checkAd

    Ben Bernanke - Was haben wir von Ihm zu erwarten? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 24.01.06 14:05:16 von
    neuester Beitrag 09.06.06 13:21:32 von
    Beiträge: 6
    ID: 1.034.976
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 2.046
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 24.01.06 14:05:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      Am 31. Januar endet die Ära von Alan Greenspan. Ben Bernake wird neuer US-Notenbank-Chef.

      Was haben wir von Ihm zu erwarten? :confused:

      Welche Auswirkungen wird es auf die Rentenmärkte geben?
      Avatar
      schrieb am 31.01.06 08:48:06
      Beitrag Nr. 2 ()
      habe gestern folgenden Artikel in der FAZ gefunden:

      Der Nachfolger
      Im Ernstfall an die Notenpresse

      Große Verwunderung herrschte nicht, als der amerikanische Präsident George Bush Ende Oktober Ben Bernanke als seinen Kandidaten für die Nachfolge Alan Greenspans an der Spitze der Federal Reserve (Fed) präsentierte. Bernanke, der zu diesem Zeitpunkt den Stab der Wirtschaftsberater im Weißen Haus führte, galt schon seit geraumer Zeit als einer der aussichtsreichsten Anwärter auf das wohl bedeutendste Amt der amerikanischen Wirtschaftspolitik.


      Letztlich schien er Bush von allen Kandidaten, darunter Harvard-Ökonom Martin Feldstein und Greenspan-Intimus Donald Kohn, am besten geeignet. Die nahezu einhellige Zustimmung und die reibungslose Bestätigung durch den Senat lassen den Schluß zu, daß Bushs Einschätzung der Qualitäten des 52Jahre alten Ökonomen weithin geteilt wird.

      Geldpolitisch erfahren

      Bernankes Befähigung zur Führung der Fed gründet sich nicht zuletzt auf seine langjährige Tätigkeit als Wissenschaftler. Versehen mit einem Doktorgrad vom angesehenen Massachusetts Institute of Technology, hat Bernanke lange Zeit an der Elite-Universität Princeton zugebracht, deren volkswirtschaftliche Fakultät er über sechs Jahre führte. In der akademischen Welt hat er sich mit seinen Arbeiten zur monetären Ökonomie hohes Ansehen erworben.

      Hinzu kommen inzwischen wichtige praktische Erfahrungen in der Geldpolitik. Sie sammelte Bernanke als Mitglied im Direktorium der Fed, dem er vor seinem Wechsel in das "Council of Economic Advisors" im Frühjahr 2005 fast drei Jahre lang angehörte. Der Ökonom hat die Zeit im geldpolitischen Gral nicht nur genutzt, um wichtige Einblicke in den Entscheidungsprozeß dort zu erhalten; in Reden und Vorträgen setzte er zugleich wichtige Akzente in der Geldpolitik.

      Warner vor der Deflation

      Besonders in Erscheinung trat Bernanke im Jahr 2003, als er eindringlich auf die seiner Ansicht nach drohende Gefahr einer Deflation, eines die Wirtschaft womöglich lähmenden dauerhaften Rückgangs des allgemeinen Preisniveaus, hinwies. Welch dramatische Folgen eine Deflation haben kann, hatte der Ökonom in seinen Analysen der Großen Depression in den dreißiger Jahren des vergangenen Jahrhunderts dargestellt.

      Bernanke versicherte den ebenfalls besorgten Finanzmarktakteuren damals zugleich, daß die Geldpolitik nicht machtlos sei, selbst wenn der Leitzins bereits auf Null gesenkt worden sei. Die Fed könne in einem solchen Fall in unbegrenztem Umfang amerikanische Staatsanleihen aufkaufen, zusätzliche Liquidität in die Wirtschaft pumpen und auf diese Weise eine Deflation abwenden, argumentierte Bernanke.

