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    960 Prozent Inflation - Zimbabwes Wirtschaft am Abgrund - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 15.04.06 10:12:37 von
    neuester Beitrag 24.04.06 18:39:25 von
    Beiträge: 16
    ID: 1.054.097
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      schrieb am 15.04.06 10:12:37
      Beitrag Nr. 1 ()
      Zimbabwe im südlichen Afrika.

      Einst verhalf eine ertragreiche Landwirtschaft den Menschen zu einem gesunden Auskommen.

      Heute liegt die Wirtschaft am Boden.

      Bei einer Inflationsrate von 960 Prozent blüht nur noch eins: der Schwarzmarkt.

      Und hier sind es ausländische Devisen, die besonders gefragt sind, der US-Dollar und der südafrikanische Rand.

      Für die eigene Währung ist praktisch nichts zu bekommen.

      Es hat sich ein bedeutsamer Parallelhandel mit Devisen entwickelt, der geradezu professionell abläuft.

      Das ist zwar illegal, aber anders ist praktisch nicht an Geld zu kommen.

      Der Schwarzmarkt teilt das leidgeprüfte Land in zwei Klassen.

      In die, die sich den Devisentausch erlauben können und die Millionen anderer, die dazu zu arm sind.

      Trotz prekärer Versorgungslage und miserabler Einkommen.

      Die Bevölkerung bewahrt die Ruhe - noch.

      Westliche Experten sagen, das Finanzsystem müsse vollständig zusammenbrechen.

      Erst dann könne es aufwärts gehen.

      http://www.euronews.net/create_html.php?page=detail_eco&arti…

      :eek::eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 15.04.06 10:22:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.205.516 von CaptainFutures am 15.04.06 10:12:37na diese Inflationsraten werden wir auch bald haben dank Helicopter Ben und seinem
      Druckerpressen-Komplizen Trichet :laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.04.06 11:06:30
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.205.538 von Frickhasserin am 15.04.06 10:22:33Merke:

      Lasse nie eine Schubkarre voller Papier-Geld vor deiner Tür stehen !

      Am nächsten Morgen ist die Karre weg und das Geld noch da !


      Nur Gold und Silber sind Geld, aber das weißt du ja schon !

      ;)
      Avatar
      schrieb am 15.04.06 12:57:37
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.205.653 von BarnyXXL am 15.04.06 11:06:30Na, hast Du auch schlechte Erfahrungen an der Börse gemacht und schwörst jetzt auf "handfeste" Sachen? :laugh:
      Avatar
      schrieb am 15.04.06 13:05:59
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.205.516 von CaptainFutures am 15.04.06 10:12:37Mein Tipp:

      Mal 3 Monate Urlaub in Zimbabwe machen, sozusagen als lebensnahe Vorbereitung für die Zeit in der auch in Deutschland solche Inflationszeiten anbrechen :laugh:

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      schrieb am 15.04.06 13:47:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      Zimbabwe ist eine Musterbeispiel für eine schwarze Regierung, wenn auch ein extremes. In welchem schwarzafrikanischen Land mit Ausnahme von Botwana grassiert Vetternwirtschaft, Korruption und Mißmanagement - nicht.

      Unter dem weißen Apartheidsregime unter Ian Smith im damaligen Rhodesien ging es den Schwarzen weitaus besser als heute. Die Währung war einst eine der stabilsten der Welt, die Leute hatten ihre Auskommen.

      Heute sind die Weißen zum Großteil vertrieben, die weißen Farmer enteignet, und wo einst Weizen und Tabak angebaut wurde, liegt heute das Land brach, weil es an Kumpane von Mugabe verschenkt wurde, die dachten die Weißen ernten ohne zu säen.

      Daß Apartheid eine kriminelle Staatsform, sie zu bekämpfen und abzuschaffen richtig und notwendig war, keine Frage. Aber über diesen Umstand wurde völlig übersehen, wie sehr Afrika von den Weißen und ihrem Know-how in wirtschaftlicher, agrartechnischer und finanzpolitischer Hinsicht profitiert hat.

      Hinzu kommt, daß die politische Repression in afrikanischen Staaten zumindest dort wo einst britisches Mandat herrschte, weitaus ausgeprägter ist, als zu Kolonialzeiten.

