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    Wie die Zinsknute Wachstum erzwingt: Um deden Preis! Beispiel WalMart - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 16.05.06 07:40:06 von
    neuester Beitrag 17.05.06 15:12:13 von
    Beiträge: 40
    ID: 1.060.249
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      Avatar
      schrieb am 16.05.06 07:40:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      5% Durchschnittswachstum sind den Investoren nicht mehr genug.
      Konkurrent Target kannes angeblich besser...

      Was also tun bei einer nur noch im Junkfood-Level-Bereich wachsenden US-Bevölkerung mit wenig Kaufkraft?
      Expandieren im Ausland um jeden Preis ? In Südamerika hat es, in Deutschlkand hats nicht funktioniert.
      Also versucht man es mit Redesign, Neupositionierung und Ausplünderung der Mitarbeiter.

      Erinnert irgendwie auch an Karstadt Quelle.






      http://www.welt.de/data/2006/05/16/887744.html" target="_blank" rel="nofollow ugc noopener">http://www.welt.de/data/2006/05/16/887744.html



      DIE WELT:"Wal-Marts Kulturrevolution

      Der größte Einzelhändler der Welt hatte schwere Imageprobleme. Mit einer umfassenden Vergutmütigungs-Offensive sucht Konzernchef Scott die Wende
      ..."
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 08:23:50
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.599.136 von webmaxx am 16.05.06 07:40:06Reichensteuer, Armensteuer und Erziehungsgeld

      Ein Kommentar zum Koalitionsbeschluss
      aus der Nacht vom 1. auf den 2. Mai 2006

      von Egon W. Kreutzer
      2. Mai 2006



      Die Walpurgisnacht, also die Nacht auf den 1. Mai, gehört zu den sogenannten Freinächten. Vor allem in Bayern genießt grober Unfug in der Freinacht den Schutz des "Brauchtums" und bleibt somit straffrei.

      Doch die Koalition hat ihre Beschlüsse zu Erziehungsgeld und "Reichensteuer" nicht im Schutze der Freinacht, sondern erst eine Nacht später getroffen, man darf sich also, auch als Bayer, durchaus darüber aufregen.



      "Reichensteuer"

      Früher war es ausschließlich niveaulosen Boulevardblättern vorbehalten, eine geringfügige Veränderung des Einkommensteuertarifs als "Reichensteuer" zu apostrophieren - heute ist solch manipulativer Sprachmüll schamlos zum Inhalt offizieller Verlautbarungen der regierenden Koalition geworden.

      Als zum Ende der Amtszeit Gerhard Schröders die "Reichensteuer" erfunden wurde, hieß es, das Aufkommen werde etwa 1,3 bis 1,5 Milliarden Euro betragen. Besteuert werden sollten mit zusätzlichen 3 Prozent diejenigen Einkommensteile, welche bei Ledigen die Marke von 250.000 - bei Verheirateten die Marke von 500.000 Euro jährlich übersteigen.

      Die nun verabredete steuerliche Mehrbelastung trifft allerdings nur noch bestverdienende Angestellte - Selbständige und Unternehmer sollen ja ausgenommen werden, um die gewerbliche Wirtschaft nicht zu belasten. Dass diese Begründung keine ist, sondern allenfalls eine unbegründete Absichtserklärung, fällt auch kaum noch jemandem auf.

      Mit dieser von CDU und SPD abgenickten Einschränkung wurde der Kreis der Betroffenen noch einmal ganz erheblich eingeengt und damit das zu erwartende Steueraufkommen radikal gemindert.

      Neue offizielle Schätzungen sind mir zwar bis jetzt nicht begegnet, aber so, wie die Verabredung aussieht, werden nur noch ein paar Vorstände größerer Aktiengesellschaften und die Geschäftsführer von bedeutenden GmbHs davon betroffen sein. Nehmen wir einfach an, dass auf jeweils 1.000 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte ein solcher angestellter Bestverdiener anzutreffen ist, und dass deren Jahreseinkommen durchschnittlich um 250.000 Euro über der Bemessungsgrenze liegen - beides ist ziemlich hoch gegriffen - dann wird sich das Aufkommen der Reichensteuer auf nur noch knapp 200 Millionen Euro jährlich belaufen.

      Nun ja - die Staatsfinanzen wird das nicht retten, doch gottseidank hat es die IG-Metall in Nordrheinwestfalen geschafft, mit den Arbeitgebervertretern eine Lohnerhöhung um drei Prozent zu vereinbaren, die von Bayern bereits übernommen wurde und gute Chancen hat, für alle 3,4 Millionen Beschäftigten der Branche wirksam zu werden.

      Sozial wie unser Staat nun einmal ist, werden Einkünfte, auch Lohnerhöhungen, die sich im tarifvertraglichen Rahmen bewegen, von der Reichensteuer nicht erfasst.



      "Armensteuer"

      Ganz steuerfrei bleibt die Lohnerhöhung allerdings auch nicht. Aber statt der Reichensteuer kommt hier die "Armensteuer" zum Tragen.

      Für jeden zusätzlich verdienten Euro werden den Beschäftigen durchschnittlich 30 Cent als Lohnsteuer vom Einkommen abgezogen. Das läppert sich. Alleine die dreiprozentige Lohnerhöhung der Metall- und Elektroindustrie bringt jährlich 800 Millionen Euro Lohnsteuer in die Staatskasse. Und wenn die kassiert sind, werden die Sozialkassen bedient - durchschnittlich 20 Cent pro Euro Lohnerhöhung wandern aus der Arbeitnehmertasche in Richtung Ulla Schmidt - weitere 20 Cent macht der Arbeitgeberanteil aus, so dass das Ergebnis der Tarifverhandlung den Sozialkassen insgesamt mit rund 1 Milliarde Euro zugute kommt.

      Den Beschäftigten bleiben pro Euro Lohnerhöhung netto noch rund 50 Cent. Die geben sie aller Voraussicht nach größtenteils wieder aus, wobei durchschnittlich ca. 10 Cent als Mehrwert-, Mineralöl-, Öko-, Tabak-, Brannt- und Schaumweinsteuer wiederum in die Kasse des Finanzministers fließen.

      Gesamtergebnis für die Staatskassen: Rund 2 Milliarden Euro.


      Aber während jene ursprünglich angepeilten 1,5 Milliarden "Reichensteuer" für Einkommen über 250.000 bzw. über 500.000 Euro pro Ledigem/Ehepaar, an denen sich Politik und Medien seit Monaten in hartem Ringen abgearbeitet haben, leztlich als Belastung der gewerblichen Wirtschaft untragbar erschienen und die Bundeskanzlerin sich veranlasst sah, ihre Klientel unter den Unternehmern und Selbständigen vor dieser Belastung zu schützen, werden die 2 Milliarden, die sich aus der Lohnerhöhung der Metallarbeitnehmer ergeben, in aller Stille abgezogen.

      Das war schließlich schon immer so, dass von der Lohnerhöhung unter dem Strich weniger als die Hälfte übrig bleibt - warum sollte man sich also ausgerechnet jetzt darüber aufregen? Zumal ja mit dem großzügigen Elterngeld ein wahrer Geldsegen über das Volk ausgeschüttet wird.



      Elterngeld

      Segen für das ganze Volk?



      Nein, eigentlich auch wieder nur für diejenigen, die als Doppelverdiener mit ordentlichem Einkommen in den ersten 14 Monaten das Maximum herausholen können. Da summiert sich die staatliche Unterstützung für den Nachwuchs auf bis zu 25.200 Euro pro Stück.

      Aber für alle Geringverdiener (und die meisten Alleinerziehenden sind Geringverdiener), die Arbeitslosen und die ALG II Empfänger, die bisher über volle zwei Jahre monatlich 300 Euro Erziehungsgeld erhielten, wird das Erziehungsgeld auf eine Mini-Gebärprämie zusammengestrichen. Statt bisher 7.200 Euro staatlicher Zuwendung pro Kind gibt es jetzt nur noch ein Jahr lang 300 Euro pro Monat, also exakt die Hälfte, und ausgerechnet der Mann, der diejenige Partei anführt, die sich im Parteinamen als christlich und sozial anpreist, der bayrische Ministerpräsident Edmund Stoiber, kämpft dafür, diese 3.600 Euro auch noch vollständig auf das ALG II anzurechnen, womit die Zuwendung für die Ärmsten nicht nur halbiert, sondern gleich völlig gestrichen wäre. Sozialdemokraten, die den Beschluss mitgetragen haben, halten sich für sozial, weil es bisher so aussieht, als hätten sie verhindern können, dass Stoibers Extremposition ins Gesetzblatt geschrieben wird. (Warum hat die deutsche Sprache bisher eigentlich nur die Bezeichnung rechts- und linksextrem hervorgebracht und nicht auch einen Begriff für die Extrempositionen der konservativen Mitte? Es wäre Zeit dafür.)

      Bei Lichte betrachtet erweisen sich beide heute verkündeten Koalitionsbeschlüsse als Mogelpackung. Die mit großem Tamtam und unter großem Gezeter beschlossene Änderung im Einkommensteuertarif, "Reichensteuer" genannt, ist die reine Augenwischerei. Sie wird allenfalls 200 Millionen Euro einbringen, weniger als ein Zehntel dessen, was der mäßige Tarifabschluss der IG-Metall aus den Taschen der Erwerbstätigen in die Staatskassen fließen lässt - und beim Elterngeld wird ausgerechnet denen, welche die staatliche Zuwendung am nötigsten hätten, die finanzielle Unterstützung rigoros zusammengestrichen, während Oberschicht und Mittelstand als Profiteure dastehen.

      Im Zeichen der großen Koalition findet Demokratie offenbar so statt, dass die Mehrheit der Gewählten hemmungslos Entscheidungen gegen die Interessen der Mehrheit der Wähler trifft. Dazu passt dann die folgende Meldung:

      Das amerikanische TIME Magazin, das jüngst die 100 einflußreichsten Menschen der Welt gekürt hat, fand zum Lobe Angela Merkels, die diesem erlauchten Kreise angehören darf, die warmherzigen Worte:

      "Sie hat den Deutschen das Lachen zurückgeschenkt."



