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    Rezession , Nierdergang , Verarmung - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 09.12.05 08:59:54 von
    neuester Beitrag 12.12.05 09:04:10 von
    Beiträge: 25
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      schrieb am 09.12.05 08:59:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      Düstere Prognose


      hier nochmal mit Quellenangabe :

      http://focus.msn.de/finanzen/versicherung/demographie?page=2

      Fehlende Kinder in den kommenden Jahrzehnten werden zu Deflation, Wirtschaftskrise und Verarmung führen, so einige Prognosen.
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      An Deutlichkeit lassen die Wachstumsmodelle des Mainzer Physikprofessors Hermann Adrian nichts zu wünschen übrig: Er kommt zu dem Schluss, dass fehlende Kinder in den kommenden Jahrzehnten ein belastender Faktor sein wird.

      Adrian hat in einem Wachstumsmodell berechnet, was Deutschland droht, wenn in den kommenden Jahrzehnten weiterhin nur 1,4 Kinder je Frau geboren werden. Dann sänke die Bevölkerung bis 2050 auf etwa 50 Millionen ab. In 45 Jahren lebten in Deutschland dann doppelt so viele über 60-Jährige wie unter 20-Jährige. Verbunden wäre das mit einer dauerhaften Wirtschaftsflaute.

      Pflege verschlingt Riesensummen

      In seinem Modell geht Adrian davon aus, dass eine abnehmende Zahl von Erwerbstätigen immer mehr Geld für Pflege und Rente abführen muss. Das steht nicht mehr für wachstumsfördernde Investitionen zur Verfügung. Zudem schrumpft bei abnehmender Bevölkerung die Effizienz der Infrastruktur.

      Nachfrage nur durch junge Paare

      Ein weiterer wichtiger Punkt in dem Modell ist, dass junge Paare mit Kindern wesentlich stärker zur inländischen Nachfrage beitragen als kinderlose Paare. Das Ergebnis: In Deutschland drohen bei dieser niedrigen Geburtenrate Deflation, Wirtschaftskrise, Niedergang und Verarmung in den kommenden Jahrzehnten.

      Stagnation als Schicksal

      Gelingt es, die Geburtenrate auf zwei Kinder je Frau zu steigern, hellt sich nach Adrians Berechnungen das Bild auf. Trotzdem müsste sich die deutsche Wirtschaft von etwa 2020 bis 2035 auf eine höchst unbefriedigende Entwicklung ohne Wachstum vorbereiten. Stagnation, das lehren die letzten drei Jahre, ist ein Zustand, der kaum jemanden beglückt.


      Jung und Alt prallen aufeinander

      Wir müssen eine Kulturwende einleiten. Das fordert Frank Schirrmacher in seinem Buch „Methusalem-Komplott“. Die Thesen zum Durchklicken finden sich unter Foto-Galerie ...

      Der Mitherausgeber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ rüttelt mit seinem Buch „Das Methusalem-Komplott“ auf mit dem, was er sagt und schreibt: „Wenn sich nichts ändert, dann werden wir einen Krieg der Generationen in unserer westlichen Gesellschaft haben und weltpolitisch einen Zusammenprall zwischen jungen und alternden Staaten.“ Seine Thesen klingen radikal.

      Mit 1,38 Kindern je Frau belegt Deutschland nur den vorletzten Platz in der Geburtenstatistik. Amerikanerinnen haben im Schnitt zwei Kinder.
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      Zur Tabelle
      Geburtenraten - vom Kongo bis Italien
      Quelle: CIA Factbook, Eurostat
      Seit 30 Jahren hinkt die Geburtenrate in Deutschland hinterher. Wo 210 Sprösslinge notwendig wären, um den Status quo der 82-Millionen-Bevölkerung zu sichern, erblicken nur 138 Säuglinge das Licht der Welt. Statistisch bringt jede Frau in Deutschland im Schnitt derzeit 1,38 Kinder zur Welt. Und für die nähere Zukunft erwartet auch kaum ein Experte mehr.

      Die heute fehlenden Kinder fehlen in spätestens 30 Jahren als Konsumenten, Ingenieure, Facharbeiter, Dichter und Denker. Das hat weit reichende Folgen: Ohne ausreichend junge Menschen mangelt es einem Land auch an risikobereiten Pionieren. Das Wort Innovation dürfte der Dudenverlag dann getrost aus dem Wortschatz streichen.



      Die Top-Lagen, die Menschen anziehen und wo viele Kinder geboren werden, finden sich in Bayern, Baden-Württemberg, nördlich des Ruhrgebiets, in einem Streifen von Cloppenburg bis Paderborn, südlich von Hamburg und nördlich von Wolfsburg.
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      „Wer künftig auf eine stabile oder sogar wachsende Einwohnerschaft verweisen kann, bietet einen entscheidenden Standortfaktor für die Wirtschaft“, analysiert Hans Fleisch, Vorstandschef des Berlin-Instituts für Weltbevölkerung und globale Entwicklung. Die besten Demographienoten verdienten sich Cloppenburg, der Nachbarkreis Vechta und die bayerische Boomtown Erding. Bei den Schlusslichtern ist der Osten unter sich.



      Geht es den Deutschen wie den alten Römern? Zum Ende des Imperiums brachten Römerinnen auch nur noch 1,4 Kinder zur Welt – die Folgen: Erosion wirtschaftlicher und politischer Macht.
      Sinkende Bevölkerungszahlen tun allenfalls der Umwelt gut. Real- und Finanzwirtschaft spüren dagegen rasch die Erosion.

