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    Die Orwell-Bibel kommt - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.10.06 00:34:22 von
    neuester Beitrag 28.11.06 15:06:06 von
    Beiträge: 14
    ID: 1.086.338
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      schrieb am 07.10.06 00:34:22
      Beitrag Nr. 1 ()
      Auf der Frankfurter Buchmesse wurde eine "Bibel in gerechter Sprache" vorgestellt. Der "Herr" ist darin abgeschafft.
      Von Felix Müller

      Ambitionierter könnte ein Projekt kaum sein. 2400 Dünndruckseiten umfasst der Band, den das Gütersloher Verlagshaus auf der Frankfurter Buchmesse vorstellte. 42 Theologinnen und zehn Theologen haben in den vergangenen fünf Jahren an ihm gearbeitet, begleitet von 300 Gruppen und Einzelpersonen und finanziert mit Spendengeldern in Höhe von 400 000 Euro. Das Unternehmen beschreibt sich selbst als "unabhängiges Basisprojekt mit Wurzeln in der Kirchentagsbewegung", und der Titel des entstandenen Buches kommt schlicht und aufreizend selbstbewusst daher: "Bibel in gerechter Sprache".

      Man fragt sich, was eine neue Übersetzung des Buchs der Bücher erforderlich machen könnte. Liegen mit der Lutherbibel, der Zürcherbibel, der Einheitsübersetzung und ihren zahlreichen Revisionen nicht schon genügend Varianten vor? Die Herausgeber antworten: "Während bei einer Neuinszenierung eines klassischen Theaterstücks niemand auf die Idee käme zu fragen, was an der letzten Inszenierung so schlecht gewesen sei, wird anscheinend eine neue Bibelübersetzung als Kritik an den bereits veröffentlichten verstanden. Wir sehen diese Bibelübersetzung als unseren Beitrag zu einem immer neuen Verständnis der biblischen Texte, die sich auch in unser Leben eingeschrieben haben und uns weiter herausfordern werden."

      Man kann das Buch also als eine Art Neuaufführung eines alten Textes verstehen - inspiriert vom Bemühen, "feministische und befreiungstheologische Diskurse" in die Übersetzungsarbeit einfließen zu lassen - Gerechtigkeit eben. Man könnte auch zutreffender sagen: politische Korrektheit.

      So wird das Problem des Gottesnamens gelöst, indem "Adonaj" an die Stelle des gebräuchlich gewordenen "Herrn" tritt. Das Tetragramm j-h-w-h des Alten Testaments, informiert der Verlag, sei "eine Gott allein vorbehaltene Herrschaftsbezeichnung und gerade nicht - wie Herr im Deutschen - eine höfliche Anrede für jeden Mann." Wie die Übersetzung überhaupt historische Herrschaftsverhältnisse für jedermann sichtbar machen will und zum Beispiel Luthers "Knechte" und "Mägde" zu "Sklavinnen und Sklaven" zusammenfasst. Oder die aus Matthäus 20,3 bekannten Arbeiter im Weinberg nicht mehr als "müßig", sondern als "arbeitslos" bezeichnet.

      Das etwas angestrengt wirkende Bemühen, beiden Geschlechtern ausreichende Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, ist der neuen Übersetzung durchgängig anzumerken - Paulus ermahnt im Römerbrief nicht mehr seine "lieben Brüder", sondern seine "lieben Geschwister", und allerorten tauchen Prophetinnen, Pharisäerinnen, Diakoninnen und sogar Apostelinnen auf, wo bisherige Übertragungen nur das maskuline Genus kannten.

      Wem mit all dem letztlich geholfen ist, bleibt ebenso undurchsichtig wie die Frage, welche Rolle historisch-kritische Maßstäbe beim Umgang mit dem Ursprungstext spielen sollten - und ob sie im Sinne von Diskursen teilweise suspendiert werden können. Aber womöglich ist das gar nicht so entscheidend, ist doch auch diese Bibel, wie die Herausgeber einräumen, von begrenzter Haltbarkeit weil eine zeitbedingte Interpretation - und eigentlich schon im Moment ihres Erscheinens revisionsbedürftig.

