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    Irankrise : Petro - Dollar oder Atombombe ? - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 03.09.06 08:11:12 von
    neuester Beitrag 12.09.06 08:57:54 von
    Beiträge: 27
    ID: 1.080.377
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      schrieb am 03.09.06 08:11:12
      Beitrag Nr. 1 ()
      Guten Tag ,
      der Aktualität wegen , habe ich hier nochmals einige Denkansätze zum Thema Iran - Krise zusammengestellt.
      Grundsätzlich ist es nicht mein Ziel , die Risiken einer Átommacht - Iran zu unterschätzen oder kleinzureden.
      Trotz , oder gerade wegen der Ursächlichkeit des Irakkrieges , will ich jene Hintergründe signifikant beleuchtet wissen.

      Irgenwie bekomme ich massive Bauchschmerzen , wenn 20 amerikanische Langstreckenraketen zur " Terrorabwehr " in Tschechen stationiert werden sollen.:eek: ( lt. Phönix TV )
      zierbart

      Irans Ölbörse und ihre Folgen

      2003 beschloß die iranische Regierung unter dem Reformpräsidenten Mohammad Chatami im Rahmen ihres dritten Fünfjahres-Entwicklungsplans (2000-05), in Teheran eine Internationale Ölbörse (IOB) einzurichten. Dort sollen Rohöl, Erdöl- und Erdgasprodukte gehandelt, aber nicht länger in Dollar, sondern in Euro abgerechnet werden. Dadurch würde ein in Euro ausgewiesener Preismechanismus - in der Sprache der Ölmärkte ein oil marker - geschaffen, der vierte neben den schon bestehenden "West Texas Intermediate Crude" (WTI), "Brent Crude" (Großbritannien) und "Dubai Crude" (Vereinigte Arabische Emirate). Der Handel an den weltführenden Ölbörsen in London und New York wird ausschließlich in Dollar verrechnet.

      Die iranische Ölbörse soll ihren Sitz auf der Insel Kisch und Zweigstellen in Assalujeh und Achwas haben. Schon 2003 begann der Iran, im Ölhandel mit europäischen und asiatischen Handelspartnern den Euro zu nutzen, obwohl der Preis immer noch in Dollar festgelegt wurde.

      Ölexperten schätzen, daß die IOB Kunden aus allen Teilen der Welt anziehen würde. Für die Europäer wäre es offensichtlich ein Vorteil, ihr Öl in Euro zu bezahlen. Auch die Russen und die Chinesen hätten gute Gründe, sich zu beteiligten. Rußland handelt vor allem mit den Europäern, Japan und China. Das von den Ölimporten aus dem Iran abhängige China könnte auf diese Weise seine Devisenreserven diversifizieren. Sollte sich die iranische Ölbörse im größeren Stil etablieren, könnten Länder dazu übergehen, ihre Dollars zu verkaufen, statt große Dollarbestände anzusammeln. Al Dschasira berichtete im September 2005: "Die IOB wird den schon jetzt herrschenden globalen Trend der Verlagerung der Devisenreserven aus dem Dollar in den Euro beschleunigen."

      Der Wechselkurs des Dollar wird wesentlich dadurch gestützt, daß außerhalb der USA sehr große Dollarbestände gehalten werden müssen, um die Ölimporte mit Dollar zu bezahlen. Mit zunehmendem Abrechnen des Ölhandels in Euro - oder auch anderen wichtigen Währungen - würde der Dollar zwangsläufig abgewertet. Der Druck, die Zinsen in den USA zu erhöhen, würde zunehmen, um die wegen des riesigen Zahlungsbilanzdefizits der USA notwendigen Kapitalimporte aufrechtzuerhalten. Bei höheren Zinsen würde die Blase auf den US-Immobilienmärkten zweifellos platzen - und das eine Kettenreaktion auf den Finanzmärkten auslösen.

      Doch das eigentliche Problem ist, daß letztendlich das ganze Weltfinanzsystem auf dem Dollar beruht und der Euro wegen interner Verwerfungen in der EWU auf äußerst wackeligen Beinen steht. Das Dollarproblem ist nur im Rahmen einer Neuen Bretton Woods-Reorganisation des Weltwährungssystems lösbar. Das ist zu bedenken, wenn man die Konsequenzen der iranischen Ölbörse analysiert.

      mlm

      Die Geschichte lehrt uns, dass ein Imperium aus zwei Gründen in den Krieg zieht: Erstens, um sich zu verteidigen, oder zweitens, um vom Krieg zu profitieren; falls nicht, wie Paul Kennedy in seinem richtungweisenden Werk «The Rise and Fall of the Great Powers» ausführt, die militärische Überdehnung die ökonomischen Mittel erschöpft und den Kollaps des Imperiums herbeiführt. Ökonomisch betrachtet muss der Nutzen eines Krieges dessen militärische und soziale Kosten übersteigen, damit ein Imperium einen Krieg vom Zaun bricht. Der Gewinn aus den irakischen Ölfeldern ist kaum die Kosten über viele Jahre hinweg wert. Nein, Bush musste den Irak angreifen, um sein Imperium zu verteidigen.

      Genau das ist in der Tat der Fall: Zwei Monate nachdem die Vereinigten Staaten in den Irak einmarschierten, wurde das «Oil fror Food»-Programm beendet, die auf Euro lautenden irakischen Konten in Dollar-Konten rückgewandelt, und das Öl wurde wieder nur für US-Dollars verkauft. Die Welt konnte nun irakisches Öl nicht mehr mit Euro erwerben. Die globale Vormachtstellung des Dollars war wiederhergestellt. Siegreich stieg Bush aus einem Kampflugzeug aus und erklärte die Mission für vollendet - er hatte den US-Dollar erfolgreich verteidigt und damit das amerikanische Imperium.

      Die iranische Ölbörse


      Die Russen haben ein inhärentes ökonomisches Interesse an der Einführung des Euro - den Großteil ihres Handels betreiben sie mit europäischen Ländern, mit ölexportierenden Ländern, mit China und mit Japan. Die Einführung des Euro würde mit sofortiger Wirkung den Handel mit den ersten beiden Blöcken abdecken und im Laufe der Zeit den Handel mit China und Japan erleichtern. Darüber hinaus verabscheuen die Russen offensichtlich das weitere Halten von an Wert verlierenden Dollars, weil sie seit kurzem wieder auf Gold setzen. Die Russen haben außerdem ihren Nationalismus wiederbelebt, und falls die Übernahme des Euro die Amerikaner umbringen kann, werden sie ihn mit Freude übernehmen und selbstgefällig den Amerikanern beim Sterben zuschauen.

      Die arabischen erdölexportierenden Länder werden den Euro begierig übernehmen, um auf diese Weise den Anteil ihrer steigenden Mengen von an Wert verlierenden Dollars zu senken. Wie die Russen handeln sie vornehmlich mit europäischen Ländern, weswegen sie die europäische Währung sowohl wegen ihrer Stabilität als auch als Schutz gegen Währungsrisiken bevorzugen, ganz zu schweigen von ihrem Dschihad gegen den ungläubigen Feind.

      o Nur die Briten befinden sich in der Zwickmühle. Sie haben bereits seit Ewigkeiten eine strategische Partnerschaft mit den USA, aber sie verspüren auch eine natürliche Anziehungskraft zu Europa. Bislang hatten sie viele Gründe, sich an die Seite des Siegers zu stellen. Wenn sie allerdings ihren alten Verbündeten fallen sehen, werden sie dann standhaft hinter ihm stehen oder ihm den Gnadenstoss versetzen? Wir sollten nicht vergessen, dass im Augenblick die beiden führenden Ölbörsen die New Yorker NYMEX und die in London ansässige «International Petroleum Exchange» (IPE) sind, auch wenn beide de facto im Besitz der Amerikaner sind. Es ist wahrscheinlicher, dass die Briten mit dem sinkenden Schiff untergehen werden, denn andernfalls würden sie ihrem nationalen Interesse an der Londoner IPE zuwiderhandeln und sich ins eigene Knie schießen. Es darf an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben, dass das Gerede über die Gründe für die Beibehaltung des britischen Pfundes die wahre Ursache verkennt; es ist sehr wahrscheinlich, dass die Briten dem Euro nicht beitraten, weil die Amerikaner sie zu diesem Verzicht drängten: Ansonsten hätte die IPE den Euro übernehmen müssen, was den Dollar und Englands strategischen Partner tödlich verwundet hätte.

      Sollte die iranische Ölbörse erfolgreich starten ...

      Unabhängig davon wie die Briten entscheiden: Sollte die iranische Ölbörse erfolgreich starten, sind in jedem Fall die Eigeninteressen der bedeutenden Mächte - die der Europäer, Chinesen, Japaner, Russen und Araber - so gelagert, dass diese Länder den Euro auf schnellstem Wege übernehmen werden und damit das Schicksal des Dollars besiegeln. Die Amerikaner können es niemals erlauben, dass das passiert und, falls notwendig, werden sie auf eine Vielzahl an Strategien zurückgreifen, um die Inbetriebnahme der Börse zu stoppen oder zu behindern:

      Sabotageakte gegen die Börse - das könnte ein Computervirus sein, eine Attacke gegen ein Netzwerk, gegen die Kommunikationseinrichtungen oder gegen den Server, verschiedenartige Angriffe auf die Serversicherheit oder eine Attacke nach dem Muster von 9/11 gegen das Haupt- oder ein Nebengebäude.

      Ein Staatsstreich - die mit Abstand beste langfristige Strategie, die den Amerikanern zur Verfügung steht. - Verhandlung von akzeptablen Konditionen - eine andere exzellente Lösung für die Amerikaner. Gewiss ist ein Staatsstreich die bevorzugte Strategie, weil dieser die Nichtinbetriebnahme der Börse garantiert und daher die amerikanischen Interessen nicht mehr gefährdet wären. Falls jedoch ein Sabotageversuch oder ein Staatsstreich scheitern sollten, dann sind Verhandlungen eindeutig die zweitbeste verfügbare Option. Eine gemeinsame UN-Kriegsresolution - das wird ohne Zweifel schwierig zu erreichen sein, angesichts der nationalen Interessen der anderen Mitgliedsstaaten des Sicherheitsrates. Die hitzige Rhetorik über das iranische Atomwaffenprogramm dient zweifelsohne der Vorbereitung dieser Vorgehensweise.

      Unilateraler Angriff mit Atomwaffen - das ist aus denselben Gründen, die mit der nächsten Strategie, dem unilateralen totalen Krieg, verbunden sind, eine fürchterliche strategische Wahl. Die Amerikaner werden wahrscheinlich für ihren schmutzigen nuklearen Job auf Israel zurückgreifen.

      Unilateraler totaler Krieg - das ist offensichtlich die schlechteste strategische Wahl. Erstens, weil die amerikanischen Streitkräfte von zwei Kriegen bereits erschöpft sind. Zweitens, weil sich die Amerikaner damit weiter von den anderen mächtigen Nationen entfremden. Drittens, weil Länder mit bedeutenden Dollarreserven entscheiden könnten, still und leise Vergeltung zu üben, indem sie ihre eigenen Berge an Dollars auf den Markt werfen, um auf diese Weise die USA von der weiteren Finanzierung ihrer militärischen Ambitionen abzuhalten. Und schließlich hat der Iran strategische Allianzen mit anderen mächtigen Staaten, die bei einem Angriff auf seiten des Irans in den Krieg eintreten könnten; angeblich hat der Iran solche Allianzen mit China, Indien und Russland, besser bekannt als die «Shanghai Cooperative Group», auch bekannt als «Shanghai Coop», und einen separaten Pakt mit Syrien.

      Die Eigendynamik der Ökonomie

      Welche strategische Option auch immer gewählt wird, von einem rein ökonomischen Standpunkt aus gesehen, wird die iranische Ölbörse, sollte sie jemals den Betrieb aufnehmen, von den bedeutenden Wirtschaftsmächten rasch angenommen werden und so den Untergang des Dollars einläuten. Der kollabierende Dollar wird am Ende die amerikanische Inflation dramatisch anheizen und einen starken Druck auf die Erhöhung der Zinsen auslösen. An diesem Punkt wird sich die FED zwischen Skylla und Charybdis wiederfinden - zwischen Deflation und Hyperinflation -, sie wird entweder dazu gezwungen sein, die «klassische Medizin» - Deflation - einzunehmen, indem sie die Zinssätze erhöht. Die FED wird so eine größere Wirtschaftskrise, den Kollaps des Immobilienmarktes und eine Implosion der Anleihen- und Aktienmärkte sowie des Marktes für Derivate, kurz den totalen Zusammenbruch des Finanzsystems, auslösen. Alternativ kann sie den Weg der Weimarer Regierung wählen und inflationieren, indem sie die langfristigen Zinsen festschraubt, die Helikopter aufsteigen lässt und das Finanzsystem in Liquidität ertränkt, inklusive des Bailing-out (Freikaufens) von zahlreichen LTCMs (Long-Term Capital Management) und der damit einhergehenden Hyperinflationierung der Wirtschaft.