      Nachhaltige Nachfrageschwäche

      Noch ein weiterer Effekt tritt ein, wenn die Bevölkerung vergreist: Die Konsumzurückhaltung der Alten könnte zu einer dauerhaften Nachfrageschwäche führen und damit jeden Wirtschaftsaufschwung abwürgen. Düstere Perspektiven für die gerade noch 25 Prozent sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in Deutschland. Gesundheit und steigende Lebenserwartung können fehlende Kinder als Konsummotor wohl doch nicht kompensieren.

      Rezession und Verarmung drohen

      „Volkswirte tun sich nicht leicht, die gesamtwirtschaftlichen Effekte einer negativen Bevölkerungsentwicklung verlässlich vorauszusagen“, räumt Ökonom Stephan Klasen von der Universität Göttingen Klasen unumwunden ein. Prognosen beinhalten immer einen Unsicherheitsfaktor. Der Physiker Hermann Adrian legt sich dagegen fest. Er errechnete anhand möglicher Geburtenraten das Wirtschaftswachstum. Sein Ergebnis ist ernüchternd: „Ohne eine ausreichende Anzahl nachwachsender Kinder droht eine tiefe Rezession und Verarmung.“

      Lehrbeispiel Ostdeutschland

      „Ostdeutschland ist ein Blick in die Zukunft“, sagt Europa-Stratege Stephan Kunze von der niederländischen ABN-Amro-Bank. „Der demographische Niedergang Europas ist Fakt.“

      Ausweichen auf Indien

      Strategisch weitsichtige Investoren planen daher schon jetzt Engagements in demographisch und politisch stabilen Ländern. Dorthin werden auch die Unternehmen gehen, wenn sie in Europa ihre Märkte wegbrechen sehen. Die Konzerne wissen nur allzu gut, dass Konsum meist von jüngeren Menschen getragen wird. In Indien und Mexiko finden sich interessante Anlagemöglichkeiten, aber auch in den USA. Wenig Staat ist dagegen langfristig mit Europa zu machen.


      Alterspyramide

      Birne statt Tannenbaum
      Demographie Alterspyramide Bereits in 15 Jahren wird es mehr über 60-jährige geben als jüngere Frauen und Mädchen.
      Bild Gross
      Düstere Prognose
      Rezession, Niedergang, Verarmung
      Greisen-Komplott
      Die wichtigsten Thesen
      Geburtenrate
      1,4 Kinder sind zu wenig
      Erfolgsregionen
      Die Tops und Flops
      Vergreisung
      Wie sich Deutschland verändert
      Alterspyramide
      Birne statt Tannenbaum
      < zum Artikelanfang
      Der Osten blutet bereits jetzt aus, aber auch die Bevölkerungszahl im Westen nimmt ab. Schlimmer noch, die Altersstruktur ändert sich dramatisch – aus dem Tannenbaum wird eine Birne. Die Republik vergreist langsam.
      Bis 2020 sehen die amtlichen Statistiker die bundesdeutsche Bevölkerung nur wenig schrumpfen, von 82,2 auf 81,5 Millionen. Aber mehr als 57 Millionen von ihnen werden auf der Suche nach Jobs, günstigen Immobilien oder einem Partner ihre Heimat verlassen und sich woanders angesiedelt haben.

      Die Folgen sind bereits jetzt zu sehen: Die Einwohnerzahl der fünf neuen Länder (ohne Berlin) rutschte von 14,8 Millionen (Ende 1990) auf 13,7 (Ende 2001) ab. Mittlerweile dürfte Ostdeutschland nur noch etwas über 13 Millionen Einwohner haben. „Nach unserer neuesten koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung nimmt die Zahl im Jahr 2020 auf zwölf Millionen ab“, sagt Johann Hahlen, Präsident des Statistischen Bundesamts. Eine Million verliert der Osten netto durch Abwanderung, den Rest, weil mehr Menschen sterben als geboren werden.

      Alterspyramide mit Ausbuchtungen


      Die Lebenserwartung in Deutschland steigt insbesondere bei der weiblichen Bevölkerung. Deswegen gibt es mehr ältere Frauen als Männer

      Der Geburteneinbruch aus der Zeit des Ersten Weltkriegs ist sogar noch im Jahr 2000 deutlich sichtbar. Deswegen sind die entsprechenden Jahrgänge ausgedünnt.

      Die Pille und ihre Folgen. Der Rückgang der Kinderzahlen – betrifft vor allem die Jahrgänge ab 1974 – liegt weniger an Verhütungsmitteln als an einer veränderten Rolle der Frau in der Gesellschaft, teilweise auch an wirtschaftlichen Problemen.

      Der Geburtenrückgang im Osten nach der Wende im Jahr 1989/1990 drückte auf die bundesweite Bevölkerungszahl.

      Die Kinderlosigkeit im Zweiten Weltkrieg wirkt sich bis zum Jahr 2020 aus.

      Die wirklichen Probleme der Alterssicherung entstehen, wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Rente gehen wollen. Geburtenstärkster Jahrgang war der Jahrgang 1964. Die Kinder von damals kommen nach 2020 ins Rentenalter.

      Erneuter Bevölkerungsverlust durch niedrige Geburtenraten. Die fehlenden Kinder von heute fehlen erst recht 2020 als potentielle Mütter und Väter.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 10:07:41
      Beitrag Nr. 2 ()
      es gibt zu wenig junge Leute die man ausbeuten kann...mit 12 Stunden Arbeit am Tag oder mehr, 6Tage in der Woche. Wenn sie nach wenigen Jahren verheizt sind, leben sie von der Staatskasse.
      In China oder ansderswo hat man damit keine Probleme...Wenn die Produktivitätskurve sinkt, wirft man ihn raus und es stehen 100 Neue zur Auswahl.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 10:12:44
      !
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      Avatar
      schrieb am 09.12.05 10:24:50
      Beitrag Nr. 4 ()
      @Denali
      bitte dein ursprüngliches Posting nochmal reinstellen wenn Du es noch hast

      notfalls per Bordmail falls das der Grund des Verschwindens gewesen sein sollte.

