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    Es ist keine Frage mehr, ob die U.S.A. Iran angreifen... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.03.06 12:08:56 von
    neuester Beitrag 18.04.06 13:18:07 von
    Beiträge: 81
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      schrieb am 18.03.06 12:08:56
      Beitrag Nr. 1 ()
      sondern nur noch, wann.

      Ich bitte von Polemik und Hetze ab zu sehen.

      Zu den Kriegstreibern gehöre ich ganz sicherlich nicht.

      Ich möchte hier eure Meinungen hören.

      Für mich geht es ganz konkret um 3 Punkte:

      a) Iran darf niemals die Atombombe in die Hände bekommen

      b) Ich kenne einige Iraner persönlich, welche das Exil gesucht und gefunden haben, ich fühle mich durch ihre Aussagen bestätigt, dass dort ein Volk unterdrückt wird. Nach allen Regeln der Kunst. Sie streben nach Freiheit. Es geht um millionenfaches Elend, Folter, Leid, unsägliches.

      c) Iran kann in Bälde mit seinen atomar bestückten Raketen, Waffentechnik, vorzüglich aus Russland und China geliefert, auch Europa erreichen.

      Es ist deshalb auch kein Zufall, dass die diplomatischen Beziehungen in einem zwiespältigen Licht erscheinen, was den UN-Sicherheitsrat angeht. China und Russland äußern sich verhalten, bezüglich der westlichen Initiative.



      Ich bin Euren konstruktiven Meinungen und Postings bezüglich dieser sehr ernsten Angelegenheit durchaus geneigt.

      Postum Scriptum

      Die Israelis würden auch alleine angreifen.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 12:15:39
      Beitrag Nr. 2 ()
      Die Israelis würden auch alleine angreifen - da Israel von der Landkarte verschwinden soll - das ist Wunsch und Ziel der iranischen Regierung -, erübrigt es sich anzugreifen, allerdings sollte sich Israel verteidigen und dafür sorgen, dass seine Menschen nicht Opfer ethnischer Säuberungen werden.

      Möglich wäre natürlich Ahmadinedschads Vorschlag aufzugreifen und alle Israelis in Deutschland anzusiedeln. Ich würde die neuen Bundesländer vorschlagen, damit es da endlich aufwärts geht :D
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 12:23:03
      Beitrag Nr. 3 ()
      [posting]20.800.522 von DermitdemWolfheulte am 18.03.06 12:08:56[/posting]2005 wurde im Iran gewählt und die Wahl war demokratisch.
      Auch wenn uns das Wahlergebnis nicht gefällt, so haben wir es zu respektieren.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 12:24:55
      Beitrag Nr. 4 ()
      [posting]20.800.522 von DermitdemWolfheulte am 18.03.06 12:08:56[/posting]du hast einen grund vergessen:

      d: am montag den 20.03.2006 eröffnet der iran die erste ölbörse, bei der rohöl in euro bezahlt werden kann.

      das verringert die nachfrage nach dem usd gewaltig und ist sicherlich auch für den anstieg des euro gegenüber dem usd verantwortlich.

      wie fast immer spielen insofern humanitäre oder andere gründe eher eine untergeordnete rolle...allerdings werden sie in der öffentlichkeit besonders hervorgehoben.

      invest2002
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 12:27:45
      Beitrag Nr. 5 ()
      [posting]20.800.861 von StellaLuna am 18.03.06 12:15:39[/posting]ich bin kein uneingeschränkter freund der israelis. sie stecken in einem sehr emotionalen zwiespalt. auch dort werden palästinenser gefoltert und misshandelt. und der mossad ist kein kind von traurigkeit. dieser tiefverwurzelte, beiderseitige hass muss aufhören.

      iran facht ihn an, und ich denke ma, da wird bald was passieren.

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      Avatar
      schrieb am 18.03.06 12:32:32
      Beitrag Nr. 6 ()
      [posting]20.800.522 von DermitdemWolfheulte am 18.03.06 12:08:56[/posting]a) Iran darf niemals die Atombombe in die Hände bekommen

      Das kann man durch Krieg nicht verhindern. Ich befürchte eher, dass man dadurch diesen Prozess noch beschleunigt.


      b) Ich kenne einige Iraner persönlich, welche das Exil gesucht und gefunden haben, ich fühle mich durch ihre Aussagen bestätigt, dass dort ein Volk unterdrückt wird. Nach allen Regeln der Kunst. Sie streben nach Freiheit. Es geht um millionenfaches Elend, Folter, Leid, unsägliches.

      Wie im Irak, Saudi Arabien, China, fast ganz Afrika..ich sag mal einfach in 2/3 aller Länder. Übrigens gehören viele Exiliraner den sog. Volksmudschaheddin an, einer Terrorgruppe, die den Mullahs in nichts nachsteht, aber von den USA unterstützt wird.

      c) Iran kann in Bälde mit seinen atomar bestückten Raketen, Waffentechnik, vorzüglich aus Russland und China geliefert, auch Europa erreichen.


      Erinnert mich irgendwie an die Irakischen Massenvernichtungswaffen, die innerhalb von 45 in Europa erreichen konnten. Was habe ich davor gezittert :laugh::rolleyes:

      Der Iran ist eine typische religiös geprägte Diktatur, die militärisch weder ihren Nachbarn, noch Europa gefährlich werden kann. Verteidigen können sie sich aber schon. Sollten sie vom Westen angegriffen werden, könnte ein Flächenbrand entstehen, der auch uns treffen wird, da hier Großmächte knallharte wirtschaftlicheInteressen verfolgen. Ich befürchte das Schlimmste :(
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 12:43:36
      Beitrag Nr. 7 ()
      Das Problem ist die Religion und Denkungsweise. Wenn ich die A-Bombe werfe gehen ein paar mill Ungläubige drauf, also eine gute Tat. Sollten Rechtgläubige auch versehentlich draufgehen, ja dann kommens sofort ins Paradies.

      Bei dieser Grundeinstellung stellt sich für Europa folgendes.
      Wenn Iran auf die Anreicherung und den folgenden Bombenbau verzichtet ist alles in Butter, kann ich mir aber nicht vorstellen.
      Die Alternative ist, entweder wir bekommen die Bombe aufs Dach wenn wir bei der Ausradierung Israels nicht die Schnauze halten. Die Vernichtung der Ungläubigen in Europa wäre da womöglich noch zusäztlich eine gottgefällige, belohnendwerte Tat.
      Oder Europa ist stark genug rechtzeitig einen Präventivschlag zu setzen.

      Selbst tu ich mir als pazifistisch eingestellter Mensch schwer. Oder willst Dein Kind in den Krieg schicken ? Ohne militärischer Besetzung wirds da nicht abgehen. Oder hätte Hitler bei einem Friedensvertrag eine Ruh gegeben ? Die bedingungslose Kapitulation mit der Besetzung war die EINZIGE Möglichkeit um den Gröfaz das Handwerk zu legen.

      Wenn ich die Amis wären würde ich die Europäer in ihrem Saft schmoren lassen, weil echt bedroht in der erste Phase ist Europa, nicht Amerika.



      Dividendenabstauber
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 12:50:51
      Beitrag Nr. 8 ()
      punk, Du magst ja recht haben.

      aber der satz, Iran is keine bedrohung für seine umgebung, den nehm ich dir so nich ab.

      das hast du nich stichhaltig begründet, und wirst es wohl auch nich können.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:00:33
      Beitrag Nr. 9 ()
      [posting]20.801.306 von invest2002 am 18.03.06 12:24:55[/posting]Für die kriegslüsternen Spezis! Die dann am Fernseher sitzen können, und sich ergötzen an dem " großen Völkermord" der Bush-Clique!

      Warum der Krieg stattfinden soll, könnt ihr bei Investor 2000 lesen:

      : am montag den 20.03.2006 eröffnet der iran die erste ölbörse, bei der rohöl in euro bezahlt werden kann.

      Als der Irak das Gleiche wollte, begannen die Amis den Krieg!

      Wenn das Vorhaben der Iraner Wirklichkeit wird, dann wehe dem Dollar und wehe der auch so starken Amiwirtschaft!!!
      Das ist der Hauptgrund. Alles andere ist Menschenverdummung!!!!!!!!

      Warum gab es kein Geschrei mit der Atombombe bei Pakistan usw??????

      Weil sie amihörig sind!!!!!

      Die Frage ist nur wie lange!!!!!!!??????
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:01:01
      Beitrag Nr. 10 ()
      [posting]20.802.169 von Dividendenabstauber am 18.03.06 12:43:36[/posting]danke, für dein dein durchaus durchdachtes posting.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:03:31
      Beitrag Nr. 11 ()
      [posting]20.801.306 von invest2002 am 18.03.06 12:24:55[/posting]am montag den 20.03.2006 eröffnet der iran die erste ölbörse, bei der rohöl in euro bezahlt werden kann.

      Mit den vielen Euro-Geldern kann vielleicht dann endlich die Pipeline in Afghanistan gebaut werden, weswegen die Amerikaner ja bekanntlich dort extra einmarschiert sind. Und beim Graben im Sand finden sie dann Saddams Atombombe.
      :rolleyes:
      Ein Krieg würde das 100fache des gesamten jährlichen iranischen Ölumsatzes kosten, aber das stört Verschwörungstheoretiker ja nicht weiter. :D

      @Stella: Unter Demokratie verstehe ich dann doch eine Variante, wo jeder, der gewählt werden möchte, auch gewählt werden kann, und nicht etwas wo die drei zur Verfügung stehenden Kandidaten von einem Kommittee reicher seniler Rentner handverlesen wurden. In der DDR durfte man auch wählen... :D
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:10:57
      Beitrag Nr. 12 ()
      [posting]20.802.169 von Dividendenabstauber am 18.03.06 12:43:36[/posting]Wenn ich die Amis wären würde ich die Europäer in ihrem Saft schmoren lassen, weil echt bedroht in der erste Phase ist Europa, nicht Amerika. - das würde ich auch machen, vor dem Hintergrund, dass der Iran die zweitgrößten Ölvorkommen weltweit hat! Dafür würde es sich sogar lohnen, einen einen ganzen Kontinent wie Europa vernichten lassen.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:11:43
      Beitrag Nr. 13 ()
      [posting]20.803.172 von puhvogel am 18.03.06 13:03:31[/posting]Meinst Du die sogenannte "Friedenspipeline" :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:21:29
      Beitrag Nr. 14 ()
      [posting]20.801.306 von invest2002 am 18.03.06 12:24:55[/posting]Das!! ist der wahre Grund!
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:22:30
      Beitrag Nr. 15 ()
      a) Iran darf niemals die Atombombe in die Hände bekommen

      Richtig, die Mullahs sollten die Bombe nicht besitzen.

      b) Ich kenne einige Iraner persönlich, welche das Exil gesucht und gefunden haben, ich fühle mich durch ihre Aussagen bestätigt, dass dort ein Volk unterdrückt wird. Nach allen Regeln der Kunst. Sie streben nach Freiheit. Es geht um millionenfaches Elend, Folter, Leid, unsägliches.

      Richtig

      c) Iran kann in Bälde mit seinen atomar bestückten Raketen, Waffentechnik, vorzüglich aus Russland und China geliefert, auch Europa erreichen.

      Richtig, nur sind selbst die Mullahs pragmatisch. Sie wissen daß ein solcher Angriff Selbstmord wäre.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:23:05
      Beitrag Nr. 16 ()
      [posting]20.803.172 von puhvogel am 18.03.06 13:03:31[/posting]Im Iran hat die Bedrohung durch die USA einem konservativen Kandidaten zu einem Sieg bei demokratischen Wahlen verholfen. Auch Parteien wie die Hamas oder die Hisbollah verzeichnen Wahlerfolge. Und im Irak gedeihen inzwischen extremistische Gruppen jeder Couleur. Der Fundamentalismus bietet zwar nicht die gewünschten Reformperspektiven, weder aus eigener Kraft noch im Zusammenwirken mit Demokratie und Nationalismus, doch seit er als einziger Partner von Demokratie und Nationalismus gesehen wird, erscheint er als unvermeidbarer Umweg auf dem langen Marsch zum sozialen Fortschritt.
      http://www.monde-diplomatique.de/pm/2005/10/14.mondeText.art…

      Die Angst vor dem Einfluß der USA treibt die Menschen in den Extremismus.

      Mit Ausnahme des 2. Weltkriegs ist es den USA nicht gelungen in irgend einem Land Stabilität herbei zu bomben, das sollte zu denken geben. Die USA bedient sich Diktatoren wie auch demokratisch gewählter Regierungschefs um ihre eigenen Interessen zu verfolgen, nicht mehr, nicht weniger.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:29:19
      Beitrag Nr. 17 ()
      Ein Krieg würde das 100fache des gesamten jährlichen iranischen Ölumsatzes kosten, aber das stört Verschwörungstheoretiker ja nicht weiter

      Den Krieg bezahlt der amerikanische Steuerzahler. Für Rüstungs-und Ölfirmen, die Bush ins Amt verholfen haben, wird sich der Krieg auf alle Fälle lohnen.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:31:30
      Beitrag Nr. 18 ()
      CONPLAN 8022
      Georg Schöfbänker 17.03.2006

      Ein globaler Angriffsplan der USA, der auch den Einsatz von Nuklearwaffen vorsieht, ist in Kraft getreten – mit möglichen Auswirkungen auf den Iran

      Der Angriffsplan enthält eine konventionelle und eine Cyberwar-Komponente, aber auch eine nukleare. CONPLAN 8022 wäre im Fall einer möglicherweise bevorstehenden Intervention der USA eines der wichtigsten militärischen Planungsdokumente. Soeben erschien eine neue Studie der Federation of American Scientists (FAS), in der die bisher bekannten Fakten hierzu nochmals zusammen gefasst und gebündelt werden........
      .......
      Als die größte Bedrohung für die USA durch einen staatlichen Akteur wurde in der NSS vom 16.März 2006 Iran identifiziert.
      -----
      We may face no greater challenge from a single country than from Iran.
      ----
      Das ist, was Irans militärische Fähigkeiten anbelangt, absolut lächerlich. Für Jahre. Was Irans regionales und internationales Sicherheitsdilemma und somit seine nuklearen Absichten betrifft, so schrieb einer der bedeutendsten Militärhistoriker der Gegenwart, der Israeli Martin van Creveld:
      ----
      Wherever U.S forces go, nuclear weapons go with them or can be made to follow in short order. The world has witnessed how the United States attacked Iraq for, as it turned out, no reason at all. Had the Iranians not tried to build nuclear weapons, they would be crazy.

      ----
      Man darf gespannt sein, wie sich dieser Diskurs vor dem Hintergrund von CONPLAN 8022 und "Global Strike" weiter entwickeln wird.

      Georg Schöfbänker ist Politikwissenschafter und betreibt das Österreichische Informationsbüro für Sicherheitspolitik und Rüstungskontrolle in Linz.

      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22272/1.html
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:33:21
      Beitrag Nr. 19 ()
      Komisch...Nordkorea brüstet sich damit die Atombombe zu besitzen und diese auch einzusetzen. Dem Volk geht besch...! Warum werden die nicht ,,befreit"?
      Vielleicht weil sich in Nordkorea, Öl bestenfalls in deren, sowieso leeren Woks finden lässt.

      Übrigens die Saudis sind auch ganz arme Teufel....
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 13:49:31
      Beitrag Nr. 20 ()
      Dieser Schwachsinn mit der iranischen Ölbörse stimmt hinten und vorne nicht. Kommt mal wieder aus dem Märchen Blatt Saar-Echo.

      Hier wurde das Thema mal nüchtern betrachtet:


      Die Legende vom Petro-Euro-Krieg

      Von Matthias Streitz

      Westliche Blogs und Zeitungen islamischer Staaten behaupten, die USA wollten Iran angreifen, weil die Mullahs ihr Öl künftig in Euro statt Dollar handeln möchten. Die These hat sich erstaunlich weit verbreitet - erweist sich aber bei genauerem Hinsehen als Unfug.

      Hamburg - Für eine Institution, die noch nicht mal eröffnet wurde, hat die " Iranian Oil Bourse" schon eine Menge Fans. Gibt man den sperrigen Begriff bei der Blog-Suchmaschine Technorati ein, spuckt sie gut 1040 Fundstellen mit Beiträgen aus. Viele tragen Überschriften wie " Ein Krieg im März für den Dollar?" oder " Ölmann Bush + Petroeuro = Iran-Krieg" .


      Worum geht es? Schon im Jahr 2003 ließ das Regime in Teheran wissen, es plane eine eigene Börse für den Handel mit Erdöl. Das Vorhaben gilt seither als " nationales Projekt" . Nach einer offiziellen Verlautbarung aus dem Januar soll der Handelsplatz, bekannt unter dem Namen " Iranian Oil Bourse" oder auch " International Oil Bourse" (IOB), ab dem 20. März den Betrieb aufnehmen. Als Standort wurde die Freihandelsinsel Kish im Persischen Golf auserkoren.

