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    10 Tausende Strommasten haben nur noch Schrottwert - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.12.05 18:02:43 von
    neuester Beitrag 04.12.05 17:13:45 von
    Beiträge: 11
    ID: 1.024.231
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      schrieb am 03.12.05 18:02:43
      Beitrag Nr. 1 ()
      Großflächige Stromausfälle wie im Münsterland können sich in Deutschland bei extremen Witterungslagen mit starken Sturm- und Eisbelastungen wiederholen.

      Wie die „Berliner Zeitung“ am Samstag berichtet, besteht für einen Teil der Strommasten des Hoch- und Höchstspannungsnetzes auf Grund von Materialschwächen ein erhöhtes Bruchrisiko. Dabei geht es um mehrere zehntausend Strommasten, die bis zum Ende der 60er-Jahre errichtet wurden und bei denen Thomasstahl verwendet wurde.

      Bei diesem in einem Blasverfahren erzeugten Werkstoff, dem Luft beigemengt wurde, könne es zu Versprödungen kommen. Die Belastungsfähigkeit der daraus erzeugten Produkte sei dann nicht mehr zu 100 Prozent gewährleistet. Werner Roos vom Netz-Vorstand der RWE-Tochter Energy bestätigte der Zeitung, auch ein Teil der im Münsterland umgestürzten Masten stamme aus den 50er- und 60er-Jahren. Für den Zusammenbruch der Stromversorgung dort sei dies jedoch nicht ausschlaggebend gewesen: Den extrem hohen Eis- und Sturmbelastungen hätten auch erneuerte Strommasten aus den 90er-Jahren nicht standgehalten.

      Bruchgefahr seit Jahren bekannt

      Spätestens seit dem Sturmtief „Lothar“ vom Herbst 1999, das eine ganze Reihe von Strommasten ins Kippen brachte, weiß die Strombranche der Zeitung zufolge grundsätzlich von der erhöhten Bruchgefahr. Roos sagte der Zeitung, Überprüfungen hätten seinerzeit ergeben, dass bei 28 000 der insgesamt 44 000 Strommasten des RWE-Hoch- und Höchstspannungsnetzes Thomasstahl zum Einsatz gekommen sei. Der Konzern habe daraufhin ein mit 550 Millionen Euro dotiertes Sanierungsprogramm aufgelegt, um diese Masten komplett auszutauschen. In diesem Jahr gebe man dafür 40 Millionen Euro aus. Bislang seien knapp 7000 Masten ausgetauscht worden. Mit einem Abschluss der Sanierungsarbeiten werde im Jahr 2015 gerechnet.

      E.on hat keinen Überblick

      Der Stromkonzern E.on habe auf Anfrage nicht sagen können, wie viele seiner 52 000 Strommasten dem erhöhten Bruchrisiko unterliegen, schrieb die Zeitung. Anders als bei RWE sei dort aber kein spezielles Sanierungsprogramm aufgelegt worden. Wie bei EnBW würden Masten im Rahmen der ohnehin stets laufenden Kontrollen auf eventuelle Mängel untersucht und bei Bedarf durch neue ersetzt.

      Nicht betroffen ist nach eigenen Angaben Vattenfall Europe: Im gesamten Stromnetz des Konzerns, das in den neuen Bundesländern nach der Vereinigung erneuert wurde, sei kein Thomasstahl eingesetzt worden.
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      schrieb am 03.12.05 18:33:19
      Beitrag Nr. 2 ()
      [posting]19.145.927 von Allokation am 03.12.05 18:02:43[/posting]http://www.n-tv.de/609204.html

      Samstag, 3. Dezember 2005
      Vorstand offenbar informiert
      Mängel im RWE-Stromnetz

      Die heftige Kritik am Energieversorger RWE wegen des Stromchaos Ende November reißt nicht ab. Der RWE-Vorstand ist einem Magazinbericht zufolge seit Jahren über gravierende Mängel in seinem Stromnetz informiert gewesen.

      Bis zu 60 Prozent aller RWE-Hochspannungsmasten hätten teilweise schwer wiegende Materialfehler aufgewiesen, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" am Samstag vorab aus seiner am Montag erscheinenden Ausgabe und berief sich dabei auf interne Papiere des RWE-Vorstandes von Ende 2003. Aus internen Risikoanalysen gehe hervor, dass viele Masten nicht einmal 40 Prozent der normalen Zugbelastung standhielten und die gesetzliche Norm unterschritten, berichtete das Magazin weiter. Grund für den maroden Zustand des Netzes sei der früher im Mastenbau verwendete Stahl, der im Laufe der Jahre spröde werde, berichtete das Magazin unter Berufung auf Notizen von RWE-Ingenieuren an den Vorstand aus den Jahren 2000 und 2001.


      RWE sei seit Jahren bekannt, dass Stahlmasten aus mangelhaftem Stahl im Alterungsprozess an Elastizität verlieren können, sagte ein Unternehmenssprecher am Samstag. Die entsprechenden Strommasten im RWE-Versorgungsgebiet würden alle bis 2015 saniert. Dafür habe RWE Investitionen über 550 Mio. Euro vorgesehen. Das Konzept sei mit Hilfe eines externen Gutachters bereits vor mehreren Jahren entwickelt worden. Von den rund 2900 veralteten Masten seien inzwischen rund 70 Prozent modernisiert worden.