      Hahaha!

      Ich lach' mich tot



      http://www.egon-w-kreutzer.de/Meinung/14067Armensteuer%20-%2…
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 08:25:43
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.599.136 von webmaxx am 16.05.06 07:40:06Wer kauft die Schloßallee?

      Erst trennt sich Dresden von den städtischen Wohnungen, nun Karstadt Quelle von den Warenhausimmobilien - kann denn im kommunalen Bereich falsch sein, was von ausgemachten Wirtschaftsprofis für richtig gehalten wird?



      Überlegungen zu der komplexen Thematik

      Wie man einen Ausstieg plant ...


      Egon W. Kreutzer
      28. März 2006



      Die folgende Geschichte enthält Elemente der aktuellen Geschehnisse um den Karstadt-Quelle-Konzern. Das ist kein Zufall, waren es doch die Berichte über den Verkauf der Karstadt-Immobilien, die den Anstoß gaben, über Sinn und Zweck solcher Geschäfte nachzudenken. Die hier geäußerten Gedanken sind jedoch rein spekulativ und frei erfunden. Eine eventuelle Übereinstimmung mit tatsächlichen Motiven, Beteiligungsverhältnissen, Firmenkonstruktionen, Geschehnisabfolgen und anderen Details wäre rein zufällig.



      Stellen Sie sich einfach einmal vor, Sie seien reich.

      So richtig großkotzreich, wie irgendein beliebiger Euro- oder Dollarmilliardär auf diesem Globus.

      Da werden Sie doch auch sofort nervös und sorgen sich darum, dass Sie Ihr Vermögen stets richtig zusammenhalten, dass da nichts verloren geht, oder einfach nur den Bach runter. Kaum stellen Sie sich das ein paar Minuten lang vor, schon fällt Ihnen ein, dass es durchaus möglich wäre, dass Sie oder Ihre Vorfahren vor vielen Jahren, als die Bevölkerung noch Geld zum Ausgeben hatte, eine Gesellschaft gegründet haben könnten, die Kaufhäuser gebaut hat, um dieses schöne Geld umgehend wieder einzusammeln.

      Sie erkundigen sich besorgt bei Ihrem Privatsekretär, der fragt sich quer durchs Imperium und meldet am übernächsten Tag, dass es bedauerlicherweise tatsächlich eine solche Situation gäbe, eine richtig schön große Kaufhausgesellschaft, der es ziemlich schlecht geht, mit vielen großen, eigenen Häusern an den besten Plätzen der größten Städte, bloß alle völlig unnütz, weil die nicht wirklich Ihnen gehören, sondern der Kaufhausgesellschaft.

      Ihnen gehören leider nur die Aktien der Kaufhausgesellschaft - und die werden immer weniger wert, weil die Leute immer weniger Geld zum Ausgeben haben und folglich auch immer weniger Geld zum Einnehmen an die Kaufhauskassen kommt, was ganz schön auf die Gewinne drückt.

      Na, was fällt Ihnen dazu ein? Ganz klar: Personalabbau!

      Leute rausschmeißen, so viele wie möglich und so schnell wie möglich - denn, das wissen Sie genau, je weniger Leute man mitschleppen muss, desto mehr bleibt von den Einnahmen hängen, desto schöner sehen die Gewinne aus und desto höher steigen die Aktienkurse.

      Sie schicken also Ihren Privatsekretär los, damit der dem Vorstand der Kaufhausgesellschaft beibringt, dass schnellstmöglich so viele Leute wie möglich entlassen werden müssen, damit die Gewinne wieder stimmen.

      Kaum sind zwei Tage um, meldet Ihr Privatsekretär, dass die Idee mit den Entlassungen gar nicht so schlecht sei, man könne damit viel Geld sparen, aber leider hätte das der Vorstand Ihrer Kaufhausgesellschaft auch schon bemerkt und alles entlassen, was nicht niet- und nagelfest war, stünde folglich schon jetzt mit weit weniger Personal da, als eigentlich gebraucht würde und könne dieses Spiel kaum noch weiter treiben, ohne den völligen Zusammenbruch des Geschäftsbetriebes zu provozieren.

      Zigtausend Stellen sind gestrichen worden, sagt Ihr Privatsekretär und zeigt Ihnen triumphierend die Zeitungssauschnitte aus den letzten drei Jahren, die bestätigen, dass ein tüchtiger Vorstand dem Unternehmen erst eine Schlankheitskur und dann ein Fitnesstraining verordnet hat, und dass das von einer renommierten Beratungsfirma entwickelte Programm "Husch-husch-und-kusch!" auch vom Betriebsrat trotz einiger Bedenken mitgetragen wurde, um die drohend an die Wand gemalte Insolvenz abzuwenden. Das sei gottseidank gelungen, denn sonst wären die wirklich schönen Immobilien in die Hände von Gläubigerheuschrecken und die Aktien an den Börsen ins Bodenlose gefallen.

      So schnell kann's gehen - wie gewonnen, so zerronnen,
      denken Sie, und fangen bitterlich an zu weinen, weil Sie sich eben nur vorstellen, ein ganz großkotzig Reicher zu sein, aber keine Ahnung haben, was in dem wirklich vorgeht.

      Wenn ich so ein ganz großkotzig Reicher wäre, der vor vielen, vielen Jahren ein paar Millionen auf den Tisch gelegt hat, damit ihm Vorstände und Belegschaften mit ihrer Arbeit Milliarden daraus machen, dann hätte ich schon ein paar Ideen, was jetzt zu tun wäre.

      Schließlich weiß ich, dass man heutzutage, schon wenn man in ein Investment hineingeht, genau geplant haben muss, bei welcher Gelegenheit und zu welchem Termin man wieder aussteigt.

      Ich ginge also ruhig und gelassen, vielleicht sogar ein bisschen gelangweilt zum Ausgang, nicht anders als Sie nach einem Kinobesuch, wenn der Abspann mit viel Musik über die Leinwand fließt. So muss eben jeder wissen, wann es Zeit ist, zu gehen.

      Der Investmentbanker sagt übrigens nicht Ausgang, sondern "EXIT", wenn ein Geschäft gelaufen ist, und der Metzger (der mit dem langen Messer und der roten Schürze, nicht der von den Grünen) sagt, dass die Kuh geschlachtet werden muss, wenn sie keine Milch mehr gibt, und der bäuerliche Betriebsberater ergänzt, dass sie vorher aber wirklich nach allen Regeln der Kunst abgemolken werden muss.

      Als richtig großkotzig Reicher hätte ich also a) vorgesorgt, und b) zum richtigen Zeitpunkt ein bisschen herumtelefoniert, hätte eine Aufsichtsratssitzung einberufen und beschließen lassen, dass der Vorstand die wertvollen Häuser und Grundstücke der Kaufhausgesellschaft zu verkaufen hat. Natürlich wüsste ich auch schon genau an wen, nämlich an mich selbst - und damit das funktioniert, hätte ich mir von Investmentbankern und internationalen Steuerrechtsexperten einen Plan dazu machen lassen. Ungefähr so:

      Weil die Immobilien (ich habe ja vorgesorgt und unmittelbar reagiert, als Hans Eichel und Gerhard Schröder die richtigen Gesetze gemacht haben) schon vor Jahren in eine deutsche Beteiligungsgesellschaft ausgelagert worden sind, kann meine Kaufhausgesellschaft ihren 100-Prozent-Anteil verkaufen, ohne den Veräußerungsgewinn versteuern zu müssen. Da geht mir also schon mal nichts verloren.

      Um neben meinem Verkäufer auch den passenden Käufer ins Feld schicken zu können, gründe ich - gemeinsam mit Freunden - in den USA einen Fonds. Der leiht sich das Geld für den Kauf zunächst einmal zu 100 Prozent von einem Bankenkonsortium, was von den Sicherheiten her kein Problem ist, weil ich den Deal so eingefädelt habe, dass die Immobilien - auch im Paket - immer noch gut das Doppelte des vereinbarten Kaufpreises wert sind.

      Weil ich es war, der den Vorstand meiner Kaufhausgesellschaft dazu bewegt hat, meinem Fonds beim Kaufpreis deutlich entgegen zu kommen, lasse ich mir von meinem Fonds zunächst einmal rund ein Drittel der Fondsanteile ohne weitere Gegenleistung in mein persönliches Eigentum übertragen.

      Meine Kaufhausgesellschaft verpflichte ich, aus dem ihr zustehenden Verkaufserlös immerhin 49 Prozent der Fondsanteile zu kaufen, wofür sie allerdings deutlich mehr als die Hälfte des Kaufpreises selbst aufzubringen hat, weil sie die Anteile natürlich nur zum Ausgabepreis des Fonds, nicht zu dem von ihr vorher geforderten Verkaufspreis erwerben kann. Außerdem ist sichergestellt, dass die Kaufhausgesellschaft mit ihren 49 Prozent absolut nichts mehr dreinreden kann, wenn Entscheidungen getroffen werden müssen, die ihre Häuser betreffen.

      Die verbleibenden 18 Prozent der Fondsanteile werden von der Investmentbank, die den Fonds betreut, so teuer an das Publikum verkauft, dass nicht nur die noch offenen Teile Kaufpreises finanziert werden, sondern darüberhinaus ein sehr schöner Überschuss erwirtschaftet wird. Das ist derzeit nicht weiter schwer, weil sich das internationale Publikum geradezu darum reißt, sein immer wertloser werdendes Papiergeld gegen deutsche Immobilien in den besten Innenstadtlagen eintauschen zu dürfen.

      (... und wer mitgerechnet hat, weiß, dass ich an den dabei erzielten Überschüssen mit gut 80 Prozent beteiligt bin.)

      So würde ich das einfädeln. Ich bin ja schließlich nicht blöd.

