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    Optionsscheine - Kennzahlen, Wertermittlung, Strategien - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.01.06 23:47:37 von
    neuester Beitrag 01.05.06 21:26:24 von
    Beiträge: 46
    ID: 1.031.973
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      schrieb am 11.01.06 23:47:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      Ich würde in diesem Thread gerne die Optionsscheinkennzahlen, ihre mathematischen Grundlagen und ihre Interpretation diskutieren. Außerdem die Wertermittlung von Optionsscheinen mittels mathematischer Modelle (Black-Scholes Formel) (des Emittenten) und Investitionsstrategien.

      Wir behandeln dieses Thema gerade in einer Vorlesung und ich würde hier gerne die Verbindung zur Praxis herstellen. Alle Nicht-Mathematiker sollen sich aber deswegen nicht ausgeschlossen fühlen, weil es wie gesagt auch um die Praxis geht (was hilft mir die beste Theorie, wenn sie an der Wirklichkeit vorbeigeht). Ich selbst habe mich bisher noch nicht an Optionsscheine herangewagt, deswegen kann ich hier mit Sicherheit auch noch Einiges lernen abseits der Theorie.

      Ich würde mich freuen, wenn einige interssante Meinungen zusammenkommen.

      Da ich wie gesagt von der Praxis noch wenig Ahnung habe, lese ich mir gerade einige Basics zu Kennzahlen durch. Wie ich festgestellt habe sind die meisten ziemlich Laienhaft formuliert, ohne auf den mathematischen Hintergrund einzugehen (da heisst es dann nur z.B. niedrige impliziete Volatilität gut, hohes Delta gut etc. ohne genauere Erläuterung). Wenn man den mathematischen Hintergrund (Formel) betrachtet, könnte man jedoch zu 100% sichere Aussagen über die Auswirkung der Veränderung von diversen Grössen machen und hätte somit eine wesentlich bessere Entscheidungsbasis und Sicherheit.

      Auf was ich nun als erstes gestossen bin und dies ist ein Praxis Problem, d.h. hierfür ist kein mathematisches Hintergrundwissen nötig, das Problem der Volatilität. Wenn ich z.B. einen Optionsschein finde, der meiner Meinung gute Kennzahlen hat, aber der kaum Umsatz hat (ich habe eben ein Bsp gesehen, wo der letzte Umsatz ein halbes Jahr her ist), was hat das dann für Konsequenzen?
      Ich habe gelesen, dass wenn kein Umsatz über die Börse statfindet, der Emittent Market-Maker spielt (muss?) und für Umsatz sorgt. Ich habe auch gelesen, dass er die impliziete Volatilität (und damit den Kurs) (beliebig) verändern kann. Außerdem kann er den Spread beliebig festlegen.

      Ist das in der Praxis ein Problem? Ist es ratsam solche Scheine zu kaufen? Und krieg ich den Schein zu dem Kurs den mir der Optionsscheinrechner ausspuckt (wo auch immer der den her hat, der letzte Kurs (von vor einem halben Jahr ist es jedenfalls nicht), schätze der ist getaxt)
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 00:34:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      praxisfrage:

      welcher begriff paßt nicht zu den anderen genannten?

      a. Optionsschein
      b. Black-Scholes Formel
      c. mathematische Modelle
      d. 100% sichere Aussagen

      :D
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 00:49:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      innerhalb des Modells ist die Aussage über die Wirkung durchaus zu 100% sicher :cool:
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 05:57:51
      Beitrag Nr. 4 ()
      Dude,
      schön, daß du dich unvoreingenommen mit OS beschäftigen willst. Stell hier nach Möglichkeit deine Thesen und Formeln rein. Hoffentlich sind sie auch für Laien wie mich verständlich. Auf einige Sätze von dir möchte ich gleich mal eingehen.

      >>Auf was ich nun als erstes gestossen bin und dies ist ein Praxis Problem, d.h. hierfür ist kein mathematisches Hintergrundwissen nötig, das Problem der Volatilität. Wenn ich z.B. einen Optionsschein finde, der meiner Meinung gute Kennzahlen hat, aber der kaum Umsatz hat (ich habe eben ein Bsp gesehen, wo der letzte Umsatz ein halbes Jahr her ist), was hat das dann für Konsequenzen?<<

      Wenn von Vola gesprochen wird, ist immer die Vola der Basis gemeint, nie die Vola des OS. Ein halbes Jahr ohne Umsatz hat keine Konsequenzen. Auch Umsatzlosigkeit von Emission bis Fälligkeit hat keine Konsequenzen. Höchstens, daß der Emittent keinen ähnlichen OS mehr auf den Markt bringt.

      >>Ich habe gelesen, dass wenn kein Umsatz über die Börse statfindet, der Emittent Market-Maker spielt (muss?) und für Umsatz sorgt. Ich habe auch gelesen, dass er die impliziete Volatilität (und damit den Kurs) (beliebig) verändern kann. Außerdem kann er den Spread beliebig festlegen.<<

      Der Emi verpflichtet sich, Geld- und Briefkurse an den Börsen zu stellen, die er sich ausgesucht hat. Eigentlich nur Stuttgart und Frankfurt. Wie das vertraglich geregelt ist, fragst du wohl am besten bei einer Börse nach. Eigentlich immer kann man dort zu den Kursen des Emis kaufen oder verkaufen. Welche Ausreden er hat, wenn es mal nicht klappt, können dir bestimmt viele Praktiker hier erzählen.

      Die Vola (der Basis) verändert der Emi nicht, sondern den Kurs, den er stellt. Er begründet jedoch seine geänderten Kurse gern mit geänderter Vola. In dem Zusammenhang könnte mal untersucht werden, wie oft der Emi seinen Kurs plötzlich senkt und wie oft er ihn plötzlich anhebt. Aussagen über den Spread müßten im Emissionsprospekt stehen oder mit der Börse verabredet sein. Wenn du zB darüber Erkenntnisse gewinnst und sie hier postest, würde mich das freuen.
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 11:10:25
      Beitrag Nr. 5 ()
      die richtige antwort war übrigens a).

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      Avatar
      schrieb am 12.01.06 12:24:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Auf meinem Alten PC hatte ich mal so eine Exceltabelle von einer Russischen Seite, die das Delta einer Option als Glockenkurve in Abhängigkeit des jeweiligen Strikes zur Basis darstellte. Das hat mir sehr geholfen, das Verhalten von Scheinen im- am- und aus- dem Geld besser zu verstehen.

      Ich denke, wenn die Diskussion was bringen soll, kommt man bei der Materie um Screenshoots von Rechnern nicht herum. Upload geht hier: http://1mb.at/

      Hier mal die Volamatrix der Eurex
      http://www.eurexchange.com/flash/option_master/de/OMaster.sw…

      ---------------

      Ich verstehe nicht dass diese Märchen, wonach OS Umsatz brauchen, nicht ausstirbt. Der Käufer eines OS erwirbt ein Recht beim Emi. Es ist doch auch egal wieviele Lottoscheine mit den selben Nummern bereits gehandelt wurden. Man bokommt auch solche kombinationen die noch nie jemand angekreuzt hat.
      An der Eurex muss ich für meine Optionsgeschäfte jemanden haben der mir die Option abkauft, bei OS muss der Emi einen verbindlich handelbaren Preis (z.B. für 10.000 Stück) stellen.
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 18:40:25
      Beitrag Nr. 7 ()
      @naked: gibts dazu auch ne Begründung oder bleibt das jetzt so im Raum stehen...
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 21:12:14
      Beitrag Nr. 8 ()
      praxis beim os handel mit einer bank ist, das du vielleicht den theoretischen wert berechnen kannst, was aber wirklich getaxt wird steht auf einer ganz anderen karte. kleiner fall aus meiner praxis: heute früh sind mir bei einem turbo k.o. 10 cent aufgeld verschwunden. ich suche sie immer noch :(.
      theorie und praxis bei os sind 2 völlig verschiedene dinge und haben nicht viel miteinander zu tun. deswegen wird dein theoretischer ansatz dir auch nicht viel nützen. angenommen du berechnest zum beispiel immer erst den fairen wert eines os, dürftest du gar nichts von der bank kaufen.
      um aber nicht falsch verstanden zu werden: mit den wichtigsten kennzahlen (delta !) sollten man aber natürlich problemlos umgehen können.
      Avatar
      schrieb am 12.01.06 22:08:58
      Beitrag Nr. 9 ()
      genau das ist ja gerade der Grund, warum ich den Thread eröffnet habe und auch um Kommentare, die keinen mathematischen Hintergrund haben, gebeten habe. Ich habe auch schon irgendwo beim überfliegen mal gelesen, dass die Preissetzung der Banken für den Anleger sehr intransparent ist und dass die Preise nicht immer fair sind.

