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    private Wetten süchtiger machen als staatliche (Betandwin vs Oddset) - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 05.04.06 16:25:54 von
    neuester Beitrag 06.04.06 14:34:45 von
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      schrieb am 05.04.06 16:25:54
      Beitrag Nr. 1 ()
      29.03.2006 - 21:19 Uhr

      FTD: Betandwin greift in der Grauzone an

      Im Sommer wird in Deutschland nichts mehr quotenlos sein. Denn im Sommer ist Fußballweltmeisterschaft. Schon jetzt können Fans darauf setzen, wie die Gesamtsumme der Rückennummern der Torschützen in der Begegnung zwischen Deutschland und Costa Rica lauten wird. Man kann wetten, welchem Team zuerst drei Einwürfe in der ersten Halbzeit zugesprochen werden. Oder welches Team bei der Verteidigung zuerst einen Pfosten- oder Lattenschuss hinnehmen muss. Millionen Menschen werden in solche Ungewissheiten investieren.

      Diese Woche hat das Bundesverfassungsgericht entschieden, dass das staatliche Wettmonopol im Grundsatz erhalten bleiben soll. Schlechte Nachrichten waren das für die privaten Anbieter, die gerne am WM-Geschäft mitverdient hätten. Gute Nachrichten indes für den Staatsmonopolisten Oddset. Einem anderen Unternehmen kann das Urteil ein wenig egal sein: Betandwin, dem Aufsteiger der Branche. Es setzt ohnehin Millionen um und verdient prächtig, Monopol hin oder her. Eine Nische in Deutschland macht's möglich.

      "Wir sind noch ganz am Anfang", sagt Marcus Meyer, "die große Welle steht uns noch bevor." Meyer sitzt in einem schicken Münchner Büro und reibt sich zufrieden die Hände. Er ist der deutsche Vertreter des österreichischen Wettanbieters Betandwin. Der Umsatz des Unternehmens kletterte im vergangenen Jahr erstmals über 1 Mrd. Euro. Der Börsengang im Jahr 2000 war der erfolgreichste in der Geschichte der Wiener Börse. Der Kurs der Aktie ist in den vergangenen drei Jahren um das 40fache gestiegen. Innerhalb kurzer Zeit ist die Wiener Firma zum größten Sportwettenanbieter Kontinentaleuropas aufgestiegen. Und das Geschäft brummt.


      Grauzone Auch in Deutschland. Ein Drittel seines Umsatzes erwirtschaftet Betandwin im Nachbarland, es ist der führende private Anbieter. In diesem Jahr wollen die Österreicher Oddset endgültig überholen. Die Wettskandale haben offenbar nur dem deutschen Image, nicht aber dem Sportwettengeschäft geschadet.

      Die Erfolgsstory ist hier zu Lande allerdings ein wenig komplizierter - und deshalb umso erstaunlicher. Denn das staatliche Monopol auf Sportwetten zwingt die privaten Anbieter in eine rechtliche Grauzone, in der sie aber offenbar recht gut leben können. Denn auch hier ließen sich die Umsätze kräftig steigern. Dass es diese Nische überhaupt gibt, hat mit der DDR zu tun. Und mit der Weitsicht von Steffen Pfennigwerth.

      Als sich der DDR-Bürger kurz nach dem Mauerfall aus dem sächsischen Städtchen Neugersdorf in den Urlaub nach Österreich aufmachte, faszinierte den promovierten Wirtschaftsinformatiker nicht nur die neu gewonnene Freiheit, sondern vor allem die vielen Wettannahmestellen. Fleißig sammelte er in den Filialen jede Menge Material für seine Idee. Zurück in der Heimat, ging Pfennigwerth aufs Amt und erhielt wenige Wochen später von der Stadt Löbau die Gewerbegenehmigung zur Eröffnung eines Sportwettenbüros.


      "DDR-Lizenz"

      Ein Wettlokal eröffnete er in der 6000-Seelen-Gemeinde allerdings nicht. Stattdessen veranstaltete er unter dem Namen Odds Sportdata aus seinem Haus in der Provinz lukrative Briefwetten, die ihm schnell mehr einbrachten als sein gelernter Beruf.

