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    AHBR Genußscheine - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.01.06 23:12:16 von
    neuester Beitrag 08.02.06 12:56:10 von
    Beiträge: 15
    ID: 1.036.134
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      schrieb am 27.01.06 23:12:16
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was meint Ihr zu den AHBR-Genußscheinen (WKNs 800286, 800287, 516975) ?

      Das, was ich im Moment zusammentragen konnte:
      - die Börsenzeitung rechnet mit einer Herabsetzung des Genußscheinkapitals um bis zu 60 % (den Link kann ich leider nicht liefern) -> ergo bleiben 40 % übrig (etwa aktueller Kurs der o.g. Scheine)
      - die Genußscheinbedingungen (auf der EUWAX-Page, siehe z.B. http://kbl-archiv.boerse-stuttgart.de/prospekte/gs/800286.pd…) sehen - im Fall, daß die AHBR wieder Gewinn erwirtschaftet - ein "Wiederauffüllen" des Genußscheinkapitals vor Ausschüttung der Dividende und Bildung von Rücklagen vor

      Mir kommt das Ganze risikoarm, aber sehr chancenträchtig vor - also, any opinions ?
      Avatar
      schrieb am 28.01.06 00:19:48
      Beitrag Nr. 2 ()
      die Genußscheinbedingungen sehen - im Fall, daß die AHBR wieder Gewinn erwirtschaftet - ein " Wiederauffüllen" des Genußscheinkapitals vor Ausschüttung der Dividende und Bildung von Rücklagen vor
      ===========
      So ist es, pehoer!

      Und deshalb muss man Genüsse mit langer Laufzeit haben, weil da besonders viel Zeit bleibt, um sie mit Gewinnen wieder aufzufüllen. Die WKN 810304 läuft bis Ende 2010 und ist deutlich billiger als die gleich lang laufende 810303, die schon bei 50 Geld steht.

      Nächste Woche will Lone Star erklären, wie und wie schnell sie die AHBR wieder in den Gewinnzone fahren wollen. Da ist noch massenweise Musik drin. :D
      Avatar
      schrieb am 28.01.06 01:25:21
      Beitrag Nr. 3 ()
      [posting]19.921.065 von pehoer am 27.01.06 23:12:16[/posting]Bislang wurden die AHBR-Genüsse hier diskutiert:
      Thread: Ascom, CESP, von Roll und andere "Junk" Anleihen ...

      Und mit Verlaub, da gehören sie auch hin. Das ist Junk pur. Aber attraktiver Junk, da gebe ich Dir recht. Hab mir nach der Meldung vom 2.1., die imho am Markt völlig falsch interpretiert wurde, das Depot mit 800286 und 800287 vollgeladen. Der 810304 ist auch gut, allerdings ziemlich illiquide.

      Den von Dir angesprochenen Artikel aus der Börsenzeitung habe ich unten reinkopiert. Leider hat Herr Frühauf, der BZ-Schreiberling, keine Ahnung von der Materie. Seine Aussage, dass erst das Kernkapital genullt wird bevor die Genussscheine angeknabbert werden, ist schlicht und einfach falsch.

      Alle EK-Kategorien bis auf die Nachranganleihen partizipieren im gleichen Umfang. Um es nicht zu einfach werden zu lassen :rolleyes: fliessen bei der Berechnung bei den 800285/6/7 aber aus unerfindlichen Gründen die Nachranganleihen mit in den Nenner ein, während sie bei den anderen Genüssen nicht berücksichtigt werden. Daraus ergibt sich bei 1,3 Mrd. EURO Verlust bei den 800285/6/7 ein Restwert von ca. 27% und bei den anderen Genüssen kommt man wegen der schlechteren Bedingungen auf ca. 15%.

      Für die Folgejahre kommt es ganz entscheidend darauf an, ob Lone Star die GS-Inhaber durch den Ausweis von Gewinnen an der Sanierung teilhaben läßt oder die Gewinne nach hinten verschiebt, bis die letzten Genüsse ausgelaufen sind.

      Bei ausstehenden Genüssen von ca. 500 Mio. EURO genügen 400 Mio. Gewinne, um eine vollständige Auffüllung zu erreichen. Da muss sich jeder selbst ein Urteil dazu bilden, wann und in welcher Höhe die AHBR wieder Gewinne machen wird. Je mehr Genusscheine fällig werden, desto größer wird die Gewinnpartizipation der noch ausstehenden. Das macht den 810304 attraktiv.

      Im Blickfeld

      Markus Frühauf, Frankfurt

      Lone Star droht bei AHBR-Kapitalschnitt Widerstand

      Von Markus Frühauf, Frankfurt Börsen-Zeitung, 10.1.2006
      An diesem Mittwoch steht bei der Allgemeinen Hypothekenbank Rheinboden (AHBR) eine Gläubigerversammlung an. Dabei geht es um die im November 2004 emittierte Inhaber-Teilschuldverschreibung über 15 Mill. Euro. Doch die Gläubiger müssen sich keine Sorgen machen: Denn der neue Eigentümer Lone Star hat die vor- und nachrangigen Anleihen unter seinen Schutz gestellt (vgl. BZ vom 3. Januar). Dafür müssen umso mehr die Zeichner von stillen Beteiligungen und Genussrechten bangen. Mit dem von Lone Star für die AHBR angekündigten Fehlbetrag für 2005 von bis zu 1,3 Mrd. Euro steht eine Summe von 939 Mill. Euro im Feuer. Für den Verlust will Lone Star die still Beteiligten sowie Genussscheininhaber zur Kasse bitten.