      Trotzdem würde ich die Theorie nicht ganz in den Wind schiessen.
      1. Muss sich der Preis, wenn auch grob schon irgendwo am theoretischen Wert orientieren. Ist der Preis der Bank zu teuer kauft den OS niemand, was nicht im Interesse der Bank liegen kann (mal abgesehen davon, dass es einen Markt und damit einen Wettbewerb unter den Emitentten gibt) und wenn sie zu billig anbietet (was ja eigentlich nicht vorkommt), macht sie in Erwartung Verluste.
      2. Und das ist durchaus wertvoll kann man ja den theoretisch günstigsten Wert und Anbieter ermitteln und den entsprechenden Schein kaufen und genau dazu habe ich oben eine wichtige Frage gestellt, nämlich was ist wenn ich einen theoretisch günstigen Schein finde, der aber keinen Börsenumsatz hat.
      3. Die Kennzahlen sind in jedem Fall wertvoll wenn man sie mathematisch interpretieren kann.
      Avatar
      schrieb am 13.01.06 14:19:34
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]19.684.549 von Dude1981 am 12.01.06 22:08:58[/posting]Halo Dude,

      zu Deinem Punkt:

      2. Und das ist durchaus wertvoll kann man ja den theoretisch günstigsten Wert und Anbieter ermitteln und den entsprechenden Schein kaufen und genau dazu habe ich oben eine wichtige Frage gestellt, nämlich was ist wenn ich einen theoretisch günstigen Schein finde, der aber keinen Börsenumsatz hat.

      Kein Umsatz macht nix, kannst Du trotzdem verkaufen zu dem Kurs der Dir gestellt wird, es sei denn der OS ist abgelaufen.

      Antworten dazu hat Dir aber schon alzwo und cu@dausend gegeben.

      Gruß BO
      Avatar
      schrieb am 13.01.06 15:00:17
      Beitrag Nr. 11 ()
      "Und das ist durchaus wertvoll kann man ja den theoretisch günstigsten Wert und Anbieter ermitteln und den entsprechenden Schein kaufen"

      das problem ist das der preis alleine auch nicht viel aussagt. wenn ein os ein hohes aufgeld hat, davon aber nur relativ wenig verliert bis laufzeitende kann das besser sein als ein os mit relativ wenig aufgeld das aber völlig abgebaut wird. jeder emittent hat da so seine vorlieben. die meisten trader haben sowieso nach einer gewissen zeit spezielle vorlieben für ein oder zwei emittenten und nehmen dann ausschließlich produkte von diesen. das hängt dann meistens davon ab wie die bank erreichbar ist und ob man vernünftig handeln kann.
      Avatar
      schrieb am 13.01.06 21:35:30
      Beitrag Nr. 12 ()
      @Boersenolly

      dass zum Handel kein OS-Umsatz vorliegen muss, weil der Emittent Market Maker spielt habe ich mir selber schon im allerersten Posting beantwortet.

      Worauf ich aber hinauswollte ist, ob das irgendwelche Folgen für den (fairen) Kaufpreis hat. Genauer:
      Ich kaufe Optionen zum aktuellen Ask des Emittenten, danach denkt sich der Emittent, dass er mal eben die impliziete Vola und damit den Kurs senken könnte z.B., so dass ich ohne Änderung des underlayings einen Verlust einfahre, deswegen hätte mich interessiert wie und wo das geregelt ist, bzw. ob es in der Praxis so ausschaut.
      Zweites Beispiel: Ich kaufe und der Emittent erweitert den Spread, d.h. da nach Annahme keine Börsenumsätze vorliegen muss ich zum gesunkenen Bid des Emittenten mit Verlust verkaufen.

      Impliete Vola und Spread sind somit preisrelevante Parameter, die der Emittent festlegen kann. Die Frage ist, bin ich hier der Willkür des Emittenten ausgesetzt oder hat er Spielregeln zu befolgen.
      Avatar
      schrieb am 13.01.06 23:58:31
      Beitrag Nr. 13 ()
      Dude,
      >>Impliete Vola und Spread sind somit preisrelevante Parameter, die der Emittent festlegen kann. Die Frage ist, bin ich hier der Willkür des Emittenten ausgesetzt oder hat er Spielregeln zu befolgen.<<

      Genau so ist es. Ich hatte gehofft, daß du Genaues herausfindest. So hätte mich interessiert, ob jemals der Kurs eines OS wegen gestiegener Vola plötzlich erhöht worden wäre. Einen gewissen Rahmen hält der Emi schon ein. So wird ein OS nie billiger als der innere Wert.

      Auf den Spread kann man sich schon besser verlassen. So erkennt man nach einigen Ask-Kursen, daß der Spread z.B. immer ungefähr 2% beträgt. Kommt der Schein in den niedrigen Cent-Bereich, wird ein fixer Cent-Spread festgelegt. Im Emissionsprospekt oder in der Vereinbarung mit der Börse ist der Spread festgelegt. Natürlich mit Gummiklausel: Unter besonderen Bedingungen kann der Spread erhöht werden.
      Avatar
      schrieb am 14.01.06 21:39:18
      Beitrag Nr. 14 ()
      Ich habe Lang&Schwarz bezüglich der Preisfestsetzung und des Spreads angeschrieben. Die schreiben dasselbe wie du. Volumen und Spread sind von den jeweiligen Börsenregeln abhängig. Insgesamt gebe es aber keine einheitlichen und manchmal auch gar keine Vorschriften. Große Abweichungen vom fairen Preis seien aber trotzdem nicht möglich aus genau den Gründen, die ich auch schon angeführt habe (Arbitrage bei zu geringem, Marktverlust bei zu hohen Preisen). Insgesamt sei es wichtig für den Emittenten, eine langfristige Kundenbeziehung mit Vertrauen aufzubauen, weshalb der Emittent nicht an einer Kundenabzocke interessiert ist. Primäres Interesse des Emitentten mit Optionsscheinen sei Hedging des eigenen Portfolios und natürlich auch die Einnahmen aus den Scheinen, aber nicht durch Abzocke aus den genannten Gründen.

      Klingt eigentlich recht glaubwürdig. Genaue und einheitliche Vorschriften scheint es wirklich nicht zu geben. In der Praxis läuft es wohl so, dass jeder Kunde seine Erfahrungen machen muss und dann einen Emitentten wählt dem er vertraut.
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 20:28:32
      Beitrag Nr. 15 ()
      @ Dude,

      die beste Empfehlung ist das Vermeiden der Spekulation mit Optionsscheinen und anderem Emittentenkram. Die Eurex läßt grüßen....
      Avatar
      schrieb am 17.01.06 21:26:14
      Beitrag Nr. 16 ()
      ok, das ist die logische Konsequenz. Da ich aber von der Praxis mit Optionsscheinen und Optionen keine Ahnung habe, müsste mir erstmal jemand erklären wie ich am Eurex Handel teilnehmen kann, was es kostet, ob es sich lohnt. Welcher Broker so einen Dienst anbietet, meiner tut es meines Wissens nicht.
      Avatar
      schrieb am 18.01.06 03:21:12
      Beitrag Nr. 17 ()
      @MACD

      Hallo,

      diese Aussage lieber MACD schreit förmlich nach
      Widerspruch.

