschine für die kommende große Zeit. Sozialabbau und Umweltzerstörung, die Entsolidarisierung der Gesellschaft und die irrationale Diktatur des Markts; all dies verschwimmt zum leider unvermeidlichen Beiprogramm eines epochalen Aufbruchs, eines Aufbruchs ohne Sinn und Ziel, der um so begeisterter gefeiert wird, je deutlicher sich zeigt, dass er nicht mehr als die Wiederkehr des Immergleichen bringen wird.

      Vielleicht sind medienintellektuelle Performancekünste dieser Art noch ein Relikt aus der Zeit von Rot-Grün, als ein paar Ich-Strategen um öffentliche Aufmerksamkeit rangelten. Vielleicht aber werden sie noch schriller werden, wenn die neue Maschine - unauffällig und leise, gut abgestimmt und ohne Triumphalmusik - zu rattern beginnt und, immer schön kleinteilig, den Abbau des Sozialstaats zentimeterweise voranschiebt. Irgendwann werden sie verstummen, weil das Neue plötzlich sehr alt und grau aussieht.

      taz Nr. 7833 vom 30.11.2005, Seite 11, 243 Kommentar KLAUS KREIMEIER

      taz muss sein
      Avatar
      schrieb am 16.12.05 20:22:04
      Beitrag Nr. 75 ()
      [posting]18.540.046 von Doppelvize am 02.11.05 10:37:36[/posting]:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.12.05 20:22:55
      Beitrag Nr. 76 ()
      [posting]18.540.141 von Doppelvize am 02.11.05 10:45:02[/posting] Woher nehmen und nicht stehlen

      Das ist doch für die "sozial"demokraten keine Frage, die sind doch profis.,:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.12.05 20:24:06
      Beitrag Nr. 77 ()
      [posting]18.540.254 von pipilotti am 02.11.05 10:54:08[/posting]Ja die Ossis sind jetzt mächtig am kommen

      man kann auch die kuh am schwanz am raus am ziehen.

      Hat mal ein guter hardliner-deutschlehrer usn beigebracht. gutes deutsch spricht heute ja keinre mehr in deutlschland.:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.12.05 20:24:50
      Beitrag Nr. 78 ()
      [posting]18.540.324 von Insolvenzverwaltung am 02.11.05 10:59:41[/posting]auch noch beide aus dem SED verseuchten Brandenburg

      das ist ein zoo.:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.12.05 20:25:44
      Beitrag Nr. 79 ()
      [posting]18.540.476 von Blofeld am 02.11.05 11:12:04[/posting]Gezahlt wirds ja mit dem Soli....

      ja, da haben wir uns schon soooo dran gewöhnt. Und was man kennt, das kann gerne auch so bleiben. In hundert jahren wird er einfach in die mineralölsteuer intigriert.
      Avatar
      schrieb am 31.03.06 12:19:56
      Beitrag Nr. 80 ()
      Platzeck schwächelt


      Berlin/Potsdam - Große Sorge um SPD-Chef Matthias Platzeck. Nach seinem Hörsturz am Mittwoch bleibt der 52-Jährige voraussichtlich noch mehrere Tage im Potsdamer Krankenhaus Ernst von Bergmann. Die Ärzte haben ihm strenge Bettruhe verordnet.

      Es war nicht der erste Schwächeanfall des Ministerpräsidenten von Brandenburg und SPD-Chefs. Immer wieder musste er in den vergangenen Jahren Termine wegen Krankheit absagen. Mal plagte ihn eine Kreislaufschwäche, mal eine Lungenentzündung. Dabei ist Platzeck ein trainierter Sportler. Er joggt, fährt Rad. Hat er sich also zu viel zugetraut?
      Sein Arbeitstag ist "normalerweise" 16 Stunden lang, in den Landtagswahlkämpfen der vergangenen Woche hatte er rund 30 Termine übernommen. Zu viel, fragen sich jetzt seine Mitarbeiter und Freunde. Denn "Hörsturz" ist eine typische Folge von Dauerstress. Offenbar wollte Platzeck die Signale seines Körpers nicht hören.

      Dabei hatte Matthias Platzeck schon im Winter in der SPD anklingen lassen, dass er als Parteichef von Brandenburg gern
      aufhören würde. Nach Informationen unserer Zeitung werden als Nachfolger bereits der Potsdamer Fraktionschef Günter Baaske und der Bundestags-Abgeordnete Steffen Reiche gehandelt.
      Platzeck ist nicht der einzige Politiker, der vom Politikerleben krank wird. Nur die Kanzlerin ist vom Virus "Krankheit" bisher verschont geblieben. Offenbar ist sie topfit. Merkel gilt als kerngesund, raucht und trinkt nicht. Die Kanzlerin schickte Platzeck gestern einen lieben Gruß und wünschte gute Besserung.