      Die österreichische Theorie des Geldes, des Kredits und des Konjunkturzyklus lehrt uns, dass es keine Alternative zu Skylla und Charybdis gibt. Früher oder später muss sich das Geldsystem in die eine oder andere Richtung bewegen und die FED damit zu einer Entscheidung zwingen. Ohne Zweifel wird der Oberbefehlshaber Ben Bernanke, ein renommierter Kenner der «Great Depression» und ein versierter Black-Hawk-Pilot, die Inflation wählen. «Helicopter Ben», der Rothbards «America's Great Depression» nicht kennt, hat trotzdem die Lehren aus der «Great Depression» und der vernichtenden Kraft der Deflation gezogen.

      Der Maestro [Alan Greenspan, Anm. des Übers.] klärte ihn über das Allheilmittel für jedes einzelne Problem des Finanzsystems auf - die Inflationierung, egal was auch passieren mag. Er hat sogar die Japaner seine geniale und unkonventionelle Methode gelehrt, wie sie die deflationäre Liquiditätsfalle bekämpfen sollen. Wie sein Mentor träumte er vom Kampf gegen einen Kondratieff-Winter. Um eine Deflation zu vermeiden, wird er auf die Notenpresse zurückgreifen; er wird alle Hubschrauber von den 800 amerikanischen Militärbasen im Ausland zurückbeordern; und falls notwendig wird er alles, was ihm über den Weg läuft, monetisieren. Seine endgültige Leistung wird die Zerstörung der amerikanischen Währung durch eine Hyperinflation sein, und aus ihrer Asche wird die nächste Reservewährung der Welt emporsteigen - das barbarische Relikt Gold.

      Quelle :http://www.choices.li/item.php?id=163
      Avatar
      schrieb am 03.09.06 08:49:58
      Beitrag Nr. 2 ()
      Noch ein Wort zu o.g. Beitrag.

      Der allmählige , auf Fiat - Money basierende Niedergang des US - Imperiums dürfte außer Frage stehen. ( bzgl. Fiat Money den Euro nicht vergessen ):keks:

      Nur was dann ? Brauchen wir, rein politisch betrachtet, bald ein " starkers Europa " !? ( Scholl Latour )
      Welche Risiken birgen ein mächtiges Russland oder ostasiatisches Riesenreich in sich ? Gerne nur politisch betrachtet , nicht monetär?!
      Ist im Globalisierungswahn " Multi-Kulti " tatsächlich ein Modell für Deutschland ? Wäre eine restriktivere Einwanderungspoltik nicht demokratischer , als 85 Mio. Deutschemit "flächendeckender " Videoüberwachung unter Generalverdacht zu stellen ?

      Tausend Fragen , wenig Antworten , aber viele Verdachtsmomente !
      -------------------------------------------------------------------
      Übrigens ; Ein Staat kann nie Pleite gehen ´. Immer nur sein Volk !;)
      zierbart
      Avatar
      schrieb am 03.09.06 09:11:38
      Beitrag Nr. 3 ()
      für ein starkes Europa sind wir noch zu schwach und vor allem zu uneinig.

      Dazu müsste erst einmal eine Einigkeit im Denken erzeugt werden.

      Die Menschen müssen sich als Europäer fühlen.

      Es muss klar sein, daß die Force Frappe(die französischen Atomraketen) jederzeit die Grenzen Europas beschützen wird.

      Dann kann man anfangen, die Parasiten (ausländische Sozialgeldempfänger) und Unterdrücker (vor allem in den USA beheimatete Politik des Teilen und Herrschens) loszuwerden.
      Avatar
      schrieb am 03.09.06 09:14:41
      Beitrag Nr. 4 ()
      drücken wir es lieber so aus: dann erst können wir auf unsere Schutzmacht verzichten
      Avatar
      schrieb am 03.09.06 11:11:06
      Beitrag Nr. 5 ()
      Ich frage mich , was geschehen muß , um die scheinbar endlos publizierte Schuld oder Dankbarkeit , resultierend aus WWII und der " Rosinenbomber " , erschüttert, um endlich wertfrei agieren zu " dürfen ".
      :confused:zierbart

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      Avatar
      schrieb am 03.09.06 16:25:51
      Beitrag Nr. 6 ()
      Dieser geisteskranke US-Präsi will Russland ausschalten.

      Die Langstreckengeschichte ist zum drangewöhnen gedacht (mit Langstreckenraketen Terroristen ausschalten) um Russland zu irritieren. Im Passenden Moment wird dann Russland von den USA komplett ausgeschaltet.

      Bush und das Gesindel hinter ihm sind Geistesgestörte!;)

      Bush bleibt und wir alle werden den dritten Weltkrieg erleben...;)!

      ...die meisten von uns nur ganz kurz:laugh:
      Avatar
      schrieb am 03.09.06 16:37:51
      Beitrag Nr. 7 ()
      Petroeuro - Drohgebärden aus dem Iran

      von Hommy Dara

      Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad bastelt nicht nur gerne mit angereichertem Uran und Plutonium herum. Der Mann, der am Dienstag den Vereinten Nationen erklärte, sein Land fürchte keine Sanktionen, hat offenbar Pläne für eine Währungsreform, die einem militärischen Verteidigungsbündnis nahe kommt.


      Ahmadinedschad greift damit eine Idee des ehemaligen malaysischen Premierministers Dr. Mahatir Mohammed aus dem Jahre 2003 auf. Dieser hatte wenige Tage vor dem Ausbruch des Irakkrieges angeregt, islamische Länder sollten den Ölpreis in Euro statt in US-Dollar abrechnen. Den iranischen Präsidenten, der zu diesem Zeitpunkt noch Bürgermeister der Hauptstadt Teheran war, muss dieser Gedanke fasziniert haben. Heute, mehr als drei Jahre später, scheint die Idee ausgereift zu sein. Teherans Gedankenspiele gehen allerdings viel weiter. Laut Quellen im Iran streben die Mullahs an, dass erdölproduzierende Länder auch eine eigene Währung haben, die sich am Ölpreis orientiert. Dieser soll grundsätzlich in Euro notiert werden. Angeblich gibt es sogar schon einen Namen für die neue Währung: Petroeuro.

      In drei Stufen soll das ehrgeizige Projekt gegründet werden.

      -In Teheran wird eine Erdölbörse gegründet, die Preise nur in Euro notiert. Teilnehmer verpflichten sich, US-Dollar notierenden Ölbörsen zu meiden.

      -Währungen der Teilnehmer werden an den Ölpreis gekoppelt. Zahlungsverkehr innerhalb der teilnehmenden Länder finden nur noch in Petroeuro statt (Barrelpreis/100 = 1 Petroeuro)

      -Der Petroeuro wird Zahlungsmittel in den teilnehmenden Ländern. Sanktionen, militärische Angriffe oder währungsspekulative Offensiven, werden sofort mit einer Drosselung der Produktion beantwortet.

      Vier Länder sollen bereits großes Interesse an der Realisierung des Projektes gezeigt haben: Venezuela, Indonesien, Malaysia und natürlich der Iran selbst.

      Für die USA wäre insbesondere eine Teilnahme Venezuelas - übrigens ein überwiegend christlicher Staat - sehr unangenehm. Das südamerikanische Land versorgt die Weltmacht nämlich mit 25 Prozent seines Ölbedarfes. Realisieren sich die Pläne, müsste Washington mit seinem zur Zeit schwachen Dollar, den teueren Euro kaufen, um seinen Energiebedarf decken zu können. Sollten die USA wiederum durch Interventionen ihre Währung stärken, wird ihr Export leiden.

      Wirtschaftsexperten meinen, die USA würden ihren politischen Einfluss insbesondere in Saudi-Arabien nutzen, um die Parallelbörse zu isolieren. Allerdings hat die sogenannte "Tankstelle der Erde" ein Problem. Der exklusive Lebensstil der Herrscherfamilie Saud, beschert dem erdölreichsten Land der Welt tiefrote Zahlen; denn (so unglaublich es klingen mag) Saudi-Arabien ist verschuldet wie eine Bananenrepublik. Den Saudis fehlt dadurch die Motivation, ein Interesse an niedrigeren Preisniveaus für das schwarze Gold zu zeigen. Ferner müssen die USA befürchten, dass Saudi-Arabien selbst eines Tages den Wunsch hegt an der Ölbörse in Teheran teilzunehmen.

      http://www.n-tv.de/704954.html
      Avatar
      schrieb am 03.09.06 17:20:07
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.747.055 von LastHope am 03.09.06 16:37:51Die sollen nicht so lange planen, sondern lieber schnell ihre Euro-Ölbörse in Gang bringen.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 09:21:38
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.747.530 von Borealis am 03.09.06 17:20:07Ein derartiger Petro-Dollar wäre aber auch eine Knebelwährung für den gesamten Westen.

      Der gängigste Weg der nordamerikanischen Hochfinanz wäre wohl eine Weltwährung Namens " Eurodollar. Um America und den Westen vorab zu entschulden , müßten wohl im Vorfeld die aktuellen Währungen um min. 50% gegen Waren / Gold abgewertet werden.
      Das wäre aus meiner Sicht die " cleverste " Lösung , am Fiat - money System festzuhalen und damit die geamte Welt zu versklaven.
      Es tickt also eine " Bombe " , nicht nur die potentielle im Iran.
      zierbart
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 10:04:41
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.752.521 von zierbart am 04.09.06 09:21:38"Ein derartiger Petro-Dollar wäre aber auch eine Knebelwährung für den gesamten Westen."

      Ob die Öllieferanten uns mit Dollar- oder Europreisen knebeln, macht keinen großen Unterschied.
      Das wichtigste Ergebnis aber wäre, daß der US-Dollar seine Vormachtstellung als Weltwährung einbüßen würde, und die USA ihre Politik nicht mehr mit "ungedeckten Schecks", also mit Schulden, die niemals zurückgezahlt werden, finanzieren könnten.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 10:52:23
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.753.195 von Borealis am 04.09.06 10:04:41Reines Wunschdenken der Amadineschadfreunde.

      Zumindest Deutschland wird schneller vom Öl unabhängiger, als manche denken. Großflächige Solardächer schießen aus dem Boden.In vielen Dörfern wird geplant mit Bio-Kraftstoffen autark zu werden.Mit Windrädern sind wir bald zugepflastert, zumindest in unserer Gegend.
      Und wenn es mal eine richtige Ölkrise mit Boykotten geben würde, werden auch Atomkraftwerke nicht ausgeschaltet und auch neue gebaut.
      Weiter würden die riesigen Ölschieferfelder in Angriff genommen.Ich fürchte mal, der Iran hat seine Ölgelder nötiger, als der Westen das Öl der Iraner, zumindest mittelfristig.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 11:15:59
      Beitrag Nr. 12 ()
      @wilbi: Energieautarkie in Deutschland ist beim jetzigen Verbrauch m.E. nicht zu machen.
      Da wird noch zu viel herumgefahren, für die Heizungen und die Industrieproduktion könnte es reichen, für den Verkehr ist m. E. zu wenig Anbaufläche da.

