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    BP ein Kauf (Seite 620)

    eröffnet am 21.01.06 17:43:43 von
    neuester Beitrag 24.04.24 11:56:34 von
    Beiträge: 10.236
    ID: 1.034.409
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    BP
    ISIN: GB0007980591 · WKN: 850517
    6,1100
     
    EUR
    -0,48 %
    -0,0295 EUR
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      Avatar
      schrieb am 28.07.11 11:12:06
      Beitrag Nr. 4.046 ()
      Zitat von DJHLS:
      Zitat von Milesstyles: Moin,

      wenig los im Board heute, sind wohl alle damit beschäftigt, die eigenen Positionen im Depot glatt zu stellen :)

      na ja bin ja echt mal gespannt wie sich das entwickelt, bis jetzt war ich eigentlich zu 65 % von überzeugt, dass die Amis gescheit sind, was im Kopf haben und dieses Teil diese Woche NICHT an die Wand fahren..

      Schaun wir mal, BP hat heute ein paar Bewertungen von Analysten bekommen.

      Habt ihr SL gesetzt bei BP für den Fall die Amis sind doch zu doof ? Wo kann ich meine 100K BP platzieren, so dass ich zum jetzigen Kurs wenig verluste mache aber doch spielraum nach unten habe ?? 4,90 ??

      Greetz,

      Im out


      Was ist denn das für ein kryptischer Beitrag?

      Wenig los im Board - Wie kommst Du darauf? Woran machst Du das fest?
      beschäftigt mit Positionen glatt stellen - Du sprichst in Rätseln.
      "dieses Teil diese Woche nicht an die Wand fahren" - Was genau meinst Du damit?
      Weshalb gehst auf einmal von einem Rückschlagspotential aus, welches Du vorher nicht gesehen hast?



      Moin DJHLS,

      hmm...was genau du nicht vestehst, versteh ich nicht, cash und fatalis haben auf jeden fall sehr genau verstanden von was ich rede.. aber gut...

      1.Wenig los im Board - Wie kommst Du darauf? Woran machst Du das fest?

      war ein Scherz, am Vortag war eben aufgrund q2 11 viel los.. Positionen glatt stellen hatte ich darauf bezogen, dass das Marktumfeld durchaus zum mittelfristigen aussteigen bewegen kann.

      Dieses Teil, sind die Amerikaner mit ihrer Schuldenobergrenze, wenn nicht erhöht, dann NIX gut für die Märkte.. als interessierter Anleger kann mam sich da schon auch mal Gedanken machen, zumal seit mehreren Wochen die ganze Sache ergebnislos ist..

      Ja, und dementsprehend ergibt sich halt leider auch für BP Rückschlagpotential... Richtig.. wegen den unruhigen Märkten und den schwerwiegenden Folgen die durch eine Falsche Entscheidung diese Woche ausgelöst werden kann.

      Soweit so gut ?

      Greetz
      Avatar
      schrieb am 28.07.11 11:06:08
      Beitrag Nr. 4.045 ()
      Guten Tag zusammen,

      vielen Dank für die Ausführungen von cash_is_king und fatalis. Ich denke mittelerweiel auch, dass es das beste ist, mit Put-Optionen abzusichern. Alle anderen positionen zu verkaufen ist definitiv nicht besser und ob man wirklich billiger reinkommt ist ja auch nicht gesagt.

      Bin grundsätzlich auch daraufg aus, Vermögen mit BP zu bilden, deshalb habe ich auch keine Schmerzen wenn wir nochmal auf vier fallen.. aber so ab und an, denk ich halt schon, kann man durch Trendkanäle oder auf den Bollinger Bands seine Aktienstückzahl durch geschicktes verkaufen und kaufen erhöhen kann..


      Grüße, Miles
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 27.07.11 18:51:23
      Beitrag Nr. 4.044 ()
      Zitat von Milesstyles: Moin,

      wenig los im Board heute, sind wohl alle damit beschäftigt, die eigenen Positionen im Depot glatt zu stellen :)

      na ja bin ja echt mal gespannt wie sich das entwickelt, bis jetzt war ich eigentlich zu 65 % von überzeugt, dass die Amis gescheit sind, was im Kopf haben und dieses Teil diese Woche NICHT an die Wand fahren..

