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    6.000 Apotheken können eingespart werden - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.11.05 00:25:46 von
    neuester Beitrag 01.12.05 11:46:02 von
    Beiträge: 42
    ID: 1.023.338
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      Avatar
      schrieb am 30.11.05 00:25:46
      Beitrag Nr. 1 ()
      Wie bei Apotheken Milliarden zu holen sind
      Jedem ist es schon aufgefallen. In Deutschlands Fußgängerzonen gibt es mehr Apotheken als Bäcker. Der Koalitionsvertrag will jetzt an die Gewinne der Apotheken ran. Aber an der starken Apothekendichte wird sich auch danach nichts ändern. Gesundheitsexperten schlagen dagegen Alarm: Auf 6.000 Apotheken kann Deutschland verzichten.

      Mehr hier:

      http://www.daserste.de/plusminus/beitrag_dyn~uid,g06lb8gbuu6…
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 00:30:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      [posting]19.097.853 von kohelet am 30.11.05 00:25:46[/posting]Alles:

      Sparliste
      Wie bei Apotheken Milliarden zu holen sind
      hr, Dienstag, 29. November 2005
      Fressgass und Zeil: Frankfurts Einkaufsmeile und teuerste Geschäftslage. Die knapp drei Kilometer könnten auch Apothekenmeile heißen. Es darf geraten werden, wie viele Pillenverkäufer hier ihrem Geschäft nachgehen? Es sind neun: „Victoria-Apotheke“, „Apotheke an der Hauptwache“, „Struwwelpeter-Apotheke“, „Adler-Apotheke“, „Hirsch-Apotheke“, „Centrums-Apotheke“, „Konstabler-Apotheke“, „Löwen-Apotheke“ und „Zeil-Apotheke“.
      Wie wählen die Kunden aus?
      Apotheken gibt es mehr als Bäcker in Deutschland. Über 32 Milliarden Umsatz machten die 21.400 Arzneiläden im letzten Jahr. Blick ins Frankfurter Umland: Bad Vilbel. In der Haupteinkaufsstraße: Die Süd-Apotheke, ein paar Meter weiter, die Kur-Apotheke, auf einem knappen Kilometer noch die Parkapotheke und als vierte die Nidda-Apotheke. Warum gehen die Kunden in die eine oder die andere? „Ich bräuchte zwei. Ich bräuchte vorne eine und hier eine. Also zwei würden mir jetzt persönlich reichen“, sagt uns eine junge Frau. „Es liegt in der Nähe meiner Omnibushaltestelle, erzählt eine ältere Dame. „Weil der Weg jetzt kürzer war“, sagt die Mutter, die wir treffen. „Durch Zufall, ich bin grad jetzt auf dem Weg weiter“, ergänzt eine weitere Frau.
      Apotheken bieten ein Einheitsangebot
      Laufkundschaft und Stammkundschaft. Die wenigsten glauben, dass wir so viele Apotheken brauchen. Apotheker sind Einzelhändler, ähnlich wie Fleischer. Nur: die bieten sehr unterschiedliche Spezialitäten. Darin unterscheiden sie sich. Ebenso Bäcker: Rosinenschnecken, Plunderteilchen, Nougatcroissants oder Käsebrötchen. Je nach Laden sehr verschieden. Apotheken bieten ein Einheitsangebot. Zwar gibt es zigtausend Medikamente, doch alle rezeptpflichtigen müssen von jeder geliefert werden. Was nicht am Lager ist, schafft der Großhandel heran, bis zu vier Mal am Tag. Finanzieren müssen diesen Aufwand zu fast drei Viertel die Beitragszahler der Kassen.
      6.000 Apotheken weniger als bisher?
      Professor Gerd Glaeske ist Mitglied im Sachverständigenrat für das Gesundheitswesen. Die Wissenschaftler finden, dass hier viel Geld zu sparen wäre. „Der aktuelle Stand ist, dass wir pro Apotheke etwa 3.800 Einwohner haben. Es würde aber auch reichen, wenn wir 5.000 Einwohner pro Apotheke hätten, und insofern wären das dann 6.000 Apotheker weniger als bisher. Ich glaube, auch dann wäre die bundesrepublikanische Bevölkerung sehr sehr gut versorgt“, sagt Gesundheitsforscher Professor Gerd Glaeske. Doch die Zahl der Apotheken steigt. Die Krankenkassen müssen mit jedem Rezepte abrechnen, der eine Apotheke eröffnet - gleichgültig, ob die Neugründung nötig war. Was würden 6.000 Apotheken weniger sparen? „Das wären nämlich rund, nach meiner Schätzung, eine Milliarde Euro, die hier weniger einzurechnen wären für den Unterhalt dieser Verteilungsstellen von Arzneimitteln. Und diese eine Milliarde Euro würde dem System zugute kommen, immerhin 0,1 Prozent Beitragssatzpunkte, die man dadurch erreichen könnte“, sagt Gesundheitsforscher Professor Gerd Glaeske. Doch das so Ersparte bliebe erst mal bei der Konkurrenz.
      Aggressiver Preiskampf im rezeptfreien Bereich