      Faustformel: 1 Hektar gibt 1000 Liter öl/Jahr

      Weiss einer, wie hoch der Ölverbrauch Deutschland ist?
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 11:24:00
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.747.530 von Borealis am 03.09.06 17:20:07SPIEGEL ONLINE - 10. März 2006, 09:43
      URL: http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,405160,00.html
      Bush vs. Iran

      Die Legende vom Petro-Euro-Krieg

      Von Matthias Streitz
      Westliche Blogs und Zeitungen islamischer Staaten behaupten, die USA wollten Iran angreifen, weil die Mullahs ihr Öl künftig in Euro statt Dollar handeln möchten. Die These hat sich erstaunlich weit verbreitet - erweist sich aber bei genauerem Hinsehen als Unfug.
      Hamburg - Für eine Institution, die noch nicht mal eröffnet wurde, hat die "Iranian Oil Bourse" schon eine Menge Fans. Gibt man den sperrigen Begriff bei der Blog-Suchmaschine Technorati ein, spuckt sie gut 1040 Fundstellen mit Beiträgen aus. Viele tragen Überschriften wie "Ein Krieg im März für den Dollar?" oder "Ölmann Bush + Petroeuro = Iran-Krieg".


      AP
      Ölarbeiter in Teheran: Schlag gegen die Dollar-Weltmacht?
      Worum geht es? Schon im Jahr 2003 ließ das Regime in Teheran wissen, es plane eine eigene Börse für den Handel mit Erdöl. Das Vorhaben gilt seither als "nationales Projekt". Nach einer offiziellen Verlautbarung aus dem Januar soll der Handelsplatz, bekannt unter dem Namen "Iranian Oil Bourse" oder auch "International Oil Bourse" (IOB), ab dem 20. März den Betrieb aufnehmen. Als Standort wurde die Freihandelsinsel Kish im Persischen Golf auserkoren.

      Das Besondere an den Plänen: Das Ölgeschäft der IOB soll laut früheren iranischen Ankündigungen in Euro abgewickelt werden. Bisher wird Erdöl in maßgeblichen Sorten wie Brent Crude oder West Texas Intermediate weltweit nur in US-Dollar gehandelt - und zwar vor allem an den Rohstoffbörsen Nymex in New York und IPE in London.

      Gefährlicher als die Atombombe?

      Aus diesen Tatsachen haben einige Autoren, Journalisten aus dem islamischen Raum und eben auch Scharen von Bloggern allerlei Konspirationstheorien abgeleitet. Kurz zusammengefasst laufen sie darauf hinaus, dass der iranische Euro-Ölbörsenplan den Anfang vom Ende der Hegemonie des Dollars markieren würde.

      Der Euro, so die These, würde dank seiner neuen Rolle im Ölhandel bald zur neuen Weltreservewährung aufsteigen. Damit könnten die USA die enorme Verschuldung ihres Staates und ihrer Konsumenten nicht mehr finanzieren. Teherans Ölbörsenpläne könnten für die Vereinigten Staaten "gefährlicher werden als eine iranische Atombombe", heißt es unheilsschwanger in einem deutschen Blog. Sie seien "der wahre Grund, warum Iran das nächste Ziel" der US-Kriegsmaschinerie sei, postuliert der US-Autor William Clark. Der Streit über Teherans Atomprogramm sei bloß vorgeschoben.

      Das alles klingt natürlich bedrohlich. Dennoch wurde über die Petroeuro-Iran-Börsen-Kriegs-These von Mainstream-Medien in Europa und den USA bisher kaum berichtet. Das hat seine Gründe - denn die Theorie ist, höflich gesagt, nicht plausibel. Ihre Glaubenssätze lassen sich leicht auseinandernehmen - der Reihe nach.

      Verschwörungsthese eins: Wenn Iran sein Öl in Euro handelt, schwächt das den Dollar und Amerika.

      Schon diese Grundprämisse überschätzt die ökonomische Bedeutung Irans. Das Land ist zwar nach Saudi-Arabien der zweitwichtigste Ölexporteur im Opec-Kartell. Die gesamten iranischen Ausfuhren summierten sich aber 2005 auf einen Wert von rund 55 Milliarden Dollar. Zum Vergleich: Allein der texanische Erdöl-Koloss ExxonMobil kommt an der Börse auf eine Marktkapitalisierung von 360 Milliarden Dollar.

      "Die Menge der iranischen Ölexporte ist weltwirtschaftlich marginal - wenn sie künftig in Euro faktoriert werden, wird das keine nennenswerte Auswirkung auf die Finanzkraft des Dollars haben", sagt der Volkswirt Enno Harks von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.

      Die Bush-Regierung hat gar keinen Anlass, in den Eurohandelsplänen Teherans eine Bedrohung zu sehen.

      Verschwörungsthese zwei: Iran wird keine Probleme haben, andere US-kritische Länder für seine "Börse" zu begeistern - und damit steigt deren globale Bedeutung.

      Hier sind die Petro-Euro-Theoretiker mehr als voreilig. Tatsächlich ist bisher noch völlig offen, ob der Öl-Handelsplatz überhaupt startet - und ob er den Ehrennamen "Börse" je verdienen wird. Selbst das Blatt "Iran Daily" geht inzwischen davon aus, dass der gerade erst angekündigte Termin Ende März wohl doch verfehlt wird und eher mit einem Start im April zu rechnen sei, wenn nicht später.

      Unklar ist auch, wer außer Iran sein Öl an der "internationalen" Börse handeln wollen sollte. Russland wird sich auf das Wagnis kaum einlassen. Saudi-Arabien verkauft sein Öl gar nicht über Börsen. Iran selbst hofft nach Angaben des Börsen-Organisators Mohammad Javad Assemipour auf Kunden aus der kaspischen Region. Nur welche? Aserbaidschan zum Beispiel ist zwar wie Iran schiitisch geprägt - wirtschaftlich hängt es aber von den USA ab.

      Für einen modernen Handelsplatz bräuchte Teheran außerdem Informationstechnologie und Fachleute, die den Umgang mit Finanzmarktinstrumenten wie Swaps und Forward Sales beherrschen. Wer glaubt, dass die Insel Kish (Einwohnerzahl: rund 20.000) in dieser Hinsicht London und New York den Rang ablaufen könnte, muss über eine ausgeprägte Phantasie verfügen.

      "Das eine Börse zu nennen wäre übertrieben", sagt der SWP-Experte Harks über die iranischen Pläne.

      Verschwörungsthese drei: Auch der Irak wurde überfallen, weil er sein Öl in Euro handelte.

      Die Petro-Euro-Theoretiker verweisen gern auf einen "Präzedenzfall". Auch Saddam Hussein habe den Handel mit Öl auf Euro umgestellt - und wurde von den USA entmachtet.

      Das stimmt. Doch zwischen Währungswechsel und Kriegsbeginn lagen drei Jahre. Gewagt, da einen direkten Zusammenhang konstruieren zu wollen. Dass der Irak vom Dollar auf den Euro umsattelte, war im übrigen eine Folge des schlechten Verhältnisses zu den USA und nicht dessen Ursache. Ähnliches gilt im Falle Irans.

      "Das Thema wird überschätzt", folgert Johannes Reissner, Politologe, Iran-Spezialist und wie Harks an der SWP beschäftigt. Er hat bemerkt, dass iranische Politiker wenig über die Börsenpläne zu sagen haben -Teheran glaube wohl selbst nicht an die Bedeutung der IOB.

      Auch in der iranischen Presse sei fast nichts über die angeblich weltbewegende Neuerung zu lesen, bemerkt er. Bei der amtlichen Nachrichtenagentur Irna findet sich online kein Wort dazu. Einer der wenigen ausführlichen Beiträge zum Thema, der jüngst auf Persisch in der Zeitschrift "Shoma" unter der Überschrift "Die Waffe Öl, Irans neue Innovation" erschien, übernimmt seine Argumente ausgerechnet von US-amerikanischen (!) Bush-Kritikern im Internet.

      Ein schönes Beispiel dafür, wie Legenden durchs Web wandern können - auch über Feindesgrenzen hinweg.


      © SPIEGEL ONLINE 2006
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 11:25:23
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.742.318 von zierbart am 03.09.06 08:11:12
      Auch durch ständiges zitieren von Blödsinn wird daraus keine logische Schlussfolgerung.

      Zitat:

      Das hat seine Gründe - denn die Theorie ist, höflich gesagt, nicht plausibel. Ihre Glaubenssätze lassen sich leicht auseinandernehmen - der Reihe nach.

      Verschwörungsthese eins: Wenn Iran sein Öl in Euro handelt, schwächt das den Dollar und Amerika.

      Schon diese Grundprämisse überschätzt die ökonomische Bedeutung Irans. Das Land ist zwar nach Saudi-Arabien der zweitwichtigste Ölexporteur im Opec-Kartell. Die gesamten iranischen Ausfuhren summierten sich aber 2005 auf einen Wert von rund 55 Milliarden Dollar. Ein unwissenschaftlicher Vergleich, um die Größenordnung zu zeigen: Allein der texanische Erdöl-Koloss ExxonMobil kam zuletzt auf einen Jahresumsatz von 330 Milliarden Dollar.

      "Die Menge der iranischen Ölexporte ist weltwirtschaftlich marginal - wenn sie künftig in Euro faktoriert werden, wird das keine nennenswerte Auswirkung auf die Finanzkraft des Dollars haben", sagt der Volkswirt Enno Harks von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) in Berlin.

      Der Thron der US-Währung steht auf porösem Fundament. Die Bush-Regierung hat aber keinen Anlass, ausgerechnet in den Eurohandelsplänen Teherans eine Bedrohung zu sehen. Es gibt auch keine Beweise dafür, dass sie dies tut.

      Andere Faktoren - die künftige Haushaltspolitik Bushs, die Entwicklung der US-Handelsbilanz oder die Frage, in welcher Währung China seine immensen Geldreserven anlegt - spielen eine sehr viel bedeutendere Rolle für die Frage, in welchem Tempo die Dollar-Dämmerung vorankommt. Ein Krieg gegen Iran würde den Greenback wegen der immensen Kosten eher schwächen als stärken.

      Verschwörungsthese zwei: Iran wird keine Probleme haben, andere US-kritische Länder für seine "Börse" zu begeistern - und damit steigt deren globale Bedeutung.

      Hier sind die Petro-Euro-Theoretiker mehr als voreilig. Tatsächlich ist bisher noch völlig offen, ob der Öl-Handelsplatz überhaupt startet - und ob er den Ehrennamen "Börse" je verdienen wird. Selbst das Blatt "Iran Daily" geht inzwischen davon aus, dass der gerade erst angekündigte Termin Ende März wohl doch verfehlt wird und eher mit einem Start im April zu rechnen sei, wenn nicht später.


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      Iran - Welche ist die richtige Politik?

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      Unklar ist auch, wer außer Iran sein Öl an der "internationalen" Börse handeln wollen sollte. Russland wird sich auf das Wagnis kaum einlassen. Saudi-Arabien verkauft sein Öl gar nicht über Börsen. Iran selbst hofft nach Angaben des Börsen-Organisators Mohammad Javad Assemipour auf Kunden aus der kaspischen Region. Nur welche? Aserbaidschan zum Beispiel ist zwar wie Iran schiitisch geprägt - wirtschaftlich hängt es aber von den USA ab. Ohne weitere Anbieter wird die IOB keine globale Bedeutung entfalten.

      Für einen modernen Handelsplatz bräuchte Teheran außerdem Informationstechnologie und Fachleute, die den Umgang mit Finanzmarktinstrumenten wie Swaps und Forward Sales beherrschen. Wer glaubt, dass die Insel Kish (Einwohnerzahl: rund 20.000) in dieser Hinsicht London und New York den Rang ablaufen könnte, muss über eine ausgeprägte Phantasie verfügen. Nicht einmal Singapur ist es gelungen, eine bedeutsame Erdölbörse aufzubauen - trotz besserer Standortbedingungen.

      "Das eine Börse zu nennen wäre übertrieben", sagt der SWP-Experte Harks über die iranischen Pläne.

      Verschwörungsthese drei: Auch der Irak wurde überfallen, weil er sein Öl in Euro handelte.

      Die Petro-Euro-Theoretiker verweisen gern auf einen "Präzedenzfall". Auch Saddam Hussein habe den Handel mit Öl auf Euro umgestellt - und wurde von den USA entmachtet.


      ZUM THEMA IM INTERNET

      Petro-Euro-Theorie (Teil eins): "The Real Reasons Why Iran is the Next Target"
      Petro-Euro-Theorie (Teil zwei): "The Proposed Iranian Oil Bourse"
      Petro-Euro-Theorie (Teil drei): "Iranian Oil Bourse Could Kill The US Dollar"
      "Iranian Oil Bourse" bei Technorati
      Offene Terminfragen - startet die Börse doch nicht mehr im März? Mehr bei "Iran Daily"
      Kritik an der Iran-These (Teil eins): "Iranian Oil Bourse Nonsense"
      Kritik an der Iran-These (Teil zwei): "Let me kill off once and for all the Iranian oil bourse story"
      Interview mit dem iranischen Börsen-Organisator Mohammad Javad Assemipour


      SPIEGEL ONLINE ist nicht verantwortlich für die Inhalte externer Internetseiten.