      :kiss:
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 10:25:26
      Beitrag Nr. 5 ()
      Deutschland braucht Zuwanderer. Je fruchtbarer desto besser. Nur so ist unser Wohlstand zu retten. Und die Mieten bleiben stabil auf hohem Niveau. Und die Autobahnen bleiben voll. Und die Natur wird weiterhin zurückgedrängt. Und erst der feine Müll, der von den 80 Mio. Bürgern produziert wird. Und die Energie, die konsumiert wird.

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      Avatar
      schrieb am 09.12.05 10:28:31
      Beitrag Nr. 6 ()
      was ein Nierdergang ist weiß ich nicht,aber die geistige Armut ist in Deutschland wirklich ein Problem :laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 13:02:43
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ihr seht immer alles zu negativ :):


      Gerontokratie? Nichts da! Bald kommt der Baby-Boom
      Warum sich Statistiker, Demographen und Schwarzseher irren, und was daraus
      folgt - Debatte
      von Detlef Gürtler


      Es ist schwer, sich von lieb gewordenen Glaubenssätzen zu verabschieden.
      Zumal wenn sie seit Jahrzehnten aus berufenem und unberufenem Mund als
      Wahrheit verkündet werden. Aber wenn sie nicht wahr sind, werden sie auch
      durch Wiederholung nicht wahrer. Es geht um die Geburtenrate in Deutschland.
      Deren Rückgang in den vergangenen Jahrzehnten ist weit geringer als von
      Statistikern und Demographen behauptet - wir sind fruchtbarer, als man uns
      glauben macht.


      (Soweit im Folgenden auf demographische Daten Bezug genommen wird, handelt
      es sich jeweils um Daten für das frühere Bundesgebiet. Dieses nicht, weil
      dann die Daten besser passen, sondern weil dem Autor lediglich für dieses
      Gebiet die Geburtenziffern für alle Jahrgänge seit 1930 vorlagen.)



      Das Märchen von den 1,4 Kindern
      In Deutschland bekommt eine Frau im Schnitt 1,4 Kinder. Sagt das
      Statistische Bundesamt, das es ja wissen sollte. Seit 1975 bewegt sich in
      der Bundesrepublik die jährlich berechnete "zusammengefasste Geburtenziffer"
      in einem schmalen Korridor zwischen 1,3 und 1,45. Da diese Ziffer als
      Synonym für Fruchtbarkeit verwendet wird, dürfte demnach jede neue
      Generation nur zwei Drittel der Größe ihrer Elterngeneration erreichen, und
      noch in diesem Jahrhundert drittelte sich Deutschlands Kopfzahl.


      Aber diese ominöse Zahl 1,4 ist schlicht falsch. Sie entsprach weder 1975
      noch heute noch irgendwann dazwischen der durchschnittlichen Kinderzahl pro
      Frau - die tatsächliche Fruchtbarkeit liegt in Deutschland weit höher.
      Frauen der Geburtsjahrgänge von 1955 bis 1960, die praktisch ihre gesamte
      gebärfähige Zeit in diesem 1,4-Korridor verbracht haben, haben im Schnitt
      mehr als 1,6 Kinder bekommen! Der 55er-Jahrgang brachte es auf genau 1,621
      Kinder pro Frau, der 60er-Jahrgang stand 1999 (neuere Zahlen liegen noch
      nicht vor) bei 1,57 Kindern und dürfte mit den seither vergangenen vier
      Jahren ziemlich genau bei 1,6 angekommen sein. Sogar bei diesen beständig
      der Kinderunlust bezichtigten Babyboomer-Jahrgängen erreicht die
      Kindergeneration also vier Fünftel der Größe der Elterngeneration. Auch alle
      nachfolgenden Jahrgänge, die zurzeit noch mitten in der gebärfähigen Phase
      stecken, werden aller Voraussicht nach diese Zeit mit mehr als 1,4 Kindern
      je Frau abschließen. Bei dieser Zahl handelt es sich also wenn nicht um eine
      Lüge, so doch um eine statistische Schimäre.


      Ursache für die statistische Diskrepanz zwischen veröffentlichter und realer
      Fruchtbarkeit ist der von dem Demographen John Bongaarts im vergangenen Jahr
      erstmals quantifizierte "Tempoeffekt": Wenn das Geburtsalter steigt, liegt
      die statistisch erfasste Geburtenziffer niedriger als die tatsächliche
      Fruchtbarkeit - und wenn das, wie bei uns, über mehrere Jahrzehnte
      kontinuierlich passiert, ist die Geburtenziffer eben mehrere Jahrzehnte lang
      verzerrt. Im Schnitt der Industrieländer betrug dieser Tempoeffekt in den
      vergangenen 20 Jahren ähnlich wie in Deutschland etwa 0,2, in Extremfällen
      wie den Südländern Italien und Spanien sogar das Doppelte: Die Fruchtbarkeit
      spanischer Frauen, so Bongaarts` Rechnung, lag in den neunziger Jahren nicht
      bei den allseits bejammerten 1,25 Kindern, sondern bei weit normaleren 1,68.
      (Quelle: Population and Development Review, September 2002, S. 419-443)


      Rechnet man den Tempoeffekt aus den veröffentlichten Geburtenziffern heraus,
      relativiert sich nicht nur die Kinderfeindlichkeit der Frauen von heute,
      sondern auch der Kindersegen des Babybooms der sechziger Jahre. Die
      "zusammengefasste Geburtenziffer" erreichte damals in Deutschland ein
      Maximum von 2,5 Kindern pro Frau, hat sich also seither fast halbiert.
      Tatsächlich brachte es der damals kinderreichste Jahrgang, die Frauen des
      Geburtsjahrgangs 1933, "nur" auf 2,25 Kinder - die reale Geburtenrate ging
      bis heute also nur um 30 Prozent zurück.


