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[Brettvormkopp]

Ich fasse mal zusammen :
Lizenz zum Anstieg (Robert Rethfeld)
6000 im Dax zum Jahresende (3sat)
Amerikanische High-Tech Aktien günstig (Thomas Grüner)
Deutsche Unternehmen billig wie im Jahr 2000

Es gibt allerdings kleine Störfaktoren :
Ölpreis bei 70 $ und das seit einem Jahr
Volatiler Goldpreis der deutlich (überproportional) zu den Us-Märkten korreliert
Zinsen in den USA bei 10 Jahres Bonds aktuell deutlich über 5 %
Abkühlungstendenz bei chinesischer Volkswirtschaft.
Weiterhin ausbleibende Belebung der dt. Binnenkonjunktur
Mwst Erhöhung usw.

Eure Meinung ?

[bts_freak]

Also meine Meinung:
1. deutsche Aktienmarkt: Momentan noch gut bewertet, da hohe Gewinne der Unternehmen. Daher ist ein Rebound auf 6000 faellig (u.U. in den naechsten Monaten bereits, dann seitwaerts yum Jahresende). Jedoch ist zu erwarten, dass naechstes Jahr die Gewinne nicht so gut laufen, daher die Gefahr eines hohen kgV Anstiegs. Hab nochmal vor ein paar Tagen beim Tiefststand investiert, werde aber im Laufe des Jahres (DAX in Richtung 6000 vstl. alles schmeissen).
2. China: Immernoch Dauerbrenner aber moderater als zuvor. China hatte die letzten Jahre noch keine so krasse Aufwaertsbewegung wie z.B. Osteuropa.
3. Indien: Krasser Rebound zu erwarten, VW waechst aehnlich stark wie China.
4. Osteuropa: Kritisch, Bereits ueber 300% in den letzen Jahren, bin hier erstmal total rausgegangen. Denke, dass es eine Erholung gibt, aber eher mittelfristig.
5. Minen und Oelwerte: Denke eher ein Seitwertstrend im allgemeinen, obwohl es noch aussichtsreiche Einzelwerte gibt.

Achtung! Alles nur meine Meinung !

[Brettvormkopp]

Interessant !
Über weitere Einschätzungen freut sich BvK.

[TheFranchiser]

Nachdem ich im Frühjahr März bis April der Meinung war, das Cashaufbau nicht das schlechteste wäre, stellt sich nach der Korrektur, die wohl noch nicht ganz beendet ist, die Frage, wie es weitergeht? Test des Tiefs von 5240 im DAX wird wohl noch anstehen. 5000 kann nicht ausgeschlossen werden. Wäre aber für mich ein Niveau bei dem man erste Käufe wagen kann.

Eine Zinsanhebung der FED steht für den Juni noch an. Danach muss man sehen, wie es an der Zinsfront weitergeht. Glaube nicht an einen starken Zinsanstieg. Maximaler Bereich für einen Anstieg bis 5,50% bei den 10 jährigen T-Bonds.

Definitive Abkühlung der weltweiten Konjunktur. Hauptgründe liegen für mich im nach wie vor hohen Ölpreis und gestiegenen Zinsen. Frage und Denkanstoß zugleich: Wie weit geht die Abkühlung? Inverse Zinsen in den USA signalisieren nach wie vor Rezession. Ist dies wahrscheinlich und hält die Märkte weiterhin in Atem?

Das investierte Publikum hat sich im Rohstoffbereich und Rohstoffaktien schon in den vergangenen Monaten verschlechtert, daher die sehr starke Korrektur. Diese Tendenz hält für mich zunächst noch an. Meide diesen Bereich.

Meine Favoriten: ausgesuchte Werte im DAX, M-DAX, Österreich, Japan und Asien (speziell Südkorea und Singapur), denn zu den Dividendentiteln gibt es meiner Ansicht nach keine Alternative.

