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    Neues aus New York - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 18.10.06 16:02:20 von
    neuester Beitrag 29.11.06 12:10:50 von
    Beiträge: 16
    ID: 1.088.539
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      schrieb am 18.10.06 16:02:20
      Beitrag Nr. 1 ()
      Punk-Club „CBGB”
      Die Anarchie gibt's jetzt bei EbayVon Meike Laaff, New York




      18. Oktober 2006 In einem löchrigen Mantel steht Patti Smith mit einer uralten Polaroid-Kamera vor einem Rockclub in New York und schießt Bilder. Sie reißt die Schutzfolie ab, wartet, bis sie sich entwickelt haben, und betrachtet sie. Unscharfe, verwaschene Fotos sind es, die sie im Zwielicht ohne Blitz geschossen hat - sie sehen aus wie alte Aufnahmen aus einer längst vergangenen Zeit. „Ich bin eben nostalgisch”, sagt sie, steckt die Fotos in ihre großen Manteltaschen und verschwindet im Inneren des Clubs. Zur Nostalgie hat sie Anlaß; sie hat eben die letzten Erinnerungsfotos von dem Ort gemacht, an dem sie ihre ersten Konzerte gespielt hat: vom CBGB, dem legendären Rock-Club im New Yorker East Village.


      Smith ist hergekommen, um die letzte Show des Clubs zu spielen - wirklich die allerletzte. Es sind die heiligen, nach altem Bier und Konzertschweiß riechenden Hallen, in denen nicht nur Smith, sondern auch die „Ramones”, „Blondie” und die „Talking Heads” angefangen haben, der Mutterboden der amerikanischen Punk-Bewegung. Dreiunddreißig Jahre hat der winzige Rockclub, der gerade einmal dreihundert Gäste faßt, durchgehalten - jetzt ist er endgültig nicht mehr in der Lage, die hohen Mietpreise des Viertels zu zahlen, die in den letzten Jahren immer weiter in die Höhe geklettert sind.

      Nichts konnte das Schicksal abwenden

      „Ich habe wirklich schon bessere Zeiten gesehen als jetzt”, hat vor einigen Tagen Hilly Kristal erzählt, der Mann, der den Club im Dezember 1973 gegründet hat und bis heute leitet. Sein Schreibtisch steht immer noch im düsteren Vorraum des Clubs, der tagsüber als Büro und abends als Kassenhäuschen dient. Alle seine Versuche, den Club doch noch irgendwie zu retten, sind fehlgeschlagen: Klagen, Anträge, seinen Club unter Denkmalschutz zu stellen, und auch ein großes Rettungskonzert auf dem nahen Washington Square mit „Blondie” und „Public Enemy” im letzten Sommer konnten nichts an seinem Schicksal ändern.

      Das Innere des CBGB ist bis auf den letzten Quadratzentimeter mit Bandaufklebern und Filzstiftgekrakel volltapeziert. Unten auf die Bühne hat jemand vier Strichmännchen gemalt und „the Ramones” druntergeschrieben. Auf der Bühne steht die „Patti Smith Band” und spielt ein „Ramones”-Medley von „Sheela is a Punkrocker” bis „Blitzkrieg Bob”. Dazu rudert Smith wild mit den Armen, auch wenn es gerade nur die Presse ist, für die sie spielt - damit sie sie gleich rauswerfen kann, um nur mit den Fans Abschied vom Club feiern zu können. Trotz spärlicher Ankündigung war das Konzert innerhalb weniger Minuten ausverkauft - wie jeden Abend in der ganzen Woche. Schließlich las sich das Line-up wie eine große Retrospektive der amerikanischen Rockmusik der letzten drei Jahrzehnte, mit Konzerten von „Blondie”, den Punkern „The Dictators” und den Hardcore-Bands „Agnostic Front” und „Bad Brains” - allesamt Alumni des Hauses.