      Genüsse breit gestreut

      Von den stillen Einlagen, die im Handelsregister eingetragen sind und sich insgesamt auf 372 Mill. Euro belaufen, entfallen über 140 Mill. Euro auf die DZ Bank, 30 Mill. Euro auf die DEVK Versicherungen, 25 Mill. Euro auf die HSH Nordbank, 15 Mill. Euro auf die Volksfürsorge und knapp 13 Mill. Euro auf ABN Amro. An Genussrechten sind 567 Mill. Euro im Umlauf. Hier halten DEVK und Gerling Leben jeweils 12,8 Mill. Euro, 8,7 Mill. Euro die Karlsruher Lebensversicherung und 8,1 Mill. Euro die Sparkassen-Versicherung Sachsen. Von den Genüssen werden knapp 23 % in Tranchen von mehr als 5 Mill. Euro gehalten.

      Mit der Verlustankündigung in Milliarden-Höhe hat Lone Star die Befürchtungen bestätigt, die schon seit der Bekanntgabe der AHBR-Übernahme am Finanzplatz kursierten. Als Lone Star mit der Gewerkschaftsholding BGAG und dem Einlagensicherungsfonds der privaten Banken den Kaufvertrag unterzeichnete, wurde eine Rekapitalisierung des maroden Instituts über 580 Mill. Euro vereinbart. Dazu trägt der US-Finanzinvestor 200 Mill. Euro bei. Den Rest teilen sich BGAG, Beamtenbund (als ehemaliger BHW-Großaktionär) und Einlagensicherungsfonds.

      Welteke-Fonds kommt dazu

      Darüber hinaus erhält Lone Star eine Risikoabschirmung, die die Großaktionäre Anfang 2005 in Höhe von 600 Mill. Euro geleistet haben. Das Treuhandkonto verwaltet der ehemalige Bundesbank-Präsident Ernst Welteke. Die Mittel dienen zur Abschirmung von Altlasten, die infolge der massiven Zinsspekulation zu der enormen Schieflage geführt haben. Auch diese zweckgebundenen Mittel sollen nun auf Lone Star übergehen. Allerdings dürften die Risiken auf dem hohen Bestand an Zinsderivaten, die sich Ende 2004 auf einen Nominalbetrag von rund 254 Mrd. Euro belaufen haben, bereits identifiziert sein, so dass der Welteke-Fonds im Grunde bereits aufgebraucht ist. Lone Star begründet den massiven Fehlbetrag 2005 mit der abschließenden Realisierung von Verlusten aus belasteten Zinspositionen. Hinzu kommt eine Neubewertung der Kreditbestände, vor allem in Ostdeutschland.

      Verlust von 3 Mrd. Euro

      Insgesamt summieren sich die bei der AHBR in den vergangenen Jahren angehäuften Verluste auf bis zu 3 Mrd. Euro: Allein 1,3 Mrd. Euro (einschließlich Welteke-Fonds) führten die beiden Großaktionäre BGAG und BHW zu. Darüber hinaus dürften aus eigenen Reserven noch einmal zwischen 300 Mill. und 400 Mill. Euro hinzukommen. Mit dem nun angekündigten Fehlbetrag von bis zu 1,3 Mrd. Euro will Lone Star einen Neuanfang machen. Deshalb werden die Verluste auf der Zeitachse, die ursprünglich über mehrere Jahre abgearbeitet werden sollten, jetzt auf einen Schlag realisiert. Mit einem Gesamtverlust, der sich bislang auf 2,7 Mrd. bis 3 Mrd. Euro summiert, wäre das Eigenkapital von 963,4 Mill. Euro mehrmals vernichtet worden.

      "Salami-Taktik" der Aufsicht

      In dieser Größenordung hätte eine sofortige Abschirmung die Großaktionäre überfordert. Ein Umstand, der die "Salami-Taktik" der Finanzaufsicht BaFin erklärt. Denn das Ende mit Schrecken hätte in diesem Fall wohl zu einem Schrecken ohne Ende geführt. Die Auswirkungen auf das Image des Pfandbriefs wären verheerend gewesen. Derzeit stehen AHBR-Pfandbriefe über mehr als 44 Mrd. Euro aus. BaFin-Präsident Jochen Sanio betont, dass die AHBR zu jeder Zeit ausreichend kapitalisiert gewesen sei. Dies erklärt, warum die Stützungsmaßnahmen der ehemaligen Großaktionäre in mehreren, über vier Jahre verteilten Schritten erfolgt sind.

      Der für 2005 angekündigte Verlust bedeutet die Vernichtung des gesamten AHBR-Eigenkapitals, das sich aus dem Grundkapital über 100,3 Mill. Euro, Rücklagen über 491 Mill. Euro und den stillen Beteiligungen über 372 Mill. Euro zusammensetzt. Wie viel vom Genusskapital in Anspruch genommen wird, hängt vom endgültigen Verlust ab. Im schlimmsten Fall sind 60 % betroffen.

