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    Ölpreisblase? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 10.11.05 12:57:19 von
    neuester Beitrag 21.12.05 13:51:14 von
    Beiträge: 43
    ID: 1.019.154
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      schrieb am 10.11.05 12:57:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo WOler?

      Möchte mich mal an die Öl- und Rohstoffexperten unter euch wenden, da ich eine Spekulation auf eine Aktie vorhabe, die mit dem Ölpreis zusammenhängt, aber aus den Diskussionen hier nicht ganz schlau werde.:confused:

      Konsens scheint hier zu sein: der Ölpreis wird langfristig und überhaupt und sowieso explodieren. Da ist von 150, 300 und 400$ die Rede.
      Mag das auch sehr langfristig, vielleicht in 50 Jahren so sein, so vermute ich, dass der Explosion des Ölpreises, Verdreifachung innerhalb von 4 Jahren, eher spekulative Momente zugrunde liegen!!!

      Indien her, China hin, die Nachfrage hat sich wohl kaum innerhalb von 4 Jahren verdreifacht! Daher ist es eine Art Spekulationsblase!:eek::rolleyes::eek:
      Irgendwer muss auf Öl massiv spekulieren. Diese Blase scheint mir aber gerade zu platzen. der Ölpreis fällt rapide wie ein Stein. Was viele hier als "Korrektur" und Chance zum billigen Nachkauf ansehen, ist für mich das Platzen einer Ölpreishausse.

      Bin ich hier tatsächlich der einzige oder Vertreter einer Minderheit, die das so sieht?

      Eure Meinungen?
      Avatar
      schrieb am 10.11.05 13:07:17
      Beitrag Nr. 2 ()
      DARUM:


      Erdölexperte Matthew Simmons erklärt, warum wir bald mehr für Energie und weniger für Sport und Unterhaltung ausgeben werden und warum die Chinesen auf dem richtigen Weg sind.

      Mit Matthew Simmons sprach Walter Niederberger, New York

      Matthew Simmons ist Chef einer Investmentbank in Houston, die als Beraterin bei Ölgeschäften im Wert von über 63 Milliarden Dollar tätig war. Sein Fachwissen ist gefragt; Simmons gehörte der Energie-Task-Force um Vizepräsident Dick Cheney an und er meldet sich regelmässig mit Beiträgen in Fachzeitschriften zu Wort. Aufsehen erregt Simmons derzeit mit seinem neuen Buch «Twilight in the Desert: The coming Saudi Oil Shock and the World Economy». Darin analysiert er als erster über 200 geologische, meist schwer zugängliche Studien der staatlichen saudischen Ölgesellschaft Aramco und kommt zum Schluss, dass Saudi-Arabien wahrscheinlich weniger Ölreserven besitzt als angenommen und die riesigen Ölfelder derzeit so aggressiv ausbeutet, dass die Vorräte vorschnell zur Neige gehen. Simmons gehört zu den sogenannten Öl-Pessimisten, die einen unmittelbar bevorstehenden Oil-Peak voraussagen und daraus stark steigende Preise ableiten. Er sei kein Umweltschützer und unterstütze Präsident Bush, sagt er. Aber die drohende Versorgungskrise zwinge zu einer resoluten Veränderung des Energiekonsums und könnte den USA gegenüber China einen grossen technologischen Rückstand einbringen.

      Die meisten Ölhändler erklären den stark gestiegenen Preis mit dem hohen Energiekonsum in China und Indien. Genügt Ihnen dieser Erklärungsversuch?

      Dass der Ölpreis entgegen allen Erwartungen derart stark schwankt, spiegelt die Tatsache wider, dass wir praktisch alle unsere Reserven angezapft haben und die Nachfrage von nun an über dem Angebot liegt. Dies muss zu Versorgungsengpässen führen, die zum ersten Mal nicht mehr durch politische Unruhen verursacht werden, sondern Förderschwierigkeiten. Wir werden noch einmal auf den Sommer 2005 zurückblicken und uns fragen, wieso wir glaubten, ein Ölpreis von 60 Dollar pro Fass sei so unglaublich hoch. 60 Dollar entsprechen gerade einmal 18 Cents für eine Pint (knapp 0,5 Liter). Dafür bekommen sie nicht einmal den billigsten Wein.

      Die Investmentbank Goldman Sachs verschreckte im Frühling die Märkte, als sie mittelfristig eine Preisspitze von 105 Dollar pro Fass 105 Dollar voraussagte. Wollte die Bank nur die Spekulation anheizen?

      Ich widerspreche der Meinung, dass 105 Dollar eine Preisspitze sind. Schon diesen Winter dürfte die Nachfrage das Angebot um 2 bis 5 Millionen Fass pro Tag übersteigen (zurzeit werden weltweit rund 84 Millionen Fass pro Tag verbraucht, die Red.). Engpässe sind praktisch sicher. Wir wissen nur nicht, ob sie beim Heizöl, beim Flugpetrol oder beim Autobenzin eintreten.

      Müssen wir Preise von 30 bis 40 Dollar für immer vergessen?

      Wenn China in eine Depression stürzt oder die Weltwirtschaft im Herbst um 10 Prozent einbricht, dann sehen wir sogar 20 bis 30 Dollar. Das wäre aber eine vorübergehende Spekulation. Die Daueroptimisten müssen zwangshaft eine Verlangsamung der Wirtschaft in China voraussagen, um nicht in Panik zu geraten.

      Was ist aus Ihrer Optik ein realistischer Ölpreis?

      Wir müssen in den kommenden Jahren mit einem Ölpreis von 200 bis 250 Dollar pro Fass rechnen. Dies bezieht die notwendigen Investitionen in die Infrastrukturen und eine Rendite von 10 Prozent ein. Ich war kürzlich an einer Hochzeit in Kenia. Nairobi zählt 9 Millionen Menschen, fast zwanzigmal mehr als vor 35 Jahren. Die Verkehrsstaus sind so schlimm wie in Mexiko Stadt. Und dies, obwohl die Nigerianer 6 Dollar bis 6,5 Dollar pro Gallone Benzin (dreimal mehr als in den USA, die Red.) zahlen. Wir sind so verwöhnt und glauben, dass 20 Dollar pro Fass ein fairer Preis seien. Aber in der Realität haben wir in den letzten 20 Jahren das beste, am leichtesten abbaubare Öl verbraucht. Das schwefelhaltige Öl, der Ölsand und andere schwer abbaubare Produkte sind übriggeblieben. Die höheren Produktionskosten werden auf den Preis durchschlagen und den Wert dieses limitierten Rohstoff abbilden.

      Die Ölmultis machen riesige Gewinne, aber halten sich mit Investitionen stark zurück. Niemand will in den USA eine Raffinerie bauen, obwohl die Anlagen überlastet sind. Warum?

      Für die Ölfirmen sind derartige Investitionen nicht attraktiv. Sie hassen die Raffinerien, weil sie damit in den letzten 30 Jahren nur Geld verloren haben. Gleiches gilt für die Pipelines. Wenn wir unsere unterirdischen Leitungen ausgraben und den Leuten zeigen würden, sie fielen in Ohnmacht. Die Pipelines sind 50 Jahre alt und in so schlechtem Zustand, dass sie unter unseren Augen zerfallen. Allein sie zu ersetzen, kostet mindestens 1 Billion Dollar.

      Wenn die Ölfirmen nicht zahlen, wer muss die Kosten der Infrastruktur übernehmen?

      Ich will ja nicht bösartig sein. Aber der Ölpreis wird eben auch deswegen so stark steigen müssen, um die nötigen Investitionen zu decken. Ich habe kürzlich mit einem Freund gesprochen, der dieses unglaublich luxuriöse Fischerboot in Florida besitzt. Das verbraucht 50 Gallonen pro Stunde. Jetzt beklagt er sich über den hohen Benzinpreis. Ich lache nur und sage, dass der Sprit gemessen an dem, was er für das Boot bezahlt hat, gar nicht besonders teuer ist.