      Das stimmt. Doch zwischen Währungswechsel und Kriegsbeginn lagen drei Jahre. Gewagt, da einen direkten Zusammenhang konstruieren zu wollen. (Wobei es durchaus Gründe für die Annahme gibt, der Irak sei aus anderen ökonomischen Gründen angegriffen worden.)

      Die irakische Entscheidung, vom Dollar auf den Euro umzusatteln, war im übrigen eine Folge des schlechten Verhältnisses zu den USA und nicht dessen Ursache. Ähnliches gilt im Falle Irans.

      "Das Thema wird überschätzt", folgert Johannes Reissner, Politologe, Iran-Spezialist und wie Harks an der SWP beschäftigt. Er hat bemerkt, dass iranische Politiker wenig über die Börsenpläne zu sagen haben - Teheran glaube wohl selbst nicht an die Bedeutung der IOB.

      Auch in der iranischen Presse sei fast nichts über die angeblich weltbewegende Neuerung zu lesen, bemerkt er. Bei der amtlichen Nachrichtenagentur Irna findet sich online kein Wort dazu. Einer der wenigen ausführlichen Beiträge zum Thema, der jüngst auf Persisch in der Zeitschrift "Shoma" unter der Überschrift "Die Waffe Öl, Irans neue Innovation" erschien, übernimmt seine Argumente ausgerechnet von US-amerikanischen Bush-Kritikern im Internet.

      Ein schönes Beispiel dafür, wie Legenden durchs Web wandern können - auch über Feindesgrenzen hinweg.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 11:38:48
      Beitrag Nr. 15 ()
      Sorry, da hatten wir beide zur gleichen zeit den selben Gedanken.
      Immerhin gibt es noch genügend User, die den hier von Zierbart zitierten Schwachsinn nicht einfach fressen wollen..
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 11:59:08
      Beitrag Nr. 16 ()
      @wilbi: nichts destotrotz könnte durch Umstellung auf Ethanolwirtschaft die Grundversorgung der Bevölkerug gesichert werden, wenn es stimmt, daß aus einem Hektar gut 1500 Liter Aethanol durchscnittlich gewonnen werden können, dann kan zumindest der grundbedarf an Mobilität mit nachwachsenden Rohstoffen aus heimischen Anbau gedeckt werden.

      Also ist der Ausstieg aus der Rohölabhängigkeit auch in Deutschland möglich.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 12:14:14
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.742.318 von zierbart am 03.09.06 08:11:12Die Geschichte lehrt uns, dass ein Imperium aus zwei Gründen in den Krieg zieht: Erstens, um sich zu verteidigen, oder zweitens, um vom Krieg zu profitieren; falls nicht, wie Paul Kennedy in seinem richtungweisenden Werk «The Rise and Fall of the Great Powers» ausführt, die militärische Überdehnung die ökonomischen Mittel erschöpft und den Kollaps des Imperiums herbeiführt. Ökonomisch betrachtet muss der Nutzen eines Krieges dessen militärische und soziale Kosten übersteigen, damit ein Imperium einen Krieg vom Zaun bricht. Der Gewinn aus den irakischen Ölfeldern ist kaum die Kosten über viele Jahre hinweg wert. Nein, Bush musste den Irak angreifen, um sein Imperium zu verteidigen.

      Kurioserweise gab es in der WamS zwei sehr schöne Artikel, die sich dem mainstream "bushbashing" entziehen konnten.

      Napoleon als Vorläufer
      Frederick W. Kagan nimmt den Untergang des Heiligen Römischen Reichs vor 200 Jahren zum Anlass, die Weltsicht des Führers eines Schurkenstaats zu untersuchen.

      Die Auseinandersetzung mit Schurkenstaaten ist eine der größten Herausforderungen unserer Zeit. Staaten wie der Irak unter Saddam Hussein, Serbien unter Milosevic, Nordkorea oder der Iran, die internationales Recht missachten, stellen nicht nur eine Bedrohung ihrer Nachbarn und Feinde dar. Sie untergraben auch die internationale Ordnung und die rechtliche Basis, die es Staaten ermöglichen, Konflikte friedlich zu lösen.


      Die Geschichte kennt viele Beispiele gefährlicher Schurkenstaaten - Tôjôs Japan, Mussolinis Italien und die Sowjetunion, um nur einige wenige zu nennen. Und vor 200 Jahren wurde das Heilige Römische Reich durch einen Schurkenstaat zu Fall gebracht - durch das Frankreich Napoleons.


      Wie sieht der Führer eines Schurkenstaats die Welt? Napoleon hatte keinen Masterplan, keine klaren Ziele, keine Absicht, die Welt zu erobern. Außer im Jahr 1812 wurden die Kriege, die er führte, stets von seinen Widersachern begonnen. Und doch liegt die Schuld für diese Kriege bei Napoleon; denn er akzeptierte keinen Frieden, der für seine unterlegenen Feinde annehmbar gewesen wäre, verletzte häufig Friedensverträge, die er selber diktiert hatte, erhob sich über internationale Normen, verstieß gegen Verträge und internationales Recht und zwang mit seiner Aggressivität die anderen europäischen Länder, sich gegen seine zunehmende Vormachtstellung auf dem Kontinent zu wehren. Wenn aber die Unterwerfung Europas gar nicht sein Ziel war, warum handelte er so?


      Napoleon empfand die internationale Ordnung seiner Zeit als ungerecht. Großbritannien, der ewige Erzfeind Frankreichs, hatte die Vorherrschaft über die Weltmeere und eine wachsende ökonomische Kontrolle über die außereuropäische Welt erlangt. Die britische Seegerichtsbarkeit entschied die Mehrzahl der maritimen Dispute - fast immer zugunsten Großbritanniens. Während der Revolutionskriege verhängte die britische Marine Blockaden und unterbrach nach Gutdünken den internationalen Handel, häufig unter Missachtung allgemein anerkannter internationaler Normen. Zugleich verlangten die Führer Großbritanniens, Napoleon sollte internationales Recht und geltende Normen respektieren und unterschriebene Verträge buchstabengetreu einhalten. Am schlimmsten fand der Franzose die Tatsache, dass sich die anderen Staaten Europas überwiegend auf die Seite Großbritanniens stellten. Frustriert sagte Napoleon 1803: "Überall sehe ich die unglückliche Tendenz, alles, was von mir ausgeht, schlecht auszulegen. Das sehe ich nie, wenn es um England geht. England unterdrückt den Handel aller anderen Länder, und alle schweigen. Ich besetze ein Dorf, und prompt erhebt sich großes Geschrei." Das ist die Klage des radikalen Außenseiters.


      Die internationale Ordnung zu Napoleons Zeiten bevorzugte Großbritannien. Die Briten benutzten ihre Überlegenheit zur See, um internationale Normen zu verletzen oder neu zu definieren, wenn es in ihrem Interesse lag, und sie hielten andere europäische Staaten an, sich Napoleon zu widersetzen, wenn er dasselbe versuchte. Es funktionierte. Wiederholte Kriege zwischen 1805 und 1815 festigten die Koalitionen gegen Napoleon, bis er geschlagen, abgesetzt und (zweimal) in die Verbannung geschickt wurde.


      Warum aber tolerierten die anderen Länder Europas die internationale Ordnung Großbritanniens nicht nur, sondern unterstützten sie sogar aktiv? Warum sahen sie die Dinge nie mit den Augen Napoleons, obwohl er sich unermüdlich beschwerte? Der preußische Außenminister Carl August von Hardenberg lieferte 1806 eine der klarsten Antworten auf diese Frage: "Zweifellos ist das Monopol Englands von Übel, aber man muss zugeben, dass der englische Handel das Entstehen von Gewerbefleiß fördert und der Kultur nützlich ist, dass es beides eher unterstützt als behindert ..." Der britischen "Despotie" zur See sollte zwar Einhalt geboten werden, "aber ein völliger Zusammenbruch Englands würde nicht nur die Zeitgenossen grausam treffen, sondern auch die ersten ihnen folgenden Generationen, wenn statt seiner eine eiserne Despotie, die alle wahre Kultur und das Glück des Menschengeschlechts zerstört, die Welt bedrücken würde."

      Die britische "Despotie" zerstörte weder internationales Recht noch internationale Normen. Sie veränderte sie, beugte sie mitunter, stärkte und unterstützte sie aber im Allgemeinen. So schuf Großbritannien Bedingungen für Frieden und Wohlstand in Europa und eröffnete den europäischen Staaten den Zugang zu den Ressourcen der außereuropäischen Welt. Die Staatsmänner Europas erkannten, dass dieser Gewinn wesentlich wichtiger war als die sporadischen Ungerechtigkeiten des Systems, das ihn erzeugte.


      Ihre Reaktion auf Napoleons Aggression bestand zunächst in dem Versuch, ihn in das System zu integrieren. Sie verhandelten mit ihm, verhängten wirtschaftliche und diplomatische Sanktionen und versuchten, ihn durch Verteidigungsbündnisse, Mobilmachungen und Truppenverschiebungen abzuschrecken. Umsonst. Napoleon war von seiner Mission überzeugt und glaubte, dass die Führer Europas sich ihm früher oder später anschließen und ihn unterstützen würden. Seine Selbstgerechtigkeit und sein ungeheures Selbstvertrauen verhinderten jede Abschreckung.

      1813 hatten die europäischen Großmächte begriffen, dass er nicht in ein internationales System einzubinden war, dessen Legitimität er nicht anerkannte. Sie hatten nur die Wahl, ihn zu besiegen oder unterzugehen. Daher entschieden sie sich zu Recht, sich seiner zu entledigen. Manchmal gibt es eben keinen anderen Weg, mit einem Schurkenstaat zu verfahren, der sich allen Begrenzungen seines Handelns widersetzt, außer denen, die ihm eine überlegene Macht auferlegt.

      Von Frederick Kagan erschien zuletzt: "The End of the Old Order: Napoleon and Europe, 1801-1805" Übersetzung: Ruth Keen

      Artikel erschienen am 3. September 2006

      Napoleon als Vorläufer (II): Bush auf Bonapartes Spuren

      Thomas Speckmann vergleicht die Eroberung Ägyptens durch Frankreich 1798 mit dem Sturz Saddams 2003 und fragt, ob auch die USA am "Paradox der Despotie" scheitern.
      von Thomas Speckmann

      Die Theorie befreiender Intervention ist nicht neu. Schon gegen Ende des 18. Jahrhunderts glaubten europäische Großmächte, zum gewaltsamen Sturz orientalischer Despotien berechtigt zu sein. Nahezu gleichzeitig findet sich diese Begründung bei der französischen Invasion Ägyptens 1798, die als Befreiung des ägyptischen Volkes von der Tyrannei der Mamluken und Osmanen gerechtfertigt wurde, und im vierten Krieg der Briten gegen das Sultanat von Mysore, das einer der stärksten Widersacher der East India Company war.


      Bis hin zum dritten Golfkrieg dienten und dienen angeblich despotische Zustände als Grund oder Vorwand für militärische Interventionen. Andererseits können auf dem Trümmerhaufen, den eine ruinierte Tyrannei zurücklässt, die Sieger einen zivilisierenden Wiederaufbau von Strukturen selbst nur durch despotische Mittel erreichen. "Paradox der Despotie" nennt das der Historiker Jürgen Osterhammel.


      Schon Napoleon machte 1798 in Ägypten diese Erfahrung: Bereits vier Monate nachdem er dort mit dem Gestus des Befreiers eingetroffen war, schlug er einen Volksaufstand brutal nieder. An den Aufbau einer friedlichen Nachkriegsordnung war fortan nicht länger zu denken, zumal der britische Admiral Nelson die französische Invasionsflotte bei Abukir vernichtet und damit Napoleon vom Nachschub abgeschnitten hatte. Bonapartes eigentliche Intention, von Ägypten aus nach Indien zu marschieren, war gescheitert.


