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    Das Syndikat der Gier - Mannesmann-Prozess Teil 2 - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 26.10.06 18:46:06 von
    neuester Beitrag 29.11.06 09:32:20 von
    Beiträge: 40
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      schrieb am 26.10.06 18:46:06
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mannesmann-Prozess: die Neuauflage
      Teil zwei einer unendlichen Geschichte

      Von Donnerstag an rollt das Gericht den Fall Mannesmann komplett neu auf. Diesmal rechnet sich die Staatsanwaltschaft bessere Chancen für eine Verurteilung der prominenten Angeklagten aus als 2004.
      Von Daniela Kuhr










      Über Klaus Esser wissen die meisten nur eines: Er ist der Mann, der nach der Übernahme von Mannesmann durch Vodafone 15 Millionen Euro erhielt, während die Mitarbeiter des Traditionskonzerns um ihre Zukunft bangten.

      Deshalb steht sein Name in der Öffentlichkeit als Synonym für maßlose, gierige Manager. Doch es gibt noch andere Seiten des Klaus Esser. Wenn es sein muss, kann er auch romantisch werden. Am 14.Juli 2004 musste es offenbar so gewesen sein. ,,Was ich wollte, liegt zerschlagen. Herr, ich lasse ja das Klagen, und das Herz ist still‘‘, zitierte er den Dichter Joseph von Eichendorff. ,,Nun aber gib auch Kraft zu tragen, was ich nicht will!‘‘

      Es war einer der letzten Verhandlungstage im Mannesmann-Prozess, und Esser nutzte sein Recht zu einem Schlusswort. Wie kaum ein anderer der sechs Angeklagten kämpfte er damals vor dem Düsseldorfer Landgericht um seinen Freispruch. Und genau das wird er jetzt wieder tun. Denn von Donnerstag an rollt das Gericht den Fall Mannesmann komplett neu auf.

      Millionenprämien

      Damit rücken sie wieder in den Blickpunkt: die Millionenprämien, die das Aufsichtsratspräsidium von Mannesmann im Frühjahr 2000 nach der Übernahme durch Vodafone an Führungskräfte und Pensionäre des Konzerns verteilte.

      In dem Präsidium saßen der heutige Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann, der frühere Aufsichtsratsvorsitzende Joachim Funk, Ex-IG-Metall-Chef Klaus Zwickel und der Betriebsratsvorsitzende Jürgen Ladberg. Die Staatsanwaltschaft wirft ihnen deshalb schwere Untreue vor. Esser dagegen und sein früherer Direktionsassistent Dietmar Droste sind nur wegen Beihilfe angeklagt.

      Freisprüche durch BGH einkassiert

      Die Neuauflage des Strafprozesses wurde erforderlich, weil der Bundesgerichtshof (BGH) im vergangenen Dezember die Freisprüche aus dem ersten Prozess aufgehoben und das Verfahren zurückverwiesen hat.

      Die Karlsruher Juristen hielten das Urteil des Landgerichts gleich in mehreren Punkten für falsch. Und deshalb beginnt nun alles von vorn - wieder in Düsseldorf, allerdings vor einer anderen Strafkammer.







      Für Esser und die anderen Angeklagten bedeutet das, dass sie nun erneut Woche für Woche im Gerichtssaal Platz nehmen müssen. Diesmal allerdings stehen ihre Karten schlechter als beim ersten Mal.

      Kein Verständnis

      In seinem Revisionsurteil hatte der BGH deutlich gemacht, dass er überhaupt kein Verständnis dafür habe, wie das Aufsichtsratspräsidium mit dem Vermögen von Mannesmann umgegangen ist.

      Insgesamt 60 Millionen Euro hatte das Gremium damals großzügig verteilt. Neben Esser kam auch Funk in den Genuss einer Prämie: Drei Millionen Euro erhielt der Aufsichtsratsvorsitzende - angeblich für Verdienste aus seiner früheren Tätigkeit als Vorstandschef.

      Die BGH-Richter konnten nicht erkennen, inwiefern diese Zahlungen im Interesse von Mannesmann gelegen haben sollen. Die Angeklagten hätten sich wie Gutsherren benommen, sie seien jedoch nur Gutsverwalter, die fremdes Vermögen betreuen müssten, stellten sie fest.

      Kein Anlass für Geschenke

      Die Millionenprämie für Esser zum Beispiel sei ein rechtsgrundloses Geschenk gewesen, für das es keinerlei Anlass gegeben habe, da bereits feststand, dass er das Unternehmen nach der Übernahme verlasse, meinten die BGH-Richter. Damit stützten sie die Auffassung der Staatsanwaltschaft.
      Avatar
      schrieb am 26.10.06 18:47:44
      Beitrag Nr. 2 ()
      Doch die Ankläger bleiben vorsichtig. Ergebnisoffen - so gehen sie nach eigenen Angaben in den Prozess. ,,Wir werden uns an keiner der vielfältigen Spekulationen zu einem möglichen Verfahrensausgang beteiligen‘‘, sagt Oberstaatsanwalt Peter Lichtenberg, der gemeinsam mit Dirk Negenborn die Anklage vertreten wird.

      Betont unsicher

      Es ist ganz offensichtlich: Die aufgeheizte Stimmung aus dem ersten Prozess, als sich Staatsanwälte und Verteidiger häufig angifteten, wollen die Ankläger diesmal vermeiden. Sie tun alles, um die Gegenseite nicht zu provozieren - und geben sich vielleicht auch deshalb betont unsicher über den Ausgang des Verfahrens.