      Die stillen Beteiligungen fallen dagegen in voller Höhe aus. Es ist deshalb mit Widerstand zu rechnen. Bislang halten sich die still Beteiligten aber noch bedeckt. Die Klagedrohungen werden nur hinter vorgehaltener Hand als eine Möglichkeit genannt. Offenbar wird noch die Hoffnung gehegt, dass über Gespräche ein Vergleich erreicht wird. Wenn Lone Star bei der AHBR einen Neuanfang und damit eine neue geschäftspolitische Ausrichtung will, wären gerichtliche Auseinandersetzungen zu dem nun angekündigten Kapitalschnitt wenig hilfreich.

      Sonderprüfung möglich

      Denn mit dem Milliarden-Verlust wird ganz klar eine Kehrtwende von der Politik der Vorjahre vollzogen, die ja den Abbau der in die Zukunft verschobenen Verluste über mehrere Jahre vorgesehen hatte. Die stillen Einleger werden bei einem Totalverlust in jedem Fall eine Sonderprüfung des Jahresabschlusses vornehmen. Wirtschaftsprüfer bei der AHBR ist Deloitte & Touche. Doch die Risiken bei der maroden Bank sind spätestens seit dem Frühjahr 2002 bekannt. Deshalb ist davon auszugehen, dass die stillen Beteiligungen in den Bilanzen der Einleger bereits wertberichtigt worden sind. Darauf setzt offenbar Lone Star.
      Avatar
      schrieb am 28.01.06 14:24:35
      Beitrag Nr. 4 ()
      ...also dem kann ich nur beipflichten ! erst die AHBR Nachranganleihe Wkn 516976, die man nach Bekannt werden der Schieflage kurzfristig zu Kursen um 60 einsammeln konnte (und die heute bereits wieder bei 93-94 notieren) und dann die Genüsse, die sich etwas später innerhalb kurzer Zeit von ihren Low´s zw. 26-28 auf nunmehr 40-42 erholt haben.
      Das war ein besserer und vor allem aussichtsreicherer "Zock", als die mannigfaltigen "100% Raketen" hier im Hotstock´s Forum, zumal man im Gegensatz zu manchem Goldexplorer hier in etwa wußte, worauf man sich einläßt und wie die Chancen stehen.

      Die größte Unsicherheit -nämlich ob die Hypotheken-Bank abgewickelt oder rekapitalisiert wird- ist nach der Übernahme durch Lonestar vom Tisch. Demnach ergeben sich interessante Rendite-Perspektiven für die Genüsse. Vor allem für die Langläufer (z.B. 810304).

      Die Bank wird zwar für das Geschäftsjahr 2005 einen erheblichen Bilanzverlust ausweisen, an dem die Genüsse anteilig partizipieren, aber das ist im aktl. Kurs ja bereits eingepreist. Dafür steht in den Bedingungen für die Genüsse geschrieben, das die Scheine nach Teilnahme an einem Verlust vorrangig zu Aktionären und bilden von Rückstellungen wieder auf den Nennwert 100 aufzufüllen sind. Alleine das bedeutet eine mögliche Rendite von 120%. Im letzten Jahr könnte man sogar noch mit einer regulären Ausschüttung rechnen.
      Ebenfalls interessant ist der Schein 800286. Dieser Schein läuft zwar nicht mehr solange, wie z.B. 810304 ...hat dafür aber die vorteilhafteren Bedingungen bzgl. Höhe der Teilnahme an Verlusten.

      Interessant ist auch die Tatsache, das der etwas ältere Bruder der "810304" aktuell schon seit Tagen mit 50G gepreist wird, doch scheinbar niemand der Besitzer bereit ist, diesen Schein zu 50 herzugeben. Die Restlaufzeiten der 303/304 sind gleich, die 304 allerdings noch zu 40 zu haben.

      Selbst wenn die zukünftigen Gewinne der Bank in den nächsten 2 Jahren nicht ausreichen sollten den ausgewiesenen Verlust des Jahres 2005 wieder einzuspielen, so kommt für die 810304 die große Chance ab 2009. Denn 2008 laufen die meisten AHBR-Genüsse aus und somit bleiben die Gewinne der Folgejahre bei den wenigen verbleibenden Langläufern alleine hängen ! (denkt daran : "GS müssen vorrangig wieder aufgefüllt werden !!!).

      Lonestar wird alles daran setzen, den Laden so schnell wie möglich wieder profitabel zu machen. Aussichten also äußerst positiv :D:D:D:D:D

      Fazit : Top-Chance auf wirklich satte Rendite ! sehr überschaubares Risiko und aktuell kaum noch ein Zock !

      Marc
      Avatar
      schrieb am 29.01.06 19:12:19
      Beitrag Nr. 5 ()
      :( Schade...scheint keine Diskussion zu den AHBR-Genüssen zustande zu kommen.
      Naja...auf WO braucht´s halt die "echten" 1000%-Raketen, wie Gold-Explorer und Insolvenzmäntel im ct-Bereich. Mögliche 60-150% in 2-4 Jahren ist halt kein wirklicher "Bringer", auch wenn die Lage des Unternehmens wieder größtenteils überschaubar und die Zukunft erstmal gesichert scheint. ;)

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      Avatar
      schrieb am 29.01.06 21:26:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      Was erwartest Du?

      Die Story ist doch für den durchschnittlichen w:o-Zocker viel zu kompliziert, eine 500%-Chance gibt es auch nicht, also Strong LetsForgetIt für Normal-w:o`ler.

