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    Hartz IV muss weg !!! - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.10.06 12:13:31 von
    neuester Beitrag 20.10.06 23:35:01 von
    Beiträge: 106
    ID: 1.088.194
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      Avatar
      schrieb am 17.10.06 12:13:31
      Beitrag Nr. 1 ()
      Soziale Tünche reicht nicht - Hartz IV muss weg
      Zu den Krisenbewältigungsversuchen der SPD erklärt PDS-Bundesgeschäftsführer Rolf Kutzmutz:
      Hier ein wenig Symbolik, da ein bisschen soziale Kosmetik, dort eine Akzentuierung angenommener Gerechtigkeit - die Sozialdemokraten versuchen mit einem Reformweichspülerprogramm aus der Krise zu kommen, wo doch eine grundlegende Korrektur des Reformkurses angesagt ist. Soziale Komponenten eines Sozialkahlschlags, wie er mit der Agenda 2010 exerziert wird, führen sich selbst ad absurdum. Kanzler und Parteivorsitzender halten an der vorgeblichen Alternativlosigkeit ihrer Politik fest und wollen lediglich deren Optik ein wenig verändern.

      Doch die Zusammenlegung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe auf dem Niveau der Sozialhilfe bleibt ein Programm staatlich provozierter Armut, ganz egal durch welche Brille man sie betrachtet. Solange die SPD an diesem Konzept festhält, bei dem der ursprünglichen Ansatz einer besseren Betreuung von Langzeitarbeitslosen und erwerbsfähigen Sozialhilfeempfänger/innen immer mehr unter die Räder zu kommen droht, sind alle Beteuerungen des Bemühens um größere soziale Ausgewogenheit nichts weiter als weiße Salbe auf den sozialdemokratischen Wahlwunden.

      Deutschland braucht keinen "Schöner-Streichen-Kurs", der Sozialabbau ein wenig erträglicher machen soll, sondern einen Richtungswechsel der Politik hin zu sozialer Gerechtigkeit. Für den Richtungswechsel gibt es ein einfaches und klares Symbol: Hartz IV muss weg.

      Politische Alternativen zu Hartz, Praxisgebühr, Rentenklau und staatlicher Reichtumspflege per Steuerreform hat die PDS in ihrer Agenda sozial vorgelegt: mit einem gesetzlichen Mindestlohn, einer sozialen Grundsicherung, einer Mindestrente von 800 Euro und einer solidarischen Reform der sozialen Sicherungssysteme unter Einbeziehung aller Erwerbstätigen und aller Einkommen. Soziale Tünche reicht nicht - Hartz IV muss weg
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 12:22:36
      Beitrag Nr. 2 ()
      Hartz IV kam 10 Jahre zu spät !
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 12:27:28
      Beitrag Nr. 3 ()
      Der soziale Diebstahl wir sich rächen.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 12:38:25
      Beitrag Nr. 4 ()
      Wir werden sie teeren und federn

      bevor sie aus dem land gejagd werden.

      Avatar
      schrieb am 17.10.06 12:40:38
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.675.490 von EllenW am 17.10.06 12:27:28Wem wurde denn was gestohlen?
      HartzIV Empfängerfamilie mit 3 Kindern hat 5 x 345€ =1725€ NETTO! + Kindergeld!
      Welcher Facharbeiter hat diese Summe netto? Und Miete zahlt er auch noch selbst!

      Wo liegt hier Diebstahl vor??:mad:

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      schrieb am 17.10.06 12:42:20
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.675.731 von EllenW am 17.10.06 12:38:25Aus dem Land gefegt werden..... :laugh::laugh:

      Und durch Dumpfbacken der NPD ersetzt werden oder wie??:cry:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 12:44:00
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.675.828 von Doppelvize am 17.10.06 12:42:20Schatz, du wirst gerade links überholt :laugh:

      Aber so gross ist der Unterschied nun auch wieder nicht ;)
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 12:46:18
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.675.869 von Rumsbums am 17.10.06 12:44:00DOCH! Der Unterschied zwischen Sozialdemokraten und Nazionalsozialisten ist RIESIG! Auch wenn das Wort Sozial etwas anderes aussagt!
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 12:49:09
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.675.929 von Doppelvize am 17.10.06 12:46:18ganz ausser Frage .. aber darum gehts hier auch nicht .. wenn ichs richtig verstanden habe, dass wollen die ganz links die etwas links teeren und federn :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 12:52:10
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.675.988 von Rumsbums am 17.10.06 12:49:09Okay, erkannt. Die ganz links haben ja auch die Zeit bei den Hühnern die nötigen Federn zu rupfen!
      Ihr solltet zuerst das Suppenhuhn Roth nehmen:laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 13:10:51
      Beitrag Nr. 11 ()
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 14:06:12
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.675.775 von Doppelvize am 17.10.06 12:40:38#5

      da sind Sie aber falsch informiert.

      Empfängerfamilie mit 3 Kindern heißt:

      345 € pro Erwachsende Person
      311 € pro Kind
      plus Kaltmiete
      plus Heizkosten
      bei eine maximalen Wohnfläche von 100 m2
      minus Kindergeld

      Zum besseren Verständniss für Sie hier den link zum nachlesen.
      http://www.foerderland.de/293.0.html
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 14:09:09
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.677.852 von hoffnungslos am 17.10.06 14:06:12Da war ich in der Tat falsch informiert, und bitte um Entschuldigung!:keks:

      Gruß
      DV
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 14:37:30
      Beitrag Nr. 14 ()
      = 1623 plus Miete??????

      Ich glaub ich werd arbeitslos und mach Kinder

      -bin dann mal wech :cool:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 14:43:47
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.677.852 von hoffnungslos am 17.10.06 14:06:12Geht man von einer Warmmiete von 500 Ören aus, so würde das Ganze einem Netto-Einkommen von 3.300 DM entsprechen .. unglaublich :eek:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 14:47:36
      Beitrag Nr. 16 ()
      Ich stimme der Threaderoeffnerin voll und ganz zu: Hartz IV muss weg. Zu 100%, ersatzlos. :)
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 15:08:33
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.678.926 von Rumsbums am 17.10.06 14:43:47Du hast die Heizkosten vergessen!;)
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 15:09:42
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.679.611 von Doppelvize am 17.10.06 15:08:33ich dachte, wenn die Bude warm ist, dann sind die Heizkosten schon mit drinne .. frag mal Heizkessel ;)
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 15:09:43
      Beitrag Nr. 19 ()
      Wenn du heute über 50 bist und unverschuldet arbeitslos geworden
      bist bedeutet H4, dass du trotz langjähriger Einzahlungen in
      Sozialkassen nach der schon immens gekürzten Bezugsdauer des ALG 1
      keinen Cent mehr erhältst, wenn du noch Bargeld welches eventuell
      in einer Lebensversicherung angelegt ist hast.
      Es wird von dir gefordert, dass du eine Kap.LV welche z.B.20.000
      Euro beinhaltet, auch wenn diese z.B. wegen Berufsunfähigkeit
      von zukünftigen Beitragszahlungen freigestellt ist auflöst.
      Man muss das bezogen auf das Lebensmodell - Mann geht zur Arbeit
      und Frau kümmert sich um Haushalt sowie Kindererziehung sehen.
      Wird hierbei der Mann von Arbeitslosigkeit betroffen -
      es kann auchn der Fall eintreten, dass krankheitsbedingt eine
      Erwerbsminderung eintritt, dann ist für eine derartige Familie
      die Altersarmut vorprogrammiert.
      Auch wenn die Frau noch einen 600 Euro Job finden sollte,
      reicht das Geld doch hinten und vorne nicht.
      Die Lebenshaltngskosten sind bedingt durch die Euroeinführung
      immens gestiegen.
      Es muss ein rücksichtsloser eigennütziger Narr sein, der H4 befürwortet und wer die Hartz 4 Gelder einer Familie zusammenzählt
      und gegen das Einkommen eines Arbeiters aufrechnet der begeht einen
      Denkfehler.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 15:21:18
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.678.778 von Lauren am 17.10.06 14:37:30Ich habe bereits 2 Kinder.
      Mein Sohn ist 27 und Dipl.Ing.
      meine Tochter ist 19 und nach Realschul- und Fachoberschulabschluss
      jetzt seit einem Jahr an einer Berufsfachschule für med.techn.
      Laborassistentinnen.
      Du scheinst mir etwas zu jung zu sein um die Ausmasse von H4
      richtig zu erkennen.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 16:15:54
      Beitrag Nr. 21 ()
      Zur Hatz geblasen - Erwerbslose vom Opfer zum Täter gemacht
      Betrachtungen von Hans-Dieter Hey, 26.5.2006

      Haben Sie schon mal bei Hannover.de nachgeschaut? Unter der Web Site "Wo ich Sozialschmarotzer melde" wird schnell klar, wie derzeit im Lande der Dichter und Denker der Deutsche Michel wieder einmal aufeinandergehetzt wird - und viele merken es nicht einmal. Eine Leseprobe: "Natürlich die Sozialschmarotzer, diese fiesen Schweine, die unseren Sozialstaat aushöhlen und unser aller Wohlstand gefährden. Anzeigen, einsperren sollte man sie.........". Dergleichen gibt es dort und anderswo mehr. Abgesehen davon, dass solche Äußerungen erschreckend an Hetzkampagnen gegen so genannte Sozialschmarotzer im deutschen Faschismus erinnern, können heute nur noch hirnlose Hanswürste derartiges veröffentlichen.

      Dennoch wird daran deutlich, wie die neue, vom neoliberalen Mainstream angezettelte Hetzkampagne seine verheerende Spaltungswirkung verursacht. Und die ist gewollt. Denn die Kosten für "Hartz IV" wachsen mit 3,1 Mrd. Euro wegen der weiter ansteigenden Zahl der Erwerbslosen weiter an. Und deshalb muss die nächste Verarmungswelle eingeläutet werden, damit 1,5 Mrd. Euro eingespart werden können. Zur Durchsetzung von Enteignungs- und Verarmungspolitik hat man in Deutschland schon immer einen Buhmann gebraucht. Und so wird in alter Tradition wieder das Opfer zum Täter gemacht.

      Aus den meisten Medien müssen wir in diesen Tagen wiederholt zur Kenntnis nehmen, wer an der Deutschen Misere Schuld ist. Wie immer sind es die "zu teuren" 5 Mio. Erwerbslosen, die aufgrund eigener Schuld erwerbslos wurden. Hinzu kommen rund 650 Tausend 1-Euro-Kräfte, die woanders Existenz sichernde Arbeitsplätze vernichten. Und rund eine Million Armutslöhner, die zu wenig verdienen, dass es kaum zum Überleben reicht. Neu im prekären Reigen sind jetzt die Selbständigen, die ebenfalls zu wenig zum Leben haben. Insgesamt sind es wohl 8 Mio. Menschen an der Armutsgrenze im Billiglohnland Deutschland, wo der Staat nachhelfen muss.

      Heribert Prantl von der liberalen Süddeutschen Zeitung geißelt die neue Hetze und macht klar, wie im Land der angeblichen Missbraucher Feindbilder erzeugt werden. In seinem neuen Buch "Sind wir noch zu retten? - Anstiftung zum Widerstand gegen eine gefährliche Politik" fragt er, ob wir noch alle richtig im Kopf wären bei der Stimmungsmache gegen Asylanten, Ausländer und "Sozialschmarotzer". Eine Folge der angezettelten Hetze aus Wirtschaft und Politik: die Zahl rechter Gewalttaten ist im vergangenen Jahr um 24 % gestiegen, so der Stern (Ausgabe 18/06). Die Gefahr sei, dass aus dem dumpfen Geistesbrei die jungen Rechtsextremen zu Vollstreckern werden müssen.

      Wir erinnern uns: die Hetze begann, als Gerhard Schröder Kanzler war. Damals hat die Bild-Zeitung den Florida-Rolf entdeckt, der angeblich fürstlich als Sozialschmarotzer in den USA lebte. Der anschließend von der Hofpresse des "Medienkanzlers" in Gang gesetzten Hetzkampagne folgte Hartz IV. Aber nach Götz Werner - dem Chef der Drogeriekette DM - ist Hartz IV offener Strafvollzug, raubt den Menschen die Freiheit und zerstört ihre Kreativität, sagt er im Stern (Ausgabe 17/06). Mit "Hartz IV" und der entsprechender Medienbegleitung waren Erwerbslose leicht zu stigmatisieren und konnten zum "Sozialschmarotzer" kriminalisiert werden. Niemand fragt nach den Ursachen der Erwerbslosigkeit.

      Am 10.05.06 ist Bild-Online in der Hetze wieder vornweg mit dem Aufmacher: "Villa mit Hartz IV, Frau wohnt auf 500 qm, mit Pool, sechs Bädern, neun Zimmer - und der Staat zahlt". Da ist ein angeblicher Landrat Peter Walter (CDU) persönlich mit dem Hubschrauber unterwegs, um Sozialschmarotzer zu jagen. Fragt sich, wer den Hubschrauber bezahlt und was ein Landrat damit zu tun hat oder ob es ihn überhaupt gibt. Jedenfalls läutet Bild-Online damit die Durchsetzung des neuen Gesetzes mit dem schönen Namen "Optimierungsgesetz" ein, dass durch die Brunnenvergifter von SPD und CDU die gegenseitige Bespitzelung im Lande einführt. Selbst die FDP spricht von einer überflüssigen "Arbeitslosenpolizei", die Linkspartei.PDS von Verdächtigungskampagne. Ähnlich primitiv wie Bild-online Stefan Sauer vom Kölner Stadtanzeiger am 10.05.06: "Die Grundleistung des ALG II müsste deutlich sinken...". Damit schneller Arbeit angenommen wird, wie er meint. Woher die schönen neuen Arbeitsplätze kommen sollen und ob man davon leben können soll, sagt er nicht. Draufhauen ist eben gefragt. Auch Anja Reschke von Panorama ist überzeugt, dass Erwerbslose kein Existenzminimum verdienen müssen und bezeichnet in großer Ahnungslosigkeit als "Subvention", wenn der Staat Minilöhne bis zum Existenzminimum aufstockt, damit Menschen überhaupt existieren können. Denn nach "Hartz VI" ist man verpflichtet, jede Arbeit anzunehmen. Mit derart dummen Äußerungen wird die Stimmung im Lande sinnlos aufgeheizt.

      Eine der überflüssigen Zeitschriften in Deutschland, focus, eröffnet die Jagd am 24.04.06 unter der Überschrift "Gegen Hartz-Betrüger". Das Thema war wie gehabt: Schwarz-Rot muss härter gegen Missbrauch bei Arbeitslosengeld II vorgehen. Zitiert wird der Rechtssozi Klaus Brandner (SPD): "Dem Grundsatz des Forderns müssen wir jetzt mehr Nachdruck verleihen". Brandner war schon damals bei der Einführung von Hartz IV für die Drecksarbeit zuständig und musste mit breiter Presseunterstützung die große "Reform Hartz IV" verkünden. Was Brandner beim Fördern und Fordern verschweigt: gefördert wird schon lange nichts mehr. Erst in diesen Tagen musste der Chef der Arbeitsagentur, Frank-Jürgen Weise, gegenüber der taz zugeben: "Unser Hauptproblem ist, dass wir nichts im Angebot haben". Diesem Nichts standen im Februar 2006 ca. 6,8 Mio. Arbeitsuchende gegenüber. Und eine Überschrift der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) am 03.05.06 "Wer Arbeit ablehnt, dem droht Leistungskürzung" legt nahe, dass es genug Arbeit gibt. Als wichtige Meldung werden die bevorstehenden Sanktionen verkündet, mit denen man 280 Mio. Euro einsparen will. Und darum geht es doch letztlich.

      Das neoliberale Sprachrohr Der Spiegel zitiert am 08.05.06 den Leiter der Kölner Arbeitsagentur Peter Welters, der sein Gehirn damit martert, "ob es klug war, mit der Hartz-Reform einen Großteil der Arbeitsbevölkerung zu Bedürftigen zu erklären". Will heißen, wenn man sie nicht amtlich erfasst, gibt es keine Bedürftigen. Diesen Zynismus besonderer Güte bekommen ca. 90.000 Menschen in Köln zu spüren, die sich trotzdem bei der Arbeitsagentur gemeldet haben. So wird umfangreich über vermeintliche "Tricks" der Erwerbslosen geklagt, die aber einfach nur ihren Kopf aus der Armutsschlinge ziehen wollen. Seit September sind es davon in Köln 12.000 mehr. Das ehemalige Nachrichtenmagazin fragt nicht danach, wer ihnen diese Schlinge verpasst hat. Statt dessen wird blumenreich versucht, die eigene Leserschaft mit einem "Paradies Hartz IV" und erdachten Zahlen für dumm zu verkaufen. Von vorne bis hinten werden die Anspruchsberechtigten gegeißelt, nicht das System, dass sie hervorbringt.

