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    Wissenschaft bestätigt: Autismus ist extrem männlich - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.11.05 08:25:19 von
    neuester Beitrag 08.11.05 11:25:27 von
    Beiträge: 17
    ID: 1.017.935
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      schrieb am 05.11.05 08:25:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      GESCHLECHTSUNTERSCHIEDE

      Forscher halten Autismus für extreme Form von Männlichkeit

      Mit einer provozierenden Theorie sind britische Wissenschaftler an die Öffentlichkeit getreten. Vieles spreche dafür, schreiben sie in einem Fachartikel, dass die Gehirne von Autisten einfach ganz besonders männlich sind.


      Simon Baron-Cohen und seine Kollegen wissen schon, dass sie sich auf dünnes Eis begeben. Der erste Satz ihres Fachartikels zum Thema "Geschlechtsdifferenzen im Gehirn" beginnt mit den Worten: "Wenn man die political correctness einmal beiseite lässt..." Wenn Forscher beginnen, über die Unterschiede zwischen Mann und Frau nachzudenken, lauern hinter der nächsten Ecke nicht selten mit Moralkeulen bewaffnete Kritiker. Auch Baron-Cohen und den anderen Autoren des Artikels in der aktuellen Ausgabe des Wissenschaftsmagazins "Science" (Bd. 310, S. 819) könnten sich durchaus den Vorwurf des Sexismus einhandeln - diesmal allerdings, was eher untypisch ist, von Seiten der Männer.




      Denn ihre These über das "Rain Man"-Syndrom und das Gehirn lautet, in Kurzform: "Autismus stellt eine extreme Form der männlichen Struktur dar." Von "beeinträchtigter Empathie" und "erweiterter Systemisierung" ist da die Rede.

      Was bei Autisten mit "Systemisierung" gemeint ist, kennt man etwa aus dem Film "Rain Man" oder dem Roman "Buntschatten und Fledermäuse" von dem autistischen Autor Axel Brauns: Fahrpläne auswendig lernen, Kreuzworträtsel ausdenken, zum Vergnügen Telefonbücher lesen, von Straßennamen besessen sein, die Reihenfolge hunderter Spielkarten im Kopf behalten. Praktische, wenn auch im Alltag selten wirklich dringend nötige Fähigkeiten also. Normale Männer machen so etwas auch - in reduzierter Form. Zum Beispiel spielen Jungen lieber als Mädchen mit mechanischem Spielzeug und sind besser im Kartenlesen.

      "Du kannst mich einfach nicht verstehen"

      Was mit "beeinträchtigter Empathie" gemeint ist, formulierte der Titel eines der vielen Bestseller zum Thema "Männer und Frauen" so: "Du kannst mich einfach nicht verstehen." Da wiederum sind Frauen im Schnitt besser, sie erreichen höhere Punktzahlen in Tests zur emotionalen Empfindsamkeit, erkennen Gefühle bei anderen besser und lernen früher Sprechen.



      Autisten können sich gar nicht in die Lage anderer versetzten, sie haben keine "Theory of Mind", wie Psychologen das nennen: Sie wissen einfach nicht, was im Kopf ihres Gegenübers vor sich geht. Bei Männern, vermutet das Forscherteam vom Autism Research Center der Cambridge University, ist das ähnlich. "Wir haben festgestellt, dass Menschen aus dem Autismus-Spektrum eine übersteigerte Form des männlichen Profils aufweisen", schreiben die Wissenschaftler.

      Gescheiterte Kommunikationsversuche am Küchentisch

      Diese Folgerung bezieht sich nicht nur auf gescheiterte Kommunikationsversuche am Küchentisch. Baron-Cohen und seine Kollegen haben die jüngere Fachliteratur zum Thema Hirnanatomie und -morphologie durchforscht. Dabei stießen sie auf die Gemeinsamkeiten zwischen männlichen und autistischen Köpfen: Beispielsweise seien bei Autisten weitreichende Verknüpfungen von Zellverbänden im Gehirn schwächer ausgeprägt. Gerade solche Verbindungen, die Informationen aus unterschiedlichen Regionen miteinander verknüpfen, seien aber für Empathie-Aufgaben notwendig.