      Mit dem Aufbau der Weißen als universellen Sündenböcke hat man zugleich deren positive Wirkungen auf den Kontinent elemeniert. Und dies nur, damit raffierige schwarze Eliten die Länder heute ausplündern - ohne zugleich auch zu investieren. Die Skrupellosigkeit dieser Regenten, und ihr unbedingter Machtwille ruinieren den Kontinent. Hinzu kommt eine starke Neigung zu sozialistischen Strukturen, die zusammen mit der traditionellen Vetternwirtschaft zu einer Multiplikation von Inkompetenz führen.
      Afrika hat von der Kultur der Weißen ausgerechnet etwas vom schlechtesten übernommen.

      Besonders tragisch: Kommt es einmal zu Regierungswechseln, sind die Nachfolger kaum besser als die Vorgänger. Seltene Ausnahme z.B. Museveni in Uganda, der den Standpunkt vertritt, Afrika müsse aufhören, für all seine Probleme immer nur den Kolonialismus und den Welthandel verantwortlich zu machen.

      Die Zukunft Afrikas sieht noch unendlich viel düsterer aus als die von Europa. Die Natur wird so intensiv ausgeplündert und zerstört, daß es nachhaltige Effekte zeigt. Zugleich wächst die Bevölkerung mit über 3% pro Jahr an !!!!

      Eine geringfügige Wetteranomalie, wie sie periodisch auftreten seit jeher gab (man bedenke, daß die Sahara vor 5000 Jahren überwiegend eine Savannenlandschaft war) und die Ernährung von hunderten Million ist nicht mehr gewährleistet !!!!!

      Man wird dann in der Not die letzten Wildtiere abschlachten, womit dann auch Afrika den Weg der übrigen Kontinente vollzogen hat - der fast vollständigen Ausrottung der Großtierwelt.

      Wen es interessiert, und Geld genug hat (da sehr teuer) sollte sich den Anbick von richtiger, unverfälschter Natur noch einmal gönnen, bevor sie für immer verschwunden ist in der heutigen Form.
      Avatar
      schrieb am 15.04.06 14:36:13
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.206.176 von Denali am 15.04.06 13:47:01Neben all den Problemen kommt speziell im südlichen und östlichen Afrika auch noch die AIDS-Problematik zum tragen. Die Infektionsraten bei den wirtschaftlich aktiven 20-40 jährigen ist nirgendwo auf der Welt höher.
      Avatar
      schrieb am 15.04.06 18:28:51
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.205.538 von Frickhasserin am 15.04.06 10:22:33Wenn ich in Aktien investiere - investiere ich in Firmen und damit in "Werte".

      Diese "Werte" sind Anteile an z.B. produzierende Firmen.

      Sollte es eine Inflation geben werden selbstverständlich auch die Wertanteile der Firma (sprich Aktien) steigen - oder sehe ich das Falsch.

      Kann jemand einen Chart von Aktienkurse und Geldmenge hier einstellen?

      Glaube es wäre ein interessanter Vergleich. Inflationen gab es in denn letzten 150 Jahren (global gesehen) genug.

      Meiner Vermutung nach müsste es so aussehen - je weniger das Geld Wert ist desto höher müßten die Aktienkurse sein - korrekt?

      Gibt es 4% Inflation müßten durchschnittlich minimum 4% die Aktienkurse steigen.
      Avatar
      schrieb am 15.04.06 18:43:10
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.207.137 von firmenrecherche am 15.04.06 18:28:51Probleme sehe ich nur wenn das Geld tatsächlich (während einer Inflationszeit) in "Geld" investiert ist - also Bargeld oder Buchgeld wie Sparkonto oder Anleihen, Schuldverschreibungen, Pfandbriefe, ...