      Ich denke auch, dass der OS-Handel
      (vor allem für Nichtprofis, jedoch wie wird man
      den Profi ? Richtig ! Durch Erfahrung)
      extrem riskant ist. Für die Absicherung von bestehenden
      Depots mit eventuell sogar großen aufgelaufenen
      Gewinnen ist der Erwerb von Put-OS für den
      entsprechenden Basiswert unter bestimmten
      Umständen durchaus sinnvoll. (auch für Anfänger)

      @Dude 1981

      Also lieber Dude. Zum Handel mit Derivaten benötigst
      Du erstmal die sogenannte Terminmarktgeschäftsfähigkeit.
      Diese zu erlangen ist kein Problem. Beim Zusenden
      der notwendigen Unterlagen bekommst Du auch Basis-
      infomaterial von Deiner Bank. Die Kosten für den
      (z. Bspl. OS-Handel) sind nur marginal höher als
      beim Aktienhandel über Xetra. Es fällt zusätzlich
      zur Bankenprovision, die natürlich bei jeder Bank
      unterschiedlich ist, noch eine Courtage von 0,08%
      an (Min. 0,75 Cent :cool:)

      Insgesamt scheint mir Deine Art und Weise, wie
      Du an die Sache rangehst sehr solide. Ich
      persönlich bin in der "Studierphase". Ich habe
      mir so ca. 1/2 Jahr "Studium" gesetzt, um das
      notwendige Rüstzeug mir zu erwerben. Dazu gehört
      natürlich "Papertrading". Tägliches Verfolgen
      aller Kennziffern, eigene Berechnungen, um auch
      z. Bspl. die "Schweine-Emis" eine zeitlang zu
      kontrollieren usw. Allerdings wird letztendlich
      nichts über den Spruch "Probieren geht über
      Studieren" führen. Ich denke jedoch, dass man
      (das entsprechende Rüstzeug vorausgesetzt)
      mit Derivaten und einer vernünftigen Strategie
      und etwas Glück durchaus Geld dort verdienen
      kann.

      Also ich persönlich hätte nichts dagegen, wenn
      Du uns über die Zeit das Modell von den Herren
      Black und Scholes anschaulich "rüberbringen"
      könntest. Ich habe es mir noch nicht angeschaut,
      da mir mit allergrößter Sicherheit das notwendig
      mathematische Rüstzeug fehlen dürfte und ich
      bei komplexen Formeln ohne ausreichende Erklärungen
      (es wird da immer zuviel vorausgesetzt) total
      frustriert aufgeben muss.:confused:

      So long
      Avatar
      schrieb am 18.01.06 09:47:54
      Beitrag Nr. 18 ()
      ich glaube MACD hat mir nicht von Investitionen in Optionen abgeraten, sondern vom Handel mit Optionsscheinen...
      wie ich Optionsscheine kaufen kann und eine Termingeschäftsfähigkeit kriege, weiss ich selber, die hab ich nämlich schon...
      es geht um den Handel mit Optionen an der Eurex
      Avatar
      schrieb am 18.01.06 11:01:21
      Beitrag Nr. 19 ()
      @Dude1981 #18

      Mit deinem Eingangsposting hat das aber garnichts mehr zutun?

      ``Ich würde in diesem Thread gerne die Optionsscheinkennzahlen, ihre mathematischen Grundlagen und ihre Interpretation diskutieren. Außerdem die Wertermittlung von Optionsscheinen mittels mathematischer Modelle (Black-Scholes Formel) (des Emittenten) und Investitionsstrategien.´´

      Ich rate dir vom Handel mit allen Derivaten komplett ab, solange du nicht mal weisst was du wissen willst.
      Avatar
      schrieb am 18.01.06 11:19:56
      Beitrag Nr. 20 ()
      ich versuche einfach erstmal die Praxis zu klären bevor ich mit der Theorie einsteige. Ich denke die Theorie hab ich bereits verstanden, deswegen, weiss ich nicht genau mit was ich anfangen soll. Wenn jemand eine mathematische Interpretation der OS-Kennzahlen wünscht bin ich gerne bereit eine Erklärung abzugeben. Ansonsten warte ich einfach ab bis z.b. eine Kennzahl aus der Praxis heraus genauer betrachtet werden muss und sie dann diskutieren.

      Momentan interessiert mich persönlich einfach die Praxis etwas mehr damit ich endlich einsteigen kann. Wenn Anregungen von anderen zur Theorie kommen können wir gerne drüber reden.
      Avatar
      schrieb am 18.01.06 14:12:58
      Beitrag Nr. 21 ()
      @Dude,

      du hast es richtig verstanden. Ich kann nur vom Handel mit Optionsscheinen abraten und den Handel mit Eurexoptionen empfehlen. Die Preistransparenz ist dort wesentlich höher, allerdings muß man dort einige Vorsichtsmaßnahmen beachten. Generell werden Positionen in Futures, Optionen oder auch Aktien mit dem Risk-Based-Margin-Verfahren verrechnet.

      Es gibt schon lange ausländische Broker, die den dortigen Handel incl. Realtime-Kursen anbieten. Die Order geht in der Regel in ca. drei Sekunden über die Bühne, wenn das Limit entsprechend passt. Es sollte zwischen Bid und Ask gesetzt werden.

      Hier ist schon einiges über Optionspreisberechnungen geschrieben worden, mit dessen Hilfe dann die jeweiligen Preise berechnet werden sollen.

      Bsp.: Man ermittelt einen Verkaufspreis für einen Call von 1,55. Der Emmittent bietet jedoch nur 1,50. Dann kann man mit diesen Berechnungen nichts anfangen.

      Auch das Hedgen von Aktien funktioniert über die Eurex günstiger. Finanzinstitute betreiben ja auch Arbitrage zwischen Optionen an der Eurex und Optionsscheinen, die sie jeweils teuer an den Mann bringen.
      Avatar
      schrieb am 20.01.06 17:25:15
      Beitrag Nr. 22 ()
      also angeblich kann ich bei meinem Broker (DAB) auch am Eurex-Handel teilnehmen. Ich werd mich mal mit denen in Verbindung setzen. Wenn jemand einen Geheimtip hat (z.B. ein besonders günstiger Broker) immer raus damit, allerdings sollte der Vorteil schon massiv sein, damit eine Depoteröffnung gerechtfertigt ist...

      Was mir noch nicht klar ist, ist warum der Handel an der Eurex eigentlich fairer sein soll, über die Preisfindung an der Eurex habe ich noch keinen Artikel gefunden...

      so jetzt wollte ich aber eigentlich mal den Einstieg in die eigentliche Diskussion starten und mal mit den ersten und einfachen Kennzahlen anfangen. Wenn jemand Einwände, Fragen oder auch Korrekturen hat, haltet euch bitte nicht zurück.