      Im Irak droht eine ähnliche Entwicklung. Durch die Auflösung der alten irakischen Sicherheitskräfte durch die Amerikaner hat sich 2003 ein Machtvakuum gebildet, das weder die Besatzungstruppen noch Bagdads neue Polizei- und Armeeeinheiten bisher füllen konnten. Diese drohen zudem bei einer weiteren Verschärfung der ethnischen und religiösen Spannungen in gegnerische Milizen zu zerfallen, sofern sie nicht ohnehin aus solchen hervorgegangen sind.


      Wie kann das Pentagon wieder Herr der Lage werden? Die Geschichte von Niederlagen regulärer Armeen gegen Aufständische ist lang: die deutsche Wehrmacht in Jugoslawien, Frankreich in Indochina und Algerien, die Rote Armee in Afghanistan, die USA in Vietnam. Hingegen sind nur wenige erfolgreiche "Befriedungen" bekannt, wie die grausame Niederschlagung einer Rebellion der Muslim-Bruderschaft 1982 durch Syriens Präsident al-Assad oder das weitgehend disziplinierte und zurückhaltende Vorgehen der Briten in Nordirland, die bereits 1857 in Indien und zwischen 1946 und 1957 in Malaya (heute Malaysia) Aufstände wirksam bekämpft hatten.


      Doch weder für das syrische noch für das britische Modell scheinen die Amerikaner prädestiniert. Eine Demokratie vernichtet nicht eine Stadt mitsamt seiner Bevölkerung, um eine Widerstandsgruppe zu liquidieren, wie im syrischen Hama geschehen. Und für das Durchhalten unter hohen eigenen Verlusten - die Briten verloren in Nordirland tausend Soldaten gegenüber 300 getöteten Terroristen - haben sich die USA militärisch und vor allem politisch stets als zu ungeduldig gezeigt. Dabei sind langfristig erfolgreiche Befriedungen ohne Durchhaltewillen undenkbar. Napoleon fehlte er in Ägypten. Den Amerikanern droht er im Irak abhandenzukommen.


      Der Autor ist Referent in der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen und Lehrbeauftragter an der Universität Bonn. Der Beitrag gibt die persönliche Meinung des Autors wieder


      Artikel erschienen am 3. September 2006
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 13:43:17
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.754.798 von Sealion am 04.09.06 12:14:14"Und vor 200 Jahren wurde das Heilige Römische Reich durch einen Schurkenstaat zu Fall gebracht - durch das Frankreich Napoleons."

      Vielleicht war es auch gerade umgekehrt, daß Napoleon einen Schurkenstaat zu Fall gebracht hat, der keine Skrupel hatte, seine eigenen Einwohner als Soldaten an ausländische Mächte ("hurra, nach Amerika") zu verkaufen.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 14:07:17
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.755.852 von Borealis am 04.09.06 13:43:17Das heilige Römische Reich hat doch wohl keine Landeskinder verkauft. Wie auch? Der Kaiser hatte dazu gar nicht die Macht. Er konnte höchstens seine Österreicher oder Ungarn verkaufen und das deshalb, weil er ihr König war, nicht aber die Soldaten beispielsweise aus Hessen. Das heilige Römische Reich war schließlich kein Zentralstaat, sondern bestand aus vielen Einzelstaaten, tendenziell wie die EU, nur ohne die Machtbefugnisse der Kommission.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 14:09:36
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.756.174 von Neonjaeger am 04.09.06 14:07:17Richtig.
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 18:11:54
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.754.616 von Robert_Reichschwein am 04.09.06 11:59:08Robert,

      ganz kommen wir vom Erdöl sicherlich nicht weg. Aber wenn die großen Mengen die derzeit noch zum Heizen benutzt werden wegfallen würden, wäre schon einiges gewonnen. Wenn das aber nur Deutschland macht, bringt das noch nicht allzuviel.
      Bei den Amis habe ich so das Gefühl, daß die das Ölproblem noch nicht ganz ernst nehmen, sonst könnten die doch die ganzen Wüsten im Süden und Südwesten (z.B.Tal des Todes) mit Solaranlagen zupflastern.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 04.09.06 22:10:52
      Beitrag Nr. 22 ()
      :eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek::eek:

      Renowned Funds Manager Julian Robertson, Predicts Global Economic Collapse
      Global Econ News Article


      AL MARTIN of almartinraw.com has written an article about an interview on CNBC with the renowned funds manager Julian Robertson.

      Julian Robertson formerly ran Tiger Management, the world\\'s largest hedge fund.

      Martin describes Julian Robertson as "One of the greatest of the old-timers. 53 years on the Street. He manages the Robertson group of funds. They used to call him, still do call him `Never Been Wrong\\' Robertson. He has predicted every economic cycle, every debacle, every bull market, and every bear market."

      Martin says "Of course, he\\'s a very old man now. But his reputation on the Street is like nothing you could imagine. When the segment of his interview was through, his comments alone took the Dow Jones down 50 points. Just on his comments alone. That\\'s how powerful this man\\'s reputation is."

      Robertson said that he\\'s worried about the speculative bubble in housing and the fact that more than 1/4 of all consumer spending is now sustained by that bubble, plus the fact that 20 million citizens could lose their homes in a collapse of the speculative bubble in housing, and that the Fed and, indeed, central banks worldwide would act in concert out of desperation to reinflate the global economy in the process, creating an inflationary spiral unheralded in the economic history of the planet.

      "Where does it end?" Robertson was asked and he said, "Utter global collapse." Not simply economic collapse; complete disintegration of all infrastructure and of all public structures of governments. Utter, utter collapse. That the end is collapse of simply epic proportion.

      In 10 years time, he said, whoever is still alive on the planet will be effectively starting again."

      Bill Murphy of Letropolecafe.com says "As for Robertson’s comments as they relate to the gold price, we will most likely see the gold price somewhere between $3,000 and $5,000 US an ounce. Wait until the facts surface about how the central banks squandered 2/3 of all their bank reserves to foster a price manipulation scheme. There will be a frenzy to own the stuff like never seen before."

      Julian Robertson blamed everything on what he calls \\'the Bush-Cheney regime\\'.

      He says "they have now consolidated power and money on the planet to the maximum extent possible. The planet´s net liquidity, that is its, net free cash flow. Is now a negative number. The planet is not simply sinking into a sea of red ink; it is already sunk. The people just don´t realize it yet."

      Robertson says "the Bush-Cheney regime is preparing the nation for transition from democracy into dictatorship because a dictatorship will be necessary to control, in 5 years´ time, food and water riots."

      He said "the federal government, that part of Patriot II Act, the internal exile, that the government is going to have to build now huge detention compounds on federal lands, probably in the West where the land is available, to potentially house 50 million or more citizens that will be in financial ruin."

      Julian Robertson went on to say "Food production will fall. Any further effort to control environmental destruction will be abandoned. Inflation will run into the double and eventually triple digits. People will be carrying around U.S. dollars in wheelbarrows like Germany."

      Robertson said there would be "total collapse of public infrastructure. Total collapse of medical care systems. All public pension plans, Social Security will collapse. All corporate pension plans will collapse."

      Robertson backed up his comments with statistics in one statement he said "But, 14% of all real estate transactions now being interest-only mortgages, and another 14% of people now, that, when they bought their homes, originated more than 100% of the purchase price in the mortgage and then borrowed further."

      He said "The American consumer is effectively now supporting the rest of the planet, consumption rates in all other nations are falling, have fallen to the point that the tax revenues to governments, that the business and industries those nation states are providing is now a net negative number relative to total debt service and public cost, that this exists in virtually every nation state on the planet now."

      He said "More importantly, and I´m trying to think how we imply this or how we express this to the people, what extraordinary times we are living in and how the destruction of the planet has been engineered by the Bushonian Cabal from 1980 to 1992, and then from 2001 to present, which has effectively destroyed the economic liquidity of the planet."

      When Ron Insana the interviewer said "you have sold all of your real estate and you are moving into one of the new super-secure compounds for wealthy Republicans for when the ´barbarians will be at the gate.´

      Robertson replied, "Ron, those barbarians will be potentially a third of the American population."

      Robertson ended his comments by saying that "he hopes that he is not alive to see this. The lucky ones are the ones who are my age now."

      I would add to Julian Robertson comments, the lucky ones will be the ones who buy gold and silver coins now, at less than $500 an ounce before the price of gold sky rockets to $3000 then $5000 an ounce and the price of silver goes over $100 an ounce in the years ahead as Julian Robertson\\'s predictions, made in his interview on CNBC, unfold.
      Avatar
      schrieb am 12.09.06 07:35:14
      Beitrag Nr. 23 ()
      Liebe Politiker, ich sehe es mit persönlicher Genugtuung, wenn Sie sich immer wieder an meinen Kolumnen bedienen. Aber wie Sie inzwischen einsehen mußten, helfen Ihnen geklaute Ideen nicht weiter. Beachten Sie bitte in Zukunft das Copyright - oder, noch besser, sichern Sie sich das Expertenwissen des Autors.;):D

      Der nächste Krieg (6.9.2006)

      Im Libanon sind noch nicht einmal die ersten von Israel so großzügig wie völkerrechtswidrig verteilten Splitterbomben geräumt, da ist der nächste Krieg bereits absehbar. Ob die enorm großzügige Wiederaufbauhilfe überhaupt im Libanon ankommt, ist deshalb fraglich. Die ultramodernen, atomwaffentauglichen Unterseeboote, die Deutschland den Israelis geschenkt hat und die deutlich mehr wert sind als die Hilfe der EU, sind allerdings schon angekommen und sichern die Existenz und Zweitschlagsfähigkeit Israels.

      Exakt hier liegt das Problem. DER SPIEGEL erklärt Israel zum "One-Bomb-State", der mit einer einzigen Atombombe auszulöschen wäre. Da atomare Neulinge wohl kaum Multi-Megatonnen-Ladungen gebaut haben, gehe ich eher von drei Bomben im 100-Kilotonnen-Bereich aus: eine auf Haifa, eine auf Tel Aviv und eine auf die Atomanlagen von Dimona. Strategisch wäre noch eine vierte sinnvoll, aber da Jerusalem die drittheiligste Stadt des Islam ist, wird wohl kein Moslem absichtlich den Felsendom und die Al Aksa Moschee zerstören.

      Es ist diese Furcht, die Israel dazu treiben wird, gegen den Iran loszuschlagen, entweder selbst oder mittels ihrer Vasallen in den USA. Vorsorglich haben die USA schon eine atomare Kooperation mit Indien abgeschlossen, damit die Inder die Pakistani in Schach halten. Offiziell gilt Pakistan als Freund der USA, aber damit Pakistan nicht auf die Idee kommt, den muslimischen Glaubensbrüdern mit ein paar Knallerbsen auszuhelfen, wird Indien unterstützt.

      Das Einzige, was man den Nachbarn Israels nicht vorwerfen kann, ist Antisemitismus - denn sie sind selbst semitische Völker. Nur hat sich in den letzten 60 Jahren beim "kleinen Semiten auf der Straße" ein recht intensiver Haß auf den Judenstaat herangebildet.

      Daran ändern auch prowestliche Regime wie in Ägypten und in Saudi-Arabien nichts. Beide Staaten sind Dampfkessel unter hohem Druck. Saudi-Arabien wird nur von den Öl-Dollar-Milliarden ruhig gehalten, noch pflastert Geld jeglichen Aufruhr nieder. Dabei ist gerade Saudi-Arabien ein fundamentalistischer islamischer Staat, aus dem sehr viele internationale Terroristen stammen.

      Ägypten wird durch eine repressive Regierung niedergehalten. Doch die Anschläge auf Touristen zeigen sehr deutlich, daß die Regierung das Land nur bedingt repräsentiert. Wie lange sich Hosni Mubarak noch halten kann, hängt von der guten Laune seiner Armee ab.

      Nach seinen Briefen zu urteilen, ist Mahmud Ahmadinedschad ein hochintelligenter und kultivierter Mann, an dem sich mancher europäische Politiker ein Beispiel nehmen könnte. Er weiß längst, was gespielt wird, er hat schließlich am Nachbarstaat Irak gesehen, wie wenig es bringt, auf "internationale", also amerikanische Forderungen einzugehen. Selbst wenn das iranische Atomprogramm am Anfang friedlichen Zielen gedient haben mag, jetzt arbeitet das Land mit Sicherheit an der Atombombe, schon allein zur Verteidigung des Existenzrechtes des Iran.