      Schaun wir mal, BP hat heute ein paar Bewertungen von Analysten bekommen.

      Habt ihr SL gesetzt bei BP für den Fall die Amis sind doch zu doof ? Wo kann ich meine 100K BP platzieren, so dass ich zum jetzigen Kurs wenig verluste mache aber doch spielraum nach unten habe ?? 4,90 ??

      Greetz,

      Im out


      Was ist denn das für ein kryptischer Beitrag?

      Wenig los im Board - Wie kommst Du darauf? Woran machst Du das fest?
      beschäftigt mit Positionen glatt stellen - Du sprichst in Rätseln.
      "dieses Teil diese Woche nicht an die Wand fahren" - Was genau meinst Du damit?
      Weshalb gehst auf einmal von einem Rückschlagspotential aus, welches Du vorher nicht gesehen hast?
      Avatar
      schrieb am 27.07.11 18:48:00
      Beitrag Nr. 4.043 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.853.965 von Milesstyles am 27.07.11 18:11:21Mir gehts genau wie dir und ich habe mir die Frage zur Vorgehensweise gestern beantwortet. Problematik ist, dass ich in 5 verschiedenen Dividendentiteln investiert bin und eigentlich nicht verkaufen möchte, da wie im Beispiel BP der Recordday bevor steht.

      Deshalb habe ich mir überlegt, was passiert, wenn die Indizes um 30% in die Knie gehen mit meinen Aktien. Sie werden wahrscheinlich auch 25% im Schnitt verlieren. Das bedeutet für mich ebenfalls fast 20K €. Ich habe deshalb mein Depot gestern mit einem Put-OS auf den Dax abgesichert, der mir bei Minus 30% im Dax die 20K € abwirft. SL habe ich dafür gesetzt, so das mich die Absicherung maximal 1500 € kostet.

      Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen. Man darf beim hedgen nur nicht nervös werden und auf den Buchgewinn oder Verlust schauen. Konsequent das Instrument dazu nutzen wofür es gekauft wurden. Auf keinen Fall damit anfangen zu traden. Das kann man separat immernoch machen.
      Avatar
      schrieb am 27.07.11 18:44:52
      Beitrag Nr. 4.042 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.853.965 von Milesstyles am 27.07.11 18:11:21Ich bin grundsätzlich kein Freund von SL. Die Gefahr ist dabei ja immer, dass ein Papier ausgestoppt wird, kurz darauf wieder steigt und man teurer zurückkaufen muss, als man verkauft hat.

      Ich verkaufe eine Aktie dann, wenn ich davon überzeugt bin, dass das Unternehmen nicht hinreichend profitabel arbeitet - nicht dann, wenn sich das Chartbild eintrübt oder Stimmung an den Märkten schlecht ist. Ich kaufe Aktien allerdings auch als langfristige Vermögensanlage, nicht zum Zocken.

      Wenn es "nur" um Turbulenzen an den Märkten geht, würde ich mich eher Put-Optionen absichern - oder bei vielversprechenden Unternehmen nachkaufen. Ansonsten steuere ich die Aktienquote indirekt: wenn ich der Meinung bin, dass Aktien insgesamt zu teuer werden, kaufe ich andere Asset-Klassen, die günstiger erscheinen.

      Und was die Amis anbelangt: das ist politische Profilierungssucht auf Kosten des eigenen Landes. Die Parteien werden aber sicher eine Lösung finden (müssen). Für den US-Dollar bin ich mittelfristig aber trotzdem pessimistisch. BP sollte davon aber nicht übermäßig beschädigt werden. Also: nix stop loss.

      Wenn Du unbedingt Verluste vermeiden willst und Du auf Buchgewinnen sitzt, würde ich den SL auf x % über Einstandspreis setzen.