      Der innere Wert einer Option:
      Ich denke jeder weiss was der innere Wert einer Option ist, deswegen spar ich es mir die Formel zu erwähnen. Viel interessanter dürfte die Wechselwirkung mit anderen Kenngrößen sein. Der innere Wert beeinflusst den Preis der Option und damit jede andere Kennzahl von OS. Der wichtigste Einfluss dürfte der Einfluss auf die wichtigste Kennzahl eines OS sein, das Delta. Allgemein kann man sagen, dass je höher der innere Wert einer Option, desto höher das Delta (mathematisch ist der Limes des Delta 1, wenn der innere Wert gegen unendlich strebt). Anschaulich lässt sich das auf zwei Arten begründen:
      Zum einen kann ja das Delta als "Ausübungswahrscheinlichkeit" interpretiert werden (deswegen u.a. ist das Delta bei einem Kurs am Strike auch 0,5). Betrachten wir einen inneren Wert der sehr "groß" ist (sprich: der Wert der Option besteht fast nur aus innerem Wert, das Verhältnis innerer Wert/Zeitwert soll also groß sein), dann bedeutet dies natürlich dass die Wahrscheinlichkeit eines Erwerbs des Underlayings über den Call sehr wahrscheinlich ist, weil der Kurs stark zurückgehen muss, damit das nicht mehr der Fall ist (Basispreis>Kurs), was natürlich immer unwahrscheinlicher wird je höher wir im Geld stehen (in Zahlen: Das Delta liegt nahe bei 1) (Ich verwende zu Anschauungszwecken immer den Call mit Bezugsverhältnis 1:1, alle Aussagen lassen sich aber auch invertieren und sind in der Umkehrung auch für Puts gültig).
      Zweite Interpretation:
      Mathematisch ist das Delta das Differential des OS-Scheinpreises (ermittelt nach einem gewissen Modell , meist eine Erweiterung von Black-Scholes, wobei das Modell für die Interpretation ziemlich egal ist) nach dem Kurs des Basiswerts. Approximativ also in etwa der Anstieg des OS-Preises (in Euro) pro Anstieg des Basiswerts um einen Euro (je geringer der Anstieg des Basiswerts desto genauer gilt diese Aussage). Und hieran wird sofort deutlich warum das Delta nach oben durch die 1 beschränkt ist. Denn was heisst das denn, das bedeutet, dass der OS-Schein absolut (in Geldeinheiten) nie mehr als die Basis steigen kann und das ist völlig logisch, denn der innere Wert kann ja maximal um eine Geldeinheit ansteigen. Beispiel: Strike bei 100, Kurs unterhalb, dann gar kein innerer Wert, Kurs oberhalb z.B. 130 dann Anstieg des inneren Werts um 1 (aber Zeitwertverlust, der immer da ist in unterschiedlicher Stärke). Insgesamt kann also auch der Gesamtwert des OS (Zeitwert + innerer Wert) um höchstens eins ansteigen. Je höher nun der innere Wert des OS ist, desto genauer bildet der OS, den Anstieg des Underlayings ab (weil es ja immer sicherer wird, dass der Anstieg des inneren Wertes auch am Ende erhalten bleibt und zu einem entsprechenden Mehrwert bei der Ausübung wird). (Mathematisch bedeutet "genau abbilden" gerade eine Delta von 1, der Anstieg wird also komplett nachvollzogen). Betrachten wir ein (unrealistisches Beispiel): Strike bei 1, Kurs bei 100 . Steigt der Kurs auf 101,ist der Call (der hier irgendwo im Bereich 99 Euro liegt) effektiv nahezu ebenfalls einen Euro mehr wert.

      Jetzt ist mir ungewollt eine ideale Überleitung zum nächsten Punkt, dem Einfluss des inneren Werts auf das Omega (effektiver Hebel) gelungen. Wie am Beispiel zu sehen ist, liegt das Omega (mathematisch nichts anderes wie das Differential des OS-Preises in Prozent (100% entspricht aktueller Stand) nach dem Basiswertkurs in Prozent). Eine einfache Formel für das Omega lautet: Omega = Hebel x Delta
      Wie am Beispiel zu sehen ist liegen sowohl Hebel als auch Delta bei hohem inneren Wert bei ca. 1, also auch das Omega.

      Wie gesagt gibt es noch weitere Einflüsse des inneren Werts, die ich aber als eher nebensächlich ansehen würde (ganz einfach weil die Kennzahlen eher nebensächlich sind).

      Im nächsten Posting wirds dann um den Zeitwert gehen und dessen Einfluss.

      Grüsse
      Avatar
      schrieb am 20.01.06 19:33:43
      Beitrag Nr. 23 ()
      "u.a. ist das Delta bei einem Kurs am Strike auch 0,5"

      ähm......
      Avatar
      schrieb am 21.01.06 12:44:00
      Beitrag Nr. 24 ()
      @Dude,

      du kannst hier ja mal die Konditionen der DAB für den Eurexhandel posten wenn du dich schon informiert hast. Mir sind sie nicht bekannt. Ich werde aber dann einen Vergleich hier einstellen.:cool:

      Für den Eurexhandel wird wohl im allgemeinen nicht in den Medien geworben, weil daran nichts zu verdienen wäre. Ich habe gehört, das z. B. die Telebörse auf N-tv überwiegend den Banken und Finanzinstituten gehört. Professionelle Anleger handeln entweder über die Eurex bzw. entsprechende Terminbörsen in den USA oder GB oder gleich OTC.

      Diese Kennzahlen sind mir alle bekannt, die ich die Eurex-Händlerprüfung abgelegt habe. In der Praxis spielen sie auch eine nicht unbedeutende Rolle, jedoch ist dies noch lange nicht alles.

      Möchtest du vielleicht nur auf Long oder Short spekulieren oder auch auf einen Seitwärtsmarkt?
      Avatar
      schrieb am 21.01.06 16:09:38
      Beitrag Nr. 25 ()
      @naked: Den Kommentar muss ich nicht verstehen, oder?
      Falls du meinst, dass das Delta in der Wirklichkeit am Strike nicht exakt bei 0,5 liegt, ist das richtig, das ist der theoretische Wert nach Black-Scholes. Die Abweichung kann eigentlich nur in einer leichten Modifikation des Modells begründet liegen, aber welche Modelle der jeweilige Emittent einsetzt, wissen denke ich nur Insider.

      @MACD: Die DAB hab ich noch nicht angerufen. Ich hab auch keinerlei Ahnung, wie die Bedingungen und Kosten sind und ob man als privater Kleininvestor überhaupt zu angemessenen Konditionen an dem Handel teilnehmen kann. Wie du schon richtig festgestellt hast, ist der Eurex Handel für Private in den Medien fast ein Tabuthema, ich habe auf der ganzen DAB-Webseite keinen Hinweis gefunden, dass das überhaupt möglich ist, sondern hab per E-Mail angefragt.
      Die Kennzahlen betrachte ich hier rein von der theoretischen Seite, das ist alles was ich tun kann, wenn du aber eine praktische Ausbildung dazu hast, kannst du dich ja an gewissen Stellen sicherlich miteinbringen. Und ja ich beschränke mich zunächst mal auf einfache (Short/Long) Strategien. Mir ist durchaus bewusst, dass man durch Kombieren usw. weitere Strategien fahren kann. Das bedürfte aber einer extra Betrachtung.

