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    Der Kampf um die Kultur - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 08.02.06 00:14:19 von
    neuester Beitrag 05.02.07 12:01:51 von
    Beiträge: 53
    ID: 1.038.648
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      schrieb am 08.02.06 00:14:19
      Beitrag Nr. 1 ()
      Europa befindet sich an einem kritischen Punkt. Innerhalb kürzester Zeit wurden elementare Rechte der Bürger zum Abschuß freigegeben. Mit den praktischen Universalbegründungen "Terrorismusabwehr", "Umweltschutz" und "Globalisierung" wurden Folter, Schutzhaft und totale Überwachung nach und nach propagandistisch als freiheitssichernde Maßnahmen in die Köpfe der Untertanen gehämmert, Arbeitnehmerrechte, Sozialversicherung, ja selbst die uneingeschränkte Bewegungsfreiheit und der hohe Lebensstandard an sich werden als Teufelszeug verschrieen und der Bürger nickt beifällig, schließlich hungern die Kinder in Afrika, an einem geschlossenen Theater stirbt keiner und selbst der Hartzler hat ja ein Wasserklosett, was ja früher nicht einmal ein König hatte (das habe ich bei WO gelesen, der Sonnenkönig Ludwig bspw. verbrauchte zwar ca. 10% des französischen BIP allein für den "Hof" aber was ist das schon im Vergleich zu einem geheizten 23qm Loch und einem 1 Euro Job).

      Jetzt geht es in die letzte Runde. Nachdem mit einem seltsamen Verzögerung von mehreren Wochen die "Karikaturaffäre" medial und politisch hochgekocht wurde, wird unter dem Decknamen "Kampf der Kulturen" eine genau gegenteilige Diskussion ausgetragen, nämlich der Kampf gegen die Kultur. Mit schmierigen Worten wie "Toleranz gegenüber dem Islam" oder "Respekt vor der Andersartigkeit" soll dem Bürger eingetrichtert werden, daß Frauenfeindlichkeit, Intoleranz, religiöser Wahn und Verstandesfeindlichkeit "Kultur" sein können und irgendwie eine feine Sache sind, solange die Vertreter dieser "Kultur" keine Hochhäuser sprengen.

      Und alle machen mit, der Papst fordert Toleranz und freut sich schon, bald auf "Gleichbehandlung" zu klagen und die ersten Hexen (Kirchenkritiker? Abtreibungsärzte? Ehebrecher?) vor die weltlichen Gerichte zu zerren, Politiker, die Frauen am liebsten wieder am Herd und nicht mehr in der Uni sehen würden (DEMOGRAPHISCHE KATASTROPHE) warnen vor "Ausgrenzung", Generale, die das Sterben für eine "höhere" aber doch für den Einzelnen so sinnlose Sache wie Gott oder Vaterland auf die Tagesordnung setzen wollen, hoffen auf wachsende "Opferbereitschaft". Alle, denen ein willenlos vor sich hindämmerndes, auf Lohn im Jenseits hoffender Wahl- und Arbeitspöbel nützlich erscheint, schlagen sich jetzt auf die Seite der Mullahs.

      Wir stehen an der Schwelle eines neuen dunklen Zeitalters. Wer sich jetzt vorschreiben läßt, daß "religiöse Gefühle" und die Ehre längst verwester Propheten aller Art ein höheres Gut sind als reale Unterdrückung und Verbrechen gegen lebende Menschen wird völlig zu Recht seine Freiheit verlieren.

      Avatar
      schrieb am 08.02.06 00:22:00
      Beitrag Nr. 2 ()
      :yawn:lass sie sich doch metzeln - irgandwann haben sie hunger und durst und der spuk ist vobei
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 01:55:49
      Beitrag Nr. 3 ()
      Wenn was in Deutschland Tradition hat, dann der Kulturpessimismus, Horrorbaracke! Schau Dir doch mal - wenn Du Zeit dafuer hast - den haarstaeubenden Quatsch an, der z.B. in Deutschland um 1000 herum (damals noch auf Latein in Kloestern) verzapft wurde.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 08:14:33
      Beitrag Nr. 4 ()
      Genau dieses Jahr 1000 wird bald wieder kommen. Momentan sind wir ca. im Jahr 300, die Römer lassen gerade die Germanen auf ihrem Staatsgebiet siedeln, um der demographischen Katastrope zu entkommen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 08:32:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Es ist halt immer sehr einfach alles auf den Papst zu schieben, man vermutet irgendetwas, verleumdet viel und verzerrt die Realität bis zur Unkenntlichkeit.

      Die Realität ist die Gewaltbereitschaft und sind die Terrororgien der Muslime.

      Ein paar Karikaturen, die die Gewaltbereitschaft dieser Ideologie zeichnerisch darstellen, werden zum Anlass genommen um sofort wieder in den nächsten Blutrausch zu verfallen, und liefern damit eigentlich genau den Beweis für die inhaltliche Aussage der Karikaturen - quod erat demonstrandum.

      Alle anderen Versuche diese Fakten umzudeuten sind einfach nur noch lächerlich.

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      Avatar
      schrieb am 08.02.06 10:21:09
      Beitrag Nr. 6 ()
      Und warum sehe ich dann nirgendwo ein freundliches "Bis hierhin und nicht weiter" in der freien Presse in den Verlautbarungen unserer Vordenker?

      Außerdem habe ich versucht - wie man an den Bildern sieht - keine einseitigen Schuldzuweisungen auszusprechen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 10:49:42
      Beitrag Nr. 7 ()
      Der Kampf der Kulturen ist schon entschieden. Siehe die Preise an den Tankstellen. ;)
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 10:50:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      [posting]20.093.883 von cajadeahorros am 08.02.06 10:21:09[/posting]Ich möchte einmal Dein geschrei hören wenn der Papst versuchen würde der Presse die Grenzen aufzuzeigen ...

      Das sind immer diese lauen Erklärungsversuche wenn man mit einem Posting voll in den Nebel geschossen hat.

      Nochmal: Seit Jahrzehnten wird die Welt mit der Gewaltbereitschaft der Moslems überzogen. Flugzeugentführungen, Massenmorde, Brutalitäten ohne Ende bis zum Kopf abschneiden mit Video im Internet, und alles im namen diese Propheten.

      Jetzt veröffentlicht eine Zeitung, die in den meisten Ländern in denen die Unruhen sind, noch Niemand gelesen hat, ein paar Karikaturen, die auf diese Gewalttaten im Namen des Propheten hinweisen - und schon wieder kommt es zur Gewalt.

      Man verlangt Respekt für irgendwelche Gefühle und versagt den Respekt für unsere Kultur und Pressefreiheit.

      Ich weiß wirklich nicht mit welchen logischen Kopfständen man hier bei Papst und Bush, den latent Schuldigen, für alles, wieder eine Urheberschaft sucht.

      Offensichtlich hat ein Moslem auch keine Probleme den Tag zu verdösen und von den Geldern der Länder zu leben denen er dann bei einer Demo am Nachmittag die Botschaftsscheiben einschlägt.

      Was verdient an solch einem Verhalten Respekt ?
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 12:13:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      Habe ich irgendwo Bush erwähnt? Habe ich gesagt, daß der Papst schuld daran ist, daß irgendwelche Randalierer Botschaften anzünden? Nein.

      Ich habe nur gesagt, daß alle, von denen der kleine Michl eigentlich erwartet, daß sie die geheiligte freiheitlich-westliche Demokratie verteidigen würden, immer offensichtlicher einen Scheißdreck tun, im Gegenteil, sie alle kochen ihr eigenes widerliches Süppchen auf den brennenden Botschaften, denn religiös sedierte, obrigkeitshörige und jederzeit zu Opfertod bereite Untertanen finden sie prinzipiell eine prima Sache. Daher fordern sie "Dialog" und "Toleranz" gegenüber dem islamischen Mob. Weil der Pöbel, der so etwas toleriert, bald auch wieder "Deutschland muß leben auch wenn wir sterben müssen" und anderen Mist toleriert.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 12:25:23
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]20.092.089 von cajadeahorros am 08.02.06 08:14:33[/posting]Momentan sind wir ca. im Jahr 300, die Römer lassen gerade die Germanen auf ihrem Staatsgebiet siedeln, um der demographischen Katastrope zu entkommen.

