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    Damokles-Schwert über dem B2B-Sektor!? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.03.00 21:47:04 von
    neuester Beitrag 28.03.00 09:19:11 von
    Beiträge: 7
    ID: 104.914
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      schrieb am 27.03.00 21:47:04
      Beitrag Nr. 1 ()
      Hallo


      Letzte Woche hat Ventro (VNTR), bisher bekannt unter dem Namen Chemdex, seinen ersten Jahresabschlussbericht an die Anteilseigner verschickt. Ventro ist ein Entwickler und Betreiber von vertikalen B2B-Marktplätzen.
      Trotz des riesigen Potentials in diesem Bereich ist Ventro - wie alle B2B-Unternehmen noch ein junges, verlustbringendes Unternehmen. Daher liegt das Hauptaugenmerk der Investoren im Moment auch nicht auf dem Gewinn. Das Umsatzwachstum ist viel entscheidender - und hier konnte Ventro einen Anstieg von 29.000 Dollar in 1998 auf 30.8 Millionen Dollar in 1999 verzeichnen.

      Aber bevor man jetzt Freudensprünge macht - sollte man zuerst zwischen den Zeilen lesen. Dort heißt es :

      Laut unseren Zuliefervereinbarungen handeln wir als Vermittler, in dem wir Produkte von unseren Zulieferern beziehen und diese an unsere Kunden verkaufen. So werden Nettoeinnahmen, die dem Betrag entsprechen, den die Kunden bezahlen - und Kosten, die den Zulieferern für die gelieferten Produkte zustehen realisiert.

      D.h. es werden alle Chemikalien/Produkte, die Ventro auf seinem Marktplatz verkauft als Umsatz verbucht. In Wirklichkeit erhält Ventro jedoch nur einen kleinen Bruchteil davon in Form von Transaktionsgebühren.

      Von den 30.8 Millionen Dollar Umsatz, der letztes Jahr also erwirtschaftet wurde – sind 29.3 Millionen Dollar „Kosten des Umsatzes“ – oder anders ausgedrückt der Unterschied zwischen dem Verkaufspreis und der Gebühr die Ventro erhebt. Somit ergibt sich dann nur noch ein Bruttoertrag von 1.5 Millionen Dollar. Werden dann noch Ventro’s operative Kosten abgezogen erreichen die Netto-Verluste eine Summe von 48.6 Millionen Dollar.

      Nun stellt sich die Frage: Was würde passieren wenn Ventro seine Umsätze korrigieren müsste ? Wäre eine Marktkapitalisierung von 5 Milliarden Dollar dann immer noch gerechtfertigt?

      Diese Frage ist deswegen so interessant, da neben Ventro auch Firmen wie SciQuest, Onvia.com und Priceline, um nur einige zu nennen, nach diesem Verfahren Ihren Abschluss erstellen.

      Die SEC und das FASB prüfen gerade, ob dies zulässig ist.

      Im Dezember hatte die SEC in der Note 101 angekündigt -derartige Grauzonen in der Rechnungslegung aufzudecken. Auch die FASB will dieses Vorgehen unterstützen und schrieb dies in seiner Note 99-19 fest. Wenn der Bericht des letzten Treffens im März der Öffentlichkeit vorgestellt wird – werden Buchhalter und Analysten genauer hinhören. Zwar wird es noch keine entgültige Entscheidung geben, doch wird die Note 99-19 auch beim nächsten Treffen der Rechnungslegungsgremien im Mai wieder eine Rolle spielen.

      Die Angst der Firmen im B2B-Bereich ist , dass wie bei MicroStrategy die Umsätze dann korrigiert werden müssten.

      Nach der Note SAB 101 muss ein Unternehmen, das Bruttoumsätze anstelle von Netto-Umsätzen angibt als Hauptvermittler der Transaktion tätig sein und nicht nur mit einem geringen Anteil am Verkaufsprozess beteiligt sein . Natürlich agieren Retailer als Hauptvermittler, aber was ist mit einer Internet-Firma, die das Produkt nur für den Bruchteil einer Sekunde besitzt, während das Produkt vom Lieferanten zum Käufer übertragen wird. So ist es also fraglich, ob der Ausweis der Brutto-Umsätze bei B2B-Unternehmen zulässig ist.