      "Bibel in gerechter Sprache", hrsg. v. Ulrike Bail, Frank Crüsemann u.a., 24,95 EUR

      Artikel erschienen am 06.10.2006

      Artikel drucken
      WELT.de 1995 - 2006
      Avatar
      schrieb am 07.10.06 01:12:59
      Beitrag Nr. 2 ()
      die Bibel in Newspeak :eek::eek:
      Avatar
      schrieb am 07.10.06 01:25:22
      Beitrag Nr. 3 ()
      Nun hat das getarnte Antichristentum auch noch seine verhunzte Bibel ...
      Avatar
      schrieb am 07.10.06 08:26:40
      Beitrag Nr. 4 ()
      "Hartz IV-Empfänger" klingt doch besser als "Aussätziger" .
      Avatar
      schrieb am 07.10.06 11:00:22
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.461.280 von Borealis am 07.10.06 08:26:40Vom Koran werden die Bücherstürmer wohlweislich die Finger gelassen haben...

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      schrieb am 07.10.06 17:52:06
      Beitrag Nr. 6 ()
      Vielleicht sollte man die Bibel erst mal in Paschtun übersetzen und an die potentiellen Kunden bringen :D
      Avatar
      schrieb am 26.10.06 00:00:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.471.294 von unlocker am 07.10.06 17:52:06SPIEGEL ONLINE - 25. Oktober 2006, 09:38
      URL: http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,442067,00.ht…

      POLITISCH KORREKTE BIBEL
      "Vater und Mutter im Himmel"
      Gott heißt nicht mehr "Herr", sondern "die Ewige" oder einfach "Du". Eine neue Übersetzung macht die Bibel weiblicher und jüdischer: Stoff für einen zünftigen Theologenstreit. Im Interview mit SPIEGEL ONLINE erklärt Claudia Janssen, wieso sie plötzlich von "Jüngerinnen und Jüngern" spricht.

      Fünf Jahre lang haben 42 Frauen und 10 Männer an einer neuen Übersetzung der Bibel gearbeitet. Das Projekt wurde mit 400.000 Euro aus Spenden finanziert. Soeben ist die "Bibel in gerechter Sprache" als Buch erschienen. Zu den Übersetzern und Herausgebern zählt die Privatdozentin Claudia Janssen, theologische Referentin der Evangelischen Frauenarbeit in Frankfurt.

      SPIEGEL ONLINE: Warum muss die Bibel nach Jahrhunderten plötzlich gerecht werden?

      Claudia Janssen: Das Thema Gerechtigkeit ist der rote Faden in der Bibel. Diesem Tenor widersprechen juden- und frauenfeindliche Tendenzen, die im Laufe der Jahrhunderte immer stärker hinzugekommen sind.


      Theologin Janssen: "Wir wollen die Luther-Bibel nicht ersetzen"
      SPIEGEL ONLINE: Aber die Bibel ist doch auch ein historisches Werk. Wenn Sie durchgängig von Jüngern und Jüngerinnen, Prophetinnen, Handwerkerinnen und Richterinnen sprechen, verfälschen Sie damit nicht die Geschichte? Das alte Rom war schließlich eine patriarchale Gesellschaft.

      Janssen: Wir haben die historische Beweislast umgekehrt. Wir schreiben nur an den Stellen die maskuline Form, an denen definitiv beweisbar ist, dass Frauen nicht anwesend waren. Frauen waren damals in allen Bereichen der Gesellschaft vertreten, wie sozialgeschichtliche Zeugnisse zeigen. In alten Kaufverträgen zum Beispiel tauchen immer wieder Handwerkerinnen auf. 95 Prozent der Gesellschaft waren schlichtweg zu arm, um eine Rollenverteilung zu leben, in der die Frau aufs Private reduziert wurde. Wir dürfen uns da nicht von Cicero und anderer Literatur der antiken Oberschicht täuschen lassen.

      SPIEGEL ONLINE: In Ihrer Übersetzung des Paulus- Briefes an die Römer haben Sie das Wort "Brüder" durch "Geschwister" ersetzt. Gerade der strenge Paulus ist nicht unbedingt als Feminist bekannt. Schließlich wird das Verbot von Priesterinnen in der katholischen Kirche auf seine Lehren zurückgeführt.