      Wir sind in der Apotheke im Hessencenter in Frankfurt. Sie macht Furore mit aggressivem Preiskampf im rezeptfreien Bereich und einem Umsatz, der weit über dem Durchschnitt liegt. Beraten wird sie von dem Arzneihandelsprofi und Branchenschreck Jürgen Ossenberg, der gerne den Umsatz vieler überflüssiger Konkurrenten übernehmen würde. „Wir würden kaum mehr Personal gebrauchen, einfach, weil wir in der Lage wären, die 20 bis 25 Prozent Mehrumsatz so abzuwickeln. Wir hätten einen wesentlich höheren Rohertrag, bei gleichen Kosten, fast gleichen Kosten und natürlich auch einen wesentlich höheren Gewinn“, sagt Apothekenberater Jürgen Ossenberg.
      Wie verdient der Apotheker sein Geld?
      Doch der Apothekenmarkt ist abgeschottet wie kaum ein anderer in unserem Gesundheitswesen. Wie verdient der Apotheker sein Geld? Dieses Schmerzmittel kostet im Einkauf 50 Cent, gesetzlich festgelegt kriegt der Apotheker acht Euro zehn pro Packung für den Verkauf. Plus Mehrwertsteuer, macht 9,98 Euro. Davon ab knapp zwei Euro Kassenrabatt, macht für jede verkaufte Packung 6,25 Euro, plus drei Prozent Handlungspauschale. Preiswettbewerb dürfen die Apotheker nur im rezeptfreien Markt betreiben, doch selbst da tun sie sich nicht weh, lassen einander gut leben. Ein paar Prozent bei Aktionen oder die Rabattkarte für die Stammkunden. Festgelegt ist auch, dass nur Apotheker eine Apotheke führen dürfen und auch nur höchstens vier, damit keine Ketten entstehen.
      Manche Apotheker ärgern sich über die Kollegen
      Bei der ABDA, der Berliner Lobby und Standesvertretung, findet Präsident Heinz-Günter Wolf, dass das so vollkommen in Ordnung sei. „Es scheint offensichtlich zu sein, dass die jetzige Anzahl der Apotheken die richtige ist, denn das hat sich seit Jahren stabilisiert. Und es geht ja nach Angebot und Nachfrage. Die Apotheken sind ja untereinander auch in einem Leistungswettbewerb“, sagt Heinz-Günter Wolf von den Deutschen Apothekerverbänden. An der Basis klingt das mitunter anders. So mancher Apotheker ärgert sich über schlechte Beratung der Kollegen. Sie wollen mehr Wettbewerb, aber den vor allem um Qualität. „Es gibt eine Anzahl qualitativ schlechter Apotheken, ja, das mag sein. Aber das hat sich irgendwann erledigt, denn meiner Meinung nach kann man auf die verzichten“, sagt Thomas Lehmann von der Apotheke im Brunnencenter in Bad Vilbel.
      Wie könnte Wettbewerb zustande kommen?
      „Ich kann mir vorstellen, dass die Patienten auch mit etwas weniger Apotheken gut zu versorgen wären. Da ist die Qualität das Entscheidende und nicht unbedingt immer der Preis“, sagt Hans-Joachim Rüblinger von der Süd-Apotheke in Bad Vilbel. Wie aber könnte wirklicher Wettbewerb zustande kommen? Wie können die Krankenkassen das Sparpotenzial für die Versicherten nutzen? Zentrale Forderung der Kassen an die Politik: Sie wollen nicht mehr mit jeder Apotheke abrechnen müssen, egal wie gut oder schlecht sie ist.
      „Auch andere Branchen haben keinen Schutzzaun“
      Ersatzkassenvorstand Gerdelmann möchte nur noch mit ausgewählten Apotheken verhandeln dürfen. „Wir würden gerne mit den Apotheken verhandeln, und zwar mit den Apotheken, die wir brauchen für die Versorgung der Bevölkerung. Das sind nicht alle. Also, wir würden damit eine Marktbereinigung herbeiführen, wie das ja auch angedacht ist in allen anderen Bereichen des Gesundheitswesens. Zwar würden dann zugegebenermaßen einige hinten runter fallen, aber es gibt auch in anderen Berufen keinen Schutzzaun für jedermann, der hier tätig werden will, dass er dort auch ein gesichertes Einkommen hat“, sagt Dr. Werner Gerdelmann, Vorstand Ersatzkassenverband. Das muss die Politik entscheiden. Auf drei Milliarden Euro schätzen Fachleute die Luft im Arzneiverteilsystem. Luisenstraße Bad Homburg: Sieben Apotheken. Vielleicht werdens bald weniger? Wie viele Kunden das wohl bedauern werden?
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 04:34:03
      Beitrag Nr. 3 ()
      manche Threads können auch eingespart werden :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 07:35:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      big_mac

      Warum soll dieser Thread eingespart werden ?
      Manchmal wäre es hilfreich wenn man seine eigene Meinung auch begründen würde.

      Lies Dir doch nur den Absatz durch: "Wie verdient der Apotheker sein Geld".