      Wenn man lange genug die falschen Zahlen verwendet, werden sie davon zwar
      nicht richtiger - aber man beginnt selbst daran zu glauben. Das zeigte sich
      bei SED-Chef Erich Honecker ebenso wie bei EM.TV-Chef Thomas Haffa, und das
      zeigte sich jüngst bei der "Zehnten koordinierten
      Bevölkerungsvorausberechnung" des Statistischen Bundesamts. Sie geht nämlich
      nicht davon aus, dass Frauen in Deutschland im Schnitt die 1,6 Kinder
      bekommen, die sie tatsächlich bekommen, sondern unterstellt bis 2050 eine
      konstante Geburtenzahl von 1,4 Kindern pro Frau. Begründung für diese
      Unterstellung: Wenn das schon seit fast 30 Jahren so ist, wird es auch noch
      fast 50 Jahre so weitergehen. Mit der gleichen Logik könnte man einer seit
      30 Jahren glücklichen Ehe noch weitere 50 Jahre Glück prognostizieren.


      Ehen dauern höchstens, bis dass der Tod sie scheidet. Prognosen halten
      höchstens, bis der Trend, auf den sie fußen, zu Ende geht. Bei der jüngsten
      Bevölkerungsprognose ist das der Trend zur immer späteren Geburt.
      Theoretisch kann sich, wie vom Statistischen Bundesamt implizit unterstellt,
      in den kommenden fünf Jahrzehnten das Durchschnittsalter der Mütter bei der
      Geburt weiter wie bisher erhöhen - dann müsste sich allerdings im Jahr 2050
      die statistische Normalgebärende bereits im 38. Lebensjahr befinden!


      Man kann solche extrem unwahrscheinlichen Annahmen treffen. Die
      wissenschaftliche Redlichkeit würde dann allerdings erfordern, noch
      mindestens eine andere Annahme durchzurechnen. Zum Beispiel die
      Bevölkerungsvorausberechnung der Vereinten Nationen, die Deutschland im Jahr
      2050 eine Geburtenrate von 1,64 prognostiziert. Das Statistische Bundesamt
      hingegen hat zwar diverse unterschiedliche Wanderungs- und
      Lebenserwartungsszenarien beschrieben, die Geburtenrate aber konstant bei
      1,4 belassen. Warum? Unter anderem um "den Handlungsdruck auf die Politik
      aufrechtzuerhalten", wie einer der Beteiligten ebenso freimütig wie anonym
      zugab.



      Das Ende des Geburtenrückgangs
      Dass es in den vergangenen Jahrzehnten einen Geburtenrückgang gegeben hat,
      ist unstrittig. Die heute 65-jährigen Frauen haben im Schnitt 2,1 Kinder
      geboren, die heute 45-jährigen nur 1,6. Bei den heute 35-jährigen dürfte die
      durchschnittliche Kinderzahl noch weiter zurückgehen und am Ende knapp unter
      1,5 liegen. Es gibt allerdings deutliche Anzeichen dafür, dass bei den noch
      jüngeren Frauen die Geburtenziffern wieder steigen:


      Auf die Jahrgänge 1967 bis 1969 entfallen die absoluten Minima der
      altersspezifischen Geburtenziffern; in den jüngeren Jahrgängen steigen die
      Geburtenzahlen wieder an. So hatten 1000 Frauen des Jahrgangs 1968 bis zu
      ihrem 25. Geburtstag 382 Kinder geboren - beim Jahrgang 1973 waren es zum
      gleichen Zeitpunkt bereits 421.


      Die meisten absoluten Tiefststände für einzelne Jahre liegen ebenfalls
      bereits einige Zeit zurück, mit besonderer Häufung im Jahr 1995: Von keinem
      Jahrgang wurden so wenige Frauen mit 23 Mutter wie von den 72ern. Bei den
      24-jährigen Müttern gebührt diese zweifelhafte Ehre dem 71er-Jahrgang, bei
      den 25-jährigen den 70ern und bei den 26-jährigen den 69ern.


      Belegen lässt sich damit bisher nur, dass der seit Mitte der sechziger Jahre
      andauernde Trend zur Abnahme der Zahl junger Mütter Mitte der neunziger
      Jahre gestoppt wurde. Aus den bisher vorliegenden Daten ist natürlich nicht
      zu entnehmen, ob die heute zwischen 20 und 30 Jahre alten Frauen, die bisher
      mehr Kinder bekommen haben als die vorangehenden Jahrgänge, auch insgesamt
      mehr Kinder bekommen werden. Wenn sich allerdings herausstellen sollte, dass
      auf die Jahrzehnte des andauernden Geburtenrückgangs nun eine nachhaltige
      Steigerung der Geburtenzahlen folgt, also ein zweiter demographischer
      Übergang, wird als Wendepunkt der Entwicklung wahrscheinlich das Jahr 1995
      angegeben werden.



      Der kommende Babyboom
      Keiner weiß, wie viele Kinder in Zukunft geboren werden. Doch gibt es
      zumindest begründete Hoffnung, dass die Geburtenrate nicht immer weiter
      sinkt. Die Prognose, dass sie in den kommenden beiden Jahrzehnten sogar ganz
      im Gegenteil stark steigen wird, und zwar in einem Ausmaß, dass wir von
      einem Babyboom sprechen könnten, gründet sich denn auch nicht so sehr auf
      Zahlen, sondern eher auf Verhaltensannahmen.