      Einerseits stütze das Urteil des Bundesgerichtshofs ,,unsere Rechtsauffassung nachhaltig, dass die Anerkennungsprämien für die Mannesmann AG letztlich nutzlos war‘‘, sagt Lichtenberg, doch andererseits sei die Frage offen, ob man den Angeklagten ihr Verhalten auch vorwerfen könne.

      Aus seiner Sicht liegt daher der Schwerpunkt der neuen Hauptverhandlung in dem, was in den Angeklagten vor sich ging, ob sie ,,sich zur Bewilligung der Prämien für berechtigt halten durften und ob ihnen bewusst war, dass diese Zahlungen für die Mannesmann AG ohne Nutzen waren‘‘.

      Die Frage der Käuflichkeit

      Einen Punkt, der im ersten Strafprozess besonders für Aufregung gesorgt hat, scheint überhaupt niemand mehr ansprechen zu wollen: die Frage der Käuflichkeit von Esser.

      Die Staatsanwälte waren damals der Ansicht, dass Essers Prämie den Konzernchef dazu bewegen sollte, der Fusion mit Vodafone zuzustimmen. Beweisen konnten sie das allerdings nicht, und auch keiner der Zeugen wollte sich in dieser Richtung äußern.

      Trotzdem beharrten die Ankläger auf dem Vorwurf und trugen ihn immer wieder vor. Das stieß nicht nur bei den Verteidigern auf Unverständnis, auch das Gericht reagierte zunehmend genervt. Im April 2005 sprach das Oberlandesgericht Düsseldorf Esser sogar ein Schmerzensgeld von 10.000 Euro zu, weil die Staatsanwaltschaft durch ihre Öffentlichkeitsarbeit Essers Persönlichkeitsrechte verletzt habe.

      Vorsichtige Ankläger

      Die Ankläger heute sind deshalb sehr vorsichtig geworden. Inoffiziell sagen sie, dass sie das Problem in diesem Prozess nicht ansprechen wollen. Doch zitieren lässt sich damit niemand. Das Wort ,,Käuflichkeit‘‘ will keiner mehr in den Mund nehmen.

      Für Esser bedeutet das eine gewisse Genugtuung. Doch dem 58-Jährigen geht es um mehr: Er ist überzeugt, dass er in den neun Monaten seiner Tätigkeit als Vorstandschef Außergewöhnliches geleistet und die Prämie deshalb verdient hat.

      Keine Gelegenheit lässt Esser aus, das kundzutun. Im ersten Prozess ergriff er mit Abstand am häufigsten das Wort. In der Verhandlung vor dem BGH war er der einzige der prominenten Angeklagten, der persönlich erschien und seine Sicht der Dinge darstellte. Und auch im zweiten Prozess, der jetzt beginnt, wird Esser das Geschehen dominieren.

      Diverse Beweisanträge

      Seine Anwälte haben bereits diverse Beweisanträge angekündigt. Unter anderem wollen sie den ehemaligen Deutsche-Bank-Chef Hilmar Kopper, den früheren Bundesforschungsminister Heinz Riesenhuber, Ex-Ruhrgas-Chef Klaus Liesen und den einstigen Staatssekretär Werner Tegtmeier als Zeugen aussagen lassen. Die vier waren früher im Aufsichtsrat von Mannesmann. Auf der vorläufigen Zeugenliste des Gerichts tauchen ihre Namen allerdings bislang nicht auf.

      Esser wird kämpfen - um einen Freispruch, aber auch um Anerkennung. ,,Kein Vorwurf kann verletzender sein, als wenn man mir nachsagt, ich hätte nicht loyal für mein Unternehmen, für die Aktionäre und die Arbeitnehmer gearbeitet‘‘, sagte er im ersten Prozess. Ob er das Gericht davon überzeugen kann, wird sich herausstellen. 26 Verhandlungstage bis Ende Februar hat der Vorsitzende Richter Stefan Drees vorerst angesetzt.

      (SZ vom 25.10.06)
      Avatar
      schrieb am 26.10.06 19:13:41
      Beitrag Nr. 3 ()
      Für mich ist dieser Prozess eine Farce.

      Esser hat durch geschicktes Taktieren und langem dagegenhalten den Aktienwert von Mannesmann auf über 90 Milliarden Euro hochgepuscht. Monatelang hat er gekämpft. Effektiv ist den Aktionären durch die Zahlung der Annerkennungsprämien kein Schaden entstanden. Der Prozess und die Debatten drumherum sind typisch für unser neidzerfressenes und gewerkschaftsdominiertes Land.

      Als ehemaliger Mannesmann-Aktionär werde ich nicht vergessen, was für einen Gewinn ich Herrn Esser zum verdanken habe.
      Avatar
      schrieb am 26.10.06 19:29:17
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.873.119 von Scerzinger am 26.10.06 19:13:41Der Prozess erschloss sich mir noch nie so recht, die Begründungen (nicht wirklich beweisbare Bestechung, dann ritt man auf irgendeiner Unterschrift von Joe Ackermann herum) waren an den Haaren herbeigezogen - zumal ja wirklich jeder von der Übernahme profitiert hat (na gut, außer einigen Angestellten, aber wen interessieren die sonst?).