      In Zeiten klammer Kassen, mit jährlich neuen Belastungen für die Beitragszahler, da hältst Du Gewinnspannen von 1250 Prozent für richtig ?

      Natürlich müssen die Abzocker an den Pranger.
      Die Apotheker sind durch geschickte Lobbyarbeit die großen Gewinner der letzten Gesundheitsreform.

      Da streiken Krankenhausärzte für eine halbwegs angemessene Bezahlung, für die Anerkennung ihrer Überstunden, für die Einhaltung europäischen Rechts, müssen den Leuten mühsam klarmachen daß ein übermüdeter Arzt ein schlechter Arzt ist, und das approbierte Verkäuferlein nimmt mit seinen Pillen die Beitragszahler aus daß es kracht.

      Nö, der Thread ist wichtig.
      Überflüssig ist Dein Posting.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 08:33:07
      Beitrag Nr. 5 ()
      Danke für diesen Thread!
      6000 weniger ist nett, aber wahrscheinlich sind noch viel mehr überflüssig. Anders organisiert, könnte wohl jede zweite Apotheke eingespart werden. Lieferservices gibt es ja jetzt schon. Wie wäre es, wenn nach dem Arztbesuch die Medikamente gleich im Briefkasten wären?
      Ich ärgere mich jedenfalls tierisch, wenn Apotheken das Medikament, das ich brauche, mal wieder nicht vorrätig haben und ich im Zweifelsfalle ein zweites Mal in die Stadt fahren muss.
      Für die Allgemeinheit bluten sollte in diesen Zeiten bitte jeder - gerade auch die Apotheker. Nicht nur Rentner, Famileien und Kleinverdiener.

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      Avatar
      schrieb am 30.11.05 08:40:21
      Beitrag Nr. 6 ()
      [posting]19.097.872 von kohelet am 30.11.05 00:30:39[/posting]Kann man nur bestätigen. War neulich in Hamburg unterwegs und suchte eine Apotheke. Ich hatte soviel Auswahl dass ich die mit der größten Parkbucht vor der Tür genommen habe.....
      Ich tippe eher auf 12.000 die über sind!!
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 08:47:29
      Beitrag Nr. 7 ()
      @Buru:
      falls nicht vorrätig - nächste Apo.
      Dann ist es ein Vorteil, wenn alle 300m eine ist.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 09:30:23
      Beitrag Nr. 8 ()
      Soweit wie big_mac möchte ich nicht gehen, solange aber Apotheken wie staatliche Monopolversorgungsstellen gehandelt werden statt privater Anbieter die um jeden Kunden raufen müssen (Wettbewerb bis zum Abwinken - wenn die Lebensmittelversorgung unter privatem Wettbewerb nicht leidet muss dass auch bei der Gesundheitsversorgung möglich sein) bleibt es bei der Diskussion wie man ein totes Pferd schneller reiten könnte...
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 09:32:26
      Beitrag Nr. 9 ()
      [posting]19.098.385 von farniente am 30.11.05 07:35:47[/posting]6000 weniger klingt aber nicht nach mehr Konkurrenz, sondern nur nach mehr Servicewüste
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 09:38:28
      Beitrag Nr. 10 ()
      ...nur leider haben unsere tollen Politiker mit dem Gesetz zur Modernisierung des Gesundheitswesens nur Leistungen ausgeklammert und das System kein bißchen verbessert oder modernisiert! Dafür hasse ich sie und gehe nie wieder wählen!

      BF
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 09:41:05
      Beitrag Nr. 11 ()
      [posting]19.099.785 von big_mac am 30.11.05 09:32:26[/posting]Nö big-mac

      diese Servicewüste hate bereits bei den Apotheken.
      Wenn Du nicht gerade eine Sonnemilch brauchst haben die in ihren imposanten Schränken garnichts mehr.

      Das Argument sind dann immer die verfallszeiten von Medikamenten, ein lächerliches Argument.

      Tatsächlich findet die Lagerhaltung auf der Strasse statt, denn die Apotheken werden bis zu 4 mal am tag von den "Eiligen Arzneimittel" - Kurieren angefahren, von den Beitragszahlern gesponsert.

      Wenn Du, wie ich, am Lande wohnst, ist der DocMorris teilweise schneller wie der schlechtgelaunte Apothekerdödel, hat bessere "Öffnungszeiten", die bessere Beratung und ist gerinfügig billiger.

      Ich wäre mal gespannt wenn man die Lobbyglocke von den Apotheken wegziehen würde wie schnell wir bei vernünftigen Arzneimittelpreisen wären. Oder hältst Du es für normal daß Du für eine Verordnung gegen starkes Sodbrennen zweimal zum approbierten Verkäufer fahren musst und dann noch über 100 Euro (200 DM !!) für paar Tabletten von der Krankenkasse abgedrückt werden ?
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 10:02:07
      Beitrag Nr. 12 ()
      Im Ausland sind Apotheken z.T. Supermärkten angeschlossen.
      Sind aber räumlich getrennt. Der Kunde geht mit seinem Rezept an einen Tresen. Dort bekommt er seine Tabletten - falls erforderlich - abgezählt in einer Tüte.Die normalen Medikamente lagern in Kartons und diese stehen in ganz normalen Stahlregalen. Der Apotheker ist nicht gekleidet wie ein Oberarzt , sondern hat einfach nur einen weißen Kittel an.Es gibt keine lautlosen, hightech Schubladen.
      Es gibt keine Werbeprospekte - keine großen Schaufenster -kaum Werbung.