      Sie haben bis jetzt kein Wort zur Energieeffizienz und zum Sparen gesagt. Ist den Amerikanern eine Einschränkung ihres Energiekonsums nicht zuzumuten?

      Ich glaube, dass wir unsere Budgets zwangsläufig ändern werden. Wir werden weniger für Sport und Unterhaltung ausgeben und mehr für die Energie. In Houston haben wir ein ziemlich mittelmässiges Football-Team. Trotzdem kommen zu jedem Heimspiel 60x0f000 Zuschauer ins Stadion und legen im Schnitt 50 Dollar aus. Letzthin erhielt ein Spieler einen Siebenjahresvertrag von 130 Millionen Dollar. Was ich damit sagen will: Wir werden unser Wirtschaft nicht kaputtmachen, wenn wir 50 Cents für einen Pint Öl bezahlen müssen.

      China streckt die Hand nach amerikanischen Ölfirmen aus und ist bereit, mehr zu zahlen als die Amerikaner selber. Haben die Chinesen den Realitätssinn verloren?

      China wird der Gewinner des Spiels sein. Die Chinesen sind fähig, langfristig zu planen. Wir denken in Minuten, sie denken in Jahrzehnten. Ich weiss aus eigener Erfahrung, dass sie den Energieproblemen sehr viel Aufmerksamkeit schenken und sie besser durchschauen als wir. Sie bauen jetzt ein effizientes Energiesystem auf und werden uns damit noch überholen. Nehmen sie die Autoindustrie: China baut seine Flotte in wenigen Jahre auf sparsame Wagen um. Detroit brauchte dafür 20 Jahre. Wir müssen ein ineffizientes System ersetzen, das in der falschen Annahme gebaut wurde, billiges Öl sei für immer zu haben.

      Sie haben über 200 Berichte der staatlich saudischen Ölgesellschaft Aramco untersucht und kommen zum Schluss, dass Saudi-Arabien die Weltöffentlichkeit punkto Ölförderung und Reserven hinters Licht führt. Wie gravierend ist die Lage?

      Das grosse Geheimnis des Mittleren Ostens besteht darin, dass man irgendwo ein Loch im Wüstensand bohren muss und neues Öl zum Vorschein kommt. Saudi-Arabien im speziellen erweckte den Anschein, die steigende Nachfrage stets decken und in 20 Jahren 20 bis 25 Millionen Fass pro Tag fördern zu können (zurzeit sind es gut 10 Millionen Fass, die Red.). Ich sage nur, träumt weiter.

      Wie erklären Sie diese Vernebelungstaktik?

      In den frühen 70er Jahren haben Exxon, Chevron, Texaco und Mobil einen Schlüsselentscheid getroffen. Sie haben bekanntlich die saudischen Reserven ausgebeutet, bevor die Industrie verstaatlicht wurde. Weil die Nachfrage damals so stark wuchs, wurden die Ölfirmen geldgierig und versprachen, die Produktion bis in die 80er Jahre auf 20 bis 25 Millionen Fass auszuweiten. Die saudische Regierung glaubte ihnen und hielt den Mythos der für immer sprudelnden Ölquellen bis heute aufrecht. Ironischerweise waren es also die Amerikaner, die das Konzept der unbegrenzten Ölvorräte erfunden haben.

      Warum sollte Saudi-Arabien ein Interesse daran haben, die Ölförderung und die Vorräte zu manipulieren?

      In den frühen 80er Jahren begannen sich die saudischen Verantwortlichen um die hohe Förderquote von 10 Millionen Fass Sorgen zu machen. Die Unterlagen der Aramco zeigen, dass diese Quote nicht aufrechterhalten werden konnte, ohne die Ölfelder zu zerstören. Sie fuhren deshalb die Produktion stark zurück, und die ganze Welt dachte, die Saudis versuchten nur, den Preis künstlich hochzuhalten. Tatsächlich aber waren sie die einzigen Realisten. Sie begriffen, dass sie die Förderung zurückschrauben mussten, um ihre Felder länger und nachhaltiger nutzen zu können. Im August 1990 kam Saddam Hussein dazwischen und marschierte in Kuwait ein, worauf ein Embargo für Ölexporte aus dem Irak und Kuwait verhängt wurde. Alle anderen Länder wurden angewiesen, den letzten Tropfen Öl zu fördern, um den Markt stabil zu halten. Saudi-Arabien erhöhte von 5 auf 8 Millionen Fass und geriert wieder in die alten Probleme der Überproduktion, durfte dies aber als grösstes Förderland nicht zugeben.

      Wie gross ist die Gefahr, dass Saudi-Arabien derzeit zu viel Wasser in die Ölfelder pumpt und letztlich die Felder schneller erschöpft als nötig?

      Die Folgen dieser Überproduktion sind so düster, dass alle involvierten Parteien noch einmal tief Luft holen und die Produktion rasch eindämmen sollten. Die Saudis halluzinieren, wenn sie meinen, dass ihre Reserven nicht desto schneller schwinden, je aggressiver sie sie ausbeuten. Sie träumen, wenn sie behaupten, über die nächsten 50 Jahre 15 Millionen Fass pro Tag liefern zu können.

      Ihre Kritiker sagen, sei seien ein Technokrat und als Investmentbanker an spekulativen Preisen interessiert.

      Vor zehn Wochen wussten noch weniger als 50 Leute von meinen Aussagen. Heute sind bereits 50x0f000 Bücher im Umlauf. Das Echo der spezialisierten Ingenieure und Geologen ist riesig. Meine Kritiker sind nicht nur die Saudis. Sie behaupten, es sei stupid, die künftige Versorgung auf der Grundlage von technischen Studien abzuschätzen. Und überhaupt sähe ich nur die Probleme, nicht aber die Chancen der Branche. Das ist Unsinn. Ich habe als erster die über 200 Studien der Aramco-Ingenieure im Detail analysiert und bin mir vorgekommen wie ein Arzt, der eine Leiche seziert. Die Papiere belegen, dass die Saudis in den 90er Jahren noch und noch zu optimistisch waren und nicht die Förderquote erreichten, die sie vorausgesagt hatten.

      Die Geschichte zeigt, dass die Wahrheit oft jene Insider am meisten überrascht, die in einem Unternehmen oder in einem Land selber die Geheimniskrämerei ermöglicht haben. Trifft dies angesichts der engen Verbindung zu den Saudis auch für die US-Regierung zu?

      Nicht nur, die ganze Welt träumt. Die Internationale Energieagentur etwa glaubt noch an Prognosen, wonach im Mittleren Osten im Jahr 2030 rund 50 Millionen Fass gefördert werden. Diese Behauptung braucht sie aber, um auf dem Papier die steigende Nachfrage zu decken. Wer glaubt, dass 50 Millionen Fass möglich sind, muss auch annehmen, dass Saudi-Arabien dann 25 bis 30 Millionen fördern wird.

      Wenn die Lage so düster ist, warum hören wir aus dem Weissen Haus nicht klarere Worte und sehen keine entschiedenen Taten für eine neue Energiepolitik?

      Ich weiss, dass das Problem die Berater des Präsidenten stark beunruhigt. Ein befreundeter Abgeordneter hat kürzlich eine halbe Stunde mit dem Präsidenten über die bevorstehende Verknappung gesprochen. Und wissen Sie was? Der Präsident hat zugegeben, dass man diesem Problem bisher zu wenig Beachtung geschenkt habe. Man darf nicht vergessen, dass von allen Seiten stets behauptet wird, Saudi-Arabien stelle kein Problem dar. Der Präsident hat versprochen, dieses Problem ernsthaft studieren zu lassen.

      Es scheint mir doch erstaunlich, dass sich die US-Regierung erst jetzt mit der Frage der Erdölverknappung befasst.