      Und falls der Vorstand lieber weiter billig in den eigenen Häusern arbeiten möchte, die von der eigenen Tochtergesellschaft gegen eine konzerninterne kalkulatorische Miete vermietet werden, statt in echten Mietimmobilien, deren Mietkosten nicht "intern-kalkulatorisch", sondern extern und regelmäßig in harter Währung fällig sind, dann würde ich ihm sagen, er möge sich daran erinnern, dass es auch unter Seinesgleichen in den höchstbezahlten Angestelltenrängen nicht anders zugeht, wie da, wo sich die Arbeitslosen um die Ein-Euro-Jobs streiten, dass sich also mit Leichtigkeit ein anderer finden ließe - aber bevor ich mich wieder einmal so richtig in Rage geredet hätte, fiele mir wahrscheinlich doch noch ein, dass ich "den anderen Vorstand" ja schon eine ganze Weile habe, und dass der ganz gut funktioniert, und dass es von daher ganz gewiss keine Probleme gibt.

      Bumms, am nächsten Tag sind die Häuser verkauft.

      Von nun an kann die Kaufhausgesellschaft Geschäfte machen, so schlecht sie will, es hilft alles nichts, zuerst muss die Miete bezahlt werden - und wenn sie die nicht mehr bezahlen kann, dann muss sie raus, aus den Häusern, die Kaufhausgesellschaft. Dass sie, die Kaufhausgesellschaft, eine Beteiligung an dem Fonds hält, der die Häuser vermietet, ist, weil die Mehrheit bei den anderen Fondsbeteiligten liegt, nur eine rein kosmetische Feinheit, die dem heimischen Publikum ein gewisses Restvertrauen in meine Kaufhausgesellschaft einflößen soll, die nun - weil sie keine werthaltigen Objekte mehr besitzt, tatsächlich also ärmer geworden ist - plötzlich wieder über mehr Eigenkapital verfügt. Auch das ist nur eine kosmetische Feinheit, die sich aus dem deutschen Bilanz- und Steuerrecht so ergibt.

      Mein Kaufhausgesellschaftsvorstand muss jetzt allen seinen noch verbliebenen Mitarbeitern natürlich umso eindringlicher erzählen, wie schwierig die wirtschaftliche Lage ist, und dass gespart werden muss, wo es nur geht, und wenn die dann freiwillig jede Woche noch ein paar Stunden länger arbeiten, und das ganz umsonst, wenn sie auch noch auf die letzten Reste von Weihnachts- und Urlaubsgeld verzichten, und wenn die verunsicherten Verkäuferinnen, statt sechs Wochen lang einen sündhaft teuren Mutterschaftsurlaub zu beanspruchen, wie viele berufstätige Frauen in anderen Unternehmen auch, lieber übers Wochenende schnell und preiswert in Amsterdam abtreiben - nur damit ihre Arbeitsplätze erhalten bleiben,
      dann muss ich mich doch nicht darüber aufregen.

      Schließlich wird das alles dazu führen, dass meine Kaufhausgesellschaft im nächsten Geschäftsjahr trotz allem noch einen Gewinn ausweist, und dass die Aktienkurse nach dem Immobilienverkauf nicht in den Keller purzeln, sondern sogar noch ein Stückchen steigen, nicht zuletzt auch deshalb, weil alle Experten und alle Politiker der großen Koalition, ohne dass mich das einen Cent kostet, freiwillig und unentgeltlich alles tun, um auch noch die letzten sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Lande davon überzeugen, dass sie Aktien kaufen müssen, wenn sie als Rentner überhaupt noch etwas zum Beißen haben wollen.

      Mit ein bisschen Glück kann ich dann meine Kaufhausgesellschaftsaktien zum Höchstkurs verkaufen, bevor ich im Fonds dafür stimme, die Mieten für den Kaufhauskonzern, der dann überwiegend irgendwelchen Kleinaktionären gehört, kräftig anzuheben und den Fondsmanager ermächtige, für ausstehende Mieten statt Cash auch die Rückgabe von Fondsanteilen zu akzeptieren. Bleibt allenfalls noch, dem Vorstand des Kaufhauskonzerns zu erklären, wenn er unfähig sei, ausreichende Erträge zu generieren, möge er ruhig Insolvenz anmelden - ich sei endgültig raus und denke nicht im Traum daran, weiteres Kapital in seinen maroden Konzern zu stecken.



      Klar, ich weiß, ein guter Vorstand könnte es vielleicht schaffen, so eine Kaufhausgesellschaft - auch in einem schrumpfenden Markt, auch unter starkem Preisdruck, auch bei hohen Mietlasten - noch viele Jahre über Wasser zu halten. Aber das wird ein guter Vorstand nur auf sich nehmen, solange er davon überzeugt ist, dass die Kuh, die er melken soll, noch lebt ...



      Schlussbemerkung

      Sie sehen also, dass es für die Beurteilung einer Immobilientransaktion schon sehr darauf ankommt, wer was wann und warum an wen verkauft. Die freie und globale Marktwirtschaft sorgt unbarmherzig dafür, dass die Großen und Starken bekommen, was sie wollen; ganz egal ob sie nun Käufer oder Verkäufer, oder gleich beides auf einmal sind.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 08:54:14
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.599.136 von webmaxx am 16.05.06 07:40:06waschsende US Bevölkerung mit weniger Kaufkraft

      Wau, mal ein ganz neuer Aspekt, selbst eurer treuer Freund Oskar Napoleon der letzte, prangeert doch seit einem halben Jahr, das geringe Lohnwachstum in Deutschland an, und gibt als gutes Beispiel die Briten, Schweden, und die USA an.

      Was ist den nun. Hat webmaxx recht, oder unser kleiner saarländischer Korse.

      (Wobei ich na klar weiss, dass die Löhne/Gehälter bei den Briten, Schweden, und der USA stärker steigen, als bei uns, weil die Länder sich in den 80/90ern bei Lohnerhöhungen sehr zurueck gehalten haben, und jetzt nachholen).
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 09:20:42
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ein kreutzer- Sammelthread:laugh:???

      Der gute Mann sieht schon einiges richtig:

      Leider leidet er am alten deutschen Fehler: ...
      ......er wünscht sich höhere Steuern:laugh::cry:

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      Avatar
      schrieb am 16.05.06 09:33:46
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.599.907 von minister.grasser am 16.05.06 09:20:42Guck mal hier

      -- Dr. Helmut Creutz
      -- Heiner Flassbeck
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 09:34:19
      Beitrag Nr. 7 ()
      Kapitalismus - was ist das eigentlich?



      ein Beitrag von Helmut Creutz, 31.10.2005



      Dank SPD-Chef Franz Müntefering ist der Begriff Kapitalismus in aller Munde. Fast jeder versteht darunter etwas anderes. Auch Müntefering war sich über die Hintergründe nicht ganz im Klaren. Nachdem er von diversen Seiten mit massiven Vorwürfen bedacht wurde, die von „Unternehmerfeindlichkeit“ bis zur beliebten Totschlagkeule „Antisemitismus“ reichten, redete er sich auf jene Hedge- und Equityfonds heraus, die erst seit kurzer Zeit in Deutschland zugelassen sind. Sie fallen häufig über Betriebe her, kaufen sie mit oft geliehenem Geld, zerlegen oder zerschlagen sie, um die Reste mit Gewinn und ohne Rücksicht auf die Beschäftigten weiter zu verscherbeln. Der Vergleich mit „Heuschrecken“ war also durchaus zutreffend.


      Allerdings hat man diese Fonds durch den Verkauf öffentlicher Einrichtungen, bis hin zu hunderttausenden von Mietwohnungen, bei uns selbst „angefüttert“. Mit Renten-Ängsten und Unterstützungs-Kürzungen treibt man außerdem die kleinen Leute in die Arme von Kapitalversicherungen, die dann mit diesen Einlagen, oft um drei Ecken, die spekulativen Fonds vergrößern. Schließlich haben dann Rot-Grün den „Heuschrecken“ das Fressen auch noch durch Senkungen der Unternehmenssteuern schmackhafter gemacht!

      Die Hintergründe der weltweiten Kapital-Überschwemmungen

      Die Spekulationsplagen entstanden erst, als die sich in den Industrieländern bildenden Geldvermögen dort keine lukrativen Anlagemöglichkeiten mehr fanden und den Globus überschwemmten. Ein weiterer Grund ist der hohe Schuldenstand in den meisten Industrieländern, der die Kreditvergaben mit zunehmenden Risiken behaftet. Lediglich die Staaten selbst finden noch genügend Geldgeber, weil sie bei den Zinsen auf die Steuerzahler zurückgreifen können, notfalls sogar auf die Notenpresse.


      Wie kommt es nun zum Anschwellen der Geldvermögen, zu den jährlichen Vermehrungen der Millionäre und Milliardäre? Die Antwort finden wir im Automatismus, den die Bundesbank vor zehn Jahren als Selbstalimentation der Geldvermögen bezeichnete, dem Zinseszinseffekt, der die Geldvermögen exponentiell vermehrt.



      In Deutschland stiegen dadurch die Geldvermögen von 1950 bis 2000 auf das 33-fache, während sich das BIP „nur“ auf das 7-fache vermehrte. Die Wirtschaftsleistung, aus der die Vermögenseinkünfte bedient werden müssen, fiel also immer mehr zurück. Selbst die Sachvermögen, die als Deckung für die Geldverleiher nötig sind, nahmen nur halb so rasch zu wie die Geldvermögen, so dass die Kreditrisiken wuchsen. Da jedoch in jeder Volkswirtschaft irgendjemand diese Anlage suchenden Geldvermögen zur Schließung des Kreislaufs aufnehmen muss, sprang ab Mitte der 70er Jahre verstärkt der Staat ein. Darauf wies schon 1987 Rüdiger Pohl, über viele Jahre Mitglied der berühmten „Fünf Weisen“, in der ZEIT hin:


      „Wohlgemerkt: Staatliche Kreditaufnahme ist kein Selbstzweck. Aber wenn…das Kapitalangebot aus privaten Ersparnissen steigt, die Kapitalnachfrage der Unternehmer ... aber gering bleibt, dann muss der Staat das am Markt entstehende Kapitalüberangebot aufnehmen, weil andernfalls eine deflationäre Wirtschaftsentwicklung einsetzen würde.“ - Weil inzwischen aber auch die Staaten mit dem Rücken an der Wand zur Pleite stehen, musste sich das weiter wuchernde Geldkapital neue Wege suchen, bis hin zur Globalisierung!