      Würde man das in D. akzeptieren ?
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 10:11:28
      Beitrag Nr. 13 ()
      [posting]19.100.322 von Ballyclare am 30.11.05 10:02:07[/posting]Wenn der Kunde die Wahl hat zwischen dem teuren Weißkittelapotheker mit den aktuellen Brimborium und der Aldi-Apothekenvariante dann würde die Abstimmung mit den Füssen stattfinden, wie bei allen anderen `Geschäften` auch.
      Das übliche Argument der Wettbewerbs- und Entstaatlichungsgegner ist ja : was ist mit den sozial Schwachen?
      Nun die sozial Schwachen gehen jetzt zum Lebensmitteldiskonter. In Hinkunft dann zur Aldi-Apothekenversion.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 10:55:28
      Beitrag Nr. 14 ()
      Betrachtet man sich die gesamte Kette unseres Gesundheitssystems gibt es abseits der überbordenden Verwaltung eigentlich nur zwei Gewinner:

      Die Pharmabranche und die Apotheker. Hier liegen neben Einsparungen durch Reduzierung der Kassen die wirklich großen Einsparpotentiale.

      Am Anfang dieser Kette stehen die Beitragszahler; die also Verwaltung der Kassen, Pharmaindustrie, Ärzte, Apotheker und Subs, Kuranstalten usw. finanzieren.

      Während mit Ausnahmen bei den Ärzten alle ganz toll profitieren, erbringt der Beitragszahler oder potentielle Patient immer höhere Geldleistungen bei gleichzeitig immer schlechterer Versorgung.

      Die ach so tollen Reformen haben diesen Trend weiter verstärkt.

      Reform = Betrug
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 11:22:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Sorry, aber hier versuchen die maroden Krankenkassen mal wieder eine PR-Neidkanpage zu starten, um von ihren eigenen Problemen abzulenken. Mal sind es die Privatpatienten, mal die golfspielenden Apotheker, dann die porschefahrenden Ärzte und als nächstes....

      Schade nur, dass unsere Medien so leicht zu instrumentalisieren sind :cry: Und zu aller Beruhigung, es werden in naher Zukunft noch eine Menge Apotheken den Bach runtergehen, der Fremdbesitz wird kommen (Großhändler, Pharmahersteller, Drogerie- und Lebensmittelketten dürfen dann ihre eigen Apothekenketten betreiben) und die Apotheke in der Form wie wir sie bisher gekannt haben, wird vom Markt verschwinden - alles beschlossene Sache.
      Nix wird dann mehr sein mit flächendeckenden Notdiensten an Feiertagen und Wochenenden und unabhängiger Beratung.
      Das Gesundheitssystem galt bisher als Jobmotor in Deutschland. Dazu zählen auch die 20.000 mittelständigen Apotheken in Deutschland mit Ihren zahlreichen Angestellten und Azubis(!). Wer bildet heute in Deutschland eigentlich noch aus?

      In Deutschland kann man sich so wunderbar neidvoll selbstzerfleischen- bleiben wir also bei "Geiz ist Geil" und freuen uns auf die Lidl-Apotheke.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 11:36:42
      Beitrag Nr. 16 ()
      [posting]19.102.038 von Glaeubiger am 30.11.05 11:22:17[/posting]...unabhängiger Beratung

      Ja sicher. Und jetzt erklärst Du uns bitte noch was der sogenannte Pharmareferent den ganzen Tag lang macht und wie die Verschreibungspraxis der Ärzte zustande kommt...
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 11:44:03
      Beitrag Nr. 17 ()
      es gibt keinen Grund, Apotheken zu liberalisieren wie den Lebensmittelhandel.

      bloß wenn da die Klagen von den Krankenkassen kommen - die sollen einmal ihren eigenen Laden in Ordnung bringen :D

      Der Markt wird dann schon feststellen, wie viele Apotheken überleben, oder ob am Ende mehr gebraucht werden.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 11:47:23
      Beitrag Nr. 18 ()
      :rolleyes:

      ...Du denkst wirklich, die schieben den ganzen Tag nur Kohle und Reisen über den Tisch - wieder ein "Stern-Geschädigter":laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 11:50:31
      Beitrag Nr. 19 ()
      [posting]19.102.573 von big_mac am 30.11.05 11:44:03[/posting]es gibt keinen Grund, Apotheken zu liberalisieren wie den Lebensmittelhandel.

      Warum? Ist das so wie wenn Alpenverein, WK, AK, Kinderfreunde und der Arbeiterangelsportverein Gusl a.d.Thaya unisono behaupten Der Konsument braucht keine Änderung bei den gesetzlichen Ladenschlusszeiten!. So als unumstössliches Faktum weil es immer schon so war und Punkt?