      Außerdem wachse die Amygdala, ein Teil des Gehirns, der für Emotionen wie Angst wichtig ist, bei autistischen Kindern in einem bestimmten Alter ungewöhnlich stark - ähnlich wie bei normalen Jungen. Autistengehirne seien zudem generell größer, aufgrund einer Überrepräsentation weißer Gehirnmasse: "Wie eine übertriebene Form typischer männlicher Kinder zeigen Kinder mit Autismus eine Vergrößerung des cerebralen Kortex, die mehr von weißer als von grauer Gehirnmasse herrührt", so die Forscher.

      Testosteron als Autismus-Hormon?

      Zu tun haben könnte all dies mit der Zufuhr von Geschlechtshormonen im Mutterleib: Denn gerade die Hirnregionen mit den stärksten Geschlechtsunterschieden hätten die meisten Rezeptoren für sogenannte Androgene, zu denen beispielsweise auch das Testosteron gehört. Frauen, die im Mutterleib besonders viel Testosteron abbekommen haben, zeigen häufiger Autismus-artige Züge.

      Ihren Ansatz nennen die Wissenschaftler aus Cambridge "extreme male brain"-Theorie - Autisten sind gewissermaßen besonders männlich. Die These könne auch erklären, warum weibliche Autisten viel seltener seien, so die Forscher. Ein männliches Gehirn könne gewissermaßen "ein Risikofaktor für Autismus" sein. Sie geben aber auch zu, dass die Datenlage für die These bislang noch relativ dünn ist: "Besonders auf den Gebieten Histologie und Physiologie" müssten weitere Daten gesammelt werden, also Informationen über Zellstrukturen und funktionale Abläufe im Gehirn. Außerdem müsse untersucht werden, ob "Männer mit `weiblicheren` Profilen von Empathie und Systemisierung `weiblichere` Hirnanatomien haben und umgekehrt".

      Wenn Ihr Gatte Sie also wieder einmal überhaupt nicht zu verstehen scheint, liebe Leserinnen, nehmen Sie es ihm nicht übel. Vielleicht liegt es einfach an seinem Gehirn. Vielleicht aber auch an ihrer eigenen wohlklingenden Stimme: Wie Forscher von der University of Sheffield herausfanden, senden die höheren und musikalischeren Stimmen von Frauen eine größere Bandbreite akustischer Wellen aus. Damit, so die Forscher, seien sie für das Gehirn von Männern schwerer zu entziffern.

      Christian Stöcker
      SPIEGEL
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 08:32:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      provozierenden Theorie + vieles spreche dafür = Wissenschaft bestätigt ?

      So nicht, mein Lieber, so nicht! :laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 08:39:03
      Beitrag Nr. 3 ()
      man muss nur fest dran glauben. christliche fundamentalisten sind schließlich auch dabei,zu beweisen, daß die welt nur 6000 jahre alt ist, und von amerika lernen heißt siegen lernen. :laugh::D:laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 08:43:26
      Beitrag Nr. 4 ()
      ...egal ob bestätigt oder nicht - ich halte diese theorie für sehr plausibel. ich glaube, es ginge mir heutzutage viel besser, wenn ich meine natürlichen autistischen charakterzüge, die ich früher verstärkt gehabt habe, nicht im laufe der zeit zurückgedrängt hätte, zugunsten verstärkter kommunikation...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 08:43:29
      Beitrag Nr. 5 ()
      eigentlich ist doch alles ganz einfach ..


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      schrieb am 05.11.05 08:57:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      ich finde, an der these ist was dran. man schaue sich nur die führungsfiguren überall an, je mehr sie die realität ausblenden und je weniger sie rationalen argumenten zugänglich sind, desto stärker, cooler und härter kommen sie rüber. man schaue sich nur mal an, wie george bush sich bewegt, er läuft zwar nicht wie rainman, aber dafür sehr männlich.
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 09:04:34
      Beitrag Nr. 7 ()
      [posting]18.594.207 von Heizkessel am 05.11.05 08:57:31[/posting]auch das "männliche Gehen" werden sie sicher über Wochen im Keller des W-House geübt haben :look:
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 09:34:42
      Beitrag Nr. 8 ()
      [posting]18.594.108 von Kabbes am 05.11.05 08:43:29[/posting]Oh no.....