      Dort hinein passt auch Zeit-online vom 10.05.06. Zitiert wird Arbeitsminister Franz Müntefering, der weiter fordern statt fördern will: "Nur wer arbeitet, soll auch essen". Wer diesen Zynismus wiedergibt, muss sich bewusst darüber sein, dass er Öl ins Feuer gießt. Iris Gleicke, Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD, erregte sich und wollte die Wogen glätten, so Die Zeit: "Ich hätte so einen Satz nicht gesagt." Angeblich gäbe es aber Erwerbslose, die mit Hartz IV mehr Geld haben, als mit Arbeit. Dass die Arbeit dann vielleicht zu billig ist und die Menschen dadurch neu von "Hartz IV" abhängig werden, wird als naheliegende Frage nicht thematisiert.

      Der Spiegel ist genauso wie die FAZ, die Zeit, das ZDF oder die ARD in den Fängen des neoliberalen Mainstreams und damit unfähig zur gesellschaftlichen Kritik, die wir gerade jetzt so bitter nötig hätten. Statt dessen wird geschrieben, was verlangt wird. Mit einem riesigen finanziellen Aufwand diktieren Wirtschaft, die Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft oder die Stiftung Bertelsmann längst, was in diesem Land gedacht werden soll. Sie besetzen die Themen in Zeitpunkt und Inhalt bei Sabine Christiansen und anderswo. Machen wir uns nichts vor! Die Pressefreiheit ist längst dem Kapital geopfert und der weise Spruch von Karl Marx, dass die herrschenden Gedanken die Gedanken der Herrschenden sind, hat heute seine Bedeutung wie nie zuvor. Denn die Menschen wurden dem Denken genauso enteignet, wie die Erwerbslosen ihrer Arbeitsplätze beraubt wurden.

      "Unsere Eliten - eine Gefahr für die Demokratie". So überschreibt Albrecht Müller seinen Artikel in den Blättern für deutsche und internationale Politik vom April dieses Jahres. Und er meint, dass wir zur Zeit eine dramatische Spaltung der Gesellschaft in ein Oben und Unten haben. Und weiter: "Wir erleben eine herablassende und die Manipulation und Ausbeutung des Volkes planende Elite, ohne schlechtes Gewissen, ohne Umschweife". Genau hier hinein passt die mediale Dramaturgie der bewussten Verwechselung von Opfern und Tätern und eröffnet die neue Hetze. Rheinhard Mohn, Chef von Bertelsmann, schreibt am 03.05.05 in der FAZ: "Die Geschichte hat bewiesen, daß Macht und Gewalt auf Dauer die Ordnungen der Menschen nicht erhalten können." Leider bezieht er diesen Satz nicht auf sich. Denn genau diese Macht und Gewalt des "teile und herrsche" wird tagein tagaus eben durch Bertelsmann und andere propagiert. So bleibt der alte Klassiker vom "Biedermann und den Brandstiftern" eben weiter modern. Jedenfalls so lange, bis die Menschen begreifen, dass sie alle Opfer genau dieses Systems sind.

      (erschienen auch in der Neuen Rheinischen Zeitung am 16.05.06)
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 16:19:59
      Beitrag Nr. 22 ()
      hartz4 war von dem kleinen arbeitslos gewordenen 50jährigen familienvater leider gewollt.


      warum ist auch mir ein rätsel? warum wollen normale arbeitnehmer das sie schon nach einem jahr in hartz4 fallen?

      sind es alles masochisten?



      leider haben die betroffenen selbst es so gewollt.die alternative,nämlich das konsequente begrenzen der sozialhilfe wie in italien auf ca 6 monate wurde nicht gewollt.


      alle wollten das den 600 000 sozialhilfeempfängern und arbeitslosenhilfebeziehern samt angehörigen trotz jahr(zehnte)langer arbeitslosigkeit bzw noch nie erwerbstätigkeit kein cent weggenommen wurde.


      aber das umshcichten weg von den schuldig arbeitslosen hin zu den 50jährigen familienvätern die nach 30jahren arbeitslos wurden war nicht gewollt.


      alle wollten der familie die seit 25 jahren kassiert nichts kürzen.

      somit war hartz4 eine notlösung.


      nur eine europäische basissicherung für den noch nie gearbeiteten rest der sozialhilfeempfänger kann normalen arbeitslosen wieder eine perspektive bieten.

      wir brauchen anstatt sozialhilfe kein hartz4 sondern barroso-1.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 16:32:37
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.681.774 von EllenW am 17.10.06 16:15:54(erschienen auch in der Neuen Rheinischen Zeitung am 16.05.06)


      Und wo hast du es her?
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 16:37:42
      Beitrag Nr. 24 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.681.774 von EllenW am 17.10.06 16:15:54""Natürlich die Sozialschmarotzer, diese fiesen Schweine, die
      unseren Sozialstaat aushöhlen und unser aller Wohlstand gefährden.
      Anzeigen, einsperren sollte man sie........."."


      Was ist denn daran auszusetzen? Das spricht mir tief aus der Seele!

      Wenn ich so an Bonusmeilengauner, Sitzungsgeldbetrüger und Vettern-
      wirtschafter denke.

      Von den Parasiten, die alljährlich rd. 30 Milliarden, für die andere
      Leute arbeiten mussten, sinnlos vergeigen gar nicht zu reden.

      Wie hieß es so schön, "anzeigen, einsperren sollte man sie .....".
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 16:52:07
      Beitrag Nr. 25 ()
      es wird zeit das wir endlich unsere gehirne einschalten.

      hetze war gestern,differenzierung ist heute.


      nicht jeder manager oder politiker ist ein schwein,nicht jeder stützebezieher ein schmarotzer.


      machen wir also gesetze die jeden gläsern macht,jedem die chance gibt es gut zu machen.

      aber wer sich dann als abzock-manager,sozialschmarotzer oder sonstiger parasit entpuppt,der muss dann auch sanktioniert werden.


      mir ist es ein rätsel wieso man im sozialsystem und auch im politischen system nicht mehr augenmerkt auf das sanktionieren der schwarzen schafe legt.


      ob mir ein politiker in 4 jahren im parlament das geld aus der tasche zieht oder der 22jährige hartzler der keine lust hat ist mir herzlich egal.es muss schlicht abgestellt werden.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 17:21:35
      Beitrag Nr. 26 ()
      Vielleicht setzt sich irgendwann bei den notorisch Linken die Erkenntnis durch, dass der Sozialstaat in Massenarbeitslosigkeit endet.
      In keinem Land der Welt ist der Unterschied zwischen Brutto- und Nettoeinkommen so krass wie bei uns.Schuld sind die hohen Sozialabgaben, die wie Blei auf jedem Gehalt liegen.
      Die Folgen sind. Einfache Arbeitsplätze werden ins Ausland verlagert.Der Konsum stagniert.Das Volk flüchtet sich in Schwarzarbeit oder lässt schwarz arbeiten.Immer weniger müssen für immer mehr Arbeitslose arbeiten. Die Sozialausgaben steigen dadurch immer weiter, Arbeit wird immer teurer, und immer mehr werden arbeitslos.

      Und jetzt kommen die Linken und fordern als Weissheit letzer Schluss auch noch ein Grundgehalt für jeden.Bei soviel Schwachsinn wird mir ganz schwummrig.Wollt ihr denn die totale Arbeitslosigkeit?
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 17:47:50
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.682.212 von Sealion am 17.10.06 16:32:37http://www.arbeiterfotografie.com/sozialraub/index.html
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 17:48:39
      Beitrag Nr. 28 ()
      Also Arbeitslose sind weder Opfer noch Täter, das ganze Geschreibsel ist Mumpitz. Dass die Leute arbeitslos sind, ist nur Folge der Verhinderung eines Arbeitsmarktes im wahrsten Sinn des Wortes. Der wird jetzt von den Zeitarbeitsfirmen wieder geschaffen - ob man dazu gratulieren soll? Eher nicht - darüber sind wir uns hoffentlich einig.

      Zum letzten Artikel, der bestenfalls als ahnungslose Lachnummer herhalten kann:

      Sind Liberale jetzt Gut oder Böse???:
      "Heribert Prantl von der liberalen Süddeutschen Zeitung geißelt die neue Hetze....."

      "Das neoliberale Sprachrohr Der Spiegel zitiert am 08.05.06 den Leiter der Kölner Arbeitsagentur Peter Welters, der sein Gehirn damit martert, "ob es klug war, mit der Hartz-Reform einen Großteil der Arbeitsbevölkerung zu Bedürftigen zu erklären". Will heißen, wenn man sie nicht amtlich erfasst, gibt es keine Bedürftigen."

      Wahrscheinlich machts das "neo" aus:laugh::laugh:

      Natürlich bedeutet Liberalismus, wie der Name sagt, möglichst viel Freiheit und wenig Einmischung des Staates. Ein Liberaler wird also alle diese Sozialtransfers bestenfalls als notwendiges Übel in einem maroden System, das reformiert werden muss, nicht als Errungenschaft ansehen.


      Anders jedoch die Nationalsozialisten, die sie hier ja als Hetzer und Gegner sehen. Die wollen allerdings, genau so wie Sie, den starken Staat und das Diktat der Masse, die ihren Trieben ohne Rücksicht auf die Rechte des anderen (z.B. auf Eigentum), nachgeht.

      Der einzige Unterschied ist vielleicht, dass die Nazis kapiert haben, dass man nicht mit jedem solidarisch sein kann, sondern die Solidarität auf Inländer beschränken muss.

      Weitere "nette" Gemeinsamkeiten ist das Konstruieren von Feindbildern - der Schwachsinn schlechthin. Glauben Sie, dass es in Deutschland weniger Arme geben würde, wenn es weniger Reiche gäbe??

      Dieses Land leidet im Gegenteil schon jetzt an einer Verfolgung und Hetze gegenüber jenen, die etwas leisten - und zwar nicht nur für sich, sondern auch für die Gemeinschaft.

      Wiedereinmal zeichnet sich ein Exodus - und ich verwende das Wort durchaus mit seinen religiösen Konnotationen - aus D ab. Und was dann an "gerechten" Brutalinskis übrig bleibt, wird das Land kaum weiter bringen.

      Was das Land braucht, ist mehr Respekt und Achtung für seine Mitmenschen, Freiheit zur persönlichen Entwicklung und Entfaltung -alles Werte, die in diesen Hetzartikeln oft in den Mund genommen werden, aber in Wirklichkeit mit den Füßen getreten werden.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 17:50:06
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.683.304 von Kurzschluss am 17.10.06 17:21:35Ich würde deine Denke doch als eine Art Kurzschluss bezeichnen.
      Du irrst - so ist es nicht.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 18:16:16
      Beitrag Nr. 30 ()
      unsere politischen Vordenker sollten mal darüber nachdenken, ob nicht die Bestrafung von Sozialbetrug drastisch erhöht werden sollte.

      z.B. Wer bescheißt, wird für ein Jahr gesperrt

      oder wer bescheißt und kein deutscher Staatsbürger ist, wird ausgewiesen.

      :keks:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 18:18:08
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.683.950 von EllenW am 17.10.06 17:50:06Also ich mach Dir jetzt mal ganz schnell eine Kurzschluss vor - einfach und desastroes.

      Wenn alle ein arbeitsloses Grundeinkommen bekommen in D, dann stellt jeder, der noch halbwegs bei Trost ist, sofort seine Arbeit ein. Wenn aber kein Mensch (der noch bei Trost ist) mehr arbeitet (jedenfalls offizielll nicht :laugh: ), gibt es auch kein Grundeinkommen.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 18:55:32
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.679.997 von EllenW am 17.10.06 15:21:18Ich habe bereits 2 Kinder.
      Mein Sohn ist 27 und Dipl.Ing.
      meine Tochter ist 19 und nach Realschul- und Fachoberschulabschluss
      jetzt seit einem Jahr an einer Berufsfachschule für med.techn.
      Laborassistentinnen.



      ...und die Mutter ehemalige Staatsbürgerkundelehrerin?? :D :D
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 19:20:47
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.684.834 von PresAbeL am 17.10.06 18:18:08Ich habe doch nirgendwo ein arbeitsloses Grundeinkommen für jeden gefordert.
      Ist doch deine Schnapsidee
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 19:54:42
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.683.304 von Kurzschluss am 17.10.06 17:21:35Und jetzt kommen die Linken und fordern als Weissheit letzer Schluss auch noch ein Grundgehalt für jeden.Bei soviel Schwachsinn wird mir ganz schwummrig.

      Der CDU - Althaus ein Linker?
      Der Marktliberale Straubhaar ein Linker?
      Beide wollen das Grundeinkommen.

      Ich bitte um Aufklärung!
      Danke.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 20:00:59
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.686.245 von EllenW am 17.10.06 19:20:47Schapsidee, natuerlich. Aber mit welchem Argument willst Du das Grundeinkommen eigentlich jemanden verweigern, der keinen Bock auf Arbeit hat? Es ist doch schliesslich ein Menschrecht, keinen Bock auf Arbeit zu haben! Und mir vergeht der Bock auf Arbeit aber ganz rapido, wenn sie alle um mich herum von ihrem Menschenrecht Gebrauch machen! :mad:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 20:11:21
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.687.229 von PresAbeL am 17.10.06 20:00:59Das haben wir doch heute in Vorpommern schon, die jungen Frauen verlassen die Dörfer um eine Arbeit zu finden und die jungen Männer bleiben im Hotel Mama. Das geht dort schon seit 1995 so.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 20:32:24
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.687.229 von PresAbeL am 17.10.06 20:00:59Ich spreche ja auch niemandem das Recht auf "Nichtarbeitenwollen"
      ab.
      Es hat schon immer Müssiggänger, Privaties und Spaziergänger usw. gegeben.
      Die alten Griechen hatten es auch nicht so mit Arbeit.
      Sie arbeiteten soviel, dass es zum Leben reichte und gaben sich mehr den schöneren Dingen und der Muse hin
      Diese heilige Kuh "Arbeit" wurde insbesondere während der Nazizeit
      förmlich stigmatisiert. Denk nur an den Spruch: "Arbeit macht frei":rolleyes:
      Jetzt ist es ähnlich. Das Geschrei nach Arbeit muss doch bald
      jedem zum Hals raushängen.
      Unsere Gewerkschafter und Politiker leben aber mitunter von diesem
      Säbelrasseln. Sie tun so - als ob jeder einzelne selbst schuld daran sei, wenn er keine Arbeit hat. Die machen ihrem Stimmvieh weis, dass sie Arbeit bekommen würden.( Siehe Arbeiterpartei SPD mit ihrem Verratskanzler Schröder)

      Die Dummen Leute glauben Ihnen das sogar :D
      In Wirklichkeit ist es aber so, dass Arbeitsplätze ständig wegrationalisiert werden - aus Gewinnsucht - wohlgemerkt. ;)
      Ich frage mich nur, wie lange das noch so weitergehen kann.:cry:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 20:39:43
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.678.926 von Rumsbums am 17.10.06 14:43:47
      ..Geht man von einer Warmmiete von 500 Ören aus, so würde das Ganze einem Netto-Einkommen von 3.300 DM entsprechen .. unglaublich


      Für 500 € warm bekommste aber keine 4 Zimmer Wohnung mit etwa 100 m², da musste mindestens mal 150 €-200 € drauflegen.



      MfG Didi
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 20:43:25
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.687.478 von obus am 17.10.06 20:11:21So, und Du wohnst im Hotel Mama? Ich meine eben, den Spiess sollte man mal endlich umdrehen: derjenige, der arbeitet, darf so viel von seinem sauer verdienten Geld behalten wie eben geht. Dafuer gucken die, welche nicht arbeiten, in die Roehre. Egal, ob sie einen Sesselfurzjob haben, oder offiziell arbeitslos sind. Sie muessen eben sich bei der Gulaschkanone von der Heilsarmee den Bauch voll schlagen. Die anderen bekommen eben so mehr Gelegenheit, freiwillig ihre Solidaritaet und sich damit als wahre Menschenfreunde zu zeigen.

      Nur fuer die Arbeitsunfaehigen wird gesorgt. Der Rest soll gefaelligst zusehen, wo er bleibt.

      Das Modell wurde leider nie ernsthaft in Deutschland ausprobiert. Ich garantiere Dir im Osten damit geradezu einen Wahnsinnsboom! Was meinst, Du wie leicht und behende die morgens aus dem Quark kommen, die Kameraden aus dem Hotel! :laugh::D
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 20:57:07
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.681.774 von EllenW am 17.10.06 16:15:54Die größte Diskriminierungskampagne seit Bestehen der Bundesrepublik zeigt sich derzeit in der Diffamierung und des Versuchs der Kriminalisierung von Menschen die H4 beziehen.
      Allen voran die Arbeitgeberverbände, die reichen Gutmenschen, rechtslastige und linkslastige Politiker sowie die Riege der unverbesserlichen Kapitalmarktsgläubigen (also ein Teil der Aktionäre, die ich Aktionärsproleten nenne) versuchen unverschuldet in Not geratene Menschen ins soziale Abseits zu schieben.