      Anhänger eines Inflationsziels

      Die Empfehlungen von damals veranlaßten einige Fed-Beobachter zur Vermutung, der neue Chairman werde die Inflation womöglich nicht so energisch bekämpfen wie sein Vorgänger. Bernankes akademische Arbeiten zur Sicherung der Preisstabilität lassen indes keinen Zweifel daran, daß der Ökonom den gesetzlichen Auftrag stabiler Preise mindestens ebenso ernst nimmt wie Greenspan. Sein Plädoyer für eine möglichst durchschaubare, nachvollziehbare Geldpolitik und die Vorgabe eines direkten Inflationsziels sind der beste Beweis dafür.
      Avatar
      schrieb am 01.02.06 09:20:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      Ben Bernanke wird oft als Gegenmodell zu Alan Greenspan gehandelt – doch die beiden ähneln sich in vielen Dingen. Bernanke und Greenspan kommen aus einfachen Verhältnissen und konnten sich vor allem durch ihre überdurchschnittliche Intelligenz den Weg nach oben bahnen.

      Ben Bernanke, neuer Fed-ChefRein äußerlich könnte der Unterschied nicht größer sein. Der scheidende Chef der US-Notenbank Federal Reserve, Alan Greenspan, hager von Gestalt, ist ein Freund jener dunklen Nadelstreifenanzüge, wie sie in den Finanzdistrikten dieser Welt üblich sind. Ben Bernanke, weißbärtig und pausbäckig, hat das Tragen von Anzügen einmal als größte Zumutung des Geldpolitikerdaseins bezeichnet.

      Greenspan suchte früh die Nähe zu den Märkten und arbeitete unter anderem als selbstständiger Berater an der Wall Street, Bernanke machte an der Hochschule Karriere - er wurde Professor in Stanford und Princeton. Greenspan ist berühmt für seine mehrdeutige Ausdrucksweise, Bernanke gilt als Anhänger klarer Worte. Greenspan vertritt die Auffassung, dass sich die Geldpolitik möglichst wenig durch Regeln binden soll, Bernanke gilt als Anhänger eines Inflationsziels, an das sich die Zentralbank binden soll.

      Dennoch sind sich die beiden ähnlicher, als es zunächst den Anschein hat. Wenn Bernanke am Mittwoch die Nachfolge Greenspans antritt, dürfte sich damit in der amerikanischen Geldpolitik weniger ändern als gelegentlich behauptet.

      Bernanke und Greenspan kommen aus einfachen Verhältnissen und konnten sich vor allem durch ihre überdurchschnittliche Intelligenz den Weg nach oben bahnen. Als Elfjähriger hatte der Apothekersohn Bernanke den jährlichen Rechtschreibwettbewerb im Bundesstaat South Carolina gewonnen, nur das deutsche Wort "Edelweiß" buchstabierte er falsch. Die Aufnahmeprüfung für die Harvard-Universität schaffte er mit 1590 von 1600 Punkten.


      In der Geldpolitik hat sich Greenspan vor allem durch das Vertrauen auf die genaue Analyse wirtschaftlicher Daten ausgezeichnet - und durch die Skepsis gegenüber ökonomischen Modellen. Die legten während des Aktienbooms eine straffere Geldpolitik nahe, weil sie auf eine Überhitzung der Wirtschaft deuteten. Greenspan aber ließ die Zinsen niedrig - die Arbeitslosigkeit fiel auf neue Tiefststände.

      Bernanke wird nachgesagt, sich mehr durch Regeln leiten zu lassen und stärker auf Preisstabilität fixiert zu sein - tatsächlich aber dürfte auch der neue Fed-Chef aktiv in das Wirtschaftsgeschehen eingreifen und im Zweifel vor unkonventionellen Methoden nicht zurückschrecken. "Er ist ein sehr eigenständig denkender Ökonom, der sich der Möglichkeiten einer Zentralbank durchaus bewusst ist. Und er hat nicht aus den Augen verloren, dass sich die Fed auch um Wachstum und Beschäftigung kümmern muss", sagt Joseph Stiglitz, Professor für Volkswirtschaft an der Columbia-Universität und Träger des Wirtschaftsnobelpreises.

      Bernankes bisheriges Wirken stützt diese These. Als Amerika im Jahr 2003 in die Deflation zu rutschen drohte, machte er mit dem für Geldpolitiker außergewöhnlichen Vorschlag von sich reden, die Notenbank müsse notfalls am Markt Staatsanleihen aufkaufen, um die Wirtschaft mit Liquidität zu versorgen. Seine wissenschaftliche Karriere begann er mit der Analyse der großen Depression in den USA vor dem Zweiten Weltkrieg - und kam zu dem Ergebnis, dass die Notenbank die Krise hätte abmildern können, wenn sie nur beherzter eingegriffen hätte. "Man hat in Europa gelegentlich ein falsches Bild von Bernanke", sagt ein hochrangiger Geldpolitiker, der ihn kennt.