      Ob Platzeck den Posten als Chef der Bundes-SPD noch halten kann, wenn er schon als Landeschef von Brandenburg hinschmeissen wollte? Als Kanzlerkandidat für 2010 erscheint er so definitiv als ungeeignet.
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      schrieb am 31.03.06 12:33:50
      Beitrag Nr. 81 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.025.804 von Sexus am 31.03.06 12:19:56Platzeck wurde aber auch unvorbereitet auf das Amt ins kalte Wasser geschmissen. Obwohl Sozie zähle ich ihn zu den guten Politikern, die sich auch noch Gedanken und Sorgen machen um das Volk. Und dann kommt sowas, was dickfälligen Politikern weniger passiert.
      wilbi
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      schrieb am 31.03.06 12:49:37
      Beitrag Nr. 82 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.026.090 von Wilbi am 31.03.06 12:33:50Dickfällige Politiker.

      Ja, Beck wollte den Posten auch nicht haben, weshalb Platzeck wirklich in diesen anscheinend sehr unbeliebten Posten hineingedrängt wurde. Und das, obwohl er schon als Chef der Brandenburg-SPD hinschmeissen wollte. Irgendwie tut er mir leid, der Matthias. Das ist gemein und weder sozial noch solidarisch.
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      schrieb am 31.03.06 12:54:55
      Beitrag Nr. 83 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.026.090 von Wilbi am 31.03.06 12:33:50respekt vor kurt beck

      er hat, entgegen aller erwartungen, welche manche politik-hasser hier pflegen, den posten abgelehnt.

      und in der mehrheitlich konservativ und misstrauisch eingestellten pfalz die absolute mehrheit geholt.

      zugegebenermaßen, auch mit einigen populistisch geäußerten aussagen.

      die ich so nich teile.

      platzeck hat es nich leicht.

      er hat nun verantwortung übernommen.

      mal sehen was er nun daraus macht.
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      schrieb am 31.03.06 13:09:33
      Beitrag Nr. 84 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.026.436 von DermitdemWolfheulte am 31.03.06 12:54:55Die absolute Mehrheit hat er aber nur geholt, weil es den Grünen leider nicht gelungen ist, in den Landtag einzuziehen. Es ging ferner auch nicht um Sachthemen, sondern nur um seine Person, die wie man zugeben muß, sympatisch rüberkam. Aber damit kann das Wahlvolk manchmal ziemlich daneben liegen. Mir ist es jedenfalls egal, ob ein Politiker nett zu Kindern und Rentnern ist und auch mal einen über den Durst trinken kann.

      Absolute Mehrheiten haben ferner immer etwas Undemokratisches, finde ich. Auch wenn die absoluten Herrscher demokratisch legitimiert worden sind. Ich habe lieber immer noch eine zweite Partei mit im Boot.
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      schrieb am 31.03.06 13:12:37
      Beitrag Nr. 85 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.026.699 von Sexus am 31.03.06 13:09:33eine these, über welche man durchaus diskutieren kann.
      Avatar
      schrieb am 31.03.06 13:21:17
      Beitrag Nr. 86 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.026.747 von DermitdemWolfheulte am 31.03.06 13:12:37+s

      die grünen sind M.E. verzichtbar

      atomausstieg hat die spd auch so durchgezogen.

      dosenpfand is in der hinsicht gut, dass nich mehr alle parks, wälder und sonstiges davon zugemüllt werden.

      ansonsten sind die grünen eine wirtschaftsfeindliche und bürokratie aufblähende partei.

      und sie überholen die fdp auch noch ganz geschmeidig dabei, die partei der besserverdienenden zu sein.

      was man anhand der wahlergebnisse insbesondere in bawü ablesen kann.

      grüne hat mal gebraucht. heutzutage sind sie verzichtbar.

      sie behindern, und sie treiben unzumutbar den multikulti style voran.

      was man davon halten kann, sieht man anhand der ereignisse der letzten monate und jahre.
      Avatar
      schrieb am 31.03.06 13:22:21
      Beitrag Nr. 87 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.026.747 von DermitdemWolfheulte am 31.03.06 13:12:37Können wir gerne tun. Ich gehe zum Beispiel weiter und stelle die These in den Raum, daß sich das deutsche Volk in der Vergangenheit sehr populäre Politiker ins Parlament geholt hat, die später aber für die beinahe völlige Vernichtung Deutschlands verantwortlich gewesen sind. Dazu lief vor kurzem auch eine dreiteilige Dokumentation im ZDF. Ich meine damit Göring. Das war der "nette Nazis". Pummelig, immer lächelnd, im Jaddress den Leuten zuwinkend. Und die jubbelten zurück. Trotzdem war er im wesentlichen für die ethnischen Säuberungen und politischen Verfolgungen verantwortlich. Er war derjenige, der ausschlaggebend war für die Wannsee-Konferenz, auf der die sogenannte "Endlösung" beschlossen wurde.

