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    Artnet AG – Wachstum auf dem Kunstmarkt (Seite 117)

    eröffnet am 15.11.05 15:04:00 von
    neuester Beitrag 23.04.24 14:02:43 von
    Beiträge: 2.960
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      Avatar
      schrieb am 28.08.20 20:03:10
      Beitrag Nr. 1.800 ()
      Ja, so hoch sind meine Erwartungen nicht. Aber das Dschungelcamp brauche ich dann am Abend nach der vHV sicherlich nicht mehr,-))))
      artnet | 6,450 €
      Avatar
      schrieb am 28.08.20 20:00:59
      Beitrag Nr. 1.799 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 64.919.984 von sical am 28.08.20 19:39:42
      Zitat von sical: Schön, dass man die diesjährige HV bei Knabbergebäck und entsprechenden Kaltgetränken auf dem Sofa verfolgen kann.


      an den Unterhaltungswert einer Präsenz HV kann eine virtuelle aber leider nicht rankommen,
      artnet | 6,450 €
      Avatar
      schrieb am 28.08.20 19:39:42
      Beitrag Nr. 1.798 ()
      Schön, dass man die diesjährige HV bei Knabbergebäck und entsprechenden Kaltgetränken auf dem Sofa verfolgen kann.
      artnet | 6,400 €
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 28.08.20 17:59:05
      Beitrag Nr. 1.797 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.495.194 von philojoephus am 15.08.12 11:06:04
      Da hat es der Weng nur bis zur Tür geschafft !! LoL LoL LoL !!
      Zitat von philojoephus: Notizen von der Artnet HV 2012 am 08.08.2012

      Um sich den Ablauf der Hauptversammlung (HV) besser vorstellen zu können, muss man ein bisschen an ein Theaterschauspiel denken. Es gab die verschiedensten Charaktere, aggressive Aktionäre, schweigende Aufsichtsräte (teils mit hochrotem Kopf), ein Notar mit Gipsarm, Vorstände, die ihre Aktionäre offensichtlich direkt anlügen, einem kuschligen Securitymann a la Kaufhauscop, ein Rechtsbeistand, der sich nicht scheute, auch mal direkt auf den Mann zu gehen, um jemand vom Podium zu drängen, ein gespaltenes Publikum und selbst die zwei alten Herren Waldorf und Statler aus der Muppets Show fehlten nicht und erheiterten das Publikum mit lustigen Zwischenrufen. Über große Strecken war es wirklich sehr amüsant, teilweise auch weil sich Vorstand und Versammlungsleiter in massive Widersprüche verstrickten. Es wurde gedroht, gebeten, taktiert.

      Wie der Notar zu einem Aktionär sagte: Sie liefern heute wieder eine große Show ab.

      Vorhang auf.


      11:00 Uhr Beginn (ca. 65 Teilnehmer anwesend)

      - Prof. Walter Rust, der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende, will die Hauptversammlung eröffnen, wird aber gleich vom Kleinaktionär Manfred Klein unterbrochen, der feststellt, dass es „ein kleines Problem“ gibt; er sieht seine Persönlichkeitsrechte dadurch verletzt, dass die Hauptversammlung mittels Lautsprecher in die Eingangshalle des Berliner IHK Gebäudes und damit in die Öffentlichkeit übertragen wird; Er schlägt vor, die Lautsprecher vor dem Saal auszuschalten und die Präsenzkontrolle näher an den Eingang des Versammlungssaales heranzuziehen; der Versammlungsleiter stimmt dem umgehend zu; die Versammlung wird nicht ohne einige Zwischenrufe anderer Aktionäre fortgeführt;
      - Noch ehe der Versammlungsleiter fortfahren kann, stellt Aktionär und Rechtsanwalt Dr. Peter Dreier von der Kanzlei Dreier Riedel Rechtsanwälte aus Düsseldorf (siehe: http://www.ra-dreier.de/site/index.php?ra_dreier) einen Antrag zur Geschäftsordnung: Er fordert die Abwahl des Versammlungsleiters aus wichtigem Grund: Der Aufsichtsrat (AR) hat mit dazu beigetragen, dass heute auf der HV eine „Poison Pill“ installiert werden soll; damit ist der Versammlungsleiter nicht mehr neutral, weil er als AR den entsprechenden Tagesordnungspunkt (TOP 4) unterstützt, der massiv die Position des einzelnen Aktionärs Herr Neuendorf stärken soll; außerdem hätte der Aufsichtsrat in einer Stellungnahme (gemeint ist offensichtlich das Schreiben an die Aktionäre vom Juli 2012 mit dem die Verschiebung der HV begründet wurde) massiv unsachliche Ausführungen gegenüber Redline und damit Stimmung gegen das Übernahmeangebot gemacht;
      - Des weiteren stellt Dr. Peter Dreier den Antrag die Präsenz sofort feststellen zu lassen und die Stimmen von Herrn Neuendorf und der Artnet-Mitarbeiterin Frau Bothe (die für die HV diverse Aktionäre vertritt) aus der Präsenz zu streichen; Der Grund für die Streichung ist, dass anzunehmen ist, dass zwischen Herrn Neuendorf und den von Frau Bothe vertretenen Aktionären ein „Acting in Concert“ stattfindet; Herr Pabst hätte in der Zeitschrift „Der Aktionär“ vom Vortag gesagt: „Wir haben eine Reihe von langjährigen Partnern, die größere Aktienpakete halten. Diese Firmen stehen hinter dem eingeschlagenen Kurs von Artnet.“ Damit wird deutlich, dass es sich um ein Acting in Concert handelt, weil das Stimmrechtsverhalten abgestimmt ist; Damit müssen die Stimmenrechte von Herrn Neuendorf und Frau Bothe zusammengezählt werden, was zu einer entsprechenden Meldung gem. § 21 WpHG hätte führen müssen, die aber nicht erfolgt ist, weshalb gem. § 28 WpHG keine Berechtigung für die Teilnahmen an der HV und Abstimmung auf der HV vorliegt; Wenn man will, kann man diese Meldung ja noch nachholen, aber dann sollte sich Herr Neuendorf bewusst sein, dass er die 30 % Schwelle überschreitet, was gem. WpÜG dazu führen würde, dass Herr Neuendorf ein Pflichtangebot zum Kauf aller übrigen Aktien abgeben müsste; ob er sich das leisten kann?

      Gegen 11:09 Uhr unterbricht der Versammlungsleiter daraufhin die Versammlung, um sich bezüglich dieser Punkte mit den Organen und dem Rechtsbeistand der Gesellschaft zu beraten.


      11:38 Uhr Die Versammlung wird nach ca. 30 Minuten Unterbrechung fortgesetzt (offiziell hat die HV noch gar nicht begonnen)

      - Nach Wiederaufnahme der Versammlung wird die erste Präsenz festgestellt; es sind 3.869.423 Aktien oder 68,72 % des Grundkapitals anwesend
      1. Präsenz: 3.869.423 Aktien oder 68,72 % des Grundkapitals
      - Zu den Antrag auf Stimmenstreichung von Herrn Dreier verkündet der Versammlungsleiter lapidar: Es gibt keine ungültigen Stimmen, Es gibt kein Acting in Concert, es gibt keine Abstimmungen der Aktionäre untereinander
      - Bezüglich des Antrags auf Abwahl des Versammlungsleiters, vermag der Aufsichtsrat keinen wichtigen Grund entdecken, der die Abwahl rechtfertigen würde, aber man will aus Gründen der rechtlichen Vorsorge darüber abstimmen lassen; Gegen diese Vorgehensweise erheben Dr. Dreier und andere Aktionäre sofort Widerspruch, weil erst eine Aussprache mit der Möglichkeit Fragen zu stellen, zu erfolgen hat, bevor man hier über etwas abstimmen könne; Nachdem, Dr. Christian Becker, der als Rechtsbeistand der Gesellschaft von der Kanzlei Görg nebenbei vorgestellt wurde (siehe: http://www.goerg.de/de/anwalte/becker_christian_dr.1922.html… dem Versammlungsleiter etwas ins Ohr geflüstert hat, lässt der von dem Versuch gleich abzustimmen ab und erlaubt den Rednern ihre Ausführungen und Fragen;
      - einige Aktionäre fordern lautstark, dass Dr. Becker, der immer wieder zwischen dem Podium und dem Saal hin und her tingelt, um dem Versammlungsleiter etwas ins Ohr zu flüstern, den Saal verlässt, weil gemäß Satzung nur Aktionäre an der HV teilnehmen dürfen;

      1. Redner) Dr. Peter Dreier, Anwalt und Aktionär
      - stellt über 26 Fragen, rund um Frau Bothe, Neuendorf, Pabst und die Stimmrechtsvollmachten für Frau Bothe; die Fragen zielten u.a. darauf ab, dass Frau Bothe als Mitarbeiterin der Gesellschaft gar nicht unabhängig abstimmen kann, u.a. weil sie sich in einem Abhängigkeitsverhältnis befindet;
      - Vielleicht kann sich Frau Bothe auch vorstellen
      Zwischenruf von Muppet-Waldorf: Ja, bitte mal vorstellen. Ich möchte sie mal sehen!
      Mit einem Zwischenruf weist Herr Klein darauf hin, dass der Wortmeldetisch unbesetzt war und man von dort Unterlagen entwenden konnte. „Vermissen sie etwas?“
      Zwischenruf von Muppet-Statler: Kindergarten!

      2. Redner) Thomas Lüllemann, Aktionär
      - Ich vertrete 1 % der Artnet-Aktien,
      - Herr Prof. Rust, sind sie mit dem Kreml-Flieger verwandt? Wenn ja, was macht der heute?
      - Ich habe noch nie erlebt, dass in den ersten fünf Minuten, die Präsenz verändert wird;
      - Die Selbstverliebtheit des Herrn Neuendorf und seiner Familie ist skandalös
      - Was der AR tut ist treuwidrig; ich hoffe, dass sie alle eine D&O-Versicherung haben;
      - Als der Versammlungsleiter wieder einmal etwas vom Rechtsbeistand der Gesellschaft Herrn Becker von der Kanzlei Görg ins Ohr geflüstert bekommt, weist Herr Lüllemann deutlich darauf hin, dass der Versammlungsleiter gefälligst zuhören soll, worauf der antwortet: „Ich höre ihnen gespannt zu.“
      - Herr Lüllemann stellte viele Fragen zum Schreiben vom Juli 2012, mit dem die ursprüngliche HV abgesagt worden ist;
      - Wie ist der Detailplan, wenn sie „in den nächsten Jahren die Ernte“ einfahren wollen;
      - Wo liegen die erwähnten Begehrlichkeiten der neuen Aktionäre?
      - Wenn Herr Neuendorf und Frau Bothe ein Acting in Concert betreiben, dann müssten sie auch ein Übernahmeangebot auf Basis des dreimonatigen Durchschnittskurses abgeben;

      3. Redner) Robert Kenedi, Budapest; ein Vertreter von Redline Capital Management, die ein Übernahmeangebot für Artnet abgeben wollen;
      - Ein mögliches Acting in Concert betrifft uns auch;
      - Frau Bothe hat am 03.08.2012 mitgeteilt, dass ihr diverse Stimmen zuzurechnen sind
      - Auch wir vertreten die Meinung, dass die Stimmen von Frau Bothe und Herr Neuendorf nicht zur stimmberechtigten Präsenz gezählt werden dürfen

      4. Redner) Rüdiger Weng, Vorstandsvorsitzender der Weng Fine Art AG; der Redline berät, selbst ein größere Aktienpaket an Artnet hält und meiner Meinung nach Artnet schon seit Jahren konstruktiv kritisch begleitet;
      - Ich bin seit dem IPO von Artnet Aktionär und habe schon an verschiedenen HVs von Artnet teilgenommen;
      - Die Weng Fine AG steht auch in geschäftlichen Beziehungen zu Artnet
      - Ich will nicht die Gesellschaft Artnet schädigen, sondern Artnet vom diesem Management befreien;
      - Der AR hat die Aufgabe alle Aktionäre zu vertreten und nicht nur Herrn Neuendorf
      - Herr Neuendorf ist in aktienrechtlichen Dingen unbewandert, insofern will ich ihm die Verunglimpfungen in dem Schreiben vom Juli 2012 nachsehen; aber ich verstehe nicht, wieso sich der Aufsichtsrat für so etwas her gibt;
      Zwischenruf von Muppet-Waldorf: Es gibt auf dieser HV sogar belegte Brötchen! (all die Jahre zuvor gab es keinerlei Getränke oder zu Essen für die Aktionäre)

      5.) Regina von Flemming, von Redline für Artnet vorgeschlagenes Aufsichtsratsmitglied
      - Ich bin Schleswig-Holsteinerin und seit sieben Jahren Geschäftsführerin von Axel Springer in Russland;
      Zwischenruf von Muppet-Statler: Bitte lauter reden!
      Antwort von Frau von Flemming: Kommen sie doch ein bisschen näher an eine schöne Dame heran, wenn Sie sie schlecht verstehen.
      - ich lebe seit 16 Jahren in Russland
      - ich habe den Eigentümer von Redline, den russischen Industriellen Vladimir Evtushenkov, kennengelernt; deshalb wäre ich ganz vorsichtig mit so diffamierenden Briefen, wie dem Schreiben an die Aktionäre bezüglich der Absage der HV; wir reden hier nicht über einen russischen Banditen;
      - was sie geschrieben haben, ist schon fast ehrbeleidigend; Leute, die sich in Russland nicht auskennen, sollten unheimlich vorsichtig mit solchen Attacken sein; das ist einfach nur dumm (ich fand das klang wie eine Drohung, dass man sich mit Russen besser nicht anlegen sollte)