      Es ist ein Skandal, daß diese globalisierungsbesoffene Industriegesellschaft es nicht fertig bringt die fehlenden 40.000 Ausbildungsplätze zu schaffen. Jugendliche fangen nicht als Azubis ihr Berufsleben an, sondern als Stellensuchende.

      Es ist ein Skandal, daß seit über 10 Jahren Arbeitsplätze abgebaut werden und an anderer Stelle keine neuen Arbeitsplätze geschaffen werden, obwohl die Gewinne der großen Konzerne verdoppelt und teilw. verdreifacht wurden. Wann wollen dies Unternehmen eigentlich anfangen Arbeitsplätze zu schaffen, statt abzubauen?

      Es ist ein Skandal, daß seit mehreren Jahren Arbeitnehmer, die jenseits der 45 sind brutal auf Kosten der Sozialkassen aus den Unternehmen ausgegliedert werden und nirgendwo mehr aufgenommen werden. Ein Ersatz durch junge Menschen findet nicht mehr statt.

      Es ist ein Skandal, daß ausgerechnet jeder 2. der geburtenstarken Generation der über 50jährigen nicht mehr eingestellt wird. Beiträge in die Sozialkassen und Kaufkraft dieser Menschen fallen somit ersatzlos weg.

      Es gab einmal treffend den Spruch von der Revolution, die ihre Kinder frisst

      Übertragen auf unser heutige gesellschaftliche Lage würde mir da folgendes einfallen:


      Der Kapitalismus frisst seine Kinder

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:


      Der Sozialismus wurde zu Recht beerdigt (RIP)

      Der Kapitalismus wird folgen, wenn die obige Entwicklung nicht bald gestoppt wird.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 21:12:26
      Beitrag Nr. 41 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.675.490 von EllenW am 17.10.06 12:27:28Der soziale Diebstahl wir sich rächen.

      Wie kann man denn etwas stehlen was einem sowieso schon immer gehört hat? :confused::look:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 21:17:54
      Beitrag Nr. 42 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.689.413 von CaptainFutures am 17.10.06 21:12:26Drück dich bitte deutlich aus -
      dein posting ist nicht verständlich.

      oder bist du dazu nicht mächtig ??
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 21:29:04
      Beitrag Nr. 43 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.688.326 von PresAbeL am 17.10.06 20:43:25wie leicht und behende die morgens aus dem Quark kommen, die Kameraden aus dem Hotel!

      Gut erkannt mit den Kameraden.
      Früher hatte die SA noch Kasernen für ihre Kameraden!

      Die Kameradschaften können sich heute dieses Geld sparen und es zielführender ausgeben.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:02:32
      Beitrag Nr. 44 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.689.595 von EllenW am 17.10.06 21:17:54Vergebliche Aufforderung EllenW.

      Einer kapiatlistisch orientierten Blindschleiche wird der Begriff des "sozialen Diebstahls" auf ewig verschlossen bleiben.

      Da kann er lange daran herumdoktern. Das wird er nie mehr und nie begreifen.

      Dieser Mann merkt nicht einmal mehr, daß er selbst ein Opfer seiner gehuldigten Halbgötter in Streifanzug und Krawattennadel geworden ist.
      :D:cool::D
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:11:19
      Beitrag Nr. 45 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.688.851 von BoersenHighlander am 17.10.06 20:57:07Die größte Diskriminierungskampagne seit Bestehen der Bundesrepublik zeigt sich derzeit in der Diffamierung und des Versuchs der Kriminalisierung von Menschen die H4 beziehen.

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:12:26
      Beitrag Nr. 46 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.689.595 von EllenW am 17.10.06 21:17:54Bist Du nichtmal in der Lage einen einzigen deutschen Satz zu lesen und zu verstehen? :confused:

      Dein Problem! :cool:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:20:05
      Beitrag Nr. 47 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.689.826 von obus am 17.10.06 21:29:04Nun ja, es geht ja doch wieder ziemlich kamerrradschaftlich dort zu, nicht wahrr? Ausserdem sollte man nicht den historischen Patzer begen, das gute alte Wort Kamerad nur fuer die Braunen zu reservieren.

      Abgesehen ist mir die Nazi-Zeit keineswegs als besonders unsozial bekannt, wenn man von der Tatsache der Arbeitsverpflichtung absieht. Aber genau die lehne ich ja ab. Wer nicht arbeiten will. soll doch zusehen, wo er bleibt, bzw. wovon er lebt. Bloss in den Hintern geblasen von der Allgemeinheit soll's ihm eben auch nicht! :cool:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:21:53
      Beitrag Nr. 48 ()
      ... werden.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:23:25
      Beitrag Nr. 49 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.690.971 von BoersenHighlander am 17.10.06 22:02:32Muss wohl so sein :confused:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:26:43
      Beitrag Nr. 50 ()
      Natuerlich werden die waren Ausbeutungsverhaeltnisse bewusst vernebelt: die "armen Schweine", die keinen Bock haben zu arbeiten, beuten die, welche ihr HartzIV-Lotterleben durch ihre Arbeit allererst ermoeglichen, naemlich auf Skrupelloseste aus.

      Arbeit wird durch das "Soziale" und das "Sesselfurzernetz" noch teurer - und am Ende haben auch die keine Arbeit mehr, die eigentlich sogar arbeiten wollten.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:27:54
      Beitrag Nr. 51 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.380 von CaptainFutures am 17.10.06 22:11:19Hallo und guten abend
      mein lieber "Käpten Blaubart" ähem Captain Futures :D

      Verbindlichsten Dank, dass du deine mehr oder minder geschätze Aufmerksamkeit mir mal wieder zukommen lässt. Sie stand schon auf meiner Vermißtenliste.
      Zu gerne würde ich es mal live erleben wollen wie du dich über die Tastatur deines PC quälst um meinen Postings zu folgen und zu antworten.

      Verstanden hast du sie ja nie, aber es ist ja auch kein Wunder.
      Seit Annelieschen sich aus dem Bord verabschiedet hat, scheint sich das fortgeschrittene Stadiums deines Ödipuskomplexes in einer kaum enden wollenden geistigen Onanieorgie zu manifestieren, indem du die User in diesem Bord mit deinen ständigen Reizthemen von den Sozis, H4-Schmarotzern und Gewerkschaftsbonzen nervst und langweilst.

      Oder bist du am Ende gar das Double von Annelieschen :confused:


      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:31:23
      Beitrag Nr. 52 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.545 von PresAbeL am 17.10.06 22:20:05Leute die überhaupt keinen Beitrag in einem auf sozialem Zusammenwirken funktionierendem Staat leisten sollten tatsächlich
      keinerlei fin.Leistungen erhalten.
      Nur ist es nicht einfach diese und jeden einzelnen als notorische Nichtstuer
      zu definieren. Auf keinen Fall aber sollte es deswegen
      möglich sein eine grosse Gruppe älterer Arbeitnehmer/innen
      in ihrem Lebensplan auszuhebeln und mit diesen Leuten finanziell über einen Kamm zu scheren.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:32:16
      Beitrag Nr. 53 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.665 von BoersenHighlander am 17.10.06 22:27:54Der typische Boardsoze wird am Ende immer ausfallend. So auch hier.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:34:52
      Beitrag Nr. 54 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.545 von PresAbeL am 17.10.06 22:20:05Genau!

      Arbeiten soll Spaß machen.

      Faulenzen muß weh tun.

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:36:03
      Beitrag Nr. 55 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.713 von EllenW am 17.10.06 22:31:23Nein, nein bezueglich der nicht (mehr) Arbeitsfaehigen bzw. Alten sind wir einer Meinung. Fuer die Feststellung der Arbeitsunfaehigkeit haben wir immer noch genug Aerzte. Der Rest sollte tunlichst ran: notfalls egal, ob im Spargelfeld oder im Weinberg. Oder er laesst es eben --> Gulaschkanone!
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:39:07
      Beitrag Nr. 56 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.728 von PresAbeL am 17.10.06 22:32:16Wieder mal besonders witzig, die Leute hier. Sozialleistungen, für die sich unsere Vorfahren erschießen haben lassen, als "Sesselfurzernetzwerk" bezeichnen und anderen vorwerfen, sie würden "ausfallend" werden.

      Schon Pech, wenn man Nachtschichten ohne Mehrbezahlung schiebt und am Ende dann doch ohne Rente Müll sammeln muss, weil die Altersvorsorge leider in irgendeinem Börsenkrach verdampft ist. Da muss man natürlich Staaten, in denen das noch nicht die Regel ist, mit allem Hass verfolgen, das darf ja nicht sein, dass es irgendwo noch besser ist als im land of the free.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:47:33
      Beitrag Nr. 57 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.650 von PresAbeL am 17.10.06 22:26:43Du sprichst und ziehst über 8 MILLIONEN ARBEITSLOSE Menschen her.

      36 Millionen Menschen stehen derzeit in einem aktiven Beschäftigungsverhältnis.

      Davon sind 24 Mio vollzeitbeschäftigt und ca 12 Mio teilzeit Beschäftigte.
      Rechnet man acht mio auf die 36 Mio drauf, haben wir also 44 Mio Beschäftigungsfähige Menschen.
      Rein rechnerisch haben wir also eine Arbeitslosenquote von ca 18% in Bezug auf die Beschäftigungsfähigen Menschen.

      Diese "armen Schweinen" -wie du sie nennst- "haben also keinen Bock zu arbeiten".

      Nenne mir bitte eine verläßliche Quelle, die eine zutreffende Aussage darüber machen kann, dass x, y oder z-Prozent keinen Bock haben zu arbeiten.
      Kennst du die Akten von 8 Mio Arbeitslosen oder hast du sie alle gelesen. Selbst Ex-Wirtschaftsminister Clement hat mit seiner angeblichen Prognose von 25 % nur 1000 Arbeitslose in einer Telefonaktion angerufen.
      Kein Mensch ist in der Lage im Laufe seines Lebens 8 Mio Akten zu studieren.
      Sei also vorsichtig mit deinen Behauptungen.

      Es geht nicht darum, ob wir 5 oder 15 % Schmarotzer oder Faulenzer haben.

      Es geht einzig und allein darum, daß 95 oder 85 % von 8 Mio Menschen ohne Verschulden in die Arbeitslosigkeit geraten sind.

      Das kann diese Gesellschaft sich nicht mehr leisten.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:47:52
      Beitrag Nr. 58 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.786 von PresAbeL am 17.10.06 22:36:03Fuer die Feststellung der Arbeitsunfaehigkeit haben wir immer noch genug Aerzte.

      Dem ist nicht so - das sind keine Arzte,
      sondern hochdotierte gekaufte Medizinalräte ( Staatsbeamte)
      die in den Med.Untersuchungsanstalten der Rentenversicherungen
      durchaus jemanden mit chronischer Wirbelsäulenerkrankung und zwei
      abgelaufenen Herzinfarkten ganz nach dem Wirken eines Dr.Mengele
      als arbeitsfähig einstufen - was gleichbedeutend mit einem ablehnenden
      Rentenbescheid und eine Zuführung zu H4 gleichkommt.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 22:58:14
      Beitrag Nr. 59 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.786 von PresAbeL am 17.10.06 22:36:03
      Diese Sozialverbrecher haben ganze Arbeit geleistet

      2. Erwerbsminderungsrente: Voraussetzungen



      Das seit 01. Januar 2001 geltende Gesetz sieht eine zweistufige Erwerbsminderungsrente vor. Die Höhe hängt vom sogenannten Restleistungsvermögen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ab.



      * Wer nicht mehr in der Lage ist, drei Stunden am Tag zu arbeiten, erhält die volle Erwerbsminderungsrente (BU Rente).



      * Bei einer Arbeitsfähigkeit von drei bis sechs Stunden pro Tag wird die halbe Erwerbsminderungsrente gezahlt.



      * Wer noch mindestens sechs Stunden am Tag arbeiten könnte, geht bei der gesetzlichen Rente leer aus.



      Maßstab für das Restleistungsvermögen und damit für die Gewährung einer gesetzlichen Rente ist nicht der bisher ausgeübte Beruf, sondern jede nur denkbare - auch minder qualifizierte - Tätigkeit. Auch ein sozialer und finanzieller Abstieg ist hinzunehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der erkrankte Arbeitnehmer diesen Arbeitsplatz tatsächlich erhält.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 23:46:43
      Beitrag Nr. 60 ()
      "Harz4 muss weg!"???

      Achja?????:confused::confused::confused:


      -------


      Unterschicht

      Das wahre Elend

      In Deutschland hat sich eine neue Unterschicht gebildet, die ohne Zukunft ist. Jahrzehntelang wurde versucht, ihre Armut mit Geld zu bekämpfen. Doch was die Benachteiligten wirklich brauchen, wird ihnen verwehrt. Reportage aus der bildungsfreien Zone.


      © Andreas Reeg Das süße Leben der Armen: Schokolade, Bonbons, Zigaretten und Geld vernichtende Handys. Die tätowierten Arme gehören Udo Hupa, 44, aus Essen-Katernberg, der trotz Zuckerkrankheit und Übergewicht fleißig nascht

      Es gibt keine Region in Westdeutschland, in der die Menschen ärmer sind als im Ruhrgebiet. In keiner Stadt des Ruhrgebiets ist der Anteil an Sozialhilfeempfängern höher als in Essen. In keinem Stadtteil Essens ist das Haushaltseinkommen niedriger als in Katernberg. Und in keiner Straße Katernbergs leben mehr Arme als im Meerkamp. Hier ist unten. Hier also gibt es sie, die deutsche Armut.

      Wie sieht sie aus? Die niedrigen Wohnblocks aus den 60er Jahren sind gepflegt. Kein Müll, keine Graffiti, auf weitläufigen Rasenflächen stehen Rutschen und Schaukeln im Herbstlaub. Ein Bataillon aus Schüsseln peilt Satelliten an. Hinter den Gardinen flackert bläuliches Licht. Studiogebräunte Mädchen klackern über die Betonwege. In ihren Armbeugen baumeln Handtäschchen. Dicke Kerle wuchten sich aus breitbereiften BMWs, Audi TTs und tiefergelegten Golfs. Der Hausmeister sammelt ein paar Kippen auf. "Armut?" Sein Lachen stirbt in einem rauchigen Hustenanfall. "Ich kenne wirklich jeden im Meerkamp. Aber Armut, nee, die gibt's hier nicht."

      Früher arbeiteten die Männer aus dem Meerkamp auf Zollverein, der größten Zeche Europas. 1986 wurde sie geschlossen und die meisten Katernberger arbeitslos. Die Leute aus dem Meerkamp waren ungelernte Arbeiter, die von den Kohle-förderbändern die Steine aussortierten oder andere einfache Arbeiten erledigten. Diesen Rand der Gesellschaft gab es schon immer: die Unterschicht. Damals hatte die Unterschicht noch Arbeit, in Katernberg, im Ruhrgebiet, in ganz Deutschland. Doch die Jobs für Leute ohne Ausbildung sind weg. Sie kommen nie zurück. In unserer heutigen Wirtschaft ist die Unterschicht überflüssig.

      In Deutschland gilt als arm, wer mit weniger als 60 Prozent des Durchschnittseinkommens auskommen muss. Das trifft auf rund zehn Millionen Menschen zu. Wie viel Geld haben die Armen? Eine vierköpfige Familie, die von Sozialhilfe lebt, bekommt vom Staat inklusive Miete und allen Hilfen rund 1550 Euro im Monat, bei fünf Personen sind es etwa 1840 Euro. Das ist mehr, als Ungelernte netto verdienen können. Im Meerkamp, in München-Hasenbergl, in Hamburg-Wilhelmsburg, in Köln-Chorweiler, in den typischen deutschen Unterschichtsvierteln leben die Armen heute in geräumigen Wohnungen mit Einbauküche, Mikrowelle, Waschmaschine, Spülmaschine, Handy, meist mehreren Fernsehern und Videorecorder. Das zeigen die Erhebungen des Statistischen Bundesamtes. Die heutige Unterschicht leidet keine Not, wie sie in Romanen des 19. Jahrhunderts beschrieben wird. Und dennoch lebt sie im Elend.

      Das Elend ist keine Armut im Portemonnaie, sondern die Armut im Geiste. Der Unterschicht fehlt es nicht an Geld, sondern an Bildung.
      In keinem OECD-Land, das hat der Pisa-Test gerade zum zweiten Mal gezeigt, werden Unterschichtskinder im Bildungssystem so skandalös benachteiligt wie in Deutschland.(Anmerk. Quatsch!!!) Einmal unten, immer unten. In den vergangenen Jahrzehnten hat die Unterschicht eigene Lebensformen entwickelt, mit eigenen Verhaltensweisen, eigenen Werten und eigenen Vorbildern: die Unterschichtskultur.