      nun zum Zeitwert einer Option:
      Die Formel für den Zeitwert ist simpel Aktueller Preis - innerer Wert, d.h. alles was den "wahren" Wert einer Option übersteigt ist Zeitwert, quasi ein Preis für die Chance (genauer den Hebel) den ein OS gegenüber dem Basiswert liefert. Eigentlich müsste man sich fragen warum der Zeitwert überhaupt existiert, weil der "faire" Preis einer Option eigentlich genau so kalkuliert ist, dass man in Erwartung weder Gewinn noch Verlust macht. Das würde entspricht auch den Gesetzen des Marktes. Denn wenn ich in Erwartung entweder Gewinn oder Verlust machen würde, würde der Schein theoretisch arbitriert werden oder sich gar nicht verkaufen (ohne Berücksichtigung von Zinseffekten). Die Begründung liegt allein darin, dass es möglich wäre durch eine Kombination aus Anlage in Baiswert und Option einen Ertrag zu erzielen der immer besser wäre wie ein Engagement in die Basis alleine (wenn der Zeitwert nicht vorhanden wäre). Der Zeitwert ist die variable Komponente des Preises. Der Emittent kann nur auf sie Einwirken, da der innere Wert natürlich bei geg. Kurs fix ist, d.h. wenn der Emittent eine neue impliziete Volatilität ansetzt und mit dieser durch seine Optionspreisformel einen neuen "fairen" Wert der Option berechnet, dann kommt der neue Preis einzig durch eine Veränderung des Zeitwerts zustande (der höher ist wenn der Emittent annimmt, dass die Basis in Zukunft volatiler wird). Die Preisformel des OS ist abhängig von der angenommenen Volatilität und der Zeit (steigend in der Volatilitätsvariable und fallend in der Zeitvariable) das erklärt die typischen Verläufe bei Änderung der beiden Größen. In diesem Zusammenhang ist deshalb das Theta entscheidend, weil es mathemaitsch das Differential des OS-Preises nach der Zeit ist, in anderen Worten gibt es approximativ an um wieviel sich der OS-Preis ändert wenn die Zeit fortschreitet unter sonst gleichen Annahmen/Größen (partielle Ableitung!)(Diese Annahme gilt übrigens so gut wie immer, dass die restlichen Größen bei der Aussage konstant bleiben, ändern sich diese zeitgleich, kommt es zu Mischeffekten z.B. Änderrung der impl. Vol. gleichzeitig mit einem Zeitfortschritt, approximativ ergibt sich dann z.B. hier als Preisänderrung die Summe aus Theta und Vega). Wichtig bei der Angabe des Theta ist deswegen natürlich die Einheit der Zeit (Tage, Wochen, Monate...) für die es theoretisch jeweils ein eigenes Theta gibt. Gängig ist glaube ich die Verwendung von Tagen und Wochen (das müsste aber bei jedem OS-REchner irgendwo angegeben sein). Manchmal wird auch ein prozentuales Theta angegeben , weil es besser interpretierbar ist. (Analog zum Omega wo wir ja auch eine prozentuale Veränderrung haben im Gegensatz zum Delta).
      Ein hoher Zeitwert deutet also allgemein auf einen risikoreichen OS-Schein hin, da dieser Wert ja nicht "echt" ist, sondern erst durch Kurssteigerung gewonnen werden muss. (Ein hoher Zeitwert resultiert ja u.a. aus einer hohen implizieten Volatilität, die ja nur bei wirklich volatilen (risikoreichen) Basiswerten gegeben ist). Bei konstantem Kursverlauf der Basis baut sich dieser Zeitwert , weil er eben nicht echt ist, ab, weil die zugrunde gelegte volatile Aktie eben ihr Potential nicht abgerufen hat und in der verkürzten Zeit immer weniger Möglichkeiten hat ihre Volatilität noch in einer massiven Kurssteigerung zur Geltung zu bringen (Call). Am Ende der Laufzeit ist der zeitwert natürlich immer abgebaut, das ist Gesetz.

      Das nächste Mal gehts dann um das Aufgeld.
      Avatar
      schrieb am 21.01.06 23:31:38
      Beitrag Nr. 26 ()
      [posting]19.756.661 von MACD am 17.01.06 20:28:32[/posting]:laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Wer mit OS nicht umgehen kann, der wird zwagsläufig Schiffbruch an der Eurex erleiden :cry::cry::cry::cry:
      Avatar
      schrieb am 22.01.06 10:48:48
      Beitrag Nr. 27 ()
      hallo,

      wiedermal ein Praxiseinschub. Gibts jemanden der mir die Begriffe Option, Optionsschein und Future wirklich sauber voneinander abgrenzen kann. Ich hab inzwischen schon zig Definitionen im Internet gelesen, aber ich behaupte mal keine von denen ist wirklich sauber formuliert und taugt wirklich was, das ist echt verwirrend. Wäre auch schön wenn dabei auf den exakten Handelsplatz und alle möglichen Handelsplätze! eingegangen wird.
      Avatar
      schrieb am 23.01.06 10:14:16
      Beitrag Nr. 28 ()
      Es gibt zum einen die echten Terminbörsen: EUREX(D und Schweiz) LIFFE (London) CBOE(Chicago), wo jedem Anleger erlaubt ist, sowohl als Verkäufer(Shorten) als auch Käufer(Longen) aufzutreten. Aus diesem GRund gibt es ein echtes Angebot und echte Nachfrage, somit werden dort faire Kurse gestellt. Je nach Wissensstand.:rolleyes:

      Dann gibt es den "verkappten Terminmarkt", wo eine Bank(auch Emittent, Penner oder Betrüger genannt) immer als Verkäufer auftritt, dem Anleger ist also nur die Position des Käufers gegeben, d.h. falls was zu teuer ist, hat er keine Möglichkeit den Schein zu Shorten. Darum sind Produkte von Emis auch immer teurer, reicht von mehr als 200%überteuerten Produkten(f*** s*** Emis) bis fair-valued(vor allem bei DAX Optionen, wo grosse Konkurrenz herrscht).
      Gehandelt werden diese Produkte vor allem im ausserbörslichen Handel/Telefonhandel und an den Parkettbörsen Stuttgart/EUWAX und Frankfurt/Smarttrading, zum Teil auch an den anderen deutschen Präsenzbörsen.

      Optionen und Futures werden an den echten Terminbörsen gehandelt, das passende Gegenstück zur Option, die Optionsscheine, an den verkappten. K.O Zertifikate(auch genannt Waves, Bear/Bull-Zertifikate,Mini-Futures) funktionieren ähnlich den Futures, werden aber im Emittentenhandel angeboten.

      Die verkappten Börsen sind in Amerika verboten, in Deutschland freuen sich sich grosser Beliebtheit(wegen der Risikoneigung hierzulande wahrscheinlich), kleiner Märkte sind in HongKong, Schweiz, Italien zu finden.
      Avatar
      schrieb am 23.01.06 13:24:41
      Beitrag Nr. 29 ()
      ok so in etwa habe ich das auch verstanden, also wesentliche Unterschiede Terminbörse - OS-Handel über Börsen/Emittenten:
      - Privater/Professioneller Investor kann am Terminmarkt die "Gegenposition" einnahmen, also Shorten und Stillhalten.
      - Standardisierte Produkte am Terminmarkt

      Warum genau ist aber nun der Terminmarkt (Eurex) "fairer" als der Börsenhandel mit OS?
      Den einzigen Unterschied den ich sehe, ist dass an der Eurex ein höherer Wettbewerb (effizienterer MArkt) herrscht als beim Börsenhandel, aufgrund standardisierter Produkte (weniger Produkte mit mehr Umsatz) und der Tatsache, dass jeder Teilnehmer beide Seiten traden kann.
      Ein gewisser Wettbewerb unter den Emis herrscht aber beim OS-Handel auch (abgesehen von Rufschädigungen durch unfaire Kurse), so dass die Kurse zumindest halbwegs fair sein sollten.
      Stimmt das so oder gibts noch nen weiteren Aspekt?

      Und dann noch zwei Fragen:
      - Die Frage nach dem Future ist für mich leider immer noch nicht (ausreichend) beantwortet: Towlander schreibt so wie ich das verstehe, dass der Future das Äquivalent zu Knock-Outs am Terminmarkt sind, d.h. kann ich auch Knock-Out-ähnliche Produkte an der Eurex handeln?
      und
      wie sieht es in der Praxis mit dem Eurex-Handel aus:
      Gibt es -Mindesthandelsvolumen, Mindestdepotvolumen oder sonstige Zugangsbeschränkungen für Privatanleger? Kosten?

      Wäre dankbar wenn mir diese Fragen einer der Profis beantworten könnte.
      Avatar
      schrieb am 23.01.06 17:15:30
      Beitrag Nr. 30 ()
      Dude,
      Thread 270614 von wienerin beschäftigt sich mit Optionen. Den Anfang finde ich ganz interessant. Es hat aber nicht gereicht, mich mit dieser Art von Wetten näher zu befassen.
      Avatar
      schrieb am 24.01.06 18:19:31
      Beitrag Nr. 31 ()
      mein kommentar in #23 bezog sich darauf das ich bisher nicht wußte das das delta am strike immer 0,5 ist (zumindest theoretisch). hab auch ein bißchen bei dax os geschaut und das hatte mich in meinem glauben bestärkt. aber ich bin ja lernfähig.