      Die fürchterlichen Anfänge der „Ramones”

      Fragt man Hilly Kristal nach dem Geheimnis des Erfolges, gibt er sich bescheiden: Er habe mit seinem Konzept, eigene Musik statt Coverversionen bekannter Hits zu spielen, der damals neuen Rock-'n'-Roll-Bewegung einfach nur ein Forum gegeben. Er erzählt davon, was für eine schäbige Ecke das East Village damals gewesen ist - ein Viertel, das selbst Taxifahrer aus Angst um Leib und Leben mieden. „Für uns war das damals der perfekte Ort, um anzufangen”, erinnert sich Tommy Ramone, ehemaliger Drummer und einzig überlebendes Mitglied der Band - auch weil Kristal seine Band immer wieder habe spielen lassen. Glaubt man Kristal, dann hatten die „Ramones” diese Übungsstunden auch dringend nötig. „Ihre ersten Konzerte waren fürchterlich”, meint er noch heute.

      Dabei paßten sie mit ihrem dreckigen Street Rock überhaupt nicht in das Konzept, das Kristal sich eigentlich ausgedacht hatte. Er gab dem Club den Namen CBGB, weil er hier Country, Bluegrass und Blues hören wollte - doch als er merkte, daß das nicht funktionierte, öffnete er das musikalische Spektrum seines Clubs mehr und mehr in Richtung Rock. Für seine Bekanntheit in der Szene aber sorgten nicht die „Ramones” oder ihre Punk-Kumpanen „Television”, sondern eben die Rock-Poetin Patti Smith. Sie war es, die 1975 prominentes Publikum wie Andy Warhol, Alan Ginsberg und Lou Reed anzog.

      Hat der Punk selbst sich verändert?

      Kaum jemand kann heute bestreiten, daß die goldenen Zeiten lange vorbei sind. Was im CBGB damals angefangen hat, werde heute einfach allgemein Alternative genannt und überall gespielt, so Kristal. In der Warteschlange draußen meinen einige, es sei nicht das CBGB, das sich verändert habe, sondern die Punk-Musik selbst. Patti Smith sagt, daß es eigentlich keinen Grund für Nostalgie gebe, denn die Jugend werde sich einfach ihre eigenen Orte suchen, wo sie ihre Musik spielen kann - wo immer das auch sein möge. Etwa in Brooklyn, wo, nur etwas mehr als eine Brücke weit vom CBGB entfernt, eine ganze Reihe solcher Orte entstanden sind.

      Doch wenn man schöne Anekdoten über die guten alten CBGB-Zeiten hören möchte, muß man sich nur eine Weile in die Schlange stellen, die sich in den letzten Tagen des Clubs jeweils schon Stunden vor dem Einlaß auf der Bowery bildete. Die dauerüberschwemmten Toiletten sind ohnehin stadtweit berüchtigt, doch die Geschichten erzählt man sich nur hier: Wie etwa Debbie Harry, Sängerin von „Blondie”, bei einem Gig vor Wut ihr Mikrofonkabel aus dem Stecker riß und das Publikum einfach anbrüllte, wie ein Reporter der „New York Times” hier angeblich einmal verprügelt wurde, weil er Unsinn über eine Punk-Band geschrieben hatte, oder wie die Eltern einer der jüngeren Besucherin sich im CBGB kennengelernt haben und ihre Tochter schon im zarten Alter von elf Jahren regelmäßig in den Club hineinschmuggelten.

      Jetzt kommt bestimmt ein Starbucks

      „CBGB ist wie die Freiheitsstatue, wie die Carnegie Hall”, sagt ein etwa fünfzigjähriger Rocker mit runder Sonnenbrille mitten im Tumult aus Ticketinhabern, Presse und Schaulustigen und fragt: „Wo soll ich jetzt hingehen, um zu spielen? Etwa ins Hardrock-Café?” Viele in der Warteschlange sind verbittert, daß es im East Village keinen Platz mehr für Orte wie das CBGB gibt. Eine Frau meint zynisch mit Blick auf das bezugsfertige benachbarte Bürogebäude: „Jetzt machen sie hier sicher einen Starbucks rein - sechzehn Stockwerke hoch.”