      Geld während einer Inflation in Immobilien, Aktien oder weitere Sachanlagen wie Edelmetalle sind jedoch (meiner Meinung) unbedenklich.
      Avatar
      schrieb am 16.04.06 11:10:30
      Beitrag Nr. 10 ()
      Flucht aus dem Käfig Zimbabwe

      Porträt: Eine Exilantin blickt zurück: Die verfolgte Journalistin Rhoda Mashavave lebt als Stipendiatin in Darmstadt

      Die Kundgebung war schon fast vorbei, da kam die Polizei. „Sie schlugen auf alles, was sich bewegte“, erinnert sich die Journalistin Rhoda Mashavave (26) an ihren Schicksalstag im Jahre 2003, der sie zu einer Exilantin machen sollte. „Steine flogen, ich kam nicht raus. Mehr als achtzig Leute wurden mit mir verhaftet“, erzählt die ehemalige Reporterin der mittlerweile verbotenen Zeitung „Daily News“ aus Zimbabwe auf Englisch. „Erst hatte ich keine Angst.“ Schon einmal, ein Jahr zuvor, war sie nach einer Demonstration gegen die Einschränkung der Pressefreiheit im Lande verhaftet worden. Damals kam sie nach wenigen Stunden wieder frei. Diesmal sollte es anders werden: „Es wurde wirklich schrecklich“, sagt die Elsbeth-Wolffheim-Stipendiatin, die seit dem vergangenen Juli auf Einladung des PEN-Zentrums und der Stadt in Darmstadt lebt.
      Bei Kräuterquark und Rotwein sitzt sie auf dem Sofa der Schriftstellerin Katja Behrens, die ihr eine mütterliche Patin geworden ist. Man spürt, dass der Frau das Reden schwerer fällt, wenn sie sich an jene traumatischen Tage im Gefängnis erinnert. „Die Polizei hört dir nicht zu, mit denen kannst du nicht verhandeln. Es war demütigend.“ Zusammen mit anderen Frauen muss sich Mashavave bäuchlings auf den Boden legen, dann prasseln Prügel auf sie ein. Die Gelenke der Hände, die sie zum Schutz auf den Rücken dreht, sind bald geschwollen. Plötzlich heißt es aufstehen, rausgehen, wieder rein und hinlegen. Und wieder Schläge.

      „Ich konnte nicht weinen, ich war zu wütend, ich hatte doch nichts gemacht“, sagt Rhoda Mashavave, die ursprünglich im Tourismus arbeiten wollte, über ein Studium aber zum Journalismus fand. Die junge Frau, Mitglied der Demokratiebewegung, war nur ihrem Job als Reporterin nachgegangen, doch das kann in Robert Mugabes Zimbabwe gefährlich sein. Man muss nicht über Menschenrechtsverletzungen recherchieren, um die Folgen zu erfahren: Auf die Quälereien der Polizei folgt das Warten im Gefängnis. Es ist ein dreckiges, kaltes Loch mit verlausten Matten und einer verstopften Toilette, deren Spülung nur die Wärter von außen bedienen können. „Die erste Nacht war furchtbar. Ich fühlte mich so schmutzig. Und ich wusste nicht, ob ich sterben muss. Sie geben dir kein Essen im Gefängnis. Wenn dir von draußen niemand was mitbringt, verhungerst du. Da lernst du teilen.“

      Glück für die Gefangene, dass sie unterm Rock ein Handy in die Zelle schmuggeln kann. So erreicht sie einen Anwalt, der sie nach vier Tagen gegen Kaution herausholt. Bei ihrer ersten Verhaftung war der Vater, ein ehemaliger Polizist, noch erbost gewesen, diesmal „war er nur froh, dass ich wieder da war.“ Doch das sollte nicht von Dauer sein: „Sie haben mir gedroht: Wir können dir folgen, wir können dir alles antun. Ich schaute in den Himmel und fühlte mich wie ein Vogel im Käfig.“

      Mit einem Besuchervisum reist Rhoda Mashavave 2005 nach London und bewirbt sich um das Darmstädter Stipendium für verfolgte Autoren. Nun lebt sie seit dem Sommer hübsch stilvoll, aber eben auch eher einsam unterm Dach des Hauses der Deutsch-Balten, einer romantischen Trutzburg im Paulusviertel. Deutsch lernt sie in der Volkshochschule, doch der Kurs unter Spaniern und Russen, die schon drei oder zehn Jahre im Lande sind, gestaltet sich mühevoll. In einem Studentenwohnheim würde die etwas verhuscht wirkende Frau vielleicht schneller Kontakte knüpfen, aber sie beschwert sich nicht. Wundert sich nur, dass die Deutschen gerne über Probleme klagen, die einem nichtig erscheinen, wenn man aus Zimbabwe kommt.