      Warum kommt es bei nicht ausreichender Kreditaufnahme zu Gefährdungen für Wirtschaft und Gesellschaft? Holt man die sich bei den Vermögenden häufenden Geldüberschüsse nicht über Kredite in die Wirtschaft zurück, dann kommt es dort zu Geldmangel bis hin zur Deflation wie 1929! Sie bescherte uns 1933 das Ende jenes ersten Versuchs, bei uns ein demokratisches Staatsgebilde zu installieren. Und was diesem Scheitern und der Massen-Arbeitslosigkeit damals folgte, sollte bei allen noch in Erinnerung sein!


      Kurz: Höhere Geldvermögen erfordern höhere Kreditvergaben, wenn die Konjunktur nicht einbrechen soll! Deshalb bauen die Notenbanken lieber eine 2%ige Inflationsquote zur Umlaufsicherung in die Geldmenge ein, als ein Absinken der Zinsen in die Nähe eines solchen deflationären Zustands zu riskieren! Könnten also die Wirtschaften im Gleichschritt mit den Schulden und Geldvermögen wachsen, würde es - abgesehen von den Umweltfolgen - nie zu instabilen Situationen kommen: Die Relation zwischen Wirtschaftsleistung und Schulden bzw. Geldvermögen bliebe gleich, auch die Verteilung des Volkseinkommens zwischen Kapital und Arbeit. Wächst aber ein Teil des Organismus rascher als das Ganze, sind Spannungen unvermeidlich, die über Komplikationen zum Kollaps führen müssen. Das gilt für biologische Organismen, in denen ein Tumor rascher als der gesamte Körper wächst, und ebenso für jede Volkswirtschaft, in der sich ein Überwachstumsfaktor eingenistet hat!



      Die Folge dieses Überwachstums

      Ein Kuchen ist nur einmal zu essen, auch das Sozialprodukt bzw. Volkseinkommen. Steigt der Anspruch des Geldkapitals rascher als der Kuchen wächst, bleibt für die Arbeitenden weniger übrig. So lange er noch genügend wuchs, konnten die Arbeitenden jedes Jahr mit einem etwas größeren Stück nach Hause gehen. Jetzt aber ist der Punkt erreicht, an dem die wachsenden Ansprüche des Kapitals das Wachstum des Kuchens übersteigt. Damit muss der Anteil der Arbeitenden sinken, entweder durch Reduzierung der Löhne oder der Lohnempfänger.
      In welchem Umfang die Löhne inzwischen hinter dem Leistungsanstieg zurück bleiben, zeigt die Darstellung 1, auch für die Einkommen von Staat und Unternehmern. Verursacht wurde das durch die Einkommen der Geldvermögensbesitzer, die von 1991 bis 2001 fast drei Mal so rasch wie das BIP anstiegen! Nimmt man einmal an, die Zinseinkünfte wären mit der Wirtschaftsleistung im Gleichschritt angestiegen, dann hätten sie in den zehn Jahren „nur“ auf 212 statt auf 311 Milliarden Euro zugenommen. Mit den eingesparten 99 Milliarden wären die zu kurz gekommenen Einkommen in voller Höhe am Wirtschaftswachstum zu beteiligen!





      Wie sich die Schere zwischen Arbeitseinkommen und Zinslast langfristig entwickelte, zeigt Graphik 2. Schreibt man sie zehn Jahre weiter, so werden die Zinserträge der Banken (die heute schon bei zwei Drittel der Nettolöhne liegen oder dem 1,4-fachen des Bundeshaushalts!) die Lohneinkommen sogar übersteigen!





      Was ist Kapital, Kapitalist und Kapitalismus?

      a) Kapital: Kapital ist alles Eigentum, das ohne eigene Arbeit ein Einkommen abwirft, sei es als Zins, Bodenrente oder Sachkapital-Rendite. Eigentum, das ein solches Einkommen nicht abwirft, z.B. der eigene Wagen oder das Häuschen im Grünen, ist niemals Kapital, sondern nur Sachvermögen. Der Unterschied wird deutlich, wenn man Geld übrig hat: Zu Hause in der Schublade bleiben 100 Euro immer 100 Euro, bei der Bank aber werden daraus jährlich mehr. Lässt man auch die Zinsen stehen, kommt es zum exponentiellen Anstieg der Geldvermögen und Schulden.
      Weil Geld diesen Zins abwirft, wird auch das zum Erwerb von Sachvermögen investierte Geld, gleichgültig ob geliehen oder aus der eigenen Tasche, der Wirtschaft nur dann zur Verfügung gestellt, wenn es auch hier ein Mehr abwirft! Das heißt, der Geldzins überträgt sich auf alle in der Wirtschaft eingesetzten Sachvermögen und macht auch sie zu Kapital. Der Geldzins ist also die Hürde, die bei jeder Investition, und jeder Schaffung eines Arbeitsplatzes, übersprungen werden muss!



      b) Kapitalist: Kapitalist ist jeder, der über verzinste Vermögen als Eigentümer verfügt, gleichgültig ob Geld- oder Sachvermögen. Da fast jeder Mensch über zinsbringende Geldvermögen verfügt, und sei es auch nur über ein Post-Sparbuch, wurde in der Heuschrecken-Diskussion sogar behauptet, dass alle Menschen vom Kapitalismus profitieren würden, besonders diejenigen, die längerfristige Rücklagen bei Lebensversicherungen oder Banken bilden!


      c) Kapitalismus ist eine Wirtschaft, in der die Bedienung des Kapitals Vorrang hat vor der Bedienung der Arbeit. Es ist ein System, in dem die Kapitaleinkommen, vor allem die der Geldvermögens-Besitzer, auf Grund der festgelegten Zinsen einen festen Erstanspruch an das Ergebnis der Arbeit haben, während sich die Arbeitenden mit dem „Rest des Kuchens“ zufrieden geben müssen. Es ist ein System, in dem die Überlegenheit des Geldes, gekoppelt mit dem Zinseszins, die Geldvermögen und Schulden unermesslich wachsen lässt, ohne Rücksicht auf die Belange der Menschen und der Natur!
      Ebenso fragwürdig wie der Kapitalismus selbst, ist seine ständige Verwechslung und Vermischung mit der Marktwirtschaft, die im Grunde wie Feuer und Wasser sind. Denn eine funktionierende Marktwirtschaft beruht auf Gegenseitigkeit, die tendenziell zu einem Ausgleich der Interessen führt. Der Kapitalismus dagegen lässt eine Seite ständig reicher und die andere ärmer werden und verfälscht und zerstört damit sogar die Marktwirtschaft.



      Woher kommt der Zins beim Geldverleih?

      Die Möglichkeit für verliehenes Geld Zinsen zu erhalten, resultiert aus der Überlegenheit des Geldes über alle Güter. Das betrifft nicht nur seine Universalität als Tauschmittel und seine hohe Liquidität, sondern auch seine materiellen Vorteile: Im Gegensatz zu fast allen
      Gütern unterliegt Geld keiner Mode, keiner Alterung, keinem Verschleiß und fast keinen Lagerkosten und damit auch keinem Zwang zum Angebot: Während der von Arbeit Lebende arbeiten muss um nicht zu verhungern und der Produzent seine Waren anbieten muss um Verluste durch Alterung, Lagerkosten usw. zu vermeiden, kann der Geldhalter warten. Allenfalls verzichtet er vorübergehend auf Zinsen. Das lohnt sich, weil er mit dieser Hortung des Geldes ein markgerechtes Absinken der Zinsen auf eine um null schwankende Größe verhindert. Bei längerer Knapphaltung steigt der Zins wieder und sichert für die Zukunft leistungslose Erträge.
      Die Möglichkeit, den Zins ständig über null zu halten, führt also zur Selbstvermehrung der Geldvermögen und Schulden und damit dem Zwang zum Wachstum, mit dem alleine die Bedienung wachsender Zinslasten und damit der Geldumlauf gesichert werden kann. Da ständiges Wachstum jedoch nicht möglich und das heutige nicht mehr ausreichend ist, gefährdet der Zins nicht nur die Umwelt und das Gleichgewicht der Kräfte, sondern auch die Existenz demokratischer Gemeinwesen.
      Wer ist nun Gewinner und Verlierer im Kapitalismus? Beantwortbar wird diese Frage, wenn man die ab- und zuströmenden Zinsen bei jedem Haushalt vergleicht. Dabei ist zu beachten, dass nicht nur die Haushalte mit privaten Schulden Zinszahler sind, gleichgültig ob für Hausbau, Auto oder Konsum. Zinszahler ist vielmehr jeder Käufer, denn in allen Waren- oder Leistungspreisen stecken nicht nur sämtliche Kosten für Personal und Material, sondern auch sämtliche Kosten für das in der Wirtschaft eingesetzte Kapital! Die Höhe des Zinsanteils resultiert dabei aus dem Umfang des Kapitaleinsatzes.