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 10:24:49
      Beitrag Nr. 9 ()
      Vieles spreche dafür, schreiben sie in einem Fachartikel, dass die Gehirne von Autisten einfach ganz besonders männlich sind.

      na und, die frauen wissen das schon lange ...
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 10:26:49
      Beitrag Nr. 10 ()
      Autismus hat wahrscheinlich genetische Ursachen, man könnte von einem Gendefekt oder einer Abnormalität sprechen. Einen Defekt als "extrem männlich" oder bei anderen, v.a. bei Frauen vorkommenden Abweichungen, als "extrem weiblich" zu bezeichnen, ist unwissenschaftlich und dient lediglich Effekthascherei.
      s. auch
      http://de.wikipedia.org/wiki/Autismus



      #3 zeigt eine Form von Autismus, die nicht akzeptiert, daß auch in den USA die Kreationisten eine deutliche Minderheit sind, während sie entgegen der öffentlichen Wahrnehmung in Europa durchaus ebenfalls existieren. Und was im Rest der Welt für abstruse religiöse Vorstellungen rumschwirren, sollten wir spätestens seit ein paar Jahren wissen.
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 10:54:55
      Beitrag Nr. 11 ()
      wie auch immer, fakt ist jedenfalls, daß autistengehirne größer sind als die der frauen. je größer das gehirn, desto männlicher sein träger.
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 12:27:42
      Beitrag Nr. 12 ()
      @ heizkessel

      Habe das Buch "Vom ersten Tag an Anders" von Baron-Cohen gelesen, indem er die "Mann-Männlicher-Autist-These" bringt.
      Was man ergänzen muss: Die Extremform des weiblichen Gehirns ist auch kein burner. Überemotionalisierte Zicken ohne Überblick oder Sinn für Zusammenhänge.

      Letztlich hat jede Psychische Konfiguration ihre Stärken und Schwächen;). Wobei es natürlich Konfigurationen gibt, die insgesamt eher dysfunktional sind, etwa psychische Krankheiten.

      Man vermutet aber bei vielen in Teilbereichen sehr leistungsfähigen Menschen einen Hang zu Autismus und/oder Schizophrenie.
      Etwa Mathematiker, Schachspieler, Maler, Wissenschaftler.

      Oder, wie es jemand einmal formulierte: "Genialität ist Psychose, mit einem Rest Realitätsbezug!";):laugh:;)
      Avatar
      schrieb am 05.11.05 19:29:45
      Beitrag Nr. 13 ()
      Seltsam, daß der Spiegel jetzt darüber berichtet. Das Buch von Baron-Cohen gibt es schon seit bald 2 Jahren. Ich finde, die Leser dieser Magazine sind nur scheinbar informiert darüber, was geschieht - manchmal hat das, was da steht, schon sooo einen Bart.

      Vor höchstens 2 Wochen war auch mal ein Bericht im Spiegel über eine Wissenschaftlerin, die angeblich in einer Metastudie herausgefunden haben will, daß es keine wesentlichen Unterschiede im männlichen und weiblichen Denken bzw. Gehirn gebe. So etwas ist natürlich völliger Unsinn bei so vielen experimentell bestätigten Unterschieden in Bau, Funktion und hormoneller Ausstattung der männlichen und weiblichen Gehirne.
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 17:53:19
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hilfreiche Ansätze bei Autismus


      Computer und Internet bieten eine ideale Umgebung zur Förderung der Kommunikation, der sozialen Fähigkeiten, der Kreativität und Spielfreude für Personen selbst am extremen Ende des autistischen Spektrums. Mit Computern lässt sich daher direkt die "Triade der Beeinträchtigungen" angehen. Das Potenzial der Computer im Bereich Autismus liegt nicht nur auf dem pädagogischen, sondern auch auf dem therapeutischen Gebiet.

      ich würde sagen, ab fünf postings täglich besteht hochgradiger autismusverdacht und w:o ist quasi therapeutisch tätig.
      heizi... :eek:
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 18:01:31
      Beitrag Nr. 15 ()
      Autismus ist die "last line of defense" gegen aufdringliche Überzicken. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 07.11.05 20:28:21
      Beitrag Nr. 16 ()


      :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 08.11.05 11:25:27
      Beitrag Nr. 17 ()
      :D


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