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    Die Fähigkeit zur Selbstkritik ist Israels große Stärke - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 27.08.06 15:50:50 von
    neuester Beitrag 27.08.06 16:04:59 von
    Beiträge: 2
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      schrieb am 27.08.06 15:50:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Max Boot ist einer der führenden Kolumnisten der USA. Er analysiert die Fehler des jüdischen Staats im letzten Libanon-Krieg und die jetzige erbitterte politische Diskussion

      Kaum schweigen die Waffen im Libanon, beginnt in Israel die politische Schießerei. Gewöhnt, ihre arabischen Feinde mit Leichtigkeit zu schlagen, sind die Israelis verärgert darüber, dass dieser Krieg allenfalls mit einem Patt endete.

      Viele Mängel liegen wohl darin begründet, dass Regierungschef Ehud Olmert Außenministerin Zipi Liwni und Verteidigungsminister Amir Peretz Novizen auf dem Gebiet der nationalen Sicherheit sind. So verließ sich Olmert allein auf Generalstabschef Dan Halutz. Der Luftwaffengeneral versicherte dem Premier, dass Luftschläge ausreichen würden, um die Hisbollah unschädlich zu machen. Tatsächlich gelang es der israelischen Luftwaffe, den größten Teil der Mittel- und Langstreckenraketen der Hisbollah auszuschalten, ein Erfolg, der nicht hinreichend gewürdigt worden ist. Doch konnten die Piloten wenig gegen die Katjuscha-Kurzstreckenraketen ausrichten, da sie aus der Luft kaum auszumachen sind. Beim Versuch, Katjuschas auszuschalten, die aus Wohngebieten abgefeuert wurden, kamen viele Zivilisten zu Schaden - was Israels Ansehen in der Weltöffentlichkeit großen Schaden zufügte.

      Als sich abzeichnete, dass Luftschläge nicht ausreichen würden, ordnete Olmert kleinere Vorstöße von Bodentruppen an, die auf erbitterten Widerstand der verschanzten, mit modernen Antipanzer-Raketen ausgerüsteten Hisbollah-Kämpfer trafen. Es dauerte lange, bis genügend Reservisten mobilisiert waren, um eine groß angelegte Invasion zu starten. Diese Offensive begann zwei Tage, bevor internationaler Druck eine Waffenruhe erzwang, der eine zwar angeschlagene, aber nicht geschlagene Hisbollah hinterließ.

      Israelische Regierungsvertreter argumentieren, dass der Waffenstillstand auf Basis der UN-Resolution 1701 einen Sieg darstellt. Doch nur wenige glauben, dass die UN-Friedenstruppe (geschweige denn die libanesische Armee) willens und fähig sein wird, die Hisbollah zu entwaffnen oder zu verhindern, dass sie von Syrien und dem Iran mit neuem Kriegsmaterial beliefert wird.

      Die Hisbollah hat bei den arabischen Massen an Prestige gewonnen. Sie bejubeln Hassan Nasrallah, weil er Nordisrael lahmgelegt und mehr als eine Million Israelis zur Flucht in den Süden oder in die Luftschutzbunker getrieben hat. Doch konnte Hisbollah den Widerstandswillen Israels nicht brechen. Die Soldaten an der Grenze zum Libanon brannten darauf, in "Hisbollistan" einzumarschieren. Bürgermeister, deren Städte seit Wochen unter Raketenbeschuss liegen, erklärten, die Einwohner seien bereit, in den Schutzräumen auszuharren, bis die Terroristen erledigt seien.

      Jetzt beginnt die politische Abrechnung. Manche werden in dieser Zerrissenheit ein Zeichen der Schwäche sehen. Das genaue Gegenteil trifft zu. Arabische Gesellschaften neigen dazu, der Außenwelt die Schuld an den eigenen Unzulänglichkeiten zu geben. Als ich in Jerusalem den palästinensischen Chefunterhändler Saeb Erekat traf, machte er den Westen (wen sonst?) für das Vorherrschen von Autokratie und Theokratie im Nahen Osten verantwortlich. Israelis hingegen suchen im Inneren nach den Ursachen ihres Unglücks. Das erlaubt ihnen, zu korrigieren, was falsch gelaufen ist, und in Zukunft an Stärke zu gewinnen. Dieser Prozess ist nun in Gang, und die Feinde Israels tun gut daran, die Kampfkraft dieses Volkes nicht zu unterschätzen, ganz gleich wie quälend die jetzige Debatte sein mag.

      http://www.wams.de/data/2006/08/27/1012255.html
      Avatar
      schrieb am 27.08.06 16:04:59
      Beitrag Nr. 2 ()
      schon wieder ein ExtraThread :yawn:


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