      Wie sich die Zinslast im Verhältnis zu den verfügbaren Einkommen der Haushalte bzw. der Erwerbstätigen von 1950 bis 2000 entwickelt hat, zeigt die Graphik 3 in DM-Größen. Während die Last 1950 noch bei 6% der Einkommen lag, erreichte sie 2000 bereits 28 Prozent. Rechnet man die Verzinsungen des schuldenfreien Sachkapitals incl. Boden hinzu (die statistisch nicht ausgewiesen werden!), so erhöht sich der Betrag noch einmal um etwa die Hälfte. Im Endeffekt ergibt sich also für jeden Haushalt, bezogen auf die verfügbaren Einkommen, eine Last von rund 42 Prozent. Umgerechnet auf die tatsächlichen Haushalts-Ausgaben, also nach Abzug der Ersparnisse, ist der rechnerische Zinsanteil im Durchschnitt aller Preise sogar noch höher.



      Wie ist das mit den Zinseinnahmen?

      Natürlich stehen diesen Zinszahlungen, nach Abzug der Bankmarge, ähnlich hohe Zinseinnahmen gegenüber, die überwiegend in den Taschen der Privathaushalte landen. Aber der Schlüssel für diese Rückverteilung der Zinsen ist ein ganz anderer als jener für die Zahlungen: Während die Zinszahlungen vor allem vom Umfang der Ausgaben abhängen, ist der Schlüssel für die Zins-Einkünfte der Bestand an zinsbringendem Vermögen! Auch wenn heute fast jeder Haushalt ein Sparkonto und oft sogar Aktien hat: Auf die ärmere Hälfte der Haushalte entfallen nach den offiziellen Erhebungen nur vier Prozent der gesamten Geldvermögen und damit auf die reichere Hälfte 96 Prozent. Aber hier konzentrieren sich rund 50 Prozent der Geldvermögen bei dem reichsten Haushalts-Zehntel, nach neueren Untersuchungen sogar rund 80 Prozent! Und bei den Beteiligungen an Immobilien und Sachvermögen ist die Konzentration bei einer Minderheit noch gravierender! Entsprechend flossen von den rund 300 Milliarden Euro, die im Jahr 2001 allein von den Banken als Zinsen ausgeschüttet wurden, nur 12 Mrd. an die ärmere Haushalts-Hälfte, während bei der besser gestellten Hälfte 288 Milliarden zu Buche schlugen. Diese Verteilung auf die Haushalte, zeigt die Tabelle:



      Haushalte


      Verteilung der Zinseinkommen

      Gruppen (%)


      Anzahl (Mio.)


      in %


      in Mrd. Euro


      je Haushalt (Euro)

      50


      19,0


      4


      12


      632

      40


      15,2


      46


      138


      9.080

      10


      3,8


      50


      150


      39.470

      100


      38,0


      100


      300


      7.895



      Verteilung der Bank-Zinszahlungen auf alle Haushalte -
      Auszahlung: 300 Mrd. Euro - Stand 2001 - Quelle BBK



      Bei Gleichverteilung hätten also jedem Haushalt 7.895 Euro Zinsen zufließen müssen. Tatsächlich aber ging mit 632 Euro nur ein Zwölftel dieses Betrags an die ärmere Hälfte. Dafür erhielten die reichsten 3,8 Millionen Haus-halte mit je 39.470 Euro das 62-fache der ersten Hälfte!
      Teilt man das reichste Zehntel in zwei Gruppen von 9 und 1 Prozent auf und jeder Gruppe, vorsichtig geschätzt, 75 Milliarden zu, dann ergeben sich für die reichsten 380 Tsd. Haushalte je ein Betrag von knapp 200.000 Euro und damit das 312-fache jenes Betrags, der an jeden der ärmeren 19 Millionen Haushalte fließt. - Vor diesen 75 Milliarden Euro, die an das reichste eine Prozent der Haushalte gehen, verblassen die so heiß diskutierten paar hundert Millionen Euro, die jährlich von den überbezahlten Managern der Wirtschaft beansprucht werden. Dabei müssen diese immerhin dafür arbeiten! Würde man auch das letzte Prozent der Haushalte noch einmal im Verhältnis 9:1 splitten, würden sich bei den superreichen 38.000 Haushalten jährliche Zinsen von knapp einer Million Euro ergeben (ein einfacher Milliardär bekommt bei nur 4% Verzinsung schon 40 Mio. Euro!).
      Und die Konsequenzen?
      Jeder Haushalt kann selbst ausrechnen, ob er zu den Gewinnern oder Verlierern des Zins-Monopoly gehört. Er braucht nur seine direkt und indirekt gezahlten Zinsen, die bei etwa 40 bis 45 Prozent seiner Jahresausgaben liegen, mit den Zinsen zu vergleichen, die er im Jahr für alle Vermögenswerte erhält. Als Faustregel gilt, dass zum Ausgleich der zu tragenden Zinslasten, zinsbringende Vermögenswerte in zehnfacher Höhe der Haushaltsausgaben erforderlich sind.
      Teilt man die Haushalte in zehn gleich große Gruppen, dann ist bei acht Gruppen der Saldo zwischen gezahlten und erhaltenen Zinsen im Minus. Erst in der neunten gleicht er sich aus und bei der zehnten Gruppe schlagen sich die Verluste aller anderen als Zins-Überschuss nieder und vergrößern jedes Jahr die bereits vorhandenen Reichtums-Überschüsse! Auf Grund dieses Umverteilungssystems gehen bei der Masse der Bürger, die diese Zinsen erarbeiten müssen und die z.T. noch echte Bedürfnisse haben, die Einkommen und damit die Nachfragemöglichkeiten zurück. Bei der reichen Minderheit, deren Bedürfnisse längst erfüllt sind, können diese Einkommensüber-schüsse dagegen nur noch über zusätzliche Kreditver--gaben in den Wirtschaftskreislauf zurückgeführt werden, bzw. über immer größere weltweite Spekulationen.

      Die Hoffnungen, die damit verbundenen Probleme durch Wirtschaftswachstum aufzufangen, sind angesichts des Wachstums-Tempos der monetären Größen und der Begrenztheit der Erde ebenso illusorisch, wie die Hoffnung eines 18-Jährigen, das Überwachstum eines Tumors durch sein eigenes Wachstum auszugleichen.


      Resümee: Der Kapitalismus ist ein System, das als Motor für Arbeit und Wohlstand in der Anfangsphase funktioniert. Er benötigt zum Rundlaufen jedoch ständig höhere Drehzahlen. Solch ein positiv rückgekoppeltes System muss wie jeder Kettenbrief zusammenbrechen!
      Die Ursache des Auseinanderdriftens zwischen dem Wachstum der Wirtschaft und den monetären Größen ist ein kleiner Konstruktionsfehler: Ausgerechnet der wichtigste Preis im kapitalistischen System, der des Kapitals, kann sich selbst durch marktwidrige Knapphaltung über der Wachstumsrate halten! Konkret: Der Knappheitspreis des Geldes, der Zins, kann sich auf Grund der Überlegenheit des Geldes den Marktgesetzen entziehen, nach denen Knappheitsgewinne mit den Sättigungen der Märkte gegen Null herunter konkurriert werden! Würde auch der Knappheitspreis Zins auf diese Weise gegen null gehen, könnte jede Gesellschaft ihre Wirtschaftsleistung auf gleichem Niveau stabilisieren. Das heißt, sie könnte mit den Sättigungen der Märkte und den weiteren technischen Fortschritten die Arbeitszeiten und Arbeitsleistungen ständig reduzieren und in größere Freizeit und Freiheit umsetzen, und zwar ohne jegliche ökonomischen oder sozialen Probleme!


      Die Demokratie, sowie die Umwelt und der Bürgerfrieden sind also nicht durch die angeblich überzogenen Ansprüche der Bürger an den Staat gefährdet, sondern durch die wachsenden Ansprüche des Geldkapitals an das Sozialprodukt, die selbst dann nicht verschwinden, wenn wir in Geldvermögen schwimmen!
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 09:34:44
      Beitrag Nr. 8 ()
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 10:04:46
      Beitrag Nr. 9 ()
      Habe noch nicht den ganzen Artikel gelesen, ich sehe das Ganze aber so was von völlig anders!!:laugh: War mal interessant, so ne Meinung kennen zu lernen.

      Entgegnung: 1) Für den Arbeitnehmer ist nicht Deflation, sondern Inflation das Problem, weil er sich für seinen Lohn nix mehr leisten kann.

      Was heutzutage stimmt, ist vielmehr, dass die Staaten wegen ihrer Schuldenmacherei das Geldsystem ruiniert haben. Über die deutschen Pensionen kann ich nur mehr lachen:cry:

      De facto hat die Globalisierung die grassierende Inflation bis jetzt aufgefangen. Es mehren sich aber die Anzeichen (Immobilien, Öl, Gold etc.), dass das dicke Ende naht.

      Die Depression 1929 entstand u.a. auch durch die Unfähigkeit der demokratischen Politik, sich an die Deflation anzupassen, sprich: Lohnsenkungen als möglich zu akzeptieren.
      Nicht die Politik bis 1929, sondern die folgende Schuldenmacherei Hitlers (und auch Roosevelts) führte logisch in den Krieg.

      2) Das Gerede vom "Kuchen" ist eine falsche Fiktion: Es heißt nicht: Kapital vs. Arbeit. Vielmehr ist richtig: je mehr Kapital, desto mehr Entwicklungsmöglichkeit/Investitionsmöglichkeit, desto mehr Arbeitsplätze. Je niedriger die Zinsen, umso besser für die Wirtschaft/ Investitionen.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 10:30:09
      Beitrag Nr. 10 ()
      Tut mir leid, der Rest des Artikels über Kapital ist imho absoluter Schwachsinn.

      Klarerweise läuft Kapital von Schuldnern zu Gläubigern. Ist ja niemand gezwungen, Schulden zu machen. Nur leben viele, wie auch die Staaten, über ihren Verhältnissen. Im Normalfall sollte man im Kapitalismus: erst sparen - Kapital bilden, dann investieren. Leider kapiert das die konsumwütige Gesellschaft nicht und macht sich so selbst zu Sklaven - andererseits versucht die gemeine deutsche sozialistische Politik via Steuern etc. die Leute in ihrem Sklavendasein zu halten/bzw. das Funktionieren des Kapitalismus in D zu sabotieren. Bitte, irgendwann wird ganz D den amerikanischen Heuschrecken gehören - oder es gibt wieder mal ne sozialistische Revolution.