      Ventro ist für den Verkauf der Produkte verantwortlich, wickelt die Zahlung ab, kümmert sich um den Versand der verkauften Produkte. Aber tragen Ventro und alle übrigen B2B-Unternehmen genauso wie ein normaler Retailer auch das Risiko - eine auf Lager befindliche Ware nicht verkaufen zu können ? Dies dürfte sehr fraglich sein.

      Man sollte die Entwicklung daher genau beobachten , da bei einer Änderung der jetzigen Rechnungslegungsvorschriften die B2B-Unternehmen Ihre Umsätze deutlich nach unten korrigieren müssten – was auch am Aktienkurs der B2B-Unternehmen zu drastischen Rückgängen führen könnte.

      Quelle: http://www.boersen-focus.de

      Wie ist eure Meinung zu dem Problem?


      Viele Grüße

      Mr M
      Avatar
      schrieb am 27.03.00 21:53:25
      Beitrag Nr. 2 ()
      siehe ventro-thread
      Avatar
      schrieb am 27.03.00 23:16:58
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nicht in einen Jahr Reich sein wollen.Sondern mann muss Geduld haben
      Avatar
      schrieb am 27.03.00 23:54:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das hat nichts mit Schnellreichwerdenwollen zu tun, mastaller, das ist ein hochernstes Problem, das viele Unternehmen unter einer Neubewertung stellen koennte, siehe mein Thread zu dem Thema.

      Spaeter werde ich nochmals Stellung zu dem Thema nehmen. Die meisten ignorieren es, aber das boese Erwachen wird, falls es kommen sollte, einige an den Boden der Realitaet zurueckholen.

      Schau dir dazu den Chart von MicroStrategy an, Symbol = MSTR.


      SG
      Avatar
      schrieb am 28.03.00 08:15:32
      Beitrag Nr. 5 ()
      Hallo SG

      ich stimme dir zu, das könnte ein ernstes Problem werden, sollte die SEC zu Ungunsten der jetzigen Praxis entscheiden.

      Gestern gab Datalink bekannt die Bilanzierung zu ändern. Datalink ist im Bereich der Netzwerk Speicherprodukte tätig. Bisher wurden die Umsätze aus Produktverkäufen zum Lieferzeitpunkt bilanziert, wenn jedoch auch Installation und Implementierung Gegenstand des Auftrags sind, dürfen die gesamten Umsätze erst bei Abschluß der Imlementierung bilanziert werden. Es kommt zwar nur zu einem Verschieben der Umsätze nach hinten, Datalink verlor gestern jedoch knapp 20%.

      Datalink meinte, daß die gesamte Industrie bald wie Datalink bilanzieren werde.

      Bei dem B2B Problem würden auf einmal ein großer Anteilder Umsätze aus der Bilanz entfallen - ein ernsteres Problem.

      Viele Grüße

      Mr M

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      Avatar
      schrieb am 28.03.00 09:15:17
      Beitrag Nr. 6 ()
      Hi Mr M,

      Danke fuer die Antwort.

      Ich habe gerade einen laengeren Text in dem Thread "MicroStrategy slam-dunked!! - WHO`s next?!? Ariba??" verfasst, den ich letzte Woche angefangen habe. Vielleicht kannst du dort auch deine Meinung aeussern, und auf meine Auslegung naeher eingehen.

      Leider stoesst diese Problematik derzeit auf wenig Resonanz, aber ich habe gelernt, potentielle Chancen und Gefahren fruehzeitig zu erkennen, und ich will die Firmen aussortieren, die betroffen sind, bevor die Massen es realisieren. Ich habe das Gefuehl, dass die Massen das ganze als eine Art Schwarzmalerei ansehen, aber das entspricht nur der Realitaet.

      Ich habe das mit Datalink heute mitbekommen. Ich werde im naechsten Posting den vollen Text dazu posten. Dies zeigt nur, dass der Schneeballeffekt bereits einsetzt, und MS&DTLK waren erst der Anfang. Die SEC-Dead-Line-Verlaengerung verzoegert den Prozess bloss, aber spaetestens ende Juni, wird sich heruaskristallisieren, wer die Suendenboecke der neuen Regelung sind.