      Also gehe ich einfach davon aus, dass es sich bei dem Prozess (wie bei vielen anderen "Enthüllungen") um irgendwelche Kabbeleien innerhalb eines Personenkreises handelt, der sonst mit "dem Volk" auch wenig zu tun haben will. Also sollen sie machen, was sie wollen, sollen sie sich gegenseitig freisprechen oder verurteilen, mich kümmert es nicht.
      Avatar
      schrieb am 26.10.06 19:58:09
      Beitrag Nr. 5 ()
      Sündenböcke gesucht

      Peter Nowak 23.12.2005
      Mit der Aufhebung der Freisprüche gegen Ackermann und Co. ist das Gerechtigkeitsempfinden vieler vorerst befriedigt worden
      Für viele wird es eine Genugtuung gewesen sein, als der Bundesgerichtshof am Mittwoch [extern] entschieden hat, dass Josef Ackermann, der Chef der Deutschen Bank, erneut vor Gericht erscheinen muss. Das Gericht hatte die Freisprüche des Landgerichts Düsseldorf für Ackermann und fünf weitere Aufsichtsratsmitglieder aufgehoben, die hohe Abfindungen für ausscheidende Manager beschlossen hatten. So sollte dem Bankmanager Esser sein vorzeitiger Abschied aus dem Unternehmen mit 16 Millionen Euro zusätzlich zu seinen sonstigen Tantiemen vergoldet werden. In der ersten Instanz waren sie freigesprochen worden.



      Bild und Millionen Leser des Blattes konnten die Welt nicht mehr verstehen. Ist das noch Gerechtigkeit, fragten sie sich. Besonders übel stieß ihnen auf, dass die Manager nicht eben auf reuige Sünder machten. Besonders Ackermann brachte mit seinen Victory-Zeichen nach seinem Freispruch die Volksseele zum Kochen ([local] Feudalismus in den Chefetagen). Insofern hat der Bundesgerichtshof mit seinem Urteil im wahrsten Sinne des Wortes "im Namen des Volkes" gesprochen.

      Zwar ist noch gar nicht klar, ob Ackermann und die Seinen nicht in nächster Instanz wieder freigesprochen werden. Doch für das allgemeine Gerechtigkeitsempfinden hat die Aufhebung des Freispruchs schon seine Wirkung getan. Wenn den Mächtigen und Reichen auch mal ein Dämpfer verpasst wird, sind die "kleinen Leute" um so klagloser bereit, den Gürtel noch enger zu schnallen und noch mehr Verzicht bei Renten, beim Arbeitslosengeld und beim [extern] Umfrage des [extern] Allensbacher Meinungsforschungsinstituts. zeigt. Danach stimmen 71% der Befragten der Aussage zu, dass die Absicherung bei Krankheit und Alter schlechter wird, 62 % sind davon überzeugt, dass die Gesellschaft kälter und egoistischer wird, und 61 % glauben, dass die Reichen immer reicher und die Armen immer ärmer werden. Knapp die Hälfte, nämlich 51 % sind sicher, dass sich die Starken durchsetzen werden.

      Auf den ersten Blick ist ein solches Ergebnis erstaunlich. Werden doch hier Aussagen mehrheitlich bejaht, die von konservativer Seite sicherlich in die Nähe des Vulgärmarxismus gerückt würden, wenn sie von einer politischen Partei vertreten würden. Doch diese Meinung über die Gesellschaft führt mehrheitlich nicht zum Protest und zur Suche nach einer Alternative. Das wird an weiteren Aussagen der Umfrage deutlich. Für 49 % wird der Zusammenhalt der Familie wichtiger und nur knapp über ein Drittel der Befragten gehen davon aus, dass es zu sozialen Unruhen kommen wird.


      Man kann solche Befunde mit dem Schlagwort eines [extern] Neoliberalismus in den Köpfen charakterisieren. Das heißt, ein Großteil der Bevölkerung hat eine Sicht auf die aktuelle Gesellschaft, wie sie selbst in der Linkspartei nur von einer Minderheit in dieser Radikalität vertreten wird. Nur ergeben sich für die große Mehrheit aus diesen Diagnosen nicht der Wille und die Bereitschaft, etwas zu ändern. Die Gründe dafür sind sicher vielfältig und reichen von dem Mangel an Alternativen über Enttäuschungen und gescheiterten Versuchen, etwas zu verändern, bis zur Affirmation des Istzustandes. Die in der erwähnten Umfrage nicht abgefragte Aussage, dass es immer Reiche und Arme, Starke und Schwache geben muss, hätte sicher auch einges an Zustimmungswerten bekommen.

      Rette sich, wer kann

      Die Folgen solcher Grundhaltungen ist ein Sicheinrichten und nicht ein Widerstehen. Beste Beispiele sind die studentischen Proteste gegen die Einführung von Studiengebühren in den letzten Wochen. Es gab zwar in einigen Universitätsstädten Proteste. Aber es waren die berühmten "üblichen Verdächtigen", die auf die Strasse gingen oder auch mal eine Vorlesung boykottierten.

      Vor allem fehlte die Solidarität aus den Bundesländern, in denen Studiengebühren noch nicht auf der Tagesordnung stehen. Die sicher nicht falsche Annahme, dass es nur eine Frage der Zeit sein wird, bis die Studierenden deutschlandweit zur Kasse gebeten werden, führt eben nicht zu Wut und Kampfbereitschaft. Vielmehr gilt die Devise, das Studium schnell hinter sich zu bringen, um möglichst wenig betroffen zu sein. Streiksemester sind da eher kontraproduktiv.

      Diese Beobachtungen lassen sich auf viele Bereiche der von Sozialkürzungen Betroffenen übertragen. So wird in manchen Betrieben die Arbeitszeit in großem Einvernehmen erhöht, weil man ja nicht auf der Strasse stehen und womöglich auf Harz IV angewiesen sein will. Es ist neben der berechtigten Angst vor den Folgen von sozialen Verschlechterungen vor allem auch der Glaube, dass wir eben in schweren Zeiten leben, wo jeder den Gürtel enger schnallen muss, der das neoliberale Denken zum vorherrschenden macht. Die große Koalition könnte zur Verfestigung einer solchen Hegemonie erheblich beitragen. Denn die Sozialdemokraten könnten den Unionskollegen nicht mehr soziale Grausamkeiten und Manchesterkapitalismus vorwerfen. Sie haben die neue Rolle schon angenommen. So ist es gerade der sozialdemokratische Finanzminister, der mit Verweis auf das Haushaltsloch den Reformeifer der christdemokratischen Familienministerin beim Elterngeld zu bremsen versucht.