      Vor vier Jahren entdeckten die Gründer von Betandwin den Sachsen und beteiligten sich bei Pfennigwerth. Nur so, über die so genannte "DDR-Lizenz" konnten sie in den Erfolg versprechenden deutschen Markt vordringen.

      Das Geschäft lohnt sich für alle Seiten. Lizenzträger ist weiterhin Steffen Pfennigwerth in Neugersdorf. 40 Arbeitsplätze sind in seiner Heimat dadurch entstanden. Die Angestellten in der Provinz kümmern sich hauptsächlich um die Betreuung der Kunden. Betandwin wickelt den Großteil seines Wettgeschäfts über Gibraltar ab. Und im Internet können deutsche Wetter von der Handballliga bis zum WM-Endspiel trotz des staatlichen Monopols auf alles setzen.

      Dem staatlichen Anbieter ist die Nische natürlich ein Dorn im Auge, zumal die Konkurrenz von der Glücksspielsteuer befreit ist. Drei weitere private Anbieter arbeiten in Deutschland mit ehemaligen DDR-Lizenzen, die beim Einigungsvertrag übernommen worden sind. Ob diese bundesweit gültig sind oder nur in dem Bundesland, in dem sie einst ausgestellt wurden, wird immer wieder vor Gericht ausgefochten. Klarheit haben die Klagen kaum gebracht, auch das Urteil aus Karlsruhe nicht. Das Monopol bleibt vorerst. Und damit auch die Grauzone.

      "Wie die staatlichen Stellen vorgegangen sind, ist schon hart", sagt Meyer. Vor allem Betandwin musste sich zahlreicher Angriffe erwehren. Zwar wurden keine Wettannahmestellen von bewaffneten Beamten gestürmt, weil die Österreicher ihre Dienst nur online anbieten. Doch Fußballbundesligisten mussten etwa kurz vor Anpfiff ihre Werbebanner abhängen, weil die Gültigkeit der Betandwin-Lizenz in dem betreffenden Bundesland in Frage gestellt wurde. Erst kürzlich erstritt Westlotto für Deutschland ein Verbot für Betandwin.com, auf der deutschen Plattform darf aber munter weitergewettet werden.


      Höhepunkt im Werbestreit

      Zuletzt versuchte Oddset verzweifelt zu beweisen, dass private Wetten süchtiger machen als staatliche. "Wenn sie bei mir spielen, ist ein Verzocken zu Hause im Bademantel nicht möglich", sagt Erwin Horack, Präsident der staatlichen Lotterieverwaltung in Bayern, und als solcher Sprecher von Oddset.

      Einen Höhepunkt erreichte der Streit, als der Sportwettenanbieter Betandwin den chronisch klammen Amateur-Fußballvereinen anbot, Trikot und Hose für 9,95 Euro pro Spieler zur Verfügung zu stellen. Einzige Gegenleistung: Die Klubs mussten mit dem Aufdruck Betandwin auflaufen.

      Das war der staatlichen Konkurrenz ein bisschen zu viel bundesweite Werbung. Die Polizei, so wurde verlangt, sollte den Vereinen verbieten, die Trikots zu tragen Selbst von einer drohenden Gefängnisstrafe für die Klubpräsidenten soll die Rede gewesen sein. "Es hat aber nur einer storniert", sagt Meyer, "bezeichnenderweise der Polzeisportverein Bruchsal."


      Oddset muss kämpfen


      Geschadet hat Betandwin das alles nicht. Im Gegenteil. Immer mehr Menschen platzieren ihre Wetten bei dem Anbieter, während Oddset um seine Kunden kämpfen muss. "Oddset hätte alle Voraussetzungen, in Deutschland Marktführer zu sein, aber die nutzen ihre Potenziale nicht", sagt Meyer.

      Das Erfolgsrezept von Betandwin ist simpel. Während man beim staatlichen Anbieter Oddset fast ausschließlich auf die Kombination mehrerer Fußballspiele setzen kann, ist bei der Konkurrenz fast alles möglich. Bei so genannten Live-Wetten kann man etwa bei laufender Partie wetten, welche Mannschaft den nächsten Einwurf zugesprochen bekommt. "Wenn ich 5 Euro gesetzt habe, wird sogar Kaiserslautern gegen Frankfurt spannend", sagt Meyer. "Das sind alles Hobby-Klinsmänner, die sich denken, besser als der Nachbar kann ich es allemal."