      Druck auf RWE von allen Seiten

      Die Düsseldorfer Landesregierung hatte den Versorger aufgefordert, Rechenschaft über seine Investitionen in die Stromnetze in der Region abzulegen. Der energie- und wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Wilhelm Droste, hatte erklärt: "Das Unternehmen hat angesichts seines Monopolcharakters eine besondere Verpflichtung, den in Not geratenen und geschädigten Menschen zu helfen."

      Um besonders betroffenen Bürgern zu helfen, will der Energieversorger einen fünf Millionen Euro umfassenden Härtefallfonds einrichten. Haftungsansprüche seiner Kunden schloss der Energieversorger aber kategorisch aus, da die Stromausfälle durch eine Naturkatastrophe ausgelöst worden seien. Der Hilfsfonds werde "unabhängig von jedweder rechtlichen Verpflichtung" eingerichtet, betonte das Unternehmen.

      RWE beginne nun außerdem mit einer umfassenden Schadens- und Ursachenanalyse, hatte der Konzern mitgeteilt. Diese soll nach Gesprächen mit der Bundesnetzagentur mit einem unabhängigen Gutachten vorangetrieben werden. Die Bundesnetzagentur in Bonn als Kontrollorgan für die Stromnetze hatte RWE bereits zur Aufklärung aufgefordert.

      Der im RWE-Vorstand für das Stromnetz zuständige Werner Roos lehnte in einem Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Samstagausgabe) weiter jede Haftung ab. "So ein Naturereignis habe ich in meiner sechsundzwanzigjährigen Zeit bei RWE noch nicht in unserem Netz erlebt", sagte er der Zeitung. "Kein Stromnetz hält dieser Belastung stand." Der wirtschaftliche Gesamtschaden für RWE betrage 35 Millionen Euro, ergänzte er laut der "FAZ".

      Die Stromausfälle im Münsterland sind seit Mittwochabend nach tagelanger Dauer behoben. Die Ausfälle, zu denen es durch gerissene Leitungen und umgestürzte Strommasten infolge heftiger Schneefälle gekommen war, betrafen zeitweise 250.000 Menschen.

      Für die Betriebe in der Region hat der Stromausfall nach ersten Schätzungen der Industrie- und Handelskammer Münster einen Schaden von mehr als 100 Mio. Euro verursacht.
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      schrieb am 03.12.05 18:42:16
      Beitrag Nr. 3 ()
      Interessant ist auch die Grafik aus dem Spiegel online Artikel http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,388269,00.html über die Investionen von RWE. Ereignisorientierte Wartung nennt sich das Konzept vom -Wir kommen erst, wenn Knallt- sieht auch in den Quartalsberichten besser aus, statt ständig Investitionen ins Netz, nur aussergewöhnliche Sonderbelastungen, welche gerne rausgerechnetet werden.
      Avatar
      schrieb am 03.12.05 18:50:28
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die entsprechenden Strommasten im RWE-Versorgungsgebiet würden alle bis 2015 saniert.

      Die sind ja schneller als die Feuerwehr... :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.12.05 20:07:41
      Beitrag Nr. 5 ()
      hätten halt Masten aus Voest-Stahl nehmen sollen, statt so germanischem Schrott :rolleyes:

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      schrieb am 03.12.05 20:26:23
      Beitrag Nr. 6 ()
      Wahrscheinlich ist der RWE der Stahl im Moment viel zu teuer. :eek:
      Avatar
      schrieb am 03.12.05 20:56:37
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das gibt eine saftige Strompreiserhöhung :D
      Avatar
      schrieb am 03.12.05 22:23:06
      Beitrag Nr. 8 ()
      ...und einen saftigen Kursrutsch! :D
      Avatar
      schrieb am 03.12.05 23:09:30
      Beitrag Nr. 9 ()
      [Neu]
      Die Masten aus Gummi:D:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.12.05 23:34:36
      Beitrag Nr. 10 ()
      die lösung für 110/220kv-trassen wären bei einer vollständigen (!) sanierung oder neubau, die natürlich "deutlich" weniger witterungsbedingungen unterliegen und zudem die - wie man in bezug auf die windkraft immer so schön sagt - landschaftsbildverschandelung deutlich reduziert.

      laut einer studie die auch eon und co. vorliegt sind die kosten bei der neuerrichtung von erdkabeln nämlich nicht nennenswert höher als die von hchspannungstreassen mit masten. allerdings lohnt sich das ganze nur, wenn man nicht nur "flickt" und die hohen gewinne aus den hohen durchleitungsgebühren einstreicht ;)

      aber vielleicht wird sich dies ja ändern, wenn ein ordentliches haftungsrecht festgeschrieben wird und wenn zudem die regulierungsbehörde die durchleitungsgebühren transparent macht und so die versorger vor die alternative stellt - investieren oder durcleitungsgebühren zurückzahlen ... ;)
      Avatar
      schrieb am 04.12.05 17:13:45
      Beitrag Nr. 11 ()
      ... und außerdem kann man über Erdkabeln auch im Winter Gemüse anbauen ! :D


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