      Als Erdölexporteur verfügt der Iran über Geld - und Geld bedeutet moderne Waffen. Als 1980 Saddam Hussein im amerikanischen Auftrag den Iran überfallen hat, stand ihm eine Armee gegenüber, die viele ihrer Offiziere verloren hat und deren einstmals hochmodernen Waffen die Ersatzteile fehlten. Trotz amerikanischem Nachschubs und Chemiewaffen hat Saddam nicht gewonnen. Die Menschenmassen des Iran haben die Soldaten des Irak mit ihrem Blut ertränkt.

      Wie Saddam seine Vasallentreue zur USA bekommen ist, wissen wir alle. Als er sich als Trostpflaster für die hohen Opfer des nicht gewonnenen Krieges Kuwait einverleiben wollte, fielen die USA und ihre Verbündeten über ihn her. Der Vater hat es 1991 begonnen, der Sohn 2003 vollendet.

      Der heutige Iran ist hochgerüstet, wichtige Kommando- und Atom-Zentren sind unterirdisch verbunkert. Der Iran kann es sich erlauben, sowohl die Hisbollah im Libanon als auch seine Verbündeten in Syrien auszurüsten. Auch Rußland, die alten Verbündeten Syriens, haben sich ihrer Freunde erinnert. Deshalb entsteht dort eine Marinebasis, welche die gesamte Schwarzmeerflotte aufnehmen und versorgen kann - und natürlich mit modernster russischer Wehrtechnik gesichert wird.

      Die Lage für Israel wird immer bedrohlicher. Jeder Tag, der vergeht, bringt den Iran der Atombombe näher. Jeder Tag verstärkt die veraltete Armee Syriens, baut die russische Marinebasis weiter. Jeder Tag schwächt die Regierungen von Saudi Arabien und Ägypten. Ob in dieser Situation ein Friede überhaupt noch möglich ist, ist sehr unsicher. Aber Israel ist ein verläßlicher Staat. Es wird genau das tun, was es in den letzten 60 Jahren bei einer Bedrohung immer getan hat: angreifen. Nur leider hat die israelische Armee im Libanon nicht jenen durchschlagenden Erfolg erzielt, der ihr in früheren Kriegen beschieden gewesen war. Der Libanon wurde verwüstet, die Hisbollah hingegen überlebte als bewaffnete Macht. Gewachsen hingegen ist der Haß...

      Kriege finden statt, weil mindestens eine Seite sie haben will. Aber in einer Demokratie werden Kriege minutiös orchestriert, damit das Volk auch bereit ist, die Kriegslasten zu tragen. Der japanische Überfall auf Pearl Harbor hat nur die amerikanische Öffentlichkeit und die betroffenen Seeleute überrascht, die Regierung und die jeweiligen General- und Admiralstäbe wußten dank ihrer Codebrecher Bescheid.

      Ich bin kein Politiker und bezeichne mich auch nicht als "Staatsmann", sondern nur als Schriftsteller mit einer kreativen Phantasie. Im Folgenden erkläre ich, wie ICH diesen bevorstehenden Krieg orchestrieren würde. Sollte sich die Wirklichkeit an meine Fiktion halten, wäre das natürlich reiner Zufall.

      1. Einstimmen des Volkes - "Wir sind alle bedroht!"

      Der 11. September 2001 veränderte nicht nur die Welt, sondern auch den amerikanischen Präsidenten. Aus George Walker (= Spazier- bzw. Müßiggänger):cool: Bush wurde George Warlord (= Kriegsherr) Bush. Die gekaperten Flugzeuge dienten als Begründung für die Kriege gegen Afghanistan und Irak. Aber nachdem überall Verschwörungstheoretiker behaupten, das wäre damals inszeniert worden, im Auftrag der US-Regierung, sollte man es diesmal professioneller anstellen. Zumindest ich, als Schriftsteller.

      Um ein Bedrohungsszenario aufzubauen beschränke ich mich nicht auf einen einzigen Anschlag aus heiterem Himmel, ich inszeniere mehrere davon. Allerdings richtet sich der Zorn der Bevölkerung dann eher gegen die unfähige Regierung, deshalb müssen die ersten Anschläge aufgedeckt werden.

      So ein paar Araber mit britischem Paß und Chemiebaukästen unterm Arm in Flugzeuge einsteigen zu lassen, wo sie in aller Ruhe Flüssigsprengstoffe anrühren, ist schon eine gute Idee. Noch dramatischer (und ekliger) wäre es, die Herren Plastiksprengstoff schlucken zu lassen, ähnlich wie es die Drogenkuriere praktizieren. Für den Flugzeugabsturz von Lockerbie 1987 reichte weniger als ein Pfund davon. Das liegt einem zwar schwer im Magen, aber für die gute Sache bringt man das Opfer. Zuletzt schluckt man den Zeitzünder. Vier Stunden Vorlauf bei einem Sechs-Stunden-Flug gleichen Verspätungen aus. Wird der Flug annulliert, kann man immer noch eine U-Bahn sprengen. Das Verfahren vermeidet den auffälligen Chemiebaukasten und überwindet jede derzeit vorhandene Sicherheitssperre.

      Für den zweiten Anschlag nehme ich Kofferbomben. Dilettantische Kofferbomben, die nicht explodieren. Allerdings nicht ganz so dilettantisch, daß jeder Neuntkläßler erkennt, daß die Dinger niemals zünden werden. Statt dessen benutze ich ein fehlerhaftes Gemisch, mit einem zu schwachen Sauerstoffträger. Das explodiert nicht, sondern brennt mit viel Rauch. Hustende Passagiere, mit tränenden Augen, fernsehwirksam auf der Trage des Notarztes interviewt - und jeder glaubt, daß ganz böse Leute etwas ganz Böses geplant haben. Der Zettel mit den Telefonnummern nach Teheran steckt natürlich in der brandsicheren Außentasche des Koffers, damit er leicht angekokelt gefunden wird. Oder man pinselt ihn mit Wasserglas ein, das hilft auch.

      Jetzt glaubt die ganze Welt, daß wir alle furchtbar bedroht sind. Nur unsere tüchtigen Staatsschützer haben in letzter Sekunde verhindert, daß Abertausende Tote die Urlaubsstimmung trüben. Den nächsten Anschlag, bei dem ein paar tausend Tote anfallen, verhindern sie leider nicht. Großbritannien wäre ein gutes Ziel, vielleicht auch Frankreich. Noch besser wären natürlich die USA. So Mitte September bis Ende Oktober 2006 wäre ganz recht. Warum? Im November sind Mid-Term-Elections in den USA. Da würde unser aller Freund George W. gerne seine republikanische Mehrheit verteidigen.

      So etwa 3.000 Tote sollten es sein, damit man guten Gewissens in den Krieg ziehen kann. Irgend ein Ziel an Land, wie beispielsweise die Londoner Börse bietet sich an. Da wird New York einen lästigen Konkurrenten los, Frankfurt übernimmt bereitwillig und die Briten wissen, daß der große Bruder jenseits des Atlantiks von Anfang an Recht hatte. Bei der Opferliste sollten die ersten paar Namen jüdisch klingen, sonst behaupten die Verschwörungstheoretiker wieder, da wäre jemand vorgewarnt worden.

      Nett wäre allerdings auch ein versenkter Flugzeugträger. So mit Schlauchbooten voller Kofferbomben... die teuren Flugzeuge fliegt man vor laufenden CNN-Kameras in Sicherheit, die Seeleute hangeln sich über sturmgepeitschter See vor laufenden CNN-Kameras in die Begleitschiffe. Nur der Kapitän und seine Kernmannschaft bleibt an Bord der brennenden und rauchenden Kitty-Hawk, während Experten unter Einsatz ihres Lebens vor laufenden CNN-Kameras Treibstoffe etc. bergen, um eine Umweltkatastrophe zu verhindern. Anschließend wird das noch immer rauchende und brennende Wrack vor laufenden CNN-Kameras nach Indien zur Schrottverwertung geschleppt.

      Nach den erfolgreich abgeschlossenen Wahlen kann der amerikanische Generalstab planen. Obwohl, das muß er ja gar nicht mehr. Die Planungen sind längst abgeschlossen, die Aktion ist schließlich bereits angelaufen.

      2. Kriegsvorbereitungen - "Wir machen alle mit!"

      Die USA haben derzeit das Problem, daß ihre Bodentruppen im Irak ein wenig zu schell wegsterben. Es reicht zwar noch für die Landesverteidigung, aber wenn ein Herr Rumsfeld vom "dritten Krieg" spricht, der problemlos möglich wäre, ist das ein Pfeifen im Wald. Gewiß, nach dem von mir hypothetisierten Anschlag sind die Amerikaner sauer und rachsüchtig, da kann man Reservisten einziehen und vielleicht sogar die Wehrpflicht wieder einführen. Reservisten sind nach sechs Wochen Auffrischkurs kriegsfähig, Wehrpflichtige hingegen brauchen sechs Monate, wenn sie mehr sein sollen als Kanonenfutter.

      Aber zum Glück haben Washington und London verläßliche Verbündete. Nicht nur die Franzosen haben gute Soldaten in ihrer Fremdenlegion, sondern die Türken in ihrer ganzen Armee. Und die Türkei mag keine Diskussionen über ein eventuelles Existenzrecht Kurdistans. Wenn die Amerikaner die eine oder andere Division aus dem Nordirak herausholen wollen, rücken die Türken gerne ein. Die dortigen Kurden sind ab sofort wieder "Bergtürken" und das Erdöl kann die Türkei auch gut gebrauchen.

      Aus Afghanistan können die Amerikaner auch abziehen. Da schickt man zwar keine Türken hin, denn die dürften im Irak beschäftigt sein. Aber eine Verbündete, die für George W. Bush eine Grillparty für 30 Millionen Euro schmeißt, wird auch da zu vorbildlicher Bündnistreue bereit sein. Deutschland wird schließlich am Hindukusch verteidigt und der reicht bestimmt bis Südafghanistan. Dafür braucht unser aller Kanzlerin keine Truppen in den Iran schicken. In Südafghanistan gibt es schließlich den Stoff, aus dem die Träume sind: Haschisch, Opium und Heroin. Die produzieren dort mit Wachstumsraten, an denen sich die deutsche Wirtschaft ein Beispiel nehmen könnte.

      Gut, der eine oder andere Bundeswehrsoldat wird den Einsatz nicht überleben. Vielleicht wird dann Angela auch mal als "Todesengel" karikiert, aber Hauptsache, sie steht in Treue fest zum Bündnis. Und da wir gerade die Mehrwertsteuer erhöht haben, können wir auch ein bißchen Geld spenden. Für die Armeen unserer Freunde in USA, Israel, Großbritannien und Frankreich, die bald das Existenzrecht der freien Welt sichern werden.

      Inzwischen haben DER SPIEGEL und auch FOCUS diverse Titelgeschichten verfaßt (mit brennender Londoner Börse oder Kitty Hawk) und diverse strategische Analysen veröffentlicht. Die BILD-Zeitung fordert bei jedem Verkehrstoten in Deutschland einen sofortigen Atomschlag gegen Teheran. Außerdem kommt die Polizei kaum nach mit den Hausdurchsuchungen, weil zahllose Denunzianten ihre Nachbarn wegen "islamistischer Umtriebe" anzeigen, sobald diese sich nur einmal unrasiert auf der Straße zeigen. Zeit genug haben sie, denn seit der Ölpreis auf 150 Dollar pro Barrel gestiegen ist, fehlt den meisten Leuten das Geld, um zur Arbeit zu fahren. Aber dank Angela Merkel gibt es öffentliche Suppenküche, Wärmstuben und das großzügige Angebot an alle Bundeswehr-Reservisten, sich freiwillig nach Afghanistan zu melden.

      Währenddessen tagt der Weltsicherheitsrat permanent und sucht nach einer friedlichen Lösung. Auch im Pentagon tagt man permanent und aktualisiert die Auswahl der Bombenziele. Präsident Bush spricht von einer friedlichen Lösung und legt eindeutige Beweise vor, daß Irans Präsident Ahmadinedschad persönlich ein Selbstmordattentat auf Amerikaner durchgeführt hat. Außerdem habe er den Eisberg konstruiert, an dem die Titanic gesunken ist. Die Photodokumente legt Condoleeza Rice dem Weltsicherheitsrat vor und betont dabei ihren Wunsch nach einer friedlichen Lösung. Nur die Bundesmarine weiß davon nichts, denn sonst hätte die Fregatte "Till Eulenspiegel" wohl kaum den dreimal größeren russischen Raketenkreuzer "Admiralow Nuklearskij" auf dessen Fahrt nach Tartus anhalten und nach Waffen durchsuchen wollen.