      Janssen: Der Apostel benutzt die Wendung "adelphoi", und diese muss laut Wörterbuch mit "Geschwister" übersetzt werden, wenn davon auszugehen ist, dass eine Gruppe von Männern und Frauen angesprochen wird. Paulus liefert sogar höchstpersönlich den Beweis, dass es weibliche Gemeindemitglieder gab. So folgt dem Brief eine Liste mit Grüßen, in denen viele Frauen namentlich berücksichtigt werden. Der frauenfeindliche Paulus ist meiner Meinung nach kein historischer Fakt, sondern ein Ergebnis der Wirkungsgeschichte.

      SPIEGEL ONLINE: Sie nennen Gott "die Lebendige". Wäre das Paulus nicht vielleicht doch etwas zu viel Frauenpower gewesen?

      Janssen: Ich denke, Paulus als jüdischer Gelehrter hat Gott nicht als Mann gedacht, wohl aber männlich angesprochen. Ich begreife aber seine Worte: "Schwimmt nicht mit dem Strom...erneuert euer Denken" als Herausforderung für eine erneuerte Theologie. Die Idee, dass Gott Männlichkeit und Weiblichkeit übersteigt, ist tief in der Bibel verwurzelt. Es gibt auch eine Stelle, wo es explizit heißt: "Denn Gott bin ich und nicht ein Mann."

      SPIEGEL ONLINE: Das im Deutschen übliche "Herr" taucht in der "gerechten Bibel" überhaupt nicht mehr auf.

      Janssen: Im Hebräischen wurde anstelle des Gottesnamens "Adonaj" gesprochen. Diese Anrede ist allein Gott vorbehalten. Von Luther wurde sie mit "Herr" übertragen. Das deutsche Wort Herr kann aber auch einen Mann auf der Straße bezeichnen. Die Anrede sollte jedoch die Besonderheit Gottes ausdrücken.

      SPIEGEL ONLINE: Die 52 beteiligten Übersetzer haben sich für eine Vielzahl von Umschreibungen entschieden, unter anderem: "Die Ewige", "Gott", "Adonaj", "Sie", "Er", "Du", "der Heilige".


      GERECHTE BIBEL
      Gütersloher Verlagshaus

      Ulrike Bail, Frank Crüsemann, Marlene Crüsemann (Hg.): Bibel in gerechter Sprache. Gütersloher Verlagshaus 2006, 2400 Seiten
      Janssen: Gott hat einen Eigennamen, der nicht ausgesprochen werden kann, weil er nur aus vier Konsonanten besteht: JHWH. Daher heißt es im "Vater unser" auch: "Geheiligt werde dein Name". Wir haben uns in die jüdische Tradition eingereiht, indem wir mehrere Ersatzworte aufgenommen haben. Zu erfahren, wie sich mein Gespräch mit Gott allein durch die Anrede plötzlich veränderte, war für mich das faszinierendste Erlebnis in fünf Jahren Übersetzungsarbeit.

      SPIEGEL ONLINE: Ein weiteres Ziel war die Tilgung antijüdischer Äußerungen. Auch hier: Haben Sie übersetzt oder die Bibel umgeschrieben?

      Janssen: Jede Übersetzung ist eine Interpretation. Jesus gegen die Juden - diese übliche Gegenüberstellung ist historisch so nicht zu halten. Wir arbeiten die Wurzeln in der hebräischen Tradition wieder deutlicher heraus. Jesus ist schließlich bis an sein Lebensende Jude geblieben.

      SPIEGEL ONLINE: Gerade an der Übersetzung der Bergpredigt reiben sich einige Theologen. Sie schreiben nicht mehr wie Luther: "Ich aber sage euch", sondern viel harmonischer: "Ich lege euch das heute so aus", als hätte sich Jesus gar nicht von der jüdischen Tradition distanzieren wollen.

      Janssen: Das griechische Wort "de" hat nicht dieselbe Bedeutung wie das deutsche "aber", es kommt als Verbindung in fast in jedem Satz vor. Bei Luther klingt es nun so, als ob Jesus frühere Thora-Interpretationen ablösen will. Wir sehen Jesus aber als Gelehrten, der mit anderen gestritten und diskutiert hat. Heutzutage können sich Christen doch nicht mehr allein über Abgrenzung zum Judentum, sondern vor allem über den Dialog definieren.

      SPIEGEL ONLINE: Wer politisch korrekt glauben will, sollte die Luther-Bibel folglich aus seinem Bücherschrank verbannen?