      6.) Manfred Klein; bekannter streitbarer Kleinaktionär
      - Ich mache mir § 125 AktG zu eigen
      - Ich gebe zu Protokoll, dass Behauptungen tatsächlicher Art ausschließlich als Fragen zu verstehen sind;
      - Der Notar Herr Herrmann Rösch ist ja ein bisschen gehandicapt; Wann kommt denn der Gips wieder ab?
      - Ich habe keine Unterlagen bekommen und konnte mich daher nicht vorbereiten; ich hatte die Zusendung der Unterlagen zusammen mit meiner Eintrittskartenbestellung erbeten; da ich die Eintrittskarte bekommen habe, weiß ich, dass sie meinen Brief offensichtlich erhalten haben; ich weiß auch, dass andere die Unterlagen bekommen haben und protestiere gegen diese Ungleichbehandlung
      - Ich moniere, dass ich um 10:00 Uhr keinen Zugang zu den Räumlichkeiten hatte;
      - Sie können mich nicht aus dem Konzept bringen, ich habe ja keins;
      - Wir können doch nicht zu sehen, wie der Markenname von Artnet den Bach runter geht;
      - Ich bitte Sie, die Übersetzerinnen da hinten, aus dem Saal zu entfernen, da sie die Versammlung stören; Übersetzer haben hier kein Rederecht (die Übersetzerinnen saßen tatsächlich nicht in Kabinen, sondern einfach so mit im Saal, obwohl es Übersetzerkabinen gab);
      - Ich habe auch noch einen Antrag auf Sonderprüfung in der Tasche
      - Es kann nicht sein, dass sie die Öffentlichkeit mit der HV beschallen, das verletzt unsere Persönlichkeitsrechte; nachdem ich das zu Anfang der HV gerügt hatte, ging die Beschallung der Öffentlichkeit unvermindert weiter;
      - Auch am Wortmeldetisch liegen nicht alle Unterlagen ordnungsgemäß aus; hier liegt überhaupt nichts aus;
      - Ich weise darauf hin, dass sie die üblichen Formalien zur HV nicht vorgelesen und damit die Teilnehmer auch nicht über den ordnungsgemäßen Ablauf informiert haben; (darauf kam er später noch einmal zurück)
      - Die HV können sie ganz vergessen, das ist nicht mehr als eine Informationsveranstaltung für die geplatzte HV; eine HV haben sie abgesagt und diese hier haben sie verpatzt
      - Ich stelle schon jetzt den Antrag, und nicht erst in 12 Stunden, die HV aufgrund der genannten formaljuristischen Gründe zu vertagen; im Oktober können sie ja eine neue HV ansetzen
      - Wenn sie die HV nicht vertagen, verspreche ich ihnen, ich bleibe bis zum Schluss
      - Als er vom Podium abtritt stellt er noch fest: Jetzt habe ich gar nichts gegen sie gesagt, Herr Versammlungsleiter.
      - Antwort des Versammlungsleiters Prof. Rust: Ja, das habe ich zur Kenntnis genommen.

      7.) Herr Thiesmeyer, Kleinaktionär
      - Herr Pabst wurde als Vorstand vorgestellt, warum sitzt Herr Neuendorf noch am Tisch der Organe? Die Namensschilder weisen nur den Namen der Personen auf dem Podium aus, nicht aber ihre Funktion für die Gesellschaft; bringen Sie ihren Organtisch in Ordnung
      - Dr. Gutbrod habe ich gefressen, wie einen Sack Sülze
      - Warum hat Dr. Gutbrod gemäß Satzung seinen Sitz in der Schweiz, aber gem. Bestellung seinen Sitz in Potsdam
      - Auf der Internetseite der Artnet Ag ist Herr Pabst im Impressung bis gestern nicht als Vorstand erwähnt (selbst am 09.08.12 13:15 war da noch zu lesen: „Vorstand artnet AG: Hans Neuendorf“ und sonst nichts)
      - Die Segmentberichterstattung erfüllt nicht den Tatbestand der Konzernberichterstattung, weil die Aufstellung der Vermögenswerte fehlt; daher bitte ich am Wortmeldetisch die Jahresabschlüsse der französischen, englischen und amerikanischen Tochter- und Enkelgesellschaften auszulegen;

      8.) Rüdiger Weng, Vorstandsvorsitzender der Weng Fine Art AG; der Redline berät und selbst ein größere Aktienpaket an Artnet hat;
      - Ich finde den Vorschlag, die HV zu vertagen, sympathisch
      - Die zwei Aufsichtsräte Dr. Dohm und von Goesseln sind direkt nach der letzten Hauptversammlung zurückgetreten, weil sie gemerkt haben, was hier ab geht;
      - Ich glaube, dass die zwei neuen Aufsichtsräte, als sie bestellt wurden, keine Idee davon hatten, auf was sie sich hier einlassen
      - Gespräche mit mir hat der neue Vorstand Jacob Pabst abgelehnt; mit mir wolle er nur schriftlich kommunizieren
      - Was ich jetzt schon gesehen habe hat mich in den Dimensionen etwas überrascht und lässt mich befürchten, dass die HV zur Farce wird; sie sollten die Veranstaltung in den nächsten Minuten beenden;

      9.) Manfred Klein; bekannter streitbarer Kleinaktionär
      - Es ist keine Blamage, eine HV zu vertagen;
      - Wenn ich anfange, die Giftliste herauszuholen, kann es hier noch lange dauern;
      - Ich möchte sie darauf hinweisen: Gem. § 3 der Satzung der Artnet Ag werden Bekanntmachungen im elektronischen Bundesanzeiger veröffentlicht; es gibt aber keinen eBanz mehr, der ist nämlich abgeschafft worden; diese Bestimmung muss in der Satzung noch geändert werden;
      - Herr Prof. Rust, sie sind ja auch als Notar tätig (nicht auf der HV, sondern im sonstigen Berufsleben);
      - Falls diese Versammlung widererwarten nicht vertagt wird, bitte ich sie uns freundlicher Weise die ladungsfähigen Anschriften von Vorstand und AR mitzuteilen; das würde dann auf eine Sache hinauslaufen, die mit art und nett nichts mehr zu tun hat;
      - Eine solche Aufarbeitung in der Presse sollten wir uns ersparen; beraten sie sich diesbezüglich;

      10.) Dr. Dreier, Anwalt und Aktionär
      - Jetzt liegen drei Anträge vor, zwei von mir und einer von Herrn Klein
      - Den Vorschlag von Herrn Klein auf Vertagung der Versammlung finde ich sehr vernünftig;


      Um 12:15 Uhr unterbricht der Versammlungsleiter erneut die Versammlung für unbestimmte Zeit, um die Beantwortung der Fragen vorzubereiten.

      Insgesamt dauert die Unterbrechung fast drei Stunden. Wie am Getränkeausschank zu erfahren war, hatte Artnet die Räume und Verpflegung nur bis 14 Uhr gebucht. Welche Fehleinschätzung der Lage! Obwohl die Aktionäre mit der HV-Einladung bereits ab 10 Uhr Zutritt zu den Räumlichkeiten hatten, und die HV eigentlich um 11 Uhr beginnen sollte, hatte die eigentliche HV um 14 Uhr noch nicht einmal begonnen. Zu diesem Zeitpunkt war der Vorstand immer noch damit beschäftigt, die Antworten zu zwei Anträgen der Geschäftsordnung zu formulieren.

      Nach drei Stunden Wartezeit (!) ohne Informationen, wie es weiter geht, nahm sich Manfred Klein das Mikrofon des Versammlungsleiter und verkündete: Scheinbar müssen wir hier bis 24 Uhr ausharren. Ich wollte nur mitteilen, dass die Verköstigung eingestellt wurde. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob die Organe überhaupt noch da sind. (In dem Moment kamen die Organe wieder in den Saal) Schön, dass sie auch schon da sind.

      Wer gedacht hatte, dass der Vorstand die Zeit vielleicht genutzt hätte, um sich endlich mal an einen Tisch mit den Vertretern von Redline zu setzen, sah sich enttäuscht.

      15:13 Uhr Die Versammlung wird nach 3 Stunden Unterbrechung fortgesetzt (offiziell hat die HV noch immer nicht begonnen)

      Antworten von Herrn Pabst (alle direkt vom Blatt runtergerattert)
      - Frau Bothe wurde von einzelnen Aktionären bevollmächtigt, sie unterliegt keinen Weisungen bezüglich der Stimmrechtsausübung,
      - Grundlage für das Schreiben an die Aktionäre bezüglich der Absage der HV waren u.a. persönliche Gespräche mit Redline und Mitteilungen in der Presse
      - Der Vorstand hat das Schreiben an die Aktionäre bezüglich der Absage der HV aufgesetzt und Mitte Juli 2012 in einer Telefonkonferenz mit dem AR abgestimmt, an der der gesamte Vorstand und AR teilgenommen haben
      An diesen Punkt gab es eine kurze Unterbrechung, weil irgendetwas mit den Stimmzetteln von Manfred Klein nicht stimmte
      - Frau Bothe hat von der Gesellschaft keine Weisung erhalten; es ist uns nicht bekannt, ob sie von den Aktionären selbst Weisungen erhalten hat;
      - Der Versammlungsleiter ist der Meinung, dass kein Acting in Concert stattfindet, da aus unserer Sicht keine Stimmrechtsbündelung stattfindet, weshalb die Aktien von Frau Bothe und Herrn Neuendorf voll stimmberechtigt sind
      - Eine Parteinahme des Versammlungsleiter für einen Aktionär (Herr Neuendorf) ist für uns nicht ersichtlich; die Neutralität des Versammlungsleiter ist gewahrt;
      - Der Gesellschaft ist nicht bekannt, wie Frau Bothe über nicht auf der Tagesordnung stehende Punkte abstimmen wird; Mit der Gesellschaft, jetzigen oder früheren Organen hat es keine Gespräche mit Frau Bothe bezüglich des Abstimmungsverhaltens gegeben;
      - Frau Bothe ist nicht der von der Gesellschaft ernannte Stimmrechtvertreter
      - Frau Bothe ist zuständig für die Investor Relations und unterstützt die Gesellschaft im Rahmen ihres Arbeitsverhältnisses bei der Informationsbeschaffung und Vorbereitung für die HV sowie bei der Abhaltung der Hauptversammlung
      - Die Gesellschaft weiß nicht, wie die Mitarbeiterin Frau Bothe zu den Stimmvollmachten gekommen ist [und ist offensichtlich auch nicht in der Lage, eine durch ihren Arbeitsvertrag weisungsgebundene Mitarbeiterin danach zu fragen]
      - Wir gehen davon aus, dass die vertretenen Aktionäre Frau Bothe persönlich kennen
      - Frau Bothe ist selbst nicht im Aktienregister als Aktionärin eingetragen, da sie selbst keine Aktien hält

      => Da praktisch alle Antworten als unbeantwortet zu Protokoll gegeben wurden, kann sich jeder Aktionär selbst ein Bild davon machen, was genau gefragt wurde (die Fragen wurden stenografisch aufgezeichnet) und wie wenig auskunftsfreudig der Vorstand gewesen ist, sobald das Protokoll vorliegt. Eventuell schickt die Gesellschaft Aktionären auf Anfrage (über Frau Bothe: RBothe@artnet.de) das Protokoll zu, sonst muss man sich ans Handelsregister wenden.

      Nach den Antworten des Vorstandes, meldeten sich erneut die Aktionäre und Aktionärsvertreter zu Wort:

      1.) Rüdiger Weng, Vorstandsvorsitzender der Weng Fine Art AG; der Redline berät und selbst ein größere Aktienpaket an Artnet hat;
      - Die Antworten sind leider ohne Substanz
      - Irgendwann muss doch auch mal dem AR klar werden, das es hier um ernsthafte Dinge geht, die man auch ernsthaft behandeln sollte;
      2.) Malte Diesselhorst, Vertreter der DSW
      - Ich hatte mich eigentlich nicht zum Antrag zur Geschäftsordnung zu Wort gemeldet, kann aber trotzdem gerne etwas dazu sagen; (er wurde aufgerufen, weil er sich ganz normal in die Rednerliste für die Generaldebatte eingetragen hatte)
      - Ich bin entsetzt, wie das hier abläuft; ich vertrete keine der beiden Parteien, sondern die Kleinaktionäre
      - Ich habe jetzt zwei Stunden gewartet und sie haben die Zeit verplempert, um lapidare Antworten auf interessante Fragen zu geben; trotz dieser langen Zeit sind die Antworten sehr dürftig; ich kann nur anregen, dass sich die Parteien jetzt an einen Tisch setzen;
      - Ich sehe nicht, wie man mit dieser HV zu einem für die Gesellschaft vernünftigen Ergebnis kommen will; (Breiter Applaus)

      15:30 Uhr Der Versammlungsleiter beschränkte die Redezeit für den Antrag zur Geschäftsordnung auf 10 Minuten.

      3.) Dr. Dreier, Anwalt und Aktionär
      - Herr Pabst, wenn sie Pinoccio waren, dann wäre ihre Nase schon am Ende des Saales;
      - Herr Pabst, sie müssen beim Vorlesen der Antworten ja selbst lachen; da flüstert ihnen jemand was ins Ohr, dass sie dann vorlesen müssen; und das ist zum Teil so ein Blödsinn, dass sie selbst dabei lachen müssen;
      - Die Beantwortung zeigt, dass sie uns nicht für voll nehmen;
      - dass sie sich für solche Antworten nicht schämen;
      - Sie haben X-Fragen nicht beantwortet z.B. ...
      - Wie verfahren wir jetzt mit den Fragen, die ich gestellt, sie aber nicht beantwortet haben; die müssen auch ins Protokoll; wer erfasst die?
      - Wenn man den Tagesordnungspunkt 4 von der Tagesordnung streicht, wäre das eine Möglichkeit der Einigung; sprechen Sie mit Herrn Neuendorf darüber; ich kann mit meinem Mandanten sprechen, Herr Lüllemann sitzt neben mir; man muss sich jetzt mal an den Tisch setzen; ihr Rechtsbeistand lacht sogar; Antwort vom Rechtsbeistand, Dr. Becker: „Ich nicke.“ (Was ich so verstanden habe, dass selbst der Rechtsbeistand der Gesellschaft die Idee, dass sich die Parteien an einen Tisch setzen, um zu beraten, wie die HV weiter geführt werden kann, gut fand. Übrigens hat mir auch der Aufsichtsratsvorsitzende John Hushon nach der HV gesagt, dass er schon seit längerem dazu geraten habe, das Gespräch mit Redline zu suchen, aber dass all seine guten Ratschläge vom Vorstand in den Wind geschlagen wurden.)
      - Dreier Riedl Rechtsanwälte ist mandatiert worden Klage zu erheben; und das werden wir auch tun;
      - Wir werden jetzt jede HV da sein und jetzt jeden Schritt des Vorstands ganz, ganz, ganz genau rechtlich überprüfen; und jedes Rechtsmittel nutzen; Wenn die vorgelegte Tagesordnung so durch geht, werden wir Klagen und jedes Rechtsmittel einlegen, dass sich uns bietet;

      Vorschlag des Versammlungsleiter: Wenn sie uns eine Liste von Fragen haben, würden wir die gerne komplett als unbeantwortet zu Protokoll nehmen.