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      Avatar
      schrieb am 27.07.11 18:11:21
      Beitrag Nr. 4.041 ()
      Moin,

      wenig los im Board heute, sind wohl alle damit beschäftigt, die eigenen Positionen im Depot glatt zu stellen :)

      na ja bin ja echt mal gespannt wie sich das entwickelt, bis jetzt war ich eigentlich zu 65 % von überzeugt, dass die Amis gescheit sind, was im Kopf haben und dieses Teil diese Woche NICHT an die Wand fahren..

      Schaun wir mal, BP hat heute ein paar Bewertungen von Analysten bekommen.

      Habt ihr SL gesetzt bei BP für den Fall die Amis sind doch zu doof ? Wo kann ich meine 100K BP platzieren, so dass ich zum jetzigen Kurs wenig verluste mache aber doch spielraum nach unten habe ?? 4,90 ??

      Greetz,

      Im out
      2 Antworten?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 27.07.11 10:56:27
      Beitrag Nr. 4.040 ()
      Man könnte kurz zusammengefasst auch folgendes sagen:
      BP ist ein Investment, mit dem man zur Zeit ruhig leben und schlafen kann.
      Auch was wert in diesen Zeiten, finde ich..
      Avatar
      schrieb am 27.07.11 09:27:48
      Beitrag Nr. 4.039 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 41.849.424 von uprock am 27.07.11 04:25:17Hallo Uprock,

      volle Zustimmung zu Deiner ausführlichen Darstellung der Vor- und Nachteile solcher Ausgliederungen. Allerdings bin ich der Meinung, dass BP längst kein vollintegrierter Konzern mehr ist.

      Woher kamen den die Probleme bei Macondo:
      - weil Halliburton schlechten Zement geliefert hat und BP dort eben nicht eigene für die Mischung verantwortliche Spezialisten hatte.
      - weil Cameron einen defekten BOP geliefert hat
      - Transocean eine Rig zur Verfügung gestellt hat, bei der bestimmte Funktionalitäten nicht gegeben waren und die Transocean-Crew sich zurücklehnt und alle Verantwortung auf BP schiebt.

      Und dann schaut man sich mal die Renditen von Rig-contractors wie Seadrill an. Sie liegen über denen von BP. Selbst bei Tankern: Frontline hat jahrelang fette Gewinne gemacht. Oder die ganzen US-Reits, die Pipelines in den USA betreiben: hohe Dividendenrenditen.

      Und auch bei der Exploration macht BP längst nicht mehr alles selbst. da wird erst mal eine Fa. wie Cairn rangelassen. Auch bei den indischen Tiefsee-Blocks, bei denen sich BP durch das jetzt joint Venture mit Reliance einkauft, hat BP ja nicht selbst exploriert.

      Was die Tankstellen angeht, so sind das zumindest in Deutschland zum allergrößten Teil Franchiser, d. h. BP hat alle Vorteile und die Franchise-Gebühren. Das unternehmerische Risiko liegt bei den Einzelunternehmern, die die Tanken betreiben.
      Avatar
      schrieb am 27.07.11 04:25:17
      Beitrag Nr. 4.038 ()
      Zitat von DJHLS: Isoliert gesheen mag es sogar sein, dass eine Business Unit gewinnbringend spin-offed werden kann. Übersehen wird dabei der strategische Aspekt. Mid- und Downstream erlauben BP und Shell, Preismacht zu bilden. Wenn sie irh Öl nicht zu angemessenen Gewinnspannen am Terminmarkt loswerden, lagern sie das Öl und die Raffinerie-Produkte in den Raffinerien und Tankstellen und verkaufen es selbst.

      Warum wohl bauen Modeproduzenten unter hohem Kapitalaufwand in den Innenstädten Läden auf? die Ausschaltung des Zwischenhandels ist entscheidend für die Profitabilität.



      Abgesehen von einigen Versorgern handelt es sich bei den Ölmajors ja um die absoluten Geschäftsmodell-Dinos. Dinos, weil sie nach wie vor voll vertikal integriert arbeiten, die komplette Wertschöpfungskette von der Förderung bis zur Tankstelle im eigenen Haus vereinen. Eine Konstruktion, die früher in diversen Ländern und verschiedensten Industrien zu finden war, sei es Elektro, Schiffahrt, Medien ua.