      Abgesehen von den bekannten Bondboardlern gibt es hier kaum jemanden, der wirklich kompetent mitreden kann.
      Avatar
      schrieb am 29.01.06 22:32:23
      Beitrag Nr. 7 ()
      Erstmal vielen Dank für die Resonanz und besonders auch für die mir noch nicht bekannten Infos - auch wenn, wie MarcPeters es schon sagt, die AHBR-Genüsse nicht die "Dausend"-Rakete sein werden.

      Aber allen, die investiert sind, viel Erfolg !
      Avatar
      schrieb am 30.01.06 19:54:32
      Beitrag Nr. 8 ()
      Vielen Dank für Deine interessanten Infos! :)
      Auch ich interessiere mich für ein Engagement bei AHBR-Genußscheinen.
      Du schreibst, AHBR werde bei entsprechender Gewinnsituation den Auszahlungsbetrag bei Fälligkeit auf 100% aufstocken und damit den Kapitalschnitt wieder wettmachen. Doch: Worauf stützt sich das? :confused:
      Ich habe bisher keinen Beleg dafür gefunden.
      MarcPeters, wäre nett, wenn Du einen Beleg anführen könntest!
      Vielen Dank im Voraus
      Avatar
      schrieb am 31.01.06 10:34:01
      Beitrag Nr. 9 ()
      [posting]19.963.848 von picolomini am 30.01.06 19:54:32[/posting]>> den Auszahlungsbetrag bei Fälligkeit auf 100% aufstocken

      Hat keiner geschrieben - alle bezogen sich auf das vorrangige "Auffüllen" von Genußscheinkapital, wenn die AHBR wieder Gewinn macht; das heißt nicht, daß die Auffüllung bis auf 100% erfolgen muß.

      >> Doch: Worauf stützt sich das? Ich habe bisher keinen Beleg dafür gefunden.

      Siehe mein erstes Posting, Link zum Archiv der Börse Stuttgart für die Bedingungen für einen der Scheine (Augen auf beim Eierkauf ;)) - wenn Du Dir unter www.euwax.de die verschiedenen Scheine anzeigen lässt, gibt`s zum Teil eine Verlinkung auf die Genußschein-Bedingungen.
      Avatar
      schrieb am 31.01.06 10:36:30
      Beitrag Nr. 10 ()
      @ MarcPeters

      Und, wo bleibt Dein im Bondboard angekündigter Push ? beweg` Dich mal, statt über w:o abzulästern :laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 10:03:16
      Beitrag Nr. 11 ()
      steht heute in der FTD:

      Lone Star zerschlägt AHBR

      Neuer Eigentümer will nur das gewerbliche Immobiliengeschäft behalten · Plan gefährdet viele Stellen

      Von der angeschlagenen Hypothekenbank AHBR wird nach den Plänen des neuen Eigentümers , der US-Beteiligungsgesellschaft Lone Star, nur wenig übrig bleiben. Wie die Allgemeine Hypothekebank Rheinboden AG (AHBR) gestern mitteilte, steht im Zentrum ihrer künftigen Geschäftstätigkeit die gewerbliche Immobilie. Die Bank beabsichtigt, sich von ihren Geschäftsfeldern Staatsfinanzierung und private Immobilienfinanzierung zu trennen. Sie erwägt zudem, das Portfolio ausländischer Immobilienfinanzierungen zu veräußern.

      Der Bestand an notleidenden Krediten soll von einer Tochtergesellschaft von Lone Star abgearbeitet werden. Die Neuausrichtung der AHBR soll innerhalb eines Jahres umgesetzt werden. „Damit werden Anpassungen in der Organisationsstruktur und der Personalausstattung einhergehen“, erklärte die AHBR.

      Ferner hat die AHBR den von einem Konsortium privater deutscher Banken bereitgestellten Liquiditätsschirm in Höhe von 2,5 Mrd. Euro inzwischen mit einer Kreditlinie internationaler Banken abgelöst. Um die Liquidität der AHBR während des Verkaufsprozesses im vorigen Jahr zu sichern, hatten Deutsche Bank, Dresdner Bank, Commerzbank, HVB und Postbank je 500 Mio. Euro bereitgestellt. Die zügige Ablösung dieses Liquiditätsschirms war Teil der zwischen Lone Star und der früheren Hauptaktionärin der AHBR, der Gewerkschaftsholding BGAG, getroffenen Verkaufsvereinbarung.

      Zuletzt hatte die AHBR im Jahresabschluss 2004 ihren Immobilienkreditbestand aufgegliedert. Von insgesamt 24,3 Mrd. Euro entfielen demnach 14,5 Mrd. Euro auf wohnungswirtschaftliche Objekte, 5,9 Mrd. Euro auf Gewerbe- und 3,9 Mrd. Euro auf Auslandsimmobilien. Während der gesamte Immobilienkreditbestand per Ende September 2005 praktisch unverändert war, wurde die Staatsfinanzierung von 41,4 Mrd. Euro Ende 2004 auf rund 37 Mrd. Euro reduziert.

      Ausgehend von diesen Bestandszahlen würden die Kundenforderungen der AHBR binnen Jahresfrist auf rund 6 Mrd. Euro von 61 Mrd. Euro Ende September 2005 zusammenschrumpfen. Die einstige Nummer vier unter den deutschen Hypothekenbanken müsste sich mit einem Platz ganz hinten begnügen. Kleiner wären nur noch die Hypothekenbanken von Karstadt, HSH Nordbank und M.M. Warburg.