      Auweia.... :laugh:

      Deine Quelle für dieses Faktotum hätte ich mal gerne.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 12:29:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      [posting]20.095.773 von cajadeahorros am 08.02.06 12:13:19[/posting]Du betreibst Wortklauberei um mit logischen Saltos wieder in die Lage zu kommen daß man ja eigentlich völlig zu Recht den Sack prügeln könnte wenn man den Esel meint.

      Bamijan:
      Wer war hier eigentlich schuld ? Was kann man hier drehen um doch noch eine Riesentoleranz bei den Moslems zu entdecken und die widerlichen Süppchenkocher zu entlarven ?

      Avatar
      schrieb am 08.02.06 12:37:07
      Beitrag Nr. 12 ()
      #11

      Vermutlich auch "der Westen", denn die Erfindung des Sprengstoffs hätten die Barbaren wohl kaum selber hinbekommen...
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 12:57:59
      Beitrag Nr. 13 ()
      Ist eigentlich jemand zu Hause? Ich schreibe dann jetzt zum vierten Male, daß man den islamischen Randalieren entschlossen entgegentreten muß, daß der "Westen" nicht schuld ist, sondern "schuldhaft zögert", geeignete Maßnahmen zu ergreifen, z.B. in Berlin ans Mikro zu treten und zu sagen daß in Deutschland der Schutz von körperlicher Unversehrtheit, Leben und Eigentum immer noch wichtiger ist als der Schutz eines Propheten.

      Wenn man das nicht tut, macht man sich (und hier bin ich der Meinung "bewußt") zum Komplizen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 13:02:24
      Beitrag Nr. 14 ()
      [posting]20.095.931 von Sealion am 08.02.06 12:25:23[/posting]Guckst du Geschichtsbuch.

      Unter Marc Aurel begann die geordnete germanische Siedlung auf römischem Boden im großen Stil. Das gipfelte später in der Ansiedlung des kompletten Stammes der Goten. 378 n.Chr. gabs dann von eben jenen Goten erstmals eine aufs Maul, Kaiser Valens bezahlte die Toleranz gegenüber Zuwanderern mit dem Tod auf dem Schlachtfeld bei Adrianopolis.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 15:15:35
      Beitrag Nr. 15 ()
      [posting]20.096.536 von cajadeahorros am 08.02.06 13:02:24[/posting]Öhm...soweit zu deinem Verständnis von "römischem Boden".
      Sehr interessant.




      Der Boden war natürlich mitnichten römisch (ansonsten gäbe es nach dieser Theorie jede Menge DEUTSCHEN BODEN in Europa) und die Goten wurden nicht "angesiedelt", sondern waren mit diesem von ihnen eroberten Boden diplomatisch abgefunden und als Gegenleistung zur Grenzsicherung verpflichtet worden. Dazu muss man wissen, dass zu jenem Zeitpunkt die Iststärke der römischen Legionen nur noch 1.000 Mann betrug (die ursprüngliche Sollstärke betrug 6.000 Mann), nur noch ein verschwindet geringer Teil echter römischer Bürger in der Legion diente und somit das Hauptheer aus Söldnern und Hilfstruppen bestand, die an Disziplin und Kampfkraft sich mit früheren Legionen nicht im mindesten messen konnten, man war also zu politischen Kompromissen gezwngen.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 21:18:18
      Beitrag Nr. 16 ()
      Was ist am Begriff "römischer Boden" falsch? Für das entsprechende Gebiet behielt sich das damals noch aus Rom gesteuerte Imperium nun einmal das Recht zur Steuererhebung und zum Erlaß und Vollzug von Gesetzen vor. Griechen/Thraker waren unterworfen und Bulgaren noch nicht angekommen.

      Unter www.konservativ.de/mkg/rom.htm finde ich gerade einen kurzen Abriss zum Thema. Mir bleibt auch nichts erspart kann ich angesichts der Quelle nur sagen, aber unrichtig ist er deswegen nicht.
      Avatar
      schrieb am 08.02.06 22:11:07
      Beitrag Nr. 17 ()
      Zurück zum Thema. Wie immer muß man in ausländische Presseerzeugnisse blicken, um einen besseren Überblick zu bekommen. Auch in der westlichen, christlichen Welt erhob sich die Hand der Gläubigen schon gegen Spötter wider den Herrn. Die österreichische Zeitung faßt konfessionsübergreifend "Beleidigungen" von Göttern und Propheten sowie die Reaktion der Gläubigen zusammen:

      Haderer, Scorsese und Monty Python

      Als Martin Scorsese 1988 in seinem Film "Die letzte Versuchung Christi" Jesus als Mensch voller sexueller Begierde darstellte, fackelten katholische Fundamentalisten in Paris ein Kino ab. 13 Menschen wurden schwer verletzt. In Österreich verlief der Protest hingegen friedlich.

      "Das Leben des Jesus" des Karikaturisten Gerhard Haderer wurde von Kardinal Schönborn als "Spottschrift" kritisiert, aber Haderer wurde in Österreich nicht vor Gericht gestellt. In Griechenland wurde er in erster Instanz verurteilt, später freigesprochen.

      Eine Prozesswelle erlebte die britische Komikertruppe Monty Python wegen ihres Films "Das Leben des Brian" ebenso wie Pier Paolo Pasolini: Im Film "Teorema" fordert ein Engel zur Inzucht auf.

      Die Werbung erzürnte Christen mit Abwandlungen des "Letzten Abendmahls": Die Modemarke Otto Kern ließ in Deutschland auf Plakaten statt der Jünger barbusige Models rund um Jesus sitzen. Das Sujet musste zurückgezogen werden. In Frankreich erging es dem Modehaus Girbaud ähnlich. Auf dessen Plakaten waren zwölf weibliche Models, von denen eine Christus darstellte, und ein männlicher Apostel mit nacktem Rücken zu sehen. Die katholische Kirche klagte wegen Blasphemie und gewann.

      Ein Muslim erschoss 2004 in Amsterdam Theo van Gogh. Der Niederländer hatte in einem Film, der sich mit Gewalt gegen Frauen in islamischen Gesellschaften auseinander setzt, einen nackten Frauenrücken gezeigt, auf dem Suren des Koran und blutige Striemen zu sehen sind.

      Salman Rushdie ist wegen des Buchs "Die Satanischen Verse" bis heute in Lebensgefahr. 1998 distanzierte sich Irans Regierung vom Todesurteil durch Ayatollah Khomeini, aber fundamentalistische Kreise halten daran fest.

      Artikel vom 06.02.2006 |KURIER-Printausgabe |U. Botzenhart

      http://www.kurier.at/ausland/1270012.php


      Solange soetwas - wenn auch vereinzelt - im "Abendland" möglich ist, fehlt ein nicht unerheblicher Teil der Rechtfertigungsmöglichkeiten gegenüber muslimischen Mordbrennern.
      Avatar
      schrieb am 01.03.06 13:26:02
      Beitrag Nr. 18 ()
      Wie nicht anders zu erwarten kommt der erste Vorstoß in Richtung Mittelalter als meiner geliebten bayerischen Heimat (besten Dank an for4zim für den Hinweis auf diese Meldung):

      1. März 2006, 07:32 Uhr

      Stoiber fordert besseren Schutz religiöser Symbole
      Bayerns Ministerpräsident Edmund Stoiber hat einen besseren gesetzlichen Schutz religiöser Symbole gefordert. Sie seien in Deutschland zu offen Hohn und Spott ausgesetzt.

      Man müsse darüber "nachdenken, ob man den Paragrafen 166 des Strafgesetzbuchs nicht schärfer fassen sollte", sagte der CSU-Chef der "Passauer Neuen Presse". Dieser Paragraf regelt die Strafen für "Beschimpfung von Bekenntnissen, Religionsgesellschaften und Weltanschauungsvereinigungen".