      "abgesehen von Rufschädigungen durch unfaire Kurse"

      ließ doch mal ein bißchen in foren oder speziel hier im os forum ältere threads durch mit überschriften wie "Deutsche Bank einer der schlechtesten Handelspartner" oder "Überlebensgesetz No.1------Kein Handel mit Goldman Sachs". sowas gibt es für (fast) jeden emittenten.

      günstiger broker für eurex handel: ib (http://www.interactivebrokers.co.uk/en/main.php)

      eigenes forum bei www.aktienboard.com

      glaube nicht das es einen deutschen broker gibt der auch nur annähernd die gleichen konditionen bieten kann.
      Avatar
      schrieb am 25.01.06 15:56:47
      Beitrag Nr. 32 ()
      da ich gerade ein paar Minuten Zeit habe, wollte ich ein paar Sätze zum Aufgeld schreiben, da es dazu eh nicht allzu viel zu sagen gibt.
      Die Formel spare ich mir wieder sie ist trivial. Das Aufgeld gibt an um wieviel Prozent der Kauf (Call!) einer Aktie über den OS teurer ist wie der direkte Kauf. Das Aufgeld ist von Ausnahmeerscheinungen abgesehen immer positiv, da der Emittent ja Verlust machen würde wenn es negativ wäre, denn er müsste die Aktie unter Marktpreis liefern für Strike+Os-Kurs<Marktpreis (Bezugsverhältnis 1:1).

      Grob kann man sagen, dass es mit zunehmender implizieter Volatilität zunehmen dürfte. jedoch relativ unabhängig davon ist, ob der Schein im Geld steht oder aus dem Geld. (Natürlich hat diese Tatsache Einfluss auf die anderen Kennzahlen Hebel etc. und damit auch auf das Aufgeld). Bei vergleichbaren Kennzahlen sollte es jedoch annähernd gleich sein. Bei vergleichbaren Kennzahlen gewinnt der Schein mit dem geringeren Aufgeld. Ich überlege gerade, ob es einen Zusammenhang Aufgeld - Zeitwert gibt, bin aber gerade nicht recht schlüssig. Das scheint ein relativ komplexer Zusammenhang zu sein, den ich mir gerade nicht vorstellen kann. Vielleicht hat ja jemand ne Idee.
      Avatar
      schrieb am 31.01.06 15:39:49
      Beitrag Nr. 33 ()
      Der Break-Even Punkt: Auch hier gibts nicht allzu viel zu erwähnen. Die Formel ist wieder trivial. Der Break-Even Punkt hängt unmittelbar mit dem Aufgeld zusammen. Es handelt sich genau um die Kursmarke. die um das Aufgeld (absolut) über dem aktuellen Kurs des underlayings liegt.
      Zwischen Scheinen im Geld und aus dem Geld ist hier eine Fallunterscheidung notwendig. So liegt der Break Even-Punkt bei Scheinen im Geld exakt um den Zeitwert des Scheins über dem aktuellen Kurs der Basis. Bei Scheinen aus dem Geld gilt dieser Zusammenhang so nicht. Vielmehr muss hier zusätzlich noch der aktuelle Abstand Kurs-Basis zum Zeitwert (=Optionspreis bei Scheinen aus dem Geld!) hinzuaddiert werden.
      Über Basispreis + OS-Preis kann dieser Punkt allgemeingültig berechnet werden.
      Avatar
      schrieb am 31.01.06 16:03:10
      Beitrag Nr. 34 ()
      aktueller Hebel: Ist für die Praxis völlig unbrauchbar und hat keine Aussagekraft, von daher werd ich auch nur kurz drauf eingehen. Der aktuelle Hebel berechnet sich über die Formel Kurs Basis/Kurs OS (Bezugsverhältnis sei wieder 1:1), ist also nichts anderes als das Multiple des Kurses der Basis bezogen auf den Kurs des OS.
      Er würde theoretisch angeben um wieviel stärker der OS gegenüber der Basis steigt. Die Performance des OS ergibt sich also theoretisch zu Hebel * Performance Basis. Einfaches Zahlenbeispiel für den berühmten Leverage-Effekt:
      Kurs Basis: 100€, Kurs OS: 10€. Steigt die Basis um 10€, entsprechend 10% des eingesetzten Kapitals, so gewinnt der OS 10€ an innerem Wert, müsste also 20€ Wert sein, was einer Performance von 100% entspricht (10 * 10%).
      Man sieht hier übrigens dass der Hebel unabhängig von der Konstellation des OS ist und für jeden OS mit 10€ dergleiche ist, egal wie sich diese 10€ in Zeitwert/innerer Wert zusammensetzt.
      Warum wird nun dieser Hebel nicht wirksam? Betrachten wir einen Schein am Geld (kein innerer Wert, Delta ca. 0.5), dann wird sofort deutlich, warum obiger Schein z.B. nicht auf 20€ ansteigen kann. An dieser Stelle muss glaube ich eine Unterscheidung der OS amerikanischen Typs und europäischen Typs gemacht werden, da diese Eigenschaft hier wertrelevant sein dürfte. Nehmen wir den europäischen Typ. Der innere Wert ist zwar aktuell um 10 Euro gestiegen, wir können aber i.d.R. nicht sofort ausüben deswegen sind diese 10€ Wertzuwachs nicht sicher und damit auch nicht 10€ wert, sondern ca. den aktuellen Erwartungswert des Anstiegs. Mit der Interpretation des Delta als Ausübungswahrscheinlichkeit wird sofort klar, warum der Wertzuwachs ungefähr 5€ betragen dürfte, dies ist gerade Delta x Wertwuwachs (= erwarteter Wertgewinn, unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die Basis wieder fallen kann und ich gar nicht zum Ausüben komme, Wahscheinlichkeit dafür ca. 0.5 bei Scheinen am Geld). Beim amerikanischen Typ hingegen dürfte der Wertzuwachs hier höher ausfallen und gegen 10€ tendieren, da ich ja sofort ausüben könnte und den Gewinn realisieren könnte, womit der Schein nach dem Anstieg ungefähr 10€ (der Anstieg) mehr wert sein dürfte als vor dem Anstieg). Hier müssten aber unterschiedliche Szenarien (im Geld, aus dem Geld) unterschiedlich untersucht werden, da diese Rahmenbedingungen natürlich Einfluss auf die Ausübung haben. Deswegen dürfte die "fair-price"-Formel für den amerikanischen Typ auch komplizierter sein.
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 21:59:20
      Beitrag Nr. 35 ()
      Ich will jetzt nochmal die zwei der wichtigsten OS-Kennzahlen ansprechen, das Delta und das Omega, jedoch nur ganz kurz und stattdessen lieber ein altes Posting von mir verwenden, wo ich schon im Zusammenhang der Wechselwirkung am Anfang des Threads drauf eingegangen bin. Dort ist bereits alles Wesentliche erwähnt:
      -----------------------------------------------------------
      Zum einen kann ja das Delta als " Ausübungswahrscheinlichkeit" interpretiert werden (deswegen u.a. ist das Delta bei einem Kurs am Strike auch 0,5). Betrachten wir einen inneren Wert der sehr " groß" ist (sprich: der Wert der Option besteht fast nur aus innerem Wert, das Verhältnis innerer Wert/Zeitwert soll also groß sein), dann bedeutet dies natürlich dass die Wahrscheinlichkeit eines Erwerbs des Underlayings über den Call sehr wahrscheinlich ist, weil der Kurs stark zurückgehen muss, damit das nicht mehr der Fall ist (Basispreis> Kurs), was natürlich immer unwahrscheinlicher wird je höher wir im Geld stehen (in Zahlen: Das Delta liegt nahe bei 1) (Ich verwende zu Anschauungszwecken immer den Call mit Bezugsverhältnis 1:1, alle Aussagen lassen sich aber auch invertieren und sind in der Umkehrung auch für Puts gültig).
      Zweite Interpretation:
      Mathematisch ist das Delta das Differential des OS-Scheinpreises (ermittelt nach einem gewissen Modell , meist eine Erweiterung von Black-Scholes, wobei das Modell für die Interpretation ziemlich egal ist) nach dem Kurs des Basiswerts. Approximativ also in etwa der Anstieg des OS-Preises (in Euro) pro Anstieg des Basiswerts um einen Euro (je geringer der Anstieg des Basiswerts desto genauer gilt diese Aussage). Und hieran wird sofort deutlich warum das Delta nach oben durch die 1 beschränkt ist. Denn was heisst das denn, das bedeutet, dass der OS-Schein absolut (in Geldeinheiten) nie mehr als die Basis steigen kann und das ist völlig logisch, denn der innere Wert kann ja maximal um eine Geldeinheit ansteigen. Beispiel: Strike bei 100, Kurs unterhalb, dann gar kein innerer Wert, Kurs oberhalb z.B. 130 dann Anstieg des inneren Werts um 1 (aber Zeitwertverlust, der immer da ist in unterschiedlicher Stärke). Insgesamt kann also auch der Gesamtwert des OS (Zeitwert + innerer Wert) um höchstens eins ansteigen. Je höher nun der innere Wert des OS ist, desto genauer bildet der OS, den Anstieg des Underlayings ab (weil es ja immer sicherer wird, dass der Anstieg des inneren Wertes auch am Ende erhalten bleibt und zu einem entsprechenden Mehrwert bei der Ausübung wird). (Mathematisch bedeutet " genau abbilden" gerade eine Delta von 1, der Anstieg wird also komplett nachvollzogen). Betrachten wir ein (unrealistisches Beispiel): Strike bei 1, Kurs bei 100 . Steigt der Kurs auf 101,ist der Call (der hier irgendwo im Bereich 99 Euro liegt) effektiv nahezu ebenfalls einen Euro mehr wert.