      Am Ende spricht der Typ plötzlich von idealerweise 0% Zinsen :eek:

      kurz davor aber davon, dass die achso armen Staaten gezwungen sind, Geld in den Wirtschaftskreislauf zu pumpen :eek:
      also das ist meiner Meinung nach ein Widerspruch sondergleichen

      Am Markt bildet sich nämlich klarerweise der gerechte Zins - und wenn es eine (zuvor als angeblich notwendig postulierte;) ) Inflation gibt, dann steigen dadurch notwendigerweise die Zinsen.

      Was also in Europa mit den EZB-Zinsen derzeit läuft, kann sich jeder an 3 Fingern ausrechnen.
      1) Viel zu niedrig, um Wirtschaft anzukurbeln, damit jeder Wähler auf Pump seinen BMW fahren kann.:laugh:
      2) De facto Geldentwertung.
      3) Dickes Ende naht (vgl. Pensionen).
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 10:49:34
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.601.092 von minister.grasser am 16.05.06 10:30:09Kann dir nur zustimmen. Richtiger Unsinn der da geschrieben wird.

      Das Hauptübel ist der Staat selber, der sich niemals in Wirtschaftsprozesse einmischen sollte. Jede Kreditaufnahme des Staates zur Aufblähung des Sozialstaates impliziert eine Enteignung der Bürger, da der Staat niemals verpflichtet ist (und werden kann) diese Schulden jemals zurückzuzahlen! Diese Schulden werden mit neuen Schulden bedient! So was kann es in der Privatwirtschaft gar nicht geben und siehe da: Schon haben wir mehr Geld im Umlauf dem kein Mehrwert entgegensteht!

      GELD = SCHULDEN!
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 10:51:06
      Beitrag Nr. 12 ()
      Habe mich vielleicht falsch ausgedrückt.

      Ich meinte damit, daß die Bevölkerungszunahme der USA - von ein paar schlauen Europaemigranten abgesehen, hauptsächlich im Bereich der Hispano-Unterschicht stattfindet. Die mit der geringen Kaufkraft eben.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:00:59
      Beitrag Nr. 13 ()
      #1

      Wo ist in dem Artikel die Rede von einer "Zinsknute" ?

      Und soll Walmart sich etwa mit weniger Wachstum zufrieden geben, nur weil das Dir mehr in Deine verquarkste Ideologie passen würde ?

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:13:49
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.600.633 von minister.grasser am 16.05.06 10:04:46Oh, Widerspruch!

      Deflation ist natürlich genau so schädlich für die Menschen einer Vokswirtschaft wie Inflation. Es ist nur viel schwerer, aus diesem Teufelskreislauf ( der Gebildete sagt: circulus vitiosus :laugh: ) wieder auszubrechen .

      Beides wirkt natürlich immer zuallererst bei den Armen.

      Der "Kuchen" ist keine Fiktion ! Sondern eine plastische Beschreibung des Bruttosozialproduktes, weiter nichts. Und er kann wachsen (Nachfrage) oder sich inflationär aufblähen, er kann auch schrumpfen wie derzeit durch mangelnde Nachfrage, eben Deflation.

      Deine Vermutung "Kapital g e g e n Arbeit" ist falsch, ein ideologischer alter Schmarren aus der linken Ecke. Beides sind Wirtschaftsfaktoren, die im Kapitalismus bestimmten Gesetzmäßigkeiten unterliegen, nada mas.
      Schafft die "Zinsknute" ab, die diesen Irrsinnswettlauf nach der größten Renditre erzwingt, selbst bei dem Riesen WalMar , laßt Kapital ebenfalls "altern" - und alle Nachteile werden verschwinden, ohne daß die Vorteile verschwinden. Nur das übertriebene Zinsraffen, für nur sehr wenige Plutokraten der Reibach, wird zurückgenommen.
      Die Faustregel (Gebildete sagen auch: Quintessenz ) muß sein: Kapital nur dann belohnen, wenn es investiert ist. ansonsten schrumpft/altert es.

      Das Ergebnis ist eine an Mark-twirtsachaft angepaßte Geldwirtschaft, mit Wachstums oder Schrumpungsprozessen, je nach Erfordernis, aber ohne negative Auswirkungen.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:16:58
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.601.433 von multix06 am 16.05.06 10:49:34na dann wird ja alles gut.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:18:28
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.601.610 von Blue Max am 16.05.06 11:00:59Glänzender und wohldurchter Beitrag von Blue! Ich kann immer nur staunen, mit welchem umfangreichen Wissen ausgestattet ist!
      Erst seine soziale Kompetenz! Bestaunenswert!

      Trotzdem empfehle ich, die Beiträge von Kreuzer genau zu lesen!
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:25:22
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.601.610 von Blue Max am 16.05.06 11:00:59Blue max, die "Zinsknute" ist meine Wortschöpfung.

      Als Resultat dieses Berichtes über die Ursachen des WalMart-Problems (Diagnoszik) imho hier durchaus berechtigt. Die im Bericht geschilderten Versuche zur Behebung (Therapie, Beruhigungspillen) sind dagegen uninteressant, weil immer gleich bekannt - und wirkungslos..

      Selbst Giganten können heute Wachstum nur noch durch Expansion, unsinnige Diversifikation oder Übernahmen generieren.

      Es müßte dir doch längst aufgefallen sein, wie Firmen übernommen, ausgeschlachtet, wieder verkauft werden - nachdem man schnelle Kursgewinne und Steuervorteile mitgenommen hat, natürlich.

      Ich hänge keiner Ideologie an, und "verquarkst" ;) sind diese Erkenntnisse der Geldtheorie(von immer mehr fundierten Profis übrigens) gewiß nicht.

      Die Auswirkungen des bisherigen Zinseszins-Systems müßten doch mittlerweile für jeden Interessierten erkennbar geworden sein.

      Du zeigst hier nur deine Schwierigkeiten im Umdenken.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:42:21
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.601.433 von multix06 am 16.05.06 10:49:34Da kann ich dir nur Recht geben...

      Aber möglich war und ist dies nur, weil man durch Geldverleih und Zinsen ganze Volkswirtschaften bis zum Crash in die Verschuldung treiben kann.

      Und mit maßlosen Politikern geht das natürlich noch schneller.

      Denen ist es egal, daß das Spiel mit neuer Währung von vorn beginnt, während am unteren Ende die Leute verrecken.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:47:15
      Beitrag Nr. 19 ()
      #1

      Das einzige was ich aus dem Artikel herauslese ist, dass Wal-Mart dabei ist sich gewaltig zu wandeln, und das vor allem zum Vorteil der Mitarbeiter und zur Zufriedenheit der Gewerkschaften und Kunden.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 11:59:10
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.599.415 von umbun am 16.05.06 08:25:43Ja so läuft es heutzutage...Guter Beitrag !
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 12:04:44
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.602.419 von Blue Max am 16.05.06 11:47:15Ja, sehr gutwillig betrachtet...
      es geht aber auf die Knochen der Mitarbeiter.


      Und: Für mich ist das Glas, unser Wirtschaftssystem betreffend, zwar noch halbvoll, aber eben auch schon halb leer.

      Zwei Seiten der selben Medaille eben. Wobei noch nicht mal mehr jeder aus diesem Glas trinken darf...
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 12:54:31
      Beitrag Nr. 22 ()
      Mensch, bei solchen Geldtheorien muss man sich in D ja über nichts mehr wundern:laugh:

      ...aber immerhin, Diskursfähigkeit ist da.



      Also mal ne Frage an webmaxx:

      Wo gibts Kapital, das nicht investiert ist?
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 13:13:19
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.603.480 von minister.grasser am 16.05.06 12:54:31Bei deiner Oma im Schrank... hoffentlich auch nicht.:laugh:

      Halte mich bitte nicht für dämlich.

      Ist doch als Unterschied zum Faktor "Arbeit" und "Ware" schon oben beschrieben.

      Das Problem besteht in der Wahlfreiheit, Geld nicht verbrauchen zu müssen, sondern es abgekoppelt Zinsen "verdienen" zu lassen.

      Ein anderer, der sich dieses Geld gegen Zins leihen mußte, investiert es natürlich (ja, doch, zugegeben) , aber auf dem höheren Niveau inkl. Kapitalbeschaffungskosten. Das ist der Faktor, der im Wirtschaftskreislauf die Geldmenge vollautomatisch nach oben treibt, vom Warenwert längst entkoppelt.

      Die Kosten dieser ca.70-Jahres-Spirale bis zum Crash tragen wir alle - und nur einigen wenigen Plutokraten macht es nichts aus.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 13:37:30
      Beitrag Nr. 24 ()
      #18

      Ideologen und Fanatiker, die etwas gegen "Geldverleih" und "Zinsen" hatten, hatten wir schon mal in D an der Macht...

      :(
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 13:43:06
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.604.086 von Blue Max am 16.05.06 13:37:30Falsch und richtig zugleich. Diese Vorwürfe höre ich hier schon seit gut drei Jahren zum Thema.

      Gegenfrage: Weil du gegen Vergewaltigung bist wie z.B. ein paar Drogendealer auch - ist es dann verwerflich, dagegen zu sein?
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 14:01:00
      Beitrag Nr. 26 ()
      Richtig, das Geld meiner Oma im Kasten hatte ich vergessen:laugh:

      Also halten wir fest:

      In irgendeiner Weise investiere ich mein Geld, wenn ich es verleihe.

      Ich geb es Dir und du fährst den BMW, ich verzichte auf den BMW, weil ich ohnehin schon einen Benz habe.
      Dafür erwarte ich, dass du mir auch was für den Mehrwert, dass du jetzt nen BMW fahren kannst und nicht erst in 20 Jahren, wenn du das Geld erspart hast, gibst. Ebenso erwarte ich eine gewisse Prämie dafür, dass es doch mehr oder weniger unsicher ist, ob du mir das Geld zurückzahlen wirst können. Dafür mußt du arbeiten.