      Das Besondere an den Plänen: Das Ölgeschäft der IOB soll laut früheren iranischen Ankündigungen in Euro abgewickelt werden. Bisher wird Erdöl in maßgeblichen Sorten wie Brent Crude oder West Texas Intermediate weltweit nur in US-Dollar gehandelt - und zwar vor allem an den Rohstoffbörsen Nymex in New York und IPE in London.

      Gefährlicher als die Atombombe?

      Aus diesen Tatsachen haben einige Autoren, Journalisten aus dem islamischen Raum und eben auch Scharen von Bloggern allerlei Konspirationstheorien abgeleitet. Kurz zusammengefasst laufen sie darauf hinaus, dass der iranische Euro-Ölbörsenplan den Anfang vom Ende der Hegemonie des Dollars markieren würde.

      Der Euro, so die These, würde dank seiner neuen Rolle im Ölhandel bald zur neuen Weltreservewährung aufsteigen. Damit könnten die USA die enorme Verschuldung ihres Staates und ihrer Konsumenten nicht mehr finanzieren. Teherans Ölbörsenpläne könnten für die Vereinigten Staaten " gefährlicher werden als eine iranische Atombombe" , heißt es unheilsschwanger in einem deutschen Blog. Sie seien " der wahre Grund, warum Iran das nächste Ziel" der US-Kriegsmaschinerie sei, postuliert der US-Autor William Clark. Der Streit über Teherans Atomprogramm sei bloß vorgeschoben.

      Das alles klingt natürlich bedrohlich. Dennoch wurde über die Petroeuro-Iran-Börsen-Kriegs-These von Mainstream-Medien in Europa und den USA bisher kaum berichtet. Das hat seine Gründe - denn die Theorie ist, höflich gesagt, nicht plausibel. Ihre Glaubenssätze lassen sich leicht auseinandernehmen - der Reihe nach.

      Verschwörungsthese eins: Wenn Iran sein Öl in Euro handelt, schwächt das den Dollar und Amerika.

      Schon diese Grundprämisse überschätzt die ökonomische Bedeutung Irans. Das Land ist zwar nach Saudi-Arabien der zweitwichtigste Ölexporteur im Opec-Kartell. Die gesamten iranischen Ausfuhren summierten sich aber 2005 auf einen Wert von rund 55 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Allein der texanische Erdöl-Koloss ExxonMobil kommt an der Börse auf eine Marktkapitalisierung von 360 Milliarden Dollar.

      " Die Menge der iranischen Ölexporte ist weltwirtschaftlich marginal - wenn sie künftig in Euro faktoriert werden, wird das keine nennenswerte Auswirkung auf die Finanzkraft des Dollars haben" , sagt der Volkswirt Enno Harks von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.

      Die Bush-Regierung hat gar keinen Anlass, in den Eurohandelsplänen Teherans eine Bedrohung zu sehen.

      Verschwörungsthese zwei: Iran wird keine Probleme haben, andere US-kritische Länder für seine " Börse" zu begeistern - und damit steigt deren globale Bedeutung.

      Hier sind die Petro-Euro-Theoretiker mehr als voreilig. Tatsächlich ist bisher noch völlig offen, ob der Öl-Handelsplatz überhaupt startet - und ob er den Ehrennamen " Börse" je verdienen wird. Selbst das Blatt " Iran Daily" geht inzwischen davon aus, dass der gerade erst angekündigte Termin Ende März wohl doch verfehlt wird und eher mit einem Start im April zu rechnen sei, wenn nicht später.

      Unklar ist auch, wer außer Iran sein Öl an der " internationalen" Börse handeln wollen sollte. Russland wird sich auf das Wagnis kaum einlassen. Saudi-Arabien verkauft sein Öl gar nicht über Börsen. Iran selbst hofft nach Angaben des Börsen-Organisators Mohammad Javad Assemipour auf Kunden aus der kaspischen Region. Nur welche? Aserbaidschan zum Beispiel ist zwar wie Iran schiitisch geprägt - wirtschaftlich hängt es aber von den USA ab.

      Für einen modernen Handelsplatz bräuchte Teheran außerdem Informationstechnologie und Fachleute, die den Umgang mit Finanzmarktinstrumenten wie Swaps und Forward Sales beherrschen. Wer glaubt, dass die Insel Kish (Einwohnerzahl: rund 20.000) in dieser Hinsicht London und New York den Rang ablaufen könnte, muss über eine ausgeprägte Phantasie verfügen.

      " Das eine Börse zu nennen wäre übertrieben" , sagt der SWP-Experte Harks über die iranischen Pläne.

      Verschwörungsthese drei: Auch der Irak wurde überfallen, weil er sein Öl in Euro handelte.

      Die Petro-Euro-Theoretiker verweisen gern auf einen " Präzedenzfall" . Auch Saddam Hussein habe den Handel mit Öl auf Euro umgestellt - und wurde von den USA entmachtet.

      Das stimmt. Doch zwischen Währungswechsel und Kriegsbeginn lagen drei Jahre. Gewagt, da einen direkten Zusammenhang konstruieren zu wollen. Dass der Irak vom Dollar auf den Euro umsattelte, war im übrigen eine Folge des schlechten Verhältnisses zu den USA und nicht dessen Ursache. Ähnliches gilt im Falle Irans.

      " Das Thema wird überschätzt" , folgert Johannes Reissner, Politologe, Iran-Spezialist und wie Harks an der SWP beschäftigt. Er hat bemerkt, dass iranische Politiker wenig über die Börsenpläne zu sagen haben -Teheran glaube wohl selbst nicht an die Bedeutung der IOB.

      Auch in der iranischen Presse sei fast nichts über die angeblich weltbewegende Neuerung zu lesen, bemerkt er. Bei der amtlichen Nachrichtenagentur Irna findet sich online kein Wort dazu. Einer der wenigen ausführlichen Beiträge zum Thema, der jüngst auf Persisch in der Zeitschrift " Shoma" unter der Überschrift " Die Waffe Öl, Irans neue Innovation" erschien, übernimmt seine Argumente ausgerechnet von US-amerikanischen (!) Bush-Kritikern im Internet.

      Ein schönes Beispiel dafür, wie Legenden durchs Web wandern können - auch über Feindesgrenzen hinweg.

      Erschienen bei spiegel-online
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 14:06:43
      Beitrag Nr. 21 ()
      [posting]20.805.555 von TalonKarrde am 18.03.06 13:49:31[/posting]heise/telepolis greift den Spiegelartikel auf:

      Die Hegemonie-These wird nun jedenfalls insofern von kaum einem Fachökonom bezweifelt, als die USA unzweifelhaft erhebliche ökonomische Vorteile aus der weltweiten Verbreitung des Dollar ziehen. Nun hat sich aber der ‚Spiegel` als erstes großes Mainstream-Medium kürzlich mit der "erstaunlich weit verbreiteten" These beschäftigt, die sich laut Spiegel-Online "bei genauerem Hinsehen" jedoch "als Unfug" erweise, was dann auch gleich von der Online-Ausgabe des Wiener ‚Standard` unreflektiert weiterverbreitet wurde.

      ...Während aber allein schon das Fehlen handfester Beweise und Zeugenaussagen tatsächlich stark gegen eine von höchster Stelle minutiös organisierten Verschwörung spricht, hält die spöttische Kritik des Spiegel ihrerseits nur dann einem genaueren Hinsehen stand, wenn man die These "monokausal" auffasst, und den "Theoretikern" unterstellt, darin die alleinige Maxime der US-Außenpolitik zu sehen - was in einer bekanntlich komplexen und multikausalen Welt wohl auch nur von ihren einfältigsten Proponenten behauptet wird.

      Der Spiegel identifiziert nun drei "Verschwörungsthesen". Die erste lautet: "Wenn Iran sein Öl in Euro handelt, schwächt das den Dollar und Amerika." Schon diese Grundprämisse überschätze die ökonomische Bedeutung des Iran, analysiert der Spiegel. So erreichten die iranischen Ausfuhren insgesamt nur 55 Mrd. USD, während allein der US-Ölmulti ExxonMobile 330 Mrd. USD umsetze. Nachdem der Spiegel einige "wichtigere" Einflussfaktoren auf den Dollar-Außenwert anführt, etwa in welcher Währung China seine Devisenreserven hält (was ja wohl auch davon abhängig sein dürfte, in welcher Währung China seine Ölimporte bezahlt, von denen rund 13 Prozent aus dem Iran kommen), konzediert aber auch der Spiegel dass "die US-Währung auf porösem Fundament steht".

      Dann wird forsch behauptet, dass die Bush-Regierung hat keinen Anlass habe, "ausgerechnet in den Eurohandelsplänen Teherans eine Bedrohung zu sehen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass sie dies tut." Während der Autor also offenbar über intime Kenntnisse der Motivlagen der Bush-Administration verfügt, unterlässt er es darzulegen, wie den etwaige für den Spiegel akzeptable Beweise beschaffen sein müssten.

      Die Realität der Finanzmärkte

      Außerdem scheint der Autor die Realität der Finanzmärkte zu ignorieren. Denn nicht etwa die realen Umsätze der IOB würden das Währungsgefüge verändern, sondern die Signalwirkung, die diese an den diversen Finanzmärkten entfalten könnte. Denn dort werden die Umsätze längst nicht mehr aufgrund "realer", waren-basierter Geschäfte gemacht, sondern mehrheitlich in den Handelsräumen der großen Finanzinstitutionen generiert, wo unzählige professionelle Trader anhand der von den Informationsagenturen Reuters und Bloomberg weltweit vereinheitlichten Meldungslage extrem kurzfristige und oft gegenläufige und netto weitgehend ausgeglichene Positionen eingehen.

      Die Händler fragen sich dabei etwa nicht. welche realen Konsequenzen dieses oder jenes "Event" tatsächlich haben könnte, sondern nur, ob und wie denn wohl die anderen Marktteilnehmer darauf reagieren werden. So wird ein Devisenhändler selbst dann, wenn er eine bestimmte Währung eigentlich für maßlos überteuert hält, darin ohne Bedenken große Positionen aufbauen, wenn er annimmt, sie wenig später teurer verkaufen zu können. Entsprechend entfalten Berichte über reale Ereignisse nur dann Wirkung, wenn ausreichend viele Marktteilnehmer annehmen, dass andere Trader darauf in bestimmter Weise reagieren werden – und wer das am schnellsten richtig voraussieht, hat am Ende des Tages ein paar Basispunkte an "Spread" verdient, was sich bei Spielkapital in Millionenhöhe durchaus rentieren kann. Würde die IOB von den Tradern also als relevant erachtet, weil das vielleicht auch von passenden statistischen Daten untermauert wird (und ganz egal, ob tatsächlich ein Zusammenhang besteht), könnte dadurch durchaus eine Verkaufswelle ausgelöst werden – insbesondere da die Marktteilnehmer an den Bond- und Forex-Märkten im Unterschied zu den einzelwirtschaftlich orientierten Aktienhändlern makroökonomisch vergleichsweise versiert und mit der Dollar-Hegemonie-Hypothese zumeist seit Jahren gut vertraut sind.

      Die Geldpolitik dürfte für die Bush-Regierung nicht die primäre Handlungsmaxime sein

      Als zu entkräftende Verschwörungsthese Nr. 2 formuliert der Spiegel folgendes: "Der Iran wird keine Probleme haben, andere US-kritische Länder für seine "Börse" zu begeistern - und damit steigt deren globale Bedeutung." Ohne weitere Begründung behauptet der Spiegel lapidar, dass Russland sich nicht auf dieses Wagnis einlassen werde und Saudi-Arabien Öl generell nicht über Börsen verkaufe. Mit einiger Sicherheit kann nun zwar angenommen werden, dass immerhin der Irak sein Öl nicht über die IOB vertreiben wird dürfen, alle anderen Länder werden das aber wohl entsprechend ihrer Interessen handhaben. Ob das aber überhaupt relevant wäre, hängt nun wiederum von der - wie gesagt - kaum absehbaren Rezeption an den Finanzmärkten ab.

      Vom Spiegel ebenfalls nur scheinbar widerlegt wird die Verschwörungsthese Nummer 3: "Auch der Irak wurde überfallen, weil er sein Öl in Euro handelte." Wie der Spiegel richtig recherchiert hat, lagen zwischen Währungswechsel und Kriegsbeginn drei lange Jahre. Warum es nun aber, wie vom Spiegel behauptet, "gewagt" sei, hier "einen direkten Zusammenhang konstruieren zu wollen", wird aber ebenso wenig geklärt wie die Frage, mit welchen Lügen die US-Bevölkerung noch schneller auf den Krieg hätte eingeschworen werden können.

      Denn tatsächlich gewinnt die Dollar-Hegemonie-These einiges an Charme, indem sie der doch recht erratisch anmutenden US-Außenpolitik eine gewisse innere Logik verleiht. Dass die Geldpolitik für die US-Administration aber die alleinige Handlungsmaxime darstellt, kann allerdings wohl tatsächlich nicht ernsthaft behauptet werden. Entsprechend der Hegemonie-These würden die USA jetzt – und danach sieht es derzeit ja aus - jedenfalls alles unternehmen, um den Start der IOB zu verhindern, wobei den USA von den "Verschwörungstheoretikern" von UN-Sanktionen bis hin zum Einsatz so genannter Mini-Nukes praktisch alles zugetraut wird. Um etwa im UN-Sicherheitsrat die Zustimmung Russlands zu harten Maßnahmen zu erlangen, ist in einschlägigen Blogs bereits von einem Deal die Rede, demzufolge dafür russische Ölfirmen die Irak-Aufträge der in Ungnade gefallenen US-Ölgesellschaft Halliburton übernehmen dürften. Nichts zu finden ist in den Blogs allerdings, wie China und Frankreich, die über erhebliche Ölinteressen im Iran verfügen, die Zustimmung zu Sanktionen abgerungen werden soll.

      Gegenmaßnahme

      Die befürchtete makroökonomische Wirkung der neuen Euro-Öl-Börse, die - grob gesprochen - in einem Abbau der vom Ausland gehaltenen Dollars und vor allem an Dollar-Anleihen bestehen sollte, wird jedenfalls statistisch nicht gut nachvollziehbar sein. Denn genau mit März – also gleichzeitig mit dem angekündigten Starttermin der "Iranien Petrolium Bourse" – stellt die US-Notenbank die monatliche Veröffentlichung einiger Geld-Aggregate (insbesondere der breitesten Geldmenge M3) ersatzlos ein, die etwaige makro-monetäre Folgen statistisch sichtbar gemacht hätte.

      Wie die FED in einer kurzen Mitteilung darlegte, wird diese Publikation eingestellt, weil M3 kaum Informationen beinhalte, die nicht schon in M2 inkludiert wären, und M3 für die Geldpolitik ohnehin weitgehend unwichtig geworden sei, eine Ansicht die übrigens von der EZB keinesfalls geteilt wird. Der Aufwand der Datensammlung wäre nicht mehr zu rechtfertigen, sagt also die FED, der nun entgegengehalten wird, sie wolle den Forex- und Bondmärkten keinen wiederkehrenden Anlass zu Panikreaktionen geben, sollte es tatsächlich zu massiven Umschichtungen der internationalen Währungsreserven kommen.

      Jedenfalls werden künftig weder die "Repos", die kurzfristig Finanzierungen der Großbanken durch die FED, noch die direkten Käufe von US-Treasuries durch die FED publiziert, mit denen die FED etwaige Krisen mittels elektronischer Geldschöpfung kurzfristig und quasi zum Nulltarif abfangen könnte. Aber auch die Inflation, die mittelfristig übliche Konsequenz exzessiver Geldschöpfung, wird künftig schwerer einzuschätzen sein. Denn bisher konnte die Relation der Geldmenge M3 zu dem, was man dafür kaufen kann (also in etwa das Sozialprodukt), als Maßstab für die Geldentwertung herangezogen werden.

      Dass – wie vielfach behauptet - der wegen angeblich mangelnder intellektueller Kapazität weltweit belächelte US-Präsident einfach viel zu wenig schlau sei und zu wenig Ahnung von der Hochfinanz habe, um derart komplizierte Pläne zu verfolgen, wünschen sich vielleicht seine Gegner. Aber immerhin hatte sein Großvater das Familienvermögen nicht etwa im Ölgeschäft, sondern als Partner G.P. Morgans an der Wall Street erworben, so dass Bush Junior wohl schon mit der Muttermilch mehr Verständnis für das Wesen der Finanzmärkte mitbekommen hat als so mancher Ökonomieprofessor in seiner gesamten Laufbahn.