Unkalkulierbar ist die psychologische Seite des Gesamtmarkts: die "Zittrigen" haben wohl über 6000 gekauft. Wurden schon viele wieder zum Ausstieg gezwungen? Oder gibt es den klassischen Sell of und wir bewegen uns auf den Bereich 4600-4800 zu?

Da für mich die Risiken noch überwiegen, halte ich mein Pulver eher noch trocken und stehe noch an der Seitenlinie.

FG
Franch

[simmering]

Antwort auf Beitrag Nr.: 22.160.522 von TheFranchiser am 17.06.06 13:37:15

Was ist für Dich ein "klassischer" selloff ???
Wenn ich mir weltweit die Indizes ansehe, waren da mehrere
Selloffs drinnen, zuletzt noch im Nikkei mit 4%. ATX mit 7%. Weitere Bespiele gefällig ?

[TheFranchiser]

Antwort auf Beitrag Nr.: 22.161.038 von simmering am 17.06.06 14:21:48

Hallo simmering and @all,

Nein, brauche keinen weiteren Beispiele, da ich sie ja kenne. Nur habe ich die Korrektur nicht mitgemacht.

Wenn du mich nach dem klassischen Sell off fragst, ist für mich auch die Frage verbunden: "Wohin geht der Markt?"
Oder einfacher gefragt: "War´s das schon oder kommt noch was?"

Ich vertraue meiner Erfahrung und die läßt mich zum Markt folgendes konstatieren: die Gefahren überwiegen. Die Börsenampel steht für mich auf ROT!

Gefahren kurzum sind: Zinsen, hohe Rohstoffpreise, Inflationsgefahr (daran glaube ich selbst nicht) schwacher Dollar und gleichzeitiger Vertrauensverlust in diese Währung und eine schwache Saison. Die letzten 2 Jahre war "sell in May and go" nicht korrekt. Dieses mal hat die Börsenweisheit gepasst. Somit ist wohl eher noch ein schwacher Sommer zu erwarten.

Einzeltitel indem von mir favorisierten Marktsegmenten schwanken heftigst. Nach oben wie nach unten. Mal gibt es 10-15% Plus bei manchen Werten, am nächsten Tag bekommen wieder alle kalte Füße, verkaufen ind die Erholung hinein und der Markt taucht ab. Siehe gestern: eine enorme Bandbreite die der DAX hatte!

Sollte man hier tatsächlich investieren? Ich meine nach wie vor nein.

So unbefriedigend nun meine Antwort für Dich auch sein mag. Leider kann ich die Marktsituation augenblicklich nicht anders definieren.
Daher schrieb ich auch: Unkalkulierbar ist die psychologische Seite des Gesamtmarkts: die "Zittrigen" haben wohl über 6000 gekauft. Wurden schon viele wieder zum Ausstieg gezwungen? Oder gibt es den klassischen Sell off und wir bewegen uns auf den Bereich 4600-4800 zu?

Bin gerne bereit diese Aussage in seine Details mit hinterfragen zu "zerlegen": Was macht der Anleger, der den Börsenzug die letzten 3 Jahre verpasst hat und im April/Mai gekauft hat, wenn er sieht das der DAX unter 5000 notiert. Hält er an seinen Beständen und an seiner Marktmeinung fest? Oder verkauft er am Tiefpunkt?

1998 fielen die Börsen dramatisch. Das war ein Sell off allererster Güte! Hätte man gedacht das damals so etwas kommt? Jeder muss diese Frage wohl mit nein beantworten. Das so etwas wiederkommt kann ich nicht ausschließen. Ich bezweifle es aber.

Der Nikkei hat seine Unterstützung wohl im Bereich 14200-14400. Hier wurde die Erholung eingeläutet. Es gab erste Hände die kauften. Man wird sehen ob nochmal dieser Bereich getestet wird.