      Sündenböcke gesucht

      Wer da tatsächlich oder vermeintlich nicht seinen Gürtel enger schnallen will, wird schnell zum Sündenbock. Das können heute Erwerbslose sein, die angeblich zu Unrecht Leistungen des Staates beziehen und morgen allzu raffgierige Manager.

      Einer der Hauptnutznießer hat die Lektion schon begriffen. Man müsse die Prämienzahlung im "Kontext des Jahres 2000 sehen". Heute, in Zeiten von Hartz IV, würde eine solche Prämie nicht mehr beschlossen, erklärte Klaus Esser; der als einziger der Angeklagten am Mittwoch persönlich vor Gericht erschienen ist. Bild und die Volksseele werden es zu honorieren wissen. Ackermann hingegen wird jetzt parteiübergreifend ein Rücktritt von seinen Posten nahegelegt.

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      Avatar
      schrieb am 26.10.06 20:26:10
      Beitrag Nr. 6 ()
      Wo sind wir angekommen?
      Es ist noch gar nicht so lange her, dass sich jemand,
      der dabei ertappt wurde, sich am Geld anderer schamlos und ohne Skrupel zu bedienen, die Kugel gab.
      Herr Esser hatte doch auch schon ohne die zusätzlich selbst genehmigten Abfindungen so enorm hohe Pensionsansprüche, dass
      er das das Geld nir hätte ausgeben können. Es ist irrationale Gier;
      mit Neid hat das übrigens nichts zu tun. Herr Esser kann einem allerhöchstens leid tun.
      Avatar
      schrieb am 26.10.06 20:54:41
      Beitrag Nr. 7 ()
      Ich erlaube mir mal die Sache von einer höheren Warte, einer gesamtwirtschaftlichen, aus zu betrachten. VORDERGRÜNDIG geht diese Prozessfarce an der wahren Problematik vorbei - es ist wie so oft der Versuch des juristischen Nachtarockens mit den bekannt unzulänglichen Mitteln wenn was schiefgelaufen ist ....


      Am ANFANG war Essers Widerstand sicher loyal und vernünftig - die Übernahme war zu den damaligen (hochgepushten ) Preisen im Telekomsektor doch ziemlich irrational aus heutiger Sicht (auch die Telekom langte in den USA damals ordentlich in Klo 20K USD pro Kunde waren doch ETWAS zu viel ;) ) und dem kurzen damaligen Rausch folgte ein jahrelanger Kater an dem Vodafone noch heute zu knabbern hat. Gent wurde auch recht bald expediert ... usw.

      Dennoch hat Esser durch seine Tüchtigkeit im Abwehrkampf den Preis und damit die irrational exuberance noch befördert ...
      Gut es war sein Job und er wollte ihn auch gerne behalten - nur warum ist er dann plötzlich eingeknickt? Wegen 15 Mio?

      Die eigentlichen Schuldigen sind für mich die Banker wie Joe und die Gewerkschaftler wie Zwickel (er hatte sich schlauerweise ja enthalten aber keineswegs eine wütende Opposition entfacht wie das auch möglich gewesen wäre )
      Diese Leute hätten doch erkennen müssen, und haben das sicher auch, dass solchen zu irrationalen Preisen stattfindenden Übernahmen stets eine lange Katerperiode folgen muss in der die exorbitanten Kosten wieder reingeholt werden müssen - auf Kosten der Arbeitnehmer natürlich. Das ist nicht neu - seit Jahrhunderten dasselbe Spiel.

      Ich vermute Joe und seine Bank haben so gut dran verdient dass ihm das egal sein konnte - aber Zwickel? zu doof/wirtschaftsignorant oder nur noch korrupt wie Vorgänger Steinkühler - der Insiderinfo Zocker?

      Bei Daimler hatte derselbe Zwickel als regionaler Gewerkschaftsboss in den 80ern noch hocheffizient+ tüchtig
      Massen mobilisieren können für seine Ziele, bei Mannesmann war er plötzlich das brave Stimm-Schaf mit eingebautem Hintertürchen zur Apologetik ...:laugh:

      Und eventuell hätten auch ein paar Politiker mal Tacheles reden können und auf die Konsequenzen überteuerter Übernahmen hinweisen müssen - aber wer sein Geld nur vom Steuerzahler zapft undabhängig von der Leistung und Kompetenz , was will man von solchen Pfeifen schon erwarten ... :rolleyes:
      ALSO: SOLCHE LEUTE GEHÖREN AN DEN PRANGER !

      Nicht unbedingt Joe, der für sein Institut DB auftragsgemäß den Profit optimierte (vermutlich hatte man sich dort vorher schon genug calloptionen gekauft ) , nicht Esser der erst verbissen um seinen Job und "sein" Unternehmen fightete und schließlich mit ein paar Mio Abfindung (und dem widerstand der fonds ->joe) weichgekocht wurde ...