      Das monatliche Einkommen ist nicht der richtige Maßstab, um die Situation der Menschen zu beurteilen. Unter den rund zehn Millionen Armen, die derzeit in Deutschland gezählt werden, sind auch etwa 800 000 junge Menschen in Ausbildung und Studium. Sie haben wenig Geld. Aber jede Menge Chancen. In einer Langzeitstudie hat das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) herausgefunden, dass die wirtschaftliche Kluft zwischen oben und unten in den vergangenen Jahren kaum gewachsen ist. Und der neueste Armutsbericht der Bundesregierung zeigt: Die Reichen werden reicher. Und die Armen? Sie werden auch reicher. Dennoch ist Deutschland ein gespaltenes Land. Aber die Spaltung verläuft nicht entlang der wirtschaftlichen Linien. Es ist eine kulturelle Spaltung. Hier ist aus dem Graben zur Unterschicht eine tiefe, breite Schlucht geworden.

      "Sydney! Sydney, du sollst doch nicht so nah an den Fernseher ran." Elf Uhr morgens im Meerkamp. Die zweieinhalbjährige Sydney liegt im Schlafanzug am Fußende ihres Bettes, das Gesicht in Ärmchenweite vor der Mattscheibe. Gebrüll und Explosionen wummern, die typischen Geräusche japanischer Zeichentrickfilme. Unterschichtskinder, das haben Medienwissenschaftler herausgefunden, schauen nicht nur erheblich mehr fern als Gleichaltrige aus der Mittel- und Oberschicht. Sie bevorzugen billige Comics und Werbung. Die "Sendung mit der Maus" überfordert sie oft. Noch nicht in der Schule und schon abgehängt, selbst beim Glotzen.

      Heike Benziane, Sydneys Mutter, ist 40 Jahre alt und hat noch zwei weitere Kinder. Die älteste Tochter ist 23 und schon ausgezogen. Der 20-jährige Sohn schläft im Nebenzimmer. "Ich hab ihm mehrmals gesagt, er soll sich eine Lehrstelle suchen. Mehrmals", sagt sie, holt ein Duplo aus einer der Schüsseln mit Süßigkeiten, wickelt es aus und schiebt es Sydney in den bereits schokoladenverschmierten Mund. Ihren letzten Freund hat Heike Benziane vor wenigen Wochen vor die Tür gesetzt, "weil er sich für nichts interessiert hat, nicht mal für sein Kind". Frau Benziane und ihre beiden Kinder leben von insgesamt etwa 1300 Euro Stütze im Monat. "Sich mal was gönnen, zu McDonald's oder so, das geht nicht oft", sagt sie. Sydneys Vater trägt nichts zum Unterhalt bei, denn er hat keinen Job. "Ist doch klar. Der hat ja schon zwei Kinder mit anderen Frauen", sagt Heike Benziane. In ihren Augen ist das eine schlüssige Erklärung für Arbeitslosigkeit. Hätte er Arbeit, müsste er vom Lohn für seine Kinder Unterhalt zahlen. Für ihn selbst bliebe nicht mehr als der Sozialhilfesatz. Kinder mit einer Ex-Frau zu haben, empfinden viele Männer aus der Unterschicht daher als objektiven Grund, nicht zu arbeiten. Im Meerkamp gehört diese Logik zum Alltagswissen.

      "Die Kerle wissen ja, dass Vater Staat für uns sorgt", sagt Manuela Reimann, die beste Freundin von Heike Benziane. Die 35-Jährige ist im Meerkamp aufgewachsen und lebt noch immer hier. Genau wie ihre beiden Brüder und ihre Eltern. "In dieser Umgebung kann man kein Kind großziehen", sagt sie. Sie ist schwanger. Manuela Reimann zündet sich eine Marlboro an und sagt entschuldigend: "Wegen dem Kind muss ich ja schon auf die Tabletten verzichten."

      An einem Freitagabend im August hat sie ihrem Freund berichtet, dass der Schwangerschaftstest diesmal positiv war. Samstagmorgen war er weg. Sie nimmt es ihm nicht übel. "Welcher Mann zieht denn hier noch seine Kinder mit groß? Also, ich kenne keinen", sagt sie. Trennung und Scheidung sind das größte Armutsrisiko in unserer Gesellschaft. Und Unterschichtsbeziehungen haben eine besonders kurze Haltbarkeit. Manuela Reimann wird nie wieder arbeiten, das ist heute schon sicher. "Schulden", sagt sie. Würde sie arbeiten, müsste sie ihre Schulden zurückzahlen.

      Reimanns Bruder Udo Hupa ist 44 Jahre alt und wohnt auf demselben Stockwerk wie seine Eltern. Er ist klein und wiegt um die 130 Kilo. Im Sommer hat er sich ein Piercing in die linke Augenbraue bohren lassen. Als junger Mann hat Hupa Metzger gelernt. An seine letzte Arbeitsstelle kann er sich nicht mehr erinnern. Arbeit ist in Katernberg einfach kein Thema. Hupa lebt von Arbeitslosenhilfe und davon, DVDs zu brennen. "Was die Leute hier halt so gucken." Pornos. Dafür hat er sich einen leistungsfähigen Computer angeschafft. Obwohl Udo Hupa Diabetiker ist, stehen regelmäßig Süßigkeiten auf dem Speiseplan. "Ich versuch' ja, es zu lassen", sagt er. "Aber ich muss einfach laufend zum Büdchen und mir eine Ladung Weingummis reinziehen." Hupa findet sich nicht zu dick. Jedenfalls nicht im Vergleich zu seinem Bruder. Der ist 38 Jahre alt, wohnt noch bei den Eltern und ist "der fetteste Mensch, den ich je gesehen habe. Viel fetter als Calmund. Der wiegt über 250 Kilo, ehrlich, und hat die Wohnung schon seit Jahren nicht mehr verlassen können", berichtet Hupa.

      "Die Unterschicht ist von allen chronischen Krankheiten überdurchschnittlich stark betroffen", sagt Andreas Mielck vom Forschungszentrum für Umwelt und Gesundheit in München. Das Krankheitsrisiko ist etwa doppelt so hoch, auch bei der angeblichen Managerkrankheit Herzinfarkt. Sind Angehörige der Unterschicht einmal erkrankt, verläuft ihr Heilungsprozess erheblich schlechter. Früher waren mangelnde ärztliche Versorgung und krankmachende Arbeitsbedingungen die Gründe dafür. Heute nicht mehr. Es gibt nur einen Grund: falsches Verhalten.

      Mielck hat die Beweise zusammengetragen: Ehemalige Hauptschüler rauchen fast doppelt so oft wie ehemalige Gymnasiasten. Schon 12- bis 13-jährige Hauptschüler trinken annähernd doppelt so viel Alkohol wie gleichaltrige Gymnasiasten. Fast ein Drittel der Unterschichtsfrauen haben starkes Übergewicht (32 Prozent), viermal so viel wie Oberschichtsfrauen (8 Prozent). Fast Food ist die Nahrung der Unterschicht. Und 25- bis 39-jährige Angehörige der Unterschicht haben dreimal so oft Bewegungsmangel wie Angehörige der Oberschicht. Mit Geld hat das alles nichts zu tun. Im Gegenteil: Einen Monat rauchen ist teurer als der Monatsbeitrag in einem exklusiven Fitness-Studio. Fast Food ist teurer als Selberkochen. Alkohol ist teurer als selbst gepresster Obstsaft, die Presse mitgerechnet. Ungesundes Verhalten ist insgesamt teurer als gesundes.

      Armut macht also nicht krank. Der schlechte Gesundheitszustand der Unterschicht ist keine Folge des Geldmangels, sondern des Mangels an Disziplin. Disziplinlosigkeit ist eines der Merkmale der neuen Unterschichtskultur. Es gibt noch mehr: Konsumforscher haben ermittelt, dass die Unterschicht zu "demonstrativem Konsum" neigt, die angesagtesten Klamotten, das neueste Handy, das Auto mit dem fettesten Auspuffrohr. Und wenn das Geld ausgegeben ist, werden Schulden gemacht. Wofür? Vor allem für Unterhaltungselektronik, sagen Verbraucherschützer. Die Unterschicht lebt im Hier und Heute und kümmert sich nicht um die Zukunft. Weder um die eigene noch um die der Gesellschaft. Die Unterschicht geht der Demokratie verloren. Wahlforscher beobachten seit Jahren: Je geringer die Bildung, desto geringer die Wahlbeteiligung. In Katernberg gingen in diesem Jahr nur 40 Prozent zu den Kommunalwahlen und ganze 28,8 Prozent zu den Europawahlen.

      Der Freizeitforscher Horst Opaschowski hat herausgefunden: In der Freizeit ist die Unterschicht vor allem passiv. Und wer von Stütze lebt, hat viel freie Zeit. Freunde treffen, im Internet surfen, etwas lernen, lesen? Alles Fehlanzeige. Unterschichtler verbringen ihre Freizeit vor allem mit Glotzen. Sie sind die Zuschauer des Lebens. Und sie glotzen vor allem mehr Nachmittagsgeplapper, mehr Gewalt, mehr Trash. "Mediale Verwahrlosung", nennt das Christian Pfeiffer, Direktor des Kriminologischen Forschungsinstituts in Hannover. Du bist, was du glotzt.

      Im Herbst hat Elke Zepig den ersten Buchladen in Essen-Katernberg eröffnet. Davor gab es in einem Stadtteil, in dem fast 24 000 Menschen leben, keine Bücher zu kaufen. Zepigs Buchladen ist eigentlich ein Schreibwarenladen mit drei zusätzlichen Billy-Regalen, in denen lose ein paar Bücher stehen. "Die Leute hier lesen einfach nicht", sagt Elke Zepig. An den Buchpreisen kann es nicht liegen. Denn die Katernberger haben genug Geld zum Spielen. Allein in der Hauptstraße gibt es auf eineinhalb Kilometern sieben Spielhöllen. Die Geschäfte laufen gut.

      Die Unterschicht verliert die Kontrolle, beim Geld, beim Essen, beim Rauchen, in den Partnerschaften, bei der Erziehung, in der gesamten Lebensführung. Nirgendwo wird der Disziplinverlust so deutlich wie beim Sport. Über Generationen war Sport der große Freizeitspaß der Unterschicht. Nach Schulschluss wurde in den Arbeitervierteln gekickt. Früher. Ob Jung oder Alt: Für die Unterschicht findet Sport heute im Wesentlichen im Fernsehen statt. "Hauptschulabsolventen treiben nur noch zu 21,5 Prozent Sport, Gymnasialabsolventen jedoch zu 52,3 Prozent", sagt Opaschowski.


      Je höher das sportliche Leistungsniveau, desto geringer der Anteil von Angehörigen der Unterschicht. "In den Olympiamannschaften finden wir fast nur noch Studenten oder Leute mit Abitur", sagt der Sportsoziologe Klaus Cachay. "Sport bedeutet Selbstdisziplin, Zuverlässigkeit, Durchhaltevermögen und Leistungsorientierung. All das sind Fähigkeiten, die der Unterschicht mehr und mehr abhanden kommen." Doch wie kann heute jemand an unserem Arbeitsmarkt bestehen, der nicht zuverlässig, nicht diszipliniert und nicht leistungsorientiert ist?

      "Los, gib ab, gib ab, gib aaaab!", brüllt ein Junge seinen Mitspieler an. Dann geschieht ein kleines Wunder: Der Angebrüllte spielt den Ball tatsächlich ab. Der Rest ist Formsache: Schuss. Tor.

      Berthold Werth strahlt. So langsam lernen die Jungs, was Zusammenspielen bedeutet. Werth ist ein Sozialarbeiter des Jugendhilfe-Netzwerks der Arbeiterwohlfahrt in Katernberg. Im Auftrag des Jugendamtes betreut er besonders problematische Familien. Weil er selbst Fußballer ist, hat er vor drei Jahren begonnen, mit den 11- bis 15-jährigen Jungs aus diesen Familien einmal die Woche in der Sporthalle zu kicken.

      Joe bekommt den Ball zugespielt. Er hat freie Bahn. Jetzt müsste er losstürmen und das Ding reinmachen. Geht aber nicht. Der 13-Jährige wiegt über 100 Kilo. Sein Kopf ist knallrot, er japst. Drei schwere Schritte tapst er Richtung Ball. Dann ist die Chance vertan. "Och Mensch", brüllt Lars, der selbst kaum dünner ist als Joe. "Das gibt's doch nicht. Das war die Chance." Alle schauen Joe an. Wird er wieder gegen die Wand treten, rumschreien, weinen und schließlich nach Hause gehen, wie letzte Woche, und vorletzte? Joe trainiert beim Fußball nicht nur seinen Körper. Er muss lernen, mit Frustrationen, mit Niederlagen um- zu-gehen, ohne gleich auszurasten. Joe schluckt. In seinen Augen sind Tränen. Aber er reißt sich zusammen.

      "Das war heute einer der schönsten Momente in meinem Job", sagt Berthold Werth später. Im ersten Jahr waren solche Momente selten, als er erkannte, dass er den dicken Kindern vom Meerkamp solche Sachen wie Rückwärtslaufen beibringen musste. Und er musste alle mit einem Bus zu Hause abholen. Sie konnten keine Termine einhalten. "Ich war noch in keiner Familie, in der es nicht das volle Sortiment der Unterhaltungselektronik gab: Fernseher, DVD, Video, PC, Playstation, einfach alles. Aber ich war schon oft in Familien, in denen es keine Uhr gibt", sagt Werth. Wer in der zweiten, dritten oder vierten Generation Sozialhilfe bekommt, lebt in einer Welt ohne Zeit. Der Fernseher strukturiert den Tag, und der läuft immer. "Und wir können schon froh sein, wenn da Zeichentrickfilme laufen und keine Pornos", sagt Werth. "Die Leute erziehen ihre Kinder hier oft nach der Kartoffelmethode: Die wachsen von alleine."

      Würde sich etwas ändern, wenn man jeder Familie im Meerkamp ein paar hundert Euro mehr Sozialhilfe auszahlen würde? Die Zukunftsaussichten der Jungs in Berthold Werths Fußballmannschaft blieben weiter jämmerlich. Sydneys Mutter würde ihre Kinder häufiger zu McDonald's einladen. Der dicke Herr Hupa würde sich mehr Weingummis vom Büdchen holen.

      Seit Jahrzehnten versucht die deutsche Gesellschaft, die Armut mit Geld zu besiegen. Das hat nicht funktioniert. Paul Nolte, Professor für Sozialgeschichte an der International University in Bremen, nennt dies "fürsorgliche Vernachlässigung". Staat, Gesellschaft und auch die Sozialwissenschaften haben versucht, sich von der Verantwortung für die Unterschicht freizukaufen. Die wurde mit Geld ruhig gestellt. Opium fürs gemeine Volk. Doch was die Unterschicht wirklich braucht, das wurde ihr verwehrt.

      Was braucht die Unterschicht? Womit kann ihr geholfen werden, wenn nicht mit Geld? "Bildung", sagt Paul Nolte. "Bildung", sagt Berthold Werth. "Bildung", sagt Klaus Peter Strohmeier, Soziologieprofessor an der Bochumer Ruhr-Universität, einer der wenigen deutschen Sozialwissenschaftler, die sich mit der Unterschicht beschäftigen. "Bildung", sagt der Gesundheitsforscher Andreas Mielck. "Bildung", sagt der Sportsoziologe Klaus Cachay. "Bildung", sagt Klaus Wermker, Stadtentwicklungsleiter in Essen. "Bildung", sagt Karin Neuhaus vom Essener Institut für Stadteilbezogene Soziale Arbeit, die sämtliche sozialen Projekte in Katernberg koordiniert. "Bildung", sagt der Kriminologe Christian Pfeiffer. "Bildung", sagt Gisela Wehner-Böhme,die Leiterin der Kindertagesstätte in Katernberg. "Bildung", sagt Angelika Sass-Leich, Direktorin der Hebartschule, einer Grundschule in Katernberg.

      Bislang glaubten Politik, Sozialwissenschaften und Gesellschaft: Die Lebensformen der Unterschicht und ihre Verhaltensweisen seien die Folge ihrer Armut. Genau das Gegenteil ist richtig: Die Armut ist eine Folge ihrer Verhaltensweise, eine Folge der Unterschichtskultur. In Deutschland sind nicht immer die Armen die Dummen, sondern die Dummen sind immer arm. Wer nicht ein Mindestmaß an Selbstdisziplin gelernt hat, wer seinen Körper nicht gesund hält, ist nicht arbeitsfähig. Wer keinen richtigen Beruf gelernt hat, ist ohne Chance. Arbeitsplätze für Hilfsarbeiter verschwinden immer mehr. Mangelhafte berufliche Qualifikation ist mit Abstand das größte Risiko für Langzeitarbeitslosigkeit. Permanentes Lernen ist heute für jeden Beruf überlebenswichtig. Der Kfz-Mechaniker, Traumjob der Jungs im Meerkamp, ist heute EDV-Fachmann. Und Kindergärtnerinnen, Traumjob der Mädchen im Meerkamp, müssen in anderen Ländern studiert haben. Die Unterschicht hat nur zwei Alternativen: Bildung oder Sozialhilfe.