      Es stelle sich doch die Frage, "ob wir nicht zu gleichgültig sind gegen Provokationen, mit denen die religiösen Gefühle verletzt werden. Wir nehmen einfach so hin, dass christliche Symbole Gegenstand von Spott und Hohn sind." In Deutschland sei "die Verletzung von religiösen Symbolen nur dann strafbar, wenn dadurch der öffentliche Friede gestört wird, also wenn es einen Aufruhr gibt".

      Zu den gewalttätigen Ausschreitungen wegen der Mohammed- Karikaturen sagte der CSU-Chef: "Jede Gewalt und Radikalisierung ist absolut inakzeptabel. Aber wir müssen uns bewusst machen, dass unsere großzügige Auslegung von persönlichen Rechten und Freiheiten in anderen Kulturkreisen missverstanden werden kann. Da ist vielleicht mehr Zurückhaltung angebracht."

      © Financial Times Deutschland
      Avatar
      schrieb am 01.03.06 16:04:31
      Beitrag Nr. 19 ()
      besser wäre,
      den paragrafen 166 ganz abzuschaffen.
      Avatar
      schrieb am 01.03.06 17:33:58
      Beitrag Nr. 20 ()
      cajadeahorros, Zustimmung in allen Punkten.

      Mich macht besorgt, daß noch nicht in der gesamten Gesellschaft Einigkeit auch nur in der Problembeschreibung existiert. Danach käme dann erst die zweite Mammutarbeit - etwas dagegen zu tun, die eigene Kultur zu definieren, sie als Modell vorzuleben, die Einwanderer darauf zu verpflichten, die Folgen der Demographie abzufedern. Alles im Prinzip machbar, praktisch aber inkompatibel mit einer konsensorientierten Demokratie. Und ja, die Römer hatten teilweise sehr ähnliche Probleme. Allerdings haben wir ihnen die Marktwirtschaft voraus. Die hatten am Ende vorwiegend Subsistenzwirtschaft und Berufsgebote mit extrem hohen Steuern auf Kleinunternehmer und Handwerker.
      Avatar
      schrieb am 02.03.06 10:13:53
      Beitrag Nr. 21 ()
      Was auch kommen mag. In einer Demokratie ist ausschließlich der Wähler für alles verantwortlich! Der Wähler hat gewählt, wenn es schief läuft, muss der Wähler zahlen.

      Schließlich hat der Wähler, als oberster Souverän, jene Politiker gewählt, deren Wirken jetzt so viele beklagen.

      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.03.06 10:26:31
      Beitrag Nr. 22 ()
      [posting]20.458.890 von trixos am 02.03.06 10:13:53[/posting]Das haben sich die katholischen Zentrumswähler auch gedacht, bis ihre Oberen dann den angeblich antiklerikalen "Führer" mitinstalliert haben.
      Avatar
      schrieb am 02.03.06 10:40:11
      Beitrag Nr. 23 ()
      21 #

      das stimmt so natürlich nicht !

      der wähler ist nicht dafür verantwortlich in wie weit die von ihm gewählten volksvertreter in der lage sind die aufgaben zu lösen, die einer gesamtgesellschaftlichen zukunftsorientiereten politik und administration dienlich sind.

      der wähler kann nichts für unfähigkeit oder feigheit der politiker, er muß das ergebnis ausbaden, erleiden oder wenns gut läuft kann er es genießen.

      for4zim hat recht.

      die probleme intergration, terror, meinungsfreiheit, paralellkulturen, islam, ausländerkriminaltät brennen sich seit jahr und tag ihren weg durch die mediale landschaft und durch die gehirne der bürger.

      die ganze situation schreit nach einer lösung, nach einem möglichst allgemeingültigen statement der staatführung wie man sich diesen problemen stellen will, das ist nötig um überhaupt zielgerichtet planen und handeln zu können.

      dafür, das nichts geschieht kann der wähler nichts.

      versprochen wird von allen das etwas geschieht.

      ich meine die merkel-regierung ist seit fast 100 tagen seltsam inaktiv, verwaltet fast 1 : 1 das was rot-grün geschaffen hat, verzichtet weitestgehend auf irgendwelche veränderungen und eigenes profil.

      okay der stil ist anders - das ist ja auch schon mal was.

      vielleicht brüten die ja über die schwierigen themen der zeit und überraschen uns mit etwas großem, richtungsweisendem ?

      :rolleyes::rolleyes::rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 02.03.06 11:15:06
      Beitrag Nr. 24 ()
      Spätestens seit Deutschland unter Führung eines grünen Pazifisten den Angriffskrieg gegen Jugoslawien unterstützt hat sollte doch auch der letzte bemerkt haben, daß mit einem Kreuzchen neben irgendeinem bunten Logo die Politik NICHT bestimmt wird.
      Avatar
      schrieb am 02.03.06 11:47:26
      Beitrag Nr. 25 ()
      "ich meine die merkel-regierung ist seit fast 100 tagen seltsam inaktiv, verwaltet fast 1 : 1 das was rot-grün geschaffen hat, verzichtet weitestgehend auf irgendwelche veränderungen und eigenes profil."

      Das sollte selbstverständlich sein, wenn einer der Koalitionspartner bereits die Vorgängerregierung führte...:)

      Was soll den Frau Merkel machen? Putschen? Minderheitsregierung? Es läuft doch genau das, was vorher gesagt wurde: die großen Koalitionspartner müssen immer wieder den größten gmeinsamen Nenner finden. Und außerhalb dessen können sie nichts machen.

      Immerhin liegt in der Bilanz folgendes: international eine atmosphärische Verbesserung, weil sich hier keiner mehr großsprecherisch auf Kosten der Außenpolitik für kurzzeitige Wahlerfolge profilieren muß. Seriösere Haushaltsplanung, bei der ein Spielraum für schlechte Überraschungen bleibt. Aufgabe einiger sinnloser Prestigeprojekte im Bereich von Hartz I-III, allerdings wäre hier mehr besser - aber die SPD will natürlich nicht gleich zugeben, daß das alles falsch war. Rentenalter 67 - sehr gut! Kürzungen bei Hartz IV - sehr gut!

      Wo es hapert: fehlende Steuerreform - wie auch, war ja Wahlkampfziel der SPD, das zu verhindern. Gesundheitsreform: sowohl CSU (Seehofer) als auch SPD (Schmidt) blokieren hier jede Reform hin zu einem leistungsfähigen (natürlich aber auch weniegr umverteilenden) System. Man muß eigentlich froh sein, wenn hier keine Reform kommt, denn alles besser als die Lauterbach-inspirierten Umverteilungsorgien in bester 70er-Jahre-Retromode.

      Erfolgreich ist die Koalition aber auch da, wo sie eigentlich gar nichts zu kann: Optimismus: die Deutschen konsumieren mehr, investieren mehr. Das ist zum Teil einfach eine Zyklussache, zum Teil vom Ausland angestoßen, aber auch einfach so, daß die Leute das Gefühl haben, daß etwas besser wird, auch, weil die Regierung als seriöser empfunden wird. Das setzt sich ganz konkret in Wirtschaftswachstum um, das erstmals seit Jahren den Prognosen wieder etwas voraus läuft, und in mehr Arbeitsplätze, so daß die Zahlen aus Nürnberg inzwischen etwas unter den älteren Schätzungen bleiben und ein zaghafter Trend zu saisonal bereinigt sinkenden Arbeitslosenzahlen auszumachen ist.

      Das alles bleibt weit unter den Möglichkeiten, wäre eine echte Reformregierung an der Arbeit. Aber woher soll die kommen, wenn die Wähler so etwas immer abwürgen? Die jetzige große Koalition ist meines Erachtens das beste, was mit dieser Wählerschaft an Regierung geht. Wobei Merkel glücklicherweise gezeigt hat, wie massiv sie bis hin zu den CDU-Anhängern unterschätzt worden ist.