      Ebenso bin ich bereit, an eine Firma Geld zu verleihen, wenn sie es vernünftig investiert und gute Chancen bestehen, dass sie es zurückzahlt.

      Einverstanden bis jetzt?
      Wieso sollen Zinsen dann ungerecht sein? Oder schlecht?
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 14:10:00
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.604.491 von minister.grasser am 16.05.06 14:01:00Weil sich z.B. auch BMW das Geld zum Autobau leihen muß gegen Zinsen.

      Ich somit mehr bezahlen muß als den Wert des Fahrzeuges, mit Geld das mich ebenfalls mehr kostet.


      Weil uns diese Sysematik ein falsches Wachstum aufzwingt (lange Zeit kaschierbar, ja; aber zum Ende offensichtlich)

      Warum ist es so schwer, zu verstehen, daß der Investitionskreislauf bei völliger Steuerfreiheit ebenfalls funktioniert, solange ich daß Geld selbst per Quellensteuer (jährlich auf Bares, Sichteinlagen und Geldguthaben) in den Kreislauf schubse? Dadurch gesundes, weil angepaßtes Wachstum generiere und auf Dauer prosperiere ?

      Natürlich sollen Erträge aus echtem Wachstum entstehen und ausgeschüttet werden - steuerfrei bei Wiederanlage oder Konsum.

      Mit Quellensteuer bei "Aufheben".
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 14:18:20
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.604.491 von minister.grasser am 16.05.06 14:01:00eihjjh, Minister, sogar Krankenschwestern blicken doch (vereinzelt) schon durch...:laugh:

      Hier bist du dann auf dem Laufenden:
      http://www.inwo.de/modules.php?op=modload&name=News&file=art…
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 14:22:54
      Beitrag Nr. 29 ()
      Wieso muss sich BMW das Geld zum Autobau auch leihen?:confused:

      Wenn sie das Geld haben, ohne es sich leihen zu können, wären sie bei gleicher Wertschöpfung noch profitabler.

      Der Preis für das Auto wird ja vom Markt bestimmt, nicht von den Problemen der Firma BMW.:laugh:



      Den Rest kann ich nicht ganz nachvollziehen. Wie gesagt, gibts ja gar keine "Bareinlagen", sondern ich verborge mein Geld anderen, die es investieren dürfen/sollen. Das soll besteuert werden??? Da gibts sofort den Zusammenbruch des Systems, dann kann ja auch keiner Kredite nehmen:rolleyes:.


      Übereinstimmung: Das Wachstum ist falsch: und zwar, weil die Zinsen nicht vom Markt, sondern von der Zentralbank bestimmt werden:eek:
      Die Zinsen hätten nämlich in den letzten 30 Jahren im Schnitt noch viel höher sein sollen:eek: Deshalb sind viel zu viele Kredite genommen worden!!! Aber der Markt läßt sich nicht manipulieren, via Inflation korregiert sich das Zinsniveau automatisch und viele stecken dann in der Schei***.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 14:38:24
      Beitrag Nr. 30 ()
      @webmaxx

      Weil sich z.B. auch BMW das Geld zum Autobau leihen muß gegen Zinsen. Ich somit mehr bezahlen muß als den Wert des Fahrzeuges, mit Geld das mich ebenfalls mehr kostet. Weil uns diese Sysematik ein falsches Wachstum aufzwingt (lange Zeit kaschierbar, ja; aber zum Ende offensichtlich)

      aber du beschreibst doch ganz genau das System des Kapitalismus und den daraus (zwangsläufige) entstehenden Zwang einen Mehrwert zu erzeugen, um eben genau diese Zinsen zurückzuzahlen. Dieses System funktioniert auch, bis der Staat kommt und Schulden macht. Der Staat ist nämlich im Gegensatz zum Privatmann nicht haftbar zu machen - er erklärt irgendwann einfach Bankrott!

      Und die Frage ist absolut berechtigt! Wo bitte schön ist Kapital das nicht investiert ist?

      Der Zins in seiner engesten Bedeutung ist nichts schlechtes, sondern repräsentiert das menschliche Bedürfnis alles im JETZT schon sein eigen nennen zu wollen. Letztlich ist der Zins der Preis für die "temporäre Endlichkeit" des Menschen.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 14:41:33
      Beitrag Nr. 31 ()
      #29

      Diese Fragen sollte man durchaus mal diskutieren:

      Wieso überlassen wir es heute noch immer einer zentralistischen Zentralbank Leizinsen festzusetzen ?

      Warum werden diese Leitzinsen nicht einfach abgeschafft und die Höhe aller Zinsen wird vollständig dem Markt überlassen ?

      Wieso tritt der Staat bzw die Zentralbank als Marktteilnehmer auf und verleiht Geld an die Banken ?

      :confused:
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 14:48:59
      Beitrag Nr. 32 ()
      #28
      Also zur Geldtheorie plaudere ich ja hier mit dir und du kannst mir gerne Denkfehler nachweisen. Irgendwelche obskuren Theorien zu Zinseszinsspiralen aus dem Netz, die von völlig falschen Prämissen ausgehen, helfen da nicht.
      Da sag ich nur: "Die Autorin arbeitet seit etwa vierzig Jahren als Krankenschwester, zehn Jahre davon war sie als Lehrerin für Pflegeberufe tätig." ;)

      Lustig und traurig zugleich, wie wenig die Leute kapieren:cry::

      Die arme Krankenschwester schuftet und ist total unterbezahlt. Wer ist schuld daran?
      Nein, sie kommt nicht auf die klare einleuchtende Antwort: ihr Arbeitgeber, der korrupte Staat, der ein Monopol auf Krankenpflege hat und den Berufsstand der Krankenpfleger und Ärzte gewissermaßen zu Sklaven fürs Allgemeinwohl degradiert.

      Sondern: Die Zinsknechtschaft

      Es ist zum Heulen:cry:



      Sicher wahr ist, dass es manchen möglich ist, wenn sie es gut anlegen, von ihrem Vermögen zu leben. Das mag man als ungerecht empfinden. Andererseits will ich als Vater aber auch, dass meine Kinder von meiner Arbeit profitieren sollen.
      Und es kommen auch Krisen und Zeiten, in welchen die Vermögen wieder schrumpfen, wenn Schuldner Pleite gehen, Hyperinflation herrscht etc.

      Wie gesagt, ist aber auch der kleine Mann im Normalfall mit seinen Spareinlagen Gläubiger und auch der wird es als gerecht empfinden, dass er für seinen Konsumverzicht und sein Risiko was bekommt.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 14:49:09
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.604.850 von minister.grasser am 16.05.06 14:22:54Deine erste Frage hätte ich - hier - nicht erwartet.

      Viele Investitionsvorhaben - sicher auch bei BMW - erfordern Finanzierungen, schon aus steuerlichen Gründen. Extrem natürlich im Mittelstand, wie ich es erlebe.

      Aktionärgesellschaften pflegen sich per Kapitalmarkt zu etablieren - und Aktionäre erwarten Dividende. Wenn es sich dabei um erzielten Mehrwert handelt, ist das auch ok.


      "Der Preis für das Auto wird ja vom Markt bestimmt, nicht von den Problemen der Firma BMW."

      Ist richtig und falsch: wenn du Rohstoffmärkte und Arbeitsmärkte mit einschließt, sicherlich.

      Wenn der Käufer-Markt aber die Preis-Einschätzung von BMW nicht akzeptiert, kriegt BMW Problem.


      Richtig, Kredite gegen Zins soll es dann nicht mehr geben, nur noch Beteiligungen. Und - alle Investitionen sind dauerhaft steuerfrei (das funktioniert!)

      Wenn man den Zinsanteil aus den Waren und Dienstleistungen rausrechnet, werden sie sich um 30-35% verbilligen.

      Zum Beispiel werden so viel mehr Firmenwohnungen gebaut werden, um Lohn und Bargeldanteile niedrig zu halten; Betriebskindergärten werden eingerichtet, Firmenwagen gekauft und, und, und...

      Und diese Beteiligungen darf Mäxchen erst eingehen (über gestreute, nach Risikominierungsklassen sortierte Fonds) wenn er seine beiden Grundpflchtbeteiligungen am Gesundheits- und Altersfonds schon abgedeckt hat.Die dann auch Gewinne machen und sie an die Gemeinschaft ausschütten.

      Im Grunde ist das nicht revolutionär, nur ein paar Vorzeichen sind anders gesetzt. Und Geldmengenausweitung für falsches Wachstum nicht mehr möglich.
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 15:31:50
      Beitrag Nr. 34 ()
      Ich denke, es ist mal an der Zeit, dem Thread solide Bodenhaftung und Themenbezug zu verschaffen. Wer Target platt als Konkurrenten von Wal*Mart charakterisiert, hat offensichtlich die Filialen der beiden Ketten nicht von innen gesehen. Aber auch die Zahlen von Wal*Mart bzw. deren Bewertung haben nichts mit dem Bild zu tun, das man sich an der Wall Street von ihnen macht.

      Wal-Mart's Net Rises 6.3%
      On Strong Sales, Inventory

      A WALL STREET JOURNAL ONLINE NEWS ROUNDUP
      May 16, 2006 8:47 a.m.

      Wal-Mart Stores Inc.'s net income rose 6.3% in the first quarter, on higher sales and a strong inventory performance. The company failed to raise its full-year outlook, citing rising prices for gasoline and utilities.

      The world's biggest retailer earned net income of $2.62 billion, or 63 cents a share, compared with net income of $2.46 billion, or 58 cents a share, in the year-earlier period.

      "Toward the end of the quarter -- that would be April -- we clearly saw the impact of rising fuel costs on our customers," Chief Financial Officer Tom Schoewe said in the prerecorded phone message.

      Revenue rose 12% to $80.47 billion from $71.68 billion.