      Es folgte eine Diskussion wie die Fragen zu Protokoll genommen werden können.

      Dr. Dreier zum Notar: Sie sind doch unabhängig, oder? Ich vertraue Ihnen nur ein bisschen. Nicht richtig.

      4.) Thomas Lüllemann, Aktionär mit 1 % der Aktien
      - Ich habe 20 Fragen gestellt, davon ist nicht eine Beantwortet worden; was machen wir damit; Herr Pabst, wie machen wir das, wie lange wollen sie noch Vorstand bleiben?
      Zwischenruf von Muppet-Waldorf: Ist der denn schon im Vorstand?
      Antwort: Also momentan ist der im iPhone.
      - Die HV teilt sich ja in zwei Lager, die einen wollen Richtung Westen, die anderen Richtung Osten
      Zwischenruf von Muppet-Statler: Nein, wir wollen in Berlin bleiben.
      - Sie werden im Prozess sterben, so konfus und desorientiert das hier abgeht;
      - So etwas habe ich noch nie erlebt und ich bin seit 27 Jahren dabei
      - Ich möchte an die Organe appellieren, dass sich die Organe mit Herr Weng und den Vertretern von Redline zusammen setzen; ansonsten bekommen Sie das Feuer heute nicht mehr aus, wir haben genug Streichhölzer mit;
      - Prof. Rust ich kenne sie doch; das hier sind sie doch gar nicht; so etwas haben sie doch gar nicht nötig; und bei Ihnen Herr Gutbrot weiß ich das auch; nehmen sie ihren Vorstand und den Ex-Vorstand ins Gebet;

      5.) Manfred Klein; bekannter streitbarer Kleinaktionär
      - Gem. § 22 Abs. 2 der Satzung, haben sie lediglich die Redezeit beschränkt, aber nicht die Fragezeit; und es gibt einen Riesenunterschied zwischen Rede- und Fragezeit; d.h. die Fragezeit ist weiterhin unbeschränkt;
      In § 22 Abs. 2 der Satzung der Artnet Ag ist folgendes zu lesen: „Der Vorsitzende kann das Frage- und Rederecht des Aktionärs zeitlich angemessen beschränken.“ Insofern wird dort tatsächlich ein Unterschied gemacht; auch im § 131 AktG wird diese Unterscheidung vorgenommen;
      - Wenn sie eine HV unterbrechen, ohne anzukündigen, wann sie weiter geht, und dann nach Stunden einfach zurückkommen ohne die HV offiziell fortzusetzen, sondern einfach in der Gemengelage weiter machen, dann sind die Verhältnisse nicht gewahrt;
      - Herr Dreier verfügt locker über das notwenige Quorum für entsprechende Klagen;
      - Hier ist so viel schief gelaufen; wie ist das z.B. mit meinem Tonband; Aufnahmen sind ja nicht verboten worden; und die sind ja nur dann unzulässig, wenn sie es für unzulässig erklären; aber dazu sind sie ja gar nicht gekommen und darauf habe ich sie ja bereits hingewiesen, als ich sie darauf hinwies, dass sie die üblichen Formalien zur HV noch gar nicht vorgelesen haben; diese Brücke hatte ich ihnen ja gebaut; Alles Fehlt! wenn die unerlässlichen Regularien unterlassen wurden, dann wird die Veranstaltung gegen die Wand fahren; wir sind jetzt fünf Stunden hier [als er das sagt ist es bereits 16 Uhr!] und sie haben noch nicht mal die einfachsten Formalien vorgetragen; So etwas hat noch kein Richter gesehen;
      - Ich stelle hiermit den Antrag auf Abbruch der HV
      Der Versammlungsleiter weißt den Aktionär darauf hin, dass seine 10-Minütige Redezeit um ist und er noch keinerlei Fragen gestellt hat:
      - Ich habe den Notar ins Protokoll gesagt, das jede meiner Aussage als Frage zu verstehen ist (im Anschluss formuliert er nur noch Fragen rund um die D&O-Versicherung);
      - Ich stelle Fragen, die nicht gefragt wurden;
      - Herr Prof. Rust, intellektuell habe ich das jetzt nicht mitbekommen, wenn sie mir das nachher unter vier Augen noch mal sagen können;
      - Weil ich ihnen Zeit ersparen will, habe ich mir die Fragen der anderen Redner zu eigen gemacht, aber beantworten müssen sie sie schon;
      - Nehmen sie selbst die Fragen nach kleinsten Detail wie den Policennummer der D&O-Versicherung bierernst;

      Während einer Unterbrechung ruft Muppet-Waldorf: Wo ist denn nun die Frau Bothe?
      Worauf einige Aktionäre im Saal zu singen anfangen: Frau Bothe, Frau Bothe, wo ist die Frau Bothe?

      Später ziehen Waldorf und Statler durch den Versammlungssaal und beschweren sich lautstark, dass es keinen Kaffee und keine Getränke mehr gibt.
      Muppet-Waldorf: So etwas geht doch nicht. Bestellen sie doch mal Kaffee und Kuchen.
      Muppet-Statler: Und Tee, für die russische Delegation aus der SU!
      Später kamen sie noch einmal in den Saal um zu verkünden: Es ist jetzt Kuchen da!

      2. Präsenz: 3.862.718 = 68,60 % des Grundkapitals (16:08 Uhr)

      5.) Herr Thiesmeyer
      - Ich hatte vorhin in meiner Wortmeldung auf einige rechtliche Missstände hingewiesen; daraufhin ist aber nichts passiert; die Schilder auf dem Podium wurden nicht geändert und Herr Neuendorf sitzt immer noch da oben;
      - Herr Neuendorf sie sind Kunstsachverständiger, aber in kapitalmarktrechtlichen Fragen nicht bewandert
      - Dr. Rust, was sie heute hier abliefern, hat mit Ehrlichkeit nichts zu tun;
      Mittlerweile ist es 16:13 Uhr, Vorstand Jacob Pabst spiel auf dem Podium mit seinem iPhone, der Notar ist gar nicht da und die anderen Organe sitzen teilnahmslos auf ihren Stühlen
      - Ich hatte gebeten, die Jahresabschlüsse der Töchter und Enkeltöchter in der Pause auszulegen, das ist nicht geschehen;
      - Prof. Rust, ich kenne sie eigentlich als jemanden, der fundierte Fragen auch fundiert beantwortet;

      6.) Manfred Klein; bekannter streitbarer Kleinaktionär
      - Ich war in meiner Rede unterbrochen worden
      - [Rechtsberater Becker flüstert dem Notar wieder etwas ins Ohr] Ich habe immer ein Problem damit, wenn der Rechtsberater der Gesellschaft unter vier Augen mit dem Notar spricht; das sieht nach Weisung aus;
      Zwischenruf vom Muppet-Waldorf: Herr Klein, das haben sie gut gesagt.
      Manfred Klein: Ich danke Ihnen, was möchten Sie trinken? Kaffee und Kuchen war ja ein gutes Stichwort. Ist Ihnen bekannt, dass man uns jetzt hier aushungern will? Ist Ihnen bekannt, dass es heute keine weiteren Verköstigungen mehr geben soll?
      Antwort vom Muppet-Waldorf: All die Jahre hat Herr Neuendorf uns nie etwas zu Essen zukommen lassen.
      - Jeder Aktionär muss draußen am Präsenstisch seine Stimmkarte abgeben, aber Frau Bothe geht hier raus und rein, verlässt den Präsenzbereich, tritt wieder ein, und wird nicht ordentlich an und abgemeldet; das geht so nicht
      - Wenn sie die Rechtsprechung bezüglich der Abwahl des Versammlungsleiters studieren, werden sie auf den Namen Klein stoßen; Und der steht vor ihnen;
      - Sie haben bereits Debatten zugelassen, bevor sie die unerlässlichen Regularien vorgelesen haben;
      - Herr Pabst hat sich ja Mühe gegeben, aber auf meine Fragen ist er nicht eingegangen;
      - Ich stelle den Antrag auf Abbruch der Versammlung, von Hauptversammlung will ich schon gar nicht mehr sprechen

      Mittlerweile ist es 16:30 Uhr. Die eigentliche Hauptversammlung hat immer noch nicht angefangen. Im Saal sind noch 51 Teilnehmer.

      7.) Friedrich Benzmann
      - Warum und mit welcher Berechtigung sitzt Herr Neuendorf noch auf dem Podium?
      Antwort von Prof. Rust: Herr Neuendorf ist noch Vorstand, deshalb sitzt er noch hier oben.

      Diese Aussage platzte im Saal wie eine Bombe. Nachdem die Gesellschaft per Ad-Hoc den Rücktritt von Herrn Neuendorf bekannt gegeben hatte, im offiziellen Briefkopf der Gesellschaft in dem Anschreiben vom Juli 2012 an die Aktionäre und im Bericht zum zweiten Quartal der Artnet AG nur noch Herr Pabst als Vorstand genannt wird und nachdem Herr Pabst als einziger bisher die Fragen der Aktionäre beantwortet hatte (das soll gem. § 131 AktG nur der Vorstand), erklärt der stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende plötzlich, dass Herr Neuendorf noch Vorstand ist. Ich war fassungslos.
      Hier noch einmal die der Ad-Hoc vom 25.06.2012:
      „Pionier und Gründer Hans Neuendorf übergibt den Vorstandsvorsitz und bleibt als Berater erhalten/Jacob Pabst , bisher President der Artnet Worldwide Corporation, übernimmt zum 1. Juli 2012 die Gesamtverantwortung
      25.06.2012 15:04 DGAP-Ad-hoc Berlin / New York, 25. Juni 2012. Jacob Pabst wird Nachfolger von Hans Neuendorf an der Spitze der artnet AG (ISIN: DE000A1K0375). Der Aufsichtsrat des Unternehmens bestellte Pabst , bisher President der Artnet Worldwide Corporation, mit Wirkung zum 1. Juli 2012 zum neuen CEO der artnet Worldwide Corp. und zum Vorsitzenden des Vorstands der artnet AG. Die weiteren Mitglieder des Vorstands werden im Verlauf dieses Jahres ernannt werden. Neuendorf (74) zieht sich damit wie geplant nach knapp 20 Jahren an der Spitze des an der Frankfurter Wertpapierbörse gelisteten Unternehmens zurück. ... “
      Daran war eigentlich nichts misszuverstehen. Zumal er auch in den offiziellen Schreiben der Gesellschaft nicht mehr als Vorstand tituliert wird.

      8.) Regina von Flemming, von Redline für Artnet vorgeschlagenes Aufsichtsratsmitglied
      - Wir möchten sie wahnsinnig gerne darum bitten die HV auf einen anderen Tag zu verschieben; sie bringen sich hier um Haus und Hof
      - Unser amerikanischer Kollege versteht gar nichts mehr und unser russischer Kollege denkt, dass es sich hier um eine Berliner Variety-Show handelt;
      - Wir haben auch noch ein paar ökonomische Fragen
      - Wir sind sehr überrascht, dass Herr Neuendorf doch noch Vorstand ist; das ist eine ganz große Neuigkeit;
      - Seit dem 30.07.2012 soll das Artnet-Aufsichtsratmitglied Herr Gutbrod im Supervisory Board des direkten Artnetkonkurrenten Auctionata sitzen; stimmt das?

      9.) Malte Diesselhorst, Vertreter der DSW
      - Ich verstehe langsam gar nichts mehr; im Halbjahresbericht 2012 per 30.06.2012 der Artnet Ag, der am 30.07.2012 veröffentlicht wurde, wird Jacob Pabst als einziger Vorstand benannt; Herr Neuendorf wird in dem Halbjahresbericht nicht mehr als Vorstand benannt;
      - Welche Vorstandsmitglieder haben eigentlich zu dieser Hauptversammlung eingeladen;
      - Es ist dringend geboten, dass hier Vernunft einkehrt; die Parteien sollten sich zusammen setzen;
      - Falls sie weiter machen, möchte ich gerne einmal wissen, warum das hier heute seitens der Organe durchgezogen werden soll;

      Antwort von Prof. Rust: Herr Pabst und Herr Neuendorf sind per heute beide Vorstand. Das Herr Neuendorf im Halbjahresbericht nicht als Vorstand erwähnt wurde ist offensichtlich ein Lapsus.