      Im allgemeinen Trubel huscht fast unbemerkt Flea, Bassist der „Red Hot Chili Peppers”, in den Club. Was er hier macht? „Ich spiele mit Patti Smith”, sagt er, als sei das das Selbstverständlichste überhaupt, und verschwindet im Eingang. An einem solchen Abend, an dem die Sicherheitskräfte Mühe haben, auf dem Gehweg eine schmale Gasse für Passanten freizuhalten, kann man sich kaum vorstellen, daß einer der Gründe für das Ende des Clubs auch das nachlassende Publikumsinteresse an gewöhnlichen Tagen gewesen ist. An Tagen wie dem vorletzten Freitag etwa: Nach ihrem müde beklatschten Konzert vor etwa fünfzig Zuschauern hat die Folk-Sängerin Sid Straw mitten unter den normalen Clubbesuchern auf die nächste Band gewartet, die noch dabei war, ihre Ausrüstung am Publikum vorbei durch den tunnelförmigen Laden zu bugsieren. „Irgendwann vor zehn Jahren hat dieser Ort seine Faszination verloren”, hat sie gemeint und an ihrem Bier genuckelt. „Heute tragen selbst Teenies CBGB-Shirts, die in ihrem ganzen Leben noch nie von dem Laden hier gehört haben.”

      Gitarren-Plektron und Stringtanga

      Der kommerzielle Ausverkauf, eine der Todsünden des Punkrocks, wird dem CBGB häufig vorgeworfen. Tatsächlich reicht das Spektrum der Merchandising-Artikel, die in der benachbarten CB's Galerie verkauft werden, vom Stringtanga bis zum Gitarren-Plektron mit Logo. Wasser auf die Mühlen dieser Kommerzkritiker war sicher auch Hilly Kristals Ankündigung, das heruntergerockte Interieur des Clubs bis zum Pissoir, in das er schon gemeinsam mit den „Ramones” uriniert hat, abbauen zu wollen - für Ebay-Versteigerungen und die Einrichtung seines neuen Clubs. Der soll schon im nächsten April oder Mai öffnen - in Las Vegas.

      Ob Patti Smith dort auch einen Gig spielen würde, fragt jemand. Nein, sagt sie. Einmal habe sie dort eine Show geplant - doch die sei dann abgesagt worden, wegen mangelnden Interesses. Sie macht heute also einen Strich unter das Kapitel CBGB - das symbolische Ende einer Epoche, die schon lange Vergangenheit war. Die Erinnerungsfotos hat sie ja schon.



      Quelle: www.faz.net
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      schrieb am 18.10.06 16:03:35
      Beitrag Nr. 2 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.703.263 von technostud am 18.10.06 16:02:20
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:07:17
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.703.295 von technostud am 18.10.06 16:03:35Sieht einladend aus.
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:09:11
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.703.400 von diggit am 18.10.06 16:07:17finde ich auch !

      Kann mir aber gut vorstellen, dass es sich schon längst überlebt hat ... kenne ich vergleichbar aus London und Berlin ...
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:11:00
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wer einmal auf dem Klo vom CBGB war vergisst das nie!:D

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      schrieb am 18.10.06 16:14:02
      Beitrag Nr. 6 ()
      Innenhof der Köpi in Berlin ...

      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:16:31
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.703.505 von HetfieId am 18.10.06 16:11:00Erinnert irgendwie an das Titty Twisters.

      :D
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:17:11
      Beitrag Nr. 8 ()
      Verbrennende Menschen, "schöne" Autounfälle
      "Shock" - ein neues Magazin schockt die USA

      Autor: Thomas Lückerath



      New york (rpo). Mit Bildern von Menschen, die bei lebendigem Leibe verbrennen, Fotos der "schönsten Autounfälle" und anderen Geschmacklosigkeiten will eine neue Zeitschrift in Amerika Leser gewinnen. Das erklärte Ziel der Macher von "Shock" ist simpel: Schockieren um jeden Preis.

      "Wir zeigen Ihnen Sachen, die sie nie für möglich gehalten hätten und definitiv nie wieder vergessen werden", sagen die Macher der neuen US- Zeitschrift "Shock". Und tatsächlich hat es eine solch offen zur Schau gestellte Sensationsgier selbst in Amerika noch nie gegeben. Eine Fotostrecke über den Verwesungsprozess einer menschlichen Leiche ist das geschmacklose Highlight der Erstausgabe des 1,99 Dollar teuren Magazins. Die Auswahl an Ekel-Themen hört damit aber längst nicht auf.