      Sollten die USA die IOB nun tatsächlich mit allen Mitteln verhindern wollen, bleibt ihr dafür aber wohl noch etwas mehr Zeit, als ursprünglich vom Iran verkündet. Denn während offizielle iranische Stellen sich seit Monaten in Schweigen hüllen und dahingehende Anfragen nicht beantworten, heißt es in iranischen Geschäftskreisen, dass sich der Start der Börse wohl jedenfalls verzögern werde, da die entscheidenden Positionen in den zuständigen Ministerien nach den iranischen Parlamentswahlen für mehr als ein halbes Jahr vakant waren und erst kurz vor Jahreswechsel besetzt wurden, was zu erheblichen Verzögerungen geführt habe.
      http://www.heise.de/tp/r4/artikel/22/22264/1.html
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 14:35:37
      Beitrag Nr. 22 ()
      Grundsätzlich ist es wohl keine Schwierigkeit mit jeder Nation gegen jede andere X-beliebige Nation eine Drohkulisse aufzubauen.

      Das muß nur geplant forciert und durchgezogen werden.

      Dann ist es möglich das ganze Völker an den lieben Gott oder aber an Bush als unseren besten Freund und Verbündeten glauben.

      Es ist völlig rational wirtschaftspolitische und geostrategische Vorhaben ,Medien- und Informationstechnisch für das Volk aufzubreiten und Prozess- und zielorietiert zu begleiten. (drittes Reich)

      Auch wird es aus den kulturellen und oekonomischen Interessen heraus sowas wie eine Schwerpunktdeutung geben.(Volks- und Massendeutung)

      Wir können nur immer das an Information verwerten die uns zur Verfügung stehen.

      Informationen die nicht zur Verfügung stehen weggelassen oder leichtfertig verfälscht werden bringen gänzlich andere Denkresultate.

      Was ich damit sagen möchte ist folgendes: Aufgrund von Kommunikations und Informationsdefiziten können wir sehr von Meinungsbürgern zu Meinungsopfern werden.


      Man denke nur mal daran was uns nur so leichtfertig als Demokratie verkauft wird.

      Solch kaputte wirtschaftlichen Verhältnisse wie sie wir bei uns vorfinden (Überschuldung, leere Sozialkassen) sind auch immer ein Indikator dafür wie es in der Vergangenheit und gegenwärtig um unser eigenes System bestellt ist. (Das sich ja so wunderbar demokratisch schimpft)

      Demokratische Ungleichgewichte spiegeln sich immer auch wieder in Geld - Und Machtkonzentrationen und bei der Eigentumsverteilung im Volk wieder.


      Ein weiterer Gedanke der sich da ableitet ist folgender: Wie weit kann die BRD denn Ihre Unabhängigekeit und Souveränität bewahren, wenn die Politikerkaste und Beamtenkaste sich massiv in der Defensive wiederfindet ?

      Unser System ist Aufgrund der hohen Verschuldung langfristig als politisch labil einzustufen.

      Was gegen uns spricht ist: Hohe Staatsverschuldung, alte Bevölkerung , keine eigenen Rohstoffe.
      Und unser Pfund der technologische Vorsprung der schrumpft und schwindet.

      Was hat Deutschland dann noch in die international langfristig in die Waagschale zu werfen ?

      Unter diesen Vorzeichen kann man die als solche vielgepriesene Demokratie als nur noch formales Lippenbekenntnis bezeichnen.

      Die BRD hat sich in international in die Defensive manövriert: Der Exportweltmeister wird nicht dauerhaft bleiben.

      Sobald andere Staaten zu Industriestaaten aufgestiegen sind, wird die BRD international nur noch technologische Nischenmerkte bedienen können.

      Die nationale deutsche Ventilfunktion die deutet sich militärisch an, mit den Auslandseinsätzen der Bundeswehr.

      Als Nation die so abhängig ist von Exporten und die so abhängig ist vom Meinungsbild anderer Nationen sollte sich gut beraten Wissen den Versuchungen zu widerstehen ihre Probleme militärisch zu lösen.

      Angriffsskriege sind und bleiben Angriffskriege. Wir sollten uns strikt an die Werteparameter halten die uns von unsern Vätern des Grundgesetzes vorgegeben wurden. Damit bleiben wir berechenbare Handelspartner und werden den größten oekonomischen Nutzen langfristig fürunser Volk daraus ziehen.

      Außerdem befindet sich der Feind schon im Land , es wäre dumm ihn unnötig zu provozieren.
      Vielmehr sollte das Volk auf Selbstbestimmtheit und Emanzipation bestehen. Damit es nicht durch
      einige wenige die die relevanten strategischen Entscheidungen treffen von innen heraus bedroht wird.

      Ein gewisser Grad an Selbstbestimmheit und Emanzipation ist einfach notwendig um sich seine eigene Souveränität zu bewahren.

      Es gibt noch einen eklatanten Widerspruch den sich jeder mal durch den Kopf gehen lassen sollte.

      Erst lassen wir soviele Moslime hier in Deutschland rein (ich heiße das nicht gut aus den verschiedensten Gründen) und dann helfen wir mit die Moslime weltweit zu bekämpfen?

      Wie dumm muß man eigentlich sein sich so destruktiv und unsinnig zu verhalten.?
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 14:41:44
      Beitrag Nr. 23 ()
      das ganze gesabbere wegen der iran öl-börse soll nur von einem ablenken.

      dort ist eine diktatur am werk. in schlimmst vorstellbarer reinkultur. und es is ja auch ganz klar. viele länder verfügen über nukleare waffensysteme. in allen händen bereiten sie mir keine schlaflosen nächte.

      in deren hände schon.

      ein gutes beispiel.

      indien und pakistan kommen inzwischen auch gut mit einander klar.

      aber die menschenverachtenden mullahs mit atomwaffen, das ist das ultimative ende der welt.

      zu dieser meinung stehe ich 1:1

      da macht der US plan der präventiv-strategie zum ersten mal sinn.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 14:46:59
      Beitrag Nr. 24 ()
      [posting]20.807.935 von Allokation am 18.03.06 14:35:37[/posting]Sehr schöne, aktuelle Ergänzung hier zu deiner These:

      http://www.welt.de/data/2006/03/18/861419.html
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 14:47:48
      Beitrag Nr. 25 ()
      [posting]20.808.209 von DermitdemWolfheulte am 18.03.06 14:41:44[/posting]Da stimme ich Dir voll zu.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 15:05:42
      Beitrag Nr. 26 ()
      [posting]20.808.209 von DermitdemWolfheulte am 18.03.06 14:41:44[/posting]aus unserer Sicht mag das eine Diktatur sein, die Menschen aber haben frei gewählt und es waren freie demokratische Wahlen.

      Weiter unten wurde bemängelt, dass man im Iran nur drei Kandidaten hatte, die man wählen konnte.
      Wir in Deutschland haben meistens auch nur 2 Kandidaten und trotzdem behaupten wir, dass wir demokratisch wählen.

      Sollten die USA den Iran angreifen, so hoffe ich doch sehr, dass China und Russland ihrerseits die USA angreifen :D
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 15:06:56
      Beitrag Nr. 27 ()
      [posting]20.809.245 von StellaLuna am 18.03.06 15:05:42[/posting]PS: Noch besser wäre, wenn die China alle gebunkerten Dollars innerhalb kürzester Zeit verkaufen würden :laugh:
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 16:33:00
      Beitrag Nr. 28 ()
      @Stella:
      die Menschen aber haben frei gewählt und es waren freie demokratische Wahlen.

      Nein, nein und nochmals nein! Wie in der DDR durften die Iraner wählen oder auch nicht, aber sie hatten keine freie Auswahl!

      Schau mal unter google nach dem Stichwort Wächterrat. 1000 Kandidaten haben die abgelehnt, effektiv übrig blieben nur drei, die den Mächtigen in dem Villenviertel im Norden der Stadt und ihrem Vermögen nicht gefährlich werden konnten. So eine Profilierung mit einer außenpolitischen Attacke nach außen lenkt die Leute von den innepolitischen Problemen ab und da spielt der Ahdimadschi den treubraven Köter für Chamenei und Konsorten. Es erstaunt mich immer wieder, wie ernst den Heiligenscheinseher nehmt.

      Eine Demokratie muss meinesachtens weder automatisch Menschenrechte, Rechtsstaatlichkeit noch Pressefreiheit beinhalten, es muss aber prinzipiell jeder Bürger des Landes frei und ohne Zwang wählbar sein, sonst ist das einfach keine Demokratie!

      Die DDR-Volkskammer bestand aus 500 Sitzen.

      In der 8. Wahlperiode von 1981 bis 1986 bestand folgender Schlüssel für die Zusammensetzung der Volkskammer:


      SED 127
      CDU 52
      LDPD 52
      DBD 52
      NDPD 52
      FDGB 68
      FDJ 40
      DFD 35
      KB 22



      Zum Thema: Die Amerikaner wären grundbescheuert, wenn sie sich da militärisch engagieren würden, dafür haben die einfach keine Kapazitäten mehr übrig. Die Israelis haben nicht mal die militärische Option.
      Das alles wäre bin Ladens feuchter Traum. Also her mit dem keineswegs minder grausamen Arsenal des kalten Krieges und trefft sie da wo sie empfindlich sind, beim Geld. Bush und seine Berater geht jetzt einen wesentlich klügeren Weg als noch vor 4 Jahren.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 16:43:01
      Beitrag Nr. 29 ()
      [posting]20.813.136 von puhvogel am 18.03.06 16:33:00[/posting]Statt Wächterrat haben wir die Parteien, die festlegen, wer Kanzlerkandidat wird - ich sehe da keinen großen Unterschied. Oder bist Du der Meinung, dass man in unserer Demokratie 1.000 Kandidaten zulassen würde!

      Unseren höchsten Repräsentanten, den Bundespräsidenten können wir nicht direkt wählen, da klungeln die Parteien und benennen zwei Kandidaten, wobei bei einem von vornherein klar ist, dass er überhaupt keine Chance hat - ist das etwa eine demokratische Wahl?
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 16:44:03
      Beitrag Nr. 30 ()
      [posting]20.813.136 von puhvogel am 18.03.06 16:33:00[/posting]1000 Kandidaten haben die abgelehnt, effektiv übrig blieben nur drei - hältst Du in Deutschland 1.000 Kandidaten für möglich?
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 17:03:27
      Beitrag Nr. 31 ()
      ...so hoffe ich doch sehr, dass China und Russland ihrerseits die USA angreifen

      Warum nicht? Geben wir halt alle die Löffel ab.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 17:08:23
      Beitrag Nr. 32 ()
      [posting]20.814.655 von Tutnix am 18.03.06 17:03:27[/posting]ob wir nun Opfer des US-Angriffs auf den Iran werden oder aber russische oder chinesische, welche Rolle spielt das - tot ist tot :D
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 17:18:57
      Beitrag Nr. 33 ()
      Haste auch wieder recht, Stella.

      Aber ich möchte gern mal ein Meinungsbild haben. Es kristallisiert sich immer mehr heraus, Israel ist der Dreh und Angelpunkt der Konfrontation des Westens mit den Muslimen.

      Was haltet ihr denn davon, wenn wir Deutsche, als die Friedensweltmeister schlechthin, statt am Hindukusch wertvolle Zeit mit unnötiger Provokation verplempern, in einem ersten Schritt als Beschwichtigungsmaßnahme die 200 000 jüdischen Siedler aus den besetzten Gebieten vertreiben?

      (Vielleicht wird nebenbei sogar Öl dann wieder billiger für uns.)

      Ich bin jedenfalls schonmal dagegen.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 17:32:09
      Beitrag Nr. 34 ()
      Wer den USA unterstellt, sie würden den Iran dieses Jahr angreifen, hat keine Ahnung.

      Die USA werden den Teufel, den Europäer die Kastanien aus dem Feuer zu holen.

      coke
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 18:03:34
      Beitrag Nr. 35 ()
      [posting]20.816.036 von coke am 18.03.06 17:32:09[/posting]Die USA werden nur da aktiv, wo sie einen Vorteil haben.

      Dass sie irgend jemandes Kastanien aus dem Feuer holen, wäre mir neu - sie reden zwar von Demokratie und Menschenrechten, meinen aber Öl und sonstige Rohstoffe.
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 19:35:19
      Beitrag Nr. 36 ()
      das könnte im Falle eine Angriffs auf den Iran auf die iranische Bevölkerung zukommen:

      Bilder aus Abu Ghraib:

      http://www.salon.com/news/abu_ghraib/2006/03/14/introduction…

      Achtung: für schwache Nerven nicht geeignet

      Da wird die Demokratie mit Schlägen, Folter, auch sexueller, in aller Härte verabreicht.
      Vor einigen Tagen wurde berichtet, dass auch (Schäfer)Hunde zum "Zwecke der Demokratisierung" eingesetzt wurden.

      Ich habe vollstes Verständnis, wenn ein Volk auf diese Form der Demokratisierung verzichtet und sich jegliche Einmischung in ihre Innenpolitik verbietet.

      Wie weit muß ein Land, das sich seiner Kultur und Demokratie rühmt, gesunken sein um im 21. Jahrhundert zu solch Praktiken zu greifen?
      Avatar
      schrieb am 18.03.06 20:03:37
      Beitrag Nr. 37 ()
      Dass die neuen Veröffentlichungen weitere juristische Folgen haben, ist unwahrscheinlich. Seit April 2004 sind sieben Angehörige der US-Armee von Militärgerichten verurteilt worden. Rädelsführer Graner erhielt eine zehnjährige Freiheitsstrafe. Seit Montag muss sich der 24-jährige Feldwebel Michael Smith vor einem Militärgericht in Maryland. Ihm wird vorgeworfen, seinen Schäferhund auf Gefangene gehetzt zu haben.
      mik

      http://www.merkur-online.de/nachrichten/politik/aktuell/art2…
      Avatar
      schrieb am 19.03.06 05:51:12
      Beitrag Nr. 38 ()
      langsam muesste es doch auch unsere politische hausfrau merken im iran konflikt sitzt europa mit im boot sollte es einen krieg gegen iran geben werden deutsche mit dabei sein auch mit unterstuezung der spd der einzigste politiker der dabei probleme bekommt ist bush.der senat der das abhaken muss wird es bush nicht genemigen.dann muss es europa alleine machen und die usa bezahlt es ....mal was ganz neues
      Avatar
      schrieb am 19.03.06 11:40:43
      Beitrag Nr. 39 ()
      sind hier eigentlich nur Paranoide :confused::rolleyes:

      Der Iran stellt keine militärische Bedrohung für Europa dar. Man versucht uns hier kackendreist mit der gleichen Kriegshetzerprapaganda, wie im Vorfeld des Irak-Krieges zu manipulieren. Das ist doch so offensichtlich, dass es jedem, der mehr als zwei Gehirnzellen besitzt auffallen muss :confused:

      -Massenvernichtungswaffen
      -Hitler Vergleich
      -eine Diktatur nie gekannter Brutalität
      -Die Bedrohung Israels
      -Unterstützung von Terroristen
      -Die unmittelbare Bedrohung Europas

      klingelts da nicht bei euch :confused:
      Avatar
      schrieb am 19.03.06 11:55:55
      Beitrag Nr. 40 ()
      [posting]20.840.182 von Punk24 am 19.03.06 11:40:43[/posting]So ist es Punk, du hast das richtig erkannt.

      Wobei es sich im Iran natürlich nicht um eine Demokratie mit freier Presse handelt, aber das war sie auch schon innerhalb der letzten 50 Jahre.
      Avatar
      schrieb am 19.03.06 12:18:20
      Beitrag Nr. 41 ()
      ich betone noch mal, ich betreibe hier keine kriegshetzerei.

      sachliche beiträge sind erwünscht.

      das thema ist "fragile", heikel.

      danke, für die bisherigen beiträge.
      Avatar
      schrieb am 19.03.06 12:45:15
      Beitrag Nr. 42 ()
      [posting]20.841.572 von DermitdemWolfheulte am 19.03.06 12:18:20[/posting]Natürlich betreibst du keine Kriegshetze.
      Ich finde den Thread als auch die Fragestellung wichtig und richtig.
      Avatar
      schrieb am 19.03.06 16:26:57
      Beitrag Nr. 43 ()
      [posting]20.835.751 von arbeitpferd am 19.03.06 05:51:12[/posting]warum sollte Deutschland mit im Boot sitzen?
      Der Iran ist für uns ein Handelspartner. Der Iran hat Öl, wir benötigen Öl. Warum sollen wir dieses Land angreifen und bekriegen?

      Wenn wir alle Länder angreifen würden, weil nicht auszuschließen ist, dass sie über kurz oder lang eine Atombombe bauen werden, und wir dadurch den Weltfrieden gefährdet sehen würden, wären wir seit Jahrzehnten im Krieg.
      Avatar
      schrieb am 19.03.06 16:50:40
      Beitrag Nr. 44 ()
      Punk 24 hat es schon deutlich gesagt.