      10.) Johannes Schwarz, Kleinaktionär
      - Ich habe vor Beginn der HV mit Herrn Neuendorf gesprochen;
      - Ich war überrascht, dass Herr Neuendorf zurückgetreten ist, weil auf der HV im letzten Jahr davon noch gar keine Rede war; im Gegenteil Herr Neuendorf hatte damals betont, wie fit er noch sei und das Amt des Vorstandsvorsitzenden noch jahrelang ausüben will; vorhin im persönlichen Gespräch tat Herr Neuendorf dann so, als wäre sein Rücktritt schon lange geplant gewesen und das sein Rücktritt nichts mit dem Streit mit Redline zu tun hat;
      - Herr Neuendorf hat mir hier vorhin gesagt, dass er zurückgetreten ist; Das bedeutet einer lügt hier - entweder Herr Neuendorf oder Prof. Rust

      Antwort von Prof. Rust: Ein Stabswechsel ist angekündigt worden. Herr Neuendorf hat eine Erklärung abgegeben, mit Abschluss dieser Hauptversammlung heute zurückzutreten.

      11.) Herr Christmann, Vertreter der SdK
      - Ich bin kurzfristig gebeten worden, mal zu schauen, ob es hier alles mit rechten Dingen zugeht;
      - Ich bin unbefangen hier hergekommen und habe keine Interesse in die eine oder andere Richtung;
      - die fehlende Nennung eines Vorstandsmitglied im Halbjahresbericht ist kein Lapsus, sondern das ist eine Verschleierung wesentlicher Tatbestände nach § 399 und § 400 AktG;
      - ein rechtssicheres Ergebnis werden wir mit dieser Hauptversammlung heute nicht bekommen, daher empfehle ich: vertagen sie die HV
      - ich bin schockiert, über das, was hier heut abläuft; das ist eine Schande für den Kapitalmarkt

      12.) Malte Diesselhorst, Vertreter der DSW
      - Wer Vorstand einer börsennotierten Gesellschaft ist, ist eine wichtige Tatsache;
      - Das Herr Neuendorf im Halbjahresbericht nicht mehr als Vorstand genannt wird, ist kein Lapsus;
      - Offensichtlich wurde mit der Ad-Hoc der Eindruck erweckt, dass Herr Neuendorf zurückgetreten ist;
      - Das ist kein Lapsus; das kann man so nicht abtun; dafür muss man sich entschuldigen
      Zwischenruf aus dem Publikum: Das ist Betrug!
      - Die Frage ist doch, welchen Einfluss hat Herr Neuendorf eigentlich auf die Gesellschaft?
      - Wer hat eigentlich zur HV eingeladen, in der Einladung steht nur „Vorstand“
      - Wann Herr Neuendorf abtritt, ist bei diesem Unternehmen eine kapitalmarktrechtliche Frage, das hätte Ad-Hoc gemeldet werden müssen, schließlich ist das Unternehmen auf Herrn Neuendorf zugeschnitten

      13.) Manfred Klein
      - Das Herr Neuendorf noch Vorstand ist, hat eine neue Qualität;
      - Sie haben uns alle getäuscht;
      - Die Ad-Hoc-Pflichten wurden hier grob fahrlässig verletzt;
      - Ich habe den Eindruck, dass wir uns hier in Familienangelegenheiten einmischen
      Zwischenruf vom Muppet-Waldorf: Richtig, das merken sie aber ziemlich spät.
      - Diese Ad-Hoc-pflichtige Tatsache mussten wir aus ihnen nach fast sieben Stunden quasi herausprügeln, das ist unglaublich;
      - Unterbrechen sie die HV, angesichts dieser neuen Tatsachen und brechen sie diese HV ab;
      - Befreien sie uns von weiteren Offenbarungen;

      14). Malte Diesselhorst, Vertreter der DSW
      - In der Ad-Hoc vom 25.06.2012 steht, dass Herr Neuendorf zurück tritt und per 01.07.2012 ein Stabswechsel erfolgt ist; das kann man nicht anders verstehen als das Herr Neuendorf bereits zu diesem Zeitpunkt zurückgetreten ist;
      - Das ist eine Täuschung
      - Ich fühle mich hier völlig fehlinformiert;
      - Ich finde die Grundlage für die Durchführung einer HV sind nicht mehr gegeben, wenn man nicht einmal weiß, wer noch der Vorstand ist;
      - Und ich befürchte bei dieser Fehlinformation handelt es sich nur um die Spitze des Eisberges

      15.) Regina von Flemming, von Redline für Artnet vorgeschlagenes Aufsichtsratsmitglied
      - Herr Pabst, am 18.07.2012 haben wir uns um 15:30 Uhr in New York getroffen; da haben sie mir vor vier Zeugen versichert, dass sie der Vorstand sind;
      - Herr Pabst, sie haben gelogen
      - Herr Pabst, wie wollen sie ein Unternehmen nach deutschem Recht führen, wenn sie die Aktionäre belügen?

      Auf Nachfrage von Prof. Rust führte Frau von Flemming noch aus, dass Herr Pabst bei dem Treffen in New York gesagt hat, dass sein Vater sich aus dem operativen Geschäft zurückgezogen hat und er alleiniger Vorstand ist.

      16.) Dr. Dreier, Aktionär und Anwalt
      - In der Ad-Hoc steht eindeutig: „Pionier und Gründer Hans Neuendorf übergibt den Vorstandsvorsitz und bleibt als Berater erhalten“ ... „mit Wirkung zum 1. Juli“ ... „Neuendorf (74) zieht sich damit wie geplant nach knapp 20 Jahren an der Spitze des an der Frankfurter Wertpapierbörse gelisteten Unternehmens zurück“
      16:57 Uhr; Scheinbar filmt ein Teilnehmer die Veranstaltung, weil zu diesem Zeitpunkt Versammlungsleiter Rust sagt: Ich darf sie bitten Film und Tonaufnahmen zu unterlassen.
      - gehen sie nach Hause Herr Rust, wir wollen sie hier nicht mehr; treten sie zurück;
      Herr Dreier stellt weitere Fragen, jedoch wird ihm das Mikro abgestellt.

      17:00 Uhr Herr Neuendorf lacht angesichts der Stimmung im Saal. Ich fand das extrem unpassend, weil mehr als deutlich geworden war, dass man offensichtlich selbst vor dem direkten Belügen der Aktionäre nicht mehr halt macht.

      Der Versammlungsleiter will zur Abstimmung zum Antrag zur Geschäftsordnung übergehen und handelt sich massiven Protest mehrerer Aktionäre ein, weil die ihre Fragen noch nicht beantwortet sehen und es noch keine zweite Antwortrunde gegeben hat.
      Unter lauten und massiven Protest - viele Aktionäre stehen vor dem Podium und geben Widerspruch zu Protokoll - zieht der Versammlungsleiter die Abstimmung durch. Man kann die Szenerie eigentlich nur noch als Tumult bezeichnen. Da wurden bereits Stimmen eingesammelt, bevor der Antrag verlesen wurde, Herr Klein hatte - aus Versehen - seine Stimmen in die falsche Urne gesteckt, weshalb seine Stimmzettel unter den Augen des Notars wieder herausgefischt werden mussten, Aktionäre vor dem Saal wurden über die Abstimmung nicht informiert (die Lautsprecher vor dem Saal waren ja ausgestellt worden). Es war Chaos

      Zwischen 17:15 und 17:32 Uhr wird die Versammlung zur Auszählung der Abstimmung unterbrochen.

      3. Präsenz: 3.843.270 Aktien = 68,25 %

      Verkündung des Ergebnisses über den Antrag zur Abwahl des Versammlungsleiters
      (Additionsverfahren)
      Gültige Stimmen: 2.990.844
      Nein: 2.326.488 = 77,79 %
      Ja: 664.356 = 22,21 %

      Professor Rust verkündete darauf hin, dass über den Antrag auf Vertagung der HV später abgestimmt wird. Dagegen protestierte Manfred Klein mit der Begründung, dass es natürlich am Ende der HV keinen Sinn mehr macht über ihre Vertagung abzustimmen. Er wies darauf hin, dass der Versammlungsleiter Anträge zur Geschäftsordnung zugelassen hat, aber jetzt nicht darüber abstimmen lassen will.

      17:38 Uhr Beginn der eigentlichen Hauptversammlung!

      Prof. Rust fängt an, die Formalien zu verlesen, wird von Manfred Klein dabei aber immer wieder unterbrochen. Beim Verlesen der Formalien wird deutlich, dass die Hauptversammlung ins Back Office übertragen und nur die Fragen der Aktionäre stenografisch aufgezeichnet werden.

      17:41 Uhr Herr Klein, ich weise Sie darauf hin, dass ich sie des Saales verweisen lasse, wenn sie weiter stören.

      Ausführungen von Prof. Rust
      - Herr Neuendorf wird dieses Jahr 75 Jahre alt;
      - Herr Neuendorf hat sein Amt mit Ablauf dieser HV niedergelegt [nach dieser Vorgeschichte weiß man nicht, ob man das jetzt Glauben darf]; Herr Neuendorf wird sich sicherlich nicht auf’s Altenteil zurücklegen [aus Sicht der freien Aktionäre muss das wie eine Drohung geklungen haben]
      - Grundsätzlich hätten sich die Aufsichtsratsmitglieder Dr. Gutbrod und Prof. Rust nicht einer Wahl zum Aufsichtsrat stellen müssen, weil sie vom Gericht auf unbestimmte Zeit (als Ersatz für die zwei zurückgetretenen Aufsichtsräte Dr. Christian Dohm und Hannes von Gösseln) berufen worden sind; sie wollen sich aber aus dem Grund der guten Unternehmensführung wählen lassen; nach der Fassung der alten Satzung hätte ihre Amtszeit nur noch ein Jahr gedauert, daher soll die Satzung geändert werden, damit sie gleich für fünf Jahre gewählt werden können [Da hatte offensichtlich jemand Angst, im nächsten Jahr nicht wiedergewählt zu werden, wenn Redline möglicherweise die Aktienmehrheit erworben hätte]
      - Weder Herr Gutbrodt noch Prof. Rust stehen in einem geschäftlichen Verhältnis mit der Gesellschaft oder einem Aktionär (Prof. Rust erklärte aber an anderer Stelle, dass er lange Zeit als Notar von Artnet tätig war)


      17:54 Uhr Beginn des Vortrags von Hans Neuendorf

      - Die Auktionen wachsen mit 23 % pro Jahr; wir verkaufen durchschnittlich 70 Lose pro Woche und sind schon Marktführer bei der zeitgenössischen chinesischen Kunst und bei Fotografien; die Auktionen werden uns noch viel Freude bereiten;
      - Das neue Produkt Artnet Analytics umfasst 600 Künstlerindizes [auf der HV 2011 hatte Herr Neuendorf noch gesagt, dass es über 1.000 Indizes sind] und den Artnet C50, einen Index für die zeitgenössische Kunst, der die 50 teuersten und am meisten gehandelten zeitgenössischen Künstler zusammen fasst;
      - Wir haben in 2011 eine PR-Agentur beauftragt für Artnet Öffentlichkeitsarbeit zu machen; das ist kostengünstig
      - 2011 stand Artnet leider noch unter dem Einfluss der Wirtschaftskrise
      - Außerdem gibt es neue Konkurrenten für das Galerienetzwerk, die in den letzten drei Jahren viel Geld in die Werbung gesteckt und so Artnet Kunden entzogen haben; nachdem sie ihr Pulver verschossen haben, kommen sie zu Artnet, um über Kooperationen zu sprechen; Artnet hat über 2.000 zahlende Galerien, was eine hohe Markteintrittsbarriere darstellt;
      - Der Rückgang der zahlenden Galerien liegt auch daran, dass die Mehrzahl der Galerien in einer wirtschaftlichen Krise sind, weil die Verkäufe von Gemälden heute überwiegend auf Kunstmessen stattfinden und die Messen den ganzen Gewinn aus den Verkäufen abschöpfen, da die Galerien gewaltige Transport- und Ausstellungskosten haben; in Galerien werden kaum noch Bilder verkauft; aber den Aufwand dafür haben die Galerien ja trotzdem;
      - Viele Galerien sind am Rande der Zahlungsunfähigkeit, was wir durch Kündigung und Zahlungsverzögerungen spüren;
      - Wir hatten auch interne Problem: unsere Verkaufsorganisation für das Galerienetzwerk ist mit dem direkten Vertrieb an ihre Grenzen gestoßen; unser Team zeigte sich außer Stande eine neue Vertriebsmethode einzuführen; stattdessen wurden verstärkt Rabatte und Gratisanzeigen gegeben, was zu einem Raubbau an der Markte Artnet geführt hat; Wir haben diese Probleme zu spät erkannt; zahlreiche Mitarbeiter und Führungskräfte mussten entlassen und eine komplett neue Struktur/Team im Vertrieb, Marketing und Kundendienst aufgebaut werden; jetzt sind die Probleme gelöst; unterm Strich konnten wir Personal einsparen [trotzdem ist der Bestand an Mitarbeitern per 31.12.2011 und 30.06.2012 erneut gestiegen]
      - Im April sind wir in das Woolworth Gebäude gezogen - über den ganzen 26. Stock haben wir jetzt eine tolle Aussicht; von etwa 100 Angeboten war es das beste und das billigste Angebot, weil der Vermieter, ein Kunstliebhaber uns unbedingt in dem Gebäude haben wollte und unsere Büros für ihn jetzt als Musterbüros dienen;
      - Durch die Umstrukturierung, den Umzug und neue Produkte hatten wir in 2011 und 1HJ 2012 ganz erhebliche Kosten; erst im Q4 2012 erwarten wir eine Verbesserung des Absatzes und des Cashbestandes;
      - Mein Sohn hat darauf bestanden, die Online-Magazine zu schließen - sie haben über 1 Mio. Euro Verlust pro Jahr produziert; wir sehen aber schon jetzt, dass uns dieser Rückzug in den anderen Geschäftsbereichen nicht schadet;
      - Der Vorwurf - seitens Redline - dass Artnet 120 Mitarbeiter im teuren Manhattan (anstatt in Indien) mit der Dateneingabe für den Preisdatenspeicher beschäftigt, stimmt nicht; Artnet hat fast gar keine Dateneingabe mehr, da die Daten elektronisch überspielt werden; zur Datenüberwachung werden nur noch 12 Qualitätskontrolleure beschäftigt;
      - Wir haben ein CRM-System
      - Wir haben den Eindruck, dass Redline & Co. einen sehr leichtfertigen Umgang mit der Wahrheit hat;
      Zwischenruf aus dem Publikum: Wie bitte? Nachdem was heute passiert ist?
      - Herr Weng hatte lange Zeit auf seiner Homepage unverblümt stehen, dass er mehr am Geldverdienen als an der Kunst interessiert; mit dieser Einstellung passt er nicht zu Artnet; Artnet ist eine Dienstleistungsfirma, die der Kunst und den Künstlern dienen soll;
      - Der Kunstmarkt ist schon übertrieben kommerzialisiert;
      - In zahlreichen Gesprächen und eMails mit Rüdiger Weng und Sergey Skaterschikow kam kein einziger konstruktiver Vorschlag; die haben kein Verständnis von Artnets Geschäft;
      - Artnet musste in den letzten Jahren durch eine schwierige Phase gehen;
      - Bei Artnet haben sich viel Interessenten gemeldet, die sich an Artnet beteiligen wollen [wirklich genannt hat er außer Redline keinen einzigen Interessenten]
      - Die Bewertung der Artnet-Auktionen durch eine Investmentbank nach der DCF-Methode erbrachte einen Wert von 200 Mio. Dollar; Hintergrund der Bewertung war, dass ein Aktionär einen Spin-Off des Auktionsgeschäftes vorgeschlagen hatte; jedoch hätte man wegen der schlechten Börsenverfassung von einer Abtrennung des Auktionsgeschäftes mit anschließendem IPO abgesehen; [Wer glaubt so etwas?]
      - Was auch immer jetzt für die Aktie geboten wird, ist zu wenig [wie kann man ein solches Urteil fällen, ohne das Angebot zu kennen?]