      Oder sollte man nicht wenigstens nach bewährtem deutschen oder österreichischen Muster einen 80köpfigen runden Tisch machen aller Sozialpartner samt Kirchenvertreter + Toni Sailor und Helmut Zilk in Österreich (Dieter Bohlen und Thomas Gottschalk in Deutschland), dazu Beirat samt Unterausschüsse gründen, 3 Jahre lang ein Reformpapier erarbeiten und wenn sich keiner mehr erinnern kann stolz verkündigen wir haben erfolgreich verhindert dass sich was verändert hat?
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 11:52:31
      Beitrag Nr. 20 ()
      [posting]19.102.658 von Glaeubiger am 30.11.05 11:47:23[/posting]...ich kenn die Branche besser als Du denkst. Aber wenn Du weiter auf der Sonntagsargumenteschiene und Stern-Geschädigtenmasche fahren willst kann ich Dich latürnich nicht daran hindern... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:00:15
      Beitrag Nr. 21 ()
      Liberalisierung und Wettbewerb sind im Gesundheitswesen durchaus notwendig. Ein Problem für die Gesellschaft (!) tritt dann auf, wenn die Hemmschwelle für die Einnahme von Arzneimitteln durch den Preis (billiger) oder die Zugriffsmöglichkeit (Aspirin bei Lidl) massiv gesenkt wird. Ein Beispiel: Biete ich Paracetamol reichlich und billig beim Aldi an, wird es zwangsläufig zu einem Anstieg der Dialysefälle in Deutschland kommen. Dies würde sich nun widerum negativ auf unsere Kassenbeiträge auwirken.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:01:12
      Beitrag Nr. 22 ()
      Ja genau...schliesst 6.000 Apotheken...macht wieviel neue HartzIV Empfänger?
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:02:38
      Beitrag Nr. 23 ()
      also ich gehe mal von meiner stadt aus.

      die hatte 1989 also kurz vor der wende genau 2 apotheken
      plus einer im krankenhaus.da waren wir eine kreisstadt mit
      ca.65 000 einwohnern.

      mittlerweile haben wir nur noch 42 000 einwohner also ein drittel weniger jedoch nun die zehnfache apothekendichte
      - es sind mittlerweile 24 im stadtgebiet.

      das vor der wende jemand wegen eines nicht vorhandenen medikaments gestorben ist wäre mir nicht bekannt - hat eigentlich alles prima funktioniert.

      als ich letztens in erlangen war sah ich in der innenstadt eine künstlerisch - futuristische apotheke - genau da wo vorher ein herrenausstatter war.

      und währedn ein geschäft nach dem anderen schließen muß wegen unbezahlbarer mieten und löhne- einbrechneden umsätze und gewinnmargen springen umgehend Apotheken , Optiker und Hörgeräteakustiker
      in die Lücke - weil sie ja alle genug an unserem gesundheitssystem verdienen.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:04:34
      Beitrag Nr. 24 ()
      #20
      Sicher, die berühmten schwarze Schafe gibt es überall... Solche Antworten kommen auch nur dann von mir, wenn hier polemisiert wird:D

      Nichts für ungut;)
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:04:54
      Beitrag Nr. 25 ()
      [posting]19.102.729 von PrinzValiumNG am 30.11.05 11:50:31[/posting]Mea culpa ! Mea maxima Culpa ! :cry::cry:

      da fehlt ein "NICHT" :cry:

      Ich nehme alles zurück und behaupte das Gegenteil ! :D
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:06:49
      Beitrag Nr. 26 ()
      [posting]19.102.945 von Sealion am 30.11.05 12:01:12[/posting]Sealion

      eine absurde Vorstellung daß ein Großabzocker wie ein Apotheker sich mit Hartz IV beschäftigen würde.

      Selbst wenn ja, dann wäre das wenigstens ehrlich. Oder findest Du es besser daß Millionen von Beitragszahlern, die teilweise Behandlungen in das nächste Quartal verschieben um 10 Euro zu sparen, solche Zuzzler alimentieren ??????
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:14:48
      Beitrag Nr. 27 ()
      Auf die Idee, überzählige Apotheken zu schließen, bzw. gar nicht erst zuzulassen, "wegen fehlendem Bedürfnis" sind Kommunen schon vor Jahren gekommen.

      Dem hat aber das BVG einem Riegel vorgeschoben, da die grundgesetzlich garantierte "Berufsfreiheit" höher einzuschätzen ist, als die "kommunale Nichtbedürftigkeizt weiterer Apotheken".

      Grundwissen 1. Semester Jura.

      http://www.oefre.unibe.ch/law/dfr/bv007377.html

      Insofern ist die Forderung, 6000 Apotheken zu schließen, juristisch seit langem haltlos und reine Polemik.