Eines möchte ich noch kommentieren, besser hinterfragen: Wenn ich mir weltweit die Indizes ansehe, waren da mehrere
Selloffs drinnen, zuletzt noch im Nikkei mit 4%. ATX mit 7%.

In sämtlichen Medien konnte ich noch nichts von Sell off lesen. Korrektur, ja. Auch das Wort das schwer auszusprechen ist: "BAISSE". Ich konnte es nicht finden. Aber genau da befinden wir uns, in einer Baisse.

Denn wenn dies keine ist, habe ich den Anspruch das die postiven Gründe um zu investieren, überwiegen. Das tun sie aber nicht, noch nicht............

FG
Franch

[Brettvormkopp]

Sehr gute Beiträge, Danke auch an Franchiser und #4
Seht Ihr einen Zusammenhang zwischen steigenden Zinsen in den
Usa und deren Handelsbilanzdefizit ?
Da schreibt ja jeder was anderes. B. Niquet meint bsispielsweise,
daß das Defizit eher eine untergeordnete Rolle spielt, da die
Schulden ja in US $ gebildet und getilgt werden.
Ich bin mir da nicht so sicher ob diese Rechnung aufgeht, der Druck aus Asien dürfte wachsen mit der Folge weiterer Entwertung des Dollars.
Im Euroraum dürfte der Beitritt Bulgariens sowie die
Geldpolitik Italiens und Greichenlands signifikant den Euro und letzlich die Börsen (Stoxx,Dax) belasten.
Spricht alles für Yuan und Yen.

[blaky]

Ich denke das die Korrektur nocht nicht ganz ausgestanden ist. Könnte zwar eine Erholung geben, aber dann gehts wohl nochmal südwärts. Warum? Der Markt ist so schnell runtergegangen, so dass eine Menge Leute Gewinnmitnahmen verpasst haben bzw. die zu hoch eingestiegen sind ihre Verluste zu begrenzen. Und sobald wieder höhere Kurse da sind, werden diese Anleger wohl verkaufen (siehe auch Beitrag 2). Die Erholung wird wohl nicht so stark ausfallen wie erhofft und schon kommen diese Anleger unter Druck u.s.w.
Dieses Gelaber wie Aktien sind billig u.a. mag ja stimmen, aber an der Börse werden Erwartungen gehandelt. Also wenn die Anleger nicht mehr glauben, dass die Gewinne steigen werden, dann wird verkauft. Und in einem halben oder einem Jahr wird man sehen, dass der Markt recht gehabt hat. Man sollte sich einfach von diesem Expertengelaber nicht in die Irre leiten lassen und einfach darauf schauen was der Markt macht (der Trend ist dein Freund), und im Moment gehts halt abwärts. Sollte der Markt wieder steigen, gibt es noch genügend Einstiegsgelegenheiten.
Wenn man nicht bereit ist, das Risiko des Markttimings einzugehen, sollte man wirklich eisern durchhalten. Sonst verkauft man sowieso nahe am Tiefpunkt.

[TheFranchiser]

Antwort auf Beitrag Nr.: 22.163.267 von Brettvormkopp am 17.06.06 17:53:06

Seht Ihr einen Zusammenhang zwischen steigenden Zinsen in den
Usa und deren Handelsbilanzdefizit ?


Interessanter Aspekt. Würde ich aber intuitiv eher verneinen. Zumindest habe ich keine "mögliche Erklärung".

Das jeder zur augenblicklichen Marktlage etwas anderes schreibt, hängt wohl hauptsächlich damit zusammen, das viel über den weiteren Verlauf der Märkte sehr verunsichert ist.

War das wirklich jetzt der ganze "Korrekturspuk" oder steht man tatsächlich am Beginn eines Bärenmarktes, der die bisherigen, erreichten Tiefs im DAX noch unterschreitet?

Das wird die große Frage sein..............aber das ist nunmal die Börse. Wäre ja langweilig, wenn wir alles schon im voraus wüßten.

FG
Franchiser