      Das abschreckende Beispiel der alten Fräulein: Kinderlosigkeit gab es schon
      immer. Aber immer als Ausnahme. Die alten Fräulein von einst machten nie
      mehr als zehn Prozent ihres Jahrgangs aus. Das wird sich nun massiv ändern:
      Von den zurzeit in Rente gehenden Frauen ist bereits jede achte kinderlos,
      in zehn Jahren wird es jede fünfte sein, und noch einmal zehn Jahre später
      wird dieses Schicksal fast jede dritte junge Alte betreffen. Werden die
      Jüngeren, wenn sie diese massenhafte Kinderarmut im Alter erleben, das
      gleiche Schicksal erleiden wollen?


      Die abschreckende Rente: Das Ende des Generationenvertrags der
      Rentenversicherung wird vor allem zu Lasten derer gehen, die diesen Vertrag
      gebrochen haben - der Kinderlosen: Ihnen fehlt das neben der gesetzlichen
      Rente zweite Bein der Altersvorsorge, die Investition in die eigenen Kinder.
      Auch das dritte Bein, die private Vorsorge, wird da wenig helfen. Denn just
      dann, wenn es bei der gesetzlichen Rente massiv zu knirschen beginnt, werden
      auch die privaten Vorsorgepläne in die Knie gehen. Wenn viele Investoren
      ihre Anlagen verkaufen (weil sie in Rente gehen) und nur wenige kaufbereit
      sind, kommt es zwangsläufig zu Kursrutsch und Vermögensvernichtung. Die
      Kapitalmärkte machen damit auf ihre Weise genau das gleiche wie die
      Sozialpolitiker mit ihren Rentenreformen: ein Absenken der Ansprüche, um die
      Belastung der noch Aktiven erträglich zu halten.


      Das Vorbild der Promi-Mütter: Nach einer fulminanten Karriere gerade noch
      rechtzeitig in die Windelwelt einbiegen - niemand hat das klassischer
      vorgemacht als Madonna. Aber auch Frauke Ludowig, Barbara Eligmann, Stefanie
      Graf sowie die deutsche PR-Ikone Alexandra Freifrau von Rehlingen, die
      gerade mit 44 ihr viertes Kind bekommen hat, eignen sich als Vorbild für
      Frauen, die die biologische Uhr ticken hören. Auch für die Babypause zu
      Karrierebeginn gibt es immer öfter prominente Beispiele, so zurzeit die
      Sängerin Sarah Connor aus Delmenhorst sowie Ex-Girlie und Jetzt-Mami Jessica
      Wahls von den No Angels.


      Beim demographischen Übergang des vergangenen Jahrhunderts lernte jede
      Generation von den eigenen Eltern und entschied sich, weniger Kinder zu
      bekommen. Beim jetzt beginnenden zweiten demographischen Übergang werden wir
      auch und gerade von denjenigen lernen, die nicht unsere Eltern sind - die
      nämlich überhaupt keine Eltern sind. Wenn sowohl "Bild" als auch RTL
      entdecken, wie hässlich es sein kann, ohne Kinder alt zu werden, werden
      viele von denen, die diesem Schicksal noch entgehen könnten, ihm entgehen
      wollen. Der Kinderlosenboom von heute wird sich dann als ähnlich kurzlebig
      herausstellen wie der Babyboom vor 40 Jahren.


      Detlef Gürtler ist freier Autor in Hamburg.

      Quelle: ZEIT, Hamburg
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 13:32:16
      Beitrag Nr. 8 ()
      [posting]19.214.760 von mzbx am 09.12.05 13:02:43[/posting]Schön, daß wir keinen Wahlkampf und keinen Kanzler Schröder mehr haben.

      Schröder würde sonst lästern:
      "Da sagen so Wissenschaftler, eine deutsche Frau bekommt 1,4 Kinder! Wie soll das denn gehen, liebe Genossen und Genossinnen?"
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 14:32:57
      Beitrag Nr. 9 ()
      Warum sollten wir mehr Kinder haben, wo wir doch sehen, wie sie in die Arbeitslosigkeit entlassen werden, oder auswandern? Noch mehr arbeitslose Jugendliche werden bestimmt keine Beitragslücken füllen. Darin liegt ein Denkfehler. Die Demographie macht nicht die Wirtschaft, sondern die Wirtschaft macht die Demographie. Korrekter gesagt, die Faktoren bedingen sich gegenseitig. Übrigens ist eine Kultur mit hohem Einwandereranteil viel robuster gegen gravierende Marktturbulenzen. Das ist wie in der Ökologie. Die Vielfalt ist eine Überlebensstrategie.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 14:39:00
      Beitrag Nr. 10 ()
      Übrigens ist eine Kultur mit hohem Einwandereranteil viel robuster gegen gravierende Marktturbulenzen.

      Und darf man auch erfahren woher du diese Weisheit nimmst?
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 15:05:13
      Beitrag Nr. 11 ()
      #8 Depomaster

      Wir brauchen dringend junge, mutige, risikobereite, phantasievolle, optimistische Mitbürger.
      Wir haben jetzt zu viele ältere, pessimistische, warnende, konservative Mitbürger.
      Beide Gruppen brauchen einander. Nur - es muß ausgewogen sein !
      Was meinst du wohl wie die Wahlen der letzten 16 Jahre ausgefallen wären, wen wir eine gesunde Altersstruktur in D. hätten ?

      Flieg mal nach Irland und gehe mal an einem Sonnabendnachmittag durch die Innenstadt von Dublin.
      Da denkst du , du bist auf einem Campus.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 15:21:21
      Beitrag Nr. 12 ()
      Das gleiche was Du über Dublin sagst, könnte ich auch über die Innenstadt von Breslau behaupten. Die Stadt hat 500.000 Ew., und davon sind 100.000 Studenten!