      Mein Fazit der Rede von Hans Neuendorf war, dass ich an Warren Buffett denken musste, der einmal gesagt hat: Ein Vorstand, der seine Aktionäre belügt, belügt irgendwann auch sich selbst. Ich habe den Eindruck, dass Herr Neuendorf tatsächlich an das glaubt, was er sagt, selbst wenn er vorher etwas völlig anderes gesagt hat. Ihm selbst scheinen die Widersprüche in seinen Aussagen nicht mehr aufzufallen. So hatte er im auf der HV im letzten Jahr gesagt, dass kein Wachstum von 20 % p.a. möglich ist und dass das Umsatzwachstum in der Gruppe realistischer Weise eher 10 % betragen wird. In diesem Jahr behauptet er, dass das Unternehmen 20 % pro Jahr wachsen kann (obwohl die Umsätze sogar fallen). Von seinem Rücktritt oder einem entsprechenden Plan war all die Jahre zuvor nie die Rede. Genau deshalb war die Ad-Hoc vom 25.06.2012, die den Rücktritt verkündet hat, auch so überraschend. Seit Jahren erzählt Herr Neuendorf, dass er dies oder jenes am Geschäft verbessert hat oder verbessern will und dass das Geschäft daraufhin im nächsten Jahr besser läuft. Nur liefern tut er nicht. Stattdessen findet er immer wieder neue Gründe, warum es nicht läuft.

      Vortrag Jacob Pabst
      - Ich bin in Hamburg geboren und habe dort während meiner Kindheit gelebt; in Frankfurt bin ich dann zur Schule gegangen und in Berlin habe ich Volkswirtschaft studiert;
      - Seit 2002 arbeite ich für Artnet in New York; damals bestand die IT-Abteilung aus drei Mitarbeitern; die gesamt Softwareentwicklung war outgesourct; heute haben wir eine eigene IT-Abteilung mit 17 Mitarbeitern; dadurch ist das Unternehmen weniger abhängig von externen Dienstleistern;
      - Seit 2002 habe ich für eine laufende Sanierung der Software von Artnet gesorgt;
      - Das Produktportfolio von Artnet ist heute weitestgehend komplett und auf dem Stand der Technik;
      - Aktuell wird an einem Relaunch der Seite gearbeitet;
      - Mitte 2011 wurde die Reorganisation einiger Bereiche begonnen, dadurch sparen wir jetzt Kosten bei gleichzeitiger Verbesserung der Qualität; Die Arbeitsteilung orientiert sich jetzt an der Dienstleistung am Kunden und nicht mehr an einzelnen Produkten; die Restrukturierung ist jetzt fast abgeschlossen;
      - Das Pariser Büro ist geschlossen;
      - Die Einsparungen i.H.v. 600.000 Euro in 2012 und über 2 Mio. Euro in 2013 kommen der Zukunft des Unternehmens zu gute;
      - Im Januar 2012 wurde ich zum President der Artnet World Wide Corp. benannt;
      - Es ist nicht notwendig weiteres Geld in die Sanierung zu stecken; deshalb gehen wir systematisch in den Verkauf;
      - Ich sehe es als meine Hauptaufgabe die Marke Artnet zu festigen und weiter auszubauen
      - Wettbewerber kommen und gehen: Ihre Schwäche ist, dass sie Nachahmer sind; ihre Stärke ist das Marketing; die Wettbewerber kommen in einem Monat nicht auf so viel Traffic, wie Artnet in zwei Stunden;
      - Die wirtschaftliche Unabhängigkeit ist wichtig für Artnet, dafür stehe auch ich;

      18:17 Uhr Ende der Vorstandsvorträge

      Mein Fazit der Rede von Jacob Pabst: Es wurde zwar von Kosteneinsparungen gesprochen aber von einem Gewinnziel für 2012 oder 2013 war keine Rede. Auch auf den Rückgang der Umsätze im Ersten Halbjahr 2012 und die Ausweitung der Verluste wurde nicht eingegangen. Ich hatte erwartet, dass der neue Vorstand die gewonnene Zeit durch die Verschiebung der Hauptversammlung dazu nutzt, sich einen Überblick zu verschaffen, um den Aktionären einen glaubwürdigen Plan zu präsentieren, wie er das Unternehmen neu aufstellen will, damit es endlich mal Gewinne macht und auch mal die Dividendenfähigkeit erreicht. Aber diesbezüglich war überhaupt nichts zu hören. Es wurde auch nicht dargelegt, wie die Einsparungen erzielt werden sollen und die später gegebenen Antworten zu dem Thema machen mich skeptisch, dass sie überhaupt erreicht werden. Herr Pabst nutzte die Rede nicht, um für Vertrauen zu werben und die Aktionäre von seinem Plan für die Gesellschaft zu überzeugen. Ich hatte den Eindruck, dass er gar keinen Plan hat, sondern einfach weiter machen will, wie bisher. Auch sind die Reden der Vorstände bis heute nicht auf der Homepage von Artnet eingestellt.


      Vorstellung des AR-Mitglieds Dr. Jochen Gutbrodt
      - Ich bin 48 Jahre alt und Kaufmann
      - Ich bin Schweizer, aber vor ein paar Monaten nach Potsdam gezogen
      - Ich bin bei einem mittelständischen Hamburger Unternehmen tätig (Raffay Unternehmensgruppe), das sich im Bereich Internet an 20 Start-Ups beteiligt hat;
      - Ich war bis 2010 beim Verlagshaus Holzbrinck (als Chief Financial Officer und als stellvertretender Vorsitzender der Geschäftsführung) tätig;
      - Auctionata ist ein österreichisches Startup, dessen Schwerpunkt die Begutachtung von Schmuck und Antiquitäten ist; moderne Kunst spielt da eine untergeordnete Rolle; es gibt zwar einen Shop, aber Auctionata führt keine Auktionen durch [diese Aussage stimmt nicht, denn der Internetseite www.auctionata.com kann man folgendes entnehmen:
      „Auktionen Wöchentliche Auktionen Sonderauktionen Online-Auktionssaal
      Ab September 2012: Regelmäßige Auktionen
      In privaten Kellern, Dachböden und Scheunen dieser Welt verstecken sich oft ungeahnte Schätze – und die interessantesten findet Auctionata für Sie. Da die Ware aus privater Hand stammt und von erfahrenen Experten geprüft und geschätzt wird, bietet Auctionata immer günstige Startpreise. Hier gibt es die einmalige Chance, bei exklusiven online Auktionen zu fairen Preisen an echte Raritäten zu gelangen – besonders bei hochwertigen Objekten.“
      - Es gibt keine Interessenskonflikte

      Vorstellung des AR-Mitglieds Prof. Rust
      - Ich bin seit vielen Jahren Notar der Gesellschaft gewesen
      - Ich unterrichte an Berliner Hochschulen Wirtschaftsrecht


      18:25 Uhr Beginn der Generaldebatte
      Zunächst ohne Redezeitbeschränkung

      1.) Robert Kenedi, ein Vertreter von Redline Capital Management, die ein Übernahmeangebot für Artnet abgeben wollen;
      - Ich bitte darum, dass keine allgemeine Aussprache erfolgt, sondern jeder Punkt der Tagesordnung einzeln beraten wird und dann auch darüber abgestimmt wird mit anschließender Verkündung des Ergebnisses; denn unsere Aufsichtsratskandidaten stehen nicht zur Verfügung, wenn Top 4 bei der Wahl durch geht;
      2.) Dr. Dreier, Aktionär und Rechtsanwalt
      Es ist 18:29 Uhr; aber als die Fragen von Dr. Dreier gestellt werden, ist keiner der Vorstände auf dem Podium
      - Dr. Dreier stellt einen Fragenkomplex, bei dem es um die Hintergründe geht, die zur Verschiebung der Hauptsammlung auf den heutigen Tag geführt haben und mit welchem Zweck die neuen Tagesordnungspunkte eingefügt worden sind;
      insgesamt stellt er 25 Fragen, bis er vom Versammlungsleiter erneut unterbrochen wird, weil der Versammlungsleiter vorerst keine weiteren Fragen zulassen will; Herr Dreier fordert weiter seine Fragen stellen zu dürfen, da es bisher keine Begrenzung der Rede- und Fragezeit gibt; Herr Dreier lässt sich auf die Unterbrechung ein, wenn er anschließend weiter seine Fragen stellen darf;

      18:41 Uhr Der Versammlungsleiter unterbricht die Hauptversammlung, um die Antworten auf die gestellten Fragen zu erarbeiten. Auf Nachfrage erklärt der Versammlungsleiter, dass die Gesellschaft kein Back Office im eigentlichen Sinne hat, sondern der Vorstand die Antworten selbst erarbeiten muss [Normalerweise erarbeitet das Back Office die Antworten, während die Aktionäre vorne im Saal weiter Fragen stellen bzw. der Vorstand schon erste Antworten gibt].

      19:44 Uhr Hauptversammlung wird nach über einer Stunde Unterbrechung

      Antworten des Vorstands (Herr Neuendorf)
      - Im April bis Juni 2012 fanden Gespräche mit Redline in der Person von Sergey Skaterschikow und Herrn Neuendorf statt [zuerst hatte Herr Neuendorf geantwortet, dass die Gespräche in 2011 stattgefunden haben und auf nochmalige Nachfrage auch 2011 bestätigt, erst auf nochmalige Nachfrage gab er dann zu verstehen, dass die Gespräche in 2012 stattgefunden haben]
      - Bei diesen Gesprächen gab es Angebote für meine Aktien und andere Beteiligungsangebote an Artnet;
      - Die Sicherung der Unabhängigkeit von Artnet war Ziel der Verschiebung der Hauptversammlung
      - Unabhängigkeit bedeutet für uns die Unabhängigkeit von Spezialinteressen einzelner Aktionäre
      -> Gelächter im Publikum
      - 25 Euro ist das wahre Potential der Aktie; Basis für den Aktienwert von 25 Euro je Aktie ist ein Umsatzwachstum von ca. 20 % pro Jahr; wir gehen davon aus, dass das Unternehmen in 2013 20 % wachsen kann - das ist unsere Planzahl;
      - Wir haben im Unternehmen drei-Jahresplanungen
      - Ich bin mit den Rechnungslegungsvorschriften nicht sehr vertraut;
      - Die Entwicklung der Artnet Auctions und Artnet Analytics haben ca. 5 Mio. Euro gekostet;
      - Opportunisten sind Leute, die die niedrigen Kurse zum Kauf nutzen;
      - Hans Neuendorf hat das Schreiben an die Aktionäre vom Juli 2012 aufgesetzt und mit dem AR abgestimmt;

      Dr. Dreier: Herr Weng, wie machen sie denn Geschäfte mit Herrn Neuendorf?
      Rüdiger Wenig: Ich mache Geschäfte mit Artnet und nicht Herrn Neuendorf. Das geht ja gar nicht.

      Antworten des Vorstands (Herr Pabst)
      - Nach unserer Auffassung bedeuten die Satzungsänderungen nur für die Aktionäre einen Nachteil, die mit geringen Aufwand die Gesellschaft übernehmen wollen;
      - Die Kanzlei Görg ist von Artnet zur Unterstützung bei der Abhaltung der HV beauftragt; außer Dr. Becker ist auch Dr. Heyder anwesend [es gibt in der Kanzlei Görg zwei Anwälte mit dem phonetischen Namen Heider - einen Dr. Markus Heider (siehe http://www.goerg.de/de/anwalte/heider_markus_dr.1969.html) und einen Dr. Stefan Heyder (siehe http://www.goerg.de/de/anwalte/heyder_stefan_dr.1984.html) es ist nicht klar, welcher da war; aufgrund der Vita, nehme ich an, dass es Dr. Heyder war;]
      - Görg berät bei Artnet nicht Insolvenzrechtlich [Dr. Klaus Hubert Görg, ist der Insolvenzverwalter von Arcandor/Karstadt]
      - Am 23.06.2012 hat sich der Vorstand entschieden, die HV zu verschieben

      => Soweit ich das mitbekommen habe, wurden alle Antworten von Herrn Dreier erneut als unbeantwortet zu Protokoll gegeben. Diese Fragen waren wirklich interessant, weil sie den Übernahmeversuch von Artnet durch Redline und dessen Abwehr näher beleuchten. Da kann ich nur darauf hinweisen, dass man sich ein genaueres Bild machen kann, wenn man bei der Gesellschaft das Hauptversammlungsprotokoll anfordert.