      Jetzt ist mir ungewollt eine ideale Überleitung zum nächsten Punkt, dem Einfluss des inneren Werts auf das Omega (effektiver Hebel) gelungen. Wie am Beispiel zu sehen ist, liegt das Omega (mathematisch nichts anderes wie das Differential des OS-Preises in Prozent (100% entspricht aktueller Stand) nach dem Basiswertkurs in Prozent). Eine einfache Formel für das Omega lautet: Omega = Hebel x Delta
      Wie am Beispiel zu sehen ist liegen sowohl Hebel als auch Delta bei hohem inneren Wert bei ca. 1, also auch das Omega.
      -----------------------------------------------------------

      Also nochmal das Delta ist das Differential des OS-Preises (nach Black-Scholes bzw. Erweiterung des Modells) nach dem Preis der Basis und das Omega das prozentuale äquivalent dessen, wodurch es auch brauchbarer hinsichtlich der Hebelwirkung eines OS ist. Jedoch ist nicht zu vergessen, dass das Delta eine Zweitinterpretation zulässt, die einer Ausübungswahrscheinlichkeit. Am Geld sollte ca. ein Delta von 0,5 vorlegen, weil die Chance den Schein auszuüben etwa bei 50% liegt. Der Wertebereich liegt entsprechend einer Wahrscheinlichkeit im Intervall [0,1]. Scheine mit Delta unter ca. 0,3 sind daher hochspekulativ einzuschätzen und eigentlich nur zum Zocken gut, das ist dann wirklich so als ob man ins Casino geht und auf ein Dutzend setzt oder gar auf einzelne Zahlen.
      Avatar
      schrieb am 02.02.06 22:08:42
      Beitrag Nr. 36 ()
      Das nächste mal gehe ich noch kurz auf die "Sekundären-Griechen" ein, dann sind die Kennzahlen durch. Ich fand etwas schade, dass wenig Beiträge kamen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass das an reiner Unwissenheit liegt. Vielleicht hätte doch der ein oder andere noch etwas entdeckt, was ich vergessen habe, wo ich einen Denkfehler begangen habe oder wo noch weitere Sichtweisen möglich sind. Es muss nicht mal mathematischen Hintergrund haben, vielleicht hat die ein oder andere Kennzahl eine praktische Relevanz, die nicht vergessen werden sollte.

      Als Anregung hier mal ne Frage an alle:
      In welcher Reihenfolge sucht ihr einen OS aus, d.h. welche Kennzahlen haben Priorität und welche werden als "Sekundärfilter" eingesetzt?
      Avatar
      schrieb am 05.02.06 13:37:11
      Beitrag Nr. 37 ()
      "Das nächste mal gehe ich noch kurz auf die " Sekundären-Griechen" ein, dann sind die Kennzahlen durch".

      Gott sei Dank ;)
      Avatar
      schrieb am 13.03.06 21:25:15
      Beitrag Nr. 38 ()
      Um den thread abzuschliessen, hier also noch die verbleibenden Kennzahlen in aller Kürze.

      Das Theta: Die erste Ableitung des Optionspreises nach der Zeit (z.b. Woche oder Tag, entsprechend Wochentheta oder Tagestheta, unterschiedlich groß ) . Wer in der Schule ein wenig in Mathe aufgepasst hat, weiss ja auch wie die Ableitung zu interpretieren ist. Für "kleine" Veränderungen der variablen Grösse (hier Zeit) , z.B. ein paar Tage, erlaubt die Ableitung eine Aussage über die Veränderung der abhängigen variable (hier OS-Preis) mit einer Veränderung der variablen Größe nach: Veränderung Preis = Theta (Ableitung) * Veränderung Zeit. z.B. Theta = -5 (auf Wochenbasis) bedeutet Preis fällt um 5 Einheiten pro Woche (d.h. 5 in einer Woche, 10 in zwei etc.), aber wie gesagt nur für kleine Zeiten gültig, umso größer z.B. Jahr umso ungenauer ist diese Aussage.
      Dieser Zeitwertverlust ist wenn ich mich nicht täusche nur von der impliziten Volatilität abhängig. Je größer diese ist, desto größer ist der Zeitwertverlust, das Theta (betraglich gesehen).

      Das Vega: Erste Ableitung des Preises nach der impliziten Volatilität. Interpretation wie eben. Da der Preis des OS steigt wenn die implizite Vol. steigt ist das Vega im Gegensatz zum Theta positiv. Die Einheit der Volatilität ist dabei meines Wissens Prozent und nicht der "echte" Zahlenwert.

      Das Rho: Da im OS-Modell auch von dem aktuellen Kapitalmarktzins abhängt. Ist dieser hoch bzw. steigt, dann müsste der OS ebenfalls steigen. Diese Kennzahl hat meines Erachtens kaum eine Bedeutung denn der Zins ändert sich ja kaum und wenn er sich ändert dann meisst sehr gemässigt um den Bruchteil einer Einheit. Allerdings müssten diese Preisänderung sehr abprupt sein. Theoretisch müsste der gesamte OS-Markt (ich beziehe mich weiterhin nur auf Calls) im Preis nachgeben wenn die EZB den Zins ändert.

      Das Gamma: Die zweite Ableitung des Preises nach dem Preis der Basis und damit die erste Ableitung des Delta nach der Basis. Ebenfalls eher unbedeutend, da die Aussagekraft dieser Zahl sehr gering ist.

      Damit bin ich am Ende. Sollte es an irgendeiner Stelle Fragen geben immer raus damit.