      Von den "schönsten" Autounfällen und übelsten Sportverletzungen einmal abgesehen, werden auch behinderte und kranke Menschen vorgeführt: Unter dem Vorwand der Aktualität sind Themen wie 20 Jahre Tschernobyl im Heft vertreten, doch einen Artikel sucht man vergebens. Fotos von Missbildungen verstrahlter Opfer der Katastrophe in Großaufnahme müssen reichen.

      "Fast ins Gehirn gedrückt bekommen hat"

      Der Sportteil, der in den USA inzwischen heftig umstrittenen Zeitschrift, widmet sich effekthaschend behinderten Golfern, den schlimmsten Verletzungen beim Boxen und einen Ringer, der von seinem Gegner das linke Auge "fast ins Gehirn gedrückt bekommen hat", wie das Magazin in der Bildunterschrift verrät. Nachschub für die nächsten Ausgaben der Zeitschrift soll auch von den Lesern kommen: Sie werden tatsächlich aufgerufen, Schockfotos von Unfällen oder Kuriositäten zu einzuschicken.

      "'Shock' bietet einen unzensierten, unverfrorenen und unverfälschten Blick auf die Wirklichkeit", verteidigt Chefredakteur Mike Hammer seine Zeitschrift, die sich im sonst so verrückten Amerika inzwischen heftigster Kritik ausgesetzt sieht. Nach Protesten von besorgten Eltern haben mehrere Supermarktketten die Zeitschrift aus ihren Regalen genommen.

      Hoffen auf wirtschaftliches Aus

      Der Verlag, Hachette Filipacchi Media, will sich in einem offenen Brief an alle Verkaufsstellen gegen den Verkaufsstopp der Zeitschrift wehren. Während die Macher der Ekel- Zeitschrift trotzdem noch glauben, bis zu 300.000 Exemplare des Magazins verkaufen zu können, hoffen die Gegner des Skandal-Blatts auf ein schnelles wirtschaftliches Aus. Die 98 Seiten dicke Erstausgabe der Zeitschrift enthielt nicht einmal vier Seiten Werbung - und damit viel zu wenig.

      Das Original des Magazins stammt übrigens aus Frankreich. Dort existiert "Choc" schon seit gut zwei Jahren, allerdings mit deutlich zurückhaltenderen Bildern.

      Quelle: www.rp-online.de


      technostud's Meinung: Das Magazin zeigt ja nichts, was es nicht in Wirklichkeit gibt. Wer das nicht erträgt, soll es sich halt nicht kaufen.

      Shock veröffentliche auch ein Foto, das den Pulitzer-Preis gewonnen hat und dennoch nirgendwo zu sehen war. Motiv: Ein Geier wartet in einigen Metern Entfernung darauf, dass ein Kind in Afrika stirbt.

      Der Fotograf hat sich übrigens ein halbes Jahr später das Leben genommen, weil er nicht damit fertig wurde, dass er dem Kind nicht helfen konnte ...
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:19:22
      Beitrag Nr. 9 ()
      Conne Island in Leipzig

      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:22:35
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.703.295 von technostud am 18.10.06 16:03:35@2 ist das berlin?:D
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:23:53
      Beitrag Nr. 11 ()
      ... auch immer nett ist es im Zoro, ebenfalls Leipzig ...

      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:27:02
      Beitrag Nr. 12 ()
      Auch schon lange am Start in Berlin, das Tommy Haus...

      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:30:26
      Beitrag Nr. 13 ()
      Hab das Klo vom CBGB gefunden!



      Ist das nicht schnuckelig!:)
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:34:41
      Beitrag Nr. 14 ()
      saustall:mad:

      sowas soll ein lebensgefühl sein, gemeinsam mit kakerlaken zu kacken:lick:
      Avatar
      schrieb am 18.10.06 16:43:57
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.704.057 von HetfieId am 18.10.06 16:30:26Das ist aber mittags nach dem Saubermachen aufgenommen ...
      Avatar
      schrieb am 29.11.06 12:10:50
      Beitrag Nr. 16 ()


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