      Was diese Schrumpfkur für die Beschäftigten bedeutet, ließ der AHBR-Vorstand unter Karsten von Köller offen. Klar ist aber, dass für die Verwaltung von nur noch einem knappen Zehntel des ursprünglichen Kreditbestandes deutlich weniger Beschäftigte gebraucht werden. Von Köllers Vorgänger Dirk Hoffmann hatte die Bank seit Ende 2002 einem harten Sanierungskurs unterzogen und dabei bereits Hunderte von Stellen abgebaut. Nach Abschluss der Radikalkur hatte die AHBR die schlankeste Struktur der gesamten Branche.

      Die verbliebenen 372 Beschäftigten konnten sich aber nur kurz in Sicherheit wiegen. „Wenn man die geplante Schrumpfung des Kreditbuchs auf die Mitarbeiterzahl herunterbrechen würde, müsste die AHBR künftig mit 40 bis 60 Beschäftigten auskommen“, sagte ein Brancheninsider. Außerdem sei fraglich, was der neue AHBR-Eigner Lone Star mit dem inländischen Gewerbeimmobilienmarkt im Sinn habe. „Für mich sieht das nach einer schleichenden Abwicklung aus“, sagte der Insider.

      Die zum Verkauf stehenden Portfolios dürften eine Reihe von Interessenten anziehen. Der Marktführer Eurohypo hatte schon während des Verkaufsprozesses einen Blick in die Bücher der AHBR geworfen. Interesse wird auch der Hypo Real Estate, der Nummer zwei am deutschen Markt, nachgesagt. Unter den Staatsfinanzierern gilt der Branchenerste Depfa-Bank als Interessent für alles, was auf den Markt kommt – freilich nur dann, wenn der Preis stimmt.

      Frage: Welche Auswirkung hat die geplante Zerschlagung auf die AHBR-Genussscheine ???
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 10:43:01
      Beitrag Nr. 12 ()
      [posting]20.024.177 von Der_gute_Riecher am 03.02.06 10:03:16[/posting]Frage: Welche Auswirkung hat die geplante Zerschlagung auf die AHBR-Genussscheine ???

      Warten wir mal die Pressekonferenz heute ab. Es ist imho noch gar nicht klar, ob die genannten Geschäftsbereiche nur eingestellt oder tatsächlich komplett verkauft werden. Für Letzteres wäre die Einwilligung der stillen Gesellschafter einzuholen und mit denen müssen erstmal die Meinungsverschiedenheiten um das Ergebnis 2005 geklärt werden.

      Sollte es zu einem Verkauf kommen, so ist das auch wieder ne zweischneidige Sache. Werden die Teile mit einem großen Einmalgewinn verkauft, dann ist das ne tolle Sache für die Genüsse. Sogar viel besser als eine langwierige Abwicklung, denn durch den Verkauf werden Gewinne "nach vorne geholt", die sonst erst nach Auslaufen der GS fällig geworden wären. Aufgrund der hohen Überdeckung der Pfandbriefe müßten dort eigentlich Reserven in Milliardenhöhe ruhen. Nach meiner Einschätzung würden die stillen Gesellschafter einem Verkauf auch nur zu Konditionen zustimmen, die ihnen wenigstens einen Teil des verlorenen Kapitals zurückbringen. Da die GS aber vorrangig vor den stillen Beteiligungen aufgefüllt werden müssen, bekommen die stillen Gesellschafter erst etwas vom Kuchen ab, wenn wir die 100% plus Ausschüttungen erhalten haben. Und Lone Star steht mit seinen Ansprüchen als Aktionär noch hinter den stillen Gesellschaftern.

      Auf der anderen Seite ist es natürlich auch möglich, das Lone Star einen Weg sucht und findet, der es ihnen ermöglicht, den Gewinn in die eigene Tasche fliessen zu lassen, indem man zum Beispiel die Assets zum Buchwert an "nahestehende" Firmen veräußert. Wie groß diese Gefahr ist, zeigen die aktuellen Kurse der Genussscheine, die nur wenig oberhalb der zu erwartenden Restwerte nach dem Jahresabschluß 2005 stehen.

      Ich finde das Chance/Risiko-Verhältnis persönlich gut, weil BAFIN und stille Gesellschafter indirekt auch für die Interessen der GS-Inhaber kämpfen. Aber es ist bestimmt kein free-lunch mehr (das war es bei 26).
      Avatar
      schrieb am 03.02.06 12:41:38
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hoppala!!

      Lone Star gibt dem Laden 1,1 Milliarden EK!!

      Wollen die wirklich auf eine Verzinsung dieses Geldes warten, bis der letzte GS ausgelaufen ist?

      Und wieso jetzt plötzlich doppelt so viel wie die ursprünglich genannten 600 Mio.? Wo man doch angeblich den Laden zerschlagen will (FTD-Meldung von heute).