      Es ist der Dollar, der bedroht wird. Also die USA.
      Es läuft auf einen Wirtschaftskrieg hinaus....:rolleyes:

      Werden die Rohstoffe dieser Welt nicht mehr in Dollars gehandelt, sinken die USA zu einem zweitklassigen Staat herab.Genau wie Great Britain....:cool:
      Avatar
      schrieb am 19.03.06 23:47:41
      Beitrag Nr. 45 ()
      [posting]20.842.497 von InvestigativTrader am 19.03.06 12:45:15[/posting]danke
      Avatar
      schrieb am 22.03.06 09:24:46
      Beitrag Nr. 46 ()
      Ein Beitrag aus der FAZ:

      Irak-Krieg
      Düstere Bilanz

      So hatten sich die Amerikaner das nicht vorgestellt: Der Irak ohne Saddam Hussein treibt auf einen Bürgerkrieg mit religiösen und ethnischen Fronten zu. Hauptprofiteur der Unordnung ist Iran

      Hier der ganze Artikel:

      http://www.faz.net/s/RubFC06D389EE76479E9E76425072B196C3/Doc…
      Avatar
      schrieb am 22.03.06 09:57:32
      Beitrag Nr. 47 ()
      Die Schlußfolgerung aus diesem Artikel im letzten Satz ist ziemlich überzeugend:

      DIE ZEIT vom vergangenen Donnerstag in einem ihrer Leitartikel:

      Die Rückkehr der Revolution

      Tugendterror, Selbstzensur, Polizeiknüppel am internationalen Frauentag: Wie Irans Präsident den islamischen Sozialismus installiert

      Von Matthias Naß

      Teheran

      Noch herrscht Stille im weiten Raum des Mausoleums. Auf Strümpfen nähern wir uns der Grabstätte des Revolutionsführers, die Perserteppiche auf dem Betonboden schlucken jeden Laut. Chomeini ruht unter grünem Tuch, ein Foto des Imams lehnt an der bedeckten Steinplatte. Tausende von Geldscheinen häufen sich rund um das Grab auf dem Boden; Gläubige haben sie durch Schlitze in dem Glaskasten gesteckt, der Chomeinis Ruhestätte schützend umschließt.
      Plötzlich Lärm, die Schritte von Marschierenden. Ein Trupp Demonstranten zieht herein, auf der Höhe des Schreins beginnt er zu skandieren: »Wir sind deine Truppen, Chomeini! Wir hören auf deine Befehle! Marg bar Amrika! Marg bar Esrail! (Tod Amerika! Tod Israel!)«

      Es sind Kriegsveteranen, an ihrer Spitze drei Rollstuhlfahrer, die an diesem frühen Sonntagmorgen zur »Großen Kundgebung für die nationale Unabhängigkeit« ins Chomeini-Mausoleum einziehen. Fünftausend Aktivisten sind uns angekündigt worden, und fünftausend werden es am Ende sein, die mit Transparenten, drohenden Fäusten und zornigen Parolen vor den Kameras und Mikrofonen der ausländischen Fernsehsender das Recht der stolzen iranischen Nation auf ungehinderte Atomforschung einfordern.
      Sie kommen in Bussen aus den staubigen Vorstädten der 15-Millionen-Metropole Teheran. Am Eingang wird ihnen eine Iran-Flagge, ein Protestplakat oder ein Transparent in die Hand gedrückt, schnell noch der Schal der Bassidsch-Milizen, weiß mit schwarzen Punkten, um den Hals gelegt. Dann ziehen sie unter lauten Rufen in das Mausoleum, das mit seinen rohen Betonsäulen und den Stahlträgern der Deckenkonstruktion eher einer Messehalle ähnelt.
      »Die Waffe der iranischen Nation ist ihre Einheit, ihr Glaube«
      Jetzt hat sich der Raum gefüllt, der Lärm schwillt an, die Fahnen schwingen, die Fäuste fliegen, der Innenminister tritt ans Rednerpodium. »Die Waffe der iranischen Nation ist weder eine atomare noch eine chemische Bombe, sondern ihre Einheit, ihr Glaube«, sagt Mostafa Pur-Mohammadi. Und die Kriegsveteranen, die Schulklassen und Märtyrerfamilien rufen: »Marg bar Amrika, marg bar Esrail«, bis das Licht der letzten Fernsehkamera erloschen ist.
      Eine Inszenierung wie aus dem Handbuch des kleinen Agitprop-Organisators. Aber sie funktioniert. Schon am Nachmittag sendet BBC Worldservice Bilder um den Globus, die unzweifelhaft beweisen: In Teheran kocht die Volksseele. Wir werden unsere Souveränität verteidigen, signalisiert der Tumult im Mausoleum.

      Genau so klingt auch die Botschaft von Präsident Mahmud Ahmadineschad, wenn er von Massenkundgebung zu Massenkundgebung durchs Land reist. So sagt es sein Atom-Unterhändler Ali Laridschani, Chef des Obersten Nationalen Sicherheitsrates, der seit Monaten mit Europäern, Russen und Chinesen verhandelt und doch nicht verhindern konnte, dass Irans Nuklearprogramm jetzt beim UN-Sicherheitsrat in New York gelandet ist. Und so sagt es nicht zuletzt Ajatollah Ali Chamenei, Irans oberster geistlicher Führer und damit letzte Instanz der Außen- und Sicherheitspolitik.

      Zwischen Iran und dem Westen eskaliert eine brandgefährliche Krise. Israel, das nicht zusehen will, wie Iran einsatzbereite Raketen mit Atomsprengköpfen baut, dürfte längst Pläne für einen Präventivschlag ausgearbeitet haben. Auch Amerika hält sich die militärische Option offen. »Wir stehen möglicherweise vor keiner größeren Herausforderung durch ein einzelnes Land als durch Iran«, sagt Außenministerin Condoleezza Rice.
      Fast will es scheinen, als suche das iranische Regime den Konflikt.

      Und tatsächlich trifft man in Teheran kluge Gesprächspartner, die genau dies behaupten. Die Machthaber schürten bewusst ein Klima der Furcht, meint etwa Hermidas Bavand, Professor für Internationales Recht, um ihre Herrschaft abzusichern; sie redeten gern von der Notwendigkeit einer »permanenten Revolution«. Eine revolutionäre Atmosphäre aber brauche »Krisen und Feinde«.
      Ähnlich sieht es Mahmud Sariolghalam, der an der Nationaluniversität Internationale Beziehungen lehrt. Der weltläufige Politikwissenschaftler, jüngst beim Wirtschaftsforum in Davos einziger Vertreter Irans, ist der Ansicht, das Regime verschärfe bewusst seine Außenpolitik, es wolle die »kontrollierte Konfrontation« mit dem Westen. Eine Annäherung an die USA, argumentiert er, würde den Amerikanern vielfache Möglichkeiten geben, sich in die iranische Innenpolitik einzumischen. Im Interesse der Führung sei es daher, die Annäherung so lange wie möglich hinauszuzögern. »Das sind noch immer Revolutionäre.«
      Von Revolution ist in Teheran wieder viel die Rede, seitdem im Juni 2005 Mahmud Ahmadineschad zum Präsidenten gewählt wurde. Er wolle das Land zu den Werten Chomeinis zurückführen, hatte er im Wahlkampf verkündet, zur Reinheit der ersten Jahre nach dem Sturz des Schahs 1979. Dem Wohlleben des Establishments der Islamischen Republik sagte er den Kampf an.
      Und die Armen glaubten dem Ex-Bürgermeister von Teheran. Er war der Underdog mit der kleinen Wohnung und dem klapprigen Auto, er sprach ihre Sprache. Als er, der orthodoxeste aller Kandidaten, in der ersten Wahlrunde völlig überraschend hinter dem früheren Präsidenten Rafsandschani auf Platz zwei landete, erklärte ihn der geistliche Führer Chamenei zu seinem Kandidaten im zweiten Wahlgang. Am Freitag wurde gewählt, am Donnerstag ging ein Fax Chameneis an alle Regionalbüros der Bassidsch-Milizen mit der Anweisung, für Ahmadineschad zu stimmen. Der siegte mit großem Vorsprung. Und Irans Mittelschicht, die sich aus Ekel vor dem korrupten Rafsandschani wie vor dem fundamentalistischen Ahmadineschad in den Wahlboykott geflüchtet hatte, schauderte es.
      Noch warten die Armen darauf, dass Ahmadineschad seine Versprechen einlöst. Junge Paare sollen Darlehen erhalten, damit sie eine Wohnung mieten und heiraten können; Kleinhändler sollen günstige Kredite erhalten, um ihr Geschäft auszubauen. Mit seinem Populismus habe der Präsident hohe Erwartungen geweckt, sagt Said Laylaz, Marketingchef eines großen Fahrzeugimporteurs. »Die Leute haben für Ahmadineschad gestimmt, weil sie ein besseres Leben haben wollen, und zwar heute, nicht erst morgen.«
      Niemand sei bereit, Opfer zu bringen, sollte es im Atomstreit zu Wirtschaftssanktionen kommen, glaubt Laylaz. Die Drohung des Regimes, den Ölhahn zuzudrehen, sei nicht glaubhaft: Vor acht Jahren habe Iran 500000 Barrel Öl pro Tag verkaufen müssen, um seine Importe zu finanzieren, heute seien es 2,5 Millionen Barrel. »Wenn wir die Ölausfuhr stoppen, ist das schmerzhaft für den Westen; aber wir sterben sofort.« Laylaz’ Schlussfolgerung: »Die Ölwaffe des Iran gibt es gar nicht!«
      Aber ob Ahmadineschad das weiß? Und wenn er es weiß: Ob es ihn kümmert?
      »Ahmadineschad ist gefährlich«, sagt Mohsen Kadivar, ein freundlicher, eleganter Mullah, der an der Tarbiat-Motares-Universität Philosophie lehrt. Die Revolution Chomeinis verteidigt er: »Wir wollten Freiheit, Demokratie, religiöse Werte.« Doch die Zeit der Revolution sei vorbei, sagt Kadivar. Er gehört zu den Reformern um den bisherigen Präsidenten Chatami, die das Land politisch öffnen wollten, aber am Widerstand der Konservativen scheiterten.
      Kadivar hat nur Verachtung für Ahmadineschad übrig, der nicht viel mehr sei als ein treuer »Soldat« des Führers Chamenei. »Er spielt seine Rolle sehr gut, aber die Regie führt ein anderer.« Kadivar trägt den weißen Turban und den braunen Überwurf des Geistlichen; aber er spricht mit dem Sarkasmus des disputierfreudigen Akademikers. »Sie glauben, sie hätten von Gott den Auftrag, die Gesellschaft gegen ihre Feinde zu verteidigen«, macht er sich über Ahmadineschad und seine Leute lustig; sie seien die »iranische Version der Neokonservativen«, kichert er. Was nicht so schlimm sei, denn jemand, der viel rede, handele nicht.
      Ein krasses Fehlurteil, widerspricht Nasser Hadian. Man möge den Präsidenten nicht unterschätzen. Hadian, der an der Universität Teheran Politikwissenschaft unterrichtet, ist mit Mahmud Ahmadineschad zur Schule gegangen, von der ersten Klasse bis zum Abitur. Die beiden haben miteinander Fußball gespielt. Auch wenn sich ihre Wege getrennt hätten und sie heute in entgegengesetzten politischen Lagern stünden, sei er doch immer noch mit dem Präsidenten befreundet.
      Wegen eines Bandscheibenschadens liegt Hadian fast waagerecht in seinem Bürosessel. »Ahmadineschad ist sein eigener Mann.« Er lege sich mit den Mächtigen innerhalb wie außerhalb Irans an; er halte sich für stark genug, die Folgen seien ihm egal. »Eigentlich müsste er den Druck spüren. Er spürt ihn aber nicht, wirklich nicht.«
      Drei Jahre lang hat Nasser Hadian an der Columbia-Universität in New York gearbeitet. Er kennt die amerikanische Debatte über einen möglichen »Regimewechsel« in Teheran genau, warnt vor Illusionen. »Es wäre ein großer Fehler, zu glauben, dieses Regime stehe am Rande des Zusammenbruchs.« Im Gegenteil, die Konservativen hätten die Lage vollkommen unter Kontrolle. »Ich sehe sowohl den Willen als auch die Fähigkeit, Widerstand zu unterdrücken – mit Leichtigkeit!«
      Davon haben wir uns eine Stunde vorher selbst überzeugen können: Es ist der 8. März, der Internationale Frauentag,
      kurz vor vier Uhr nachmittags, auf dem Platz vor dem Stadttheater im Zentrum Teherans. Hätten wir nicht einen Hinweis bekommen, die Grüppchen von Frauen, die an verschiedenen Ecken des Platzes zusammenstehen, wären uns nicht aufgefallen. Eine Studentin steckt uns einen Flyer zu. »Freiheit, Gleichheit, Gerechtigkeit, Frieden, Solidarität«, steht darauf.
      Die Studentin trägt Jeans, ein helles Kopftuch, Nike-Turnschuhe und einen kurzen Mantel. Den traditionellen schwarzen Tschador sieht man hier nicht. Über das Internet haben sich die Frauen verabredet. Aber es sind verschiedene Treffpunkte genannt worden, der Geheimdienst wollte Verwirrung stiften. Vielleicht sind deshalb nicht mehr Frauen gekommen.
      Unbedecktes Frauenhaar treibt die Frommen noch immer zur Raserei
      Es ist jetzt genau vier Uhr. Von den Seiten her bewegen sich die Frauen, zweihundert mögen es sein, zur Mitte des Platzes, setzen sich auf den Boden, halten Plakate in die Höhe, auf denen steht: »Diskriminierung zwischen Mann und Frau heißt Mangel an Gerechtigkeit.« Genau fünf Minuten dauert es, dann fährt ein Polizeiwagen auf den Platz. »Was Sie machen, ist illegal, gehen Sie auseinander«, tönt es über Lautsprecher. Die Frauen bleiben sitzen, stimmen ein Lied an. Dann treffen die ersten Mannschaftswagen der Spezialpolizei ein. Die Frauen singen weiter, halten ihre Plakate höher. Die Polizisten bilden eine Kette, die Frauen fliehen in Richtung Theater, werden eingekreist.
      Sie hasten auf die belebte Valiasr-Straße, der Verkehr stockt, sie flüchten zwischen den Taxis, Bussen und Kleinwagen davon. Einem jungen Mädchen rutscht das Kopftuch herunter, zwei Burschen in Zivil prügeln auf sie ein, in Panik reißt sie die Tür eines Taxis auf, stürzt hinein, der Taxifahrer wirft sie aus dem Wagen, sie läuft weiter, verfolgt von den beiden Zivilbeamten. Zum Glück ist sie schnell, biegt in eine Seitengasse, ist entkommen. Die Fahrgäste in den Bussen starren angestrengt in die andere Richtung.
      Unbedecktes Frauenhaar – es kann einen frommen Revolutionär in Iran noch immer zur Raserei treiben! Und doch sind manche kleinen Freiheiten des Alltags – das aus der Stirn geschobene Kopftuch, das dick aufgetragene Makeup, selbst das Händchenhalten mit dem Freund auf der Straße – beim Wechsel von Chatami zu Ahmadineschad nicht gänzlich zurückgedreht worden. Es sind auch keine Zeitungen geschlossen worden. Vielleicht ist das auch nicht nötig, wenn sich die Journalisten in Selbstzensur üben. Kritische Weblogs werden blockiert; gibt man bestimte Schlüsselbegriffe ein, bleibt der Bildschirm leer.
      Für Intellektuelle in Iran sind dies keine guten Zeiten. »Wir bewegen uns auf einen sehr ernsten Zusammenstoß mit dem Westen zu«, glaubt der Autor und Übersetzer Chaschajar Deihimi. Das Vertrauen, das die Regierung nach außen verspielt habe, könne sie nicht zurückgewinnen. Wenn es nun Sanktionen geben sollte, müssten diese auf den Schutz der Menschenrechte zielen. »Wir brauchen Schutz.«
      Aber wer kann den von außen gewähren? Eine Stärkung der Zivilgesellschaft, schön wäre das, sinniert eine Gesprächspartnerin, aber Irans NGO-Szene sei schwach, ihre Finanzierung von außen heikel. Die EU hat in ihrem Menschenrechtsdialog mit Iran ein paar Mindestforderungen durchgesetzt: keine Steinigungen mehr, keine Hinrichtungen von Minderjährigen. Und doch geschieht dies immer wieder; wer will kontrollieren, wie der Staat in fernen Provinzstädten Gerechtigkeit übt?
      Nein, Mahmud Ahmedineschads Iran ist kein angenehmes Fleckchen Erde. Der Präsident hat seine Machtbasis im Nu gefestigt; in den Ministerien wurde das Personal bis zur Ebene der Unterabteilungsleiter ausgewechselt. Der Einfluss von Militär und Geheimdienst ist gewachsen; vor allem die Revolutionsgarden haben ihre Leute in etliche Schlüsselpositionen geschleust. Mindestens ein Minister sitzt am Kabinettstisch, von dem es heißt, er sei möglicherweise in die Ermordung von Dissidenten verwickelt gewesen.
      Eine neue Generation drängt an die Macht. Es sind die Veteranen des achtjährigen Krieges gegen den Irak (1980 bis 1988), die zurückwollen zu den Ursprüngen der Chomeini-Revolution, die an ein einfaches Leben glauben, an die wirtschaftliche Unabhängigkeit ihres Landes, an eine Art islamischen Sozialismus. Sie sind in der Regel gut ausgebildet, wollen den Kampf gegen Ausbeutung und Korruption im Namen eines Islams der Gleichen aufnehmen.
      Mahmud Ahmadineschad hat niemanden über seine Überzeugungen und Absichten im Ungewissen gelassen. »Wir haben die Revolution nicht gemacht, um die Demokratie zu bekommen«, hat er gesagt. Auch, dass er Israel »von der Landkarte tilgen« wolle. Ja, und dass der Holocaust »ein Mythos« sei, ein »Märchen«.
      Wie will es das Regime nun mit den Juden und dem Staat Israel halten?, fragen wir Mahdi Arrabi, einen Berater Ahmadineschads. Es ist Abend, wir sitzen im 13. Stockwerk eines Teheraner Hotels, unter uns glühen die Lichter der Stadt, und Mahdi Arrabi spricht sanft, lächelt still in sich hinein. »Soziale Gerechtigkeit« sei das Ziel der Regierung. Aber die zu erreichen, brauche es Zeit. Und was den Atomstreit angehe, so solle das Ausland in Iran doch »seinen Bruder sehen, nicht seinen Feind«.
      Und der Holocaust?, fragen wir noch einmal. Da wird Arrabi plötzlich sehr kühl. »Was war der Holocaust? Bitte, definieren Sie! Wo ist er geschehen? Was hat das mit dem Nahen Osten zu tun? Nichts? Dann haben Sie die Antwort auf Ihre Frage. Falls es Dokumente gibt, will ich gern glauben, dass es den Holocaust gab.«
      Und schon lächelt Mahdi Arrabi wieder sanft. Plötzlich zieht er einen weiß-grünen Ausweis aus der Innentasche seines Sakkos. »Ich war im Krieg. Ich habe Giftgas eingeatmet, seither habe ich Probleme mit der Lunge. Dies ist eine Bescheinigung, die meine Lungenkrankheit bestätigt. Vielleicht bin ich nicht einverstanden damit, dass deutsche Firmen Anlagen zur Gasproduktion an Saddam Hussein verkauft haben.« Also, bitte, bleiben Sie mir mit Ihrem Moralisieren vom Leibe, will er wohl damit sagen. Wir reden noch eine Weile weiter über den Atomstreit. Man sitzt schön hier oben.
      Wie hat uns Nasser Hadian, der Professor und Schulfreund des Präsidenten, versichert: »Es wird einen Kompromiss geben.« Warum? Weil Iran eine sehr effektive »Infrastruktur« aufgebaut habe – in Palästina, im Libanon, in Afghanistan und im Irak. »Innerhalb von Stunden können sie Irak zur Hölle für die Amerikaner machen.«
      Iran sei klug. Amerika auch. Man werde die Krise diplomatisch lösen. Nasser Hadian richtet sich in seinem Bürosessel auf. Er lacht, als habe er gerade eine interessante Denksportaufgabe gemeistert. Natürlich sei die Präsenz der US-Truppen im Irak und in Afghanisten eine Bedrohung. Aber eben auch ein Ziel, »eine Gelegenheit«. Beide Seiten wüssten das. Deshalb suchten sie den Kompromiss.
      Wie gesagt, beide Seiten seien klug.
      Es ist zum Fürchten.