      Da du anscheinend der einzige bist, der sich mit dieser Angelegenheit beschaeftigt, wuerde ich mich freuen, wenn wir Email-Kontakt erstellen: starnetg@ragingbull.com


      SG
      Avatar
      schrieb am 28.03.00 09:19:11
      Beitrag Nr. 7 ()
      http://biz.yahoo.com/bw/000327/mn_datalin_2.html

      Monday March 27, 6:43 am Eastern Time
      Company Press Release

      Datalink Corporation to Further Refine 2000 Revenue Recognition Policy
      Company Responds to SEC Staff Accounting Bulletin No. 101

      MINNEAPOLIS--(BUSINESS WIRE)--March 27, 2000--Datalink Corporation (Nasdaq: DTLK - news), a premier independent provider of networked data storage solutions, announced today that in further response to the Securities and Exchange Commission`s recently issued Staff Accounting Bulletin No. 101 - ``Revenue recognition,`` Datalink will prospectively modify its revenue recognition policy for hardware and software products sold to customers when Datalink provides any installation or configuration services in connection with the sale.

      Daniel J. Kinsella, Datalink`s Chief Financial Officer, stated: ``Since the issuance of SAB No. 101, Datalink has been working with PricewaterhouseCoopers, LLP, our independent accountants, to determine how the new guidance affects our revenue recognition policies. On Friday, March 24, our independent accountants advised us that, in their view, SAB No. 101 requires us to modify our accounting policy for revenue recognition on product sales effective January 1, 2000 when we provide installation or configuration services in connection with the sale. In most cases, our data storage solutions include both the sale of hardware and/or software products and the installation and configuration of these products. We historically recognized the revenues from these product sales at the time of shipment to our customers in a manner similar to the accounting practices of comparable companies in our industry. We generally recognized revenue from our separately priced installation and configuration services when we performed those services for our customers. Based on our independent accountants` new advice, beginning January 1, 2000, we will recognize revenue from hardware and software product sales when we complete our installation and configuration services.`` Kinsella stressed that Datalink`s historical financial statements are in accordance with generally accepted accounting principles and that this policy change will have no effect on previously reported 1999 operating results.

      Kinsella noted that Datalink plans to recognize a one-time charge resulting from the cumulative effect of this accounting policy change in the first quarter ending March 31, 2000. Kinsella observed that while Datalink has not yet determined the amount of the one-time cumulative effect charge, the accounting policy change merely defers the recognition of Datalink`s revenues and does not impact cash flows or the amount of revenues Datalink will ultimately recognize. Kinsella stated, ``Although we will record a cumulative effect charge, our 2000 first quarter results will include revenues from hardware and software products shipped to customers for which we had not completed our installation and configuration services for the customer by the end of December 1999. Similarly, we will defer into our 2000 second quarter the revenues for products shipped to our customers for which we will not have completed our installation and configuration services for the customer by the end of March 2000.``

      Greg R. Meland, Datalink`s President and Chief Executive Officer, observed, ``We believe that over the next two reporting quarters, our entire industry group will reconsider its revenue recognition policies in light of the new guidance being provided by the SEC and the accounting community.``

      Kinsella added that these changes are in addition to Datalink`s previously announced change in accounting policy on account of SAB No. 101 for service contract revenues.

      Datalink Corporation, based in Minneapolis, Minnesota, is a premier independent provider of networked data storage solutions for open systems computing environments. Datalink develops solutions that are designed to store, access and protect business critical information using best of breed technologies and professional services. Datalink`s multi-tiered professional services organization delivers a comprehensive suite of services, including analysis, design, integration, implementation, training, technical support and maintenance.

      The Private Securities Litigation Reform Act of 1995 provides a ``safe harbor`` for certain forward-looking statements. This press release contains forward-looking statements, which reflect our views regarding future events and financial performance. These forward-looking statements are subject to certain risks and uncertainties, including those identified below, which could cause actual results to differ materially from historical results or those anticipated. The words ``aim,`` ``believe,`` ``expect,`` ``anticipate,`` ``intend,`` ``estimate`` and other expressions which indicate future events and trends identify forward-looking statements. Actual future results and trends may differ materially from historical results or those anticipated depending upon a variety of factors, including, but not limited to: our ability to hire and retain key technical and other personnel; competition and pricing pressures that may adversely affect our revenues and profits; the level of continuing demand for data storage; our dependence on key suppliers; the strain placed on our resources by growth and expansion; our ability to adapt to rapid technological change; risks associated with possible future acquisitions; fluctuations in our quarterly operating results; future changes in applicable accounting rules; any remaining impact of Year 2000; and volatility in our stock prices."


      SG


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