      Die Nachteile des vollintegrierten Modells liegen auf der Hand. Kümmern sich stattdessen Speziallieferanten um Teilbereiche, wird durch Spezialisierung und Wettbewerb oft zusätzliches Know How und Flexibilität geschaffen. Ausserdem besteht die Chance, durch die Verlagerung nach draussen erhebliche Kostenvorteile zu heben. Beispiel: BP betreiben die eigene Tankerflotte. Die Tankerfrachtraten sind momentan ganz weit unten. Ich habe dazu keine BP-Konzernzahlen, bin aber sicher, dass die BP-Flotte zu internen Verrechnungspreisen schippert, die aktuell himmelhoch über den Raten liegen, welche man bei aussenstehenden Zulieferern bekommen könnte. Da wird also immer irgendwo Ballast durchgeschleppt.

      Dem gegenüber stehen die unbestreitbaren Vorteile der Vollintegration - unter anderem:

      - jederzeit voller Zugriff auf die gesamte Lieferkette, keine Abhängigkeit von externen Kapazitäten
      - gleichmässigere Auslastung aller Konzernteile
      - eigene Lieferkette schafft nicht unbedingt die niedrigsten, aber planbare Kosten
      - Know How wird im Konzern gehalten

      Aufspaltung ist seit den Neunzigern das Credo am Markt. Insofern habe ich, und die gute Börsenresonanz auf die Downstream-Spin Offs bei einigen US-Firmen beweist es, keinen Zweifel, dass eine neue, zweigeteilte BP zusammen sehr schnell 15 oder 20% an Börsenwert gegenüber der jetzigen 'All-In'-Firma zulegen würde.
      Zumal im Moment auch keine schlechte Zeit für einen Raffinerie-Spin Off wäre. Nach einer schweren Phase von 2008 bis 2010 läuft der Sektor momentan wieder recht ordentlich, wie man an den Kursen einiger unabhängiger US-Refiner sehen kann.

      Angenommen, BP würde diesen Weg gehen, liessen sich natürlich auch langfristige Vereinbarungen mit der neuen Spin Off-Company schliessen, welche der 'Upstream-BP' nach wie vor günstige Raffinerie- oder Pipeline-Services sichern könnten.

      Nur hat das natürlich immer zwei Seiten. Ein IPO einer mit solchen Sonder-Billig-Deals bereits belasteten Mid/Downstream-Firma brächte auch nicht den maximalen Erlös. Würde die Rumpf-BP hingegen auf solche Sondervereinbarungen verzichten, zeigt alle Erfahrung, dass die Spin Off-Company dann sehr bald von ihren eigenen, neuen Aktionären zur Profitmaximierung getrieben und BP dort rasch Preise zahlen müsste, die sich vom freien Markt nicht mehr unterscheiden würden. Fraglich also, ob eine Ausgliederung langfristig wirklich ein gutes Geschäft wäre.

      Dazu kommt m.E. ein unschätzbarer Vorteil, den nur die Vollintegration schafft: eine Firma wie BP (abgesehen von wenigen, natürlich auch jetzt schon an Spezialisten vergebenen Jobs, wie zB Bohrinselbetrieb) kann alles, weiss alles, hat einzigartige Erfahrungen, bietet dem Markt und jedem Partner das volle All In-Paket.Die auf Öl oder Gas sitzende Regierung X kann entweder selbst versuchen, sich das Wissen anzueignen, das Kapital zu beschaffen, Rohstoffe zu finden, zu fördern, zu verarbeiten, zu verkaufen - es mit 1000 einzelnen Zulieferern machen - oder das Geschäft mit BP abschliessen: Vertrag unterschreiben, Lizenzen kassieren - um alles andere kümmert sich der erfahrene Weltkonzern.

      Ein Angebot, was eben nur eine Handvoll Firmen auf der Welt machen können. Ein Vorteil für BP, bei dem man in Zeiten endlicher Energievorkommen und tendenziell härter werdender Kämpfe privater Energieproduzenten um diese, in der Regel von staatlicher Seite zu verteilenden Potentiale es sich genau überlegen sollte, ob man ihn via Spaltung der Firma aufgibt.