      Ich vergleiche die Lage mit dem Kalten Krieg, der immerhin 50 Jahre gedauert hat. Damals konnte man nach Moskau reisen und sich selber umsehen. Die Transparenz war eigentlich grösser als in den heutigen Erdölmärkten. Und trotzdem hat man den Behauptungen der Sowjetunion geglaubt, sie seien die grösste Wirtschaftsmacht der Welt und sie würden die Amerikaner in den Boden stampfen. (lacht) Die Energiespezialisten in der Regierung Bush werden praktisch wöchentlich von Experten des American Petroleum Institute oder von Exxon besucht, die ihnen vormachen, die Ölproduktion sei kein Problem und der Preis werde wieder zusammenbrechen. Sie behaupten auch, dass Kanada gleich viele Reserven hat wie Saudi-Arabien. Nur handelt es sich um Bitumen, der nicht gleich genutzt werden kann wie Öl. Es wird viel Mist herumgeboten, und niemand hat die Übersicht. Deshalb ist so schwer, Meinungen zu ändern.

      Präsident Bush hat am G8-Gipfel behauptet, eine nachhaltige, den Klimawandel einbeziehende Energiepolitik würde die amerikanische Wirtschaft zerstören. Wie erklären Sie den Widerspruch zwischen solchen Aussagen und der nahenden Verknappung der Ölreserven?

      Ich weiss, dass unter den Topberatern des Präsidenten eine unglaubliche Frustration herrscht. Sie sind frustriert, weil ihnen bisher jeder Versuch, die Energiepolitik zu ändern, ein blaues Auge eingetragen hat. Die öffentliche Meinung ist extrem negativ. Ich muss dem Präsidenten zugute halten, dass er nicht aufgibt. Es wäre das leichteste in der Welt gewesen, die Förderung in Naturschutzgebiet des nördlichen Alaska aufzugeben. Nicht dass diese Vorhaben ein Patentrezept wäre, aber darauf zu verzichten, vergrössert nur den Engpass. Kurz nach dem Amtsantritt hat er auch entschieden, die Nuklearoption wieder hervorzunehmen, nachdem sich eine Erdgasverknappung abzeichnete. Der Widerstand war enorm. Bevor wir überhaupt vernünftig diskutieren konnten, haben wir uns in einer erbitterten Debatte um ein Endlager in Nevada verheddert. Obwohl er nur mit einer Differenz von vier Elektorenstimmen gewählt und die fünf Stimmen in Nevada aufs Spiel setzte, trieb der Präsident die Nuklearoption voran. Das zeigt, wie ernsthaft wir eine neue Energiepolitik anstrebten.

      Allerdings fehlt eine Komponente, nämlich das Energiesparen. Ist den Amerikanern eine Änderung ihres exzessiven Konsums nicht zuzumuten?

      Es ist ganz einfach. Sobald das Angebot nicht mehr wächst, kann auch die Nachfrage nicht mehr wachsen. Wir alle müssen unseren Energieverbrauch überdenken und ändern. 70 Prozent des Öls wird weltweit im Strassenverkehr verbraucht, somit muss der Energiekrieg an der Transportfront geführt werden. Nicht funktionieren werden Verbrauchsstandards. Es dauert viel zu lange, bis die Autoflotte umgestellt ist. Dagegen müssen wir sofort Lastwagen von den Autobahnen wegnehmen und die Gütertransporte auf die weit effizientere Schiene und das Wasser verlagern. Das wird die Verkehrstaus abbauen, unsere grössten Hindernisse, den Benzinverbrauch zu senken.

      Sie gehören zu den sogenannten Öl-Pessimisten und sprechen von einem nahenden Oil-Peak. Professor Ken Deffeyes behauptet, die weltweite Produktionsspitze werde bereits am kommenden Thanksgiving-Tag erreicht. Ist dies nicht Panikmache?

      Ken will nur provozieren. Nur gibt es für 95 Prozent der Reserven keine unabhängige, verlässliche Nachprüfung. Ich vermute stark, dass Saudi-Arabien nur 30 Prozent der ausgewiesenen Reserven im Boden hat und in der Realität sogar nur noch 15 Prozent vorhanden sind, weil sie die Felder jetzt derart intensiv auspumpen. Man muss somit den Oil Peak neu definieren. Entscheidend wäre nicht mehr ein Stichdatum, sondern ein Periode von fünf bis zehn Jahren, in der ausreichend und stabil Öl gefördert werden kann. Gemessen an dieser Vorgabe, ist es sehr wahrscheinlich, dass Saudi-Arabien den Gipfel der Förderung überschritten hat. Stimmt meine Annahme, so hat damit auch die Welt den Höhepunkt der Ölproduktion bereits hinter sich.

      Was ist mit Russland? Die unerschlossenen Reserven sollen gewaltig sein und könnten nach Meinung von Geologen die Versorgungslücke decken.

      Wenn sie die Rosabrille abnehmen, sehen Sie, dass die bemerkenswerte Steigerung in Russland nur eine Folge der Rubelabwertung war. Dies erlaubte, eine grosse Menge von vermeintlich billigem Öl zu fördern. Jetzt meldet sich die Realität zurück, und die Produktion sinkt. Mexiko ist am Rand eines Förderkollapses, China ebenfalls. Die Produktion in der Nordsee ist 25 Prozent tiefer als auf dem Höhepunkt 1999. Die Förderung in der Tiefsee wird dieses Jahr den Gipfel erreichen und sinken. Kurz: Es gibt absolut keine Hinweise dafür, dass die Welt einen Rückgang der Förderung in Saudi-Arabien auch nur um 15 Prozent ausgleichen könnte.
      Avatar
      schrieb am 10.11.05 13:14:53
      Beitrag Nr. 3 ()
      Hallo oilrig!

      Also ein weiterer Ölpreispessimist:
      "Wir müssen in den kommenden Jahren mit einem Ölpreis von 200 bis 250 Dollar pro Fass rechnen."

      Auf jeden Fall Danke für den differenzierten und guten Beitrag!

      Grüße
      D.
      Avatar
      schrieb am 10.11.05 13:57:23
      Beitrag Nr. 4 ()
      [posting]18.736.948 von Durchdenker am 10.11.05 12:57:19[/posting]@durchdenker.

      Die Spekulation auf weiter fallende Ölpreise erfordert Mut. Mut, der aufgrund des schlechten Chance/Risiko-Verhältnisses wohl kaum belohnt werden wird.

      Lies den Artikel den oilrig (Danke dafür) eingestellt hat.
      Wenn du auf Öl setzen willst, kauf ölwerte.
      Alternativ landwirtschaftliche Rohstoffe, aus denen Ersatzsprit gemacht werden kann. (Zucker, Sojabohnen, Raps).

      Spin
      Avatar
      schrieb am 10.11.05 14:17:17
      Beitrag Nr. 5 ()
      danke für die Blumen.

      Spindocter gebe ich prinzipiell Recht; investiere in Ölaktien (z.B. Canadian Natural Ressources, Dragon Oil oder BMB Munai) und mit den Gewinnen gewichte zunehmend in Richtung "Grüne Aktien" über die nächsten Jahre.

      Optionsscheine sind eine recht heikle Sache und ohne genug Zeit und Nerven geht da gar nichts.

      Natürlich gibts auch Zeiten wie die lettzen Wochen, in denen du auch mit Puts gewinnen kannst, aber wir befinden uns in einem langristigen Bullenmarkt:rolleyes:

      Aktuelle Infos über das Ende des Ölzeitalters gibt es derweil hier:

      http://f27.parsimony.net/forum67590

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      Avatar
      schrieb am 10.11.05 14:29:12
      Beitrag Nr. 6 ()
      Werde einfach abwarten, was die nächsten Wochen mit dem Öl passiert. Wenn Öl unter 55$ fällt ist das das Signal einer nachhaltigen Entwicklung nach unten für mich. Und damit das Zeichen meine Spekulation zu tätigen.
      Dann ist wieder ein Nieveau von 30-45$ denkbar!


      ps. Abgesehen von den berechtigten globalen Argumenten- etwa den optimistisch-falschen Schätzungen über die Saudireserven - macht euch das abrupte Abfallen des Öls in kurzer Zeit nicht stutzig?
      Avatar
      schrieb am 10.11.05 14:35:41
      Beitrag Nr. 7 ()
      ps.:
      Die 4 Jahre und die Verdreifachung in meinem Ausgangsposting bezog sich au den Zeitraum 2002-2005, nicht die Zukunft!