      Kenneth Rogoff, Wirtschaftsprofessor an der Harvard-Universität, sagte, auch wenn die Fed unter Bernanke tatsächlich jenes Inflationsziel einführe, das ihr bisher im Gegensatz zu anderen Notenbanken fehlt, werde dadurch die Flexibilität nicht eingeschränkt. Laut Stiglitz geht es Bernanke vor allem darum, die Transparenz der Fed zu erhöhen. Ohnehin gilt als unwahrscheinlich, dass die Währungshüter ihre Strategie schon in naher Zukunft umstellen werden. So gibt es in der Fed wie auch im US-Kongress Bedenken gegen einen solchen Schritt. Allerdings gehen einige Ökonomen davon aus, dass Bernanke zumindest in den ersten Monaten die Zinsen im Zweifel eher höher lässt, um sich als Inflationsbekämpfer zu profilieren.

      Zugleich dürfte der neue Mann an der Spitze der Fed wie sein Vorgänger für Zurückhaltung beim Umgang mit vermeintlichen spekulativen Übertreibungen an den Vermögensmärkten plädieren. Beide glauben, dass die Währungshüter nur schwer feststellen können, ob ein starker Preisanstieg etwa auf dem Immobilienmarkt tatsächlich auf eine Blase deutet. DieZentralbank, so die Befürchtung, drohe deshalb die Wirtschaft möglicherweise unnötig abzuwürgen, wenn sie aus Furcht vor einer Übertreibung die Zinsen anhebt.

      Aus der FTD vom 31.01.2006
      Avatar
      schrieb am 01.02.06 09:29:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      Einen anderen Kurs wird Bernanke wohl in der Kommunikation einschlagen. Denn im Unterschied zu Greenspan, dessen komplizierte, verschachtelte Art zu sprechen längst legendär ist, pflegt Bernanke bisher eine sehr direkte und für einen Notenbanker erstaunlich offene Art der Kommunikation. Die Finanzmärkte, die es seit 18 Jahren gewohnt sind, auf feinste Nuancen in den Äußerungen Greenspans zu achten, werden sich daran erst gewöhnen müssen. Während Greenspan bei öffentlichen Auftritten mit leiser, leicht nuschelnder Stimme spricht, präsentiert sich Bernanke sehr selbstbewußt. Der scheidende Zentralbank-Präsident hat die Fed transparenter gemacht, Bernanke wird diesen Kurs fortsetzen. Schon in seiner Zeit als einfaches Fed-Mitglied warb der Princetonprofessor für eine größere Öffnung der Währungsbehörde. Daß die Fed seit 2005 zweijährige Inflationsprognosen abgibt, geht auf seine Initiative zurück. Der Übergang zu einem numerischen Inflationsziel würde die Fed laut Bernankes ebenfalls transparenter machen.
      Die Welt, 30. Januar 2006
      Avatar
      schrieb am 01.02.06 09:32:46
      Beitrag Nr. 5 ()
      Eine erste Bewährungsprobe wird Bernanke am 28. März bestehen müssen, wenn die Fed erstmals unter seiner Regie über die US-Leitzinsen entscheidet.

      Als Alan Greenspan sich kurz nach seinem Start 1987 für eine Zinserhöhung entschied, gratulierte ihm sein Vorgänger Paul Volcker mit den Worten: "Nun bist du ein richtiger Zentralbanker." Gut möglich, daß Bernanke von Greenspan demnächst einen ähnlichen Anruf erhält.

      Die Welt, 1. Februar 2006

      Trading Spotlight

      Anzeige
      InnoCan Pharma
      0,1900EUR +2,98 %
      Aktie kollabiert! Hier der potentielle Nutznießer! mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 09.06.06 13:21:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      Bislang keine nennenswerte geldpolitische Abweichung im Vergleich zu Greenspan.

      Weitere Infos über Bernanke:
      http://de.wikipedia.org/wiki/Bernanke


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Ben Bernanke - Was haben wir von Ihm zu erwarten?