      Seit Mugabes Militärintervention in der Republik Kongo 1999 und der Zwangsenteignung der weißen Großgrundbesitzer 2000 geht es mit der Wirtschaft im Lande bergab. Die Inflation liegt mittlerweile bei über 700 Prozent. Aids, Dürren, Wirtschaftssanktionen wegen Menschenrechtsverletzungen beschleunigen den Niedergang. „Wir galten als der Brotkorb Südafrikas“, sagt Mashavave. Die Erinnerung an ihr Heimatland kommt zurück, wenn sie im BBC-Fernsehen Berichte über Zimbabwe sieht. Aber zurückkehren, das kann und will sie nicht, obwohl ihr auch nach Besuchen auf der Frankfurter Buchmesse, in Hamburg und Weimar Deutschland oft noch immer eigenartig und fremd erscheint.

      „Die Leute sind nicht offen, sie wirken nicht freundlich, vielleicht weil es kalt ist“, glaubt Rhoda Mashavave. Und so sehr man geneigt ist, sie auf den Frühling und die Erwärmung des nationalen Temperaments zu vertrösten, hat die Isolation doch auch mit ihr zu tun. Der afrikanische Akzent färbt ihr Englisch mit ungewöhnlichen Tönen, und schüchtern, wie sie wirkt, wenn sie die ohnehin schon schmalen Schultern einklappt, signalisiert ihre Körpersprache eben auch Unsicherheit und Verschlossenheit. Wenn sie aber erst einmal aufmacht, sprudelt es irgendwann aus ihr heraus.

      Katja Behrens hat an diesem neuen Mut zur inneren Öffnung gewiss keinen geringen Anteil. „Ich empfinde sie als so etwas wie meine Tochter“, sagt die Autorin, die auf der Rosenhöhe wohnt und deren leibliche Tochter in Südafrika lebt. „Ich habe mit Rhoda ganz viel gelernt, wie weit der Weg von hier nach dort ist, wie lebendig in Afrika etwa noch der Aberglaube ist. Und über die Stellung der Frau dort.“ Als die beiden Freundinnen einmal am Steinbrücker Teich radelten und ein junger Mann zu pöbeln anfing, gab die Dichterin kontra. „Was, du gibst einem Mann Widerworte“, fragte Rhoda Mashavave verblüfft. „Das wäre bei uns nicht möglich.“ So ist Katja Behrens immer wieder überrascht, wie viel die beiden Frauen doch trennt und erfreut, wie viel sie schon verbindet.

      „Ich hoffe, das Stipendium wird noch einmal um ein Jahr verlängert“, sagt Katja Behrens. „Dann muss Rhoda auf eigenen Füßen stehen.“ Die Journalistin nimmt’s schicksalsgewiss: „Als ich nach England kam, wusste ich nicht, dass ich hierher gelangen würde. Ich weiß, es wird wieder eine Lösung geben.“

      http://www.echo-online.de/suedhessen/template_detail.php3?id…
      Avatar
      schrieb am 17.04.06 16:19:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      @firmenrecherche: Du bist für mich der Held des Tages!!!

      Ohne deine Erkenntnisse hätte mir der Tag nichts gebracht. :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.04.06 16:58:01
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.213.759 von GenoMajestix am 17.04.06 16:19:06Hier mal der Chart von Zimbabwe-Stock-Exchange

      Avatar
      schrieb am 17.04.06 17:09:35
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.213.759 von GenoMajestix am 17.04.06 16:19:06Meine Hauptaussage war bzw. ist:

      Je höher die Inflation, desto höher die Aktienkurse.

      Bitte lese nochmals mein Posting durch. Dich als Student? BWL? Dürfte doch Geldwertstabilität interessieren?

      Inflation versus Aktienkurse - ist meiner Meinung nach ein sehr interessantes Thema.

