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    Löhne...Geldmenge...Inflation - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 30.08.06 07:15:05 von
    neuester Beitrag 31.08.06 00:24:09 von
    Beiträge: 8
    ID: 1.079.634
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      schrieb am 30.08.06 07:15:05
      Beitrag Nr. 1 ()
      Was mich schon seit einiger Zeit umtreibt ist die Frage, warum in einigen Regionen dieser Welt so lausige Löhne gezahlt werden, bzw. die Differenz zw. "Drecksarbeit" und "hochqualifizierter" tlw. so immens ist.

      Letztlich einen Bericht gesehen über die Entstehung der ersten beiden "Wolkenkratzer" in Riad/Saudi-Arabien. Saudi-Arabien ist ja nun nicht gerade ein "armes Land". Die Arbeiter, die die Häuser hochziehen, erhalten nach dem Bericht wohl etwa 40$/Woche. In China liegen die Löhne für Arbeiter/innen bei ca. 60-80$/Monat.

      Sind diese Löhne "gerecht", bzw. für die dortigen wirtschaftlichen Verhältnisse "angemessen", oder ist das -schlicht gesagt- die schiere Ausbeutung ...und Ausnutzen der sozialen "Notlage" ?

      Hier wird doch so oft über den "maroden Sozialstaat" gewettert.
      Aber schützt nicht gerade dieser zwar "teure" soziale Mindeststandard vor solchen Verhältnissen ?

      Sicherlich -wenn ich, falls ohne Job, vom Staat 0,00 Eur Alimente erhalte- werde ich mich wohl oder übel für solche Löhne irgendwie verdingen müssen...einfach um nicht zu verhungern.

      Die Polen auf den hiesigen Baustellen -schon mehrfach gehört- sind mittlerweile bei 10-12Eur/h angelangt. D.h. sie verdienen an einem einzigen Tag etwa soviel, wie z.B. der Arbeiter in Riad in einem Monat. Ist der "Wert" der verrichteten Arbeiten wirklich so unterschiedlich ?

      Solange solche Diskrepanzen herschen werden die Länder, in denen eben die 10.-Eur/h verlangt werden, immer die benachteiligten sein...zum. was Jobs mit (einfachen) körperlichen Arbeiten angeht.
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      schrieb am 30.08.06 08:04:01
      Beitrag Nr. 2 ()
      Solange es sich um zwei (auch durch Transportwege, Gesetze und Zölle) einigermaßen getrennte Währungsräume handelt, können solche Verhältnisse tatsächlich nebeneinander bestehen (wie man ja bspw. im Mikrokosmos Shanghai neben dem Starbucks, in dem es dünnen Kaffee zu Westpreisen gibt, eine Teller Nudelsuppe zu chinesischen Preisen kaufen kann). Baut man die rechtliche Grenzen und Währungsschranken ab, importiern die teueren Länder Arbeitslosigkeit und die billigen Länder importieren Inflation (näheres in besseren VWL Büchern, die leider vor der Währungsunion und der Wiedervereinigung keiner außer den Initiatoren der Union gelesen hat) - irgendwann nähert man sich dann im globalisierten Elend an.

      Daß die von vielen so eifrig geforderte Senkung der Sozialhilfe direkt zu einer weiteren Senkung des Lohnniveaus gerade für eben diejenigen führt, die diese ach so wohlmeinenden Menschenfreunde angeblich schützen wollen (der berühmte hart arbeitende Familienvater, der von soooo wenig Geld leben muß während die Schmarotzer sooo viel bekommen), begreifen leider die wenigstens.
      Avatar
      schrieb am 30.08.06 08:11:59
      Beitrag Nr. 3 ()
      es sit ganz einfach. der preis ist abhängig von angebot und nachfrage. in china gibt es etwa 1 mrd. (potenzielle)und vor allem nicht abgesicherte wanderarbeiter. diese treffen auf 200 mio. stellen, folglich niedriger lohn und jeder ist ersetzbar. die lebenshaltung ist billig und wird oft in einfacher form von den firmen übernommen. unterkünfte, mahlzeiten.


      deutschland: arbeiter rechnet ich tu nix und bekomme x gegen lohn, damit ist der mindestlohn definiert für einen deutschen und viele jobs scheiden aus, wenn sie entweder schlecht bezahlt sind (unter x) oder keinen spass machen, kesselreiniger in einer chemiefabrik wird zwar gut bezahlt ist aber eher was für ausländer.


      ganz einfach und deswegen wird deutschland scheitern.
      Avatar
      schrieb am 30.08.06 08:12:29
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.677.515 von cajadeahorros am 30.08.06 08:04:01Daß die von vielen so eifrig geforderte Senkung der Sozialhilfe direkt zu einer weiteren Senkung des Lohnniveaus gerade für eben diejenigen führt, die diese ach so wohlmeinenden Menschenfreunde angeblich schützen wollen (der berühmte hart arbeitende Familienvater, der von soooo wenig Geld leben muß während die Schmarotzer sooo viel bekommen), begreifen leider die wenigstens.

