Renk AG - Übernahme- und Abfindungskandidat mit Kurspotential (Seite 85)

[hotpenny]

gestern schon in der spitze bei 87€. dann krachte der dow runter. das hat renk mitgezogen. aber man hat gesehen wo der kurs hin will.
heute gibt es schnäppchenkurse. danke für 80€.

in 12 monaten steht der kurs bei 150€. der chart ist genial. und schwächen wie im moment muss man nutzen. wollte auch mal eine sichere aktie im depot haben. renk gefällt mir sehr gut.

wenn der kurs nochmal auf 75€ zurückkommt sollte man einiges geld investieren. ich glaube aber eher, dass der kurs am montag schon wieder über 85€ liegt.

der schock mit der citygroup ist ab heute schon wieder eingepreist. montag geht es wieder hoch.
jahresendralley beginnt nächste woche. im moment wurden nochmal einige rausgeschüttelt. gut so

wer hier bis zu den jahreszahlen drin bleibt sollte einige fette prozente einfahren. die zahlen werden sehr gut ausfallen und viele werden sich deshalb vorher eindecken. bin mir sicher, dass der kurs am tag der jahreszahlen über 100€ steht

[DickeBacke]

Tognum (MTU) meldete am 26.10. einen Großauftrag über knapp 200 Motoren für den spanischen Schützenpanzer Pizarro II.
http://www.tognum.com/de/press/pressoverview/pressdetail/new…

Zumindest in der Vergangenheit wurde im Pizarro das Renk Getriebe HSWL 106 verbaut, ich gehe davon aus, dass das immernoch der Fall ist.


Die Auftragseingänge bei Tognum bewegen sich übrigens (laut den heute vermeldeten Quartalszahlen) weiterhin auf hohem Niveau.
http://www.tognum.com/de/press/pressoverview/pressdetail/new…

[juergendoll]

Bei den ganzen Szenarien rund um die Renk-Mutter MAN, sei es nun eine Übernahme oder eine Fusion, dürft ihr bei der Diskussion nicht die Renkbelegschaft vergessen. Sie sind gewerkschaftlich sehr gut organisiert und das Human-Capital ist bei Renk meines Erachtens sehr wichtig. Deshalb glaube ich, dass ohne die Zustimmung der Renkbelegschaft nichts passieren wird - egal was ein zukünftiges Management für am besten hält. Das muss aber für Renk und uns Aktionäre nichts negatives sein.
Vergessen dürft ihr dabei auch MAN Diesel nicht. Ich könnte mir sogar sehr gut vorstellen, dass MAN Diesel und Renk als neue AG an die Börse geführt wird. Genügend Schnittstellen gäbe es. Auch wird bei einer eventuellen Zerschlagung des MAN-Konzerns die bayrische Politik ein Wörtchen mitreden.

[Joschka Schröder]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.088.180 von Syrtakihans am 19.10.07 18:53:06

Da muss man gar nicht weiter nachsehen. Das Kriterium dürfte in jedem Fall erfüllt sein. Ich hatte bereits in #159 auf diesen Sonderfall hingewiesen.

Spätestens dann, wenn ein potentieller MAN-Käufer Renk weiter verwerten wird, sollte aber in jedem Fall ein Angebot fällig werden. Squeeze Out wäre auch nicht unwahrscheinlich.

Aber warten wir ab. Mittel- bis langfristig wird es kaum beim derzeitigen Status quo bleiben.

[Syrtakihans]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.084.538 von Syrtakihans am 19.10.07 15:09:06

Die Unicredit hatte in 2005 durch die Übernahme der HVB auch mittelbar die kritische Schwelle an der Köhler&Krenzer Fashion AG, AGROB AG und der DAB Bank AG überschritten, so dass nach § 35 WpÜG ein Pflichtangebot an die Aktionäre dieser Gesellschaften zu unterbreiten gewesen wäre.

Die Unicredit konnte jedoch bei der BAFin eine Befreiung von der Angebotspflicht bewirkten. Diese Befreiung wurde von der BAFin nach § 37 WpÜG in Verbindung mit § 9 Satz 2 Nr. 3 der WpÜG-AngebotsVO ausgesprochen, da der Buchwert der Beteiligungen weniger als 20% des buchmäßigen Aktivvermögens der Gesellschaft betrug.

Zu überprüfen, ob dieses Buchwertkriterium bei MAN und Renk erfüllt ist, überlasse ich jetzt mal Anderen.