      26 Mio. Euro ließen sich die Österreicher ihr Engagement im deutschen Sport 2004 kosten. Derzeit flimmert in zahlreichen Werbepausen ein Spot: Sportgrößen wie der deutsche Tennisspieler Boris Becker, der amerikanische Weitspringer Bob Beaman oder die österreichische Ski-Legende Franz Klammer unterhalten sich über die magischen Momente ihrer Karrieren. Die Botschaft ist klar: Das Leben kann sich durch einen Ball, einen Sprung, eine Zehntelsekunde ändern - für den Sportler, aber auch für den Wetter.



      Mit solchen Kampagnen dürfte allerdings bald Schluss sein. Die Karlsruher Richter haben klar gemacht, dass ihnen vor allem das aggressive Werben um die Kundschaft, das auch Oddset betrieben hat, gegen den Strich geht. Was sich künftig ändern soll, ist manchen Anbietern aber noch nicht klar. "Mir fällt dazu nur ein, dass wir auf die Oddset-Scheine jetzt draufschreiben: ,Wer wettet, gefährdet sein Portemonnaie'", sagte Rolf Stypmann, Geschäftsführer von Toto-Lotto Niedersachsen.

      Die Österreicher sind etwas weiter. Das Angebot von Betandwin, gemeinsam ein Programm zur Thematik Sucht zu entwickeln, hat Oddset bisher abgelehnt. So investiert Betandwin nun allein 1,4 Mio. Euro in ein Projekt der Harvard Medical School, das helfen soll, "Mechanismen zu entwickeln, Spielsucht frühzeitig zu erkennen und vorzubeugen", sagt Meyer.

      Er sieht der Zukunft gelassen entgegen. Auf der edlen Kommode in seinem Münchner Büro sitzt ein Teddybär in Polizeiuniform. Ein Geschenk der Polizeigewerkschaft. Betandwin hat in deren Mitgliedermagazin eine vierseitige Anzeige geschaltet. Zumindest das Verhältnis zu den staatlichen Ordnungshütern scheint intakt.

      :eek: https://www.betandwin.de/splash.aspx? :eek:

      :eek: https://www.betandwin.com/default.aspx :eek:
      Avatar
      schrieb am 05.04.06 16:34:11
      Beitrag Nr. 2 ()
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 14:19:24
      Beitrag Nr. 3 ()
      Mich hat schon erwischt, ich bin süchtig !!!
      www.betandwin.com:Dwww.betandwin.com:Dwww.betandwin.com
      Avatar
      schrieb am 06.04.06 14:34:45
      Beitrag Nr. 4 ()
      Mich hats schon erwischt, ich bin süchtig !!!

      ADMIRAL SPORTWETTEN (ADMI)
      BETANDWIN.COM (BWIN)
      BETBULL (BETB)
      BOSS MEDIA AB (924046)
      BOYD GAMING CORP (BYD)
      FLUXX AG (576350)
      GREEK ORG.OF FOOTBALL PROGN. (765974)
      GTECH HLDGS CP (GTK)
      HARRAH'S ENTERTAIN (HET)
      LAS VEGAS SANDS CORP (LVS)
      LOTTOMATICA S.P.A. (164648)
      M G M MIRAGE (MGM)
      PARTYGAMING ORD 0.0015P (PRTY)
      Scientific Games Corp (SGMS)
      SPORTINGBET ORD 0.1P (SBT)
      SPORTWETTEN. DE. AG (548851)
      STANLEY LEISURE PLC (SLY-GBX-OTC)
      STATION CASINOS (STN)
      UNIBET GROUP PLC (A0B6HB)
      WILLIAM HILL ORD 10P (WMH)
      WMS INDUSTRIES INC. (866304)
      Wynn Resorts, Limited (WYNN)
      Youbet.com, Inc. (UBET)

      Mich hats schon erwischt, ich bin süchtig !!!


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