      Warum aber in D 15000 Pharmareferenten jedem Arzt 150 Besuche im Jahr abstatten müssen, ist mir schleierhaft. Die in diesem Zusammenhang gebrachte "Notwendigkeit einer Weiterbildung" erschließt sich mir nicht, insbesondere, wenn man die Ausbildung (Bauarbeiter mit Umschulungscrashkurs von der BAfA) und Ausstattung (5-BMW) dieser "Pharmareferenten" betrachtet.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:16:36
      Beitrag Nr. 28 ()
      [posting]19.097.872 von kohelet am 30.11.05 00:30:39[/posting]Wie verdient der Apotheker sein Geld?
      Doch der Apothekenmarkt ist abgeschottet wie kaum ein anderer in unserem Gesundheitswesen. Wie verdient der Apotheker sein Geld? Dieses Schmerzmittel kostet im Einkauf 50 Cent, gesetzlich festgelegt kriegt der Apotheker acht Euro zehn pro Packung für den Verkauf. Plus Mehrwertsteuer, macht 9,98 Euro. Davon ab knapp zwei Euro Kassenrabatt, macht für jede verkaufte Packung 6,25 Euro, plus drei Prozent Handlungspauschale. Preiswettbewerb dürfen die Apotheker nur im rezeptfreien Markt betreiben,...



      Autsch :eek::mad:
      Das sind ja fast schon Spannen wie im Drogenhandel.

      Warum gilt eine solche Profitspanne eigentlich nicht als "unsozial" ?
      Immerhin wird hier auf Kosten der Schwächsten, nämlich der Kranken, üppig verdient ?

      Klaro - man merkt es nicht im eigenen Geldbeutel, sondern erst auf dem Lohnzettel.


      6000 Apotheker weniger ändert aber nichts an der Kostenbelastung im Medikamentenvertrieb, wenn keine freie Preisbildung ermöglicht wird. Sobald dies geschieht, reduziert sich die Apotheken-Überversorgung von selbst und die Kostenbelastung ebenso.

      Ganz einfache Lösung, wenn man nur will.


      Jobmotoer Gesundheitswesen wurde angesprochen.
      Isoliert betrachtet scheint dies plausibel. Doch gesamtvolkswirtschaftlich gesehen wirken hohe Kostenbelastungen für "Soziales" sehr negativ auf die Beschäftigungslage, und tragen bei zum dauerrezessiven Zustand dieses Landes.
      In ihrer Wirkung sind die "Sozial"ausgaben insbesondere in der gegewärtigen Höhe ziemlich unsozial, gradezu kaltherzig.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:31:46
      Beitrag Nr. 29 ()
      [posting]19.102.925 von Glaeubiger am 30.11.05 12:00:15[/posting]Ein Beispiel: Biete ich Paracetamol reichlich und billig beim Aldi an, wird es zwangsläufig zu einem Anstieg der Dialysefälle in Deutschland kommen.

      Ich sehe wir haben uns `verstanden`. Ab diesem eben von Dir gebrachten guten Beispiel fängt die Diskussion an interessant zu werden und Substanz zu bekommen.
      :look:
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:41:52
      Beitrag Nr. 30 ()
      29,

      das ist die Bedenkenmacherei derer die am gegenwärtigen System festhalten wollen. Auch verständlich.

      Sonst brüllen alle: Guckt mal in die USA; wie toll. Ja, guckt mal.:eek:

      Alle Unternehmer wollen angeblich den freien Markt. Wenn man mit "Kommunismus" besser bedient ist; dann lieber doch nicht.:D
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:48:14
      Beitrag Nr. 31 ()
      #1

      Deren Lobbies leisten bei der Politik halt seit Jahrzehnten ganze Arbeit.

      In anderen Staaten wie zB USA ist es selbstverständlich, dass man zb Aspirin in Supermärkten kaufen kann. Nur in D wird man gezwungen für sowas "Apothekenpreise" zu bezahlen.

      :mad:
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 12:49:40
      Beitrag Nr. 32 ()
      #1

      Ausserdem liessen sich in D vermutlich auch 10.000 Fachärzte, 200 Krankenkassen und 10.000 Röntgenapparate einsparen, und die Gesundheitsversorgung in D wäre immer noch besser als zb in Frankreich oder GB.


      :eek:
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 13:01:39
      Beitrag Nr. 33 ()
      [posting]19.103.534 von derdieschnautzelangsamvollhat am 30.11.05 12:41:52[/posting]Mal im Ernst gesprochen, rein kaufmännisch gesprochen ist das bestehende System der geschützten Werkstätten eine absolute Katastrophe für den Steuerzahler und für den Bürger : und der sollte dabei ja wohl im Mittelpunkt stehen.

      Aber das Paracetamolbeispiel als pars pro toto ist insofern interessant weil es eine Frage aufwirft die eher philosophisch als kaufmännisch geklärt werden muss :
      In wie weit und wie müssen wir die Menschen vor sich selber schützen?

      Nicht dass das aktuelle System in diesem Punkt so vollkommen wäre, im Gegentum, aber völlig überteuerte Medikamente verringern gewissermaßen auch die Anzahl der sinnlosen Selbstmedikationsversuche - oder verlagern den Umsatz auf ein klein wenig harmlosere Wunderschlapfen und -pulverl aus der Teleshopping-Werbung.

      Jetzt lassen wir zB in unserer Gesellschaft zu dass sich Menschen mittels Alkohol und Nikotin oder ungesunder Ernährung und Bewegungsmangel selbst über einen längeren Zeitraum hinweg ruinieren oder töten dürfen, allerdings kann man das mit Medikamenten viel effizienter und vor allem schneller schaffen.

