Lufthansa AG: Wie geht`s weiter? (Seite 1313)

[Der Tscheche]

Warum ich weiter auf die 8 vor dem Komma warte

Irgendjemand hat (gestern glaube ich) geschrieben, dass hier andauernd auf den Risiken herumgeritten und kaum noch die Chancen thematisiert werden würden.

Ehrlich gesagt sehe ich aber, nachdem ich mich mittlerweile ein wenig eingelesen habe, auf längere Sicht vor allem Risiken und kaum Chancen, weil ich kaum Stellschrauben erkennen kannn, an denen das Unternehmen so drehen könnte, dass es seine Stellung im Markt halten oder sogar verbessern würde.

Selbst WENN es gelingt, die Gewerkschaften zu befrieden und diese dabei den Vorstellungen der LHA stark entgegenkommen, werden die Personalkosten klar über dem vieler aufstrebender Wettbewerber (Stichwort Ryanair, China, naher/mittlerer Osten) liegen, wie der Blick auf die entsprechende Abbildung aus der aktuellen "Branchenanalyse Luftverkehr" der Böckler-Stiftung klar aufzeigt:


Bildquelle: Branchenanalyse Luftverkehr der Böckler-Stiftung, Seite 136

Bei den Treibstoffkosten ist man nicht nur gegenüber den Öl-Länder-Airlines benachteiligt, sondern auch z.B. vs. Ryanair und die chinesischen Airlines, weil man über eine relativ alte und damit deutlich mehr (20-30% laut Böckler-Stiftung) verbrauchende Flotte verfügt. Auf Hauptversammlungen und zu ähnlichen Gelegenheiten wird natürlich vor allem von FlottenERNEUERUNG gesprochen, der Stand der Dinge hat sich aber gegenüber den Angaben der Böcklerstiftung und auch gegenüber dem Vorjahr noch einmal verschlechtert:

Ich zitiere aus dem Geschäftsbericht 2015, Seite 38

"Zum Bilanzstichtag bestand die Flotte aus 600 Flugzeugen mit einem Durchschnittsalter von 11,8 Jahren (Vorjahr: 11,5 Jahre). Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies einem Rückgang von 15 Flugzeugen."

Der zuletzt erwähnte "Rückgang von 15 Flugzeugen" könnte den Hintergrund haben, dass man noch ein paar neue Flugzeuge geleast hat, das ändert aber nichts Wesentliches am Gesamtargument.

Und selbst wenn man über diesen Sprit-Kostennachteil hinwegsieht und selbst WENN der Ölpreis dauerhaft niedrig bleiben sollte, dürfte es der Lufthansa längerfristig nicht wirklich helfen, denn in einem so stark durch Wettbewerb bestimmten Umfeld wie bei der Luftfahrt werden Kostenvorteile zumindest so lange an die Endkunden weitergegeben, so lange man sich dadurch Wettbewerbsvorteile verschaffen kann und im Preiswettbewerb könnten viele Konkurrenten bei niedrigem Ölpreis um so mehr nach unten gehen, ist doch ihr Profitabilitätspolster bei den sonstigen Kostenblöcken, vor allem bei den Personalkosten gegenüber der Lufthansa noch stärker ausgeprägt als bei den Treibstoffkosten.

Nun betonen ja selbst klar negativ eingestellte Analysten, es sei doch immerhin ein positives Merkmal der Lufthansa, dass sie mit der Logistik, dem Catering und der Technik über drei dicke Standbeine jenseits der Passage verfügt.

Das Problem dabei ist aber, dass man zumindest beim Catering und bei der Logistik (LH Cargo) offenbar noch größere Probleme hat, auch nur halbwegs ertragsstark zu sein, als bei der Passage.
Hier nochmal der Link zur Webseite, wo sich das für das Jahr 2015 anhand der EBIT-Margen ablesen lässt:

https://investor-relations.lufthansagroup.com/fakten-zum-unt…

Und hier noch ein weiterer Motley-Fool-Beitrag, der es für den Bereich Logistik auch gleich schön erklärt:

https://www.fool.de/2016/08/03/lufthansa-bleibt-ein-gutes-un…
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Da ich dennoch spätestens bei 8€ hier einsteigen möchte (nicht als Long-Investor, sondern mit der dann deutlich erhöhten Chance auf mittelfristig sehr schöne Trading-Gewinne) und etwas Angst habe, dass der Zug vorher schon dreht und ohne mich abfährt, freue ich mich über jedes positive Gegenargument. Was mich z.B. in letzter Zeit sehr überzeugt bei der Lufthansa, ist die Werbung (Junge mit Vater im deutschen Flieger, "Schwarze Witwe"...).

[Ines43]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.428.551 von tradernumberone am 07.10.16 11:23:52

Werde mich entsprechend positionieren.
Hoffentlich bildet sich bei einer meiner anderen Aktien
zwischendurch ein Kurs oberhalb des Einkaufkurses aus,
bei dem ich das Gefühl habe,
man sollte nun verkaufen.

[charliebraun]

Der Kauf von LH Calls ist schon fast ein morgentliches Ritual.
Das wird solange fortgesetzt, bis es wieder rauf geht, oder bis ich eine Nachricht sehe, die mich überzeugt, daß es tatsächlich so schlecht um den Geschäftsgang der LH steht.

[ralli9999]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.428.569 von tradernumberone am 07.10.16 11:25:32

Das wird so sein. Es ist ein abgesprochenes Spiel. Wer stellt denn eigentlich die mind. 13% gedeckten Aktien zur Verfügung? Der Freeflow liegt bei 87%, der Rest bei einer Handvoll anderer, u.a. Blackstone. Zufall?

[Datteljongleur]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.428.632 von coinvestor2 am 07.10.16 11:31:41

Wie gesagt, bin selber in der Luschhansa investiert und mittlerweile rund 30% in den Nassen.

Was mich halt immer wieder amüsiert bei das Ines:

KGV und die pösen pösen Leerverkäufer!

[coinvestor2]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.428.611 von Datteljongleur am 07.10.16 11:28:45

Frag das Ines, kennt sicherlich beides sehr gut.....das benötigt mann sicherlich hard nuts

[Datteljongleur]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.428.200 von coinvestor2 am 07.10.16 10:39:29

Wozu benötigt mann eine Domina, wenn der gleiche Effekt sich bei dem Kauf der LH-Aktie ergibt.Jeder Tag ein neuer Tritt.

Klasse Vergleich!!

[tradernumberone]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.428.551 von tradernumberone am 07.10.16 11:23:52

..es kann ja auch gut sein, dass das das Ziel der großen Shorties ist. Die decken sich dann ein, wenn die anderen gezwungenermaßen raus aus dem Nicht-DAX-Titel LH müssen.

Klasse Geschäftsmodell...

[tradernumberone]

Antwort auf Beitrag Nr.: 53.428.365 von Ines43 am 07.10.16 11:01:32

...falls die LH gemäß Fast Exit aus dem DAX fliegen sollte, dann geht´s hier halt noch weiter runter. Das hat dann eher nichts mit den fundamentalen Daten zu tun, sondern eher mit Abverkäufen indexorientierter Fonds und Anleger. Danach wäre dann eine günstige Kaufgelegenheit...

[Ines43]

Wenn ich nur wüsste, wie tief die Aktie noch fällt. Wo ist der Boden?
Bei 8 E sollte sich ein Widerstand ausbilden.
Aber gilt die Aussage noch in Zeiten wo es heisst, je niedriger die EZB Zinsen desto niedriger die Kurse?
Ich bin etwas verunsichert