      Das Platzen der Blase auf die letzten Wochen mit der rasanten Entwicklung von 70$ auf 60$!
      Avatar
      schrieb am 10.11.05 15:02:51
      Beitrag Nr. 8 ()
      Kannst du mal erklären welchen "Einbruch" du meinst?



      (Korrekturen sind in einem Aufwärtstrend so natürlich wie das Lachen eines Kindes.)





      Und die Spekulation:

      Die rote Linie(Hedge-Fonds) und die Grüne ("kleine Spekulanten") zeigen an das die sog. "Spekulanten" derzeit auf fallende Kurse zocken. Ohne sie wäre der Preis also noch höher!




      Soviel zum Thema "spekulative Blase"





      die Verdreifachung in meinem Ausgangsposting bezog sich au den Zeitraum 2002-2005

      Seit seinem inflationsbereinigtem Hoch aus dem Jahr 1980 ist der Ölpreis um fast 40% gefallen. Alles eine Frage des Zeitraums.:rolleyes:



      Indien her, China hin, die Nachfrage hat sich wohl kaum innerhalb von 4 Jahren verdreifacht!

      Muss sie auch nicht! In den 70ern reichte ein Einbruch beim Angebot von weniger als 20% um den Preis von weniger als 2$(!) in 1970 auf über 30$ 1980 zu katapultieren.





      Vor allem: Das Maximum der Förderung folgt mit einer gewissen Verzögerung dem Maximum der Entdeckungen. Das weiß man aus Erfahrung von einzelnen Feldern und Förderregionen. Das Maximum der Funde war 1960. Wo bleiben die neuen Funde, die das Öl billig bleiben lassen?

      ?
      Avatar
      schrieb am 11.11.05 00:55:51
      Beitrag Nr. 9 ()
      @ Steigerwälder

      1."Kannst du mal erklären welchen " Einbruch" du meinst? "
      Den im Oktober. Wenn man sich in den WO-Graphiken den 3Monats- oder 6Monatschart für Öl anguckt, gibt es da ein richtiges Problem das genau zu zeichnen. Da kommt dann nur so ne schräge Linie. Anders gesagt: ein steiler Abfall.
      Natürlich muss sich noch erweisen, dass das mehr als eine Korrektur ist, dann hättet ihr alle natürlich recht. Ich vermute aber, dass die eine Trendwende ist, wegen des steilen Abfallens und weil der Anstieg so übermäßig schnell war.
      Analog einer Spekublase bei Aktien oder Börsen. Wobei ich weiß, dass dies nicht völlig mit einem Rohstoff vergleichbar ist, dessen Angebot und Nachfrage anders ist, als die nach einer Aktie.

      2."Und die Spekulation:Die rote Linie(Hedge-Fonds) und die Grüne (" kleine Spekulanten" ) zeigen an das die sog. " Spekulanten" derzeit auf fallende Kurse zocken. Ohne sie wäre der Preis also noch höher! "

      Wer ist dann die blaue Linie? Die Unternehmen? Muss nicht ein Ausgleich der Spekulation erfolgen, im Sinne einer Parität von Calls und Puts oder zocken wirklich alle auf Fallen?

      3. Als Ergänzung: Habe nicht vor in Ölputs oder ähnliche Optionsscheine zu gehen, sondern habe eine andere Anlage im Auge, die mit Öl korreliert ist. Mag man anmaßend fnden, wenn ich hier als zugegebener Rohstofflaie etwas anderes denke, als alle Profis:rolleyes:. Aber ich verlasse mich letztlich auf meine, wenn auch datenunterfütterte, Intuition. Die hat mich noch nie getäuscht. Habe einige Deals hinter mir, die extrem antizyklisch und gegen die Marktmeinung waren, gingen aber immer auf. Ich tues nur, wenn ich mir in meinem System mit allen Fakten ganz klar bin, alle Fakten aus meiner Interpretation in eine Richtung weisen.
      (100% sicher kann man sich nie sein, aber es gibt einen Unterschied zwischen datenbasierter, systematischer Analyse und reiner Zockerei.)

      Dies ist jetzt auch der Fall. Warte noch ein, zwei Wochen, weil ich son Übervorsichtiger penibler Rechner bin,;) bin mir aber sicher, dass Öl platzen wird.
      Warten wirs ab, die Zeit wirds erweisen.
      Avatar
      schrieb am 11.11.05 11:26:11
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]18.747.274 von Durchdenker am 11.11.05 00:55:51[/posting]Schonmal darueber nachgedacht, dass die Korrektur des Oelpreises etwas mit der Freigabe der strategischen US Oelreserven zu tun hat ?

      Wie man der Grafik entnehmen kann entwickelt sich der Oel- und Gaspreis meist im Tandem. Im September, als die Reserven freigegeben wurden, kam es zu einer unterschiedlichen Entwicklung ( es gibt keine strategischen Gasreserven).



      Man kann also ablesen wo ungefaehr der Oelpreis ohne Freigabe der Reserven stehen wuerde.

      Den ganzen Artikel kann man hier nachlesen :

      http://www.financialsense.com/Market/daily/wednesday.htm

      Cheers
      Ngemelis
      Avatar
      schrieb am 11.11.05 15:05:35
      Beitrag Nr. 11 ()
      [posting]18.747.274 von Durchdenker am 11.11.05 00:55:51[/posting]1. Man kann darüber natürlich geteilter Meinung sein. Rohstoffzyklen dauern aber normal sehr lang und diese Korrektur ist nicht die erste ihrer Art im langfr. Trend.

      2. Die blaue Lineie sind die "Insider": Ölproduzenten und Raffinerien bspw. Sie zocken derzeit auf steigende Kurse und bilden das Gegengewicht zu den "Spekulanten". Im langjährigen Vergleich performen sie immer besser als alle anderen Gruppen.
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 15:24:56
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Ngemelis

      "Schonmal darueber nachgedacht, dass die Korrektur des Oelpreises etwas mit der Freigabe der strategischen US Oelreserven zu tun hat ?"

      Das Argument würde die ganze Sache natürlich auch erklären!

      Aber ist die Graphik überhaupt stichhaltig? Kann man Ölpreisschwankungen zwischen 30$und 75$ mit Gaspreisschwankungen zwischen 5$ und 15$ vergleichen? Ist das nicht ein völlig verschiedenes Preisnieveau,was nur hinhaut,wenn man die Skalen so wählt,dass sie die Preise auf demselben Nieveau zeigen?

      Ist die Situation (Angebot-/Nachfragerelation)auf dem Öl-und Gasmarkt ÜBERHAUPT vergleichbar?:confused::confused::confused:

      Bitte um Aufklärung!
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 15:40:40
      Beitrag Nr. 13 ()
      Die grossen Zocker haben sich längst aus ihren calls verabschiedet!!! Öl geht volle Pulle runter und die ganzen Experten hier im Board machen ein dummes Gesicht!!!!!!!!!!!!!!!!! Man kann sich auch mit Argumenten überfrachten!! Pieksöl, schlechtes Essen auf Bohrplattformen, Farbige in Nigeria, verrostetes Ventil in Saudiarabien..............etc. Öl will runter und die "Grossen" ziehen euch alle wieder mal ab.........................!!!!!!!!!!:cool::cool::cool:
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 15:59:19
      Beitrag Nr. 14 ()
      Hallo raubritterloulou!

      WitzigerName,by the way!