      Und die Weisheit kann ich nicht mit einer Quelle belegen, es ist bloß meine Erfahrung nach Auslandsreisen und Börsenabenteuern und ihrem Verhältnis zueinander...
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 15:38:06
      Beitrag Nr. 13 ()
      Irland hat Geburtenüberschuss.Das war jetzt nicht nur auf Dublin bezogen.
      Aber der faszinierende Optimismus ist dort schon beeindruckend.Das war auch schon in früheren Zeiten so, als es Irland noch nicht so gut ging.
      Nein - eine Gesellschaft , die vergißt den Nachwuchs zu fördern, sägt an dem Ast ,auf dem sie sitzt.
      Da kann Zuwanderung nur ein Notprogramm sein.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 15:56:05
      Beitrag Nr. 14 ()
      Beim Thema Nachwuchs fördern geb ich dir Recht. Aber dann bitte nicht finanzielle Förderung a la Kindergeld, sondern strukturtechnische. Mehr Kinderbetreuungsplätze zum Beispiel, oder gar geförderte Kindergärten beim Arbeitgeber (ich habe von erfolgreichen Beispielen hierfür gehört). Und eine Bildung, die nicht auf intellektuelle Fähigkeiten abzielt, sondern direkt auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes. Wenn Menschen sehen, dass es der Jugend gutgeht, werden sie eher geneigt sein, Kinder in diese Welt zu setzen.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 16:01:10
      Beitrag Nr. 15 ()
      oder gar geförderte Kindergärten beim Arbeitgeber (ich habe von erfolgreichen Beispielen hierfür gehört)

      Ja, dies gab es zum Beispiel in der DDR. Überhaupt würde man der Sache gut auf den Grund kommen, wenn man die Gründe untersuchen würde, warum der Unterschied zwischen der heutigen Kinderarmut im Osten und dem damaligen Kinderreichtum so groß ist.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 16:38:24
      Beitrag Nr. 16 ()
      #13 depotmaster
      Da bin ich absolut deiner Meinung.
      Auch wenn wir das Kindergeld verdoppeln - es wird nicht viel ändern.
      Der Hauptgrund liegt wohl in der Berufstätigkeit der Frau.
      Je weiter sich die Frau von der Familie "entfernt",desto weniger Nachwuchs gibt es. "Nur" Mutter zu sein, wird heute belächelt.
      Die Frau ist in die Wirtschaft fest eingeplant.
      Es ist mir schon klar , das die meisten Frauen nicht aus Spaß arbeiten gehen.Trotzdem - das Problem ist da ! Da müßten sich wohl noch kräftig die Rahmenbedingungen ändern. Kindergarten usw.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 16:48:37
      Beitrag Nr. 17 ()
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 17:05:37
      Beitrag Nr. 18 ()
      #14 newnoise


      Quelle : Bundeszentrale für politische Bildung


      Um diese Entwicklung aufzuhalten und die Überlastung der berufstätigen Mütter zu mildern, wurde 1972 für Mütter mit drei Kindern unter 16 Jahren und für Mütter mit zwei Kindern, die im Mehrschichtdienst arbeiteten, die 40-Stunden-Woche eingeführt. Diese Regelung wurde am 27. Mai 1976 nach dem IX. Parteitag der SED auf alle Mütter mit zwei Kindern unter 16 Jahren ausgedehnt. Der bezahlte Schwangerschafts- und Wöchnerinnenurlaub wurde von 18 auf 20 Wochen verlängert. Außerdem konnten sich seitdem Mütter nach der Geburt des zweiten Kindes bei voller Bezahlung für ein Jahr von der Arbeit freistellen lassen. Finanzielle Anreize, wie die Erhöhung der Geburtenbeihilfe von 500 Mark für das erste Kind auf 1000 Mark für jedes weitere Kind, und die Gewährung von zinslosen Krediten an junge Ehepaare, die Ausweitung des Wohnungsbaus sowie die weitere Förderung von Kindergärten und -horten führten dazu, daß die Zahl der Geburten in der DDR langsam wieder zu steigen begann: 1976 lag sie bei 55,9 und stieg bis 1980 auf 67,4 pro Tausend Frauen.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 17:34:05
      Beitrag Nr. 19 ()
      #17 Ballyclare

      Wenn man will, dann geht es offensichtlich.

      Ich bin mir im übrigen ganz sicher, auch wenn es dort nicht extra steht, daß große Betriebe auch einen eigenen Kindergarten hatten, bei dem arbeitende Mütter ihre Kinder tagsüber abgeben konnten.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 18:09:56
      Beitrag Nr. 20 ()
      Hallo mzbx,

      habe aufmerksam deinen Beitrag gelesen. Zunächst kann man sicherlich feststellen dass sich der Trend dahin verschiebt dass Frauen später Kinder gebären. Das ändert jedoch nichts an der Tatsache dass seit etwa drei Jahrzehnten die Kohortenstärke der Jahrgänge massiv zurückgegangen ist. Sprich die Jahrgänge der letzten dreißig Jahre sind ziemlich schnell und drastisch schwächer geworden. Ein heutiger Jahrgang ist nur noch knapp 700 000 Menschen stark, tendenziell geht die Jahrgangsstärke sogar weiter zurück, bei anhaltender Entwicklung sind wir in wenigen Jahren bei etw. 600 000 Menschen pro Jahrgang. Zum Höhepunkt des Babybooms um 1963/1964 war die Jahrgangsstärke bei knapp 1,5 Millionen pro Jahrgang. Somit ist dieser Beitrag nicht komplett falsch, jedoch deutlich irreführend.
      Tatsache ist dass die heutigen Jahrgänge nicht mal mehr halb so groß sind wie zum Höchstpunkt.
      Dazu schau dir am besten mal eine Alterspyramide an, in D haben wir momentan eine an der Basis gespiegelte Pyramide mit dem Maximum bei etw. 40 Jahren.
      Der Trend Kinder im Alter zu bekommen ist unbestritten zwar da, ab 40 nimmt die Fruchtbarkeit aber massiv ab, so dass viele selbst wenn sie wollten keine Kinder bekommen können.