      19:57 Uhr Herr Pabst hat mittlerweile größere Schwierigkeiten die Antworten sauber vorzulesen weshalb er das Vorlesen der Antworten an den Versammlungsleiter abgibt.
      -> Prof. Rust erklärt zum zweiten Mal, dass die Aufsichtsräte zum 27.12.2012 durch das Amtsgericht Charlottenburg bestellt wurden; dagegen erhebt Aktionär Thiesmeyer wiederspruch, weil in der HV-Einladung steht, dass die Aufsichtsräte am 27.12.2011 bestellt wurden;

      20:00 Uhr (noch 36 Teilnehmer anwesend)

      Dr. Dreier setzt seine Fragestellungen fort und kommt bis Frage 40, daraufhin entzieht der Versammlungsleiter ihm zwar nicht das Wort, aber der Rechtsbeitstand der Gesellschaft, Dr. Becker, lässt durch ein Zeichen, sein Mikro abstellen. Während seiner Rede/Fragerunde hatte Dr. Dreier als Kompromiss vor geschlagen, dass TOP 4 der Tagesordnung abgesetzt wird und man abwartet, wie sich die Mehrheitsverhältnisse bei Artnet nach dem Übernahmeangebot aussehen. Außerdem warf er der Verwaltung vor: Sie arbeiten mit Vorurteilen und Feindbildern, der einzige, der sich hier diktatorisch Verhält ist Herr Neuendorf.

      20:13 Uhr erneuter Tumult, als der Versammlungsleiter die Hauptversammlung wieder unterbricht, obwohl bisher keinem weiteren Redner das Wort erteilt wurde.


      20:25 Fortsetzung der Hauptversammlung
      -> die Rede & Fragezeit wird auf 10 Minuten begrenzt

      Antworten:
      - Am 24.07.2012 habe ich meinem Rücktritt dem Aufsichtsrat gegenüber erklärt; dazu gab es keine Adhoc, weil der Kapitalmarkt bereits am 14.07.2012 durch eine Adhoc darüber informiert wurde [auf Nachfrage bestätigte Herr Neuendorf noch einmal, dass es sich bei den Antworten um den Monat „Juli“ handelt; das kann ich mir nun gar nicht erklären, weil die Meldung am 25.06.2012 erfolgt ist]
      - Es besteht keine Gefahr, dass wir durch die Poison Pill andere Investoren abgeschreckt werden;

      Anschließend wollte der Versammlungsleiter Aktionär Thiesmeyer das Wort erteilen, wogegen Dr. Dreier protestiert und mit seinen Fragen fortfuhr. Weil der Versammlungsleiter trotzdem Herrn Thiessmeier das Wort erteilen will, stellt Dr. Dreier erneut einen Abwahlantrag des Versammlungsleiters, diesmal aus persönlichem Grund, weil Prof. Rust die Unwahrheit gesagt hat, als er sagte, dass Dr. Dreier nach der Unterbrechung fortfahren könne. Er kündigt an, dass man sich die nächsten fünf Jahre immer vor Gericht sehen wird.

      20:33 Uhr Prof. Rust entzieht Dr. Dreier das Wort. Wobei Prof. Rust betont, dass er später noch einmal die Gelegenheit erhalten wird, erneut Fragen zu stellen. Erneut entbrennt eine heftige Diskussion.

      Manfred Klein weist darauf hin, dass ein Antrag auf Abwahl des Versammlungsleiters jede weitere Handlung des Versammlungsleiters in Frage stellt, bis über den Antrag abgestimmt wurde.

      3.) Herr Thiesmeyer, Aktionär
      - Ich möchte die Jahresabschlüsse der Töchter haben, weil in der Segmentsberichtserstattung keine Vermögensübersicht enthalten ist;
      - Ich fühle mich hier verarscht
      - Der Vorstand antwortet mit Wischi/Waschi-Antworten
      - Als Professor haben sie meine Achtung verloren, wenn sie ständig einen Souffleur brauchen [der Rechtsbeistand Dr. Becker ist jetzt immer öfter auf dem Podium, um vor allem dem Aufsichtsrat, aber auch dem Notar Dinge ins Ohr zu flüstern; als Beobachter gewinnt man den Eindruck, dass er immer mehr das Heft übernimmt]

      20:50 Uhr Prof. Rust entzieht Herrn Thiesmeyer das Wort.

      Zwischenruf aus dem Publikum: Mit welchem Recht unterbrechen sie den Redefluss des Aktionärs nach 15 Minuten, wenn sie selbst die HV für mehrere Stunden unterbrochen haben. Wo ist da die Gleichberechtigung?

      4.) Robert Kenedi, ein Vertreter von Redline Capital Management, die ein Übernahmeangebot für Artnet abgeben wollen;
      - Der Grund für unseren Sonderantrag ist, dass der Eindruck entstanden ist, dass die Familie Neuendorf die Gesellschaft als eine Art Selbstbedienungsladen benutzt, das Privatflüge nach Mallorca über die Firma abgerechnet wurden und irgendwie den Online-Magazinen zugeordnet wurden;
      - Prüfer soll aber nicht die Deloitte & Touche sein, wie noch in den schriftlichen Gegenanträgen zur HV ausgeführt, sondern Dr. Lars Franke von der Independent Valuation & Consulting IVC AG, Essen
      - wir haben den Eindruck, dass das Segment Online-Auctions nicht mehr wächst, sondern das die Umsätze nur noch wachsen, weil man neuerdings diesem Segment auch die Umsätze aus den Brokeragegeschäften zuordnet; sind die Brokeragegeschäfte im Segment Online-Auctions enthalten?
      - Wir haben vor zwei Tagen einen Fragenkatalog (in Englisch) an die Gesellschaft geschickt, um der Gesellschaft die Möglichkeit zu geben, sich auf diese Fragen vorzubereiten;
      - Traten Herr Neuendorf oder andere Mitglieder der Familie Neuendorf als Käufer oder Verkäufer bei den Auktionen auf; wie hoch war das Volumen, das dabei gehandelt wurde;
      - An welchen Key-Performance-Indicators wurde Herr Neuendort im Jahr 2011 gemessen
      - Aus welchen Gründen sind die zwei ehemaligen AR-Mitglieder Ende 2011 zurückgetreten; es gibt Gerüchte, dass diese zwei AR-Mitglieder nicht mit der feudalistischen Nachfolgeregelung von Herrn Neuendorf einverstanden waren;
      21:05 Uhr, die Dolmetscherin kommt zum Rednerpult, um die englischen Fragen von Herr Kenedi zu übersetzen, der vorher versucht hatte, die englischen Fragen ins Deutsche zu übersetzen;
      - Wie hoch ist die Prämie für die D&O-Versicherung
      - Was waren die Umstände für den Rücktritt von Hans Neuendorf; wurde eine Abfindung gezahlt
      - Wie ist der Beratungsvertrag von Hans Neuendorf ausgestaltet - Laufzeit, Bezahlung, zur Verfügungsstellung von Büroräumen und Mitarbeiter
      - Gab es ein Screening für andere Kandidaten für den Posten des Vorstandes
      - Wie ist die Anreizstruktur/Key-Performance-Indicators für Jacob Pabst
      - Warum tritt Herr Neuendorf weiterhin als Sprecher der Gesellschaft auf
      - Warum ist Herr Pabst noch nicht ins Handelsregister als Vorstand eingetragen worden
      21:09 Uhr Jacob Pabst spielt mit dem iPhone (irgendwann während der HV hatte er das damit kommentiert, dass die Geschäfte ja weiter laufen), Prof. Rust und Neuendorf sitzen gelangweilt auf dem Podium. Der komplette Aufsichtsrat ist nicht da und der Notar sowie der Aktionär Dr. Dreier diskutieren am Rande des Podiums. Ich habe es mir nicht genau notiert, aber für längere Zeit im Laufe der Veranstaltung hatte das Aufsichtsratsmitglied Dr. Jochen Gutbrod einen hochroten Kopf und war später am Abend gefühlt für mehrere Stunden nicht anwesend.
      - Ich möchte ihnen noch etwas zum Wert der AG aus der Sicht eines Bieters sagen; für einen Bieter ist die wirtschaftliche Lage und die Zukunftsaussichten der Gesellschaft entscheidend;
      - Wir wollen ein Übernahmeangebot abgeben und werden das auch tun, aber die Einführung dieser Poison Pills macht die Gesellschaft aus Sicht eines Bieters nicht attraktiver; durch die Einführung der Stimmrechtsbeschränkungen wird der Wert von Artnet für jeden Aktionär außer der Galerie Neuendorf AG negativ beeinflusst;
      - Wir von Redline mussten sehr schnell handeln, weil wir von dem feindlichen Auftreten der Verwaltung - auch in Form der Verschiebung der HV - sehr überrascht waren;
      - Wir waren sehr überrascht, wie sehr die Familie Neuendorf das Unternehmen Artnet als ihr eigens betrachtet;

      21:17 Uhr Ende von der Rede Kenedi’s; Prof. Rust kündigt an, ich werde die Rednerliste um 21:30 Uhr schließen; die eigentliche Schließung wurde um 21:30 Uhr aber nicht verkündet;

      5.) Rüdiger Weng, Vorstandsvorsitzender der Weng Fine Art AG; der Redline berät und selbst ein größere Aktienpaket an Artnet hat; (21:19 Uhr)
      - Die Weng Fine AG und Artnet haben die gleiche Klientel; seit Jahren entschuldigt Herr Neuendorf die schlechte Performance der Artnet Ag mit der angeblichen Krise im Kunstmarkt; wir wachsen seit Jahren zweistellig - allein im 1HJ 2012 um 30 % beim Umsatz;
      - Bei uns arbeiten 9 Personen, bei Artnet sind es 136; in 2011 haben wir mit 6,5 Mio. Euro halb so viel Umsatz gemacht, wie Artnet, aber wir haben 1,1 Mio. Euro operativen Gewinn gemacht (Artnet 211.000 Euro Verlust);
      - Artnet ist heute 27 Mio. Euro wert; Weng Fine wird aktuell mit 41 Mio. Euro bewertet, obwohl es bei Artnet eine Übernahmephantasie gibt und wir nur 9 Leute im Unternehmen sind;
      - Herr Neuendorf ich glaube, wenn sie insgesamt besser zuhören würden und ihr Ohr mehr am Markt hätten, dann würden sie auch besser performen;
      - Ich habe meine Fragen vorab an Artnet gemailt;
      - Die Umsätze mit dem Preisdatenspeicher schrumpfen; die Gründe dafür sind meiner Meinung nach zu hohe Preise und veraltete Technik; es gibt mittlerweile viele Anbieter, die kostenlos Auktionsdaten zur Verfügung stellen - zwar nicht in der Qualität wie Artnet, dafür aber kostenlos;
      - Auch die Galerieplattform benutzt veraltetet Technik;
      - Die Online-Auctions selbst schrumpfen; der Zuwachs bei den Online-Auctions kommt aus dem Bereich Handelsgeschäft
      - Seit Bill Fine Artnet verlassen hat, bricht der Umsatz im Q1 2012 und Q2 2012 im Bereich Advertising total ein; wie will man in diesem Bereich wachsen, wenn der Vorstand größere Anzeigenkampagnen von Luxusgüterkonzernen ablehnt; [Herr Weng hatte mir später im Gespräch erklärt, dass Bill Fine eine 400.000 USD Kampagne eines Luxusgüterkonzerns (BVLGARI ?) an Land gezogen hatte, die Herr Neuendorf abgelehnt hätte, weil er auf den Artnet-Homepages nicht so viel kommerzielle Werbung haben möchte; Nach dieser Ablehnung hätte Bill Fine gekündigt und auch einige Mitarbeiter des Sales Team mitgenommen; Herr Neuendorf hatte in seiner Rede Probleme in dem Bereich eingeräumt, den Hintergrund allerdings ganz anders dargestellt]
      - Offensichtlich war es notwendig den Bereich der Online-Magazine zu schließen, um die letzten Cash-Reserven zu mobilisieren
      - Seit 12 Jahren kommt Artnet trotz guter Produkte nicht auf die Beine; Herr Neuendorf hat es in all den Jahren nicht geschafft den Bilanzverlust i.H.v. über 50 Mio. Euro auch nur Ansatzweise abzubauen;
      - Der Aktienkurs ist von 46 Euro beim IPO auf heute 4,50 Euro gefallen;
      - Ich habe für mich selbst entschlossen, mich nachher nicht als AR-Mitglied aufstellen zu lassen; ich glaube, dass Artnet sehr nachhaltig beschädigt ist; das ist ein totes Pferd;
      - Herr Neuendorf hat zu keiner Zeit je ein Gespräch gesucht und in all den Jahren keine meiner Briefe/eMails je beantwortet; Herr Pabst wollte nur schriftlich mit mir kommunizieren;
      - Der Antrag auf Sonderprüfung geht nicht gegen Artnet, sondern gegen das vermeintliche „Looting“ der Familie Neuendorf
      - Man muss auch bedenken, dass Herr Neuendorf seinen Bonus als Prozentsatz vom Cash-Bestand bekommt; das sagt ja wohl alles darüber aus, wie die Anreize in diesem Unternehmen gesetzt sind;