      Das mit den überfrachteten Argumenten habe ich auch schon gedacht. Bei allem Respekt vor dem großen Faktenwissen,das hier im Forum vorhanden ist, oft werden Fakten doch herangezogen, um eine bereits bestehende Meinung zu untermauern. Rationalisierung von Meinung und Impulsen könnte man das überschreiben. Hat man eine Meinung gebildet und verfestigt, so will man sie auch behalten. Umso mehr,wenn man investiert ist und daher einen hohen Rechtfertigungsdruck hat, da sonst buchstäblich, eine Welt zusammenbricht, monetär,wie intelektuell.

      Meine auch beim Lesen vieler alter Postings ein unglaubliches Festhalten an der 1999er,2000er-Euphorie gesehen zu habne,als diese längst abgestürtzt war,genauso wie viele jetzt immer noch notorisch den großen Crash bei Aktien herbeireden wollen.

      Auch beimÖlmag das so sein. Bin mir sicher,dasssollte der Preis unter 50 oder sogar 40 $ fallen das viele noch asl "Korrektur" abtun würden.
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 18:23:07
      Beitrag Nr. 15 ()
      Wir sehen uns wieder im nächsten Jahr auf dem Weg in die Dreistelligkeit !:D
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 18:38:50
      Beitrag Nr. 16 ()
      Genau dieses Denken, dass es sich nur um eine Korrektur handele sehe ich auch bei den Solarstromfreunden! Nachdem sich alle gesundgestossen haben geht der Aktienbestand langsam auf die Kleinanleger über. Langsam werden die Bestände bei den Banken und Fonds heruntergefahren, aber Veröffentlichungen über die grenzenlosen Wachstumschancen werden in den Medien forciert. Der "gute" Ökomensch investiert sein Weihnachtsgeld in Solar und wundert sich dass der Boom vorbei ist. Er hält das Ganze für eine gesunde Korrektur mit günstigen Einstiegschancen, und zwar so lange wie die positiven Meldungen förmlich aus den Medien quellen!!! Nun steigt aber das Öl nicht mehr und sobald sich die Analysten aus der Deckung bewegen fällt Solar wie ein Stein!!! Danach kommen Zeitungsberichte über das doch sehr ambitionierte KGV von Sonnenstromanbietern und das doch jeder hätte sehen müssen dass der Markt überhitzt war!!! Das Spiel hatten wir beim Neuen Markt, beim Öl, als der Dax bei 2300 war und jetzt auch bei den Ökofuzzis!! Leute erkennen die Trendwende nicht und glauben an eine einfache Trendfortschreibung, teilweise durch abstruse Charttechnik untermauert!!!:cool::cool::cool:
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 19:23:36
      Beitrag Nr. 17 ()
      Das Solar und Wind völlig überteuert ist, ist doch klar.
      Nur beim Öl sieht die Sache da anders aus. Öl wird nicht einfach nur zu Energiezwecken genutzt:D. Der Verbrauch und die Nachfrage nach Öl steigen kontinuierlich an, aber die Reserven schwinden. Wie wird sich da wohl der Ölpreis entwickeln... ;)
      Avatar
      schrieb am 12.11.05 19:40:03
      Beitrag Nr. 18 ()
      Es gibt ausreichend Reserven!! Hier wird über ein Problem geresdet was auf die Menschheit zukommen wird!!! Aber nicht morgen sondern in 50 Jahren!!! Zumindest in diesem Zeitrahmen wird es ein auf und ab bei den Preisen geben, schon weil ein zu hoher Preis Abstinenz hervorruft!!! Ist halt so wie bei der Tabaksteuer in Deutschland! Selbst der Ami ist mittlerweile bereit seine Machokiste manchmal stehen zu lassen..................!!!:cool::cool::cool:
      Avatar
      schrieb am 13.11.05 17:43:22
      Beitrag Nr. 19 ()
      Korrektur, oder Blase, oder nachhaltige Korrektur? Die nächsten Wochen werdens erweisen!
      Wer allerdings bei einem Abfall unter 55, 50 oder gar 45 Dollaren noch an eine Korrektur, die in einem nachhaltigen Aufwärtstrend liegt glaubt, dem ist auch nicht mehr zu helfen.:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 19.11.05 13:07:13
      Beitrag Nr. 20 ()
      Liebe Freunde der Ölpreisspekulation!

      Habe mich mit Tagesweisem Jubeln zurückgehalten, um nicht zu einem der zahlreichen WO-tagesorakel zu werden, die jeden Tag was anderes sagen.;)
      Nach einer weiteren Beobachtungswoche des Öls muss ich aber feststellen, dass der Preis schon wieder stark gefallen ist auf 57,40$. Dies geht Konform mit meiner Prognose der Bereinigung einer spekulationsgetriebenen Blase am Ölmarkt!

      Selbst, wenn man die Saisonalität berücksichtigt, die von vielen im Ölforum zu Recht betont wird, geht dies Abfallen vermutlich schon über ein bloß saisonales Geschehen hinaus. Wenn der Ölpreis bloß eine saisonale Verschnaufpause einlegen würde, so würde er nicht in nur 3Monaten um 20% einbrechen, wie seit Ende August geschehen. Spätestens bei 30% vom Höchstkurs, also bei 49$ ist eine Korrektur eingeleitet!!!

      Lassen wir die Realität erweisen, wer Recht hat, die Ölpreispessimisten oder die, die vom Platzen einer Blase reden.

      Gruß
      D.
      Avatar
      schrieb am 20.11.05 12:02:01
      Beitrag Nr. 21 ()
      Der hohe Ölpreis rettet unseren A...!

      Schwachsinn was?
      Ich denke nicht. Wer sich näher mit dem Thema beschäftigt, der stolpert über den Begriff Peak-Oil. Der Zeitpunkt, an dem die Weltölproduktion anfängt zu sinken wird so genannt. Der Zeitpunkt ist noch nicht festgelegt. Fest steht, dieses Ereignis wird eintreten. Das wird der finale Ölschock.

      Wäre es nicht toll,wenn bis zu diesem Zeitpunkt der Ölpreis niedrig bleiben würde. Man bräuchte sich über nichts Gedanken machen. Nicht über Spritpreise, nicht über alternative Treibstoffe, nicht über Solarenergie,Windkraft, Kernfusion usw.
      Man würde einfach sorglos weiterleben.
      Und wenn dann der Peak kommt, herrscht halt das Gesetz des Stärkeren. Die USA werden sich dann mit allen Mitteln die restlichen Reserven sichern.
      Und wir sind im A.....

      Spin
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 00:00:56
      Beitrag Nr. 22 ()
      @ Spindoctor #21

      Ich möchte in diesem Zusammenhang nochmal betonen, dass ich das Konzept Peak-Oil grundsätzlich für plausibel halte. Nur ist die Frage, ob der Momentane Ölpreishöhenflug schon der Beginn von Peakoil ist, allgemeiner, ob es jetzt oder in xJahren eintritt.

      Immerhin hat man schon in den 70ern vom baldigen Ende des Öls orakelt.

      Auch denkbar, dass statt einem Riesenölpreis ab einem gewissen Nievau doch recht schnell ALternativtechnologein aus dem Boden gestampft werden. Biodiesel, Kernkraft, usw..

      Grüße
      D.
      Avatar
      schrieb am 21.11.05 20:19:18
      Beitrag Nr. 23 ()
      Beim Lesen diverser Öl-Threads...
      Nachdenklich bezüglich Peak-oil stimmt mich auch, dass der ölpreis gerade seit 2002 von 20$ auf jetzt zeitweise 70$ geradezu explodiert ist. Das kann ich mir kaum mit globalen ökonomischen Faktoren wie Angebot oder Nachfrage erklären. Das scheint mir eine Blase, denn weder hat sich das Angebot innerhalb von 3 Jahren gedrittelt, noch hat sich die Nachfrage verdreifacht.

      Mag sein, dass diese Blase auch von Angst etwa wegen politischer Fragen in dem Komplex Terrorkrieg-US-Politik-Irakfrage-Iran getrieben ist.
      Es soll mir jedenfalls erst mal einer die exakten ökonomischen Fakten zeigen, die diese Explosion rechtfertigen. Das die Araber-Staaten ihre Reserven zu hoch angeben ist auch noch kein Beweis, solang das Öl noch sprudelt.