      Aber zum Glück werden wir von vernünftigen Leuten regiert und ich als Schriftsteller lasse natürlich nichts aus, um die Spannung zu steigern. Wenn weltweit alles nach Krieg und Vergeltung schreit, was macht man dann? Richtig! Eine Friedenskonferenz! Genau die inszeniere ich jetzt irgendwo auf neutralem Gebiet. Wie wäre es mit Budapest? Ist doch schön dort, mit dem schnuckeligen Parlament mit den vier Türmen...

      3. Kriegsausbruch - "Wir wurden von den Ereignissen überrollt!"

      Wir schreiben inzwischen April 2007 und noch immer herrscht Frieden. Der Kapitän der "Admiralow Nuklearskij" hat dem Enterkommando der "Till Eulenspiegel" pro Mann eine Flasche Wodka einflößen lassen und danach seine Fahrt unbehelligt fortgesetzt. Im Weltsicherheitsrat sind die Russen jedoch lästiger, weil sie absolut nicht einsehen wollen, daß die Mullahs im Iran böse, böse, böse sind. Aber dafür gibt es ja eine Friedenskonferenz. Da verhält man sich diplomatisch und gibt auf, was entbehrlich ist. Am entbehrlichsten für den amerikanischen Generalstab ist Putin. Der kann zwar Judo, aber gegen einen Dolch von hinten hilft das wenig. Oder gegen einen Schuß von vorne? Jedenfalls wird der kleine Attentäter recht schnell von einem großen US-Profi-Leibwächter erledigt. Dann kann man ihn nicht mehr befragen und laut seinen Papieren ist er Mitglied der iranischen Delegation...

      Vielleicht finden die Russen das nicht so wichtig, aber erstens ist das hier nur eine Romanvorlage und zweitens dient das alles einem guten Zweck. Also der amerikanischen Vormachtstellung auf der Welt.

      Jedenfalls ist die Welt nach Putins Tod erst mal geschockt und die Russen mit den Bestattungsfeierlichkeiten beschäftigt. Das Pulverfaß ist gerichtet und wir müssen uns nur noch einen Funken aussuchen, der hineinfällt.

      Geschichtsästheten bevorzugen bestimmt eine Balkan-Lösung. Der Kosovo erklärt sich unabhängig, was den Serben nicht gefällt, also schießt man da um sich. Serben eignen sich gut als Sündenböcke, das war schon im ersten Weltkrieg so. Und da die Russen immer noch Wladimir Putin bestatten, helfen die ihren serbischen Rassen- und Glaubensgenossen vorläufig nicht.

      Praktiker bevorzugen den Mossad. Dem traut man grundsätzlich alles zu. Auch den Besitz von Katjuschas. Stalinorgeln gibt es ja schon recht lange, da wird der Mossad bestimmt ein paar in irgendeiner Garage rumstehen haben. Die bringt man dann in die Golanhöhen, an die syrische Grenze. Von dort aus feuert man auf Nordisrael. Leider sind Stalinorgeln wenig präzise, aber wir haben es ja mit den Profis vom Mossad zu tun. Die haben irgendwo ein paar tote Araber vom letzten Vergeltungsschlag im Gazastreifen eingefroren, die sie jetzt mit israelischen Papieren als Opfer um den Einschlagsort drapieren. Dort bleiben sie liegen, bis jeder Journalist der Weltpresse Gelegenheit gehabt hatte, sie abzulichten, bevor sie in einem Staatsakt feierlich beerdigt werden.

      Dummerweise hat die internationale Libanon-Schutztruppe den Anschlag der bösen Hisbollah aus Syrien heraus nicht verhindert können. Selbst die tapferen und wieder ausgenüchterten Männer der Till Eulenspiegel haben es nicht geschafft. Deshalb muß nun Israel leider, leider gegen Syrien in den Krieg ziehen. So, wie es mit dem amerikanischen Generalstab abgesprochen ist. Die internationale Schutztruppe hält die Hisbollah davon ab, wirklich Raketen auf Israel abzufeuern. So ist Israel gedeckt und freie Hand in Syrien. Wobei Syrien nur das Reserve-Opfer ist, denn Syrien ist noch nicht kriegsbereit. Allerdings ist Syrien mit dem Iran verbündet und wird in arger Bedrängnis um Hilfe rufen...

      Und dann wird dem Iran geholfen! Und wie! Schließlich hat der US-Generalstab seit Monaten seine Bombenziele aktualisiert und setzt diese Pläne jetzt um. All die schönen Bunker-Buster muß man doch mal ausprobieren. Weil die Mullahs aber böse, böse, böse sind, benutzt man am besten gleich die richtig großen Hämmer, die mit Nuklearladung. Die wirken wenigstens und der Fallout zieht nach Afghanistan und versaut dort die Opiumernte. Da stehen sowieso keine eigenen Truppen mehr, nur noch ein paar Einheiten nicht kriegstauglicher Verbände eines unwichtigen Verbündeten...

      Warum erfolgt ein Nuklearangriff? Offiziell, weil die Mullahs böse, böse, böse sind und die Londoner Börse, die Kitty Hawk, die Titanic und Pearl Harbor versenkt haben. Und natürlich, wie der Experte im Kriegssender CNN erklärt, weil die bösen, bösen, bösen Bunker nur so rasch und effektiv zu knacken seien. Das spare amerikanisches Blut, wie damals, in Hiroshima und Nagasaki. Letzteres glauben viele Leute heute auch noch, aber das war ein anderer Krieg, nicht der, den ich hier zusammenphantasiere.

      Tatsächlich werden die Atombomben eingesetzt, weil man sie hat. Wie damals in Hiroshima und Nagasaki. Die amerikanischen Experten wollen doch sehen, was ihre todbringenden Spielzeuge so anrichten, und den "realstmöglichen" (oder "brutalstmöglichen") Bedingungen. Konventionell ist da wenig zu machen, das hat die Generalprobe unter israelischer Regie im Libanon gezeigt.

      Jedenfalls machen die Amerikaner das, was sie am besten können, nämlich bombardieren. Iran und Syrien. Die Israelis tun auch, was sie können, nämlich bombardieren. Syrien und Gaza. Und, da die syrische Armee schwach und nur bedingt kriegsbereit ist, dort einmarschieren. Schließlich braucht man einen etwas überzeugenderen Sieg als jenen gegen die Hisbollah im Libanon. Natürlich sichert man den armen, putinlosen Russen zu, ihre Seebasis in Tartus weiträumig zu umgehen. Oder heißt das umfassen? Umschließen? Umzingeln? Jedenfalls läßt man die Russen in Ruhe und zieht als vertrauensbildende Maßnahme sogar die kampfstarke und ausgenüchterte "Till Eulenspiegel" wieder ab.

      4. Krieg außer Kontrolle - "Damit konnte niemand rechnen!"

      In der Realität mögen sich die amerikanischen Kriegsziele bereitwillig bombardieren lassen und hilflos am Boden herumrennen, doch in einem Buch macht sich so etwas immer schlecht. Nicht einmal Bruce Lee hätte als Buch etwas hergegeben, weil die immer neuen Varianten von "Bruce Lee verprügelt alle anderen" schließlich langweilig werden. Auf der Leinwand hingegen bestaunt jeder das hochklassige Kung Fu. In einem Buch erfordert es die Dramaturgie, daß die designierten Opfer auch ein wenig zurückschlagen und sogar der schöne, gute, edle Hauptdarsteller mal von den bösen, bösen, bösen Unholden auf die Rübe bekommt.

      Iran liegt an einem Meer, das "persischer Golf" heißt. Deshalb wurde es früher auch "Persien" genannt. Durch diesen Golf wird das Öl von Kuwait, Saudi-Arabien, Persien und in besseren Zeiten sogar Irak transportiert. Damit es dann irgendwann bei uns an der Tankstelle in Ihren Golf fließt. Der von Persien hat einen relativ kleinen Ausgang, die Straße von Hormuz. In den guten alten Zeiten waren da mal Portugiesen gesessen und konnten auf jedes Schiff schießen, das da durch wollte. Heute sitzen da die bösen, bösen, bösen Mullahs. Ach ja, und ein Tanker. Der wurde da gerade versenkt und sitzt jetzt wie der Korken auf der Champagnerflasche. Kein Tropfen und schon gar kein Barrel Erdöl kommt mehr aus Saudi-Arabien, Kuwait, Irak und Iran. Und in Deutschland kein Pendler mehr zur Arbeit. Aber das ist nicht so schlimm, wirklich schlimm dran sind die Amerikaner. Die müssen nämlich herausfinden, wie man zu Fuß zum nächsten McDonalds kommt.

      Natürlich sind vor allem die Chinesen dankbar, daß sie kein Öl mehr aus dem persischen Golf bekommen. Und die Saudis sind froh, daß sie ihr Öl behalten dürfen und nicht mehr gegen grün bedrucktes Papier abliefern müssen. Am dankbarsten sind aber die Wirtschaftswissenschaftler. Endlich können sie ihren Studenten zeigen, wie eine Hyperinflation abläuft. Kostete am 16. Juni 2007 das Barrel Rohöl um 6:00 Uhr New Yorker Zeit noch 182,50 Dollar, so steigt es nach Versenkung der Gigantohira Nipponashi in der Straße von Hormuz (8:47 Uhr) bis 9:00 Uhr schlagartig auf 218,76. Nach der aufrüttelnden Rede von Präsident Bush kostet es um 12:00 Uhr bereits 336,14 Dollar. China nutzt seine rasch im Wert verfallenden Dollarbestände, um noch schnell ein paar volle Tanker aufzukaufen, die aus dem persischen Golf noch herausgekommen sind. Um 18:00 Uhr kostet das Barrel Rohöl bereits 1.004, 22 Dollar.

      Das saudische Königshaus hat nun zwei zusätzliche Probleme. Zum einen sympathisieren immer größere Teile mit ihren Glaubensbrüdern auf der anderen Seite des Golfes. (Das sind zwar "mindergläubige" Schiiten, während die Saudis recht- und strenggläubige sunnitische Wahabiten sind, aber es sind zumindest keine Amerikaner oder gar Juden.) Früher konnte man jene Volksmassen, die auf der Straße die israelische Aggression und den amerikanischen Kreuzzug verurteilen, zuerst niederknüppeln und dann mit viel Geld ruhig stellen. Aber jetzt, wo ein Dollar nur noch zwei Tropfen Erdöl wert ist, mag keiner mehr Massen grün bedrucktes Papier mit nach Hause nehmen. Wofür sollte man das auch verjubeln? Das Zeug hat höchstens noch Heizwert.

      Auch die allzeit hilfsbereiten Polizeikräfte in Ägypten, die bislang bereitwillig für Mubarak Islamisten niedergeprügelt haben, stellen in der zweiten Junihälfte fest, daß ihre Gehälter auf Dollarbasis ausgezahlt werden. Im Koran hingegen steht etwas von "Dirham", einer Silbermünze, die am 22. Juni 2007 für 825.000 Dollar verkauft wird - bei großzügigen Händlern, die verrückt genug sind, noch Dollars anzunehmen.

      Zu den großen Merkwürdigkeiten dieses Krieges gehört, daß die amerikanischen Bomberpiloten in Dollar bezahlt werden. Die israelischen auch, selbst wenn auf deren Dollarscheinen "Schekel" steht. Aber auf den Dollars der Briten steht ja auch "Pfund" und auf jenen der Franzosen "Euro". Die Japaner bombardieren zwar nicht mit, aber ihre auf "Yen" lautenden Dollars sind ebenfalls wertlos. Dabei haben die Amerikaner doch den Iran bombardiert und nicht ihre eigene "FED", die Zentralbank?