      "Geld ist echt nicht mein Problem." Die Sozialhilfeempfängerin Anja Rausch ist 29 Jahre alt, lebt im Meerkamp und hat drei Kinder von drei Vätern. Mit 17 bekam sie ihre älteste Tochter. Fabian, der Jüngste, ist sechs Monate alt. Sein Erzeuger ist ein 24-jähriger Sonderschulabbrecher. "Ich will nicht, dass Fabians Vater hier wohnt. Besuchen ist okay, aber ich will mich nicht an ihn gewöhnen", sagt Anja Rausch. "Die Männer kommen und gehen doch sowieso, aber die Kinder bleiben." Als sie mit Fabian schwanger war, hat ihre Älteste, damals elf, sie beiseite genommen. "Sie wurde ganz streng und hat gesagt: "Mama, du musst dich sterilisieren lassen." Ja, und genau das mach ich jetzt. Ich krieg das mit den Männern einfach nicht in den Griff."

      Anja Rausch ist eine bewundernswerte Mutter, eine der erfolgreichsten aus dem ganzen Meerkamp, denn sie hat eine großartige Leistung vollbracht: Ihre älteste Tochter geht aufs Gymnasium, außerhalb von Katernberg. "Und sie hat gute Noten. Ich bin so stolz." Als ihre Tochter klein war, hat Rausch sich jede Woche ein Kinderbuch in der Bücherei ausgeliehen und ihr vorgelesen. Und ab und zu einen Erziehungsratgeber für sich selbst. "Ich hatte ja keine Ahnung, wie das geht mit einem Kind. Und wen sollte ich denn fragen? Die Leute hier?"

      In Anja Rauschs Wohnung steht nur ein Fernseher, und der ist alt und klein. Sie schläft auf der Wohnzimmercouch, obwohl das in der 83 Quadratmeter großen Dreizimmerwohnung nicht nötig wäre. "Aber so haben die beiden Kleinen ein Zimmer nur zum Spielen. Das ist wichtig. Hab ich gelesen." Anja Rausch hat nicht genug Kraft, ihr gesamtes Leben unter Kontrolle zu halten. Süßigkeiten, das Chaos in der Wohnung, das mit Geld und das mit den Männern, "das schaff ich nicht alles auf einmal. Und darum konzentriere ich mich auf eines: dass die Kinder was lernen. Sonst sitzen die in zwanzig Jahren noch immer im Meerkamp. Wie ich."

      >Doch was ist mit den Nachbarkindern, deren Eltern sich nicht aufopfern wie Anja Rausch, die nach der Kartoffelmethode erzogen werden? "Diese Kinder müssen im Kindergarten und in der Schule eben vieles lernen, was Mittel- und Oberschichtskinder zu Hause lernen", sagt der Bochumer Soziologe Strohmeier.

      Die gute Nachricht ist: Bildung hilft tatsächlich. Im Kindergarten kann man den Kindern aus benachteiligten Familien noch am wirksamsten helfen. Das beweist eine neue Studie des Kriminologen Christian Pfeiffer: 39 Prozent aller Kinder in Deutschland gehen aufs Gymnasium, Ausländerkinder jedoch nur zu neun Prozent. Und was ist mit den Ausländerkindern, die in einen deutschen Ganztagskindergarten gehen? Auch von denen schaffen es 39 Prozent aufs Gymnasium, genauso viele wie im Durchschnitt.

      "Im Grunde genommen wissen wir alle das alles doch schon seit Jahren", sagt Gisela Wehner-Böhme. Sie hat daraus Konsequenzen gezogen. Als die Stadt Essen 1998 auf dem ehemaligen Zechengelände einen neuen Kindergarten eröffnete und sie die Leitung übernahm, bestand sie darauf, dass es ein Ganztagskindergarten wird. "Wir haben hier viele Einwandererkinder. In drei Stunden am Tag lernen die kein Deutsch." Dann sind sie und ihre Kolleginnen erst mal Klinkenputzen gegangen, von Tür zu Tür, um die Eltern von der Notwendigkeit der Ganztagsbetreuung zu überzeugen. Nachdem sie die Kinder hatten, holten sie sich auch die Eltern. Einmal in der Woche bringen Pädagogen interessierten Eltern das kleine Einmaleins des Elternseins bei. "Ernährung, Erziehung, Gesundheitsvorsorge, das volle Programm", sagt Wehner-Böhme. "Elternarbeit ist fast genauso wichtig wie die Arbeit mit den Kindern." Inzwischen werden im Kindergarten eine ganze Menge Eltern erzogen.

      Wie lebensverändernd der Erfolg des Kindergartens ist, kann Angelika Sass-Leich als Erste feststellen, denn sie ist die Direktorin der Hebartschule, in die fast alle Kindergartenkinder von Frau Wehner-Böhme eingeschult werden. "Früher mussten wir mit den meisten Kindern in den ersten Schuljahren Kindergarten machen, ihnen beibringen, einen Stift oder eine Schere zu halten und in einer Gruppe einigermaßen still zu sitzen", sagt die Direktorin. Und heute? "Der Großteil der Kinder ist jetzt unterrichtsfähig. Das ist eine fundamentale Veränderung." Seit zwei Jahren ist auch ihre Grundschule ganztags geöffnet.

      Die erste Katernberger Generation Kinder, die ganztags in Kindergarten und Schule geprägt wurden, hat jetzt die Grundschule verlassen. Fünf von 35 Kindern kamen auf das Gymnasium. Das gab es noch nie in der Hebartschule. Und der Anteil der Sonderschüler ging dramatisch zurück. "Darauf bin ich schon stolz", sagt die Direktorin.

      Das also ist die Lösung. Das wäre die Lösung, wenn aus den Erfahrungen Konsequenzen gezogen würden. Werden aber nicht. Die Hebartschule und der Katernberger Kindergarten sind keine echten Ganztagseinrichtungen. Das Nachmittagsprogramm wird aus Projekten finanziert. Statt mit den Kindern zu arbeiten, verbringen die Leiterinnen, Wehner-Böhme und Sass-Leich, unendlich viel Zeit damit, Geld einzusammeln, die unterschiedlichsten Fördertöpfe anzuzapfen und daraus eine Finanzierung zu basteln, so kompliziert wie der Haushalt von Hans Eichel. EU, Bund, Land und Stadt, alle sind mit unterschiedlichen Minibeträgen aus den unterschiedlichsten Programmen beteiligt, die unterschiedliche Regeln und unterschiedliche Laufzeiten haben. Die Existenz der Ganztagsarbeit ist ständig gefährdet.

      Die heilsame Wirkung der Basis-Bildungsarbeit in Katernberg wird von allen Verantwortlichen begrüßt. Der Erfolg ist nicht nur offensichtlich, sondern wissenschaftlich nachgewiesen. Niemand zweifelt daran. Und dennoch wird er nicht flächendeckend umgesetzt. Warum?

      "Das, genau das macht mich auch depressiv", sagt Klaus Wermker, Leiter der Stadtentwicklung in Essen. "Wir haben für jedes Problem ein Modellprojekt, das uns genau zeigt, wie wir es lösen können. Wir wissen ganz genau, wie wir der Unterschicht in Bezirken wie Katernberg helfen könnten." Aber? "Dazu brauchen wir die Politik. Und dass wir das, was wir alle als richtig erkannt haben, auch politisch umsetzen, daran glaube ich nicht mehr."

      Wie die meisten Städte ist Essen eine geteilte Stadt. Im Norden, in Katernberg, lebt die Unterschicht unter sich. Der Süden gehört den Vorstandsvorsitzenden des Ruhrgebiets. Die Oberschichtskinder brauchen von Schule und Kindergarten viel weniger Hilfe als die Kinder im Meerkamp. Das müsste bedeuten: weniger Lehrer, weniger Kindergärtnerinnen, weniger Planstellen im Süden, mehr davon im Norden. "Ungleiches ungleich behandeln", nennt Wermker das. "Aber denen im Süden etwas wegzunehmen, das würde in Deutschland kein Politiker keiner Partei überleben", sagt Wermker.

      Sie werden es wagen müssen. Das Schicksal der Menschen im Meerkamp, der Unterschicht in Deutschland insgesamt, ist keine Frage von Mitleid und Barmherzigkeit. Es ist eine Überlebensfrage für die gesamte Gesellschaft. Keine Volkswirtschaft kann es sich auf Dauer leisten, mehr als zehn Prozent durchzufüttern. Die kulturelle Spaltung lässt sich nicht mit den Mitteln des Sozialstaates überwinden, nicht mit Almosen, nicht mit Sozialhilfe, nicht mit Geld. Die Unterschicht braucht echte Investitionen in ihre Zukunft, Investitionen in die Köpfe der Menschen, nicht in den Bauch. Bildungsausgaben zahlen sich bereits in wenigen Jahren aus - nachweislich. Aus guten Schülern werden bald gute Steuerzahler. Ein besseres Investment können Staaten nicht tätigen.

      Außerdem: Die Mittel- und Oberschicht bekommt immer weniger Kinder. Akademikerinnen bleiben bereits heute zu über 44 Prozent kinderlos. Tendenz steigend. "Das Leben mit Kindern wird mehr und mehr zur Lebensform der Unterschicht", sagt der Soziologe Strohmeier. Die Wiege Deutschlands steht im Meerkamp.

      Quelle: www.spiegel.de // Walter Wüllenweber


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      Stimmt ja alles. Der Königsweg wäre mehr Bildung, Bildung, und nochmals mehr Bildung. Nur, ein derartiges Unterfangen funktioniert nur, wenn die sogenannten "Unterschichtler" auch bildungswillig und-fähig sind. Und genau da habe ich meine Zweifel.

      Waren "Unterschichtler" denn nicht zu allen Zeiten in der selben Art-und-Weise ungebildet, wie sie der Stern-Autor in seinem Artikel beschreibt? Disziplinlos und in den Tag-hinein-lebend ohne an die Zukunft zu denken, nur mit dem Unterschied, dass sie früher ihrer spezifischen Alltagskultur weniger nachgehen konnten, weil sie a) Arbeit hatten und dieser Umstand auch zum Schichtethos gehörte, und B) weil sie arbeiten mussten, da es damals noch nicht diesen umfassenden Sozialstaat gab?

      Wenn alle in dem Viertel, wo man lebt arbeiten, dann fällt man als Arbeitsloser sozial auf. Wenn alle in dem Viertel, wo man lebt, von Harz4 leben, dann fällt man sozial auf, wenn man morgens um sechs Uhr das Haus verlässt um zur Arbeit zu gehen. Und eins ist doch klar. Niemand mag es gerne, wenn er auffällig in seinem sozialen Umfeld ist. Dann passt sich dann doch lieber an. Zum positiven, aber leider auch zum negativen hin. Das ist auch ein Problem.

      Und nun will man versuchen, aus dem Lumpenproletariat mit getunten BMW und 80 Zoll Plasmabreitbildschirmfernsehen ein biederes Mittelschichtsbürgertum zu schmieden, dass den Rest der Gesellschaft nicht mehr durch diverse Harz4-Sozialkosten auf der Tasche liegt. Na, dass man sich da mal wieder nicht gutmenschlich selbst täuscht und belügt. Ja, früher, da hatte es geklappt, mit dem sozialen Aufstieg von Menschen aus der Arbeitnehmerschaft hinein in die Mittel- und Oberschicht. Die sitzen aber nun alle in ihren schmucken Einfamilien- und Reihenhäusern und wollen nun nichts mehr zu tun haben mit ihren damaligen WeggenossInnen, die nicht den langen Marsch von Aldi und Lidl nach Edeka und Kaufland und von Deichmann und C&A nach Clarcs und Esprit geschafft haben. Der traurige Rest dieser Entwicklung verkehrt nun jetzt nur noch mit sich selbst, wird nicht durch andere befruchtet, weder geistig noch materiell, noch genetisch, und zieht sich durch seine eigene Destruktivität selbstverstärkent immer weiter runter.

      Und dieses Phänomen gibt es nicht nur im Bezug von der Unterschicht zu dem anderen Gesellschaftsschichten, sondern auch im Bezug von Ostdeutschland zu Westdeutschland.
      Avatar
      schrieb am 17.10.06 23:58:47
      Beitrag Nr. 61 ()
      Als kleine Erinnerung...

      Jeder Sozial-Euro, der an irgendjemanden ausbezahlt wird, muss von einem anderen verdient worden sein!

      Daran sollten erstmal alle denken, bevor irgendwelche überhöhten Grundrenten für alle gefordert werden.

      Und grundsätzlich gilt auch:

      Man kann von einem Kuchen nicht mehr verteilen, als da ist.

      Leider wird dieser Grundsatz Jahr für Jahr verletzt, es wird mehr Kuchen verteilt als da ist (es werden Jahr für Jahr Schulden gemacht). Das heisst, wir essen jetzt schon den Kuchen, der für die kommenden Jahre da ist. Leider wird dieser Kuchen auch irgendwann aufgebraucht sein...

      Es wird heutzutage ja schon als Erfolg gefeiert, wenn die Neuverschuldung geringer als im Vorjahr ist. Ein Erfolg liegt allerdings erst vor, wenn überhaupt keine neuen Schulden mehr aufgenommen werden, sondern die alten Schulden abgebaut werden!

      Dass jedes Jahr neue Schulden gemacht werden, zeigt doch, dass man in Deutschland über seine Verhältnisse lebt. Und der größte Posten am Haushalt ist nunmal Arbeit und Soziales. Sicherlich wird an vielen Stellen verschwendet oder sind bestimmte Positionen überdenkenswert (bspw. Politiker-Pensionen); aber dies alles macht den Kohl nicht fett. Die Gesamt-Struktur passt nicht!

      Sicherlich ist es bedauernswert, wenn man in der Bild-Zeitung dann wieder eine Reportage über einen Hartz-IV-Empfänger liest, der sich alles vom Munde absparen muss und jahrelang nicht in den Urlaub fahren konnte. Aber was soll man machen? Viele Leute sollten froh sein, dass es in Deutschland überhaupt so eine Grundversorgung gibt. Dass man, ohne auch jemals nur ein kleines bisschen gearbeitet und zur Gemeinschaft beigetragen zu haben, Anspruch auf Geld vom Staat für seinen Lebensunterhalt und seine Wohnung hat.

      Und wenn dann immer so schön "Geld vom Staat" oder besser "noch mehr Geld vom Staat" fordert, sollte man bedenken, das der Staat dieses Geld gar nicht erarbeitet. Sondern... ICH! Zusammen mit Krankenschwestern, Polizisten, Vorständen, Lehrern, Müllmännern, Politikern, Verkäufern usw... Wir arbeiten dafür, dass alle, die unverschuldet auf soziale Leistungen angewiesen sind, diese auch bekommen. So weit so gut. Aber leider bekommen auch fast alle, die einfach keine Lust haben zu arbeiten, diese Leistungen!

      Und wenn ich dann lese, es lohnt sich für einen Hartz-IV-Familienvater kaum zu arbeiten, weil er dann nur ein paar Euro mehr verdient: Natürlich lohnt es sich, da er das Geld dann selbst verdient und nicht durch einen anderen verdienen lässt. Das ist auch eine Frage der Ehre, zu arbeiten, wenn man die Möglichkeit hat, zu arbeiten. Gleichzeitig arbeitet er dann auch noch für diejenigen, die wirklich auf soziale Leistungen angewiesen sind!

      Auch wenn es beispielsweise ungerecht erscheint, wenn eigenes Vermögen auf Sozialleistungen angerechnet wird; kann es richtig sein, dass das Geld, was Ich zusammen mit Krankenschwestern, Polizisten usw. in Form von Steuern verdiene, dazu verwendet wird, das Vermögen anderer Leute zu erhalten? Ich soll also letztlich dafür zahlen, dass der Hartz-IV-Empfänger nebenan seinen Anspruch aus der Lebensversicherung in voller Höhe behalten kann? Ist es da nicht richtiger, dass derjenige erst seine eigenen Reserven aufbraucht, bevor er mein hart verdientes Geld bekommt?

      Im Übrigen ist der Ausdruck "Kamerad" ein ganz normales Wort, was von mir und meinen Kameraden während meiner Bundeswehrzeit wie selbstverständlich benutzt wurde. Wer versucht, da irgendwelche negativen Assoziationen zu wecken, ist für mich ein ärmlicher Spinnner.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 00:06:35
      Beitrag Nr. 62 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.665 von BoersenHighlander am 17.10.06 22:27:54Na Du bist ja noch "besser" als IT im Beleidigen und Verunglimpfen.
      Respekt! Das ist bis jetzt Rekord bei W:0!
      Soviel haßerfüllte Wut muß sich ja auch erstmal aufstauen bevor sie sich entlädt.