      Wenn die erste Jahresbilanz kommt, lohnt sich übrigens, mal die Schlagzeilen aus Herbst 1998 bis Herbst 1999 daneben zu legen und zu vergleichen, wieviele Ministerskandale und -rücktritte es in der Zeit bei der Regierung Schröder gegeben hatte. Auch das sagt etwas zum atmosphärischen Unterschied aus.
      Avatar
      schrieb am 02.03.06 12:18:24
      Beitrag Nr. 26 ()
      25 #

      mein reden der unterschied ist eben - atmosphärisch !

      das ist auch schon mal was unbestritten.

      das die regierung merkel in den 100 tage ein paar kleinigkeiten verändert hat, okay, das hätte die alte in 100 tagen auch noch hinbekommen.

      vielleicht finde ich diese grabesstille auch nur deahalb seltsam weil es die erste große koalition ist die ich bewußt mitbekomme - vielleicht ist das alles normal so.

      warten wir also weiter ab was noch so kommt - wenn was kommt.
      Avatar
      schrieb am 02.03.06 17:41:12
      Beitrag Nr. 27 ()
      Bin zwei Wochen off, benehmt euch in meinen Threads.

      Avatar
      schrieb am 20.04.06 22:10:52
      Beitrag Nr. 28 ()
      Eigentlich wollte ich jetzt ein wenig über unsere Legehenne der Nation herziehen (mit samt ihrem mehr oder weniger geerbten Versorgunsposten in Berlin), die gerade mit den Vertretern der christlichen Kirche an den "Werten" für die Kindererziehung bastelt (ich erinnere mich immer wieder "gerne" daran, wie ich mich immer eine Stunde um die Kirche herumgedrückt habe, bevor ich dem Pfarrer dann brav gebeichtet habe, daß ich die Pornoheftchen meines Bruders durchgeblättert habe), aber lassen wir das, Kinder werde ich dem Kanzler nicht schenken und die 30 Jahre, die ich es vielleicht noch mache, kann ich Weltjugendtage, stundenlange Papst-Reportagen und Glockengeläut auch noch ertragen. Abtreiben und verhüten wird meine Geliebt in absehbarer Zeit auch nicht mehr müssen, sollen sie's wieder verbieten, sollen die Mädels doch "sexy-schwanger" (BILD) sein bis auch der letzte Baum in Deutschland durch einen Wohnblock ersetzt wurde.

      Dank des Hinweises von User "887766" gingen aber dann heute doch noch die Alarmglocken an: Der Fall betrifft mich und könnte mir meinen gesundheitsreformistisch vielleicht doch nicht mehr so langen Lebensabend vermiesen. Denn wie nicht anders zu erwarten, startet die Kirche im Fahrwasser der "Toleranz gegenüber dem Islam" den Angriff auf allerlei Teufelswerk, z.B. die Theater.

      Was war geschehen? Katharina Wagner hat als vierte Regiearbeit Puccinis "Il Trittico" an der DO Berlin übernommen. Einer der 3 Teile des Stückes, "Suor Angelica", wurde zum Stein des Anstoßes für den den Landesbischof.

      Kurz zur guten, frommen Handlung: Eine Frau (Sünderin) empfing in widerwärtiger Weise (außerehelich) eine Leibesfrucht, mußte das Kind der Großmutter überlassen, auf ihr Erbe verzichten und büßte ihre eklige Verfehlung fürderhin (völlig zu Recht vermutlich in den Augen des Bischofs) mit lebenslangem "weggesperrt" sein im Kloster. Als sie nach Jahren zufällig erfährt, daß ihr Kind längst tot ist, vergiftet sie sich. Dummerweise ist aber Selbstmord ja auch mit ewigen Qualen im Fegefeuer verbunden, also fleht sie reumütig auf dem Sterbebett zur Gottesmutter um Vergebung. Und siehe da, die hl. Maria drückt ein Auge zu und nimmt die Nonne Angelica mit ins himmlische Reich. Vorhang.

      Zitieren wir die Fachpresse: "(...) denn dieses Erlösungsdrama im Klostermilieu stellt heutige Regisseuer vor Vermittlungsprobleme. Die Verantwortlichen der Dt. Oper entschieden sich für die Vorwärtsverteidigung, d.h. für einen entschlossenen Umgang mit dem immanenten Kitsch. Da gibt es Rauschgoldengel und einen leibhaftigen Jesus mit blinkendem Herzen (Anmerkung meinerseits: Der Jesus mit Herz ist u.a. in den diversen Andenkenläden um den Vatikan erhältlich), der die Selbstmörderin schließlich zur Heiligen erhebt. (...) Das Hauptinteresse des Zuschauers wird auf das Klosterleben selbst gelenkt, mit seinen grotesken Ritualen, die von der Regie mit der gebotenen ironischen Distanz vorgeführt werden. Man muß schmunzeln, wenn die Nonnen (...) vor der heiligen Maria Schlange stehen, bis die sich, genervt von soviel Anbetung, schließlich eine Zigarettenpause gönnt. Eine charmante Hommage an Hans Neuenfels. (...) Zwei veritable Gesellenstücke auf gesichertem handwerklichem Niveau und ein spannender Ausblick auf - hoffentlich - kommende Meisterschaft: Das ist keine schlechte Bilanz dieses Theaterabends." (Ekkehard Pluta, Opernwelt)

      Was wird dann in den Augen der Kirche daraus:

      Wolfgang Huber, der Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland, gegen rauchende Madonna
      Der EKD-Ratsvorsitzende, Wolfgang Huber (Berlin), hat die Inszenierung der Puccini-Oper "Il Trittico" an der Deutschen Oper Berlin kritisiert. Dort würden religiöse Gefühle des Christentums penetrant und überheblich dargestellt. Eine Madonna, die zunächst als Statue dasteht, stecke sich plötzlich "eine Fluppe ins Gesicht", sagte Huber der Berliner Morgenpost. wörtlich. "Und diese ewige Rosenkranz-Beterei der Nonnen, ihre Freiübungen auf dem Bett, berühren für Christen die Grenze der religiösen Gefühle." Die Opernaufführung, deren Premiere Buhrufe erntete, wurde inszeniert von Katharina Wagner, einer Urenkelin Richard Wagners.
      http://www.kath.net/detail.php?id=13409



      O.k. Hubi, nichts regt mich mehr auf als moderne Regie, die mit furchtbar spaßigen Einfällen meist jegliche Wirkung des dargestellten Stücks in Leere laufen läßt, irgendwelche Nebensächlichkeiten breitwalzt, während den ruhigen Stellen einer Oper lärmende Aktion verordnet und weder von der Partitur noch vom Libretto irgendeine Ahnung hat. Aber egal: Hier gilts der Kunst. Deine religiösen Gefühle kannst du dir mit den Gefühlen deiner Mullah-Kumpels dorthin stecken, wo es am schönesten ist (und zwar quer). Ich kann nichts dafür, daß immer noch mehr Leute ins Theater gehen als in die Kirche, ich habe Verständnis dafür, daß du aus deiner Sicht die Theater lieber heute als morgen schließen würdest, aber wie wäre es, wenn du dich erst einmal um den Unterhaltunswert eines Gottesdienstes kümmern würdest (können uns diese Worte auch heute noch etwas sagern bla bla bla) anstatt hier ungefragt deine (willig in allen Zeitungen verbreitete) Meinung kundzutun? Danke!
      Avatar
      schrieb am 21.04.06 10:51:14
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.263.670 von cajadeahorros am 20.04.06 22:10:52Tschuldigung Hubi, ich sehe gerade, du hast ja bereits in diese Richtung gedacht:

      Evangelische Kirche entdeckt das Show-Geschäft
      Freie Gemeinden füllen mit Gottesdiensten nach amerikanischem Vorbild die Bänke. Jetzt macht es die Gedächtniskirche nach

      Von Claudia Keller

      Die Freikirchen machen vor, wie man die Berliner in die Kirchen lockt: mit emotionsgeladenen Gottesdiensten, mit klaren Handlungsanweisungen für ein frommes Leben und Predigten, die den einzelnen mit seinen alltäglichen Problemen ansprechen Von diesem Trend zum Gefühlig-Frommen will nun auch die evangelische Landeskirche profitieren und wird selbst ein bisschen zur Freikirche. Sie hat für ein Jahr den Prediger Ulrich Parzany von der freikirchlichen Bewegung „Pro Christ“ an die Gedächtniskirche geholt, auf dass er dort „Gottesdienste als Entdeckungsreisen“ zelebriert. „Die Zeit ist reif für einen Wandel“, sagt Landesbischof Wolfgang Huber.