      Wenn man also dem Menschen jede Verantwortung für sich selbst abspricht, dann sollte man die Ausgabe von Essen, Trinken, Rauchwaren so gestalten wie das aktuelle Gesundheitswesen, samt Süssigkeiten nur mehr auf Verschreibung und Einnahme unter Beaufsichtigung eines Arztes.

      Im anderen Extrem bei völliger `Freiheit` raffen sich Leute die sich heute mit Alkohol die Birne weichsaufen (und in den 68ern die Birne mit sonstigen Substanzen wegkifften) halt bald schneller und effizienter mit leichter und billiger zugänglichen Medikamenten weg. Zynisch betrachtet bleiben die intelligenteren Menschen übrig, was nicht das allerschlechteste wäre. Wollma aber nicht zynisch werden.

      Aber was man den Menschen verantworten und zumuten will - das muss wohl jede Gesellschaft für sich entscheiden.

      ----

      P.S:
      Die Optimierung der kaufmännischen Seite löst aber ein echtes Problem nicht - was machma mit den nicht-`marktfähigen` Kunden. Ich denke es besteht großer Konsens darüber dass man zB behinderte, erwerbsunfähige und alte Menschen die den Weg zur Apotheke nimmer schaffen oder sich genau kein Medikament leisten können nicht einfach sich selbst überlassen kann.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 13:08:40
      Beitrag Nr. 34 ()
      #26

      Ach farniente...bei uns funktioniert der Apothekenbetrieb so, dass ich den Apotheker nie zu Gesicht bekomme, dafür aber regelmäßig in Rotation 4 verschiedene Angestellte und genau von denen hab ich geredet, den zukünftigen HartzIV Empfängern, die jetzt keinen interessieren, weder den Apotheker, noch euch und auch nicht die Stimmungsmacher, die 6.000 Apotheken schliessen wollen. ;)
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 13:15:36
      Beitrag Nr. 35 ()
      [posting]19.103.636 von Blue Max am 30.11.05 12:49:40[/posting]BlueMax

      So falsch ist das garnicht.
      Ich habe unlängst einmal gehört (gebe dies also mit Vorbehalt weiter), daß es in Berlin genausoviele Radiologen gibt wie in ganz Italien.

      Wenn Du in München beim Orthopäden über Rückenschmerzen klagst, dann bekommst Du eine Liste (!) von Arztpraxen mit einem Kernspintographen.

      Es kann sich jeder seinen Reim darauf machen wie diese sündteueren Apparate bezahlt werden.

      Dafür musste ich selbst im letzten Winter die Erfahrung machen daß eine Bereitschaftsärztin in einem Krankenhaus auch nach der 7. (!!) Röntgenaufnahme einen Handwurzelbruch nicht erkennen konnte.
      Wenn das kleine grüne Männchen nicht mit einem roten Pfeil auf das Bild zeigt erkennen solche Apparatemediziner nichtmal den berühmten Traktor im Scheunentor.

      Die ganzen Reformen am Gesundheitswesen waren im Grunde genommen nur Besitzstandwahrungsveranstaltungen zu Lasten der Versicherten.

      Und um beim Thema zu bleiben, die Apotheker sind in unserem Gesundheitswesen die abgebrühtesten Abzocker.
      Schon vergessen wie man selbst die letzte Reform pervertieren wollte und im letzten Frühjahr einen Nachschlag verlangt hat der formal in Ordnung war, weil die Ulla mal wieder handwerklichen Schrott abgeliefert hatte, aber von der Sache völlig daneben lag ?
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 13:24:24
      Beitrag Nr. 36 ()
      [posting]19.103.983 von Sealion am 30.11.05 13:08:40[/posting]Sealion

      Na da kommen wir der Sache ja schon näher.
      Das approbierte Verkäuferlein schöpft den Rahm ab und die 400 Euro-Muttis machen die Arbeit.
      Sehe ich ganz ähnlich.

      Nur, dieses perverse System wird von Beitragsszahlern (!) getragen.

      Ich denkle es war schon immer falsch aus Angst vor dem temporären Verlust von Arbeitsplätzen sich um echte und radikale Reformen zu drücken.
      Das Endergebnis sieht dann so aus wie beim Steinkohlebergbau.
      Steuergelder für einen Wirtschaftszweig aus dem letzten Jahrhundert, dafür Büchergeld für die Kids.
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 13:37:33
      Beitrag Nr. 37 ()
      #35

      Gab auch mal vor kurzem einen Artikel, indem zu lesen war, dass es im Stadtgebiet Köln mehr Röntgengeräte gibt als in ganz Frankreich...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 15:04:27
      Beitrag Nr. 38 ()
      #36

      Nur, dieses perverse System wird von Beitragsszahlern (!) getragen.