      Willst Du zum Abschluß noch was sachliches von Dir geben oder soll es das dann schon wieder gewesen sein mit dem Entladen der Wut?

      Bist Du vielleicht unzufrieden im Job?
      Laufen die Geschäfte etwa nicht gut?
      Droht die Arbeitslosigkeit?
      Läufts nicht mehr so in der Ehe?
      Türmen sich die Schulden?

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 00:28:20
      Beitrag Nr. 63 ()
      Tja, was früher die um Chancen kämpfende Unterschicht war, ist heute der gleichgültige Ausschuss unserer Gesellschaft. Traurig ! :-(
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 00:30:06
      Beitrag Nr. 64 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.693.324 von Harry_Schotter am 17.10.06 23:46:43Der Königsweg wäre mehr Bildung, Bildung, und nochmals mehr Bildung.

      ???

      Lies mal hier:
      Presse entlarvt Bildungslüge Thread: Presse entlarvt Bildungslüge
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 00:34:25
      Beitrag Nr. 65 ()
      Nicht vergessen, den Filter fürs weiße WO Rauschen einschalten.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 00:49:19
      Beitrag Nr. 66 ()
      Nun ja, caja hat sich ja inzwischen auch das zu seinen Postings passende sympathische Gesicht zugelegt. Seine voellig unkontrollierten flame postings koennen hier auch nur noch erscheinen, weil ein gewisser Mod, der es schick findet, das Forum an der Verfasungsgrenze zu fahren, sein Haendchen ueber ihn haelt.

      Ansonsten bin ich die Verdreherei der Versorgungsstaatanhaenger ziemlich satt. Welcher Staat hat denn nun das ethisch einwandfreie Menschenbild: derjenige, der die FREIHEIT des Menschen ernst nimmt und ihm die VEANTWORTUNG zumutet, sein Leben in AUTONOMIE selbst zu gestalten, oder ein sozialistischer Versorgungsstaat, der im Menschen nichts anderes sieht als ein Stueck Vieh, das es regelmaessig zu TROG und TRAENKE zu geleiten gelte, bevormundet von Sozialbuerokraten und Gwererkschafterwampen?

      Fuer mich eine rhetorische Frage, ueber die man freilich in Deutschland vielleicht einmal etwas ernsthafter nachdenken sollte. Schweden, Daenen, Neuseelaender und Hollaender haben es getan. Z.T. sogar die Oesterreicher. Nur die Deutschen fuehren immer noch die gleichen fruchtlosen Gespensterdabatten wie noch vor 5 Jahren, als ich mich hier zum ersten Mal im Forum umgetan hatte und noch in Deutschland mein frustriertes Dasein fristete. Es hat sich seitdem NICHTS, aber auch gar NICHTS geaendert bei Euch! Hier ist immerhin das Sozialprodukt um 16% gestiegen ... :D
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 01:40:32
      Beitrag Nr. 67 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.713 von EllenW am 17.10.06 22:31:23...wie ich schon vermutete, eine wendegeschädigte Stabü-Lehrerin oder Pionierleiterin :D

      Die Jungen sollen gefälligst arbeiten, aber die armen Älteren, die jahrelang ins (sozialistische) System eingezahlt haben, soll man verschonen ;)
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 04:27:20
      Beitrag Nr. 68 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.835 von cajadeahorros am 17.10.06 22:39:07Nach reiflicher Ueberlegung habe ich mich doch dazu entschloseen, diesen Demagogen aus der ultrarechten Ecke doch mal wieder etwas detaillierter auseinanderzunehmen. Er und der IT geheoeren fuer mich derselben Gruppierung an. Der Unterschied: dieser hier ist bei weitem der gefaehrlichere.

      Aber im einzelnen:

      Wieder mal besonders witzig, die Leute hier. Sozialleistungen, für die sich unsere Vorfahren erschießen haben lassen, als "Sesselfurzernetzwerk" bezeichnen und anderen vorwerfen, sie würden "ausfallend" werden.

      Welcher Deiner Vorfahren hat sich fuer welche Sozialleistung erschiessen lassen? Ich bitte um genauen Beleg und Nachweis, gern auch per BM. Ich bin mir relativ sicher - diesbezueglich duerften wir hier on board in der Mehrheit sein: das kann hier fast jeder von seinen sauberen Ahnen erzaehlen - dass sich der eine oder andere Deiner Vorfahren sich hat fuer Fuehrer und Vaterland erschiessen lassen bzw. erschossen hat. Sozialleistungen, kleiner Brandsatzrhetoriker, sind aber - wie fast alles in Deutschland - grossmuetig und grosszuegig von der Obrigkeit gewaehrt worden.

      Schon Pech, wenn man Nachtschichten ohne Mehrbezahlung schiebt

      Wenn man das tun muss ja. Ich tue es nicht. Weil ich habe - im Unterschied zu manchen deutschen "Hungerleidern" -

      - ein ordentliches Gehalt, das steuerlich nicht zu sehr belastet wird
      - 401k und stock purchase plan
      - nach 4 Jahren einen Grundrenetenanspruch von z.Zt. 900$, erworben uebrigens aus meinen Steuerzahlungen!
      - von der Firma zu 90% bezahlte Krankenversicherung
      - eine jaehrliche Erfolgsbeteiligung, die sich gewaschen hat.
      - eine halbjaehrliche Gehalsanpassung.
      - Freizeitausgleich

      beziehe

      - und wer Nachtschicht mit Bereitschaft verwechselt, hat sowieso keine Ahnung vom Arbeitsleben, auch uebrigens vom deutschen nicht! BTW: hast du schon mal im Leben gearbeitet?

      und am Ende dann doch ohne Rente Müll sammeln muss, weil die Altersvorsorge leider in irgendeinem Börsenkrach verdampft ist.


      Das von mir Aufgefuehrte reicht, um diese Aussage als Quatsch zu entlarven.

      Da muss man natürlich Staaten, in denen das noch nicht die Regel ist, mit allem Hass verfolgen, das darf ja nicht sein, dass es irgendwo noch besser ist als im land of the free.

      Politischer Hass? Eine typisch rechtsradikale Gefuehlsregung, also vermutlich eine Projektion Deinerseits. Mag sein, dass Du das land of the free, the home of the brave hasst, weil sich seine Menschen so nachdruecklich von obrigkeitlicher Bevormundung und willkuerlicher Besteuerung emanzipiert haben, von den Dingen also, die Du geradezu abgoettisch verehrst: Fuer Dich ist der Staat alles und der Einzelne nichts. Das hast du hier schon so oft vorgefuehrt. Du gehoerst zu den Leuten, die hier unter dem Deckmaentelchen linksradikaler Forderungen die nationaldemokratische Agenda vowaertstreiben, von der Wiedererstehung des deutschen Nationalstaates traeumen und nach all dem vernichtenden Losertum im 20.Jahrhundert sich nach alter Pickelhaubenglorie sehnen.

      Hass? Ein Deutschland, dass sich in diese Richtung entwickeln wuerde, waere in der Tat aller Verachtung wert, weil es zeigte, wie wenig es aus seiner einzigartig verheerenden Geschichte gelernt hat. Verachtung rangiert jedoch ein paar Stufen unterhalb von Hass, eher in der Gegend von Mitleid.

      Aber es gibt/gab so imposante Figuren wie der gerade verstorbene Joachim Fest oder so liebenswerte wie Willy Brandt oder so verehrungswuerdige wie Marlene Dietrich oder so couragierte wie Dietrich Bonhoefer - und die hatten eins gemeinsam: eine tiefe Abneigung gegen ein deutsches Gemeinwesen, wie es Dir vorschwebt! Solange es solche Leute gibt bzw. die Erinnerung an sie lebendig bleibt, kann ich meine Heimat weder hassen noch verachten.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 09:29:39
      Beitrag Nr. 69 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.786 von PresAbeL am 17.10.06 22:36:03Fuer die Feststellung der Arbeitsunfaehigkeit haben wir immer noch genug Aerzte.

      Die meist hochdotierten Medizinalräte (Staatsbeamte) in den
      Med.Diensten der LVA - en scheuen sich heute nicht mehr,Menschen
      die mit chron.Krankheiten und sogar 2 Herzinfarkten bei Rentenantragstellung zur Untersuchung vorstellig werden müssen
      als soweit gesund einzustufen, dass ihnen die kleine Rente verweigert wird.

      2. Erwerbsminderungsrente: Voraussetzungen



      Das seit 01. Januar 2001 geltende Gesetz sieht eine zweistufige Erwerbsminderungsrente vor. Die Höhe hängt vom sogenannten Restleistungsvermögen auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt ab.



      * Wer nicht mehr in der Lage ist, drei Stunden am Tag zu arbeiten, erhält die volle Erwerbsminderungsrente (BU Rente).



      * Bei einer Arbeitsfähigkeit von drei bis sechs Stunden pro Tag wird die halbe Erwerbsminderungsrente gezahlt.



      * Wer noch mindestens sechs Stunden am Tag arbeiten könnte, geht bei der gesetzlichen Rente leer aus.



      Maßstab für das Restleistungsvermögen und damit für die Gewährung einer gesetzlichen Rente ist nicht der bisher ausgeübte Beruf, sondern jede nur denkbare - auch minder qualifizierte - Tätigkeit. Auch ein sozialer und finanzieller Abstieg ist hinzunehmen. Dabei spielt es keine Rolle, ob der erkrankte Arbeitnehmer diesen Arbeitsplatz tatsächlich erhält.

      Im Klartext heisst das, das wirklich kranke Menschen gar nicht als
      krank anerkannt werden ( die Kassen sind ja geplündert worden)
      und somit wieder dem allg. Arbeitsmarkt ( der aber gar nicht vorhanden ist - wer stellt denn einen über 50-jährigern mit 2 Herzinfarkten ein ? - demnach Hartz 4 zugeführt werden.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 09:57:36
      Beitrag Nr. 70 ()
      @ Harry Schotter, Super-Artikel von Wüllenweber

      Aus Österreich könnte ich noch ne "Unterschicht"-Gruppe beisteuern, die Leute, die kein Deutsch können, keine Schule besuchen und beim Pisa-Test hinter Malaysia landen - trotzdem alle BMW, Mercedes oder Porsche fahren, rauchen, Goldkettchen tragen etc.

      Mir geht das wirklich so was auf den Geist: Wer für Wohnung, Altersvorsorge etc. spart, wird bestraft, wer sein Geld versäuft, verraucht und sich Autos drum kauft, bekommts in den A*** geschoben. Wie wärs damit, Sozialhilfe mit Verzicht auf Rauchen und Saufen zu koppeln? Wieso soll ich im Gegenzug auf mein Haus verzichten? Sind das die richtigen Anreize?
      Was in D gefördert wird, ist Abhängigkeit. Dabei macht durchaus so mancher sein Geschäft. Die Deutschen werden zur Bananenrepublik degradiert und schreien selbst noch HEIL dabei.

      Insofern ist die rabiate Ellen, die sich beklagt, dass sie in der Pension vom Staat zu wenig bekommt und andauernd auf irgendwelche Räuber losgehen will:rolleyes:, ein schönes Beispiel. Lange gearbeitet, trotzdem nicht nur arm,...., sondern auch gewaltbereit.

      Man kann aber diesen Leuten die Schuld nicht selbst geben. Unser SYSTEM IST SCH****. Wie unendlich mühsam ist es, in D für sich und seine Familie eine Wohnung oder ein Haus in Eigentum zu erwerben. Bis zu 50% des Gehalts wird vom Staat gestohlen, wenn man dann Unterstützung braucht, z.B. wenn eine Frau ein Kind bekommt:), dann gibts in Österreich mal 400 mickrige Euro (auch wenn die Frau 2000 netto hatte und im Laufe ihrer Karriere hunderttausende in die Versicherungssysteme (lustiges Wort, oder:laugh: ) eingezahlt hat, richtiger: obwohl ihr davor hunderttausende gestohlen wurden. Da kommen die Finanzen schon mal ins Trudeln. Trotz aller angeblichen Hilfen für Mütter, ist es für normale arbeitende Leute in D unglaublich schwierig Familien zu gründen. Die Geburtsraten sprächen Bände. Auch hier ist ein Blick über den Ozean (Amerika, Asien, England...) ratsam, wo die neuen Eliten der Welt heranwachsen.
      Auch in diesem Bereich wird brav an der Bananenrepublik Deutschland (Österreich) gearbeitet.

      Nicht dass ich so ein Patriot wäre, aber es ist schon traurig. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass ich hier ne Zukunft habe - vor allem wenn man hört, wie wenig Respekt man hier vor Arbeit, Eigentum und der persönlichen Integrität der Mitmenschen hat.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 13:13:08
      Beitrag Nr. 71 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.695.738 von minister.grasser am 18.10.06 09:57:36Die Armutsdefinition lautet also: Als Arm gilt, wer weniger al 60% vom Durchschnittseinkommen hat.

      Würde man heute am Tag alle Einkommen verdoppeln, würde sich an der Zahl der Armen trotzdem nichts ändern (bei verdoppeltem Einkommen). Würden zusätzlich die Flick-Erben nach Deutschland zurückkehren, ginge die Zahl der Armen (bei weiterhin verdoppeltem Einkommen) sogar nach oben.

      KANN ES SEIN; DASS MIT UNSERER ARMUTSDEFINITION ETWAS NICHT STIMMT?

      Mir sagt der gesunde Menschenverstand, daß einer, der satt zu essen hat und bekleidet ist, nicht arm ist.

      In meiner Stadt sitzen vermehrt Bettler in der Fußgängerzone, die einen oder mehrere Hunde bei sich haben, an der Bierflasche nuckeln und sich von Zeit zu Zeit eine Zigarette rauchen. Mag sein, daß sich geitige Armut so äußert, materielle Armut aber doch eher nicht.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 13:42:05
      Beitrag Nr. 72 ()
      Wenn wir ein Drittel unserer Lebensmittel konventionell anbauen und verarbeiten, dann haben wir 4 Millionen Arbeitslose weniger und wieder Qualitätsprodukte für den Verbraucher.

      Eine Gesellschaft, die zu dumm ist, sich selbst zu organisieren, wird untergehen wie der Stalinismus !

      :cool:
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 15:06:38
      Beitrag Nr. 73 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.695.236 von EllenW am 18.10.06 09:29:39Keine Ahnung, ob die beamteten Doktoren so gut bezahlt werden und ob sie ihrem Job ueberhaupt gewachsen sind (der, den ich kannte, hatte immer eine Fahne). Da liegt der Teufel - wie so oft - im Detail und hat auch gar nicht einmal unbedingt etwas mit Hartz IV zu tun.

      Ich setze einmal ganz naiv voraus, dass es moeglich ist, die Arbeitsunfaehigkeit eines Menschen halbwegs objektiv festzustellen. Den "burnt out" Teacher, der mit 38 in den Vorruhestand wechselt, rechne ich sicher nicht dazu.

      Kennzeichnend fuer mich ist allerdings wieder der mindset, mit dem Du an die Sache herangehst: erlaube ich mir den kurzen Hinweis, dass selbstverstaendlich die Arbeitsunfaehigen nach wie vor Anspruch auf Solidaritaet und Unterstuetzungsleistung haben sollen, stuerzt Du Dich sofort auf die Frage: "Wie werde ich denn moeglichst zuverlaessig als arbeitsunfaehig anerkannt?"

      Sorry, aber es gibt hier on board eine Gruppe von Leuten, fuer die Arbeit die schlimmste Ungemach auf Erden ueberhaupt zu sein scheint. Oder irre ich mich? :D
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 15:23:08
      Beitrag Nr. 74 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.700.137 von LastHope am 18.10.06 13:42:05Gutes Posting mit origineller Idee und richtigem Fazit. Aber wenn ich mich nicht irre, ist organischer Anbau doch auch mit Arbeit verbunden und zwar genau mit jener Sorte Arbeit, die der deutsche Beschaeftigungslose gemeinhin ablehnt und lieber den polnischen Nachbarn ueberlaesst, andernfalls er ploetzlich entdeckt, dass er einen empfindlichen Ruecken hat - und sich arbeitsunfaehig schreiben laesst. :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 15:32:02
      Beitrag Nr. 75 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.701.784 von PresAbeL am 18.10.06 15:06:38Sorry, aber es gibt hier on board eine Gruppe von Leuten, fuer die Arbeit die schlimmste Ungemach auf Erden ueberhaupt zu sein scheint.

      Ich glaube das muss man einschränken : es geht ums Selber arbeiten. Die Arbeit und Steuerlast der anderen zum Zwecke der Zwangsumverteilung wird toleriert. Sofern sich die useful idiots nicht erdreisten etwas von ihren Mühen behalten zu wollen und somit nicht ihrer sozialen Verantwortung nachkommen.