      Aber wie das in unserem perversen Juristen- und Beamtenstaat (ich sag extra nicht Rechtsstaat ) so ist : Man braucht halt irgendwann Sündenböcke für die
      missratenen Entwicklungen und das sind selten die wirklich verantwortlichen - selten auch diejenigen, die wirklich auch anders entscheiden+ handeln gekonnt hätten .... Joe und Esser konnten das mMn eher nicht, Zwickel aber wohl ..Joe ist auch kein Herrmann Josef Abs und wirds auch nie werden. Neue Zeiten halt :(
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 05:53:08
      Beitrag Nr. 8 ()
      Meine Meinung dazu.

      Der Aufsoichtsrat hat die Eigentümer/Aktionäre sowie die Arbeitnehmervertreter die Beschäftigten zu vertreten, steht zumindest im Gesetz bei uns im Ösiland. Je nach der Entsendung vom Kapital und den Arbeitnehmern.

      Die Gewerkschafter gehören verurteilt. Durch die Zustimmung wurde der Abbau von Arbeitsplätzen vorangetrieben. Sie habeb Ihr Klientel NICHT vertreten.

      Die Aufsichtsräte vom Kapital hat sehr wohl Ihre interessen vertreten, durch die Auszahlung der Prämie ist die Kohle früher geflossen. Die Alternative wäre die Entfernung von Esser gewesen, hätte aber zeitlich länger gedauert, Kohle wäre später gekommen.

      Ob die Prämie an Esser moralisch richtig war ist ne andere Frage. Zumindest hat er gekämpft wie ein Löwe und den Geldfluss massiv gesteigert.

      Die FRage stellt sich, Ist ein Vorstand für die Eigentümer da oder für die Arbeitnehmer. Das ist die Grundsatzfrage.

      Die Gewerkschafter haben jedenfalls ihren gesetzlichen Auftrag nicht erfüllt.

      Dividendenabstauber
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 07:50:33
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.880.204 von Dividendenabstauber am 27.10.06 05:53:08:laugh:

      Zum Glück steht im deutschen Gesetz nur, daß die Arbeitnehmer Vertreter in den Aufsichtsrat entsenden dürfen. Daß diese Vertreter die Interessen der Arbeitnehmer vertreten müssen, steht nicht darin.
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 10:11:43
      Beitrag Nr. 10 ()
      Tatsache ist, daß diese Beiden eingelocht gehören bis sie schwarz werden.
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 10:30:06
      Beitrag Nr. 11 ()
      Kennzeichnend dafür ist auch das man sich in der Politik darüber zurückhält(Verstrickung?:D).Das es auch anders geht zeigt wie Putin sich seine Oligarchen ab und zu mal zur Brust nimmt. Es kann ja wirklich nicht sein das die Raffgier einiger solche Auswüchse hier annimmt.Was ist das für eine Demokratie???
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 10:32:16
      Beitrag Nr. 12 ()
      Zur Untreue gehört doch in erster Linie, daß jemand geschädigt wurde. Nur wer wurde denn hier geschädigt. Doch nicht die Mannesmann-Aktionäre, die wurden reich belohnt. Die Arbeitsplätze wurden doch angeblich nach Übernahme von Vodaphone auch alle erhalten.
      Geschädigt wurde doch eigentlich nur der gierige Übernehmer Vodaphone, der einen unglaublich hohen Kaufpreis von 180 Millarden bezahlt hat, die Esser herausgehandelt hat Und im Verhältnis dazu sind doch die rd. 50 Millionen um die es hier geht Peanuts.
      Übrigens, ich vermute mal, daß die Prozeßkosten inzwischen wesentlich höher werden als die Summe, um die es im Prozeß geht.
      Auch diesmal wird es so sein, außer Spesen nichts gewesen.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 10:46:57
      Beitrag Nr. 13 ()
      Gewerkschaftsboss Zwickel sitzt mit auf der Anklagebank. Und das ist gut so.

      :eek:
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 11:02:53
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.883.668 von Wilbi am 27.10.06 10:32:16Deutschland wurde geschädigt.
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 11:05:57
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.883.989 von Blue Max am 27.10.06 10:46:57ab in den knast...
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 11:46:56
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.884.382 von Dorfrichter am 27.10.06 11:02:53Womit wurde Deutschland geschädigt? Nur weil Du der Meinung bist.
      Noch nie wurde eine Deutsche Firma für soviel Geld an eine ausländische Firma verkauft.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 12:12:55
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.885.282 von Wilbi am 27.10.06 11:46:56Primär geschädigt wurden die Aktionäre von Vodafone. Mannesmann war viel zu teuer.

      Ob das Erzielen dieses hohen Verkaufspreises der Verdienst von Esser war, das wage ich allerdings zu bezweifeln. Das Hochschaukeln des Preises ist auf den damailgen generellen Hype zurückzuführen. Die Abfindung für Esser war allenfalls ein unverdientes Geschenk.

      Verwerflich finde ich das Verhalten von Joachim Funk, der über seine eigene "Prämie" selbst mit abgestimmt hat und diese zuvor auch selbst vorgeschlagen hat. Wofür der eine "Prämie" verdient hat bleibt wohl auf ewig ein Geheimnis.
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 12:19:39
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.885.924 von hase100 am 27.10.06 12:12:55Ich hab eigentlich in der Beziehung ein gutes Gedächtnis. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Esser um die Beibehaltung der Eigenständigkeit lange gekämpft hat. Junge Springer können das auch nicht wissen.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 12:38:22
      Beitrag Nr. 19 ()
      irgendwie riecht das schon nach schmiergeld.

      wenn man überlegt, dass die damals 50 mrd dafür gezahlt,und ein grossteil davon als verlust beim finanzamt geltend gemacht haben.
      den rest von mannesmann, mit ca 120 000 beschäftigten, haben sie auch noch ohne aufsehen verramscht
      ausserdem betrug damals der aktuelle gewinn aus der handysparte ca 1,5 mrd, heute ca 9mrd euro.