      Ja, es ist ein Jammer mit dem Begreifen. Daher fordere ich aus deinem Postulat heraus logischerweise den Umkehrschluß :
      a) Erhöhung der Sozialhilfe auf monatlich 10.000 Euro (plus Porsche, plus Villa, plus sonstige Lustbarkeiten)
      b) führt nach cajadeahorros zu einem drastischen Anstieg des Lohnniveaus
      c) aus a) und b) ergibt sich ungefähr eine Verzehnfachung der Kaufkraft
      d) aus c) ergibt sich ein dramatischer Anstieg der Bienenkonjunktur
      e) DAX binnen ein Jahr bei 50.000 Punkten

      Aber leider begreifen leider die wenigsten die Cleverness Deiner vwlichen Gleichung.
      Avatar
      schrieb am 30.08.06 09:01:03
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.677.288 von marcpeters am 30.08.06 07:15:05" Die Polen auf den hiesigen Baustellen -schon mehrfach gehört- sind mittlerweile bei 10-12Eur/h angelangt "

      :D:D:D:D

      das sind eher 3-7 €

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      schrieb am 30.08.06 09:22:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.677.562 von PrinzValiumNG am 30.08.06 08:12:29Nu, dann senk das ALG II eben auf Null, dann kann der hart arbeitende Familienvater seine Kinder und seine Alte betteln schicken gehen und die vielleicht 5-10% Schmarotzer unter den Arbeitslosen - also der in allen Gesellschaftsschichten beobachtbare durchschnittliche Anteil der Riesenxxxxxxx - werden mangels anderen Einkommens den "Besserverdienenden" ohne Wachschutz den Schädel einschlagen.
      Avatar
      schrieb am 30.08.06 10:55:11
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.677.288 von marcpeters am 30.08.06 07:15:05Hi,

      dann solltest du dich mal mit Entwicklungsökonomie/ Economic Development wissenschaftlich auseinander setzen. Im anglo-amerikanischen Raum etwas verbreiteter, an Deutschen Unis leider oft vernachlässigt. Dabei ist dei Frage warum die einen reich und die anderen arm sind, so spannend wie kaum eine andere!

      Ließ mal Landes, Diamond, Todaro, McNeill etc

      Grüße,
      BF
      Avatar
      schrieb am 31.08.06 00:24:09
      Beitrag Nr. 8 ()
      Hi, leider nicht mehr dazu gekommen, den Thread weiterzuführen. Habe ja als Thema außer den -vermutlich ausbeuterischen- Dumping-Löhnen von 50-200$/Monat auch den Begriff "Inflation" gewählt.
      Die Welt hängt nicht mehr am Goldstandard, d.h. jede Nation (besser jeder Währungsraum) kann im Prinzip soviel "Papier" bedrucken, wie gewünscht. Problem : es wird dadurch (in Konvergenz zu anderen Währungen) bisher automatisch weniger wert.
      Druckt nun z.B. die chinesische Zentralbank soviele Yuan-Noten, das alle chinesischen Fabrikarbeiter urplötzlich den (aktuellen) Gegenwert von -sagen wir- 1.800$/Monat erhalten ...anstatt 60$...und die übrigen Währungsräume dieser Erde würden diesen Gegenwert akzeptieren...und umgekehrt...was würde passieren ?

      1.) die Produkte aus China würden -z.B. für uns- wesentlich teurer ?
      ...schon möglich...aber vielleicht auch nur unwesentlich...vermutlich würden die Waren aus der Region a.) teurer...und b.) die Margen der Exporteure würden um einiges sinken.
      2.) andererseits würden zig hundertmillionen Chinesen viel mehr konsumieren, was ja eigentlich wiederum im Interesse der globalen Wirtschaft sein müßte.

      Gutes Beispiel mit dem "Starbuck´s" in Shanghai. Wer holt sich denn dort seinen Kaffee ? "Westler" auf Geschäftsreise ? Die gehobene chinesische Mittelschicht ?
      Denke mal, einen "60$/Monat - Nachhausebringer" wird man dort vergeblich suchen. Ist es nicht im Interesse von "Starbucks", das sich viel, viel, viel mehr Chinesen einen Kaffee dort leisten können ? Das die Kette in ganz China (nicht nur in den Großstädten) dann wie verrückt expandieren kann ?

      3.) Die "Reichen" müßten für manchen Luxus natürlich viel tiefer in die Tasche greifen. Das angesprochene Hochhaus in Riad würde den Finanzier ...ein stinkreicher saudischer Prinz... vermutlich etliche Millionen mehr kosten...aber die Arbeiter würden ja auch wieder mehr (dort) ausgeben...evtl. in anderen Unternehmungen des Prinzen. Reich bleibt er so oder so...

      P.S.: mit den getrennten Wirtschaftsräumen und dort möglichen "Billiglöhnen" (ohne das es den "Betroffenen" auffällt) ist -finde ich- Humbug...
      Warum fliehen denn soviele Afrikaner unter Lebensgefahr mit "Nußschalen" über´s Meer nach Europa ?
      Warum findet man auf hiesigen Baustellen fast nur noch Polen/Rumänen...usw... warum bauen die die Häuser hier...und nicht in der Heimat...wenn´s doch dort durch das Lohn/Preisgefüge angeblich keinen Unterschied macht ?

      ...ganz einfach : weil Du von 50...100...200$ (ist fast egal)/Monat "scheiße" lebst. Es geht nicht um "Luxus" ...es geht selbst dort (mit günstigen Mieten/Strom/Nahrung...usw.) kaum.

      Menschen aus "armen" Regionen...die irgendwie das "Glück" hatten in die "1. Welt" zu kommen...und dort Fuß zu fassen, schicken oft genug jeden Monat Geld in die Heimat...und die zurückgebliebenen sind oftmals gottfroh über diesen "notlindernden Außenposten".

      Also, die Frage ist doch : warum gesteht man nicht jedem der 5-6 Tage/Woche arbeitet einen ordentlichen Lohn zu ...von dem er sich auch was "kaufen" kann (das will die auf Massen/Überproduktion ausgelegte Marktwirtschaft doch letztlich ?)

      Gruß
      Marc


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