      Tatsache ist auch dass die letzten 30 Jahre die Jahrgänge nur etw. 50% der Normalstärke hatten, inzwischen sind wir sogar darunter. Das bedeutet dass schonmal nur maximal die Hälfte an gebärfähigen Frauen existieren. Selbst wenn die in ein par Jahren merken dass sie wegen dem Rentensystem (das bereits heute absehbar mit Sicherheit zusammenbrechen wird) mehr Kinder bekommen wollen haben sie keine Chance mehr (Der Jahrgang ist zu schwach um selbst bei einer stark ansteigenden Geburtenquote noch etwas am Trend zu drehen.

      So lange das Rentensystem Menschen ohne Kinder gleich behandelt wie Menschen mit Kindern wird sich auch am Trend keine Kinder zu bekommen nichts ändern.

      Das einzige sinnvolle was ich diesem artikel entnehmen konnte ist dass unbestritten jetzt nochmal einige Frauen kurz bevor es nicht mehr möglich ist Kinder bekommen werden die dies die letzten dreißig Jahre versäumt haben.
      Daraus zu folgern es gäbe kein Problem und wir stünden vor einem Babyboom kommt mir schon reichlich tunnelsichtig und realitätsfern vor.
      Die Geburtenquote von etw. 1,38 mag tatsächlich etwas verzerrt sein. Die tatsächliche Jahrgangsstärke ist allerdings auf jeden Fall Korrekt und die deutet massive Probleme an.
      Gegenwärtig spürt D noch nichts davon da die etw. 500 000 - 600 000 nicht vorhandenen Kinder pro Jahrgang nicht versorgt und ausgebildet werden müssen. Ab dem Jahr 2020 wird sich das aber so langsam ins genaue Gegenteil verdrehen. Dann werden die Arbeitskräfte fehlen. Arbeitslosigkeit wird es dann sicherlich immer noch geben, das an alle diejenigen die glauben das käme der Arbeitslosigkeit zugute. Denn es werden die Ingenieure und Facharbeiter fehlen, gering-/und unqualifizierte werden deshalb trotzdem keinen Job bekommen.

      Noch einige statistische Zahlen die heute schon mit großer Sicherheit berechnet werden können:

      Der Anteil der über 64 Jährigen zum Anteil der 20-64 Jährigen (Altenquotient) wird von 25,4% in 1999 auf etw. 59% in 2050 steigen. Das kann als Approximation der Arbeitenden zu den Rentenbeziehern gesehen werden.

      Desweiteren wird das Medianalter bis 2035 auf dann knapp 50 Jahre steigen. Die Hälfte der Bevölkerung ist dann älter als 50, die andere Hälfte ist jünger. Deutschland wird das im Schnitt älteste Volk der Welt sein (Normal ist ein Medianalter von knapp über 30).

      Einwanderung wird daran nichts ändern, denn um die Altersstruktur konstant zu halten müssten bis 2050 etw. 190 Millionen Menschen einwandern. Diese Berechnungen berücksichtigen dass Einwanderer auch altern, irgendwann auch ins Rentenalter eintreten usw.

      Ich habe mich an der Uni länger mit diesem Thema beschäftigt und kann dem absolut nichts positives abringen. Vielmehr glaube ich nicht dass sich an diesem Trend grundlegend etwas ändert. Selbst wenn dem so währe steht Deutschland mit heute bereits bestimmbarer Sicherheit Stagnation von 2020-2035 bevor.
      Tatsächlich glaube ich der Zug ist für Deutschland schon längst abgefahren.
      Ich habe mich nach längerem überlegen dazu entschieden auszuwandern. Kommenden Montag werde ich mich beim amerikanischen Generalkonsulat um eine Arbeits-/und Aufenthaltsgenehmigung für die USA bemühen.

      Gruß grigri

      P.S. Es gibt wenige Sachen die so sicher bestimmbar sind wie die Zukunft Deutschlands, denn die Fehler liegen schon Jahrzehnte zurück und werden sich mit entsprechender Zeitverzögerung auswirken. Den Beitrag des Eingangspostings halte ich nicht für übertrieben. Deutschland steht Stagnation, Verarmung und Niedergang bevor.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 18:13:32
      Beitrag Nr. 21 ()
      Jeder Mensch weniger in D ist eine Bereicherung für dieses geschundene Land. Entschleunigung statt Wachstum lautet die Devise.

      http://www.sandammeer.at/misanthrop/dermisanthrop.htm
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 18:34:55
      Beitrag Nr. 22 ()
      >>>Kohortenstärke<<<

      Wat is datt denn? Gehöre ich auch dazu?:laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 18:37:30
      Beitrag Nr. 23 ()
      Ich glaube auch, daß wir hier mehr Menschen brauchen.
      Notfalls durch Zuwanderung.:rolleyes:

      Erst wenn die Bevölkerungsdichte von schlappen 231 Einwohnern pro Quadratkilometer, auf 16.620 (Monaco) angewachsen ist, ist unser Wohlstand zementiert.
      :rolleyes:


      Diese Pappnasen, die die Uhrsachen Wirtschaftlichen und Gesellschaftlichen Wohlstands immer nur auf demographische Faktoren reduzieren, glauben wohl an die Vollbeschäftigung ab dem Jahr 2020.
      Avatar
      schrieb am 09.12.05 19:32:57
      Beitrag Nr. 24 ()
      Und darum hat man seit den achtzigern die einwanderung so gefördert:

      -mehr menschen
      -mehr arbeitskräfte
      -mehr konsumbedürfnis
      -mehr wachstum
      -mehr steuern
      -mehr sozialabgaben