      Janssen: Wir wollen Luther nicht ersetzen, seine Bibelübersetzung bleibt kulturprägend. Wir haben in Deutschland leider keine Tradition, Vielfalt als Bereicherung zu verstehen. Für amerikanische Theologie-Studierende ist es zum Beispiel ganz normal, mit drei oder vier Übersetzungen gleichzeitig zu arbeiten. Die unterschiedlichen Interpretationen werfen neue Fragen auf, lösen eine Diskussion aus. Auch Luther hat versucht, den Inhalt der griechischen und hebräischen Schriften sprachlich an seine Zeit anzupassen. So schreibt er nicht "Sklaven", sondern "Mägde" und "Knechte", da diese Menschen damals die neuen Leibeigenen waren.

      SPIEGEL ONLINE: Sie schreiben wieder "Sklaven" und "Sklavinnen".

      Janssen: Weil die soziale Ungerechtigkeit, die die Bibel aufzeigt, mit veralteten Begriffen wie "Magd" und "Knecht" heute gar nicht mehr zu fassen ist. Aber Arbeitssklaven oder Sexsklavinnen? Da wissen wir gleich, was gemeint ist.

      SPIEGEL ONLINE: Der Beginn der Sündenfallgeschichte lautet in der Neufassung: "Die Schlange hatte weniger an, aber mehr drauf als alle anderen Tiere des Feldes." Haben Sie die Bibel mit ihrer Übersetzung entzaubert?

      Janssen: Die meisten Texte sind auch in unserer Übersetzung sehr poetisch, aber es gibt auch nüchterne Bauanleitungen und Stellen in der Bibel, die gar nicht von Muttersprachlern aufgeschrieben wurden. Sie ist kein Werk aus einem Guss, sondern eine Bibliothek, die über Jahrhunderte in unterschiedlichen Kulturkreisen entstanden ist. Sie enthält praktische Gesetze des Zusammenlebens und philosophische Auseinandersetzungen mit dem Glauben. Der Zauber der "Bibel in gerechter Sprache" liegt darin, dass Vertrautes fremd wird und Fremdes vertraut werden kann.

      Das Interview führte Antonia Götsch



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      Vater-Mutter unser:

      "So also betet. Du, Gott, bist uns Vater und Mutter im Himmel, dein Name werde geheiligt. Deine gerechte Welt komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auf der Erde." Mehr...



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      Paulus Brief an die Gemeinde in Rom:

      "Die Rache liegt in meinen Händen, ich werde alles Unrecht vergelten, spricht die Lebendige. Wenn dein Gegner hungert, gib ihm etwas zu essen. Wenn deine Feindin Durst leidet, gib ihr zu trinken." Mehr...



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      Schöpfungsgeschichte, modern formuliert:

      "Die Schlange hatte weniger an, aber mehr drauf als alle anderen Tiere des Feldes, die 'Adonaj', also Gott, gemacht hatte. Sie sagte zu der Frau: "Also wirklich - hat Gott etwa gesagt: 'Ihr dürft von allen Bäumen des Gartens nichts essen'?" Mehr...




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      Zum Thema in SPIEGEL ONLINE:


      Bücher- Giftschrank: Was US- Schüler nicht lesen sollen (28.09.2006)
      http://www.spiegel.de/schulspiegel/ausland/0,1518,439628,00.…
      Bibeltreue US- Forscher: Teufelswerk Evolution (20.09.2006)
      http://www.spiegel.de/unispiegel/studium/0,1518,438161,00.ht…
      Umstrittene Übersetzung: Vater- Mutter unser (25.10.2006)
      http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,442482,00.…
      Neu- Übersetzung:Paulus Brief an die Römer (25.10.2006)
      http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,442487,00.…
      Neu- Übersetzung:Die Schlange hatte mehr drauf (25.10.2006)
      http://www.spiegel.de/unispiegel/wunderbar/0,1518,442494,00.…

      SPIEGEL-DOSSIERS:


      Bibel: Wegweiser ins Paradies (02.06.2006)
      http://www.spiegel.de/dossiers/gesellschaft/0,1518,268754,00…


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      Avatar
      schrieb am 26.10.06 08:52:04
      Beitrag Nr. 8 ()
      Und wie wird der [urlerste Korintherbrief, Kap. 11 4-9]http://www.bibel-online.net/buch/46.1-korinther/11.html[/url] politisch korrekt übersetzt? Das würde ein interessanter Beitrag zur Kopftuch- und Neonazi-Debatte:

      Eine jede Frau, die betet oder prophetisch redet und hat etwas auf dem Haupt, die schändet ihr Haupt. Ein Mann aber, der betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, der schändet sein Haupt; denn es ist gerade so, als wäre er geschoren. Will er sich nicht bedecken, so soll er sich doch das Haar abschneiden lassen! Weil es aber für den Mann eine Schande ist, daß er das Haar abgeschnitten hat oder geschoren ist, soll er das Haupt bedecken. Die Frau aber soll das Haupt nicht bedecken, denn sie ist Gottes Bild und Abglanz; der Mann aber ist der Frau Abglanz. Denn die Frau ist nicht von dem Mann, sondern der Mann von der Frau. Und die Frau ist nicht geschaffen um des Mannes willen, sondern der Mann um der Frauen willen.
      Avatar
      schrieb am 20.11.06 14:11:03
      Beitrag Nr. 9 ()
      [urlBibelprojekt

      Moderne Übersetzung entzweit Protestanten

      Die evangelische Kirche Hessen-Nassau (EKHN) streitet um eine neue Bibel- übersetzung. Bei einem Studientag der Landeskirche zu der "Bibel in gerechter Sprache" wurden die Zerwürfnisse offenbar.
      ]http://www.fr-aktuell.de/frankfurt_und_hessen/lokalnachricht…[/url]

      Frankfurt - Zu einer Wertung der neuen Bibel sah sich Kirchenpräsident Peter Steinacker bei der Tagung im Dominikanerkloster noch nicht in der Lage: "Dazu habe ich noch nicht genug gelesen." Er sehe aber "keinen Grund, sie verbieten zu wollen", was bisweilen gefordert werde. Die EKHN hat für das Projekt 400 000 Euro investiert, eine Theologin war fünf Jahre lang damit befasst.

      Andere wurden deutlicher. So monierte Professor Klaus Reichert (Darmstadt), der Präsident der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung, die Verwendung von Alltagssprache in der neuen Übersetzung. Formulierungen wie die von der Schlange im Paradies, die "weniger an, aber mehr drauf hat", werde es in 20 Jahren nicht mehr geben. "Das gehört in eine Bibel nicht hinein." Es sei sehr schwer, gegen Martin Luther, den "Schöpfer der Deutschen Sprache", eine eigene Sprache zu setzen, so Reichert. Außerdem leide die gerechte Bibel an fehlender Poesie.

      Vorwürfe, die Übersetzung interpretiere und verfälsche die Urtexte, konterte Mitherausgeberin Claudia Janssen: "Jede Übersetzung ist eine Interpretation. Anstößig ist, wie wir interpretieren." In den geschlechterbezogenen Bezeichnungen (Hirtinnen und Hirten, Makkabäerinnen und Makkabäer) drücke die neue Bibel nun "die weibliche Repräsentanz der damaligen Zeit" aus, sagte Marlene Crüsemann, die als eine von 52 Theologen an der Übersetzung mitwirkte. "Viele Frauen sind froh über diese Bibel, weil ihre Wirklichkeit wahrgenommen wird", berichtete Kristin Flach-Köhler vom Frauenverein der EKHN.

      Die gerechte Bibel berücksichtigt feministische Aspekte wie auch den jüdisch-christlichen Dialog und die Befreiungstheologie. Martin Stöhr vom Arbeitskreis Juden und Christen lobte, die Bibel habe die "Entjudaisierung" anderer Übersetzungen beendet und blende nicht aus, dass Jesus Jude war.

      Beeindruckt von der Meinungsvielfalt seiner evangelischen Kollegen zeigte sich der katholische Theologe Professor Erich Zenger (Münster): "Wir als Katholiken leiden unter dem Lehramt des Papstes. Die evangelische Kirche leidet unter dem Lehramt der Professoren." Martin Müller-Bialon
      Avatar
      schrieb am 20.11.06 19:48:12
      Beitrag Nr. 10 ()
      So, und jetzt noch schnell einen "Koran in gerechter Sprache" verfassen.
      Der ist dann verbindlich für alle Muslime, die in Deutschland bleiben wollen.
      Avatar
      schrieb am 23.11.06 01:34:24
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.552.815 von Borealis am 20.11.06 19:48:12Die Damen und Herren Theologen stehen in bester deutscher Tradition:

      "Bei ihm gab es 12 Gebote
      Hitler ließ die Bibel umschreiben
      Von PAUL C. MARTIN

      Diktator Adolf Hitler (1889–1945) hatte dem Chef des evangelischen „Entjudungsinstituts“ persönlich eine Professur verschafft

      Die „Zwölf Gebote“ aus dem Nazi-Glaubensbuch „Deutsche mit Gott“ (Verlag „Deutsche Christen“, Weimar, 1941)


      Diktator Hitler und der Rassenwahn. Wie eine Krake umschlang die menschenverachtende Ideologie alle Lebensbereiche – selbst die Kirche.

      Mai 1939. Evangelische Theologen gründen in Eisenach ein „Entjudungsinstitut“.

      Ihr Ziel: Kirchliche Texte von „nichtarischen“ Einflüssen zu säubern. Sie arbeiten mit größtem Eifer. Dutzende von Publikationen werden in Großauflagen gedruckt.

      Die Machwerke gelten als verschollen. Einige sind in ausländischen Bibliotheken erhalten. Hansjörg Buss, Archivar des Nordelbischen Kirchenamts, hat sie für BILD zusammengestellt.

      •„Deutsche mit Gott – ein deutsches Glaubensbuch“.

      Darin Zwölf statt der traditionellen Zehn Gebote mit Vorschriften wie „Halte das Blut rein!“ oder „Ehre Führer und Meister!“

      •„Großer Gott, wir loben Dich“ – ein neues Gesangbuch.

      Luthers Text: „Jesu Christ, der Herr Zebaoth“ wird ersetzt durch „Jesus Christ, der Retter in Not“ („Zebaoth“ ist ein jüdischer Ausdruck für die Hoheit Gottes). Die Gesangbücher hätten dem „Kampf gegen den jüdischen Todfeind“ zu dienen.

      •Jüdische Wörter wie „Jehova“ oder „Hallelujah“ werden ausgemerzt. Aus „Jerusalem, du hochgebaute Stadt“ wird „Ewigkeit, du lichte Gottesstadt“.

      •1940 heißt es: „Der Jesus der Evangelien kann nur dann unserem deutschen Volke Heiland werden, wenn er nicht Erfüller und Vollender des Judentums ist, sondern sein gewaltiger Feind und Bekämpfer“.

      Institutschef Walter Grundmann in einem Pamphlet: „Das deutsche Volk hat ... gegen die Zersetzung seines Lebens und Wesens gegen den Juden gekämpft.“ Hitler unterzeichnet eigenhändig Grundmanns Ernennung zum Professor. Dessen These: Die Bibel sei „judenchristlich verunstaltet“.

      Ein Landesbischof predigt über Jesu Herkunft aus Galiläa: „Gallil ha Gojim, d. h. das Land der Heiden“ Jesu Vorfahren seien aus dem Kaukasus eingewandert. Jesus sei „kein Jude“ gewesen."

      Quelle:
      das Zentralorgan für Volksaufklärung und Weiterbildung
      BILD
      http://www.bild.t-online.de/BTO/news/aktuell/2006/08/07/hitl…
      Avatar
      schrieb am 23.11.06 10:42:13
      Beitrag Nr. 12 ()
      Wie kann man bloß so ein wichtiges Werk verhunzen und vermarkten:(

      alles Ungläubige Pharisäer....
      Avatar
      schrieb am 23.11.06 10:50:31
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.614.508 von redbulll am 23.11.06 01:34:24:laugh:

      In München gibt es eine schöne Kirche aus den 30ern (in Bogenhausen, mir fällt der Name gerade nicht ein) da ist das Jesulein auf dem Altarbild auch verdammt blond und blauäugig.
      Avatar
      schrieb am 28.11.06 15:06:06
      Beitrag Nr. 14 ()
      [url"Anders als Gott ist der Teufel offensichtlich nur maskulin. Immerhin ist er aber nicht aus dem Text eliminiert worden."]http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/politik/aufgespiesst/[/url]

      Der bayerische evangelische Landesbischof Johannes Friedrich vor der Landessynode in Rummelsberg zur umstrittenen Bibelübersetzung "in gerechter Sprache".


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