      Der Krieg verläuft für die Amerikaner auch nicht ganz so, wie erwartet. Also nicht anders als damals im Libanon. Oder vielleicht doch. Anders als der Libanon haben die Perser eine Luftabwehr. Das heißt, der eine oder andere Pilot, der noch nie auf Widerstand gestoßen ist, wird vom Himmel gefegt, so, wie die israelischen Panzer bei ihrem Ausflug in den Libanon. In Syrien rennt die Armee wie erwartet vor den Israelis davon. Nur kehren sie immer wieder zurück und verüben "Anschläge", was die Bodenoffensive der Israelis nicht ganz so ablaufen läßt, wie vom amerikanischen Generalstab geplant.

      Auch den Verbündeten geht es nicht sonderlich gut. Alles, was im Irak per Selbstmordanschlag Bomben auf Amerikaner geworfen hat, wirft diese Bomben jetzt auf Türken. Dank des unbezahlbaren Öls erhält die Türkei keinerlei Einnahmen aus dem Tourismus. Statt dessen demonstrieren die Arbeitslosen solange, bis die Armee sie auseinandertreibt. Und die "Bergtürken" bomben auch in den Westbezirken der Türkei. Das Land ist praktisch eine Militärdiktatur, also eine Demokratie nach aktuellem amerikanischen Vorbild. (Juni 2007)

      In Afghanistan wird auch gefeiert und für das Feuerwerk sorgt die Bundeswehr. Die Deutschen fackeln ein Mohnfeld ab und die Afghanen ein Bundeswehrcamp. Schön eines nach dem anderen. Und Todesengel Angela hält Fernsehansprachen, wonach wir in Treue fest zum großen Kriegsherrn aus Übersee stehen müssen. Leider kann der diesen Sommer nicht zur Grillparty einschweben, da der Treibstoff dringender gebraucht wird, um die Bombenangriffe auf den Iran durchzuführen.

      Die bösen, bösen, bösen Mullahs haben von den Amerikanern gelernt. "Rucksackbomben" sind wunderschöne Spielzeuge. Da sickern ein paar "Touristen" ins Nachbarland ein, "vergessen " ihre Rucksäcke an der Pipeline, die das Öl des kaspischen Meeres in die Türkei liefern, und kehren vom Tagesausflug zurück, ehe die explodierende Pipeline die schönen Picknick-Plätze versaut.

      Der 28. Juni bringt schließlich die Wende. Nach dem Sturm auf den Königspalast erklärt sich Saudi Arabien zur "Heiligen islamischen Republik unter dem Banner des Propheten". Präsident Mubarak wird in Kairo von einem völlig veramten und verzweifelten Leibwächter erschossen. Daraufhin erklärt sich Ägypten zur "Islamischen Republik unter dem Banner des Propheten". Da Mekka und Medina nun mal auf der anderen Seite Israels liegen, sind die Ägypter leider nicht "heilig".

      5. Die Eskalation - "Sind jetzt alle verrückt geworden?"

      Da die Amerikaner im persischen Wüstensand spielen, fühlt sich der eine oder andere Staat bemüßigt, ein paar kleinere "Grenzkorrekturen" oder "Eingemeindungen" vorzunehmen. Nachdem China die Hoffnung aufgegeben hat, bei der Olympiade 2008 groß abzuräumen, räumen die Chinesen lieber Taiwan ab. Die Taiwanesen wehren sich natürlich, doch nachdem die Chinesen den Amerikanern mitgeteilt haben, daß es weitaus besser für Amerika wäre, wenn die Chinesen ihre überschüssigen Waffenbestände in Taiwan verbrauchen, anstatt sie in den Iran zu liefern, verhalten die sich still. Im Atlas streichen wir "Taiwan", schreiben statt dessen "Formosa" und färben es um, weil es wieder chinesisch ist wie vor 1949.

      Nordkorea braucht ein paar zusätzliche Reisfelder, am besten die von Südkorea. Ohne die Amerikaner klappt das mit der Wiedervereinigung bestimmt viel schneller. Und Rußland? Dafür, daß sich die Russen von den Israelis in Tartus widerstandslos umzingeln ließen, sollte man ihnen eine kleine Belohnung zugestehen. Wie wäre es mit der Wiedervereinigung mit Weißrußland? Und der Ukraine? Und Usbekistan? Ach ja, das "Heimholungswerk Mütterchen Rußland" nimmt seine Tätigkeit auf. Und die KPR knüpft nahtlos an die glorreichen Zeiten der KPdSU an. Ohne Putin herrschen dort die Nationalkommunisten.

      Die islamischen Republiken Ägypten und Groß-Arabien entscheiden sich im August, ihren Glaubensbrüdern in Syrien und Iran zu Hilfe zu kommen. Man beseitigt zunächst die US-Stützpunkte und kümmert sich dann um die Hilfstruppen. Israel weiß ja, was ein Allfronten-Krieg ist. Neu wäre höchstens, daß diesmal auch die Feinde mit amerikanischen Waffen ausgerüstet sind. Die Invasionskräfte in Syrien werden abgeschnitten und aufgerieben, das geht recht schnell. Und ohne die "Till Eulenspiegel" sollte sich die internationale Befriedigungstruppe aus dem Libanon schnellstens zurückziehen, damit die Hisbollah und der Rest Arabiens wieder ungestört auf Israel schießen können.

      Nebenbei, Israel hat schon eine Menge abbekommen. Iranische Mittelstreckenraketen und jene weitreichenden Geschosse, welche die Hisbollah im Libanonkrieg nicht eingesetzt hatte, haben den Krieg ins Landesinnere getragen. Zahllose Israelis würden liebend gerne nach Deutschland auswandern, aber leider sind die Flüge wegen Treibstoffmangels eingestellt worden.

      Jedenfalls knallt es jetzt an Weltecken, mit denen man im amerikanischen Generalstab nicht gerechnet hatte. Noch ist es kein Weltkrieg, aber es steht kurz davor.

      6. Der Weltkrieg - "Jetzt ist es passiert!"

      Ein gutes Buch hat natürlich auch ein "grande finale", entweder ein "happy end" oder einen "großen Showdown". Wir sind jetzt in meinem Buch im September 2007 angekommen, gerade mal ein Jahr in der Zukunft. So 30 bis 50 Millionen Menschen sind bis jetzt gestorben, also ist dieses Buch praktisch gewaltfrei. Suchen wir jetzt gemeinsam einen schönen Schluß für das letzte Kapitel. Und natürlich müssen wir dem Publikum das liefern, was es haben möchte: Blut.

      Wir suchen uns einen schönen Bösewicht für das letzte Kapitel aus. Natürlich, die eigentlichen Bösen sind immer die Mullahs, denn wo kämen wir hin, wenn jeder, bei dem die Amerikaner die Segnungen der Demokratie herbeibomben, gleich zurückschießen würde? Und das gar, um aus egoistischen Gründen Erdöl zu horten? Aber die strahlende Zukunft Irans ist dank Plutonium und abgereichertem Uran längst gesichert, jetzt muß ein neue Akteur auf die Bühne.

      Nehmen wir die Juden. Die Juden sind natürlich nicht böse, sondern dank gewisser Unabwägbarkeiten in der amerikanischen Kriegsplanung wieder einmal drauf und dran, Opfer des Weltgeschehens zu werden. Die Sicherung des Existenzrechtes Israels erfordert verzweifelte Maßnahmen. Damit meine ich nicht politisches Asyl für Angela Merkel oder "Joschka" Fischer, sondern den Einsatz einiger jener 400 Atombomben, deren Besitz Israel immer bösartigerweise unterstellt wird. Damit die Moslems endlich begreifen, was gut für sie ist, befreit Israel sie als Streiter Gottes von den Insignien ihres heidnischen Aberglaubens, also von den Städten Mekka und Medina. Wer braucht schon eine Kaaba, wenn er sich künftig beim Gebet in Richtung Jerusalem verneigen darf?

      Wie wäre es mit den Russen? Wenn die wieder stramme Kommunisten sind, können sie doch wieder etwas für die Weltrevolution tun. Wie wäre es mit einer kleinen Wanderung nach Westen, so im Umfeld der Nahost-Krise? Polen unterstützt die USA in Iran, die einzigen gut ausgerüsteten Truppen Deutschlands stehen am Hindukusch und was von den Franzosen kämpfen kann, hilft den Israelis gegen Syrien. Und den USA fehlt der Treibstoff, um sich in Europa zu engagieren. Das heißt, wenig Widerstand und auf dem Vormarsch bleibt genug Zeit, um hin und wieder ein paar Sehenswürdigkeiten zu besichtigen. Nur die tapfere Till Eulenspiegel wird jetzt endgültig versenkt.

      Oder nehmen wir einfach ein paar Terroristen. Woher Ossama bin Laden die Atombombe hat, bleibt sein Geheimnis, Hauptsache, er zündet sie in New York. Wenn Hollywoods Cowboys acht- bis zehnmal mit einem Revolver schießen, ohne nachzuladen, kann ich meinem Ossama beruhigt eine Bombe zukommen lassen. Jedenfalls wird die Wall Street geplättet und Frankfurt übernimmt auch deren Aktienhandel. Die Kurse notieren praktischerweise in Tausendstel Krügerrand, also in Milliunzen Gold. Obwohl, bei den Firmen... also, in Tausendstel Unzen Silber.

      Alles nur ein Roman

      Bis jetzt zumindest. Wer letztlich Jerusalem bombardiert, oder meinetwegen Würzburg, ist völlig offen. Es gibt nur ein winziges, vernachlässigbares Problem dabei. Was tun wir, wenn irgendwelche Stellen (CIA, Mossad, US-SAC) auch an einem solchen Roman arbeiten? Oder, besser, nicht an einem Stück Literatur, sondern an einem Stück Geschichte? Wenn das alles passiert?

      Nun, dann werden Sie erleben, wie dieser Roman fortgesetzt wird. Ja, es gibt ein Leben nach dem Zusammenbruch, nach dem Atomkrieg, dem 3. Weltkrieg. Nicht für alle, von der einen oder anderen Milliarde Menschen werden wir uns verabschieden müssen. Aber dafür werden die Meere nicht mehr überfischt, es wird weniger CO2 in die Luft geblasen, weniger Regenwälder zerstört... Die Erde kann sich erholen. Die Krankheit "Homo sapiens" ist eingedämmt.

      Die wichtigste Frage dabei ist: Was lernen wir daraus? Was werden wir anders machen? Was werden wir besser machen?

      Haben Sie diese Frage beantwortet, gibt es eine letzte, eine allerletzte Frage: Wieso brauchen wir einen Weltkrieg, eine weltweite Zerstörung, um umzudenken? Homo "sapiens"? Der "weise, kluge" Mensch? Ja, das möchten wir gerne sein. Aber sind wir es auch? Sind wir wirklich "Sapientes"? Wenn ja, wird dieser Roman nie geschrieben.



      © Michael Winkler

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      FORUM
      Avatar
      schrieb am 12.09.06 07:47:04
      Beitrag Nr. 24 ()
      @ GOLD_Baron

      Wir verlangen bei nicht selbst erstellten Texten die Angabe einer Quelle, vorzugsweise als Link.
      Ich fordere dich auf, dies für dein letztes Posting nachzuholen; anderenfalls werde ich das Posting entfernen.


      @ zierbart

      Du hast zwar das Buch vollständig angegeben. Da dieser Text aber offensichtlich aus dem Internet kopiert wurde, fordere ich auch dich auf, einen Link nachzureichen.
      Avatar
      schrieb am 12.09.06 08:03:01
      Beitrag Nr. 25 ()
      Guten Morgen PolyMod,
      gebe nur die Fiktion des Autors wieder !;)

      Quelle / Link :
      http://www2.q-x.ch/~michaelw/Pranger/060906.html
      Avatar
      schrieb am 12.09.06 08:12:43
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 23.884.405 von zierbart am 12.09.06 08:03:01Danke. :)
      Avatar
      schrieb am 12.09.06 08:57:54
      Beitrag Nr. 27 ()
      O-Ton heute bei N-TV :
      Starker Druck auf die Edelmetallpreise ! Viele Analysten sprechen bereits vom Ende der Hausse ! Nebenbei gibt es Propheten , welche bereits Ölpreise von 10$ / Barrrel als realistisch betrachten.
      Immer wieder werden riesige Vorkommen an Ölsanden in Nordamerika dafür genannt. Nur kostet die Förderung eines Barrels weit über 100$.
      Ende der Hausse bei Edelmetallen ? Die Hausse hat noch nichtmal begonnen !:D:laugh:
      zierbart


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      Irankrise : Petro - Dollar oder Atombombe ?