      (...)
      http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/19.04.2006/2478506.asp
      Avatar
      schrieb am 21.04.06 11:17:40
      Beitrag Nr. 30 ()
      was ist dagegen zu sagen, wenn im freien spiel der kräfte, die kirchen offensiv ihren glauben vertreten? warum soll sie im allgemeinen relativismus in der ecke hocken bleiben und kuschen, wenn auch noch der hundertausendste nachwuchskabarettist papstwitze reißt? huber fordert ja nicht zu opernbesetzungen auf, also sollte doch der pluralistische bürger diese dinge hinnehmen können.

      zum kampf der kultur müsste man auch welche haben, um die man kämpfen könnte. wer mit dem jahr 1000 nur "haarsträubenden quatsch der in klöstern verzapft wurde" verbindet, hat sicher keine, auch wenn er es ständig von sich behauptet, weil einen chardonnay von einem amselfelder unterscheiden kann.
      Avatar
      schrieb am 21.04.06 11:33:27
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.268.603 von Heizkessel am 21.04.06 11:17:40Im multikulturellen Frontstaat Holland wurde bereits eine Oper abgesetzt, aus Rücksicht auf religiöse Gefühle.

      Ich kenne mich sehr gut aus in der Geschichte, daher mein Pessimismus.
      Avatar
      schrieb am 21.04.06 11:52:19
      Beitrag Nr. 32 ()
      Ich hatte eigentlich gedacht, dass die Aufklärung bleibende Spuren in Europa hinterlassen hat. Ich weiß echt nicht was christliche Werte sind, aber wie Frau Leyen meint ist es ja Verlässlichkeit und Ehrlichkeit, da sind die Türken und Araber also alles Lügner. Die Juden natürlich auch. Und ich als Atheist im Besonderen. Danke. Der Kampf der kulturlos Intoleranten ist also eröffnet.

      PS: Was will man von dieser Frau auch erwarten, bei der schweren Kindheit.
      Avatar
      schrieb am 21.04.06 12:39:26
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.269.140 von inhalator am 21.04.06 11:52:19Sie hat Spuren hinterlassen, die werden aber gerade unter dem Johlen des Pöbels ausradiert.

      In 30 Jahren sitzen die Staatssklaven debil vor der Glotze, warten("an die Scholle gebunden", Anwesenheitspflicht heißt es heute) auf ihren 1-Euro-Gelegenheitsjob und die einzige Abwechslung ist der Kirchgang/Moscheebesuch. Der monopolisierte Reichtum wird friedlich weitervererbt und der einzige Weg zu Bildung ist der Dienst in der Armee oder der Eintritt ins Kloster.

      Aber dann bin ich zum Glück hoffentlich schon tot, wie gesagt.
      Avatar
      schrieb am 21.04.06 13:06:14
      Beitrag Nr. 34 ()
      kannst du mir mal eben erklären, was du unter aufklärung verstehst?
      dieses schlagwort fällt so häufig in letzter zeit.
      Avatar
      schrieb am 21.04.06 13:51:46
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.270.297 von Heizkessel am 21.04.06 13:06:14Lieber Heizkessel, mußte folgenden Satz aus Wikipedia kopieren (Siehe dort unter "Aufklärung"):

      "Unter Aufklärung im allgemeinen Sinne versteht man einen gesellschaftlichen Emanzipationsprozess, dessen Ziel es ist, traditionelle, auf Frömmigkeit beruhende, autoritäre Geisteshaltungen kritisch zu hinterfragen, um einer ernüchterten Kultur der Vernunft Vorschub zu leisten. Der aufgeklärte Mensch soll nicht mehr den Vorgaben der Obrigkeiten oder von Mode und Zeitgeist vertrauen, sondern nach der Definition von Immanuel Kant aus „seiner selbst verschuldeten Unmündigkeit“ (mit der die häufig der Faulheit geschuldete Unfähigkeit gemeint ist, sich ohne Hilfe eines anderen seines Verstandes zu bedienen) ausgehen und sein Leben selbstbestimmt in die Hand nehmen."

      Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
      Avatar
      schrieb am 21.04.06 14:32:46
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.270.875 von inhalator am 21.04.06 13:51:46Aufklärung heißt mehr wissen, weniger glauben. Dieser Prozeß wird heute nach und nach umgekehrt, Wissen für wenige (Elite-Uni), Glauben für alle ("Bündnis für Erziehung" mit den Kirchen).
      Avatar
      schrieb am 28.04.06 09:41:40
      Beitrag Nr. 37 ()
      Bayern ist im Kulturkampf wie immer vorne dabei:

      Kein Kompromiss mit MTV
      Erzbistum München geht weiter gegen „Popetown“ vor

      MÜNCHEN (dpa) — Trotz eines Kompromissangebots des Senders MTV will das Erzbistum München und Freising weiter rechtlich gegen die Kirchensatire „Popetown“ vorgehen, und deren Ausstrahlung verhindern.

      Das Erzbischöfliche Ordinariat bezeichnete das Angebot von MTV als „perfide“ und warf dem Sender vor, den Protest gegen die Trickfilmserie „Popetown“ auch noch vermarkten zu wollen. Der Sender hatte erklärt, nur eine Folge der Serie um einen „durchgeknallten Papst“ auszustrahlen und dann mit Kritikern über eine Fortsetzung zu diskutieren.

      In der Sendung, so das Ordinariat, werde das Kreuz als zentrales Symbol des christlichen Glaubens als „Instrument des Klamauks“ herabgewürdigt. Schon die Werbung für die Serie, die einen lachenden Jesus nach der Kreuzigung beim Fernsehen zeigt, habe zentrale Glaubensinhalte des Christentums „in gröbster Weise verunglimpft“. Der CSU-Landtagsfraktionschef Joachim Herrmann hatte deswegen bereits Anzeige gegen den Musiksender erstattet. Bei MTV dagegen ist man zuversichtlich, dass die Zuschauer positiv reagieren.

      Ministerpräsident Edmund Stoiber plant indes ein Treffen mit Vertretern von katholischer und evangelischer Kirche, der jüdischen Gemeinden und muslimischer Organisationen zum Thema Schutz religiöser Gefühle. Das Gespräch soll in den nächsten Wochen stattfinden, ein konkreter Termin steht noch nicht fest.
      28.4.2006 0:00 MEZ
      http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=490576&kat=27
      Avatar
      schrieb am 29.04.06 11:32:35
      Beitrag Nr. 38 ()
      # 28

      Wer geht denn heute noch ins Theater? Das ist doch ein Relikt aus längst vergangen Zeiten und eine Randgruppenveranstaltung die den Steuerzahler Milliarden kostet. Sollte abgeschafft werden oder privat finanziert werden. Aus den Theatern könnte man Shopping-Malls machen, damit wäre allen gedient.
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 22:03:59
      Beitrag Nr. 39 ()
      Hallelujah! Während man die bekannten Sachbücher der Journalisten Lincoln, Baigent und Leigh noch ignoriert hat (deren Kenntnis - nebenbei bemerkt - die Lektüre des Sakrileg zu einer 100%ig vorhersehbaren und langweiligen Angelegenheit machte, ein Hoch auf die Gerichte) und während man gegen das kirchenfreundliche Illuminati nichts einzuwenden hatte (oder traute man sich damals, vor dem scheinbar herbeigesehnten "Karrikaturstreit" noch nicht so recht?) bekommt Dan Browns Roman und Film die volle Breitseite empörter Kirchenfürsten zu spüren:

      ***********

      Kurz vor dem deutschen Kinostart von „Sakrileg“ hat der Vatikan den Hype um den umstrittenen Film mit scharfen Worten angegriffen.

      Die Popularität des Themas von „Sakrileg – The Da Vinci Code", das sich als Buch weltweit 40 Millionen Mal verkaufte, zeuge von der Ignoranz von Millionen Menschen, teilte Kardinal Paul Poupard am Montag in einem Radio-Interview mit.