      der freund von russen-gerd, ron sommer, kaufte damals für steuergelder (telekom) die firma voicestream für 40 mrd, und die machte da ca 800mio verlust.

      all das lief ohne proteste ab, da haben wohl viele freiwillig stillgehalten.

      neidlos sollte man dann wenigstens anerkennen dass die heuschrecken-firma vodafon die viel viel besseren manager hatte.

      alle werte bis auf den aktuellen gewinn in der letzten echte deutschen währung, D-MARK
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 13:41:53
      Beitrag Nr. 20 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.886.073 von Wilbi am 27.10.06 12:19:39"Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie Esser um die Beibehaltung der Eigenständigkeit lange gekämpft hat."

      Und das gehörte Deiner Meinung nach nicht zu den normalen Aufgaben eines Vorstandsvorsitzenden? Haette er bei Angabe des ersten Angebots sofort sagen sollen na prima, mehr ist das mir anvertraute Unternehmen eh nicht wert?

      Nein, der gute Mann ist seinen normalen Aufgaben nachgekommen, für die er als Angestellter auch ein überdurchschnittlich gutes Gehalt bezog. Er hat nichts getan, womit er sich diesen fetten Extrabonus verdient haette.

      Im übrigen hatte sich Esser lange gegen den Umbau von Mannesmann zum Mobilfunkkonzern gestellt, von dem er dann so stark profitiert hat. Erstmal Vorstandvorsitzender, hatte er dann auf recht dümmliche Art die wesentlich größere Vodafone provoziert, was nur wenige Monate nach seiner Amtsübernahme in der Übernahme und in der vollständigen Zerschlagung von Mannesmann resultierte.

      Eine tolle Leistung.

      Und dass dies zufällig in eine Zeit fiel, in der die DT für die defizitäre Klitsche Voicestream 40 Milliarden Euro bezahlt hat und entsprechend auch für Mannesmann ein exorbitanter Preis zu erzielen war, das ist wohl kaum das Verdienst Essers, sondern Zufall.

      (alte Hasen haben mit Sicherheit ein noch weitreichenderes Gedaechtnis als junge wilbis ...)
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 14:50:31
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.886.457 von rohrberg am 27.10.06 12:38:2250 Millarden? Typisch, wenn man schon Millionen und Milliarden verwechselt und dann in einem Börsenboard postet.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 14:56:41
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.887.764 von hase100 am 27.10.06 13:41:53Und was tun die heutigen Vorstände bei Deutsche Bank, Siemens, Daimler außer ihrer Pflicht, und beziehen dicke Gehälter und Abschlußprämien. Wo ist das der große Unterschied? Im Gegenteil, viele kriegen dicke Gelder, obwohl sie garnichts gebracht haben (Schrempp,Ricken)
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 15:24:14
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.889.393 von Wilbi am 27.10.06 14:56:41Wilbi, damit wir uns richtig verstehen: Ich haette Esser auch nicht vor Gericht gestellt und haette den fetten Batzen Geld an seiner Stelle selbstverständlich auch angenommen.

      Ich glaube aber nicht, dass er das Geld "verdient" hat, wie er selbst und der ehemalige Aufsichtsrat es immer so gerne darstellt. Meiner Meinung nach gab es für die Zahlung weder einen Rechtsgrund noch einen sonstigen. Das Geld wurde eben am Schluss verteilt, für den einen fiel dabei etwas mehr ab, für den anderen etwas weniger.

      Fazit von Essers Karriere als Vorstandschef bei Mannesmann: Ein paar Monate im Amt, dann eine strategische Fehlentscheidung (Übernahme von Orange), dann ein paar Monate Übernahmeschlacht und dann das Ende. Dafür hat er seinen fetten Extrabonus, ein fettes Gehalt und fette Pensionsansprüche erworben.

      Sei ihm von mir aus gegoennt, aber er hat es eben nicht verdient. Ist für mich eher so ne Art Hans im Glück, der zur richtigen Zeit auf dem richtigen Stuhl sass.
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 15:27:52
      Beitrag Nr. 24 ()
      Hier noch ein kurzer Artikel zur Sache, recht interessant.

      http://www.zeit.de/2004/06/Kurs
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 16:19:52
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.883.623 von sky7H am 27.10.06 10:30:06Das es auch anders geht zeigt wie Putin sich seine Oligarchen ab und zu mal zur Brust nimmt. Es kann ja wirklich nicht sein das die Raffgier einiger solche Auswüchse hier annimmt.Was ist das für eine Demokratie???


      Wenn das Thema nicht so schlimm wäre, müsste man über diese Äußerung schon wieder mal abfeiern.
      Wenn du dir so sehnlich stalinistische Verhältnisse wünscht, dann zieh doch nach Russland, dann kannst du alle Vorteile putinscher Politik geniessen...einschließlich der Löhne, die in den staatlichen "Unternehmen" gezahlt werden, einschließlich der praktizierten Meinungsfreiheit, einschließlich der praktizierten Pressefreiheit und natürlich dem besonderen Schutz der körperlichen Unversehrtheit, die Herr Putin jedem braven Bürger seines Landes persönlich garantiert. Viel Spaß.






