      INFORMATION FÜR DIE PRESSE
      Allgemeine HypothekenBank Rheinboden AG. Bockenheimer Landstraße 25 . D-60325 Frankfurt / Main .
      Tel.: (0 69) 71 79-0 . Fax: (0 69) 71 79-100 . www.ahbr.de . info@ahbr.de
      AHBR als Spezialist der gewerblichen
      Immobilienfinanzierung
      Frankfurt am Main, 3. Februar 2006. Die Allgemeine HypothekenBank
      Rheinboden AG (AHBR) steht nach der zum Jahresende 2005 erfolgten
      Übernahme durch den amerikanischen Finanzinvestor Lone Star vor einer
      tief greifenden geschäftspolitischen und organisatorischen Restrukturierung.
      Strategische Zielsetzung ist die Implementierung eines Geschäftsmodells,
      das ausschließlich auf die gewerbliche Immobilie ausgerichtet ist.
      Spezialist mit Investment-Banking-Kompetenz
      Allerdings wird sich das Leistungsspektrum gegenüber der bisherigen
      Aufstellung in der gewerblichen Immobilienfinanzierung ausweiten. Das
      neue Konzept ruht auf den drei Know-how-Säulen Commercial Real
      Estate, Commercial Real Estate Finance und Capital Markets. Am Ende
      des Restrukturierungsprozesses soll eine Bank mittlerer Größenordnung
      stehen, die einen hohen Spezialisierungsgrad aufweisen wird. Zum
      künftigen Angebot der Bank sollen verstärkt immobilien- sowie
      kapitalmarktgebundene Produkte und Dienstleistungen zählen.
      Solide wirtschaftliche Basis für Neuaufstellung geschaffen
      Bereits im Januar wurden die wirtschaftlichen Voraussetzungen für eine
      erfolgreiche Restrukturierung der Bank und ihres Geschäftsmodells
      getroffen. Nach der für das Geschäftsjahr 2005 beabsichtigten
      Realisierung von in der Vergangenheit aufgelaufenen Verlusten hat der
      neue Eigentümer der AHBR neues Kapital in Höhe von EUR 1,1 Milliarden
      zugeführt. Zudem wurde mit einem internationalen Bankenkonsortium
      unter der Führung von Citigroup und Morgan Stanley eine Refinanzierungsfazilität
      vereinbart, die den Ende 2005 durch ein Konsortium privater
      deutscher Banken bereitgestellten Liquiditätskredit plangemäß abgelöst
      hat.
      Trennung von klassischen Geschäftsfeldern
      Die Bank beabsichtigt, ihre Aktivitäten in der Staatsfinanzierung und der
      privaten Immobilienfinanzierung noch im laufenden Jahr aufzugeben. Auf
      dem Prüfstand befindet sich derzeit noch das Auslandsgeschäft. Die
      bislang mit zahlreichen Kooperationspartnern sowie über die Internet-
      Plattform „Rheinboden-Online“ betriebene Privatkundenakquisition wird
      bereits mit sofortiger Wirkung eingestellt. Bestandskunden werden jedoch
      weiterhin durch das in Hameln ansässige KreditServiceCenter betreut.
      INFORMATION FÜR DIE PRESSE
      Allgemeine HypothekenBank Rheinboden AG. Bockenheimer Landstraße 25 . D-60325 Frankfurt / Main .
      Tel.: (0 69) 71 79-0 . Fax: (0 69) 71 79-100 . www.ahbr.de . info@ahbr.de
      Bank bleibt Pfandbriefemittentin
      Die gegenwärtigen Planungen sehen vor, das Staatskreditportfolio
      (Volumen ca. EUR 34 Milliarden) und den Privatkundenkreditbestand
      (Volumen ca. EUR 10 Milliarden) bis zum Jahresende sukzessive
      abzubauen. Dies wird zu einem beträchtlichen Abschmelzen der Bilanzsumme
      führen. Zugleich reduziert sich damit der künftige Refinanzierungsbedarf.
      Mit der Einstellung des Staatskreditgeschäfts zieht sich die Bank
      aus der Begebung von Öffentlichen Pfandbriefen zurück. Die AHBR bleibt
      jedoch Emittentin von Hypothekenpfandbriefen.
      Synergien bei Bearbeitung des Portfolios Not leidender Darlehen
      Mit dem vollzogenen Gesellschafterwechsel erhält die Bank Zugang zu
      einem der weltweit profiliertesten Servicer für das Non-Performing-Loan-
      Geschäft. Erst am 16. Januar 2006 wurde das zur Lone Star Gruppe
      gehörende Abwicklungs- und Asset-Management-Unternehmen Hudson
      Advisors Germany GmbH von der Ratingagentur Moody’s mit dem Rating
      SQ1- (Service Quality 1-) bewertet. Hudson Advisors wird künftig die
      Bearbeitung der großvolumigeren AHBR-Problemdarlehen übernehmen.
      Darüber hinaus plant die Bank, sich von einem NPL-Portfolio kleinteiliger
      Finanzierungen zu trennen.
      Transformationsprozess eingeleitet
      Die konkrete Ausgestaltung des Geschäftsmodells erfolgt in den kommenden
      Monaten. Gleichzeitig wird die Bank die notwendigen Maßnahmen
      zum Abbau der Aktivitäten außerhalb des künftigen Kerngeschäfts
      einleiten. Damit sind auch signifikante Veränderungen in der Organisationsstruktur
      und der Personalausstattung verbunden. Die Steuerung und
      Umsetzung des Transformationsprozesses hin zur neuen Bank erfolgt
      über mehrere interne themenbezogene Projektteams, die ihre Arbeit
      sukzessive bis zum Jahresende abschließen werden.
      Ansprechpartner:
      Markus Esser Anke Driesnack
      Telefon: (069) 7179-544 Telefon: (069) 7179-461
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      schrieb am 03.02.06 22:48:08
      Beitrag Nr. 14 ()
      Der Handelsblatt-Artikel enthält ziemlich genau all die Beträge, die im letzten Jahr auch schon mal irgendwo genannt wurden. Eigentlich könnte die Welt jetzt in Ordnung sein, wenn nicht diese unverständliche Handhabung wäre, dass Lone Star die Mittel aus dem Welteke-Fonds nach Angaben der BGAG erhalten hat, sie aber nicht mit den realisierten Verlusten aus der Zinsschieflage in 2005 verrechnet werden. Ist doch klar, dass das Ärger mit den dadurch Betroffenen gibt.