      Analysts polled by Thomson First Call were expecting first-quarter earnings of 61 cents a share on revenue of $80.43 billion.

      Bentonville, Ark.-based Wal-Mart said that in its first quarter a year ago that one-time items involving taxes and a legal settlement drove up profits by $145 million or three cents per share.

      "We continued to have record sales and earnings and our inventory performance was the best we have seen in many quarters," said President and Chief Executive Lee Scott in a statement. "The success of this quarter was the result of our focus on three goals: driving sales, reducing costs and improving inventory management."

      U.S. same-store sales rose 3.8%. Wal-Mart Stores sales rose to $52.5 billion from $47.64 billion, while Sam's Club sales rose to $9.78 billion from $9.16 billion. International sales rose 23% to $17.34 billion from $14.11 billion.

      Mr. Scott said in a prerecorded message that higher fuel and utility prices "could pressure" results in the second quarter. Wal-Mart expects a 2% to 4% rise in U.S. same-store sales in the second quarter, and earnings of 70 cents to 74 cents a share. The company continues to expect fiscal-year earnings of between $2.88 and $2.95 a share.

      The company is continuing with efforts to tailor stores to neighborhoods and to market more directly to customers. Mr. Scott said Wal-Mart is retaining customers looking for the lowest possible prices but is expanding lines of more expensive goods to "get the selective customer to buy more merchandise in our stores."

      Mr. Schoewe said Wal-Mart will see higher maintenance costs because of a store remodeling program, part of the effort to make the stores more attractive to a greater number of shoppers. The company is continuing to improve in how it manages inventory, one of the reasons for its increased profits for the first quarter, he said.

      Mr. Schoewe also announced that the company is now self-insured for damage from windstorms. Schoewe said that after Hurricane Katrina and other storms last summer, insurance premiums went up and the scope of coverage narrowed, so the company chose to self-insure against major storms.

      Avatar
      schrieb am 16.05.06 15:41:13
      !
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      Avatar
      schrieb am 16.05.06 15:42:35
      !
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      Avatar
      schrieb am 16.05.06 15:42:56
      Beitrag Nr. 37 ()
      #Webb
      Ist mir schon klar, dass die Unternehmen keine Eigenkapitalquote von 100% haben.;) Wenn doch, ists aber umso besser.


      Also, das mit den beteiligungen läuft doch auf dasselbe raus. Ich werde mich am liebsten an einer Firma beteiligen, die profitabel ist und dann auch an mehreren Firmen, um das Risiko zu streuen oder an einer Firma, die sich auskennt und selbst Beteiligungen eingeht und diese streut, namens BANK.

      Ist irgendwie dasselbe in Grün, nur viel komplizierter, weniger frei und daher weniger effektiv + ein wenig Orwellscher Zwangsstaat.

      Womit ich wie gesagt völlig bei dir bin, ist, dass das Geldmengenwachstum uns in eine Zinsspirale gejagt hat, aus der es kein Entrinnen gibt. Es ist vielleicht schön langsam an der Zeit, dass viele Unternehmen/aber auch Häuslbauer aufgrund der billig genommenen Kredite Pleite gehen. Diesen Druck spüren die Mitarbeiter vielleicht schon. Zuerst trifft es die Unternehmen, dann die Banken und dann die Kreditgeber.

      Daran ist aber nicht der Kapitalismus oder die Zinsstruktur schuld, sondern die Eingriffe in den freien Markt durch die Zentralbanken, welche eine Schuldenblase verursacht haben.

      #Blue, schön, dass du diesbezüglich mein Mißtrauen teilst.
      dazu auch in Nachbarthread zur US Pleite.
      Die Masse wird immer auf die falschen gehetzt (vgl krankenschwester): Unternehmer, Kapitalisten etc, während die Profiteure (korrupte Politiker, Finanz, welche die Politiker kurrumpiert) im Namen der Menschlichkeit agieren:laugh:
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 18:35:31
      Beitrag Nr. 38 ()
      Auch sonst wird in #1 ein Bild gezeichnet, das allenfalls als Karikatur die Wirklichkeit durchscheinen laesst:

      Was also tun bei einer nur noch im Junkfood-Level-Bereich wachsenden US-Bevölkerung mit wenig Kaufkraft?

      Ich weiss nicht, die Bevoelkerung welches Landes hier mit US-Bevoelkerung gemeint ist. Das Land, in dem lebe, prosperiert seit einigen Jahren mit einem Wachstum um die 3,5%. Wenn man das mit [/i]Junkfoodlevel[/b] meint, bitteschoen.

      Kaufkraft: fuer 1 Dollar erhaaelt man hier nach wie vor in etwa das, was man in Europa fuer 1 Euro bekommt.


      Erinnert irgendwie auch an Karstadt Quelle.


      Ach so, traut sich aleo der Middelhoff mal, die Mitarbeiter daran zu erinnern, dass sie fuers Arbeiten bezahlt werden, schon ist ist das Auspluenderung???
      Avatar
      schrieb am 16.05.06 18:51:42
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 21.609.724 von PresAbeL am 16.05.06 18:35:31"Empire of Debt

      Nun zum grössten Schuldner dieser Welt, dem "Imperium der Schulden" - USA. Der Titel oben wurde dem gleichnahmigen Buch von Bill Bonner entnommen, das ich gerade lese.

      Aus dem neuesten Privateer von Bill Buckler (www.the-privateer.com): This US Federal Reserve Z-1 report is without any doubt the most hair raising the Captain, Officers and crew of The Privateer has ever seen. The US financial system is blowing itself up! The US government had a budget deficit of 119.2 US$ Billion in February alone. The US trade gap jumped to a monthly record of 68.5 US$ Billion in January.

      Also, der Crew der Privateer stellt es die Haare auf, so etwas hat sie noch nicht gesehen. Das US-Finanzsystem sprengt sich selbst in die Luft. Derzeit steht man bei fast 120 Mrd. $ Budgetdefizit im Februar 2006 und einem Aussenhandels-Bilanz-Defizit von 68.5 Mrd $.


      Noch eine Kostprobe:

      The key GLOBAL point is that the entire US economy, scaled to that $US 11 TRILLION annual GDP, now carries a debt load of 365 percent of GDP. Scaled to its true size (minus the credit expansion) of closer to $US 7.660 TRILLION, carrying a total credit market debt of $US 40.230 TRILLION means a debt load of 525 percent of GDP. The US is now in a position where it has to borrow faster and faster because, if it were to stop, its economy would contract to that extent while its past debts became due and payable.

      Buckler schreibt, dass die US-Außenverschuldung nun ca. 11 Trillions (Billionen) US$ ist - davon das meiste leicht verkaufbar, da Papierwerte. Beim derzeitigen BNP von ca. 11 Trillions US$ ist die Gesamtverschuldung 365%. Nimmt man die Neuverschuldung des letzten Jahres weg, springt die Zahl auf unvorstellbare 525%. In den 30er Jahren waren es 270% - nach der Kontraktion. Man muss immer schneller und schneller borgen, sonst würde die Wirtschaft kontraktieren.

      Zur US-Situation gibt es genügend Literatur, sodass keine weiteren Kommentare notwendig sind. Jedoch gibt es Berechnungen, wonach mit den Pensions-Verpflichtungen (Social Security, Medicare) die US-Gesamtverpflichtung bei etwa 44 Trillions US$ liegt. Unter Bush II war es eine Zunahme von etwa 50%.


      Das System halluziniert

      wenn es glaubt, dass diese Schulden je wieder zurückbezahlt werden. Die gesamten Geldleute scheinen wie eine Rinder-Herde im Moment friedlich zu grasen und an die offiziellen Versicherungen und Statistiken zu glauben.

      Im Moment macht sich bereits gewisse Unruhe in der Herde breit. Die japanische Zentralbank will die Liquidität drastisch reduzieren. Damit wird der Yen-Carry-Trade schwierig. Siehe auch meinen letzten Artikel "Wie lange noch?". Die Chinesen wollen ihre Devisenreserven (primär US-Dollars) drastisch reduzieren und den Goldbestand aufbauen. Die arabischen Zentralbanken wollen von USD auf Euro umschichten. Die bisherigen Niedrig-Zins-Länder (EU, Schweiz, Japan) erhöhen ihre Zinsen. Die US-Kriege sind verloren, das Bush-Regime wird im eigenen Land immer unbeliebter.

      Es ist eine Eigenheit von Herden, dass ein Anlass genügt, dass alle zur Flucht in die gleiche Richtung lostrampeln. Warten wir ab, bis die Finanzherde losrennt. Dazu möchte ich diesen Artikel von Chris Laird empfehlen, wo er prophezeit, dass die Dominos weltweit gleichzeitig fallen werden.
      ,,,"

      http://www.goldseiten.de/content/kolumnen/artikel.php?storyi…
      Avatar
      schrieb am 17.05.06 15:12:13
      Beitrag Nr. 40 ()
      Das Betoerende an solchen Schuldenbergen ist immer wieder, dass man es tunlichst unterlaesst, die ihnen gegenueberstehenden Vermoegenswerte gegenzurechnen. Wirklich ein im wahrsten Sinne des Wortes objektiv bilanziertes Bild der Wirklichkeit ... :laugh:

      Was die sozialen Sicherheitssysteme angeht, ist trocken anzumerken, dass deren Finanzierung bis 2018 gesichert ist. Bush hat sich bekanntlich zu Beginn seiner Amtszeit vergeblich um eine Ausdehnung dieses Zeitraumes bemueht.

      Anyway, wenn die deutschen Politiker behaupten koennten, die Finanzierung der Rentenversicherung sei - und zwar selbsttragend - bis 2018 gesichert, wuerden sie sich mindestens 1 Monat lang selbst feiern und der dicke Beck wuerde auf Staatskosten ein Buffet nach dem anderen schlachten! :laugh::laugh:


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      Wie die Zinsknute Wachstum erzwingt: Um deden Preis! Beispiel WalMart