      Wie kann man nur derartig viel faschistoiden Müll im Kopf haben...du bist ne echte sozialistische Persönlichkeit.
      :keks:
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 16:59:32
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.891.832 von Sealion am 27.10.06 16:19:52Ich denke immmer, was haben die da mit dem wohl im DDR-Knast gemacht...
      Jetzt bist du auch noch Rußlandfeinlich.Vielleicht kenn ja hier jemand einen guten Psychologen der deinen allgemeinen Haßkomplex reduziert.Der Sozialabbau fand dort in den 90-ern statt, sicher mit Putin nichts zu tun. Es war der westen, der diesen durchdrückte.Zur Zeit gehen da Arbeitslosenzahlen,Staatsverschuldung zurück mehr Urlauber Rentenerhöhungen usw.
      Sozialabbau passier zur Zeit mehr hier in D

      Du bist wie tollwütiger Boxer , der ständig ins Leere haut :D
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 17:24:51
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.890.090 von hase100 am 27.10.06 15:24:14Hase,

      da erhebt sich ja auch die grundsätzliche Frage: Kann überhaupt ein Mensch die Leistung erbringen, daß er 10 oder 20 Millionen € im Jahr verdienen kann. Und ist das eine Frage der Moral oder des Neides.
      Sicherlich mag das alles keine richtige Rechtsgrundlage gehabt haben, aber man darf auch nicht vergessen, daß die Leute ihren Job durch die Übernahme verloren haben. Die Beträge, die sie erhalten haben, hätten sie auch mit 2 oder 3 Jahresgehältern auch raus gehabt, wenn Mannesmann weiter bestanden hätte.
      Aber Moral und Juristerei sind meistens nicht das Gleiche.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 17:57:53
      Beitrag Nr. 28 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.893.560 von Wilbi am 27.10.06 17:24:51Na, ich finde, man kann da durchaus noch differenzieren. Grundsaetzlich ist die Arbeitskraft eines Menschen genau so viel wert, wie jemand anderes bereit ist, dafür zu bezahlen.

      Wenn Esser also noch nen Vertrag über beispielsweise 3 Jahre gehabt haette mit vereinbarten 10 Mios jährlich, so waere eine Abfindung von 30 Mios meiner Meinung nicht zu beanstanden gewesen.

      Die Abfindung, die er tatsaechlich bekam, wurde aber so nicht begruendet. Vielmehr hat man ihre Hoehe mit Verdiensten begruendet, die sich Esser in seiner Zeit als Vorstandvorsitzender um das Wohl des Unternehmens und der Aktionaere erworben haette.

      Diese aber gehen nach meiner Ansicht (und auch nach Ansicht des BGH) nicht über das hinaus, was man von Esser im Rahmen seiner gutbezahlten Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender erwarten konnte.

      Deswegen hat der BGH das Urteil aufgehoben und dazu aufgefordert zu untersuchen, auf welcher Rechtsgrundlage denn nun die Riesenabfindung gezahlt wurde. Und dass jede Zahlung einer Rechtsgrundlage bedarf, das ist eben unstrittig. Schliesslich hat der Aufsichtsrat nicht sein eigenes Geld verteilt, sondern das des Unternehmens.

      Es wuerde mich sehr wundern und auch aergern, wenn der ehemalige Aufsichtsrat der Mannesmann AG ungeschoren aus dieser Sache rauskaeme.

      Insbesondere die Abfindung des Herrn Funk geht mir auf die Eier, wie ich unten schon angeführt hatte. In seinem Fall kann man meiner Meinung nach wirklich von "Selbstbedienung" sprechen.
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 18:17:53
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.894.330 von hase100 am 27.10.06 17:57:53Na, wir werden sehen. Ich glaube auch dieser Prozeß wird nichts erbringen. Irgendein Vergleich wird kommen.Was ist denn Rechtsprechung. Das eine Gericht spricht frei, das andere verurteilt.Wer hat denn nun wirklich recht?
      Natürlich ist der Entzug von Geldern der Aktionäre ohne Vertragsgrundlage oft Auslegungssache. Jetzt fordert alle Welt, daß z.B. Siemens viel Geld für BenQ und deren Arbeitnehmer zur Verfügung stellen soll. Was kann denn dem Vorstand und Aufsichtsrat dann passieren, wenn sie das machen. Die können u.U.in den Knast wandern, wenn Siemensaktionäre die verklagen wegen
      nicht vertragsgerechter Verwendung von Siemensgeldern.
      Dieser Fall wäre moralisch besser zu bewerten aber juristisch ähnlich dem Fall Mannesmann.
      wilbi
      Avatar
      schrieb am 27.10.06 18:43:26
      Beitrag Nr. 30 ()
      #29

      Unterhaltsam ist er auf jeden Fall. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 24.11.06 17:20:44
      Beitrag Nr. 31 ()
      Das Verfahren könnte eingestellt werden. Staatsanwaltschaft stimmte Antrag der Verteiger zu.
      Jetzt muss nur noch das Düsseldorfer Gericht zustimmen.

      Düsseldorf - Die Staatsanwaltschaft Düsseldorf ist im Mannesmann-Prozess bereit, der Einstellung des Verfahrens zuzustimmen. Die Staatsanwaltschaft erklärte heute, dass für eine solche Einstellung eine Geldbuße von insgesamt 5,8 Millionen Euro von den sechs Angeklagten gezahlt werden müsse.


      www.spiegel-online.de berichtet heute:

      Deutsche-Bank-Chef Ackermann: 3,2 Millionen "aus eigener Tasche"
      Den Antrag auf Einstellung des Verfahrens hatten die Anwälte von Deutsche-Bank -Chef Josef Ackermann heute gestellt. Ackermann werde 3,2 Millionen Euro zahlen, der ebenfalls angeklagte frühere Mannesmann-Chef Klaus Esser 1,5 Millionen Euro. Auf den früheren Mannesmann-Aufsichtsratschef Joachim Funk kommt eine Million Euro zu, auf die übrigen Angeklagten fünfstellige Beträge. Laut Gerichtssprecher wären die Angeklagten damit nicht vorbestraft. Angeblich sollen 60 Prozent der Summe in die Staatskasse fließen, der Rest an gemeinnützige Einrichtungen.

