checkAd

    Hohe Tabaksteuern schaden der Gesundheit - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.04.06 14:31:38 von
    neuester Beitrag 03.04.06 23:04:30 von
    Beiträge: 5
    ID: 1.051.640
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 670
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 03.04.06 14:31:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      :D Den Text muss ich mir für die nächste Tabaksteuer-Erhöhung doch glatt mal hier verewigen... :D

      HANDELSBLATT, Montag, 03. April 2006, 12:44 Uhr
      Hohe Tabaksteuern schaden der Gesundheit

      Dichter Nebel

      Von Olaf Storbeck

      Für die Weltbank ist die Sache klar: Eine weltweite Erhöhung der Tabaksteuer würde „mindestens zehn Millionen Tabaktote verhindern“, heißt es in einer Studie. Auf den ersten Blick scheint der Zusammenhang eindeutig: Nachdem in Deutschland die Tabaksteuer in den vergangenen Jahren drastisch gestiegen ist, ist der Zigarettenabsatz massiv zurückgegangen – allein 2005 lag das Minus gegenüber dem Vorjahr bei über 14 Prozent. Hat Gesundheitsministerin Ulla Schmidt, die die Steuererhöhung 2003 gegen kräftige Widerstände durchboxte, Tausenden Deutschen das Leben gerettet?

      Wohl kaum – das zumindest lässt sich aus zwei aktuellen ökonomischen Studien zu dem Thema ableiten. Beide Arbeiten kommen zu dem Ergebnis: Der Zusammenhang zwischen Tabaksteuer und Zigarettenkonsum wird überschätzt. Schließlich reagieren viele Raucher mit Ausweichreaktionen auf höhere Tabaksteuern – manche steigen auf billigeren Feinschnitt um, andere auf Schmuggel-Zigaretten.


      Und viele Menschen rauchen zwar weniger, dafür aber intensiver. Das haben zwei Ökonomen vom Londoner University College mit einer neuen Methode jetzt erstmals wissenschaftlich nachgewiesen. „Raucher können die Nikotin-Menge, die sie aus einer Zigarette herausholen, beeinflussen“, schreiben Jérôme Adda und Francesca Cornaglia in einer Studie, die im American Economic Review erscheint. So könnten sie die Anzahl der Züge verändern, tiefer inhalieren oder beim Filter die Luftzufuhr blockieren.

      Aber kann man die Rauchintensität pro Zigarette überhaupt messen? Tatsächlich lässt sich der Nikotinspiegel im menschlichen Körper direkt nur schwer untersuchen – innerhalb weniger Stunden ist das Gift abgebaut. Dabei aber wird Nikotin in Cotinin umgewandelt –dieses Abbauprodukt ist deutlich stabiler und lässt genaue Rückschlüsse auf die zuvor aufgenommene Nikotinmenge zu. Die Ökonomen nutzten für ihre Studie Daten einer umfangreichen Langzeit-Befragung von 20000 US-Amerikanern. Diese wurden über acht Jahre immer wieder zu ihren Rauchgewohnheiten befragt. Zudem wurde stets der Cotinin-Gehalt ihres Speichels gemessen. Vergleicht man beide Daten, kommt man zu erstaunlichen Ergebnissen: Manche Raucher nehmen mit fünf bis neun Zigaretten mehr Nikotin zu sich als andere, die mehr als eine Schachtel pro Tag rauchen.

      Die Ökonomen stellten fest:Wenn die Tabaksteuer um ein Prozent steigt, sinkt die Zahl der gerauchten Zigaretten um 0,2 Prozent. Doch die Nikotinmenge, die ein Raucher pro Zigarette konsumiert, steigt um 0,4 Prozent. Bei Kettenrauchern ist der Effekt noch höher. „Die Ergebnisse stellen den Sinn von Steuern als Mittel zur Verringerung des Rauchens in Frage“, lautet das Fazit der Autoren – zumal medizinische Forschung zeige, dass intensiveres Rauchen besonders gesundheitsschädlich sei.

      Eine in der vergangenen Woche veröffentlichte Studie der Harvard-Ökonomen David Cutler und Edward Glaeser kommt zu dem gleichen Ergebnis. Die Ökonomen zeigen: Obwohl die Tabaksteuern in der EU 37 Prozent höher sind als in den USA, rauchen dort wesentlich weniger Menschen als in Europa. Nur noch jeder fünfte US-Bürger greift zur Zigarette, in Deutschland ist es jeder dritte. Wenn der Preis von Zigaretten entscheidend für den Tabakkonsum wäre, müssten Amerikaner aber 20 Prozent mehr rauchen als Europäer, schätzen die Autoren. Tatsächlich seien andere Faktoren für unterschiedliche Rauchgewohnheiten verantwortlich. Zum einen nimmt der Zigarettenkonsum mit steigendem Wohlstand ab. Das höhere Pro-Kopf-Einkommen der USA erkläre ein Viertel der unterschiedlichen Rauchgewohnheiten.

      Noch wichtiger sei ein anderer Faktor: Bei den Amerikanern ist das Bewusstsein, dass Rauchen eine gesundheitsschädliche Gewohnheit ist, weiter verbreitet als in Europa. So sind 93 Prozent der Amerikaner, aber nur 84 Prozent der Europäer überzeugt, dass Rauchen Krebs verursacht. Diese unterschiedliche Einstellung erkläre etwa die Hälfte der unterschiedlichen Rauchgewohnheiten. Fazit der Ökonomen: „Weiche Bevormundung“ durch den Staat in Form von Informationskampagnen sind beim Kampf gegen die Nikotinsucht effektiver als direkte staatliche Regulierung.
      Avatar
      schrieb am 03.04.06 14:38:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Viele Raucher substituieren das Rauchen auch durch Süßigkeiten und werden dicker, was ja auch nicht gesundheitsfördernd ist. ;)
      Avatar
      schrieb am 03.04.06 16:54:48
      Beitrag Nr. 3 ()
      Alle jammern, dass die Menschen viel zu alt werdden und die Sozialsysteme unter dieser Last zusammenbrechen.
      Da sollte der Staat doch jedem Menschen dankbar sein, der durch Rauchen sein Leben angeblich um Jahrzehnte verkürzt.
      Avatar
      schrieb am 03.04.06 22:45:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      ja, stimmt genau außerdem ist auchen gut gegen alzheimer,
      Avatar
      schrieb am 03.04.06 23:04:30
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.061.686 von Kurumba am 03.04.06 22:45:37Alzheimer wußte ich nicht, aber dass es Parkinson verhindert, ist nachgewiesen. Hängt mit der Dopamin Produktion zusammen.

      Aber das mit Alzheimer kann schon sein, Depressionen können auch mit Nikotin behandelt werden. Nikotin ist sehr vielseitig einsetzbar, allerdings sollte man es dann schon in Pillenform und nicht in Verbindung mit giftigem Rauch zu sich nehmen.


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      Hohe Tabaksteuern schaden der Gesundheit