      Ich kann mir gut vorstellen, dass Du mit Deinem Plädoyer gegen Ausgliederung von Konzernteilen und für den 'Dino' BP langfristig gesehen Recht haben wirst.
      1 Antwort?Die Baumansicht ist in diesem Thread nicht möglich.
      Avatar
      schrieb am 27.07.11 03:20:19
      Beitrag Nr. 4.037 ()
      Zitat von DJHLS: Der Verkauf von Ölfeldern war m. E. unschön. das hätte man vielleicht besser über Verschuldung lösen sollen. Die verringerte Produktion ist klar ein störender Faktor, zumal je derzeit schöne Preise herrschen. seltsam wirkt da auch, dass offenbar 2stellige Milliardenbeträge jetzt für Investitionen bereit stehen, aber vor kurzem Öl- und Gasfelder zur Liquiditätsbeschaffung verkauft werden müßten.


      Das kann man so nicht sagen. Die Asset-Veräusserungen sind nicht zur, wie Du schreibst, "Liquiditätsbeschaffung", also Ausbau der Barposition, vorgenommen worden. Die Absicht dahinter ist hingegen vielmehr ausdrücklich Schuldenbegrenzung, Schuldenabbau, Verringerung des Debt / Equity-Ratios, Stärkung der Bilanz. Nicht dasselbe wie "Liquiditätsbeschaffung". Ich erinnere grad nicht, wie lange Du hier schon im Thread bist, deshalb im Zweifel noch mal kurz der Hintergrund: es gab rund um den Macondo-Absturz letzten Sommer überall die Debatte, inwieweit BP die Folgen finanziell verkraften könne bzw ein solcher Gigant bilanziell überhaupt verwundbar wäre. Damals wurde hier, auch von meiner Seite, immer die Meinung vertreten, dass BP aufgrund ihrer Assets und ihrer Marktstellung überhaupt keine Probleme haben dürften, das Kreditvolumen nötigenfalls massiv aufstocken zu lassen. Banken leben vom Geldverleih, auch in Krisenzeiten macht man mit Schuldern von Weltrang immer noch gern Geschäfte.

      Irgendwann, Monate später, stellte dann jemand ein überaus offenes und interessantes Interview mit Svanberg in diesen Thread. Fazit: BP haben vor einem Jahr genau das versucht - sich in grossem Umfang zusätzliche Kredite zu beschaffen. Aber - abgesehen von einer begrenzten Aufstockung einer bestehenden Linie (um 5 Mia USD, wenn ich recht erinnere) - sie bekamen, als es kritisch war, kein Geld! Laut Svanberg war das der wake up call und der Auslöser für das 30 Mia-Desinvest-Programm. Mit einer einzigen, ganz klaren Absicht: Bilanz stärken und künftig so wenig wie möglich noch auf Geld von draussen angewiesen zu sein. Dass per heute inzwischen wieder umfangreiche Gelder für Neuinvests verfügbar sein würden, war seinerzeit alles andere als sicher.

      Damals wurde das nach wie vor gültige Ziel eines Gearing von künftig nicht über 10 und 20% definiert. Dieses Ziel (aktuell 20) ist inzwischen erreicht worden. Vor Macondo lag der Faktor bei irgendwas um 23 oder 24. Optisch noch kein so grosser Fortschritt. Die Frage lautet aber, wie es vor dem Hintergrund der zwischenzeitlich gelaufenen viel-Milliarden-GoM-Ausgaben heute aussähe, wären die Asset Sales nicht durchgeführt worden. Deshalb ist festzustellen, dass das Verkaufsprogramm, welches im übrigen ja noch längst nicht abgeschlossen ist, sein Ziel voll zu erreichen scheint.

      Ein Ziel, das ich im übrigen mehr als begrüsse. In Zeiten wie diesen, mit der Golf-Erfahrung im Rücken, und in einem hoch-kapitalintensiven Business wie dem Energiegeschäft, ist Bilanzstärke das höchste Gut überhaupt. Ich würde diesen Faktor im Zweifel allemal höher gewichten, als Ertragskraft. Gelegenheiten für Schnäppchentransaktionen am Markt wird es immer geben. Mit wenigen, günstig geschossenen Zukäufen holt man eine vorübergehende Schmälerung der Gewinne aus laufendem Geschäft bald wieder rein. Wichtig ist, dass man mit starker Kasse und relativ geringer Schuldenlast auf der Lauer liegen kann.