      DIE ZEIT 16.03.2006 Nr.12
      12/2006
      Avatar
      schrieb am 22.03.06 10:18:06
      Beitrag Nr. 48 ()
      [posting]20.902.603 von Auryn am 22.03.06 09:57:32[/posting]Tja, und dann gibt es noch die Ansicht von dem exil-iranischen Journalisten und Schriftsteller Bahman Nirumand (und dem deutschen BND), daß der jetzige Innenminister des Iran in der Zeit, als er noch der Geheimdienstchef des Iran unter Chomeini und dessen Nachfolgern war, u.a. 1992 den Mord an den Exil-Iranern in der Berliner Gaststätte "Mykonos" geplant und befohlen haben soll.
      Aber es ist immer wieder schön, daß hier viele glauben, der Iran und seine Politik würde uns nicht im geringsten betreffen, so lange wir diese bedauernswert verblendete Regierung nur schön in Ruhe lassen.
      Wenn jemand von uns an dem betreffenden Tag genau in der "richtigen" Minute in dieser griechischen Gaststätte Mykonos in Berlin gegessen hätte, wäre er vielleicht einer anderen Ansicht, oder?
      Und noch ein paar schöne PDF-Infos zum Fürchten von dieser Website der Heinrich-Böll-Stiftung, die ja wohl nicht gerade zu den "Rechtsextremen Weblinks" im Lande gehört, oder?:
      http://www.boell.de/downloads/presse2006/iran-report0206.pdf
      Dann noch viel Vergnügen ...
      Avatar
      schrieb am 22.03.06 10:26:26
      Beitrag Nr. 49 ()
      [posting]20.903.125 von Auryn am 22.03.06 10:18:06[/posting]Was hat denn der geplannte Angriffskrieg gegen den Iran mit der Menchenrechtslage dort zu tun ?
      Als hätte es jemals den Westen gekümmert daß dort tausenden Dissidenten und Journalisten im Knast sitzen.

      Aber ich bin bloß ein Naivling, denn in Afgahnistan muss keine Frau mehr eine Burka tragen und Religionsfreiheit herrscht jetzt auch dort.
      Auch wurde dort dem Opiumanbau Einhalt geboten, daß 2/3 des Heroins weltweit in Afgahnistan angebaut wird, war schliesslich auch ein Kriegsgrund.

      Im Irak wurde dank der US-Invasoren die Sharia abgeschafft. Danke Herr Bush.

      Wer auf die Idee käme daß das Mullah-Regime, durch die westlichen Kriegsdrohungen, liberaler würde, hat den absoluten Durchblick.

      HAllelujah und Allahu Akbar.
      Avatar
      schrieb am 22.03.06 10:34:24
      Beitrag Nr. 50 ()
      [posting]20.903.345 von InvestigativTrader am 22.03.06 10:26:26[/posting]Tja,das ist ja so völlig richtig - aber was hat andererseits wohl der "umfassend detaillierte" Bericht der iranischen Atomenergiebehörde über die eigene Atomforschung zwischen 1990 und dem Jahr 2000 mit einer gesamten Länge von eineinhalb DIN A 4 Seiten über den gesamten Zeitraum von 10 Jahren mit der Realität zu tun?

      Könnte es nicht sein, daß sich die anderen Mitgliedsstaaten der IAEA irgendwie ein ganz winzig-kleines Bißchen verarscht vorkommen?

      Wie fanatisch bekloppt muß man eigentlich in Teheran sein, um die Unterhändler von Rußland und China auch noch vor den Kopf zu stoßen und auf sämtliche Vermittlungsangebote zur exterritorialen Uran-Anreicherung nicht eingehen zu wollen?
      Avatar
      schrieb am 22.03.06 10:45:18
      Beitrag Nr. 51 ()
      Aber das eigentlich schönste ist ja, daß gerade in diesem Moment die ersten Geheimgespräche zwischen vermittelnden Diplomaten verschiedener Länder über einen geheimen Treffpunkt für direkte Gespräche zwischen iranischen und US-Diplomaten über eine Zusammenarbeit in Hinsicht auf den Irak stattfinden sollen.
      Das ist wirklich lustig und wenn wir viel Glück haben, kommen wir alle uns noch in diesem Jahr so richtig verarscht vor, weil sich der Iran und die USA so richtig "lieben und herzen".

      Ich glaub` da bloß irgendwie nicht so richtig an eine Einigung zwischen beiden in direkten Geheimgesprächen ...
      Avatar
      schrieb am 22.03.06 17:11:04
      Beitrag Nr. 52 ()
      @Auryn: Danke für den Beiträg #47. Eigentlich ist
      Wie hat uns Nasser Hadian, der Professor und Schulfreund des Präsidenten, versichert: »Es wird einen Kompromiss geben.« Warum? Weil Iran eine sehr effektive »Infrastruktur« aufgebaut habe – in Palästina, im Libanon, in Afghanistan und im Irak. »Innerhalb von Stunden können sie Irak zur Hölle für die Amerikaner machen.«
      , der feuchte Traum so mancher Linken hier, ein Werkzeug des Kalten Krieges.
      Das hier ist ja eine weitere Facette.

      @Stella: Klar! Die DDR war ja auch voll demokratisch. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 23.03.06 20:28:21
      Beitrag Nr. 53 ()
      Atomkrieg gegen den Iran
      von Michael Chossudovsky
      Global Research / ZNet Deutschland 27.01.2006

      ZNet > Terror / Krieg > Iran
      Das Vorspiel eines uneingeschränkten Krieges gegen die Islamische Republik Iran, bei dem auch Atomsprengköpfe eingesetzt werden, geht in die letzten Planungsphase. Die Koalition aus den USA, Israel und der Türkei signalisiert "ein fortgeschrittenes Bereitschaftsstadium". Hochrangige israelische Militärs nennen Ende März 2006 als Deadline für einen Militärschlag, wenn der nächste Report der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA) über das iranische Nuklearprogramm an die Vereinten Nationen fällig ist. Die NATO ihrerseits hat derartigen Planungen intern bereits zugestimmt, auch wenn noch unklar ist, wie sich die Allianz an den vorgesehenen Angriffen beteiligt.

      Es ist dem US Strategic Command Headquarters (USSTRATCOM) vorbehalten, sämtliche Komponenten der in Frage kommenden Operationen zu koordinieren, während die Entscheidung, wann Kampfhandlungen aufgenommen werden, selbstredend das Weiße Haus trifft - nur soviel ist bereits sicher, Luftangriffe auf den Iran dürften an die amerikanischen "Shock and Awe"- Bombardierungen des Irak im März 2003 erinnern, und sie werden das Ausmaß des israelischen Angriffs auf den irakischem Kernreaktor Tammuz am 7. Juni 1981 deutlich übertreffen. Mit der vollen Kraft von B-2-Stealth-Bombern, die von Diego Garcia oder direkt von Basen in den USA aus eingesetzt werden - möglicherweise ergänzt durch F-117 Stealth-Fighter, die in Udeid in Katar oder andernorts in der als Gefechtsfeld ausersehenen Region stationiert sind - sollen die iranischen Nuklearanlagen angegriffen werden.

      Bereits im November 2005 hatte das US Strategic Command eine Übung für einen "Global Lightening" genannten Operationsplan abgehalten, bei der Angriffe mit konventionellen und atomaren Waffen gegen einen "fiktiven Feind" simuliert wurden. Danach gab das US-Oberkommando einen "fortgeschrittenen Bereitschaftszustand" bekannt. Während in Presseberichten vielfach die Vermutung auftauchte, beim "Global Lightening"-Manöver sei Nordkorea der "fiktive Feind" gewesen, legte der Zeitpunkt der Operation nahe, dass ein Militärschlag gegen den Iran durchgespielt wurde.

      Waffen des letzten Auswegs

      Die aufgerufene Kriegsagenda beruht auf der Doktrin des "präemptiven Nuklearkriegs", wie sie von der Bush-Administration mit der Nuclear Posture Review (NPR) von 2002 formuliert wurde, und schließt den Einsatz von Kernwaffen gegen den Iran bei "chirurgischen Schlägen" nicht aus. Nach einer Entscheidung des US-Senats von 2003 scheint die Zeit inzwischen reif zu sein, eine neue Generation taktischer Kernwaffen - der "low yield mini-nukes" mit einer Explosionskraft von bis zu sechs Hiroshima-Atombomben - einzusetzen, die als "sicher für Zivilisten" apostrophiert werden, da die Waffe unter der Erde detoniert.

      Mit einer Propagandakampagne, die sich nicht zuletzt auf "maßgebende" Atomwissenschaftler verlassen kann, werden "mini-nukes" geradezu als "Instrumente des Friedens" hofiert, die nun "für das Schlachtfeld freigegeben" seien, um im "Krieg gegen den Terrorismus" neben konventionellen Waffen eingesetzt zu werden. Die Bush-Administration argumentiert, "Low-yield"-Atomwaffen seien zur glaubwürdigen Abschreckung von Schurkenstaaten wie Iran und Nordkorea unverzichtbar. Die bisher vorhandenen Nuklearwaffen hätten eine zu hohe Zerstörungskraft, um sie außerhalb einer umfassenden thermonuklearen Konfrontation anzuwenden. Potenzielle Feinde wüssten dies, so dass die Androhung einer atomaren Vergeltung an Glaubwürdigkeit verliere. Angesichts dieses Dilemmas sorgten "mini-nukes" für Abhilfe, von denen eher anzunehmen sei, dass sie zum Einsatz kämen.

      Wir stehen insofern an einem gefährlichen Scheideweg: Die Militärplaner glauben - wie nicht anders zu erwarten - ihrer eigenen Propaganda und behaupten, die neue Generation von Kernwaffen sei "sicher" genug, um sie auf dem Schlachtfeld zu verschießen. Man müsse "mini-nukes" nicht länger als Waffen des letzten Auswegs betrachten. Senator Edward Kennedy hat nicht Unrecht, wenn er konstatiert, die Bush-Regierung habe es fertig gebracht, "eine Generation brauchbarerer Atomwaffen" zu entwickeln.

      Im Übrigen bereitet sich auch die israelische Regierung nach den Worten des Atomforschers Mordechai Vanunu darauf vor, in ihrem nächsten Krieg gegen die islamische Welt Kernwaffen einzusetzen.

      "Conplan 8022"

      Für einen präemptiven Angriff mit taktischen Nuklearwaffen sieht sich das US-Strategic Command (USSTRATCOM) in der Offutt Air Force Base in Nebraska mit neuen Vollmachten ausgestattet, um - wie es im Militärjargon heißt - die Rolle eines "globalen Integrators" zu übernehmen, der für Operationen im Weltraum, Nachrichten-Operationen, integrierte Raketenabwehr, für die Geheimdienste, die Überwachung und Aufklärung sowie den globalen Angriff und die strategische Abschreckung zuständig ist. Im Januar 2005, als der militärische Aufmarsch gegen den Iran begann, wurde USSTRATCOM als "das führende Kampfkommando für die Integration und Feinabstimmung der Bemühungen des Verteidigungsministeriums hinsichtlich der Bekämpfung von Massenvernichtungswaffen" eingesetzt.

      Um diesen Auftrag abzusichern, entstand gleichzeitig eine nagelneue Befehlseinheit: die Joint Functional Component Command Space and Global Strike (JFCCSGS/Kommandostelle für die vereinigten Komponenten Weltraum und weltweiter Angriff). Auf einen Nenner gebracht, hat JFCCSGS die Aufgabe, die Auslösung eines nuklearen Angriffs im Sinne der erwähnten Nuclear Posture Review (NPR) zu überwachen, die einen präemptiven Einsatz nuklearer Gefechtsköpfe nicht nur gegen "Schurkenstaaten", sondern notfalls auch gegen China und Russland vorsieht.

      Im Augenblick befindet sich das JFCCSGS in einem Zustand "erhöhter Bereitschaft", militärische Handlungen auszulösen, die gegen den Iran oder Nordkorea gerichtet sind. Die operative Umsetzung eines solchen Vorgehens trägt den Code-Namen Concept Plan ("Conplan") 8022 - das Planungstableau für strategische Szenarien, die Kernwaffen einbeziehen. "Conplan 8022" ist speziell auf die so genannten neuen Bedrohungen zugeschnitten, womit nicht nur Iran und Nordkorea gemeint sind, sondern auch andere potenzielle Produzenten von Atomwaffen und Terroristen. "Es gibt nichts, was sie (die Amerikaner - der Verf.) daran hindert, ›Conplan 8022‹ bei begrenzten Szenarien gegen russische und chinesische Ziele anzuwenden", schrieb Hans Kristensen vom Nuclear Information Project im Japanese Economic Newswire vom 30. Dezember 2005.

      Oberbefehlshaber George Bush würde in diesem Fall dem Verteidigungsminister einen entsprechenden Befehl geben, der seinerseits die Stabschefs anzuweisen hätte, "Conplan 8022" in Kraft zu setzen. Dabei gibt es eine aufschlussreiche Besonderheit: Bei "Conplan 8022" ist der Einsatz von Bodentruppen nicht vorgesehen.