      Das Düsseldorfer Landgericht muss der Einigung zwischen Verteidigern und Staatsanwaltschaft noch zustimmen. Die Richter wollen in der kommenden Woche darüber entscheiden. Ackermann kündigte an, er werde das Geld "aus eigener Tasche" zahlen.

      "Beide Seiten haben ihre Risiken reduziert"

      "Das ist eine Niederlage für die Staatsanwaltschaft", sagte Hans-Peter Burghof, Professor für Bankwirtschaft an der Universität Hohenheim zu SPIEGEL ONLINE, "der Bundesgerichtshof hatte eine Vorlage für eine Verurteilung gegeben." Nach Einschätzung von Burghof "hat das Gericht in Düsseldorf diesen Spielraum aber wohl nicht gesehen". Dabei hätte die Staatsanwaltschaft eine Einigung mit Ackermann und den anderen Angeklagten schon viel früher haben können. "Beide Seiten haben nun ihre Risiken reduziert", sagte Burghof. Ackermann werde wohl weiterhin die Deutschen Bank führen, doch "er bleibt beschädigt zurück".
      Avatar
      schrieb am 24.11.06 17:22:57
      Beitrag Nr. 32 ()
      Wird hier im Board schon kontrovers behandelt:

      Ackermann und Konsorten Thread: Ackermann und Konsorten
      Avatar
      schrieb am 27.11.06 22:08:54
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.667.587 von technostud am 24.11.06 17:22:57Weiss ich ;)
      Avatar
      schrieb am 27.11.06 22:31:00
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.885.282 von Wilbi am 27.10.06 11:46:56Womit wurde Deutschland geschädigt? Nur weil Du der Meinung bist.
      Noch nie wurde eine Deutsche Firma für soviel Geld an eine ausländische Firma verkauft.
      wilbi



      Wer glaubt das Mannesmann eine "deutsche" Firma gewesen ist, der sollte sich mal die damalige Aktionärsstruktur ansehen.

      Mannesmann war schon als Stahlerzeuger in Ausländischer (meist in arabischer) Hand.

      Die Eigentümer sind nun mal die Aktionäre.

      Esser hat einen guten Job gemacht. Derzeit hielt ich auch einiges an Mannesmann ... und wer den Unternehmenswert verdreifacht (von 90 auf über 300 €) kann nur von "Neidern" wieder angegriffen werden, die zu doof waren damals investiert gewesen zu sein.


      Ackermann und Esser haben diese Abfindung verdient. Das sage ich als Aktionär (und somit als Miteigentümer der Firma) der ich damals war. Dieses sagen die Meisten Aktionäre die damals investiert waren.
      Wer hier rumbellt hat nichts, aber auch garnichts mit Mannesmann zu tun gehabt ... typische Neider .... typisch deutsch ... ekelhaft.



      Stutz
      Avatar
      schrieb am 27.11.06 22:41:10
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.883.254 von Dorfrichter am 27.10.06 10:11:43Tatsache ist, daß diese Beiden eingelocht gehören bis sie schwarz werden.


      Wenn mir eine Firma gehört, und ich als Eigentümer der Firma meinem Vorstand diese Zahlungen zubillige, dann ist das ganz alleine meine Sache , und ich brauche keinen klugscheißenden Dorfrichter der mir sagt was richtig und was falsch ist.

      Hattest Du zur damaligen Zeit Mannesmann Aktien gehalten, dann steht dir (weil Miteigentümer) eine Kritik zu.
      Ich wette Du warst nicht dabei als sich der Wert durch Esser mehr als verdreifacht hat.

      Aber jetzt neidisch rumbellen :laugh: ..... Du bist Deutschland !



      gute Nacht Deutschland



      Stutz
      Avatar
      schrieb am 27.11.06 23:52:35
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.875.656 von KlingerP am 26.10.06 20:54:41Ich erlaube mir mal die Sache von einer höheren Warte, einer gesamtwirtschaftlichen, aus zu betrachten.

      Ich Danke dir. Auch die Fremdworte, echt super.
      Avatar
      schrieb am 27.11.06 23:55:46
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.885.282 von Wilbi am 27.10.06 11:46:56Womit wurde Deutschland geschädigt?

      Schau dir einmal die nachfolgende Entwicklung an Dorfbürgermeister.

      Evt. noch die Abschreibungen und die Geschäftsberichte.
      Avatar
      schrieb am 28.11.06 00:03:22
      Beitrag Nr. 38 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 24.894.784 von Wilbi am 27.10.06 18:17:53Ist das deine ehrliche Meinung, also dieser Sermon den du hier absonderst?

      Du drehst deine Meinung doch innerhalb eines Beitrages um 180Grad.

      Das tue ich mir nicht mehr an.
      Avatar
      schrieb am 29.11.06 09:29:31
      Beitrag Nr. 39 ()
      wie jetzt ? .... kein neuer palaver Thread ? .... keine heulenden Gerechtigkeitsfanatiker nach Verkündung des Urteils ?


      :confused:



      Stutz :)
      Avatar
      schrieb am 29.11.06 09:32:20
      Beitrag Nr. 40 ()
      Die Kleinen hängt man

      Die Grossen lässt man laufen

      so war es doch schon immer :mad:


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      Das Syndikat der Gier - Mannesmann-Prozess Teil 2