      Ist das böswillig, unbedacht oder ungeschickt? Wenn ich den 800285 hätte, würde ich mir dieses Vorgehen nicht gefallen lassen. Entweder müssen diese 583 Mio. von den Altgesellschaftern in die 2005er Bilanz mit hinein oder, falls dies aus irgendwelchen Gründen nicht möglich ist, die Zinsschieflage kann erst in 2006 bereinigt werden.

      Ob auch die stillen Gesellschafter betroffen sind, hängt davon ab, ob 2006 Gewinne in solcher Höhe anfallen, das die GS komplett und die stillen Beteiligungen zum großen Teil wieder aufgefüllt werden.

      Wenn der Sachverhalt im Handelsblatt richtig wiedergegeben wird, dann sieht es sogar für die anderen Genüsse noch besser aus, als ich es anfangs vermutet hatte. Da war ich von 1 Mrd. Abschreibungen auf die faulen Kredite ausgegangen. Wenn man die 600 Mio. Zinsschieflage aus den 1,1 Mrd. herausrechnet, dann sind es aber nur 500 Mio.

      Ein Restwert von 40% bzw. 30% bei den Genüssen bedeutet, dass bei den Verkäufen von Unternehmensteilen in 2006 "nur" ein Gewinn von 325 Mio. erforderlich ist, damit die GS wieder komplett aufgefüllt werden. So langsam rückt dieses Szenario in Reichweite. :-))

      Durch diese Verkäufe würden die 800286/7 auch wieder attraktiver werden als die 810304, denn man bekommt sein Geld 2 Jahre früher zurück.


      HANDELSBLATT, Freitag, 03. Februar 2006, 18:25 Uhr


      Lone Star erhielt 871 Millionen zur Rettung der Hypothekenbank

      AHBR will sich von zwei Sparten trennen


      Die ehemals gewerkschaftseigene Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden (AHBR) will sich von zwei ihrer Sparten trennen. Damit sei auch ein Stellenabbau verbunden, der allerdings noch nicht beziffert werden könne, teilte das Ende 2005 durch Einspringen eines Investors gerettete Finanzhaus am Freitag in Frankfurt mit.










      HB FRANKFURT/MAIN. Künftig will sich die Hypothekenbank auf die Finanzierung gewerblicher Immobilien konzentrieren und die Staats- und private Immobilienfinanzierung aufgeben.

      Die Bank beschäftigt derzeit rund 350 Mitarbeiter. Die Staatsfinanzierung macht fast die Hälfte der Bilanzsumme aus, allerdings arbeitet in der Sparte nur ein Bruchteil der Beschäftigten. Prognosen zum Stellenabbau seien daher schwierig, betonte ein Sprecher. Außerdem sollen im Zuge der Umstrukturierung neue Spezialisten eingestellt werden.

      Die Fondsgesellschaft Lone Star, bisher bekannt für den Ankauf Not leidender Kredite, hatte die AHBR übernommen. Dafür hatte sich nach eigenen Angaben von den Alteigentümern zusätzlich eine „Mitgift“ von 871 Mill. Euro erhalten.

      Ohne den Einstieg des Investors würde die AHBR nicht mehr bestehen, sagte Karsten von Köller, Vorstandsvorsitzender der AHBR und Lone-Star-Deutschlandchef, am Freitag in Frankfurt. Der Finanzinvestor werde der Bank 1,1 Mrd. Euro neues Kapital der Bank zuführen. 871 Mill. Euro hiervon seien der „negative Kaufpreis“. Das heißt: Lone Star erhielt diesen Betrag, um die Bank zu retten. Kurz vor der Übernahme hatte die Allgemeine Hypothekenbank Rheinboden (AHBR), die 2001 wegen Zinsspekulationen in Schieflage geraten war, selbst eine Liquidation nicht mehr ausgeschlossen. Es wäre die größte Bankenpleite in Deutschland seit dem Kollaps der Herstatt-Bank 1974 gewesen.

      Vor der Übernahme durch Lone Star war die AHBR mehrheitlich im Eigentum der Gewerkschaftsholding BGAG. Anteile hielt zudem die mittlerweile von der Postbank übernommene BHW, an der wiederum neben der BGAG der Deutsche Beamtenbund beteiligt war. Alle drei hatten nach Informationen mehrerer mit der Situation vertrauter Personen bereits vor dem Verkauf rund 600 Mill. Euro zur Abschirmung von Risiken in einen Treuhänderfonds eingebracht. Die BGAG selbst habe damals 383 Mill. Euro beigesteuert, sagte ein Beteiligter. Der gesamte Fonds sei im Zuge der Transaktion an Lone Star weitergegeben worden.