      Gemäß diesem strategischen Kalkül und in Erwartung eines Angriffs auf den Iran hat die israelische Armee seit Ende 2004 in den USA hergestellte konventionelle und nukleare Systeme eingelagert. Diese Vorratsbildung - über die US-Militärhilfe finanziert - war im Juni 2005 weitgehend abgeschlossen und umfasste neben Fernlenkraketen auch 500 "Bunker Buster Bombs" (Bunkerbrecher), die mit Kernsprengköpfen bestückt werden können. Vorzugsweise handelt es sich um B61-11, die "Nuklearversion" der konventionellen BLU-113. Allerdings ist die Fähigkeit von B61-11, in die Erde einzudringen, ziemlich begrenzt. Tests zeigen, dass sich diese Bombe nur sechs bis sieben Meter tief in trockenen Boden wühlt, wenn sie aus einer Höhe von etwa 13.000 Metern abgeworfen wird. Trotzdem wird - verglichen mit einer Detonation an der Oberfläche - ein viel größerer Anteil der Explosionsenergie in Erschütterungen des Bodens übertragen. Jeder Versuch, sie in einer städtischen Umgebung einzusetzen, würde daher eine große Zahl ziviler Opfer zur Folge haben. Sogar bei einer Bombe kleineren Kalibers, mit einer Explosionskraft bis zu 300 Kilotonnen, wird die Druckwelle einen riesigen Krater aufreißen und eine tödliche Gamma-Strahlung auslösen.

      Bis nach Zentralasien

      Die Regierung in Teheran hat mehrfach erklärt, dass sie im Falle eines Angriffs mit dem Abschuss ballistischer Raketen auf Israel reagieren werde, wie CNN bereits am 8. Februar 2005 berichtete. Ähnliche Attacken sind auch amerikanischen Militäreinrichtungen im Irak und am Persischen Golf zugedacht, so dass ein umfassender Krieg im Mittleren Osten die Folge sein könnte. Gibt es im Augenblick mit Afghanistan, Irak und Palästina drei mehr oder weniger separate Kriegsschauplätze, könnte ein Luftkrieg gegen den Iran die Eskalation bis nach Zentralasien treiben. Inzwischen lässt sich auch erkennen, dass mögliche Angriffe auf den Iran vom Rückzug der syrischen Truppen aus dem Libanon nicht zu trennen sind - seither bieten sich für den Fall einer Eskalation der israelischen Armee größere Entfaltungsräume in der ganzen Region.

      Erst kürzlich hat Teheran seine Luftabwehr durch den Erwerb von russischen 29-Tor-M-1 Raketenabwehrsystemen verstärkt. Im Oktober 2005 wurde der iranische Spionagesatellit Sinah-1 auf einer russischen Trägerrakete in eine Umlaufbahn geschossen - nur der erste von mehreren iranischen Flugkörpern, die im Weltraum stationiert werden sollen, um über ein Netzwerk zur Früherkennung von Luftangriffen zu verfügen. Nur wird ein solches System bestenfalls eine bescheidene Kopie der leistungsfähigen israelischen und amerikanischen Systeme sein, die auch das kleinste Zittern in den Bärten der Mullahs von Teheran zu registrieren vermögen. Wie jüngst die britische Sunday Times berichtete, hat Russland einen Vertrag über die Lieferung eines modernen Verteidigungssystems gegen Fernlenkraketen und lasergesteuerte Bomben an den Iran im Wert von einer Milliarde Dollar abgeschlossen, das schon in wenigen Monaten installiert sein soll.

      Obwohl ein Bodenkrieg laut "Conplan 8022" nicht erwogen wird, könnte er dann nicht aufzuhalten sein, sollten iranische Truppen die Grenze zum Irak überschreiten und die US-geführte "Koalition der Willigen" angreifen. Offenkundig werden derartige Eventualitäten nicht ausgeschlossen, wie sich allein schon der Tatsache entnehmen lässt, dass sich Ankara und Tel Aviv im Vorjahr auf ein Abkommen geeinigt haben, das es der israelischen Armee gestattet, Manöver in den türkischen Bergregionen an der Grenze zum Iran abzuhalten. Die Vereinbarung kam nach Verhandlungen von Dan Halutz, dem israelischen Oberbefehlshaber, in der Türkei zustande, der sein Ersuchen mit absehbaren Schwierigkeiten begründete, die Bergregionen nahe der iranischen Grenze im Winter zu durchqueren. Die Nachricht über das Abkommen wurde veröffentlicht, als türkische Offizielle den Vorwurf abzuwehren versuchten, sie würden mit den Vereinigten Staaten bei der Spionage gegen die Nachbarländer Syrien und Iran kooperieren. Seit Wochen häufen sich in der arabischen Presse Berichte über die prinzipielle Bereitschaft Ankaras, türkisches Hoheitsgebiet sowie türkischen Luftraum für Militäraktionen gegen den Iran zur Verfügung zu stellen.

      Die Konsequenzen des beschriebenen Szenarios wären erschütternd. Es ist an der internationalen Gemeinschaft, sich über die Möglichkeit eines nuklearen Massenmords klar zu werden. Nur sind leider diejenigen, die zu entscheiden haben, von ihrer eigenen Propaganda geblendet. Über Luftangriffe mit taktischen Kernwaffen gibt es inzwischen einen politischen Konsens zwischen Westeuropa und Nordamerika, ohne die verheerenden Folgen in Betracht zu ziehen. Ein solches militärisches Abenteuer würde die Zukunft der Menschheit bedrohen. Notwendig wäre es - national und international - das Kartell des Schweigens zu durchbrechen, um die augenblicklichen Gefahren zu benennen und ins Zentrum der politischen Aufmerksamkeit zu rücken. Die politischen und militärischen Führer sollten herausgefordert und zu einer deutlichen Position gegen einen von den USA einkalkulierten Atomkrieg gezwungen werden. Notwendig sind gleichermaßen internationale Sanktionen, um die USA und Israel zur Mäßigung zu zwingen.

      Veröffentlichung mit freundlicher Genehmigung des Freitag.

      http://www.zmag.de/artikel.php?id=1721
      Avatar
      schrieb am 24.03.06 15:06:27
      Beitrag Nr. 54 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.927.109 von Grubroom am 23.03.06 20:28:21Jetzt würde mich eigentlich noch Chossudovskys Meinung über den (vermutlich) friedliebenden Iran und seinen (vermutlich) überaus sympathischen Präsidenten Ahmadinedschad interessieren, der diese komischen Leuchterscheinungen vor der UN mit persönlichem Heiligenschein und so gegenüber seinen heimischen Beicht-Ayatollahs (vermutlich) nur erwähnt, weil er ein gehemmter kleiner Junge ist, der ein bißchen auf sich aufmerksam machen möchte.

      Wieso sollen sich eigentlich nach Chossudovskys Meinung gerade diejenigen mäßigen, über die auf iranischen Veranstaltungen immer "Tod den USA!" und "Tod Israel!" gerufen wird?

      Vermutlich weil das seit 25 Jahren so eine freundliche folkloristische Art im Iran ist, mit der man seine heimliche Sympathie gegenüber den Erwähnten nur verbergen will.

      Irgendwie stört mich an Chossudovsky ein bißchen, daß er grundsätzlich immer auf Seiten derjenigen war und ist, die gegen die USA Stellung beziehen, egal ob die auch die Menschenrechte verletzen oder nicht: Während der NATO-Angriffe auf Milosevics Jugoslawien war Chossudovsky natürlich auf Seiten der armen, vom Vatikan und den US-Europäern ausgebeuteten Serben, weil die USA zur Erreichung ihrer Ziele natürlich schon immer Untergrundorganisationen wie die kosovarisch-albanische UCK als Verbündeten sehen, die natürlich für Chossudovsky viel terroristischer handelte als beispielsweise diese harmlose serbische Rentner-Gang von dem liebenswerten Milizen-Chef "Arkan" (Der Teufel sei seiner armen Seele gnädig!).

      Wenn Chossudovsky schon mal begründete Globalisierungs-Kritik veröffentlicht, dann macht er kurze Zeit später seine guten Absichten durch seine Blindheit gegenüber den Verbrechen der US-Kontrahenten immer wieder unglaubwürdig. Chossudovsky ist ein typisch einäugiger Intellektueller mit ähnlichen Realitätsproblemen wie Sartre in seiner großen Pleitenzeit, als er der Ansicht war, daß der Koreakrieg von den US-Imperialisten begonnen wurde, was inzwischen durch die Öffung der Sowjetarchive als grandiose Fehleinschätzung widerlegt worden ist.

      Schade, daß so interessante Denker so einseitige Defizite haben können!
      Avatar
      schrieb am 02.04.06 15:58:57
      Beitrag Nr. 55 ()
      Geheimdienste warnen vor iranischem Terror-Krieg

      Hinter verschlossenen Türen diskutieren Sicherheitsexperten der US-Geheimdienste intensiv die Folgen eines Militärschlags gegen Iran. Als sicher gilt ihnen: Von Teheran gesteuerte Terrorgruppen würden weltweit mit gezielten Anschlägen zurückschlagen - auch in Europa.


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      Washington - Das Szenario ist keineswegs beruhigend: Auch wenn Iran militärisch hoffnungslos unterlegen ist, würden die USA einen Krieg trotzdem nie gewinnen. Denn in den Diskussionen kristallisiere sich immer deutlicher die Einschätzung heraus, "dass iranische Agenten Zivilisten in den USA, Europa und anderswo ins Visier nehmen würden" sowie US-Ziele im Irak, berichtet die "Washington Post" unter Berufung auf namentlich nicht genannte Mitarbeiter des Geheimdienstes.

      Ob und in welcher Form sich iranische Agenten und Terroristen bereits auf Aktionen vorbereiteten, darüber machten die Gesprächspartner der "Washington Post" keine Angaben. Sie wiesen aber darauf hin, dass die von Iran unterstützten Gruppen weit besser organisiert seien als die im Netzwerk von al-Qaida versammelten Terroristen zur Zeit der Anschläge auf das World Trade Center. Den Islamischen Dschihad etwa betrachte die iranische Regierung als staatliche Organisation, sagte Henry A. Crumpton, Koordinator der Terrorabwehr im US-Außenministerium, der Zeitung. Mitglieder dieser Gruppe seien praktisch jederzeit einsatzbereit.

      Auch die von Iran unterstützte Hisbollah gilt unter Geheimdienstlern immer noch als brandgefährlich. Bis zu den Anschlägen am 11. September war der bewaffnete Arm der Organisation für mehr Morde verantwortlich als jede andere Terrorgruppe. Ihr werden die Anschläge auf die US-Marine 1983 in Beirut und 1996 in Saudi Arabien zugerechnet, bei denen allein insgesamt 260 Amerikaner ums Leben kamen.

      Botschaftsangehörige als Terroristen

      Auch die Mitglieder des iranischen Geheimdienstes waren in der Vergangenheit nicht zimperlich. Als Botschaftsmitglieder getarnt verübten sie weltweit Anschläge auf politische Abweichler und Dissidenten. Ermittlungsbehörden in Argentinien machen sie ebenso für den Bombenanschlag auf das Jüdische Zentrum in Buenos Aires verantwortlich, bei dem 86 Menschen ums Leben kamen. "Die Agenten sind sehr gut ausgebildet und verfügen über eine hervorragende Ausrüstung - und sie haben Jahrzehnte lange Erfahrung in diesen Dingen", sagte Crumpton der Zeitung. Er sehe keine Anzeichen dafür, dass sie davon in den letzten Jahren etwas verloren hätten.

      Die USA und Europa wollen sicherstellen, dass Iran nicht in den Besitz von Atomwaffen kommt. Der UN-Sicherheitsrat hat die Islamische Republik in der vergangenen Woche aufgefordert, ihre Urananreicherung innerhalb von 30 Tagen auszusetzen und damit das Vertrauen für weitere Verhandlungen zu schaffen. Die USA haben wiederholt erklärt, dass die militärische Option nicht ausgeschlossen sei. In diesem Fall erwarten Experten gezielte Angriffe auf iranische Atomanlagen, um den Ausbau des Programms zu stoppen.

      Gegenüber der "Washington Post" machte ein Gesprächspartner aber deutlich, dass die intensiven Diskussionen keine Rückschlüsse auf eine bevorstehende Entscheidung für einen Militärschlag zuließen. Sie spiegele eher das seit Jahrzehnten zerrüttete Verhältnis zwischen den USA und Iran wider und die Erfahrungen, die die Geheimdienste in dieser Zeit gesammelt hätten.

      mik/reuters


      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,409352,00.html
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      schrieb am 08.04.06 12:56:29
      !
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      schrieb am 09.04.06 19:17:09
      !
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      schrieb am 10.04.06 09:34:48
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.137.020 von DermitdemWolfheulte am 09.04.06 19:17:09Würde der nette Herr Ahmadineschad zur WM nach Deutschland kommen, könnte man ihn gleich verhaften, da er nach deutschen Strafrecht den Tatbestand der Volksverhetzung erfüllt.



      Atomstreit
      Amerikaner planen angeblich Einsatz von Atomwaffen gegen Iran
      Von Matthias Rüb, Washington


      09. April 2006 In den Vereinigten Staaten haben Presseberichte am Wochenende die seit Monaten periodisch aufflackernden Spekulationen über Planungen für einen amerikanischen Krieg gegen Iran intensiviert.


      In einem vorab veröffentlichten Beitrag für die Zeitschrift „The New Yorker” schreibt Seymour Hersh unter Berufung auf gegenwärtige und ehemalige Mitarbeiter des Verteidigungs- und des Außenministeriums sowie der Geheimdienste, im Pentagon treibe man Planungen für massive Bombenangriffe gegen iranische Nuklearanlagen voran. Dabei sollten unter anderem taktische Atomwaffen eingesetzt werden.

      Natanz und Isfahan im Visier

      Zu vergleichbaren Schlüssen kommt die Zeitung „Washington Post” in einem am Sonntag veröffentlichten Beitrag, der sich ebenfalls auf Gespräche mit gegenwärtigen und früheren Regierungsmitarbeitern stützt. In beiden Artikeln werden als mögliche Ziele für Bombenangriffe die Atomanlagen Natanz und Isfahan genannt.

      In den unterirdischen Bunkeranlagen von Natanz treibt Iran den Aufbau von sogenannten Gaszentrifugen-Kaskaden voran, die zur Herstellung hochangereicherten und mithin waffenfähigen Urans benötigt werden. In den etwa 25 Meter unter der Erdoberfläche liegenden Bunkern soll Raum für Laboratorien, Arbeitsräume und 50.000 Gaszentrifugen sein, mit welchen bei voller Auslastung waffenfähiges Uran für zwanzig atomare Sprengköpfe pro Jahr hergestellt werden könnte.

      Nach Hershs Erkenntnissen beinhalten die Planungen des Pentagons für Luftangriffe gegen Natanz auch den Einsatz von bunkerbrechenden Nuklearsprengköpfen. Die Uran-Konversionsanlage in Isfahan ist überirdisch und könnte mit konventionellen Bomben und Marschflugkörpern zerstört werden.

      „Intensive bis hektische Kriegsplanungen”

      In beiden Artikeln wie auch in einem früheren Beitrag des Fachmanns für Rüstungskontrolle bei der Carnegie-Stiftung für Internationalen Frieden, Joseph Cirincione, für die Zeitschrift „Foreign Policy” ist von intensiven bis hektischen Kriegsplanungen im Pentagon die Rede. Das Weiße Haus soll zudem führende Vertreter beider Parteien im Kongreß über die verschiedenen Optionen für Luftangriffe gegen iranische Atomanlagen unterrichtet haben.

      Nach der Sprachregelung der neuen Nationalen Sicherheitsstrategie vom März sowie den Anhörungen von Außenministerin Condoleezza Rice vor dem Auswärtigen Ausschuß des Senats ist Iran derzeit „die größte Herausforderung von einem einzelnen Staat” für die Vereinigten Staaten.

      Zudem ist die Regierung unter Präsident George W. Bush der Überzeugung, daß erst nach einem Regimewechsel in Teheran von der Herrschaft der Mullahs zu einer demokratischen Gesellschaftsordnung das iranische Nuklearwaffenprogramm beendet werden kann.

      Teil einer politischen Strategie

      Strittig ist, ob die angeblichen Planungen Teil einer politischen Strategie sind, um den erwünschten Regimewechsel in Teheran zu erreichen, oder ob mit gezielt verbreiteten Informationen über die Planungen allenfalls die diplomatischen Bemühungen bei den UN sowie mit Verbündeten und Partnern um ein Ende des Atomwaffenprogramms unterstützt werden sollen. Der britische Außenminister Straw wies die Berichte als „völligen Schwachsinn” zurück.

      Der iranische Außenamtssprecher Hamid Resa Asefi bezeichnete die Berichte als „psychologische Kriegsführung” und als Ausdruck von „Wut und Schwäche” der amerikanischen Regierung. Wenn Amerika und seine europäischen Verbündeten annähmen, daß der UN-Sicherheitsrat das Land zu einem Verzicht auf die Uran-Anreicherung zwingen könnte, machten sie einen großen Fehler, sagte er. (Siehe auch: Ahmadineschad kommt angeblich doch nicht zur WM)


      Text: F.A.Z., 10. April 2006
      Bildmaterial: picture-alliance/ dpa/dpaweb

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      schrieb am 10.04.06 12:57:45
      Beitrag Nr. 59 ()
      Falls übrigens noch jemand den Artikel im "The New Yorker" im Original lesen möchte.
      Ich hab's nur überflogen, aber ich nehme an, daß es dieser hier ist:
      http://www.newyorker.com/fact/content/articles/060417fa_fact
      Die Aussichten für einen "erfolgreichen" Angriff auf die Nuklearanlagen im Iran werden darin verständlicherweise sehr negativ gesehen.
      Andererseits hat meines Wissens vor ein paar Wochen der US-Vizepräsident Cheney vor einer Versammlung mit israelischen und jüdischen Geschäftsleuten und Politikern erklärt, daß Israel keine Tatenlosigkeit der USA zu fürchten brauche, denn die USA würden unter keinen Umständen einem Mann wie Ahmadinedschad erlauben, Uran soweit anzureichern, daß er damit in den Besitz von Atomwaffen gelangen könnte.