      21:43 Uhr Ende der Rede von Rüdiger Weng

      Antworten vom Vorstand
      - Artnet World Wide macht steuerpflichtige Gewinne, deshalb ist die Aktivierung der latenten Steuern gem. Seite 34 GB 2011 richtig;
      - die Kosten für die HV 2012 betragen ca. 25.000 Euro;
      - Die Höhe der Bewirtungskosten für die Vorstands- und Aufsichtsratssitzungen in den letzten 10 Jahren und die Höhe der Bewirtungskosten für die Hauptversammlung in den letzten 10 Jahren wird nachgereicht;
      - Entwicklung des Personalbestandes des Artnet Konzerns:
      31.12.2011 114 Vollzeitmitarbeiter
      31.12.2010 105 Vollzeitmitarbeiter
      31.12.2009 liegt nicht vor, wird nachgereicht
      - Der Rechtsbeistand der Gesellschaft auf dieser HV, Dr. Becker, ist auf Anraten von Herrn Prof. Rust Berater der Gesellschaft geworden;
      - die im Tagesordnungspunkt 4 vorgeschlagene Satzungsänderung stellt keine Benachteiligung von Aktionären dar; Herr Neuendorf entsteht dadurch kein Sondervorteil; es ist nicht Ziel dieses Tagesordnungspunktes die Übernahme zu erschweren oder zu verhindern [da hat der Vorstand gelogen ohne rot zu werden]
      - die Gesellschaft braucht keine Partner;
      - es gibt keine Anhaltspunkte dafür, dass sich die Renditeziele der Gesellschaft durch die Übernahme von Redline verschlechtern würde;
      - niemand sagt, dass ein gutes Angebot abgelehnt werden würde;
      - Am 28.03.2012 fand eine telefonische Aufsichtsratssitzung mit dem Vorstand statt, bei dem letzte Änderungen am Geschäftsbericht vorgenommen wurden; aus diesem Grund sind die Unterschriften im Geschäftsbericht alle auf diesen Tag datiert, selbst wenn die Personen (Vorstand in Berlin; Aufsichtsrat in Florida, Wirtschaftsprüfer in Hamburg) an völlig unterschiedlichen Orten waren;
      - Die Wirtschaftsprüfer sind seit 10 Jahren für die Gesellschaft tätig;
      - Der Beschluss zur Bestellung der zwei neuen AR-Mitglieder ist vom 27.12.2011 mit Brief vom 28.12.2011 übermittelt worden;
      - AR-Sitzungen
      23.03.2011 Telefonkonferenz + Wirtschaftsprüfer Meyer
      12.07.2011 im Berliner Artnetbüro
      26.09.2011 im Artnetbüro New York
      17.11.2011 Telefonkonferenz
      - für alle Aufsichtsratssitzungen wurden in 2011 insgesamt 24.000 Euro an Reisekosten bezahlt;
      - es ist geplant zwei weitere Vorstände in 2012 zu bestellen;
      - einen Abwärtstrend sehen wir nicht;
      - wir sehen erhebliches Potential im Auktionsgeschäft
      - es gibt keine interne Revision

      22:01 Uhr . Der Notar hatte das Podium verlassen. Bisher gab es dann immer eine Unterbrechung der HV, wenn der Notar nicht anwesend ist, weil er die Hauptversammlung ja verfolgen und eventuelle Anträge oder Widersprüche zu Protokoll nehmen muss. Prof. Rust antwortet, dass sich der Notar im Back Office befindet und über die Tonübertragung dort die HV verfolgen kann. Einige Aktionäre weisen darauf hin, dass es offensichtlich einen längeren Gang zwischen Versammlungssaal und dem Back Office gibt und sie nicht glauben, dass dieser Gang auch beschallt wird. Als sie versuchen, das zu beweisen, indem sie sich zutritt zu dem Gang verschaffen wollen, verstellt der Rechtsbeistand der Gesellschaft, Dr. Becker, den Weg und ruft „Security“, um die Aktionäre abzuschrecken. Es ist aber gar keine Security da, weshalb er dafür im Saal nur Gelächter erntet. Einem Aktionär (ich glaube Herrn Thiesmeyer) gelingt der Zutritt zum Gang über eine andere Tür. Als er zurückkommt, verkündet er laut und deutlich, dass keine Beschallung des Ganges stattfindet, womit deutlich wurde, dass auch der Versammlungsleiter Prof. Rust es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt. Daraufhin gab es erneut einen Tumult.

      Kurz danach wurde eine Person als Security neben das Podium gestellt. Auf mich wirkte der Mensch aber nicht wie ein typischer Sicherheitsmann, sondern eher wie zu dem Job jetzt abkommandiert und wie sich herausstellte war er wohl von der Einlasskontrolle. Seinen Namen oder eine Dienstnummer wollte er - trotz mehrfacher Aufforderung seitens der Aktionäre - nicht nennen. Er war wirklich sehr höflich und zurückhaltend (fast wie ein lieber Bär), weshalb später Dr. Becker noch mehrmals selbst Aufforderungen z.B. das Rednerpult zu verlassen durch extremes auf die Pelle rücken Nachdruck verleihen musste.

      Nachdem also dieser „Securitymann“ neben das Podium - in die Nähe von Herrn Thiesmeyer - gestellt worden war, beschwerte sich dieser lautstark, dass er sich durch diesen Wachmann bedroht fühle und die Polizei rufen will. Er sagte u.a., dass „dieser Lümmel“ ihn draußen im Präsenzbereich tätlich angegriffen und geschubst hätte.

      22:06 Uhr Erneut gibt es großen Tumult im Saal. Herr Thiesmeyer wird für 20 Minuten des Saales verwiesen (und kann damit nicht mehr an der HV teilnehmen, weil vor dem Saal die Lautsprecher zu Anfang der HV abgestellt wurden), schimpft weiterhin und rennt vor dem Sicherheitsmann und Dr. Becker weg. Währenddessen liest Herr Neuendorf stoisch weiter seine Antworten vom Blatt, die man natürlich bei dem ganzen Krach überhaupt nicht verstehen kann.

      Weitere Antworten vom Vorstand
      - in 2011 wurde keines der Performanceziele des Vorstandes erfüllt; für das Jahr 2011 wurde kein Bonus an Herrn Neuendorf bezahlt; in 2011 wurde der Bonus für das Jahr 2010 gezahlt;
      - von den Aufsichtsräten Dr. Christian Dohm und Hannes von Goesseln wurden keine Gründe für den Rücktritt genannt; der Vorstand wurde sechs Monate vorher über den Rücktritt informiert; das haben wir auch im Unternehmensregister veröffentlicht; weitere Veröffentlichungen [z.B. per Pressemitteilung oder DGAP-Newsmeldung für die Aktionäre] sind nicht erforderlich;
      - Frau Sylvia Neumann leitet die interne Revision und berichtet direkt an den Aufsichtsrat [vorher hatte der Vorstand geantwortet, dass es keine Revision gibt - keine Ahnung, was nun stimmt]
      - Die Umsätze der Artnet Auctions umfassen auch Brokergeschäfte;
      - Herr Neuendorf scheidet freiwillig aus persönlichen Gründen aus; er hat kein Anrecht auf eine Abfindung und keine Abfindung erhalten;
      - Bisher gibt es keinen Beratervertrag mit Herrn Neuendorf, aber im Juni 2012 fand eine Aufsichtsratssitzung statt, auf der die Eckpunkte des Beratervertrags festgelegt wurden; die Laufzeit beträgt 2 Jahre; die Entlohnung darf 300.000 Euro pro Jahr nicht übersteigen; der Beratervertrag enthält auch eine Wettbewerbsklausel
      - Am 14.07.2012 wurde Jacob Pabst zum Vorstand bestellt [dieses Datum widerspricht der Ad-Hoc vom 25.06.2012, wo es heißt, dass Herr Pabst „mit Wirkung zum 1. Juli 2012 zum neuen CEO der artnet Worldwide Corp. und zum Vorsitzenden des Vorstands der artnet AG“ bestellt wurde]
      - Der Vorstandsvertrag von Jacob Pabst hat eine Laufzeit von 2 Jahren, sein Fixgehalt beträgt 300.000 USD pro Jahr; keine Aktienoptionen; die Zahlung des Bonus ist abhängig von der Umsatz- und Liquiditätssteigerung sowie der Steigerung des Aktienkurses; der Bonus darf nicht mehr als 50 % des Festgehaltes betragen; innerhalb der Laufzeit des Vertrages kann dem Vorstand nicht gekündigt werden;
      - Die Kosten für die Verschiebung der HV 2012 betrugen 8.000 Euro;
      - Es gibt keine Insiderregelung innerhalb der Gesellschaft; Führungspersonen unterliegen strengen Richtlinien

      22:19 Uhr Der Versammlungsleiter Prof. Rust beschränkt die Redner auf nur noch drei Fragen bzw. drei Minuten Redezeit und stellt fest, dass er die Wortmeldeliste um 21:30 Uhr geschlossen hat [Diese Aussage stimmte nicht, da sich diverse Aktionäre auch nach 21:30 Uhr noch in die Wortmeldeliste eingetragen hatten - eben weil der Versammlungsleiter die Schließung nur angekündigt aber um 21:30 Uhr eben nicht vollzogen hatte].

      Kurz danach gibt der Versammlungsleiter bekannt, dass das Gebäude abgeschlossen wird, so dass man zwar noch heraus kommt, aber nicht mehr herein. Woraufhin Herr Klein darauf hinweist, dass der Notar protokollieren soll, dass Aktionäre, die vor dem Gebäude sind (z.B. um zu Rauchen), nicht mehr an der Hauptversammlung teilnehmen können.

      6.) Herr Thomas Lüllemann, Aktionär mit 1 % der Aktien
      - Ich erkläre Widerspruch zu allen Fragen und Anträgen zu Protokoll
      - Ich möchte ein letztes Mal an den Vorstand appellieren, dass er hier Stellung nimmt, warum er das Angebot von Redline so stark bekämpft
      Nach kurzer Zeit, entzieht der Versammlungsleiter dem Aktionär das Wort, der daraufhin seine Fragen stellen möchte. Der Rechtsbeistand der Gesellschaft, Dr. Becker, geht extrem nah an den Aktionär heran, um ihn zum Zurückweichen zu zwingen und redet auf ihn ein.

      22:26 Uhr Der Versammlungsleiter Prof. Rust droht dem Aktionär Lüllemann an, ihn des Saales zu verweisen. Der Securityman steht am Rednerpult und bittet den Aktionär höflich herunterzutreten.

      7.) Johannes Schwarz, Aktionär
      - Was kostet die Schließung der Online-Magazine und wie viele Mitarbeiter wurden deswegen entlassen
      - Welche außerordentlichen Kosten sind gem. GB S. 3 angefallen;
      - Welche Rechtstreitigkeiten mit Mitarbeitern gab es?
      - Wie hoch waren die Objektumsätze getrennt nach Online-Auktionen und Handelsumsatz?

      Herr Prof. Rust kündigt die Schließung der Debatte für 22:35 Uhr an.

      8.) Herr Schroth, Aktionär
      - Herr Rust, ich glaube sie sind für jede Menge Gaunerei zu haben
      - Bitte erläutern sie wie ein Abonnement für eine Galeristen für das Galerienetzwerk und die Price Database funktioniert
      - Welchen Kosten entstehen Artnet für das Beschaffen und Einpflegen der Preisdaten im Preisdatenspeicher
      - Wie wollen sie mit Artnet Analytics Geld verdienen

      9.) Manfred Klein
      - Stellt Antrag auf Sonderprüfung: es soll festgestellt werden, ob Frau Bothe irgendwelche Weisungen erhalten hat - bezüglich der Ausübung der ihr übertragenen Stimmen
      Nachdem der Versammlungsleiter Prof. Rust Herrn Klein das Wort entziehen will, diktiert Herr Klein dem Notar ins Protokoll, dass er sich heute Morgen bereits um 10:03 Uhr hat in die Rednerliste eintragen lassen und das ihm nun - im Rahmen der Generaldebatte verweigert wird - auch nur eine einzige Frage zu stellen. Erneut versucht der Rechtsbeistand der Gesellschaft, Dr. Becker, den Aktionär vom Podium zu drängen, indem er ihm extrem auf die Pelle rückt.

      Nachdem die Hauptversammlung für ein paar Minuten ausgesetzt ist, kommt der Vorstand mit den Antworten zurück.

      Antworten vom Vorstand
      - Die Rechtsstreitigkeiten mit Mitarbeitern, von denen im GB 2011 S. 15 die Rede ist, beziehen sich auf eine Klage eines Mitarbeiters, der geklagt hatte, dass wir seine Honorarzahlung nicht fortgesetzt hatten; Der Grund für die Einstellung der Zahlungen war, dass er diverse Mitarbeiter von uns abgeworben hatte; die Kosten für dieses eine Verfahren beliefen sich auf 100.000 USD;
      - Galerien können bei uns eine Webseite buchen; die Monatliche Gebühr für diese Webseite im Artnet Galerienetzwerk kostet durchschnittlich 3.350 Euro pro Monat;
      - Den Sinn von Artnet Analytics können sie natürlich auch herausfinden, indem sie auf unsere Webseite schauen;
      - Das Handelsgeschäft/Brokeragegeschäft mit Kunstobjekten ist eine relativ neue Entwicklung, die durch die Artnet Auctions entstanden ist; durch die Auktionen kennen wir jetzt sehr viele Kunden und deren Vorlieben und können ihnen nun auch direkt Kunst anbieten; dafür müssen wir nicht mehr den Umweg über die Auktionen gehen; wir werden in der Zukunft die Ergebnisse aber getrennt (nach Umsätzen mit Auktionen und Umsätzen mit Handelsgeschäften) ausweisen;
      - Wir haben keine Kosten im Zusammenhang mit dem Erwerb der Auktionsergebnisse für den Preisdatenspeicher; die Auktionsergebnisse sind öffentlich für jedermann unentgeltlich zugänglich; aber die Dateneingabe kostet;
      - Die außerordentlichen Kosten, die gem. GB S. 3 angefallen sind, sind im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung der Artnet Auctions sowie der Verbesserung der Leistungsfähigkeit und Sicherheit der Webseite entstanden; die genaue Höhe der Kosten wird nachgeliefert;
      - die Höhe der Objektumsätze der Artnet Auctions liegen im Back Office nicht vor;
      - wir wissen, dass wir der teuerste Anbieter im Bereich des Datenspeichers sind; es gibt sogar kostenlose Angebote;
      - durch die Schließung der Artnet Magazine mussten wir im Pariser Büro vier Mitarbeiter und in New York drei Mitarbeiter entlassen; was die gesamte Schließung der Magazine kostet, wissen wir noch nicht; die Miete für das Büro müssen wir weiter zahlen; eventuell werden wir auch noch Abfindungen zahlen; [Diese Antwort fand ich total überraschend. Die Frage war, wie groß die Redaktionen der Online-Magazine waren. Wie sich nun herausstellt, haben ganze sieben Mitarbeiter einen jährlich einen Verlust von rund 1 Mio. Euro produziert. Das finde ich eher nicht glaubwürdig.]