[Joschka Schröder]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.081.033 von juergendoll am 19.10.07 11:33:44

Die unterjährige Entwicklung der Steuerquote ist seit langem recht undurchsichtig:

Q1 2006: 17 %
Q2 2006: 56 %
Q3 2006: 77 %
Q4 2006: -3 %

Q1 2007: 38 %
Q2 2007: 42 %
Q3 2007: 7 %

Darüber hinaus wurden im ersten Halbjahr passive latente Steuern i.H. von fast 9 Mio. € gebildet, während gleichzeitig aktive latente Steuern i.H. von 3 Mio. € aufgebraucht worden sind (was zu einer höheren Steuerquote geführt hat).

Die EBIT-Entwicklung sieht folgendermassen aus:

Q1 2006: 8,0 Mio. €
Q2 2006: 8,1 Mio. €
Q3 2006: 12,0 Mio. €
Q4 2006: 9,5 Mio. € (bei niedriger Marge)

Q1 2007: 17,6 Mio. €
Q2 2007: 13,4 Mio. €
Q3 2007: 14,0 Mio. €

EBIT und EBT dürften in Q4 deutlich über Vorjahr liegen, EAT bzw. EPS hingegen wegen der höheren Steuerquote unter dem Vorjahreswert (war ein Ausreißer wegen der neg. Steuerquote).



Entscheidend wird sein, welche Umsatz- und Ergebniszuwächse im nächsten Jahr aufgrund des Kapazitätsausbaus generiert werden können. Bislang produzierte Renk ja bekanntlich an der Kapazitätsgrenze, so dass teilweise keine Zusatzaufträge angenommen/bearbeitet werden konnten. Außerdem belastete die zunehmende Verlagerung der Wertschöpfungskette nach außen die Marge.

Wichtig ist weiterhin, dass die erwarteten Großaufträge im Segment Fahrzeugkettengetriebe spätestens 2008 an Land gezogen werden können.

Insgesamt bleibe ich weiter optimistisch.

[Syrtakihans]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.081.032 von Joschka Schröder am 19.10.07 11:33:40

>> Da liegt Deinerseits ein Mißverständnis vor: Die zitierte
>> Regelung besagt lediglich, dass Scania zu keinem Pflichtangebot
>> mehr verpflichtet wäre, wenn Scania vorab den Renk(!)-
>> Aktionären bereits ein freiwilliges Angebot gemacht hätte. (s.
>> auch Vorgehensweise im Fall der Röder Zeltsysteme AG)

Ja, stimmt. Ich dacht auch irgendwie an etwas anderes. Wie war es damals noch mit der Übernahme der HVB durch die Unicredito? Die Aktionäre der DAB Bank AG erhielten, wenn ich mich richtig erinnere, kein Übernahmeangebot. Die Beteiligung an der DAB Bank AG wurde damals nicht verkauft und gehört heute immer noch zur HVB ... Werde das, wenn ich Zeit habe, noch mal nachlesen.

[Joschka Schröder]

Aus der Wirtschaftswoche (Online-Auftritt) von heute:


Eigner erzielen offenbar doch keine Einigung über Scania-Gebot für MAN
Medienbericht.
VW und die schwedische Finanzgruppe Wallenberg, die Haupteigner des schwedischen Lkw-Herstellers Scania, haben sich einem Zeitungsbericht zufolge nicht auf die Übernahme des Münchener Konkurrenten MAN durch Scania geeinigt.
Diese Spekulationen entbehrten nach Informationen aus dem Umfeld der beteiligten Unternehmen jegliche Grundlage, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" in ihrer Freitagausgabe und widersprach damit einem Bericht der schwedischen Wirtschaftszeitung "Dagens Industri" vom Vortag. VW und MAN lehnten einen Kommentar ab. Derlei Spekulationen dienten nach Einschätzung von mit dem Vorgang vertrauten Personen vor allem dem Ziel, die Aktienkurse von MAN, Scania und ihrem Großaktionär VW weiter nach oben zu treiben, berichtete die Zeitung.

Sollte Scania tatsächlich für MAN bieten, würden die beiden Konzerne beim Ringen um die von VW angestrebte Allianz aus der eigenen Lkw-Sparte, Scania und MAN die Rollen tauschen. Denn im vergangenen Jahr hatte MAN ein feindliches Übernahmeangebot über 10,3 Milliarden Euro für Scania abgegeben. Bei VW jedoch stieß der Versuch, Scania gegen den Willen des Managements zu schlucken, auf Ablehnung. Ende Januar zog MAN seine Offerte wegen Aussichtslosigkeit zurück.