      Extremes Beispiel und ich will überhaupt keine Vergleiche ziehen mit heutigen politischen Autoritäten. Nichts läge mir ferner. Ich will nur aufzeigen, wie sehr sich ein Volk vom Pomp und von einer aufgesetzten Fassade täuschen lassen und so statt mit dem Kopf aus dem Bauch heraus handeln kann.
      Avatar
      schrieb am 31.03.06 13:36:12
      Beitrag Nr. 88 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.026.876 von DermitdemWolfheulte am 31.03.06 13:21:17Ich sehe einiges was die Grünen machen auch kritisch, aber ich finde, daß sie in einem Parlament nicht fehlen dürfen. Und wenn es auch nur um eine oppositionelle Kontrolle der Regierung geht.

      Der Atomausstieg ist unter ökologischen Gesichtspunkten in meinen Augen dumm. Klar birgt Atomenergie auch Gefahren, aber das tut die Kohle auch. Eben nur in einem längeren Zeitraum.

      Beim Dosenpfand wäreich auch anders vorgegangen. Das ist ein bürokratisches Monster und für den Verbraucher ungemein kompliziert. Besser hätte es gekoppelt werden können mit einem Anreiz für Unternehmen, Getränke verstärkt in Mehrwegflaschen abzufüllen. Das hätte auf unterschiedlichem Weg und auch unbürokratisch erfolgen können, wenn man etwa bei der Steuer einen Nachlass gewährt hätte.

      Die Ökosteuer ist an sich eine gute Sache, aber sie hätte anders genutzt werden müssen. Es war von Anfang klar, daß die Rente damit nicht stabilisiert werden kann. Man hätte das Geld besser in die Forschung geben können. Seltsamerweise kommt dieser Forderung aber von anderen Parteien. Erstunlicherweise von der FDP, von der ich gelesen habe, daß sie ihr umweltpolitisches Profil schärfen wollen. Mal sehen, wo das hinführt.

      Überhaupt hätte man die Ökosteuer ganz anders konstruieren müssen. Weg von fixen Steuern wie der KfZ-Steuer und dafür eben mehr zu verbrauchsabhängigen Steuern. Ich bin auch kein Feind einer höheren Mehrwertsteuer. Aber nur dann, wenn gleichzeitig Steuern auf Einkommen reduziert werden. Österreich und andere Staaten machen es vor. Bis zu 25% Mehrwertsteuer, dafür aber erheblich weniger Einkommensteuer.
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      schrieb am 01.04.06 11:42:35
      Beitrag Nr. 89 ()
      Focus: Platzeck gibt auf


      Der Ministerpräsident und SPD-Vorsitzende will auf den Chefsessel der Brandenburger Landespartei verzichten


      München/Potsdam - Der gesundheitlich angeschlagene SPD-Bundesvorsitzende, Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD), will offenbar im Sommer den SPD-Landesvorsitz abgeben. Der 52jährige werde auf den Posten voraussichtlich beim Parteitag im Juli verzichten, erfuhr das Nachrichtenmagazin „Focus“ aus Kreisen der SPD. Diese Entscheidung stehe aber nicht im Zusammenhang mit seinem Hörsturz, hieß es. Platzeck denke darüber schon länger nach, habe die Diskussion darüber in seinem Landesverband aber vor den jüngsten Landtagswahlen nicht anfachen wollen.

      Platzeck hatte den Hörsturz zwischen zwei Terminen am Mittwoch in Berlin erlitten und war zur Untersuchung in das Potsdamer Klinikum Ernst von Bergmann gefahren. Die Mediziner behandelten ihn tagelang mit Infusionen, um die Durchblutung des Ohres zu verbessern. Der Parteichef sagte alle Termine bis einschließlich Dienstag ab. Dadurch versäumte er den ersten Koalitionsgipfel zur Gesundheitsreform. Er kann auch nicht am NRW-Landesparteitag am Wochenende sowie an der Sitzung des SPD-Präsidiums und der Klausurtagung der Bundestagsfraktion am Montag teilnehme
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      schrieb am 10.04.06 09:40:41
      Beitrag Nr. 90 ()
      Platzeck wird nun offenbar auch das Amt als SPD-Chef aufgeben. Als Nachfolger soll Kurt Beck in seine Fußstapfen treten. Als Grund können seine durch Streß bedingten gesundheitlichen Probleme gelten.

      Ich könnte mir jedoch auch vorstellen, daß Beck etwas nachgeholfen hat.


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