      Ja und ich stimme mit dir überein, dass es diesbezüglich Veränderungen geben muss aber ich stemme mich gegen diesen radikalen "Rübe runter" Aktionismus, der im Endeffekt wieder nur dem Arbeitnehmer und den Kommunen den Geldbeutel zerschiesst. Die Krankenkassen werden die Einsparungen, die sich daraus ergeben definitiv nicht an die Patienten weitergeben, die stille Hoffnung hat sich schon nach der letzten "Einsparungsaktion" totgelaufen.
      Die behalten "ihre" Kohle schön selbst.:(
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 18:13:15
      Beitrag Nr. 39 ()
      Was ist, wenn es 6000 weniger gibt? Der Umsatz verteilt sich auf die restlichen Apotheken, da ja offensichtlich soviel Medikamente verschrieben werden. Dann verdienen sich ja noch weniger Apotheker dumm und dämlicher.

      Auch mit den Gewinnspannen wie im Drogenhandel scheinen einige etwas falsch verstanden zu haben.
      Vor der Reform bekam der Apotheker anteilig zwischen 30% und 1% in Abhängigkeit des Medikamentenpreises. Jedes Kaufhaus hat wesentlich höhere Handelsspannen. Nach der Reform bezahlen die Krankenkassen den Preis des Medikamentes zzgl. die 8,10 EUR als Gewinn, von dem er "freiwillig" wieder 2 EUR als Rabatt an die Krankenkasse abgeben muß. Das heißt unabhängig von der Größe und dem Preis des Medikamentes erhält der Apotheker 6,25 EUR pro verkaufter Packung. Die muß er versteuern und davon muß er die Angestellten usw. bezahlen.
      Hilfsstoffe wie Binden, Spritzen usw. müssen jetzt schon kostenlos abgegeben werden. Das heißt der Apotkeker verdient daran keinen Pfennig, muß aber die Angestellte bezahlen, die diese Hilfsstoffe verkauft. Mittlerweile fordern die Krankenkassen in Berlin einen Rabatt auf die Hilfsstoffe, das heißt der Apotheker muß sie mit Verlust abgeben und wird auch gesetzlich dazu gezwungen.
      Ehe ihr hier weiter so diskutiert, geht doch mal in eine Apotheke und fragt den Apotheker mal direkt nach den Auswirkungen der Gesundheitsreform.
      Da wo wirklich was zu holen ist, bei der Pharmaindustrie kneift die Politik den Schwanz ein. Apotheker wurden zur Senkung der Arzneikosten verpflichtet, bei rezeptpflichtiken Medikamenten nur Medikamente abzugeben, die im unteren Drittel der Preisspanne für Medikamente mit denselben Wirkstoff liegen. Tut er das nicht, zahlt er den Betrag drauf. Wie wurde von der Industrie reagiert? Es wurden nicht die Preise gesenkt um in das untere Drittel zu kommen, nein alte Medikamente wurden mit teilweise sinnlosen Spezifikationen als zu vollkommen überhöhten Preisen als neues Medikament auf dem Markt gebracht. Von diesen wurden kaum welche verkauft bzw. diese neuen Medikament gibt es nur auf dem Papier. Jedoch wurde das untere Drittel der Preisspanne durch das "neue" und teure Medikament so weit angehoben, daß jetzt der alte teure Preis des alten Medikamentes in diesem Drittel liegt. Einsparung gleich Null im Gegenteil.
      Pharmafirmen werden an den Börsen runtergeprügelt wenn sie nicht jedes Jahr zweistellige Gewinnzuwächse melden.
      Ehe ihr über die Apotheker herzieht, habt Ihr Euch schon mal gefragt wer diese Gewinnzuwächse bezahlt?
      Die Preise der Medikamente machen die Pharmafirmen und nicht die Apotheker.
      BL
      Avatar
      schrieb am 30.11.05 19:51:23
      Beitrag Nr. 40 ()
      [posting]19.102.961 von durran am 30.11.05 12:02:38[/posting]Guter Vergleich.

      Zum Glück teilen Kanzlerin Merkel und SPD-Chef Platzeck diese Erfahrung mit dir.
      Avatar
      schrieb am 01.12.05 11:02:06
      Beitrag Nr. 41 ()
      @28
      Zu den oben genannten Spannen muss man aber fairerweise schon den Hintergrund erläutern:

      Die rotgrüne Koalition hat seinerzeit die Vergütung so geändert, das die Apotheken an jedem Medikament unabhängig vom Preis gleichviel verdienen:

      d.h. genauso, wie er an einem Medikament, das 50 cent kostet 6,25 Euro Spanne hat, hat er auch bei einem Medikament das 1000 Euro kostet nur die 6,25 Euro Spanne.

      Zielsetzung war es damals, die Vergütung so umzustellen, das die Apotheken keinen Vorteil davon haben teurere Dokumente zu verkaufen und "preisneutral" beraten.

      Man mag von dieser ziemlich planwirtschaftlichen Regelung halten was man will, aber jetzt als einziges Beispiel den 50 cent Artikel herauszuheben ist etwas einseitig.
      Avatar
      schrieb am 01.12.05 11:46:02
      Beitrag Nr. 42 ()
      #41

      Wie wärs mal mit freiem Markt und freiem Wettbewerb ?

      Natürlich inklusive Versandapotheken und dem Recht sich auch Medikamente aus dem benachbarten EU-Ausland schicken zu lassen.

      :eek:


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