      Aber was die Gruppe wirklich gemein hat ist : sie sind alle arme unschuldig zum Handkuss gekommene Opfer. Also Leute die unschuldig gekündigt wurden und nix mehr finden, obwohl sie gesund genug sind einen Kasten Bier nach Hause zu schleppen oder gesund genug sind hier stundenlang rumzuposten. Arme Opfer. Noch viel viel ärmer als Leute die im Rollstuhl sitzen oder eine sonstige schwere körperliche Versehrtheit leiden müssen die sie an Erwerbstätigkeit hindert. Auf die Idee sich selbständig zu machen, ob als mittlerer Unternehmer oder nur kleiner Dienstleister - ne, das is ja viiiiiel zu mühsam, da wäre ja Eigenverantwortung gefragt. Ne, lieber Opfer sein. Da kann man auch viel besser ablästern über die wo nicht Opfer sind und ihr Leben selbst in die Hand nehmen. Und drauf warten dass einem auf dem Präsentierteller ein Job frei Haus geliefert wird wo man nix arbeiten muss aber ein Vorstandsgehalt bekommt. Weil alles andere wäre ja Ausbeutung und man wäre überqualifiziert.

      Eine Gedenkminute an die Opfer hier im Board...........
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:20:15
      Beitrag Nr. 76 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.702.129 von PresAbeL am 18.10.06 15:23:08PresAbeL, wir haben eine Entfremdung von der Arbeit, von der Natur, von hochwertiger und gesunder Ernährung ...

      Wer in einer Großstadt aufwächst und als Kind seine Kreativität am Fernseher und am GameBoy entwickeln soll, der hat später diese Defizite !
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 17:12:01
      Beitrag Nr. 77 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.702.129 von PresAbeL am 18.10.06 15:23:08Welcher Deiner Vorfahren hat sich fuer welche Sozialleistung erschiessen lassen? Ich bitte um genauen Beleg und Nachweis, gern auch per BM. Ich bin mir relativ sicher - diesbezueglich duerften wir hier on board in der Mehrheit sein: das kann hier fast jeder von seinen sauberen Ahnen erzaehlen - dass sich der eine oder andere Deiner Vorfahren sich hat fuer Fuehrer und Vaterland erschiessen lassen bzw. erschossen hat. Sozialleistungen, kleiner Brandsatzrhetoriker, sind aber - wie fast alles in Deutschland - grossmuetig und grosszuegig von der Obrigkeit gewaehrt worden.

      Wenn ich schreibe "unsere" Vorfahren meine ich die Bürger des aufgeklärten Europa. Kannst ja mal nachlesen, welche Ereignisse bspw. Leute wie Herrn Schurz in die USA verschlagen haben und Die Weber habt ihr ja bestimmt auch irgendwann in der Schule gelesen. Sozialleistungen wurden nicht huldvoll von "der Obrigkeit" gewährt, auch wenn das in deiner Kinderwelt so passiert, sondern sie wurden entweder erkämpft oder dienten taktischen Erwägungen (wie unter Bismarck, dessen Sozialversicherung - die ja keinem Unternehmer wirklich weh tat - mehr leistete als jedes Sozialistengesetz oder wie nach dem II. WK, als man im Schaufenster des Westens das etwas kampfmüde gewordene dt. Volk für den nächsten Krieg ködern musste). Was meine eigenen Vorfahren betrifft haben sie den Führer immerhin nicht gewählt, sie beackerten in verschiedenen Teilen Böhmens sehr unpolitisch ihre Felder und hielten den Führer aber dummerweise für eine sie wenig betreffende Erscheinung, ähnlich wie habsburger Kaiser oder tschechische Republikaner. Nach der "Logik" des freiheitlich-demokratischen Schmierfinks Götz Aly waren sie aber Kriegsgewinnler, als nämlich die Hälfte der männlichen Familienmitglieder tot und die andere Hälfte das Vaterland am Don verteidigte bekamen wir Fremdarbeiter als Ersatz - alles geschah nur für den kleinen Mann, der ganze Weltkrieg, der ganze "Volksstaat".

      Wenn man das tun muss ja. Ich tue es nicht. Weil ich habe - im Unterschied zu manchen deutschen "Hungerleidern" -

      - ein ordentliches Gehalt, das steuerlich nicht zu sehr belastet wird
      - 401k und stock purchase plan
      - nach 4 Jahren einen Grundrenetenanspruch von z.Zt. 900$, erworben uebrigens aus meinen Steuerzahlungen!
      - von der Firma zu 90% bezahlte Krankenversicherung
      (...)


      Ach, wir sind Hungerleider? Ich dachte, wir sind alles Faulpelze mit Sesselfurzermentalität? Ich habe übrigens schon einmal gearbeitet, aber dieser Vorwurf musst natürlich sofort kommen, jeder glaubt ja, dass er selbst der einzig Fleissige in einer Horde von Faulpelzen ist. Eine Aufzählung "mein Haus, mein Auto..." erspare ich uns.

      Politischer Hass? Eine typisch rechtsradikale Gefuehlsregung, also vermutlich eine Projektion Deinerseits. Mag sein, dass Du das land of the free, the home of the brave hasst, weil sich seine Menschen so nachdruecklich von obrigkeitlicher Bevormundung und willkuerlicher Besteuerung emanzipiert haben, von den Dingen also, die Du geradezu abgoettisch verehrst: Fuer Dich ist der Staat alles und der Einzelne nichts. Das hast du hier schon so oft vorgefuehrt. Du gehoerst zu den Leuten, die hier unter dem Deckmaentelchen linksradikaler Forderungen die nationaldemokratische Agenda vowaertstreiben, von der Wiedererstehung des deutschen Nationalstaates traeumen und nach all dem vernichtenden Losertum im 20.Jahrhundert sich nach alter Pickelhaubenglorie sehnen.

      Wäre ich unter dem Schutz von Mods, würden Postings, in denen mir rechtsradikale Gesinnung vorgeworfen wird gelöscht. Warum ich ausgerechnet ich obrigkeitshörig sein soll, erschließt sich mir nicht ganz (siehe oben, das Märchen von der guten, lieben Obrigkeit). Und noch einmal, erstens ist mir ein Pickelhauben- Nationalstaat genauso zuwider wie eine Europäische Union der Konzerne und Politkasper und zweitens muss ich mir immer noch nicht von jemand, der vor allem, was Sterne und Streifen hat, auf dem Boden kriecht, Nationalismus vorwerfen lassen.

      Hass? Ein Deutschland, dass sich in diese Richtung entwickeln wuerde, waere in der Tat aller Verachtung wert, weil es zeigte, wie wenig es aus seiner einzigartig verheerenden Geschichte gelernt hat. Verachtung rangiert jedoch ein paar Stufen unterhalb von Hass, eher in der Gegend von Mitleid.

      Welches Deutschland? Das, in dem man (mit immer größeren Einschränkungen) auch noch an besseren Universitäten studieren kann, auch wenn man nichts geerbt hat? Oder das, in dem man unter dem Jubel des Pöbels die letzten Sozialleistungen und die letzte Freiheit unabhängig von ererbtem Vermögen zusammenkloppt?

      Aber es gibt/gab so imposante Figuren wie der gerade verstorbene Joachim Fest oder so liebenswerte wie Willy Brandt oder so verehrungswuerdige wie Marlene Dietrich oder so couragierte wie Dietrich Bonhoefer - und die hatten eins gemeinsam: eine tiefe Abneigung gegen ein deutsches Gemeinwesen, wie es Dir vorschwebt! Solange es solche Leute gibt bzw. die Erinnerung an sie lebendig bleibt, kann ich meine Heimat weder hassen noch verachten.

      Wer den Heuchler Brandt, den Herrn der verfassungswidrigen politischen Berufsverbote verehrt, dem ist eh nicht zu helfen.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 18:21:46
      Beitrag Nr. 78 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.702.358 von PrinzValiumNG am 18.10.06 15:32:02"Auf die Idee sich selbständig zu machen, ob als mittlerer Unternehmer oder nur kleiner Dienstleister - ne, das is ja viiiiiel zu mühsam, da wäre ja Eigenverantwortung gefragt. Ne, lieber Opfer sein. "

      Vom Prinzip her hast du natürlich Recht. Von der soziopsychologischen seite her aber nicht. Und das ist eben auch das Grundproblem bei der ganzen Arbeitslosedebatte. Man muss einfach akzeptieren, dass nicht jeder Mensch fähig ist alles und jedes zu machen. Nicht jedes Lischen Mülletr kann ein umfeierter Popstar werden, nicht Hilfsarbeiter kann ein Quantenpysiker, und nicht jeder abhängig Beschäftigte kann mal eben ein selbstständiger Unternehmer werden. Derartige Bebabungen müssen in den Leuten stecken. Tun sie das nicht, dann wird es schwer, sehr schwer, ihnen das über Üben und Lernen beizubringen.

      Jetzt versucht die rat- und kopflose Politik verzweifelt die arbeitslosen Unterschichtler, die keiner haben will, zu begehrten Mittelschichtler umzuerziehen. Das das absolut lächerlich ist, bedarf wohl keiner Disskussion. Man wird mit dem gutmenschlichen Bemühen nur viel Geld verballern, aber wird ansonsten grandios scheitern. Die Menschen sind halt so wie sie sind, und genauso sollte man sie im Grundsatz auch in Empfang nehmen. Die Unterschicht ist halt so wie sie ist, und das sollte man akzeptieren und versuchen daraus das Beste zu machen. An ihnen kann man viel rumkritisieren, aber das ist nur normal, denn auch die Mittel- und Oberschichtler haben viele Macken und Fehler über die man sich beschweren und erbosen kann. Nobody is halt perfect.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 18:25:52
      Beitrag Nr. 79 ()
      Alle Sozialleistungen, die "die Obrigkeit" gewährt, ob nun huldvoll oder nicht, werden nicht durch den Staat erarbeitet!!!

      Der Staat gibt kein eigenes Geld aus!!! Er verteilt nur das Geld, was er von der arbeitenden Bevölkerung erhält!!!

      Wenn von einigen Leuten verlangt wird, dass die Sozialleistungen noch weiter angehoben werden, muss die arbeitende Bevölkerung noch mehr von dem erarbeiteten Einkommen abgeben!



      Als ich ein kleiner Junge war und meine Oma sich über eine mickrige Rentenerhöhung beschwert hat, hab ich vorgeschlagen, dass die Politiker doch einfach eine Erhöhung um 10 % beschließen sollen. Dann würden doch schließlich alle mehr bekommen. So einfach war das damals für mich. Mittlerweile habe ich erkannt, dass das nicht so einfach ist.

      Einige Damen und scheinen das leider auch noch nicht kapiert zu haben, wenn sie in das Erwachsenenalter gekommen sind!

      Irgendwo hab ich übrigens die Forderung gelesen, dass eine Grundrente von 800 Euro für jeden Rentner gezahlt werden soll!

      Abenteuerlich! Wie blöd muss man denn eigentlich sein, so etwas zu fordern?!?
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 18:32:50
      Beitrag Nr. 80 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.706.566 von Harry_Schotter am 18.10.06 18:21:46Vom Prinzip her hast du natürlich Recht. Von der soziopsychologischen seite her aber nicht...
      Man muss einfach akzeptieren, dass nicht jeder Mensch fähig ist alles und jedes zu machen.


      Ich stimme Dir zu dass nicht jeder fähig ist alles zu machen, andere benutzen das gerne als Ausrede.

      Mir gehts aber nicht um fähig, sondern um willens. Es mag nicht jeder fähig sein ein Reinigungsimperium aufzubauen, Gang fegen, Fenster putzen oder Toilette sauber machen kann ein jeder der fähig ist einen Kasten Bier nach Hause zu tragen oder "Intelligent" genug ist hier das Board mit Klassenkampf vollzumüllen.

      Auch die Diskussion um fehlende Arbeitsplätze ist ein degeneriertes Scheingefecht, heutzutage noch bereichert um die Ausflüsse von Propheten wie Rifkin der ja meint es sei nicht genug Arbeit da.

      Genug Arbeitsplätze hat es auch nicht nach dem 2.WK gegeben, und auch damals waren nicht alle Leute gut genug um Unternehmen zu gründen, aber sie hatten eine komplett andere Einstellung zu Arbeit - und wer nicht arbeitete musste halt hungern. Das deutsche Wirtschaftswunder war ein Ergebnis dieser anderen Arbeitseinstellung - mit Fleiss und Ausdauer und im Vergleich zu heute fast unvorstellbarer Selbstdisziplin hat die Nachkriegsgeneration das Land wieder aufgebaut und Deutschland sogar bis zur ehemaligen Konjunkturlok Europas emporgearbeitet. Heute nur mehr ein Jammertal von Opfern und Versagern, finanziert von vielen braven Idioten die mit Abgaben & Steuern das System noch aufrechterhalten - von der braven Frisöse die sich 40 Std die Haken abläuft über den braven Schichtarbeiter bis hinauf zu den Besserverdienern die niemals wohlständig werden weil ihnen die Steuerprogression immer mehr nimmt je mehr sie sich anstrengen. Und Rabenvater Staat der alles abschöpft damit es ja nicht konsumiert oder angespart werden kann.

      Aber egal - es geht um das willens sein. Die Begabung zum freiberuflichen Parkfeger oder Haushaltsreiniger hat jeder. Und der Schmutz wird niemals ausgehen.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 18:49:25
      Beitrag Nr. 81 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.700.137 von LastHope am 18.10.06 13:42:05Eine Gesellschaft, die zu dumm ist, sich selbst zu organisieren, wird untergehen wie der Stalinismus !

      Darum: Mehr Freiheit, mehr Individualismus und mehr Eigenverantwortung statt staatlicher Zwangsbemutterung!

      Kein Fuß breit den neosozialistischen Ausbeutern! :cool:
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 18:53:33
      Beitrag Nr. 82 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.691.835 von cajadeahorros am 17.10.06 22:39:07Unsere Vorfahren sind jedenfalls nicht dafür gestorben, damit sich heute ihre Kinder und Kindeskinder von frechen Neosozialisten schamlos ausrauben und ausplündern lassen müssen! :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 18:59:29
      Beitrag Nr. 83 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.705.089 von cajadeahorros am 18.10.06 17:12:01Ich habe übrigens schon einmal gearbeitet

      Und welchen guten, rechtfertigbaren Grund hast Du heute dies nicht mehr zu tun genötigt zu sein? :confused:
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 19:21:55
      Beitrag Nr. 84 ()
      Wo kommen wir denn da hin, wenn wir uns schon vor jedem WO Schreiberling rechtfertigen sollen, ob wir arbeiten sollen oder nicht.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 19:49:38
      Beitrag Nr. 85 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.707.705 von EllenW am 18.10.06 19:21:55Wenn man arbeitet, braucht man sich nicht zu rechtfertigen.

      Aber wenn man meint, nicht arbeiten zu müssen, sollte man sich schon vor denjenigen, die hier schreiben, rechtfertigen, denn darum geht es hier doch.



      Folgende Antwort bezieht sich auf Beitrag Nr.: 24705089 von cajadeahorros am 18.10.06 17:12:01
      --------------------------------------------------------------------------------
      Ich habe übrigens schon einmal gearbeitet


      Das ist ja ganz toll! Da ziehe ich doch meinen Hut vor Dir, dass Du tatsächlich schon mal gearbeitet hat. Wie lange denn wohl? Zwei Jahre? Oder ein Jahr? Oder hast Du schon nach ein paar Wochen erkannt, dass man teilweise fast das gleiche Geld fürs Nichtstun von denjenigen bekommt, die keine schmarotzerhafte Einstellung haben und arbeiten gehen? Was bildest Du Dir eigentlich ein?

      Das soll jetzt um Gottes Willen nicht heissen, dass alle, die nicht arbeiten, Schmarotzer sind. Es geht hier weiterhin nur um diejenigen, die nicht arbeiten wollen. Jedenfalls kann wohl ausgehen, dass die, die arbeiten gehen, keine Schmarotzer sind.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 19:59:56
      Beitrag Nr. 86 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.705.089 von cajadeahorros am 18.10.06 17:12:01Ich koennte Dich jetzt seitenlang mit Postings von Dir konfrontieren, in denen Du ebenso hetzerisch wie revanchistisch, in jedem Fall mit Schaum vorm Mund, den alten Pickelhaubennationalstaat beschworen hast. Aber okay, waere langweilig. Sehe ich auch so.

      Dass ich vor Streifen und Sternen auf dem Boden herumkriechen wuerde ist in hoechten Mass beleidigend, weil es nicht zutrifft. Aber okay, Du beweist ein weiteres Mal, das man Dich hier zurecht der Creme del Creme der w : o Poebelelite zurechnen kann.