      NAch wie vor würde mich jedoch interessieren nach welchen Kriterien (Kennzahlen) ihr eure OS auswählt. Das ist eine sehr praxisrelevante Frage und müsste jeden betreffen.
      Avatar
      schrieb am 14.03.06 00:13:39
      Beitrag Nr. 39 ()
      # 38
      hier sind 3 telecom calls:
      SAL6P6
      CB4666
      CZ6581
      der SalOp-Schein mit basis 14 hat bereits inneren wert aufgebaut und liegt seit 01.03.06 mit 95% im plus.
      der coba-schein mit basis 15 liegt noch aus dem geld und hat im gleichen zeitraum nur 42% plus gemacht.
      der coba-schein mit basis 13 liegt seit 01.03.06 mit 90% vorne.
      alle drei scheine laufen bis mitte juni.
      ich habe mir zur faustregel gemacht, nur scheine in die engere auswahl zu nehmen, die bei annähernd gleicher laufzeit am oder im geld liegen.

      grüsse
      Avatar
      schrieb am 15.03.06 10:19:01
      Beitrag Nr. 40 ()
      ja das ist sicherlich vernünftig in den meisten Fällen. Scheine aus dem Geld zu kaufen bei einer so kurzen Laufzeit ist ja auch eine "starke" Wette, d.h. man setzt auf ein unwahrscheinliches Ereignis. Belohnt wird man hier nur, wenn es (beim Call) mächtig aufwärts geht (durch einen gigantischen Hebel). Hätte sich also der Telekomkurs noch stärker entwickelt stünde der Schein deutlich besser da. Bei "normalen" Bewegungen schneiden "sichere" Scheine wohl besser ab.
      Steigt der Telekomkurs in naher Zukunft weiter in die 15er Gegend wird dieser Schein durch ein steigendes Delta (->steigender effektiver Hebel) seinen Turbo einlegen.
      Avatar
      schrieb am 13.04.06 12:18:14
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.689.726 von Dude1981 am 15.03.06 10:19:01Hallo,
      ich habe eine Frage zur impliziten Volatilität bei Optionsscheinen. Was diese Kenngröße bedeutet und auch welchen Einfluss sie zusammen mit dem Vega auf den Kurs hat, ist mir klar. Nicht so klar ist mir jedoch, wann die Vola sich ändert bzw. vom Emittenten geändert wird. Ganz speziell geht es in meiner Frage um die Dividendenzahlung. Ich bin bei Daimler mit 2 Optionsscheinen drin. Die Aktie wird heute mit über 3% Abschlag gehandelt. Der Grund ist die gestern beschlossene Dividendenzahlung. Bei meinen Optionsscheinen wurde die Vola deutlich erhöht (ca.5%), so dass diese Scheine heute nur gering im Minus sind. Aber wie geht das jetzt weiter? Sollte ich die Scheine jetzt lieber verkaufen? Wenn sich der Dax erholt, wird Daimler bestimmt wieder steigen, aber wird dann nicht auch gleichzeitig die Vola wieder zurück genommen, so dass meine Scheine nicht steigen. Oder kann es sogar passieren, dass die Vola ohne steigende Kurs zurück genommen wird und ich dann noch viel größere Verluste habe. Eigentlich ist das irgendwie unfair. Die Aktionäre bekommen eine Dividende und die Optionsscheinbesitzer, welche letztlich auch in das Unternehmen investieren habe den Nachteil.
      Wer kennt sich damit aus? Die Antwort ist mir sehr wichtig.
      Danke und ein schönes Osterfest wünscht Arzgb.
      Avatar
      schrieb am 13.04.06 12:46:20
      Beitrag Nr. 42 ()
      Hallo zusammen !Habe seid ca. 15 Jahren Aktien aber möchte mal in op-scheinen was riskieren,wer kann mir mal ein paar Tips geben wo man einsteigen kann(dachte so an 500-1000 Euro):cool:

      Vielen Dank Klausi411!
      Avatar
      schrieb am 14.04.06 19:27:40
      Beitrag Nr. 43 ()
      @Arzgebigler

      Die impl. Vola hat sich nicht erhöht, sondern die meisten OS-Rechner rechnen die Dividendenzahlungen nicht mit.

      Daher wird die Vola bei Aktien mit hohen Dividenden immer niedriger angezeigt als sie eigentlich ist.

      Wenn du weiter von steigenden Kursen bei Daimler ausgehst, würde ich die OS nicht verkaufen.

      >>Eigentlich ist das irgendwie unfair. Die Aktionäre bekommen eine Dividende und die Optionsscheinbesitzer, welche letztlich auch in das Unternehmen investieren habe den Nachteil.

      Das ist nicht unfair, da das bekannt und in den OS eingepreist ist.
      Unfair sind die Tax-Spielchen der Emis.
      Wenn du gehebelt mit Dividende in Aktien investieren willst, kannst du auch auf Hebelzertifikate zurückgreifen.
      Avatar
      schrieb am 15.04.06 13:09:09
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.204.032 von estudent am 14.04.06 19:27:40@dude1981

      du hast eine bm

      sc
      Avatar
      schrieb am 28.04.06 19:00:15
      Beitrag Nr. 45 ()
      hallo,

      sorry für die lange Abwesenheit, aber ich bin vergangenen Monat umgezogen und hatte bzw. habe immer noch kein vernünftiges Internet (nur analog über mein Laptop) und nicht viel Zeit.
      Dazu kam, dass meines Erachtens an der Börse nicht viel zu holen war. Hab nur ein zwei Sachen im Depot geändert.

      jetzt zur sehr interessanten Frage von Arzgebigler, zu der ich zugegebenermassen (vorerst) auch noch keine Antwort habe. Das habe ich mich selber auch schon gefragt (bei mir ists die Münchner Rück, die kürzlich eine Hauptversammlung hatte).
      Die Antwort von estudent dazu habe ich ehrlich gesagt nicht ganz verstanden. Gehts noch mal langsam zum Mitschreiben für Langsamdenker wie uns ;-) (hab mir allerdings auch noch niocht sonderlich viele Gedanken darüber gemacht).

      So wie ichs bis jetzt verstehe, ist Dividendenzahlung ein klarer Nachteil für OS Besitzer, das muss aber in der Praxis irgendwie ausgeglichen werden, sonst würden alle ihre OS verkaufen vor Dividende und danach wieder einsteigen.

      @klausi: Bei der Münchner Rück gibts aktuell momentan wieder günstige Einstiegsmöglichkeiten. Such dir z.B. bei Optionsscheine.de oder ähnlichen Seiten einen geeigneten Schein. (Basis z.B. 95-110). Vorher aber bitte sich etwas mit OS-Theorie beschäftigen.
      Avatar
      schrieb am 01.05.06 21:26:24
      Beitrag Nr. 46 ()
      Vielleicht hilft ein Beispiel weiter:

      Nehmen wir den Optionsschein CB4670
      Call auf deutsche Telekom, Basispreis 15, Laufzeit 12/06

      Der Telekom Kurs steht vor dem 2.5.06 auf 14,32€.
      Der OS steht auf 0,35€. Der OS-Rechner gibt eine impl. Volatilität von 15,28% aus.

      Angenommen die Telekom zahlt am 2.5. die Dividende von 0,72€ aus.
      Der Kurs sinkt auf 13,60€. (14,32€-0,72€)
      Der OS steht jetzt immer noch auf 0,35€, weil die Auszahlung einer Dividende normalerweise bekannt und eingepreist ist.
      Allerdings würde der OS-Rechner jetzt eine impl. Volatilität von ca. 21% ausgeben. (Wegen der Veränderung von 14,32€ auf 13,60€)

      Es schaut so aus, als wäre die Volatilität von 15% auf 21% gesprungen.
      Das kann aber nicht sein, da sich der OS-Kurs nicht verändert hat.
      Die Folgerung muss sein: Die Volatilität war auch schon vorher auf 21%, der OS-Rechner hat sie aber falsch ausgegeben.

      Das Beispiel kann auch real beobachtet werden, wenn innerhalb der nächsten Tage die Dividende ausgeschüttet wird.


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