      Grüße
      D.
      Avatar
      schrieb am 22.11.05 22:22:31
      Beitrag Nr. 24 ()
      # 23

      Warum zerbrichst Du Dir Deinen Kopf darüber, warum der Preis dort ist, wo er ist ? Der Preis hat immer Recht !
      Es gibt keinen Mangel an Öl --für den, der es bezahlen kann-- und keinen Überschuß. Es gibt nur den Preis, als Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage , eine uralte ökonomische Regel. Ist er hoch, wie jetzt,bzw. seit Jahren steigend, muß sich etwas Grundsätzliches in der Beschaffung geändert haben. Was das ist, werden wir vielleicht rückblickend in fünf bis 10 Jahren analysieren können.Im Moment wohl kaum. Auf die "exakten ökonomischen Fakten":D:D, die Dir jemand zeigen soll, wirst Du wohl noch etwas warten müssen ! Es gibt aber mittlerweile einige 100 Links zu diesem Thema im Internet (nicht nur bei wo:),in denen man sich ausführlich informieren kann.Deine These, daß sich z.B. das Angebot dritteln muß, um eine Verdreifachung im Preis zu bewirken, ist völlig absurd. Bei einen Basisrohstoff wie Öl langt eine Verknappung von 3-5 %, um eine Preisexplosion von 50 - 60 % zu erzeugen, nicht erst seit heute, sondern zu allen Zeiten.Wobei es völlig wurscht ist, ob dies auf der Nachfrage-oder Angebotsseite eintritt . Dieses Wissen hat jeder Amateur-oder Hobby-Rohstoffspekulant ( zu denen ich mich auch zähle) in den ersten zwei Tagen gelernt. Sollte sich das Angebot dritteln, hätten wir nicht nur einen exponentiellen Preisanstieg, dann hätten wir einen Krieg innerhalb von 24 Stunden, dann wäre Schluß mit lustig
      Im übrigen, wenn Du so sehr von einer Blase beim Ölpreis überzeugt bist, warum kaufst Du nicht Puts bis zum Abwinken ? Wer hindert Dich daran eine Kontraposition zu beziehen ? Ich würde mir daran nicht die Finger vebrennen wollen. Die Irrationalität von Märkten und Preisen kann nämlich länger anhalten, als das Geld des Anlegers. Ist ein Zitat von Keynes.

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 23.11.05 00:32:07
      Beitrag Nr. 25 ()
      @ Looe #24

      1."Warum zerbrichst Du Dir Deinen Kopf darüber, warum der Preis dort ist, wo er ist ? Der Preis hat immer Recht !
      Es gibt keinen Mangel an Öl --für den, der es bezahlen kann-- und keinen Überschuß. Es gibt nur den Preis, als Ausgleich zwischen Angebot und Nachfrage , eine uralte ökonomische Regel."

      Der Preis einer Sache hat nicht immer Recht. Ein Preis kann auch durch eine künstliche Nachfrage getrieben werden, die kein Indikator für echten Bedarf ist - was natürlich schwer nachzuweisen ist.
      Bezogen auf das Öl kann ich mir denken, dass viele Gruppen, eben weil der Preis unberechnbar ansteigt, anfangen Öl zu horten, dass sie gar nicht(ver-)brauchen, also künstliche Nachfrageüberhöhung.


      2. "Ist er hoch, wie jetzt,bzw. seit Jahren steigend, muß sich etwas Grundsätzliches in der Beschaffung geändert haben. Was das ist, werden wir vielleicht rückblickend in fünf bis 10 Jahren analysieren können.Im Moment wohl kaum. Auf die " exakten ökonomischen Fakten" , die Dir jemand zeigen soll, wirst Du wohl noch etwas warten müssen !"

      Du kennst sie also auch nicht, bist Dir dennoch sicher, dass es sie gibt.

      3. "Deine These, daß sich z.B. das Angebot dritteln muß, um eine Verdreifachung im Preis zu bewirken, ist völlig absurd. Bei einen Basisrohstoff wie Öl langt eine Verknappung von 3-5 %, um eine Preisexplosion von 50 - 60 % zu erzeugen, nicht erst seit heute, sondern zu allen Zeiten.Wobei es völlig wurscht ist, ob dies auf der Nachfrage-oder Angebotsseite eintritt . Dieses Wissen hat jeder Amateur-oder Hobby-Rohstoffspekulant ( zu denen ich mich auch zähle) in den ersten zwei Tagen gelernt."

      Ich bin auch kein Rohstoffspekulant. Ich stelle hier nur ein paar Fragen, die mir äußerst wichtig und schlüssig erscheinen, weil beim Öl anscheinend alle hier einer Meinung sind. Genauso wie ich bei einer Internetaktie fragen würde, warum "Fantasie" denn Umsatz ersetzen kann, ohne ein Informatiker zu sein, so frage ich mich beim Öl, wie eine exponentielle Steigerung in 3 jahren von 20auf 70$ denn noch mit Angebot und Nachfrage erklärt werden kann, ohne ein Rohstoffexperte zu sein. Das ich da teilweise etwas grobmaschig argumentiere, etwa mal vereinfachte Beispiele mit Verdreifachung durch Verdrittelung bringe mag man mir nachsehen. Dann ist es also Verdreifachung durch eine Nachfrageerhöhung um ca 20% die eine Verdreifachung erzeugt Deiner Rechnung nach? Und bei 60 % Nachfrageänderung vertausendfacht sich dann der Preis, gelle?
      Aber Polemik beiseite, ich denke, dass solche einfachen Fragen, freilich mit Expertentum unterfüttert, die Wurzel einer gelungenen Spekulation sind. Die einfachen Fragen die keiner mehr stellt.

      4. "Im übrigen, wenn Du so sehr von einer Blase beim Ölpreis überzeugt bist, warum kaufst Du nicht Puts bis zum Abwinken ? "

      Weil ich abwarte, bis der ölpreis nachhaltig den Trendkanal nach unten durchbricht, so dass ich meine These vom Platzen einer Blase bestätigt finde.
      Avatar
      schrieb am 23.11.05 13:20:29
      Beitrag Nr. 26 ()
      Sehr informativer thread hier.
      Lese gerade `Der Öl-Faktor`. Öl ist ein faszinierendes Thema.
      Ein Grundgedanke hat sich bei mir festgesetzt.
      Die Öl-Faktor Autoren haben sich bei einem Thema gründlich verschätzt. Der Abhängigkeit der Witschaft (im speziellen der Aktienbörse) von den Energiepreisen. Danach hätten die Börsen in diesem Jahr viel stärker negativ reagieren müssen. Haben sie aber nicht. D.h. die Weltwirtschaft kann mit einem Ölpreis von 60 $ leben.

      Jetzt nennt mir bitte einen Grund, warum die Produzenten den Preis wieder sinken lassen sollten.

      Es gibt keinen.

      Spin
      Avatar
      schrieb am 23.11.05 13:24:31
      Beitrag Nr. 27 ()
      @#1

      Der Zusammenhang zwischen der Rohstoffversorgung und Rohstoffpreis ist nicht linear. Bereits eine Verknappung des Rohstoffs um 1% (1% weniger Angebot als Nachfrage) kann zu einer Verdopplung der Preise führen. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 23.11.05 16:52:27
      Beitrag Nr. 28 ()
      @spindoctor #26

      "Die Öl-Faktor Autoren haben sich bei einem Thema gründlich verschätzt. Der Abhängigkeit der Witschaft (im speziellen der Aktienbörse) von den Energiepreisen. Danach hätten die Börsen in diesem Jahr viel stärker negativ reagieren müssen. Haben sie aber nicht. D.h. die Weltwirtschaft kann mit einem Ölpreis von 60 $ leben."