      Im übrigen sind die verkauften Assets durchweg nur zweite und dritte Liga. Man brauch da gar nicht en detaill zu gehen, sondern sieht es erstens daran, dass (bereinigt um Einmaleffekte wie die in Q2/11 verstärkt durchgeführten Wartungsarbeiten) die Förderung weniger stark zurückgegangen ist, als Verkaufserlöse in Relation zur MK erzielt wurden; zweitens an der im Verhältnis zu den Erlösen geringen Beeinträchtigung von BP's Reserve Life. Und drittens, sehr anschaulich, an der massiven Steigerung des Shareholder Equity-Faktors: binnen Jahresfrist trotz der Veräusserungen um über 20% gewachsen. Anders ausgedrückt - verkauft wird hier alter, weitgehend abgeschriebener B-Kram.

      Wenn also 15 Monate nach einer Katastrophe, welche BP am Ende des Tages ein bis zwei Jahresgewinne gekostet haben wird, diese Krise in den Griff bekommen worden ist ...

      - ohne eine einzige Aktie oder einen einzigen Warrant neu ausgeben zu müssen
      - und im selben Zeitraum sogar noch obendrein die Bilanz gefestigt wurde

      ... dann kann man BP hier für gutes Finanzmanagement durchaus mal loben.
      Ein Erfolg, der natürlich ohne die riesige Ertragskraft der Firma nicht möglich gewesen wäre.

      Auch, was die neuen Quartalszahlen angeht, finde ich, dass sich BP wieder sehr einladend präsentiert.

      * KGV 6,5 (ex items wohl eher bei weit unter 6)
      * Working Capital völlig entspannt
      * 20% Gearing and falling
      * KBV 1,35
      * flowing barrel-Bewertung unter 40.000 USD
      * Shareholder's Equity rasch wachsend
      * dabei weitgehend bestehend aus nicht substituierbaren Tangible Assets
      * geopolitisch, abgesehen von einer gewissen Russland-Schlagseite, äusserst breitbeinig aufgestellt

      Etwas sauer stösst mir die deutlich gewachsene Steuerlast auf, zumal sie auch über dem für das Gesamtjahr 2011 definierten Zielwert liegt. Nicht begeistert bin ich ausserdem von der leise erhofften Dividendenerhöhung um wenigstens 1 oder 2 Cents. Letzten Endes sind die aktuellen knapp 4% Rendite aber okay. Und wie Du schon sagtest, stehen für den Aktionär zur Zeit wichtigere Punkte als Ausschüttungen auf der BP-Agenda.

      Alles in allem sind das Kennzahlen, von denen 90 bis 95% aller anderen AG's weltweit nur träumen können. Den Bonus als Weltklasse-Player gibt es bei BP noch als Zugabe.

      Den Quartalszahlen-Nixblicker-Award schiesst, wie immer, Ronny Ratlos ab.
      Wie hat er sich den Mund fusselig geredet über die angeblich völlig unwichtige Dividendenrendite - nun singt er ein Lobliedchen auf Royal Dutch mit dem Argument der höheren Gewinne und, hört hort, der besseren Dividende. Schade nur, dass diese Firma im Peer Group-Vergleich längst voll bewertet daherkommt, und nicht wie BP mit gut und gern knapp 1/3 Abschlag. So gesehen, wäre genau hier und jetzt eigentlich ausnahmsweise der richtige Zeitpunkt für das von Meister Ronny sonst gewohnte Dividenden-Dissing: BP 2011 sind lecker - eben nicht wegen 3,6% Dividendenrendite, sondern wegen 20 bis 30% Upside-Kurspotential im Vergleich zu fast allen, relevanten Mitbewerbern.

      Ich überlege sehr ernsthaft, ein oder zwei andere Depotpositionen aufzulösen und in weitere BP-Anteile zu tauschen.
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