      Zusätzlich habe der Finanzinvestor 200 Mill. Euro von BGAG und Beamtenbund erhalten, gut die Hälfte hiervon von der Gewerkschaftsholding, sagte eine mit der Situation vertraute Person. Folglich kostete die Gewerkschaften die Trennung von der AHBR insgesamt rund eine halbe Milliarde Euro. Darüber hinaus steuerten auch die deutschen Privatbanken einen Anteil bei. Der Einlagensicherungsfonds habe Mittel im hohen zweistelligen oder niedrigen dreistelligen Millionenbereich zugeschossen, sagte ein Beteiligter.

      Der Bankenverband BdB lehnte eine Stellungnahme ab. Ein Sprecher der BGAG sagte lediglich, die zur Risikoabschirmung bereitgestellten Mittel stünden für die Rekapitalisierung der AHBR zur Verfügung. Details nannte er nicht.

      Von Köller kündigte an, die AHBR werde sich künftig sich auf die gewerbliche Immobilienfinanzierung in Deutschland konzentrieren. Staatsfinanzierung und private Immobilienfinanzierung sollten abgespalten werden. Damit reduziere sich das Kreditvolumen um mehr als vier Fünftel auf rund zehn Mrd. Euro. Dabei werde es zu erheblichen Einschnitten auch unter den Beschäftigten kommen. Ende September hatte die Bank noch 372 Mitarbeiter.

      Für das abgelaufene Geschäftsjahr wird ein Verlust in Höhe von 1,1 Mrd. Euro erwartet. Die Jahresbilanz soll bis Ende März vorliegen. Die Bank hatte ehemalige Vorstände wegen Managementfehlern auf Schadenersatz verklagt, das Landgericht Frankfurt wies die Klage jedoch zurück.


      HANDELSBLATT, Freitag, 03. Februar 2006, 18:25 Uhr
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      schrieb am 08.02.06 12:56:10
      Beitrag Nr. 15 ()
      Kapitalgeber torpedieren AHBR-Umbau
      FTD, 08.02.2006

      Stille Einleger gegen Trennung von Kernsparten · Rechtsstreit mit Hypothekenbank · Unmut über Chef von Köller

      Die Sanierung und Umstrukturierung der Hypothekenbank AHBR stößt auf ernsthaften Widerstand. Nachdem die stillen Kapitalgeber bereits die sachgerechte Verwendung des Risikoschirms der Bank angezweifelt haben und parallel die Bilanzerstellung durch die Wirtschaftsprüferfirma RölfsPartner untersuchen lassen, attackieren sie nun auch die geplante Reduzierung des Kreditbuchs von rund 60 Mrd. auf etwa 10 Mrd. Euro.

      Die vom Vorstand der Bank und ihrem Eigentümer, der US-Beteiligungsgesellschaft Lone Star, beabsichtige Eliminierung des Staatskredit- und Privatkundengeschäfts sowie des Auslandsgeschäfts aus der Bilanz sei ohne Zustimmung der stillen Einleger nicht möglich, hieß in deren Kreisen.

      Die AHBR wollte sich zu einem möglichen Rechtsstreit nicht äußern. Ein Sprecher der Bank räumte aber ein, dass es unterschiedliche Rechtsauffassungen gebe, die geprüft werden müssten.

      Ein Insider bestätigte der FTD gestern, dass die geplante tiefgreifende Änderung des Geschäftsmodells der AHBR in Widerspruch zu den Verträgen über die stillen Einlagen stehen könnte oder zumindest nicht eindeutig durch diese gedeckt sei. Verärgert zeigten sich stille Einleger auch über den forschen Auftritt von AHBR-Chef Karsten von Köller, der in der vergangenen Woche keinerlei Entgegenkommen signalisiert hatte. Die Rechtslage sei eindeutig, hatte von Köller erklärt, stille Einlagen und Genussscheine könnten zum Ausgleich von Verlusten der Hypothekenbank herangezogen werden. Darüber könne gesprochen, aber nicht verhandelt werden.

      Stille Einleger hatten der AHBR in der Vergangenheit 372 Mio. Euro an Kernkapital zur Verfügung gestellt, darunter die DZ Bank allein 140 Mio. Euro. Das dem Ergänzungskapital zuzurechnende Genussscheinkapital beläuft sich auf 567 Mio. Euro. Beides soll anteilig zur Kompensation des für 2005 erwarteten Verlusts der AHBR von 1,1 Mrd. bis 1,3 Mrd. Euro herangezogen werden .

      Um die Bank zu rekapitalisieren, hatte Lone Star 1,1 Mrd. Euro bereitgestellt. Darin enthalten ist der ursprünglich mit 600 Mio. Euro dotierte Risikoschirm, den die früheren AHBR-Eigner, die Gewerkschaftsholding BGAG und der Finanzdienstleister BHW, bereitgestellt hatten und der vom früheren Bundesbankpräsidenten Ernst Welteke treuhänderisch verwaltet wurde.

      Strittig ist aus Sicht der stillen Einleger, ob die Mittel dieses Fonds auch als frisches Kapital für die Bank eingesetzt werden dürfen. Aus ihrer Sicht könnte es sich auch um eine Zweckentfremdung handeln. Die stillen Einleger haben das Recht, die ordnungsgemäße Erstellung des Jahresabschlusses nachprüfen zu lassen.


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