      Eine weitere wichtige Frage. Wie kommt es, dass die Börsen, die ja angeblich schon auf jede kleinste Ölpreisänderung eine empfindliche Reaktion zeigen ( zumindest orakeln die Kommentatoren der Börse gern vom Öl, wenn der Dax mal fällt und das Öl um 1% steigt), auf so eine gigantische Preiserhöhung nicht oder kaum reagieren?

      Antworten?

      Vielleicht sieht man den Ölpreis momentan nur als saisonales Zwischenhoch?
      Vielleicht hat die Wirtschaft Infos übers Öl die wir nicht haben?
      Vielleicht ist die Wirtschaft doch nicht so ölabhängig?

      Grüße
      D.
      Avatar
      schrieb am 24.11.05 23:40:03
      Beitrag Nr. 29 ()
      # 25 und # 28 Hallo Durchdenker,

      habe Deine beiden Antworten aufmerksam gelesen. Meine These, daß der Preis einer Sache immer Recht hat , war hier speziell auf den Ölpreis gemünzt, der Dir unnatürlich hoch erscheint.Wenn wir uns darauf verständigen können, daß in den Preis (hier Ölpreis) nicht nur die momentane Angebots/Nachfragesituation , sondern auch Faktoren, wie : 1. Langfristige Lieferfähigkeit, 2. LIEFERBEREITSCHAFT, Sicherheit der Transportwege (Hurricans, Terror etc), 3. undurchsichtige Lage bei der Entwicklung von Alternativenergien,4. Politische Risiken (Krieg), um nur die wichtigsten zu nennen, einfließen, dann ist es doch verständlich, daß ein Rohstoffpreis weit über das normale Maß hinausschiessen kann, weil der Markt die Risiken eben so einschätzt, wie sie sind. Zumindestens momentan. Zu Punkt 4 (Krieg) : Früher hätte man gesagt, bei diesen Preisen ist ein Krieg "eingepreist". Ich möchte das nicht behaupten, weil ich Kriege nicht mag und sie auch nicht herbeireden will, aber ich möchte das auch nicht ausschließen ! Zu Punkt 2 Lieferbereitschaft vielleicht ein paar Ergänzungen: Wir , d.h. die Verbraucherländer,gehen bei allen Vorausagen davon aus, daß unsere Lieferanten (Opec etc) grundsätzlich bereit sind, bis an die Grenze ihrer Produktionsfähigkeit zu liefern Es war ja nie anders gewesen und etwas anderes ist für uns völlig undenkbar. Das könnte sich als folgenschwerer Irrtum herausstellen !
      Ein Land wie Saudiarabien, mit dem schnellsten Bevölkerungswachstum der Welt (derzeit fast 4 %) und mittlerweile dem höchsten pro Kopfverbrauch an Energie (sie haben in diesem Jahr wohl die Amerikaner übertroffen), wird, selbst wenn die Förderkapazität auf gleicher Höhe bleibt, in wenigen Jahrzehnten kaum noch einen nennenswerten Beitrag zum Export leisten können.
      Wenn man darüber hinaus einen natürlichen "Decline" von ca. 2 % /Jahr in naher Zukunft bei der Produktion unterstellt und davon ausgeht, daß die Reserven des Landes deutlich kleiner sind, als öffentlich zugegeben, die technologischen Risiken, die sich aus den neuen Fördertechniken ergeben(immense Wasserzugabe, Horizontalbohrungen)offensichtlich ignoriert werden,dann muß man befürchten, daß dieses Land in 2-3 Generationen eventuell sogar Netto-Importeur von Öl wird.Dies würde die Staatsführung des Landes vor eine Jahrhundertentscheidung stellen: 1. Produzieren bis zum Abwinken und nach uns die Sintflut (besser hier wohl die Sandflut) oder 2. schrittweise Drosselung der Förderung auf ein Maß, wie es für dieZukunft des eigenen Landes und der eigenen Bevölkerungnotwendig ist , ohne Rücksicht auf die sog. Weltwirtschaft (dahinter verstecken sich eh nur die Interessen der Industrienationen) zu nehmen. Wer will es den Staatsführern der Opec denn verdenken, wenn ihnen die Zukunft ihrer Enkelkinder wichtiger ist, als die Gegenwart der Amerikaner/Europäer.Warum sollen sie das Öl für 20- 40 oder 60 $ an uns verkaufen, wenn zukünftige Generationen ev. ein Vielfaches dieses Preises erzielen könnten oder es für den eigenen Bedarf benötigen. Daß der Markt solche Risiken nicht ausschließt, siehst Du am derzeitigen Preis. Das o. Gesagte gilt sinngemäß auch für andere Staaten im Nahen Osten, wie Kuweit, Iran, Irak etc
      Sollten die o.a. Risiken nicht nur theoretischer Natur sein, sondern ganz real werden, was ich persönlich nicht hoffe, und sich vom timing sogar addieren- also Krieg + Hurrican+ Lieferstopp- was einer apokalyptischen Vorstellung gleichkäme-, dann kannst Du an die jetzigen 60 $ ruhig noch eine Null dranhängen und liegst immer noch gut. Fazit : Zukünftige Knappheiten, ob real oder nur befürchtet, können Preise in völlig irrationale Höhen treiben.
      Trotzdem oder besser gesagt gerade deswegen gilt das Gesetz: im Preis ist alles enthalten, auch die Irrationalität. Ändert sich die Lage, ändern sich auch die Preise , und zwar blitzschnell. Der Versuch, mit einer zwingenden Logik derartige Preisbewegungen als falsch oder zu hoch einzustufen, ist gefährlich.

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 25.11.05 00:00:43
      Beitrag Nr. 30 ()
      # 26 @ Spindocter

      Das hoffe ich zwar auch, daß die Börsen mit diesem Preis leben können, sicher bin ich mir nicht. Es ist imo viel zu früh, hier ein Fazit zu ziehen. Die langfristigen Wirkungen solcher Preis-und Kostenschübe werden sich in den Bilanzen vieler Firmen erst nach einigen Jahren, dann aber dramatisch, zeigen. Eine ähnliche Erfahrung gab es bereits in den 70igern. 1973 im Oktober stieg der Preis von 2.80 $/Barrel auf ca. 10-12 $ und zwar fast über Nacht. Die langfristigen Auswirkungen auf die Weltwirtschaft waren äußerst negativ: Die Zunahme der Arbeitslosigkeit in der alten BRD von ca. 0.5 auf 2.0 Mio fiel nicht zufällig in diesen Zeitraum, die Verteilungskämpfe nahmen an Schärfe zu und die Weltbörsen stagnierten fast 10 Jahre bis 1982 ! Die beginnende Staatsverschuldungen vieler Länder hatte hier ihre vermutlich größte Ursache, ein Problem, das bis heute nicht gelöst ist. Diesmal wird es nicht anders. Nur das diesmal die ökonomischen Verwerfungen wesentlich größer sein werden, als damals. Wart mal 2-3 Jahre ab, wo die Börsen dann stehen.

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 25.11.05 09:36:38
      Beitrag Nr. 31 ()
      [posting]18.973.881 von Looe am 25.11.05 00:00:43[/posting]Allerding gibt es heute einen gravierenden Unterschied zu den 70`ern.
      Es gibt mehr Industriezweige, die unabhängig vom Öl ihre Gewinne generieren.
      Die Solarenergie profitiert sogar vom hohen Ölpreis. in dieser Beziehung hilft uns der hoho Ölpreis sogar, die Forschung und Produktion von alternativen energieen voranzutreiben.

      Spin
      Avatar
      schrieb am 27.11.05 16:23:13
      Beitrag Nr. 32 ()
      @ Looe #29

      Außerordentlich wichtiger Beitrag!