      Zudem zeige das Interesse „das lüsterne Vergnügen der Medien, Produkte zu fördern, die nichts mit der Wahrheit zu tun haben", sagte der Präsident des päpstlichen Kultur-Rates weiter. Viele Zuschauer hielten diesen „Quatsch“ für bare Münze. Der Bestseller von Dan Brown hatte mit der zu Grunde liegenden Theorie, dass Jesus mit Maria Magdalena ein Kind gezeugt habe, weltweit Christen empört. (...)
      (jk / dpa)

      http://focus.msn.de/bildung/buecher/sakrileg_nid_29010.html

      ****************

      Das ist schon Pech. Da verblödet man über Jahrhunderte das Volk, liest ihm Sonntag für Sonntag die gleichen erfundenen Legenden um Jesus von Nazareth oder von Bethlehem vor, dem einzige Mann auf Erden mit zwei unterschiedlichen, als "Gottes Wort" geheiligten Stammbäumen, die von einem anderen "Wort Gottes" als sinnlos wieder aufgehoben werden (kleine Frage für den Biologielehrer: Welches Problem ergibt sich aus der Jungfrauengeburt für Jesus?) und dann GLAUBT der Pöbel doch tatsächlich auch irgendwelche anderen, nicht aus Rom legitimierten Wunderberichte. DAS geht nun wirklich nicht, da muß man doch EMPÖRT sein.
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 11:23:20
      Beitrag Nr. 40 ()
      Auch in Italien versteckt man sich gerne hinter dem Banner des Islam, wenn in kleinen Schritten der Marsch ins Mittelalter angetreten wird.

      Irgendwann in den letzten 150 Jahren hatte sich einmal die Erkenntnis durchgesetzt, daß Frauen und Männer im Prinzip mit gleichen Rechten ausgestattet werden sollten, weil es für eine Ungleichbehandlung einfach keinen vernünftigen Grund gibt. Irgendwann setzte sich auch die Erkenntnis durch, daß man sich sogar quasi unbekleidet zusammen an öffentlichen Orten wie Stränden oder Saunen aufhalten kann, ohne daß Gott Blitze schleudert und ohne daß dies sofort zu Mord, Totschlag und sexuellen Ausschweifungen führt.

      Aber in der postmodernen "Neuzeit" muß dies dringend wieder abgeschafft werden. Nachdem schon deutsche Schwimmbäder regelmäßig zur Durchführung des "muslimischen Frauenschwimmens" gesperrt werden (und man FKK auch an der Ostsee wieder in einige wenige Reservate verdrängt) weitet man die Geschlechtertrennung jetzt erstmals auch wieder auf den freien Himmel aus. Künftig werden auch am Strand von Riccione Männer wieder durch Sichtblenden davor geschützt, von unbekleideten, unzüchtigen Frauen zur Sünde verführt zu werden.

      http://jetzt.sueddeutsche.de/texte/anzeigen/329822
      Avatar
      schrieb am 14.08.06 15:42:35
      Beitrag Nr. 41 ()
      wozu die aufregung?
      wer lesen kann, soll spenglers untergang des abendlandes zur hand nehmen, dann weiß er, was ihn erwartet.
      Avatar
      schrieb am 25.08.06 11:27:22
      Beitrag Nr. 42 ()
      Ein kleiner Lichtblick aus Schleswig-Holstein (aber mal sehen, ob es nicht nur bei der Absicht bleibt wie auch in BW):

      http://www.kn-online.de/news/regional/kiel.htm/1929119

      Verbot für Kopftuch und Kreuz

      Kiel – Im Tauziehen um das neue Schulgesetz ist zumindest ein Knackpunkt vom Tisch. Nach den Worten von Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave soll Lehrern das Tragen religiöser Symbole generell untersagt werden – ein Kopftuch im Unterricht ist damit zukünftig ebenso verboten wie ein Kreuz.
      Der Konflikt ums Kopftuch schwelte seit Monaten in der großen Koalition. Während sich die SPD bereits früh dafür ausgesprochen hatte, die Lehrkräfte zu religiöser und weltanschaulicher Neutralität zu verpflichten, hatte die CDU ein reines Kopftuch-Verbot gefordert. Eine Gleichstellung des christlichen Kreuzes mit dem Kopftuch sei mit der Union nicht zu machen, hatte CDU-Fraktionschef Johann Wadephul noch im März erklärt.
      Zur Einigung zwischen den Koalitionspartnern hat nach den Worten von Bildungsministerin Ute Erdsiek-Rave nun auch ein Urteil aus Baden-Württemberg beigetragen. Dort kam das Verwaltungsgericht zu dem Schluss, dass ein Verbot für alle Symbole gelten müsse. Die Ministerin wies darauf hin, dass sich die geplante Regelung nicht auf den Religionsunterricht beziehen werde.
      (...)
      Avatar
      schrieb am 28.08.06 11:14:33
      Beitrag Nr. 43 ()
      Heimlich, still und leise wird die Wissenschaft auf religiöse Linie gebracht:

      Vermutlich keine staatlichen Stipendien mehr für den Studiengang "Evolutionsbiologie" in den USA
      http://www.heise.de/newsticker/meldung/77270 (auch SZ vom 26./27. Aug.)

      Institut für Sexualwissenschaft in Frankfurt wird geschlossen
      http://www.main-spitze.de/region/objekt.php3?artikel_id=2499…
      Avatar
      schrieb am 28.08.06 11:46:42
      Beitrag Nr. 44 ()
      der Papst und das intelligente design - hier wächst zusammen, was zusammengehört. :D


      Pope prepares to embrace theory of intelligent design

      John Hooper in Rome
      Monday August 28, 2006
      The Guardian


      Philosophers, scientists and other intellectuals close to Pope Benedict will gather at his summer palace outside Rome this week for intensive discussions that could herald a fundamental shift in the Vatican's view of evolution.
      There have been growing signs the Pope is considering aligning his church more closely with the theory of "intelligent design" taught in some US states. Advocates of the theory argue that some features of the universe and nature are so complex that they must have been designed by a higher intelligence. Critics say it is a disguise for creationism.

      A prominent anti-evolutionist and Roman Catholic scientist, Dominique Tassot, told the US National Catholic Reporter that this week's meeting was "to give a broader extension to the debate. Even if [the Pope] knows where he wants to go, and I believe he does, it will take time. Most Catholic intellectuals today are convinced that evolution is obviously true because most scientists say so." In 1996, in what was seen as a capitulation to scientific orthodoxy, John Paul II said Darwin's theories were "more than a hypothesis".
      Last week, at a conference in Rimini, Cardinal Christoph Schönborn of Austria revealed that evolution and creation had been chosen as the subjects for this year's meeting of the Pope's Schülerkreis - a group consisting mainly of his former doctoral students that has been gathering annually since the late 1970s. Apart from Cardinal Schönborn, participants at the closed-door meeting will include the president of the Austrian Academy of Sciences, Peter Schuster; the conservative ethical philosopher Robert Spaemann; and Paul Elbrich, professor of philosophy at Munich University.

      Last December, a US court sparked controversy when it ruled that intelligent design should not be taught alongside evolution theory. Cardinal Schönborn said: "The debate of recent months has undoubtedly motivated the Holy Father's choice." But he added that in the 1960s the then Joseph Ratzinger had "underlined emphatically the need to return to the topic of creation".

      The Pope also raised the issue in the inaugural sermon of his pontificate, saying: "We are not the accidental product, without meaning, of evolution."