      Wir dürfen nun ziemlich gespannt sein, wie "eine Lösung" zwischen den unvereinbaren iranischen und US-amerikanischen Positionen noch mit friedlichen Mitteln gefunden werden könnte.

      Irgendwie habe ich trotz meiner grundsätzlichen Skepsis gegenüber seltsamen Zufällen so langsam das ungute Gefühl, an dieser unschönen Vorhersage eines gewissen Bibel-Code-Fans namens Michael Drosnin für das Jahr 2006 könnte mehr dran sein als ein "reiner Zufall". Wann hat der eigentlich das erste Mal so unschöne Bibel-Kreuzwort-Kombinationen wie "Krieg", "Holocaust" und "2006" in seinen Büchern erwähnt? Erste Auflage war 1997 oder so, nicht?

      Andererseits gehen "Synchronizitätsgläubige" nach Vorbild vom Freud-Schüler C.G. Jung und chinesische Alt-Taoisten ja davon aus, daß "die Natur" selbst zueinander passende psychische und physikalische Sinnzusammenhänge ohne kausalen Zusammenhang herstellen kann und eine Prophezeiung nur deshalb schon eintreffen kann, wenn nach Meinung der Mehrheit der sie kennenden Menschen die Wahrscheinlichkeit für das Eintreten der Prophezeiung in die Realität gegeben ist. Also denkt jetzt bitte möglichst wenig über meinen letzten Absatz nach.

      ;) oder :( , je nachdem...

      Im realen Leben gegenüber normalen Menschen würde ich natürlich entrüstet das Gegenteil behaupten und jeden Verdacht empört von mir weisen, daß an einem solchen spinnerten religiös begründeten Prophezeiungs-Müll eines ehemaligen "Wallstreet-Journal"-Mitarbeiters irgendwas dran sein könnte. Schließlich bin ich ja ein rational denkender, erwachsener Mensch ... aber hier unter uns leicht "ge- und verstörten Diskussionsteilnehmern" kann ich's ja mal nur so am Rande erwähnen.
      ;) :look:
      Avatar
      schrieb am 10.04.06 19:38:30
      Beitrag Nr. 60 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.142.740 von Auryn am 10.04.06 12:57:45es gibt ja zur Zeit 3 Möglichkeiten:

      a) Säbelrasseln, um Druck auf die diplomatischen Verhandlunegen zu stellen.

      b) Tatsächliche, ernsthafte Vorbereitungen

      c) Pushen der Auflag einer Zeitung


      Ich erwarte nicht dass sich Iran auf ernsthafte Verhandlungen einläßt.
      Die versuchen auf Zeit zu spielen. Die wollen die A-Bombe so sicher wie das "Amen in der Kirche"

      Die U.S.A haben Kapazitätsprobleme.

      Eine durchaus verzwickte Situation.
      Avatar
      schrieb am 10.04.06 19:40:13
      Beitrag Nr. 61 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.149.977 von DermitdemWolfheulte am 10.04.06 19:38:30....
      a).....Verhandlungen
      ....
      c)....Auflage
      Avatar
      schrieb am 11.04.06 21:25:30
      !
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      Avatar
      schrieb am 11.04.06 22:15:21
      Beitrag Nr. 63 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 20.903.345 von InvestigativTrader am 22.03.06 10:26:26Was hat denn der geplannte Angriffskrieg gegen den Iran mit der Menchenrechtslage dort zu tun ?
      Als hätte es jemals den Westen gekümmert daß dort tausenden Dissidenten und Journalisten im Knast sitzen.

      Aber ich bin bloß ein Naivling, denn in Afgahnistan muss keine Frau mehr eine Burka tragen und Religionsfreiheit herrscht jetzt auch dort.
      Auch wurde dort dem Opiumanbau Einhalt geboten, daß 2/3 des Heroins weltweit in Afgahnistan angebaut wird, war schliesslich auch ein Kriegsgrund.

      Im Irak wurde dank der US-Invasoren die Sharia abgeschafft. Danke Herr Bush.



      Für mich sind sowohl der Irak-Angriffskrieg, mit der vorgeschobenen Behauptung, man wolle dort eine Demokratie errichten, als auch der Afghanistan-Einsatz (das war eine Folge von 9/11) nicht vergleichbar mit Iran.

      Afghanistan (Angriff) ist ebensowie Irak (Angriff) ein einziger Reinfall.

      Die Gründe für Afghanistan/Irak hast du auf den Punkt gebracht! Burka, Opium, Sharia. Alles läuft weiter wie bisher. Der Prozess gegen den "Konvertiten" sagt ein Übriges. Dort wurde nichts verändert.

      Beim Iran, und das lässt Stella unter den Tisch fallen, geht es eben nicht um eine Besetzung, sondern um gezielte Luftschläge, um die A-Bombe zumindest auf Zeit zu verhindern.

      Im übrigen, die USA verfügt ja garnicht über die Kapazitäten, dort einen Landkrieg mit folgender Besetzung zu führen.
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 12:10:19
      Beitrag Nr. 64 ()
      Wie schätzt Ihr die akutelle Lage ein, bzw. wie seht Ihr die Wahrschaeinlichkeit, dass die USA den Iran angreifen wird ?

      MfG
      Tyler
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 12:17:29
      Beitrag Nr. 65 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.167.767 von DermitdemWolfheulte am 11.04.06 22:15:21Afghanistan (Angriff) ist ebensowie Irak (Angriff) ein einziger Reinfall.

      Die Gründe für Afghanistan/Irak hast du auf den Punkt gebracht! Burka, Opium, Sharia. Alles läuft weiter wie bisher. Der Prozess gegen den "Konvertiten" sagt ein Übriges. Dort wurde nichts verändert.


      Das ist nach Meinung fast aller deutschen Zeitungsjournalisten prinzipiell falsch und zwar aus folgenden Gründen:

      1. Jede Frau in Afghanistan wird bestätigen, daß es den Frauen als ganzes heute besser geht, weil sie jetzt wieder das Recht haben, eine Schule zu besuchen und einen Beruf auszuüben.
      Es kommt ja immer darauf an, zu sehen, wie es vorher bei den Taliban war und da kann man noch hinzufügen, daß angebliche VerbrecherINNEN nicht mehr öffentlich - wie unter den Taliban - an den Torpfosten im Fußballstadion von Kabul erhängt werden.

      Unter den Taliban waren Frauen vom Schulbesuch ausgeschlossen und es durfte z.B. weder LehrerINNEN noch ÄrztINNEN geben - mit dem Erfolg, daß die Kindersterblichkeit und das Analphabetentum unter den Taliban einen neuen Rekord erreicht hatte.

      2. In den ca. 10 Jahren der Taliban-Herrschaft wurde in Afghanistan nicht eine einzige Straße, nicht eine einzige Schule und nicht ein einziges Krankenhaus gebaut! Beweise mir bitte einer das Gegenteil! Es wurden nur Moscheen neu errichtet mit dem Auftrag der Vorbereitung der Gläubigen auf den richtigen Lebensweg zur religiösen Errettung im Jenseits.
      Seit Präsident Karsai regiert, wurden zwar keine alten Stammesstrukturen verändert, aber es wird immerhin etwas für die Bildung getan, Mädchen lernen wieder schreiben und lesen und in der Hauptstadt muß eine Frau nicht mehr die Burka tragen. Wenn die Männer noch für die religiös verblödeten Taliban Sympathien haben, ist das nicht die Schuld der Invasionstruppen, sondern der mittelalterlichen Stammesgesellschaft.
      Darüber hinaus kann man es in Afghanistan schon als Fortschritt betrachten, daß man von dem Konvertiten-Fall mit der drohenden Hinrichtung überhaupt erfahren hat, denn unter den Taliban wäre der Mann schon nach einer 2-minütigen Verhandlung öffentlich gehängt, gesteinigt und anschließend vermutlich verbrannt worden.
      Jedenfalls ging es dem letzten kommunistischen Machthaber ("Nasirbullah" oder so ähnlich) von Kabul so, als er in die Hände der Taliban fiel. Der wurde von den Taliban aus einer Botschaft, in die er sich geflüchtet hatte, unter "Verletzung sämtlicher diplomatischer Gepflogenheiten" (Diplomatischer Schutz unter den Taliban? Haha!) herausgezerrt, zusammengeschlagen und am nächsten Baum aufgehängt. Nachdem er da ein paar Tage in der Sonne hing und zu stinken anfing, ist er angeblich auf dem nächsten Müllhaufen verbrannt worden.

      Also Ihr müßt schon zugeben: Verglichen mit den Umgangsformen dieser schönen alten Taliban-Herrschaft ist Afghanistan im Moment geradezu ein hochzivilisiertes Land geworden.

      Wenn da der Opiumhandel immer noch blüht und gedeiht, warum stört uns das denn plötzlich so? In Kolumbien lebt doch die ganze linke FARC-Revolutionsarmee und die Menschen in den von ihr beherrschten Gebieten seit 20 Jahren ausschließlich von der Kokainproduktion und das stört uns doch auch nicht im geringsten, weil deren Gegner ja die imperialistischen Kapitalisten in Bogota und in Washington sind, wo ja auch die Hauptkonsumenten sitzen, oder etwa nicht?
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 12:31:58
      Beitrag Nr. 66 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.173.003 von TylerDyrdon am 12.04.06 12:10:19Man weiß es einfach nicht mit Sicherheit, aber Ahmadinedschad macht sich ja ganz offensichtlich einen "Spaß" daraus, die bisherigen Atommächte zu verunsichern und vor den Kopf zu stoßen.
      Im Sicherheitsrat forderten vor 2 Wochen alle Atommächte (GB, F, USA, Rußland, China) den Iran auf, seine Pläne zur Uran-Anreicherung einzustellen und gestern verkündet Ahmadinedschad stolz, daß er genau damit in genau diesen Club eingetreten ist.

      Der Mann WILL ganz offensichtlich die Konfrontation mit den USA !

      Entweder ist er ein wirklich verrückter religiöser Fanatiker, der Allah auf seiner Seite "weiß" und deshalb vor nichts mehr im Leben Angst hat oder glaubt zu unser aller Unglück, daß die USA und die anderen Atommächte allesamt furchtsame "Papiertiger" sind.

      Bei Bush wird er früher oder später genau auf den entgegengesetzten "Messianismus" treffen und ich persönlich glaube immer mehr, daß es gegen Ende dieses Jahres oder zu Beginn des nächsten zum Krieg kommt, wenn Ahmadinedschad so weitermacht.

      Israel wird die USA händeringend drängen, etwas zu unternehmen, bevor Ahmadinedschad Atombomben herstellen kann, denn eine Atombombe auf Tel Aviv und der Staat Israel ist Geschichte gewesen.

      Hand aufs Herz: Möchte einer von uns noch vielleicht einen Urlaub in Hurghada oder sonstwo am Roten Meer machen, sobald Ahmadinedschad über Atomwaffen verfügt und seine treuesten außeriranischen Anhänger von der schiitischen Hisbollah auch damit drohen könnten, daß Ahmadinedschad ihr "großer Bruder" ist?
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 12:48:28
      Beitrag Nr. 67 ()
      Kleiner korrigierender Nachtrag:

      Zu Posting # 66:
      Das Verhältnis Bush-Ahmadinedschad sieht geradezu klassisch nach (philosophisch-) politischer "Enantiodromie" aus.
      ;)

      Zu Posting # 65:
      Der von den Taliban totgeschlagene, gehängte und verbrannte letzte KP-Machthaber von Sowjetgnaden in Kabul hieß nicht Nasirbullah, sondern Najibullah (Amin) und wurde aus der UN-Vertretung entführt, die die Taliban nicht als Botschaft anerkannt hatten. Ein reichlich unschönes Ende für jemanden, der mal von Breschnew, Andropow etc. hofiert und in Staatskarossen durch Moskau gefahren wurde.
      :(
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 12:50:21
      Beitrag Nr. 68 ()
      Ist diese Vorgehensweise glaubwürdig. Ein Land, welches Isreal von der Landkarte "ausradiert" sehen möchte. Ein Land, welches über ausreichen Ölvorräte verfügt, um in keine Energiekrise zu schlittern.

      Ich hege da ernstzunehmende Zweifel:


      NUKLEARPROGRAMM

      Iran plant Urananreicherung mit 54.000 Zentrifugen

      Iran zeigt sich selbst von der einmütigen Kritik aus Moskau und Washington unbeeindruckt. Statt einzulenken kündigt Teheran jetzt an, in zehntausenden Zentrifugen Uran anreichern.

      Teheran/Moskau/Tel Aviv - Es sollen zur Urananreicherung 54.000 Zentrifugen zum Einsatz gebracht werden, sagte heute der stellvertretende Leiter der Atombehörde, Mohammad Saidi. Er machte die Ankündigung im staatlichen Fernsehen einen Tag nach der Erklärung der Teheraner Regierung, wonach iranische Wissenschaftler erstmals Uran angereichert haben. Dabei wurden den Angaben zufolge lediglich 164 Zentrifugen eingesetzt.

      "Wir werden die Urananreicherung in der Atomanlage Natans industriemäßig ausbauen", sagte Saidi. Die Regierung habe die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) von der Absicht in Kenntnis gesetzt, bis zum Jahresende 3000 Zentrifugen in Natans zu installieren. Am Ende sollten bis zu 54.000 Zentrifugen für die Urananreicherung zum Einsatz gebracht werden. Einen Zeitrahmen dafür nannte Saidi nicht.

      Die 54.000 Zentrifugen sollen Said zufolge ausreichen, um genügend Uran für den Betrieb eines 1000-Megawatt-Atomreaktors anzureichern. Ein solcher Reaktor wird derzeit im Süden Irans mit russischer Hilfe fertig gestellt.

      Blumig hatte zuvor ein hochrangiger Vertreter der Regierung in Teheran das Nuklearprogramm seines Landes mit einem Naturereignis verglichen: "Irans nukleare Aktivitäten sind wie ein Wasserfall, der zu fließen begonnen hat. Es kann nicht gestoppt werden", sagte der Regierungsvertreter unter Zusicherung seiner Anonymität der Nachrichtenagentur Reuters. Zuvor hatte nach den USA auch Russland den Beginn der Urananreicherung in Iran kritisiert.

      Iran müsse "jegliche Aktivitäten zur Urananreicherung aussetzen, die wissenschaftliche Forschung inbegriffen", sagte Außenamtssprecher Michail Kaminin der Nachrichtenagentur Itar-Tass. Kaminins Stellvertreter Andrej Kriwzow bewertete die Ankündung von Irans Präsident Mahmud Ahmadinedschad, das iranische Atomprogramm zu beschleunigen, als "Schritt in die falsche Richtung". Dies laufe den Beschlüssen der IAEA und des Uno-Sicherheitsrats zuwider, sagte er der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Russland erwarte, dass Iran die internationalen Appelle berücksichtige und die Urananreicherung einstelle.

      Auch die Bundesregierung reagierte scharf: Man habe die Ankündigung aus Teheran "mit großer Sorge" zur Kenntnis genommen, sagte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg in Berlin. Dies sei ein "weiterer Schritt in die falsche Richtung". Offenbar sei Iran nicht bereit, "den Weg der Selbstisolation zu verlassen".

      Nach Angaben des Auswärtigen Amtes soll jetzt zunächst der IAEA-Bericht abgewartet werden. Erst danach werde man mehr Klarheit haben, was sich tatsächlich in der Atomanlage in Natans abgespielt habe, sagte Außenamts-Sprecher Martin Jäger.

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      Iran - Welches ist die richtige Politik? II

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      556 Beiträge,
      Neuester: Heute, 12.09 Uhr
      von Hallo Pinoccio
      Der israelische Generalstabschef Dan Haluz bezeichnete das iranische Atomprogramm als Bedrohung für eine freie und demokratische Welt. Allerdings schloss er einen Militärschlag gegen Iran zum gegenwärtigen Zeitpunkt aus. Trotz der aus Teheran gemeldeten Fortschritte beim iranischen Atomprogramm sollte Israel zunächst die Ergebnisse der diplomatischen Bemühungen der internationalen Gemeinschaft abwarten, sagte Halutz dem israelischen Militärrundfunk. "Wir sollten nicht nach israelischen Lösungen suchen und sie auch nicht empfehlen. Alles zu seiner Zeit", erklärte der Generalleutnant.