      Ich möchte mal die folgenden Punkte aufgreifen, die sich mit der Natur des Ölpreises beschäftigen:


      1. " Wenn wir uns darauf verständigen können, daß in den Preis (hier Ölpreis) nicht nur die momentane Angebots/Nachfragesituation , sondern auch Faktoren, wie : 1. Langfristige Lieferfähigkeit, 2. LIEFERBEREITSCHAFT, Sicherheit der Transportwege (Hurricans, Terror etc), 3. undurchsichtige Lage bei der Entwicklung von Alternativenergien,4. Politische Risiken (Krieg), um nur die wichtigsten zu nennen, einfließen, dann ist es doch verständlich, daß ein Rohstoffpreis weit über das normale Maß hinausschiessen kann, weil der Markt die Risiken eben so einschätzt, wie sie sind."

      2. "Daß der Markt solche Risiken nicht ausschließt, siehst Du am derzeitigen Preis."

      3. "Trotzdem oder besser gesagt gerade deswegen gilt das Gesetz: im Preis ist alles enthalten, auch die Irrationalität. Ändert sich die Lage, ändern sich auch die Preise , und zwar blitzschnell. Der Versuch, mit einer zwingenden Logik derartige Preisbewegungen als falsch oder zu hoch einzustufen, ist gefährlich."

      Das ist ganz wesentlich, dass der Preis eben nicht nur Angebot und Nachfrage ist, sondern auch Schätzung von anderen Faktoren, z.B. der politischen Stabilität. Genau dies ist es, was ich mit Sekulationsgetriebenem Preis meinte. Der Preis ist hoch, weil etwa der Markt schätzt, dass es Probleme politischer Art im Irak, im Iran und im Nahen Osten gibt. Diese Spekulationen auf die politische Lage sind natürlich keine reinen Luftblasen, sondern durchaus Kalkulation von Faktoren, welche den Preis stark prägen, oder prägen können.
      Andererseits sind diese Schätzungen des Marktes über Sonderfaktoren, nehmen wir als anders Beispiel eben die Lieferbereitschaft, oft doch sehr gewagt und jedenfalls nicht exaktes Abbild der Angebots- und Nachfragesituation.

      Eben darauf würde ich spekulieren. Oft liegt der Markt mit seiner Schätzung dieser Zusatzfaktoren gut, oft liegt er relativ gut, oft liegt er auch sehr weit von der Realität entfernt ( etwa unmittelbar nach dem 11. September). Ziel ist nun, die Momente zu finden, wo der Markt sich beim Ölpreis durch falsche Schätzung von Faktoren -etwa Überschätzung der Terrorgefahr- sehr weit von der Realität entfernt, somit auch eben der Preis unrealistisch und daher korrekturanfällig ist.

      Mag sein, dass ich mich täusche, wenn ich das im Moment so sehe, aber das ist eben das Risko der Spekulation. Man hat Gründe und Argumente, aber keine absoluten Sicherheiten.
      Schlauer ist man hinterher.

      Grüße
      D.

      ps.
      Glaube nicht das die Saudis vernünftig werden und zu einer "Öldiät" übergehen.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 14:32:24
      Beitrag Nr. 33 ()
      Und er fällt und fällt und fällt...

      Heute bei 56,29$ (laut WO). So langsam ist das keine saisonale Bereinigung mehr. Wie man aus den langjährigen saisonalen Verläufen sieht, gibt es immer in dieser Zeit eine Korrektur saisonaler Art,vom Hoch Ende September bis Februartief.
      Doch diese fällt eben nicht aus einem bestimmten Rahmen. Tut sie dies,so bildet sich anscheinend ein neues Preisnieveau, dass auch im nächsten saisonalen Anstieg den alten Höhepunkt nicht wieder erreicht: sprich eine Korrektur!

      Dies zeichnet sich meiner Meinung nach ab. Spätestens wenn der Preis unter 49$ oder in anderen Worten ein Drittel vom Hoch abfällt, so erleben wir die Korrektur,worauf alles hinauszulaufen scheint.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 15:12:42
      Beitrag Nr. 34 ()
      @Durchdenker
      Genau das wird nicht passieren!
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 15:38:48
      Beitrag Nr. 35 ()
      @ Punicamelon

      Woher nimmst Du Dein Wissen, dass es nicht passiert?
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 15:42:02
      Beitrag Nr. 36 ()
      Wir stehen schon am unteren Rande des Trendkanals eines intakten Aufwärtstrends. Charttechnisch gesehen darf es jetzt höchstens noch ein paar Dollar fallen, sonst bricht der Damm und wir finden uns auf einmal bei 40,30 oder weniger Dollar wieder. Kann jeden Tag passieren.
      Avatar
      schrieb am 06.12.05 18:52:02
      Beitrag Nr. 37 ()
      60,70 USD.

      Hmmm. Ob das wirklich das Ende der Korrektur ist, oder bloß die Zwischenkorrektur der Korrektur?
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 15:17:28
      Beitrag Nr. 38 ()
      61,86USD.

      Sieht im Moment nach einer Art Bärenfalle beim Öl aus. Wenns bis Ende Januar so weiter geht, gibt es vielleicht doch keine Korrektur, bzw.hat diese schon bei 55USD geendet.
      Aber warten wirs ab...
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 15:18:38
      Beitrag Nr. 39 ()
      Na endlich die Einsicht! Das klang die letzten Wochen aber ganz ganz Anders bei Dir!
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 08:01:11
      Beitrag Nr. 40 ()
      # 39 :D:D

      # 36 Durchdenker

      Es gibt Stimmen, die meinen daß wir die 40 $ zu unseren Lebzeiten nicht mehr sehen werden. Ich sehe das auch so .

      Gruß Looe
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 16:09:20
      Beitrag Nr. 41 ()
      @ punicamelon #39

      Ich bin durchaus nicht erkenntnisresistent!
      Andererseits will ich erst bis Ende Januar einen Preis über 58USD sehen, bis ich eure Prognosen für richtig halte!;)
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 16:47:04
      Beitrag Nr. 42 ()
      @#41 von Durchdenker
      Schau einfach auf die Ölpreise im Herbst 2006, dann sprechen wir uns an dieser Stelle wieder!;););) Zwischendurch können wir Ostern eine Zwischenbilanz nehmen. Ich glaube stark daran, dass die 55,40Dollar schon das Saisontief waren, vielen spricht dafür. Ansonsten wird das Öl Richtung 80Dollar marschieren, aber wie gesagt, jetzt einfach abwarten und schauen, was passiert!
      Bist du investiert, Durchdenker?

      Gruss Punicamelon
      Avatar
      schrieb am 21.12.05 13:51:14
      Beitrag Nr. 43 ()
      Hallo Punica!

      Danke der Nachfrage, momentan nicht. Ich warte erst mal die Entwicklung bis ca. Januar, Ende Januar ab. Wenn der Ölpreis dann über 56USD bleibt, so bleibe ich passiv. Fällt er, womöglich weit darunter, so nehme ich das als Zeichen einer beginnenden Korrektur, ungeachtet all der Argumente die ihr in deinem "Ölpreis bald bei 80$" Thread bringt. Es muss sich halt eine Tendenz abzeichnen, welche über das saisonale Geschehen hinausgeht, was man ja beachten muss. Wenn man das langjährig gemittelte saisonale Geschehen von der Entwicklung quasi abzieht, so hat man das was wirklich passiert, ob etwa ein neues Preisnieveau erreicht wird.

      Was ich anmerken muss. Ich wollte keineswegs auf das Öl an sich spekulieren, sondern Lufthansa kaufen, wenn der Ölpreis nachhaltig fällt.
      Das dies Sinn ergäbe zeigen mir die Beobachtungen der letzten Wochen: OBWOHL Lufthansa angeblich sein Kerosin zu großen Teilen gehedget hat, somit also Ölpreisunabhängig sein müsste, reagiert die Aktie immer umgekehrt, sowie man es für eine Fluggesellschaft erwartet.
      Fällt das Öl, steigt LH. Steigt das Öl fällt LH. Habe ich jetzt an 12 von 12 Tagen in den letzten Wochen so gesehen. Insgesamt allerdings leichter Aufwärtstrend von LH.

      Im Januar sprechen wir und wieder!

      Grüße und Schöne Weihnachten und guten Rutsch wünscht
      D.


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