      A few months later, Cardinal Schönborn, who is regarded as being close to Benedict, wrote an article for the New York Times backing moves to teach ID. He was attacked by Father George Coyne, director of the Vatican Observatory. On August 19, Fr Coyne was replaced without explanation. Vatican sources said the Pope's former astronomer, who has cancer, had asked to be replaced.

      http://www.guardian.co.uk/religion/Story/0,,1859760,00.html
      Avatar
      schrieb am 28.08.06 11:56:53
      Beitrag Nr. 45 ()
      Der Guardian...da spielt ja die BILD Zeitung noch in einer höheren Liga. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 28.08.06 21:54:13
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.647.920 von nachtschatten am 28.08.06 11:46:42Der Papst hat doch gerade andere Sorgen, erstens kommt diese komische Lutheranerin Merkel zu Besuch, zweitens stattet er gerade einer Art Photographie des Herrn einen Besuch ab.

      http://www.kath.net/detail.php?id=14543 (erschien auch in der zweitgrößten Zeitung des weißen Mannes, der WELT)
      Avatar
      schrieb am 29.08.06 01:23:49
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.659.200 von cajadeahorros am 28.08.06 21:54:13Im Turiner Dom gibt es noch eine bessere "Fotografie des Herrn", die soviel Unerwünschtes erzählen kann, daß sie vor einigen Jahren mit einem Brandanschlag auf die Kathedrale vernichtet werden sollte, nachdem der Betrugsversuch mit der Datierung ins Mittelalter aufgeflogen ist. Hat zum Glück nicht geklappt
      Avatar
      schrieb am 11.09.06 15:00:32
      Beitrag Nr. 48 ()
      Seine Heiligkeit ist zu Besuch in Bayern und redet Klartext zum Thema: Wichtig ist das Evangelium, das Soziale ist nebensächlich, Gott steht über allen Dingen und Toleraaaaanz gegenüber den Gläubigen ALLER Konfessionen ist Bürgerpflicht:

      Das Evangelium lädt uns ein, wieder zu erkennen, daß es bei uns ein Defizit in unserer Wahrnehmungsfähigkeit gibt – einen Mangel, den wir zunächst gar nicht als solchen spüren, weil ja alles andere sich durch seine Dringlichkeit und Einsichtigkeit empfiehlt; weil ja scheinbar alles normal weitergeht, auch wenn wir keine Ohren und Augen mehr für Gott haben und ohne ihn leben. Aber geht es wirklich einfach so weiter, wenn Gott in unserem Leben, in unserer Welt ausfällt? Bevor wir da weiterfragen, möchte ich ein wenig aus meinen Erfahrungen in der Begegnung mit den Bischöfen der Welt erzählen. Die katholische Kirche in Deutschland ist großartig durch ihre sozialen Aktivitäten, durch ihre Bereitschaft zu helfen, wo immer es not tut. Immer wieder erzählen mir die Bischöfe, zuletzt aus Afrika, bei ihren Ad-Limina-Besuchen dankbar von der Großherzigkeit der deutschen Katholiken und beauftragen mich, diesen Dank weiterzugeben. Auch die Bischöfe aus den baltischen Ländern, die zuletzt da waren, haben mir berichtet, wie großartig ihnen deutsche Katholiken beim Wiederaufbau ihrer durch Jahrzehnte kommunistischer Herrschaft schlimm zerstörten Kirchen halfen. Dann und wann sagt aber ein afrikanischer Bischof: „Wenn ich in Deutschland soziale Projekte vorlege, finde ich sofort offene Türen. Aber wenn ich mit einem Evangelisierungsprojekt komme, stoße ich eher auf Zurückhaltung.“ Offenbar herrscht da doch bei manchen die Meinung, die sozialen Projekte müsse man mit höchster Dringlichkeit voranbringen; die Dinge mit Gott oder gar mit dem katholischen Glauben, die seien doch eher partikulär und nicht gar so wichtig. Und doch ist es gerade die Erfahrung dieser Bischöfe, daß die Evangelisierung vorausgehen muß; daß der Gott Jesu Christi bekannt, geglaubt, geliebt werden, die Herzen umkehren muß, damit auch die sozialen Dinge vorangehen; damit Versöhnung werde; damit zum Beispiel Aids wirklich von den tiefen Ursachen her bekämpft und die Kranken mit der nötigen Zuwendung und Liebe gepflegt werden können. (Das ist der typische religiöser Zynismus, wichtig ist die liebevolle Pflege der Kranken, nicht das Heilen oder die Prophylaxe) Das Soziale und das Evangelium sind nicht zu trennen. Wo wir den Menschen nur Kenntnisse bringen, Fertigkeiten, technisches Können und Gerät, bringen wir zu wenig. Dann treten die Techniken der Gewalt ganz schnell in den Vordergrund und die Fähigkeit zum Zerstören, zum Töten wird zur obersten Fähigkeit, um Macht zu erlangen, die dann irgendwann einmal das Recht bringen soll und es doch nicht bringen kann: Man geht so nur immer weiter fort von der Versöhnung, vom gemeinsamen Einsatz für Gerechtigkeit und Liebe. Die Maßstäbe, nach denen Technik in den Dienst des Rechts und der Liebe tritt, gehen verloren, aber auf diese Maßstäbe kommt alles an: Maßstäbe, die nicht nur Theorien sind, sondern das Herz erleuchten und so den Verstand und das Tun auf den rechten Weg bringen.

      Die Völker Afrikas und Asiens bewundern zwar unsere technischen Leistungen und unsere Wissenschaft, aber sie erschrecken zugleich vor einer Art von Vernünftigkeit, die Gott total aus dem Blickfeld des Menschen ausgrenzt und dies für die höchste Art von Vernunft ansieht, die man auch ihren Kulturen aufdrängen will. Nicht im christlichen Glauben sehen sie die eigentliche Bedrohung ihrer Identität, sondern in der Verachtung Gottes und in dem Zynismus, der die Verspottung des Heiligen als Freiheitsrecht ansieht und Nutzen für zukünftige Erfolge der Forschung zum letzten ethischen Maßstab erhebt. (zieht euch schon einmal warm an, ihr Galileos und Brunos dieser Welt) Liebe Freunde! Dieser Zynismus ist nicht die Art von Toleranz und kultureller Offenheit, auf die die Völker warten und die wir alle wünschen. Die Toleranz, die wir dringend brauchen, schließt die Ehrfurcht vor Gott ein – die Ehrfurcht vor dem, was anderen heilig ist. Diese Ehrfurcht vor dem Heiligen der anderen setzt voraus, daß wir selbst die Ehrfurcht vor Gott wieder lernen. Diese Ehrfurcht kann in der westlichen Welt nur dann regeneriert werden, wenn der Glaube an Gott wieder wächst, wenn Gott für uns und in uns wieder gegenwärtig wird.
      http://www.oecumene.radiovaticana.org/ted/Articolo.asp?c=945…
      Avatar
      schrieb am 18.09.06 13:42:42
      Beitrag Nr. 49 ()
      Schneller als erwartet zahlt sich die Wahl Ratzingers zum Papst aus:

      Bereits die Wahl des Polen Wojtyla zum "Stellvertreter Christi" hatte große politische Folgen und trug - neben einigen verschobenen Milliarden - in kaum zu unterschätzender Weise zur Destabilisierung des Ostblocks bei. Nun ist seit etwas über einem Jahr "Deutschland" Papst und schon bald zeigten sich erste Fortschritte für die Machtorganisation Vatikan. Menschen, die noch gestern über die überkommene Geschlechtermoral der Kirche hergezogen haben, jubeln dem "heiligen Mann" aus Bayern zu. Ehemals pseudoaufgeklärte Lutheraner werden zu Fans des kirchenpolitischen Gegenspielers ihrer eigenen LandesbischöfInnen.

      Neben aller Ratzi-Folklore wurde es jetzt in den letzten Tagen aber auch bei uns politisch. Vernunft und Aufklärung, die natürlichen Feinde aller himmlischen Bewohner und ihrer selbsternannten irdischen Stellvertreter, waren schon seit Jahren unter schwerem Beschuss durch die aktuell aggressivsten religiösen Konfessionen und die politische Förderung dieser gegenaufklärerischen Tendenzen durch pseudolinke Toleranzprediger aus der mehrheitlich rot-grünen Richtung (nicht selten waren diese "Linken" selbst aus dem theologischen Lager entsprungen, Frau Vollmer ist das bekannteste Beispiel und wurde ja bereits mit einem Bild in #1 gewürdigt). Dem Vatikan ist jetzt aber eines gelungen: Plötzlich sehen nicht wenige Menschen, die der Religion sonst eher gleichgültig gegenüberstehen (sie zeichnen sich, ob getauft oder nicht, durch verschwommene Kenntnisse der hl. Schriften und der Religionsgeschichte aus, sie kennen das liebe Jesulein, die heilige Maria und den Osterhasen, mäkeln ein wenig über die Kreuzzüge, sind aber fest davon überzeugt, daß die Kirche im III. Reich irgendwie gegen Hitler war), den Papst als Speerspitze im Kampf gegen die Zumutungen durch den Islam und seine Föderer.