      Obwohl zum Schluss noch einige sehr substanzielle Fragen zum Geschäft von Artnet gestellt wurden, hat der Vorstand sie nur noch sehr rudimentär und z.T. gar nicht beantwortet. Teilweise waren die gegebenen Antworten schlicht unverständlicher Kauderwelsch, was sicherlich auch an der fortgeschrittenen Zeit lag.


      22:55 Uhr Schließung der Generaldebatte. Anders als es sonst üblich ist, fragte der Versammlungsleiter nicht, ob wirklich alle Fragen beantwortet sind. Was auch nicht nötig war, weil einige Aktionäre von sich aus klar stellten, dass nicht alle Fragen beantwortet wurden. Beginn des Abstimmungsverfahrens.

      Das Abstimmungsverfahren war das reinste Chaos. Durch die vielen Anträge, Gegenanträge, Tagesordnungspunkte gab es so viele zu berücksichtigende Stimmabschnitte, dass der Versammlungsleiter selbst teilweise die Übersicht darüber verloren hatte, welcher Stimmabschnitt welchem Tagesordnungspunkt zugewiesen war. Zum Teil wurden die einzelnen Stimmabschnitte nur rudimentären Bezeichnungen zugeordnet. Zum Beispiel Stimmabschnitt „A“ ist für den „Sonderprüfungsantrag TOP 2“. So war überhaupt nicht zu erkennen, wofür man eigentlich abstimmt und schon gar nicht, ob man den Stimmabschnitt in die Box für Ja oder Nein stecken muss. Ich habe versucht mitzuschreiben, welcher Abschnitt welchen Punkt zugeordnet war, es war mir nicht möglich. Der Versammlungsleiter ratterte das einfach monoton und leise herunter. Das ist natürlich Problematisch, vor allem auch dann, wenn Buchstaben ähnlich klingen wie, P, T, E, Q, U, A und H. Vermutlich kann man sich das nicht vorstellen, wenn man nicht dabei gewesen. Als ich mich direkt an den Versammlungsleiter mit der Bitte wendete, mir die einzelnen Abschnitte noch einmal in den Block zu diktieren, war der Bogen, auf dem notiert war, welcher Abschnitt zu welchem Abstimmungspunkt gehört, nicht mehr auffindbar. Es war das reinste Chaos.

      Stimmbogen- Worüber abgestimmt wird
      Abschnitt

      5.1 Wahl Prof. Rust zum Aufsichtsrat
      4 Satzungsänderung TOP 4
      2 Entlastung Vorstand
      6 Wahl des Abschlussprüfers
      A Sonderprüfung Top 2
      B Sonderprüfung Top 3
      Q Absetzung Top 4
      P Vertagung der HV
      R Einzelentlastung des AR-Mitglieds Hushon
      U Gegenantrag

      Hier fehlen mindestens noch drei Abschnitte für die Einzelentlastung der ehemaligen Aufsichtsratsmitglieder Dr. Christian Dohm und Hannes von Goesseln sowie die Wahl von Dr. Jochen Gutbrod zum Aufsichtsrat.

      23:27 Uhr Es sind noch 26 Teilnehmer anwesend

      Dr. Dreier stellt zum dritten Mal den Antrag zur Abwahl des Versammlungsleiters.

      23:31 Uhr: Ankündigung der Schließung der Abstimmung
      23:35 Uhr: Schließung der Abstimmung
      23:48 Uhr: Beginn der Verlesung der Abstimmungsergebnisse

      4.) Präsenz: 3.842.126 Aktien = 68,23 %


      Ein Mitschreiben der Ergebnisse ist nicht möglich, da der Versammlungsleiter die Ergebnisse nur so runter rattert und sich dabei massiven Protest der Aktionäre einhandelt, weil die die Ergebnisse nicht mitschreiben können. Alle reden durcheinander. Der Versammlungsleiter verspricht die Ergebnisse noch einmal zu wiederholen, tut das aber nicht (auch nicht später). Mein Eindruck ist, dass er die letzten Abstimmungsergebnisse nicht mehr vollständig vorliest, da er nicht mehr ansagt, wie viele gültige Stimmen abgegeben werden und auch nicht mehr die Worte „ich stelle fest und verkünde“ fallen. Man kann nicht genau erkennen, was vorne am Versammlungstisch vorgeht, weil viele Aktionäre davor stehen und protestieren. Scheinbar sind dem Versammlungsleiter die letzten Zettel mit den Abstimmungsergebnissen abhandengekommen, denn der Notar hechtet plötzlich zum Wortmeldetisch, um die dort für die Aktionäre ausliegenden Zettel mit den Abstimmungsergebnissen zu greifen. Das jedoch verhindern die Aktionäre, die gerade dabei sind, diese Zettel zu begutachten. Ob überhaupt alle Beschlüsse vorgelesen wurden, lässt sich nicht nachvollziehen. Ordnungsgemäß vorgelesen wurden sie keinesfalls.

      Mitternacht: Bei einigen Teilnehmern bricht Freude aus, weil die Hauptversammlung angeblich nicht vor 0:00 Uhr geschlossen wurde und damit nichtig ist. Bei einer der drei Uhren im Saal zeigt der große Zeiger angeblich schon auf 12:00 Uhr bevor der Versammlungsleiter die Versammlung beendet hat. Daraufhin erklärt der Rechtsbeistand der Gesellschaft, Dr. Becker, eine andere Uhr im Saal für maßgeblich.

      Kurz nach Mitternacht ist der Spuk vorbei. Die Ergebnisse werden nicht noch einmal wiederholt und die Unterlagen am Wortmeldetisch sind sofort weggeräumt. Binnen weniger Minuten löst sich die Versammlung auf.

      Soweit mein Bericht.

      MfG J:)E
      artnet | 6,400 €
      Avatar
      schrieb am 28.08.20 17:46:45
      Beitrag Nr. 1.796 ()
      dummbeidel bereitest du mal wieder 8 jährigen Datenmüll auf. Nach der gescheiterten Übernahme hat man sehr günstig meines Wissen von den Russen Aktien übernommen und später mit Gewinn wieder verkauft. War einfach eine Umorientierung auf Grundlage der neuen Gegebenheiten. Ein normaler Vorgang.
      artnet | 6,400 €

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      Avatar
      schrieb am 28.08.20 17:17:47
      Beitrag Nr. 1.795 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.494.668 von Gluecksgriff am 15.08.12 09:30:43
      Schon 8 Jahre her,könnte aber auch 2020 gewesen sein !
      Zitat von Gluecksgriff: Zitat:
      Die Weng Fine Art AG hat ihre Beteiligung an artnet deshalb bereits deutlich reduziert und geht davon aus, dass das Engagement insgesamt einen Ergebnisbeitrag in sechsstelliger Höhe liefern wird.

      Habe keine Rechtskenntnisse aber fällt so etwas nicht unter Kursmanipulation. Erst durch Übernahmegerüchte und ein Übernahmeangebot das es bis heute nicht gibt den Kurs in die Höhe treiben und jetzt brüstet man sich das diese Aktion einen Ergebnisbeitrag in sechsstelliger Höhe liefern wird.

      Herr Weng sollte sich lieber um seine eigene Firma kümmern und sich nicht mit Aussagen wie, ich versuche es sinngemäß wiederzugeben "die Zukunft der Artnet Ag wir jetzt in Moskau entschieden" lächerlich machen.
      artnet | 6,600 €
      Avatar
      schrieb am 28.08.20 17:16:28
      Beitrag Nr. 1.794 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 43.490.520 von Braggo2 am 14.08.12 10:44:37
      Wie sich die Bilder gleichen !!
      Zitat von Braggo2: Weng gibt auf...Neuendorf kann weiterwurschteln

      | 13. AUGUST 2012
      Weng Fine Art AG und Redline Capital Management verlängern das „Acting in Concert“ bzgl. der Übernahme der artnet AG nicht

      Die Weng Fine Art AG (WFA) und die Redline Capital Management S.A. haben ihre Stimmbindungsvereinbarung bei der artnet AG nach der Hauptversammlung des Unternehmens einvernehmlich aufgelöst.
      Weng Fine Art ist damit nicht mehr in die fortbestehenden Pläne des Luxemburger Vermögensverwalters für ein freiwilliges Übernahmeangebot an die artnet-Aktionäre zwecks Übernahme des Berliner Informationsanbieters involviert.
      Nachdem der Ende Juli vorgelegte Halbjahresbericht offenbart hatte, dass die wirtschaftliche Situation von artnet sich weiter deutlich verschlechtert, hatte der Aufsichtsrat der Weng Fine Art AG dem Vorstand auf seiner Sitzung am 2. August 2012 empfohlen, die am 15. August 2012 auslaufende Vereinbarung mit der Redline Capital Management nicht zu verlängern und das Projekt ruhen zu lassen.

      Der Vorstand hat bereits damit begonnen, sich anderen Investitionszielen, die für die WFA erfolgversprechender sind, zuzuwenden. Bestärkt wurde diese Entscheidung durch die Vorgänge auf der chaotisch verlaufenen artnet-Hauptversammlung vom 8. August 2012, auf der keine rechtswirksamen Beschlüsse getroffen werden konnten.
      Das wird wahrscheinlich zu einer Blockade dringend notwendiger unternehmerischer Entscheidungen führen.
      Die Weng Fine Art AG hat ihre Beteiligung an artnet deshalb bereits deutlich reduziert und geht davon aus, dass das Engagement insgesamt einen Ergebnisbeitrag in sechsstelliger Höhe liefern wird.
      Ungeachtet der Beendigung des „Acting in Concert“ bleibt die Weng Fine Art AG der Redline Capital Management S.A. freundschaftlich verbunden. Sollte es zu einer Übernahme von artnet durch Redline kommen, wird das WFA-Team die operative Turnaround-Strategie punktuell beratend unterstützen.
      artnet | 6,600 €
      Avatar
      schrieb am 28.08.20 17:03:50
      Beitrag Nr. 1.793 ()
      Realistin du musst lernen noch mehr zu differenzieren.

      Die erste Frage wäre doch warum wir in der Weng Fine Art Aktie investiert sind. Die Antwort ist klar, weil wir von diesem Invest überzeugt sind.

      Und ja wr sind auch von Rüdiger K. Weng überzeugt. Deshalb stellen wir deine Falschaussagen richtig.

      Ich habe mich mit Herrn Gerlinger schon persönlich über dieses Thema unterhalten. In einem Cafe in Münster. Ja Herr Gerlinger ist der Meinung, dass der User Artinvestor das Unternehmen GSG geschädigt hat. Herr Gerlinger räumte aber auch ein , bei unserem persönlichen Gespräch, dass er nicht mit 100%iger Gewissheit sagen kann, dass Artinvestor überhaupt Herr Weng ist. ich habe hierzu auch keine Erkenntnisse, die dies bestätigen würden. Unabhängig davon ist Gerlinger an seinem fehlenden Geschäftsmodell gescheitert und nicht an dem User Artinvestor. Realistin ich dachte du bist da schon ein bisschen weiter. Genauso wie Weng 2012 gescheitert ist, weil er den Übernahmeversuch bei Artnet falsch eingefädelt hat. Nicht immer Alles auf andere schieben.

      Deine letze Aussage versteh ich nicht. Warum sollte Herr Weng ein erneutes Delisting vermeldet haben? Irgendwie kurios was du da wieder von dir gibst. Das damalige Delisting hatte nachvollziehbare Gründe. Und ein erneutes Delistimng gibt es nicht. Was schreibst du da schon wieder wirr und falsch.
      artnet | 6,600 €
      Avatar
      schrieb am 28.08.20 16:45:09
      Beitrag Nr. 1.792 ()
      Fragt mal den CEO von German Startup.... Die Firma war im entstehen und Rüdiger hat es mit allen Kräften nieder geredet und dies jahrelang. Warum macht jemand sowas ???

      Während dieser Zeit hat er erkannt das man damit den Kurs manipulieren kann. Erst danach hat er sich bei seiner eigenen AG zu Wort gemeldet. Aus welchen Gründen sollte ein allein Vorstand zu seiner Aktie schreiben??? Er hat den Kurs hoch gepusht. An der Börse wird die Zukunft gehandelt und das erzählt euch Weng jeden Tag. Ein erneutes Delisting hat er ja nun vermeiden können.

      Warum verteidigt ihr eigentlich so hartnäckig den Rüdiger???

      Weil ihr investiert seit..... logisch....
      artnet | 6,600 €
      Avatar
      schrieb am 28.08.20 16:11:33
      Beitrag Nr. 1.791 ()
      Realistin welchen Beitrag? Dass du ein zerbrechliches Pflänzchen bist? Stimmt doch was ich schreibe. Du hast dich damals auf ariva.de sogar selbst gesperrt.

      Jetzt wieder super empfindlich sein. Aber selbst ständig irgendwelche Ungeheuerlichkeiten über den CEO der Weng Fine Art AG hier verbreiten.

      Realistin ich habe mit dir keine offenen Rechnungen. Ich bedauere nur, dass du so tief gefallen bist. Mochte dich eigentlich.
      artnet | 6,600 €
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