      Ich habe mehr als 3x deutlich gemacht, dass ich ueberhaupt keinen Anlass sehe, in einem Umfeld meine Kritikpunkte auszubreiten, in dem noch nicht einmal ein rudimentaerer Basisstandard erreicht wird, auf dessen Niveau eine fruchtbringende Diskussion ueberhaupt ansatzweise moeglich waere.

      Bringt mich aber endlich zu etwas Witzigem:
      Welches Deutschland? Das, in dem man (mit immer größeren Einschränkungen) auch noch an besseren Universitäten studieren kann

      :laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh::laugh:

      Ich schaetze mal, Du treibst Dich an einer dieser Eliteanstalten herum. Denn Du hast ja immerhin indirekt bestaetigt, dass Du noch nie gearbeitet hast.

      Aber hier die facts. Lt. London Times Ranking erscheint die erste Deiner Eliteuniversitaeten zum Nulltarif auf Platz 58 (Heidelberg). TU und Uni Muenchen folgen dann auf 82 und 98.

      Dass es mit der Qualitaet dieser deutschen Topanstalten nicht weit her sein kann, ist unschwer an Deinen Postings zu erkennen.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 20:17:13
      Beitrag Nr. 87 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.708.507 von PresAbeL am 18.10.06 19:59:56Du beweist ein weiteres Mal, das man Dich hier zurecht der Creme del Creme der w : o Poebelelite zurechnen kann.

      Ich will mich nicht einmischen in Euren Diskurs, aber was Pöbelelite betrifft juckt es mich einen Kommentar abzugeben. Weil irgendwie hast Du recht, aber auch nicht.

      Auf der einen Seite glänzt Kollege caja durch erschütternde Beiträge die man normal eher nur aus der österreichischen Arbeiterkammer (= Akademiker die nicht blöd genug für die Gewerkschaft waren) oder einem Assistenten an einem universitären Soziologieinstitut kennt.

      Auf der anderen Seite kenn ich ihn als erwachsenen Menschen, was speziell im Vergleich zu IT enorm an Schmerzlinderung gewinnt. Und ich hab Caja auch noch nie als Haxlbeisser erlebt der nicht weiß wann genug ist.

      Und ich hab noch einen Tag in Erinnerung als Caja sinngemäß geschrieben hat "Sorry folks ich bin heute randvoll mit Glühwein vielleicht seh ich das morgen lockerer." An diesem besagten Tag hat er für mich sehr an Statur gewonnen. Unabhängig davon dass man ihm natürlich anmerkt dass er in seinem Leben noch nicht mal eine Frittenbude gegründet hat und niemals wird, aber unter den Kollegen aus seinem Gesinnungskreis ist er mir sicher einer der Angenehmsten...
      :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 20:32:20
      Beitrag Nr. 88 ()
      Heute war in der Bild ein Artikel "Wir sind Unterschicht" wo mir echt die Hutschnur geplatzt ist. Beschrieben wird ein Ehepaar mit 4 Kindern. Hartz 4, Altbauwohnung 80qm, Kaltmiete wird vom Staat bezahlt, nach Abzug von Kosten (u.a. 2 Handies!! Wozu eigentlich???) bleiben 500 Euro zum Leben.

      "Zum Frühstück gibt es Milchschnitte, Pudding oder Fruchtzwerge" ... häää? Und das soll billiger sein als eine Scheibe Brot mit Marmelade?

      Sorry, ich will hier nicht gegen Bedürftige hetzen, aber wenn ich so etwas lese hört es echt auf. Das ist jammern auf hohem Niveau.

      Bezeichnend auch die Aussage vom Vater, dass er beim letzten Job unterm Strich 100 Euro weniger hatte, als mit Hartz 4.

      1. Wozu sollte er sich einen Job suchen (würde ich auch nicht)?
      2. Wieso brauchen die 2 Handies (ich würde zur Telefonzelle gehen)?
      3. Sind 80qm zu wenig (ich denke nicht)?

      Davon abgesehen, wenn er wieder einen Job findet lohnt sich die Arbeit im Grunde nicht, weil ihm das meiste durch Steuern und Sozialabgaben weggenommen wird. Und genau das ist die Krux in diesem Land. Der natürliche Drang etwas zu erreichen, wird vom Staat erstickt.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 20:59:15
      Beitrag Nr. 89 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.709.286 von 350000 am 18.10.06 20:32:20Zum Frühstück gibt es Milchschnitte, Pudding oder Fruchtzwerge" ... häää? Und das soll billiger sein als eine Scheibe Brot mit Marmelade?


      Vor allem: Gesuender! :D

      Nein, den HartzIV-Kunden wuerde ich auch nicht in 1.Linie Vorwuerfe machen. Sie verhalten sich zwar nicht sonderlich sozial oder solidarisch, aber immerhin ziemlich rational.

      Adressieren muss man die Kritik vor allem an die Politik, die dem emsigen Lobbyistentreiben der Sozialindustrie (Gewerkschaften, Ebert-Stiftung!) und ihren Erfuellungsgehilfen in Funk+TV (Monitor, WDR) willfaehrig zu Diensten ist.

      Ueberwoelbt wird das Ganze speziell in Deutschland (frueher aber auch z.B. in Schweden. Die haben aber ganz offensichtlich dazugelernt) von einem braesigen sozialistischen Grundkonsens, in dem fruehzeitg Haengemattenmentalitaet und Konkurrenzangst gezuechtet werden. Die heutige Lehrer- und Dozentengeneration sorgt perfekt dafuer, dass dieser braesige Grundkonsens sich eifrig in den Koepfen des hoffnungsvollen Nachwuchses reproduziert.

      Im Ergebnis wird man staendig von Mit- oder Endzwanziger als "Sozialschwein" angerempelt bzw. angeruelpst, wenn man sie mit der Zumutung konfrontiert, dass sie vielleicht auch einmal etwas bieten sollten fuer ihr Geld.

      Die allgemeine Leistungsunlust fuehrt am Ende zu bedenklichen Niveauverfall, wie er allgemein in PISA sich niederschlug, sich aber auch insbesondere in den hier on board zu lesenden Postings breit macht.

      Das Ergebnis ist - wie LastHope oben schon kurz und trocken diagonstiziert hat - ein nicht ueberlebensfaehiges Gemeinwesen.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 21:11:39
      Beitrag Nr. 90 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.707.278 von CaptainFutures am 18.10.06 18:59:29Ach hör doch auf. Wenn hier mit empörtem Ernst festgestellt wird "du hast vermutlich noch nie gearbeitet" soll ich mich dann wirklich herablassen und meine bisherigen und aktuellen Tätigkeiten aufzählen? Eigentlich wollte ich ja wieder meinen alten Witz von der Parteischule und dem Berufsbild "bezahlter Agitator" bringen, aber der war mir langsam zu langweilig.

      Die Aussage "ich habe schon mal gearbeitet" erschien mir ein Mittelweg aus Wahrheit und Spaß.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 21:24:00
      Beitrag Nr. 91 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.710.350 von cajadeahorros am 18.10.06 21:11:39Was ist denn das schon wieder fuer ein seltsam verquastes Ding?

      Die Aussage "ich habe schon mal gearbeitet" erschien mir ein Mittelweg aus Wahrheit und Spaß

      Na gut, auf Empfehlung von Valium bleiben wir beim Spass: "arbeitest" Du als Haarwasservertreter oder Toupet Model?
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 21:31:40
      Beitrag Nr. 92 ()
      Um auf das Threadthema zurückzukommen ... nicht Hartz 4 muss weg ... sondern das ganze System.

      Wir brauchen eine Zentralregierung die alles bestimmt und sich vom Volk legitimieren lässt. D.h. Volksabstimmungen und die Möglichkeit ein Referendum einzuleiten.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 21:34:52
      Beitrag Nr. 93 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.710.752 von 350000 am 18.10.06 21:31:40Da beisst sich ja gerade der caja, aeh sorry, die Katze in den Schwanz: 2/3 mindetsens finden doch das System gut! Es sollte halt nur ein wenig sozialer zugehen ... :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 21:44:18
      Beitrag Nr. 94 ()
      Hier, habe ich gerade im SPON-Forum gelesen. Da denkt man wirklich, man leidet und Halluzinationen! Es ist schon uebel, welch Geistes Kinder sich bei Euch auf ihren Sofas herumflegeln:

      Das ist Deutschland: Das Elend ist nur dann Elend, wenn es exotisch ist. Dafür spendet der Deutsche dann auch gerne, gerne solange, bis der Empfängerstaat abwinkt (Stichwort Thailand/Indonesien).
      Wenn hungernde, schwarze Kinder aus Afrika in der Öffentlichkeit gezeigt werden, dann ist das eben immer noch ein Aufhänger für die Tagesschau, das Spendenkonto gleich im Anschluss. Warum kann der deutsche Gutmensch nur für Nichtdeutsche spenden, und nicht für das Elend um die Ecke oder gleich vor der Haustür? Ich weiss es nicht. Ich weiss aber, dass nur ein Bruchteil dieser Spenden für die hilfsbedürftigsten deutschen Mitbürger mindestens genauso sinnvoll eingesetzt wäre. Und ich sehe an einer solchen Forderung nichts Verwerfliches.


      :mad:
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 21:49:53
      Beitrag Nr. 95 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.709.286 von 350000 am 18.10.06 20:32:20Schaut Euch das mal an !!! Die totale Volksverdummung von Ferrero !

      :(

      So sieht subtile verblödende Werbung aus.

      http://www.milch-schnitte.de/
      (linke Seite: "hier gehts ganz schön rund ... Nr. 3)


      Bild:
      Küche, morgens, alle sind zusammen.

      Das tatsächliche Frühstück ist durch folgenden Werbetext abgedeckt:

      "Mit einem guten Gefühl in den Tag starten ist wichtig und zwischendurch etwas, was leicht schmeckt - das macht den ganzen Tag perfekt"

      Für den doofen Kunden wird der Eindruck erweckt, dass es Milchschnitten zum Frühstück gibt.

      Rechtlich nicht anfechtbar.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 22:58:32
      Beitrag Nr. 96 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.710.031 von PresAbeL am 18.10.06 20:59:15Ich könnte mich jetzt noch einmal rechtfertigen, aber ich habe einfach keine Lust mehr - wie gesagt - wer den Heuchler Brandt verehrt, dem ist eh nicht zu helfen, der glaubt auch, dass der KSK/VW/Kiep-Gerd ein rassistisch-antikapitalistisch-antiamerikanischer Friedenskanzler war.
      Avatar
      schrieb am 19.10.06 20:56:07
      Beitrag Nr. 97 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.711.033 von PresAbeL am 18.10.06 21:44:18Ich vermisse immer noch eine Antwort auf meine Frage in # 57

      ;)
      Avatar
      schrieb am 19.10.06 21:47:59
      Beitrag Nr. 98 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.706.753 von PrinzValiumNG am 18.10.06 18:32:50Seine Lordschaft -der Prinz persönlich- betritt die Bühne und verkündet seine unsäglichen Valium-Botschaften.

      Auch wenn es "Eure Durchlauchigste" nicht wahr haben will - selbst du bist nicht diejenige Instanz, die glaubt zu wissen, wozu 8 Mio Erwerbslose "Willens" sind. Um Wiederholungen zu vermeiden, möchte ich dich auf mein Posting #57 hinweisen.

      Es ist schon erschütternd wie du hier Glauben machen willst, daß 8 Mio Erwerbslose als "freiberufliche Parkfeger" oder "Haushaltsreiniger" beschäftigt werden können. Frei nach dem Motto die sog. Underdog-Jobs machen jeder Massenarbeitslosigkeit ein Ende. Diese Jobs sollen es also richten.

      Einen solchen Müll würde noch nicht einmal die Regenbogenpresse geschweige denn die Blödzeitung abdrucken.
      Aber in der Anonymität läßt es sich eben leicht Phrasen dreschen, besonders unter einem Pseudonym wie du es doppelsinnig zur Schau trägst.

      Eine Gedenkminute - für die Opfer der Demagogie.
      und möge der Schmutz ewig mit dir sein.
      Avatar
      schrieb am 20.10.06 01:14:43
      Beitrag Nr. 99 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.729.400 von BoersenHighlander am 19.10.06 20:56:07Tatsaechlich, da war eine Aufforderung drin, die ich bewusst uebergangen habe:

      Nenne mir bitte eine verläßliche Quelle, die eine zutreffende Aussage darüber machen kann, dass x, y oder z-Prozent keinen Bock haben zu arbeiten.
      Kennst du die Akten von 8 Mio Arbeitslosen oder hast du sie alle gelesen.


      Ich dachte, ich schenke sie mir und Dir, aber Du gibst ja keine Ruhe!

      Also: Typisch, 100%ige deutsche Weisheit - anscheinend auf immer und ewig und in Stein , Marmor und Elfenbein zu meisseln:

      AKTEN LUEGEN NICHT!!!!!!

      Geil. und jetzt ein bisschen Hirn gebrauchen: wieviel auslaendische Gast-, Saison- und sonstige Hilfsarbeiter hoppeln bei Euch herum? Und wer prahlt an jedem Tag hier (im Zweifel im Feingerippten mit der Bierpulle um 12 mittags aufm Sofa) herum, er sei "Exportweltmeister"? Wie bitte? Ich hoere nichts!
      :mad:
      Avatar
      schrieb am 20.10.06 07:58:27
      Beitrag Nr. 100 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.732.753 von PresAbeL am 20.10.06 01:14:43:laugh:

      Sollte das jetzt die Antwort sein? Wie erschöpfend. Hängt die meiste Zeit im Ausland herum, kennt aber jeden Sesselfurzer persönlich.
      Avatar
      schrieb am 20.10.06 17:46:34
      Beitrag Nr. 101 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.732.753 von PresAbeL am 20.10.06 01:14:43Beeindruckend, wie du meine Fragen bewußt übergangen hast.

      Ich stelle sie dir gerne nochmal in anderer Form:

      Kennst du die Lebensverhältnisse von 8 Mio Arbeitslosen oder die Anzahl derjenigen dieser 8 Mio Arbeitslosen, die Null-Bock-auf-Arbeit haben?
      Falls nicht;
      nenne mir bitte eine verläßliche Quelle, die eine zutreffende Aussage darüber machen kann, dass x, y oder z-Prozent keinen Bock haben zu arbeiten.

      Vielleicht hast du sie ja alle kennengelernt und zu Hause besucht :laugh::laugh::laugh:

      Falls nicht: verstumme einfach und schleiche dich mit deinen unbelegten Behauptungen aus dem Bord.
      Avatar
      schrieb am 20.10.06 18:13:57
      Beitrag Nr. 102 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.746.789 von BoersenHighlander am 20.10.06 17:46:34Die meisten davon haben Null-Bock auf Arbeit, zumindest im Osten.

      Da kann ich PresAbeL zustimmen.

      (Ich habe auch Null-Bock auf Arbeit und habe Aufträge ohne Ende.)

      Was mich an PresAbeL stört, ist seine tiefe Geldgläubigkeit, die anscheinend noch über seinen christlichen Glauben hinausgeht.
      Avatar
      schrieb am 20.10.06 18:16:47
      Beitrag Nr. 103 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.746.789 von BoersenHighlander am 20.10.06 17:46:34Ich stelle fest, dass Du meiner Aufforderung, Dein Hirn zu gebrauchen nicht Folge zu leisten gedenkst und Dich stattdessen weiterhin auf die Aktenlage berufst. Nun, etwas Anderes war eigentlich auch nicht zu erwarten.

      Hoffnungslos.
      Avatar
      schrieb am 20.10.06 19:35:07
      Beitrag Nr. 104 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.747.510 von PresAbeL am 20.10.06 18:16:47Wenn ich mir Dein Bild betrachte ,biste doch ziemlich weit
      über das Verfallsdatum.
      Wer gibt Dir hier das Recht Deine schiefe und angestaubte
      Meinung über Arbeitslose abzugeben.
      Alter Hetzer.....troll Dich !!!!
      :mad::mad:
      Avatar
      schrieb am 20.10.06 20:27:42
      Beitrag Nr. 105 ()
      Meist geht es den alten Säcken ja nur um ihre eigene Rente.:D
      Die wähnen sie nämlich immer in höchster Gefahr wenn da welche
      rumlaufen die keine Beiträge einzahlen werden sie höchst nervös.
      Avatar
      schrieb am 20.10.06 23:35:01
      Beitrag Nr. 106 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.747.510 von PresAbeL am 20.10.06 18:16:47Eine Aktenlage ist auch überhaupt nicht zur Beurteilung der Sachlage erforderlich oder drehen wir hier etwa die Beweislast mal wieder um?
      Der Arbeitslose hat zu beweisen, daß er nicht zur faulen Masse gehört indem er eine Arbeit aufnimmt, nicht die Gesellschaft dem Arbeitslosen!
      Wo kommen wir denn da hin?!


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      Hartz IV muss weg !!!