      Kennst du irgendwelche Aufsätze darüber?
      Avatar
      schrieb am 18.04.06 14:11:16
      Beitrag Nr. 14 ()
      Simbabwer fliehen vor Elend und Repression

      In Afrikas einstiger Kornkammer Simbabwe geht der Preis für einen Laib Brot wie zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise in die Hunderttausende.

      Seit langem ist Simbabwe ein Krisenstaat, in dem Chaos und chronischer Mangel herrschen. Die Inflation galoppiert auf die 1000 Prozent-Marke zu, die Menschen haben kaum noch etwas zu essen, das Geld verliert rapide an Wert. Nahrungsmittel, Medizin, Benzin, Arbeitsplätze - alles wird ständig knapper. Kein Wunder, dass in der am schnellsten schrumpfenden Volkswirtschaft der Welt mit der weltweit höchsten Inflationsrate auch die Frauen mit der geringsten Lebenserwartung leben.

      Negativrekord mit 34 Jahren

      Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) bescheinigte ihnen gerade, mit 34 Jahren einen neuen Negativrekord aufzustellen. Die Regierung bestreitet das, kann die Zahlen aber nicht widerlegen. Nach Schätzungen haben bis zu drei Millionen der 12 Millionen Simbabwer - darunter viele Fachkräfte - dem Elend und der Repression zu Hause bereits den Rücken gekehrt. Allein nach Südafrika flohen vergangenes Jahr nach Medienberichten mehr als 100 Simbabwer pro Tag. Doch unbeirrt von diesem Exodus setzt der autokratische 82-jährige Präsident Robert Mugabe im Kampf ums politische Überleben auf eine Mischung aus Hinhaltetaktik, Rhetorik, opportunistische Allianzen, Terror und eine stalinistisch anmutende Kommandostruktur. Angesichts magerer Ernten nach seiner chaotischen Landreform mobilisiert er nach Medienberichten nun sogar das Militär zum Agrar-Einsatz. Die Offensive mit Melkmaschine und Mähdrescher löste bei Bauern Ängste aus. Sie fürchten die Beschlagnahmung von Ernten.


      Allein nach Südafrika flohen vergangenes Jahr mehr als 100 Simbabwer pro Tag.

      Denn Mugabe kann die dürftigen Erträge nicht mehr mit Dürren rechtfertigen - die Region hat gerade ergiebige Niederschläge erlebt. Die Regierung will daher Hilfsorganisationen nun erst einmal Ernte-Schätzungen verbieten.

      Mangel erfasst alle Lebensbereiche

      Der Mangel hat alle Lebensbereiche erfasst. Bei der Eisenbahn führte er zur Reaktivierung der Dampfloks, im Sanitätsdienst der Ochsenkarren. Dennoch hat Mugabes eiserner Griff kaum nachgelassen. Im Gegenteil: Seine politischen Widersacher von der Oppositionspartei Bewegung für Demokratischen Wandel (MDC) hat er erfolgreich gespalten. Dabei ist der Ruf des einstigen Unabhängigkeitskämpfers Mugabe auf dem afrikanischem Kontinent selbst intakt. Die Kritik an seiner umstrittenen «Säuberungsaktion» in den Grossstadt-Slums hat ihm kaum geschadet. Afrikanische Magazine lobten ihn eher für sein Wohnungsbauprogramm, das den Armen nach der Vertreibung neue Heime bieten soll. Zwei Millionen neue Häuser wolle er bis 2010 aus dem Boden stampfen lassen, versprach Mugabe. Die 700 000 Vertriebenen, die zum Teil aufs Land umgesiedelt wurden, warten bisher vergeblich. Stattdessen stellten die Behörden eine neue «Säuberungsaktion» in Aussicht.

      http://www.nachrichten.ch/detail/239203.htm

      :mad::(:cry:
      Avatar
      schrieb am 24.04.06 17:38:54
      Beitrag Nr. 15 ()
      #1

      Das kommt halt dabei raus, wenn man in DDR-Manier den Bauern das Land wegnimmt und verstaatlicht.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 24.04.06 18:39:25
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ist Mugabe SPD-Mann?Seine Wirtschafts-und Finanzpolitik erinnert mich etwas an das Parteiprogramm der SPD.Bei der SPD sind nicht die Weißen die Bösen, sondern die Besserverdiener und Fleißigen.


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