      Durch eine ach so missverständliche Äußerung des angeblich doch theologisch so genialen Denkers Ratzinger über den "Propheten" wurde die muslimische Welt arg erzürnt, eifrig sekundiert von der Presse durfte sie diesen Zorn auf allen Kanälen ausleben. Und siehe da, der Papst, der sich längst in aller Form für dieses Missverständnis entschuldigt hatte, bekam auf einmal Märtyrer-Potential, die Christen und die Fans der christlich-abendländischen "Kultur" glauben einen Verbündeten im Kampf gegen die muslimische Klerikalisierung Europas gefunden zu haben.

      Wie bitter werden sie enttäuscht werden.
      Avatar
      schrieb am 21.09.06 17:19:54
      Beitrag Nr. 50 ()
      Angesichts der angeblich katastrophalen Bildungssituation treibt es sogar den Bundespräsidenten in Problemschulen. Mutig spricht er aus, was er angesichts der Misere für unverzichtbar hält:

      "Und noch ein Schulfach liegt mir am Herzen: der Religionsunterricht. Er bietet jungen Menschen Antworten auf ihre Sinnfragen. ... Ich finde es wichtig, dass auch in der Schule die Frage nach Gott gestellt wird. Deshalb halte ich den Religionsunterricht für unverzichtbar. ... Das gilt natürlich auch für den Islam. Ich halte es für überfällig, dass in unseren Schulen den Kindern muslimischen Glaubens von gut ausgebildeten Lehrern und in deutscher Sprache Islamunterricht angeboten wird."

      http://www.welt.de/data/2006/09/22/1045202.html?s=2

      Wenn das eines der drängendsten Probleme ist, scheint es uns ja gut zu gehen. Oder hat er als oberster Vertreter des deutschen Staates Angst, die Kindlein könnten dereinst den Sinnfrage ein wenig zu sehr in Bezug auf ihr irdisches Dasein stellen?
      Avatar
      schrieb am 25.09.06 21:46:11
      Beitrag Nr. 51 ()
      Wieder setzt Berlin ein Zeichen (besten Dank an User Heizkessel, ich hatte es übersehen):

      Ernst zu nehmende Hinweise

      Deutsche Oper nimmt «Idomeneo» aus Sicherheitsgründen vom Spielplan

      Berlin (ddp-bln). Die Deutsche Oper Berlin hat aus Angst vor islamistischen Protesten und Anschlägen die Oper «Idomeneo» von Wolfgang Amadeus Mozart im November vom Spielplan genommen. Es habe bei den Sicherheitsbehörden eingegangene und nach deren Einschätzung durchaus ernst zu nehmende Hinweise gegeben, dass Teile der Inszenierung, die sich neben den anderen großen Weltreligionen auch mit dem Islam auseinander setzen, derzeit ein «unkalkulierbares Sicherheitsrisiko» für das Haus darstellen, teilte ein Sprecher der Oper am Montag mit.

      Nach Angaben eines Polizeisprechers ergab eine Gefährdungsanalyse, dass bei Aufführungen mit Szenen dieser Art, «Störungen nicht auszuschließen» sind. Konkrete Hinweise auf drohende Gefahren lägen jedoch nicht vor, fügte der Sprecher hinzu. Der Oper sei auch nicht empfohlen worden, das Stück vom Spielplan zu nehmen.

      Um eine Gefährdung von Publikum und Mitarbeitern auszuschließen, hat sich die Intendanz entschlossen, von der Wiederaufnahme des «Idomeneo» im November abzusehen, wie der Sprecher erläuterte. Statt dessen würden Mozarts «Le Nozze di Figaro» und Verdis «La Traviata» gegeben.

      In Mozarts «Idomeneo» wird die Geschichte vom gleichnamigen kretischen König erzählt, der in der Antike nach seiner Heimkehr vom trojanischen Krieg gezwungen ist, seinen eigenen Sohn zu opfern. In der Inszenierung von Hans Neuenfels feierte das Stück im Jahr 2003 an der Deutschen Oper Berlin Premiere. Zuletzt gespielt wurde es am 12. Mai 2004. Gegen die Inszenierung hatte es nach den Worten des Sprechers immer wieder Proteste aus verschiedenen religiösen Richtungen gegeben.
      http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/679248.html

      *********************************

      Herzlichen Glückwunsch an die Intendantin Kirsten Harms für den endgültigen Startschuß zur religiösen Zensur in Kulturbetrieben.
      Avatar
      schrieb am 27.09.06 08:55:57
      Beitrag Nr. 52 ()
      Vielleicht ist es schlußendlich nur möglich, auf einer Augenhöhe mit anderen Kulturen zu stehen, wenn diese Kultur beweist, daß sich unter ihrer freundlichen Maske ein nicht minder rücksichtloser Fanatiker verbirgt, der bereits ist, alles, was ihn, die Seinen und das Seine gefährden könnte, zu vernichten.
      Avatar
      schrieb am 05.02.07 12:01:51
      Beitrag Nr. 53 ()
      Strafbefehl gegen Münchner Aktionskünstler wegen Anti-Papst-Demo - Aktionskünstler Wolfram P. Kastner muss Geldstrafe von 1500 Euro zahlen

      Der Münchner Aktionskünstler Wolfram P. Kastner ist wegen einer Demonstration gegen den Besuch von Papst Benedikt XVI. im September zu einer Geldstrafe von 1500 Euro verurteilt worden. Wie Kastner am Sonntag mitteilte, erließ das Amtsgericht München aufgrund einer «unangemeldeten Versammlung» einen Strafbefehl gegen ihn.

      München (ddp-bay). Der Münchner Aktionskünstler Wolfram P. Kastner ist wegen einer Demonstration gegen den Besuch von Papst Benedikt XVI. im September zu einer Geldstrafe von 1500 Euro verurteilt worden. Wie Kastner am Sonntag mitteilte, erließ das Amtsgericht München aufgrund einer «unangemeldeten Versammlung» einen Strafbefehl gegen ihn. Kastner und der Autor Georg Ledig waren als Papst und Adolf Hitler verkleidet während des Papstbesuchs durch die Münchner Innenstadt spaziert, um symbolisch gegen das Reichskonkordat von 1933 zwischen dem Heiligen Stuhl und Nazi-Deutschland zu protestieren, das bis heute in Kraft ist.

      Polizisten hatten Kastner und Ledig an dem geplanten Umzug gehindert und ins Polizeipräsidium geführt. Dort wurde nach Kastners Angaben das weiße Papstgewand beschlagnahmt. Anschließend begann die Staatsanwaltschaft laut Kastner Ermittlungen wegen «Beleidigung eines ausländischen Staatsoberhauptes», «Missbrauchs von Zeichen» und einer «unangemeldeten Versammlung». Das Amtsgericht ließ nach Angaben des Künstlers die beiden ersten Vorwürfe fallen. Gegen den Strafbefehl legte Kastners Anwalt Widerspruch ein.

      In seiner Mitteilung machte sich Kastner über den «bayerischen Staatschutz» und die Polizei lustig. Die Ermittlungsakte gegen ihn und Ledig sei 55 Seiten stark. Unter anderem sei darin festgehalten worden, dass der Beschuldigte zugegeben habe, «er sei nicht der amtierende Papst». Kastner warf der Polizei vor, sich nur um Kleinkram zu kümmern. Wichtiger sei es, «den braunen Sumpf auszutrocknen» sowie «Wirtschaftskriminelle, Waffenhändler, Bombenbastler und Gammelfleischer dingfest zu machen».

      (ddp)


      (Fast ohne) Worte. Selbst wenn Kastner jetzt höchstrichterlich noch freigesprochen wird: Wieviel Lebenszeit und Geld wurde ihm durch diese - höflich ausgedrückt - völlig an den Haaren herbeigezogene Klage geraubt? Das ist genau die Demokratie und Meinungsfreiheit, für die man dringend mal wieder ein anderes Land bombadieren muss.


      (Quelle: http://www.freiepresse.de/NACHRICHTEN/KULTUR/808928.html, SZ S. 32)


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