Die Spekulationen um eine mögliche Scania-Offerte für MAN hatten MAN-Aktien am Donnerstag Zeitweise um fünfeinhalb Prozent nach oben getrieben und auch für Kursgewinne bei den VW-Papieren gesorgt.
[19.10.2007] rtr

[juergendoll]

Also ich bin etwas enttäuscht vom Renk-Ergebnis. Denn bricht man das 9-Monatsergebnis auf Quartalsebene herunter, dann wurde im 3.Quartal 2007 ein Umsatz von 97 Mio. gegenüber 99 Mio. in 2006 gemacht und das obwohl zum erstenmal die Testsysteme und die übernommene MAAG im Umsatz enthalten sind. Das dürfte ein zusätzlicher Umsatz von 3,5 Mio. bei den Testsystemen und etwa die gleiche Größenordnung bei der MAAG gewesen sein. Das bedeutet nichts anderes, dass das organische Wachstum um gut 10 % gegenüber dem 3.Quartal 2006 gesunken ist. Ich hatte schon mit einem Quartalsumsatz um die 110 Mio. gerechnet.
Man darf zwar einzelne Quartalszahlen nicht überbewerten, aber nehme ich zum Vergleich die Wachstumsarten vom 2.Quartal 2007 her, dann sehen die Zahlen beim Umsatz und beim EBIT nicht mehr so gut aus: Umsatz Q2: + 15 % und Q3: - 2 % ++ EBIT Q2: + 65 % und Q3: + 18 %. Der Vergleich der Wachstumsraten bei den Quartalen bezieht sich jeweils auf das Vorjahresniveau. Der Auftragseingang ist auf Quartalsebene (2007 gegenüber 2006) auch um 6 Mio. € rückläufig. Insgesamt hatte ich schon mit Wachstumsraten beim Umsatz von + 10 % und beim EBIT von + 25 % gerechnet.
Warum der Nettogewinn so stark angestiegen ist, das weiß ich auch nicht, denn Renk hat im 3.Quartal so gut wie keine Steuern bezahlt.

[Joschka Schröder]

Antwort auf Beitrag Nr.: 32.074.426 von Syrtakihans am 18.10.07 22:20:39

noch zu #153

"Nach § 35 WpÜG Abs. 3 besteht keine Verpflichtung zur Abgabe eines Angebotes, falls die Kontrolle über die Zielgesellschaft auf Grund eines Übernahmeangebots erworben wird. Dieses könnte hier möglicherweise der Fall sein."

Da liegt Deinerseits ein Mißverständnis vor: Die zitierte Regelung besagt lediglich, dass Scania zu keinem Pflichtangebot mehr verpflichtet wäre, wenn Scania vorab den Renk(!)-Aktionären bereits ein freiwilliges Angebot gemacht hätte. (s. auch Vorgehensweise im Fall der Röder Zeltsysteme AG)

"Falls nicht, besteht immer noch die Möglichkeit, dass Scania sich nach § 37 WpÜG Abs. 1 von der Bundesanstalt befreien lässt. Ich denke, die Bundesanstalt dürfte diesem Ersuchen stattgeben, da Scania darlegen kann, dass die Übernahme von Renk nicht einem strategischen Interesse gilt, sondern ein Verkauf der Beteiligung vorgesehen ist."

§ 37 WpÜG wird durch § 9 WpÜG-AngebotsVO konkretisiert.
Nach § 9 Satz 1 Nr. 6 AngebotsVO setzt eine Befreiung wegen nachträglichen Unterschreitens der Kontrollschwelle voraus, dass die Kontrolle
1. unbeabsichtigt erlangt wurde (z.B. Wegfall von Stimmrechten Dritter, die etwa Mitteilungspflichten nicht erfüllt haben) und dass
2. die 30%-Schwelle unverzüglich nach Antrag auf Befreiung wieder unterschritten wird.
Das erstere wäre hier sicher in Bezug auf Renk nicht der Fall.

Man könnte allenfalls an eine Befreiung nach § 9 Satz 2 Nr. 3 AngebotsVO denken. Danach kommt eine Befreiung auch in Betracht, wenn die Kontrolle an der Zielgesellschaft nur mittelbar über eine andere Gesellschaft erlangt wurde (hier: über MAN) und der Buchwert der Beteiligung dieser anderen Gesellschaft (MAN) an der Zielgesellschaft (Renk) weniger als 20% des buchmäßigen Aktivvermögens der Gesellschaft (MAN) beträgt.