      Halutz wies in dem Radiointerview zudem darauf hin, dass Iran trotz der gemeldeten Erfolge bei der Urananreicherung noch keine richtige Atommacht sei. Dazu werde das Land noch Zeit brauchen. Der Chef des Militärgeheimdiensts, Amos Jadlin, äußerte indes die Einschätzung, Teheran könnte binnen drei Jahren über die Atombombe verfügen. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts könne die Entwicklung abgeschlossen sein, sagte Jadlin der Zeitung "Jediot Ahronot".

      IAEA-Direktor Mohammed el Baradei fliegt am Abend nach Teheran. Er will nach IAEA-Angaben einige noch offene Fragen im Zusammenhang mit dem jahrzehntelang geheimen Atomprogramm Irans klären und versuchen, Teheran im Atomstreit mit den Vereinten Nationen vielleicht doch noch zum Einlenken zu bewegen. Baradei soll dem Uno-Sicherheitsrat bis zum 28. April darüber berichten, ob Iran sein Programm zur Urananreicherung gestoppt hat.

      lan/Reuters/dpa/AP


      http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,411077,00.html
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 13:26:44
      Beitrag Nr. 69 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.173.336 von Auryn am 12.04.06 12:31:58danke für die ausführliche Antwort !

      MfG
      Tyler
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 14:30:11
      Beitrag Nr. 70 ()
      #1

      Wieso eigentlich "angreifen" ?

      Wenn dann geht es doch um "befreien"...

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 14:45:47
      Beitrag Nr. 71 ()
      Iran importierte Zentrifugen für waffenfähiges Uran

      Wien (dpa) - Iran hat zugegeben, dass es Teile für Zentrifugen zur Herstellung von atomwaffenfähigen Uran im Ausland gekauft hat. Bisher hatte Teheran darauf bestanden, dass diese Teile im Iran selbst produziert wurden.

      Dies geht aus einem vertraulichen Bericht hervor, den die Internationale Atomenergie Organisation (IAEO) jetzt den 35 Mitgliedern seines so genannten Gouverneursrats zugeleitet hat.

      Das bisherige Atomprogramm Irans wird vermutlich im Mittelpunkt der nächsten Tagung des Rats am 14. Juni in Wien stehen. Vor allem die USA werfen Teheran vor, seit Jahren heimlich an der Entwicklung von Atomwaffen zu arbeiten. Dies bestreitet die iranische Regierung vehement.

      In dem Bericht von IAEO-Generaldirektor Mohammed el Baradei wird die Regierung in Teheran ausdrücklich dafür gelobt, dass sie den IAEO-Inspekteuren Zutritt zu verschiedenen Atomforschungszentren gegeben habe. Allerdings macht er auch deutlich, dass es in einigen Fällen «Schwierigkeiten» bei der Koordination von Inspektionen in militärischen Einrichtungen gegeben habe.

      Iran hatte erst im vergangenen Dezember das so genannte Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, das es zur Offenlegung seiner Forschungspläne und Einrichtungen verpflichtet. Bei ersten Untersuchungen hatte die IAEO jedoch Spuren von hoch angereichertem Uran und anderen Substanzen sowie moderne Zentrifugen zur Urananreicherung entdeckt, die Teheran in einer vorgelegten Dokumentation verschwiegen hatte. Iran war dafür in einer Erklärung vom IAEO-Gouverneursrat Anfang März heftig kritisiert worden.
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 19:20:27
      Beitrag Nr. 72 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.175.537 von Sealion am 12.04.06 14:45:47Iran hatte erst im vergangenen Dezember das so genannte Zusatzprotokoll zum Atomwaffensperrvertrag unterzeichnet, das es zur Offenlegung seiner Forschungspläne und Einrichtungen verpflichtet.

      und was haben unterirdische Tunnelanlagen mit Offenlegung zu tun:confused:
      Avatar
      schrieb am 12.04.06 19:27:57
      Beitrag Nr. 73 ()
      TEHERAN - Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad den weiteren Ausbau des Atomprogramms angekündigt. Der Iran werde sein Programm bis zur vollständigen Beherrschung des Nuklearkreislaufs fortsetzen, sagte Ahmadinedschad.

      Teheran werde sich von niemandem davon abbringen lassen, alle seine Ziele umzusetzen. Am Dienstag hatte Ahmadinedschad angekündigt, dass der Iran erstmals erfolgreich Uran zur Energiegewinnung angereichert habe.

      Dies sei ein "historischer Erfolg". "Wir gehören jetzt zu den Atommächten, und es gibt keinen Weg zurück", sagte der iranische Präsident.

      Die internationale Gemeinschaft übte scharfe Kritik. Teheran fordere mit seinem Nuklearprogramm offen die Welt heraus, hiess es in Washington. Auch Russland kritisierte den Beginn der Urananreicherung im Iran. Dies sei ein "Schritt in die falsche Richtung", erklärte das Aussenministerium in Moskau.

      es sieht schlecht aus...
      Avatar
      schrieb am 13.04.06 14:59:52
      Beitrag Nr. 74 ()
      begrüßenswert die Iranischen fortschritte zur atommacht,sie dienen dem frieden ebenso wie Israelisch-Amerikanisch-Rußische und ... atomwaffen der anderen.
      wer mit atomwaffeneinsatz droht um sie bei anderen atomkraft zu verhindern,fördert ein gegengewicht dazu,es würde sonst die selbstaufgabe einer nation bedeuten,dem willen anderer unterworfen.
      es muss eine allgemeine abrüstung aller angestrebt werden,soll ein kriegsmonopol nicht wenigen staaten gegen schwache zustehen.
      es gibt keine guten atombomben,wer sich zehntausende davon zugelegt hat ist bekannt,dagegen hilft nur die einsicht das wenige atombomben aufs eigene territorium ,der wirkung von Nagasaki und Hiroshima in nichts nachstehen dürfte.
      bisher hies es doch immer die bombe hätte uns vor schlimmeren bewahrt,sollte dies so sein ?,kann ich mich nur der friedensstiftenden wirkung einer Iranischen anschliessen.;)
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      schrieb am 13.04.06 15:27:59
      Beitrag Nr. 75 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.173.003 von TylerDyrdon am 12.04.06 12:10:19DerAngriff schein mir fast sicher... Der "Petro-Imperialismus" (s.U.) läßt keine andere Möglichkeit zu,

      "...

      Bush-Doktrin – Die USA blasen zum Angriff

      ... „übernahm der Präsident das Paradigma jener Befürworter einer hegemonialen, in der Tradition Reagans sich sehenden, auf ‚militärische Stärke und moralische Klarheit’ setzenden globalen amerikanischen Führungsrolle, die als beste Garantie für ein stabiles internationales System angesehen wird.“[1]

      Diese Gruppe neokonservativer Hardliner um Vizepräsident Richard Cheney, Verteidigungsminister Donald Rumsfeld und dessen Stellvertreter Paul Wolfowitz forderte bereits 1992 in der Defense Planning Guidance eine Verewigung der US-Hegemonie, indem die hierfür erforderliche militärisch-ökonomische Führungsposition der Vereinigten Staaten rigoros ausgeweitet werden sollte. Mit der Bush-Doktrin gelang es ihnen, begünstigt durch die Terroranschläge des 11. September, ein Konzept zu entwickeln, mit dem jene rücksichtslose Interessenspolitik in die Praxis umgesetzt werden kann.

      Die USA beanspruchen für sich inzwischen das Recht, Länder, die über Massenvernichtungsmittel verfügen oder auch nur in Verdacht geraten, an solche gelangen zu wollen, mittels Präventivschlägen anzugreifen. Der Grund hierfür liege in der Gefahr eines möglichen Angriffes mit ABC-Waffen gegen die USA sowie der Möglichkeit, dass solche Waffen an Terroristen weitergegeben werden könnten. Da solche Präventivkriege auch ohne klaren Beweis einer unmittelbaren oder auch nur nachweisbar bevorstehenden Aggression erfolgen sollen, haben sich die Hardliner hiermit einen Blankoscheck ausgestellt, jedes US-feindliche Regime mit dem Vorwurf, an Massenvernichtungsmittel gelangen zu wollen, angreifen zu können.

      Auch der Krieg gegen den Irak wird mit diesem Konstrukt gefordert, was allerdings wenig glaubhaft ist. Im Gegenteil, ein jüngst veröffentlichter CIA-Report gibt an, Saddam Hussein werde auf keinen Fall Massenvernichtungsmittel einsetzen oder an Terroristen weitergeben, es sei denn sein Überleben sei, etwa durch einen Angriff der USA, in Gefahr.[2]

      Trotzdem wird der Sturz des irakischen Diktators Saddam Hussein gerade von den Neokonservativen, die Washingtons Außenpolitik weitgehend im Alleingang bestimmen, lauthals gefordert, eben weil die offizielle Version nichts mit den eigentlichen Kriegsgründen zu tun hat.

      Ein entscheidender Faktor ist hierbei, dass für die Aufrechterhaltung der US-Hegemonie die Kontrolle von Öl eine notwendige Bedingung darstellt: „Oberflächlich geht es um Massenvernichtungsmittel. Kratzt man an der Oberfläche, ist es Öl. Gräbt man ein wenig tiefer sieht man den Hauptgrund für den nächsten Golfkrieg. Zu lang hat Amerika mit der Organisation Erdölexportierender Staaten (OPEC) und ihren künstlichen Produktionsquoten gelebt, die zu künstlich hohen Ölpreisen führten.“[3]

      Am Ende dieses Weges soll die Unterwerfung der kompletten Region um den Persischen Golf stehen. Energiesicherung stellt in diesem Kontext ein zentrales Interesse dar, das sich nahtlos in das neoimperialistische Konzept einfügt.

      Das Herzblut der modernen Ökonomien

      Verschiedene Faktoren tragen zur zentralen Bedeutung des Öls bei: Erstens ist der Zugriff auf Öl entscheidend für die Entfaltung eines mächtigen Militärpotenzials, das elementar auf dessen gesicherter Versorgung basiert: „Seit der Einführung ölgetriebener Kriegsschiffe am Beginn des 20. Jahrhunderts wird Petroleum als essentiell für Erfolge im Krieg betrachtet.“[4] Zweitens, benötigen die modernen Ökonomien den stetigen, ununterbrochenen Fluss billigen Öls. Jeder größeren Rezession in den Vereinigten Staaten gingen Ölpreiserhöhungen voraus.[5] Und drittens leitet sich aus diesen Punkten gleichzeitig auch ab, dass eine eigene Kontrolle von Ölvorkommen andere auf diesen Rohstoff angewiesene Staaten in ein Abhängigkeitsverhältnis zwingt. Dieses kann im Konfliktfalle als mächtiger Hebel zur Durchsetzung der eigenen Interessen wirken, bis hin zu einem kaum zu überschätzenden Vorteil bei kriegerischen Auseinandersetzungen.[6]

      „Die Kontrolle des Öls, oder zumindest der Zugang zu ihm,“ so Daniel Yergin, Verfasser der detailreichsten, wenn auch extrem unkritischen Geschichte der US-Ölpolitik, „war immer ein großes strategisches Ziel. Das Öl erlaubt den Nationen, Besitz anzusammeln, ihre Wirtschaft anzutreiben, Güter zu produzieren und zu verkaufen, Waffen zu kaufen oder herzustellen, Kriege zu gewinnen.“[7]

      Ressourcenkriege – Paradigma des 21. Jahrhunderts?

      Trotz der historisch wichtigen Bedeutung des „schwarzen Goldes“ deuten zahlreiche Entwicklungen darauf hin, dass sich die Auseinandersetzungen um seine Kontrolle im neuen Jahrhundert nochmals deutlich intensivieren werden. Die ausschlaggebenden Faktoren hierfür sind:

      Eine dramatisch steigende Nachfrage

      Angaben der Internationalen Energiebehörde (IEA) zufolge wird der weltweite Ölbedarf von gegenwärtig 72 Millionen Barrel pro Tag (mb/d) auf 115 mb/d im Jahr 2020 steigen.[8] Viel hängt hier mit dem zunehmenden Bedarf in den aufstrebenden asiatischen Ökonomien, insbesondere China und Indien, zusammen, der sich deutlich überproportional erhöht. Aber auch die Vereinigten Staaten werden im Jahr 2020 etwa 33 Prozent mehr Öl verbrauchen als heute, so die National Energy Development Group (NEP).[9]


      ..." Jürgen Wagner

      Der Artikel hat fast prophetischen Charakter - er stammt vom Februar 2003 !

      http://www.linksnet.de/textsicht.php?id=841
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      schrieb am 14.04.06 12:39:14
      !
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      Avatar
      schrieb am 14.04.06 12:49:36
      Beitrag Nr. 77 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.201.987 von Hohlbrot am 14.04.06 12:39:14He went on, “Nuclear planners go through extensive training and learn the technical details of damage and fallout—we’re talking about mushroom clouds, radiation, mass casualties, and contamination over years. This is not an underground nuclear test, where all you see is the earth raised a little bit. These politicians don’t have a clue, and whenever anybody tries to get it out”—remove the nuclear option—“they’re shouted down.”

      The attention given to the nuclear option has created serious misgivings inside the offices of the Joint Chiefs of Staff, he added, and some officers have talked about resigning. Late this winter, the Joint Chiefs of Staff sought to remove the nuclear option from the evolving war plans for Iran—without success, the former intelligence official said. “The White House said, ‘Why are you challenging this? The option came from you.’ ”

      The Pentagon adviser on the war on terror confirmed that some in the Administration were looking seriously at this option, which he linked to a resurgence of interest in tactical nuclear weapons among Pentagon civilians and in policy circles. He called it “a juggernaut that has to be stopped.” He also confirmed that some senior officers and officials were considering resigning over the issue. “There are very strong sentiments within the military against brandishing nuclear weapons against other countries,” the adviser told me. “This goes to high levels.” The matter may soon reach a decisive point, he said, because the Joint Chiefs had agreed to give President Bush a formal recommendation stating that they are strongly opposed to considering the nuclear option for Iran. “The internal debate on this has hardened in recent weeks,” the adviser said. “And, if senior Pentagon officers express their opposition to the use of offensive nuclear weapons, then it will never happen.”

      http://www.newyorker.com/fact/content/articles/060417fa_fact
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      schrieb am 14.04.06 13:00:35
      !
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      Avatar
      schrieb am 18.04.06 12:53:27
      Beitrag Nr. 79 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.192.287 von endaxi am 13.04.06 14:59:52Du übersiehst unter Umständen in Deinem amüsanten Posting der letzten Woche über die "friedliebende" zukünftige iranische Atommacht, daß sich bisher alle Atommächte unter der Annahme eines Mindestmaßes an Rationalität ihre Atomwaffen zugelegt haben:
      Die Annahme war, daß niemand bereit ist, sich durch einen Angriff selbst zu vernichten und daß der sichere Gegenschlag die eigene Vernichtung bedeuten würde.
      Anders formuliert: Wer als erster angreift, stirbt als zweiter.

      Im Falle des Iran hätte ich da aber nachträglich so ein paar kleine Fragen:

      Wie soll man aber die "Rationalität" einer Staatsführung beurteilen, deren Präsident in einer Sendung des iranischen Fernsehens einem Ayatollah erzählt, daß er während seiner Rede vor der UN einen leuchtenden "Heiligenschein" um sich herum gespürt hat?:
      http://www.rferl.org/featuresarticle/2005/11/184cb9fb-887c-4…" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">
      http://www.rferl.org/featuresarticle/2005/11/184cb9fb-887c-4…

      Wie soll man die "Rationalität" einer Staatsführung beurteilen, die im Kinderfernsehen Selbstmordattentate auf Israelis verherrlicht?
      http://www.welt.de/data/2005/11/10/801419.html


      Wie soll man die "Rationalität" einer Staatsführung beurteilen, die an die Wiederkehr des 12. Imam glaubt, die nach Meinung religiöser schiitischer Extremisten im Umfeld des iranischen Präsidenten durch großes menschliches Leid schneller herbeigeführt werden kann?:
      http://www.welt.de/data/2006/01/16/831932.html
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      schrieb am 18.04.06 13:13:46
      Beitrag Nr. 80 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.222.249 von Auryn am 18.04.06 12:53:27"Wer als erster angreift, stirbt als zweiter."

      Das gilt für Angriffe mit konventionellen Waffen oder "Mini-Nukes" genauso, auch wenn es da nicht ganz so schnell geht. Es ist absurd zu glauben, nach der Bombardierung anderer selber unbehelligt zu bleiben.
      Avatar
      schrieb am 18.04.06 13:18:07
      Beitrag Nr. 81 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.222.493 von Borealis am 18.04.06 13:13:46Findest Du aber nicht, daß eine klitzekleine A-Bombe auf dem Schreibtisch eines "Heiligenscheinträgers" und "Märtyrertumbefürworters" wie Herrn Ahmadinedschad irgendwie anders wirkt als dieselbe klitzekleine A-Bombe auf dem Schreibtisch von -hm- beispielsweise dem französischen Präsidenten Chirac?


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