      Genial kombiniert, nicht wahr?
      Und bei jeder der häufigen kreuzchenmachereien wieder und wieder bestätigt. Also ist der weg richtig.
      Avatar
      schrieb am 12.12.05 09:04:10
      Beitrag Nr. 25 ()
      Ursachen für Kinderlosigkeit
      Es fehlt „der” Partner
      :laugh::laugh:

      Das Fehlen eines geeigneten Partners, die Zufriedenheit mit einem Leben ohne Kinder, höhere Lebenshaltungskosten und die Sorge um den Arbeitsplatz sind die wichtigsten Motive, warum sich immer mehr Frauen und Männer in Deutschland gegen die Gründung einer Familie entscheiden. Fehlende Betreuungsmöglichkeiten spielen hingegen nur eine untergeordnete Rolle bei der Entscheidung, ohne Kinder zu leben.

      Das ist das Ergebnis einer bundesweiten Umfrage und Fragebogenaktion unter 40 000 Männern und Frauen im Alter zwischen 18 und 49 Jahren, mit der die Zeitschriften „Eltern” und „Eltern for family” das Meinungsforschungsinstitut Forsa beauftragt hatten. Die Umfrage, die sich sowohl an Eltern als auch an Kinderlose richtete, wurde am Dienstag in Berlin vor dem Hintergrund des dramatischen Rückgangs der Geburten in Deutschland vorgestellt.

      Nach jüngsten Angaben des statistischen Bundesamtes hat sich die Zahl der Geburten in Deutschland in den vergangenen vierzig Jahren fast halbiert. Während 1964 noch 1 357 304 Kinder geboren wurden, kamen 2003 nur noch 706 721 Kinder zur Welt, etwa 60 000 weniger als noch im Jahr 2000. Zugleich ist der Anteil der Frauen des Jahrgangs 1965, der keine Kinder hat, auf fast ein Drittel gestiegen. Das Durchschnittsalter der Mütter bei der Geburt des ersten Kindes erhöhte sich stetig und lag 2002 bei 29,3 Jahren.

      Glaube an das Fehlen des geeigneten Partners

      44 Prozent der befragten Kinderlosen verzichten demnach auf Nachwuchs, weil ihnen der geeignete Lebenspartner fehlt.
      Genauso viele wollen keine Familie gründen, weil sie auch ohne Kinder mit ihrem Leben zufrieden sind. Fast 40 Prozent der Kinderlosen und 45 Prozent der befragten Eltern verzichteten auf (weitere) Kinder, „weil man heute nicht mehr wissen kann, ob man seinen Arbeitsplatz behält und sich (weitere) Kinder leisten kann”. Nur neun Prozent der Kinderlosen und 21 Prozent der Eltern wollen keine (weiteren) Kinder, weil es an Krippen- und Kindergartenplätzen fehlt.

      Auch eine ebenfalls von der Zeitschrift „Eltern” in Auftrag gegebene weitere Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Nach den Ergebnissen dieser „FamilienAnalyse 2005”, für die etwa 2800 Personen mit Kindern bis unter 14 Jahren befragt wurden, liegen die Ursachen für die anhaltende Kinderlosigkeit in Deutschland vor allem im familienfeindlichem Klima und dem Fehlen eines Partners begründet.

      In der Studie, die das „Lebensgefühl und die wirtschaftliche Situation junger Familien” ergründet hat, wird deutlich, daß Familie für fast 90 Prozent der Deutschen weiter an erster Stelle ihrer persönlichen Prioritäten steht. Laut Allensbach-Studie bedeuten Kinder für mehr als 85 Prozent der Eltern positive Aspekte wie „gebraucht werden”, „viel Freude” sowie „lieben und geliebt werden”. Die Antwort „Opfer bringen und verzichten müssen” folgt mit 68 Prozent erst auf Platz 10.

      „Mehr gesellschaftliche Anerkennung”

      Die Allensbach-Leiterin Renate Köcher sieht nicht finanzielle Überlegungen als Haupterklärung für Kinderlosigkeit. Wesentlicher Grund für den Geburtenrückgang sei ein polarisierendes Rollenverständnis bei Frauen in Familie und Beruf. Zudem gebe es in Deutschland eine wachsende „Kinderdistanziertheit”, da ganze Bevölkerungsgruppen keinen Kontakt mehr mit Kindern hätten.

      Auf die von Allensbach an Eltern gestellte Frage, was sie sich vom Staat wünschen, antworteten nur 24 Prozent, „25 Euro mehr Kindergeld”. Und für nur 21 Prozent standen „bessere Betreeuungsmöglichkeiten” im Vordergrund. In der Forsa-Umfrage hingegen wünschen sich 92 Prozent der befragten Eltern „günstigere Preise für Familien” etwa bei Reisen, 85 Prozent möchten mehr finanzielle Unterstützung vom Staat. „Mehr gesellschaftliche Anerkennung für die Erziehung von Kindern” fordern 77 Prozent.

      Kinder als Karrierehemmnisse

      Auch bei Forsa wünscht sich nur eine Minderheit von 38 Prozent „am meisten” mehr Kinerbetreuungsplätze. Eltern geben vielen Unternehmen Schuld an einem familienfeindlichen Klima. So klagen 50 Prozent über verständnislose Vorgesetzte. 29 Prozent sind der Meinung, daß sie langsamer Karriere machen als kinderlose Kollegen. Dabei fühlen sich berufstätige Mütter wesentlich stärker benachteiligt als Väter. Für 42 Prozent der Mütter sind Kinder klare Karrierehemmnisse.


      Quelle: holl., Frankfurter Allgemeine Zeitung

      Was soll man dazu noch sagen? ;) Staatliche Unterstützung für Partnervermittlungen :D


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