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    Mit 40 ist Schluß - die zukünftige Unterschicht - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 11.11.06 18:42:50 von
    neuester Beitrag 12.11.06 21:05:34 von
    Beiträge: 40
    ID: 1.093.697
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      schrieb am 11.11.06 18:42:50
      Beitrag Nr. 1 ()
      Mittelschicht wird Unterschicht - wie gut ausgebildete Menschen ihren Job verlieren

      Karlheinz Gödert arbeitet seit dreißig Jahren bei der Allianz in Dortmund. Bis zur Rente sollte es so weiter gehen. Gödert dachte, sein Job sei sicher. Jetzt plagen ihn Schlaflosigkeit und Tinnitus. Denn der Standort Dortmund soll bald dicht gemacht werden.
      Karlheinz Gödert könnte seinen Arbeitsplatz verlieren - wie Ulrich Wittkop.

      Mehr als zehn Jahre lang hatte er einen guten Job bei Thyssen in Ratingen. Seit gut einem Jahr ist er arbeitslos, seit einem Monat bekommt er ALG 2.

      Er sucht und sucht und findet nichts. Einmal entlassen, haben es auch gut Qualifizierte über 40 Jahre schwer, eine neue Anstellung zu finden.

      Diese Erfahrung musste auch Günter Aichner machen. Er arbeitete bei Infineon in München, träumte vom Eigenheim für die Familie.
      Dann wurde der 47-Jährige entlassen und musste feststellen, dass er auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr gebraucht wird.

      Drei Menschen, ein Schicksal: der Absturz aus der Mittelschicht. Die Angst vor der Armut hat die Mitte der Gesellschaft erreicht.
      Siemens, Deutsche Bank oder Volkswagen - der Traum vom sicheren Arbeitsplatz ist vorbei.
      Panorama stellt drei qualifizierte und gebildete Menschen vor, die niemals gedacht hätten, einmal arbeitslos zu werden.

      http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2006/t_cid-3319666_.h…

      PDF zum Beitrag

      http://daserste.ndr.de/container/file/t_cid-3337088_.pdf

      Film

      http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2006/t_cid-3319666_mi…
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 19:09:21
      Beitrag Nr. 2 ()
      wieso sind die Leute so blöd und glauben niemals arbeitslos zu werden :confused:
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 19:14:14
      Beitrag Nr. 3 ()
      Weil es zb Arbeitsplätze gibt wo man nach 15 ununterbrochenen Dienstjahren Unkündbar wird! Ausname schweres Fehlverhalten oder Pleite.
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 19:22:10
      Beitrag Nr. 4 ()
      Ist man "hoffnungslos arbeitslos" nur weil einem keiner Arbeit gibt oder nicht eher deswegen, weil man sich keine Arbeit nimmt?:confused:
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 19:28:46
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.300.798 von Effektentiger am 11.11.06 19:22:10Nein, Effektentiger, es ist tatsechlich so: in den HR-Abteilungen deutscher Unternehmen garssiert unter jungen Personalschnoeseln der Altersfaschismus, was wiederum sehr stark mit der Gesetzeslage zusammenhaengt - aber nicht nur. Mir wurde z.B. sogar als Freiberufler entgegengehalten, dass ich zu alt waere - ganz offen, ganz unverschaemt am Telefon. Das war fuer mich eines der wichtigsten Signale dafuer, dass ich aus D unbedingt die Fliege zu machen hatte!

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      schrieb am 11.11.06 19:33:04
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.301.060 von PresAbeL am 11.11.06 19:28:46Bingo! ;)
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 19:41:03
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.301.060 von PresAbeL am 11.11.06 19:28:46Wenn ein Freiberufler als zu alt abgetakelt wird ist dies ohne Frage bitter.
      Ich halte dies jedoch für einen sehr seltenen Vorgang, von dem man nicht ableiten darf, daß man Ü40 keine Chance mehr ergreifen muß, weil eh alles soooo hoffnungslos ist.:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 19:47:13
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.301.552 von Effektentiger am 11.11.06 19:41:03Nein, aber es ging bei mir in der Tat nur noch als Freiberufler und auch nicht ohne beschriebenes Erlebnis (Begruendung des Schnoesels: das Projekteam bestuende aus lauter U30 und ich stoerte das "Gruppenklima" mit meinem grauen Schopf. Auf meinen Einwand, die Jungs und Maedels braeuchten vielleicht auch einen Papa, quittierte er mit einem selten duemmlichen Lachen!).
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 19:47:19
      Beitrag Nr. 9 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.301.552 von Effektentiger am 11.11.06 19:41:03Nirgendwo steht das man über 40 überhaupt keine Chance mehr hat.
      Fakt ist, wenn du dich bewirbst und auf die gleiche Stelle noch 50 Jüngere, hast du definitiv KEINE CHANCE.
      Was du da ergreifen willst, wen es keine gibt ist wohl dein Geheimnis......
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 19:51:59
      Beitrag Nr. 10 ()
      da wir ja als Volk leider kaum noch nennenswerten Nachwuchs haben wird sich dieses Problem m.E. nach duch den Demographischen Faktor zunehmend von selbst lösen. Dies ist natürlich für breits jetzt Betroffene keine Hilfe.
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 20:07:19
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.301.060 von PresAbeL am 11.11.06 19:28:46Wie hast du eigentlich die Fliege gemacht?

      Über ein Deutsches Unternehmen in die USA gewechselt oder direkt dort beworben?
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 20:22:10
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.301.984 von granni am 11.11.06 19:51:59Hi leute.
      Ich bin über 40. Ich bin Freiberufler und hatte schon öfters eher das Problem, den Leuten schonend beizubringen, daß ich wohl lieber freischaffend bleibe als mich einstellen zu lassen. Sicher ist das mit über 40 ein Problem.
      Ich glaube aber, daß dies eher brachenabhägig ist und sich mittelfristg eh erledigen wird (siehe Beitrag oben).
      Was natürlich den Betroffenen heute kein Trost sein wird.
      Im Übrigen halte ich auch nicht viel von diesen Pfeifen, die in den Personalbüros sitzen und mit ihrem rudimentären Sachverstand sich lieber einen Anfänger ins Boot holen als einem (etwas älteren) Profi
      eine Chanche zu geben.
      Zumal die Jungen nach kurzer Zeit eine weitaus größere Wechselbereitschaft zeigen als Ältere. Dann waren die ganzen Kosten der Einarbeitung für die Katz:D
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 20:33:03
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.303.142 von CatiaV5 am 11.11.06 20:22:10Ich glaube nicht, das das Branchenabhängig ist.
      Die Betroffenen in #1 arbeiteten bei Infineon, Thyssen und der Allianz.
      Also 3 völlig unterschiedliche Branchen :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 20:58:49
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.303.142 von CatiaV5 am 11.11.06 20:22:10Du verfügst sicher noch über die Zielstrebigkeit und Flexibilität, die die 3 Beispiele im Bericht schon vor vielen Jahren verloren haben.

      Deine Kompetenzen wirst du im Laufe der Zeit ausgebaut und wohl auch zu einer persönlichen "Unique Selling Proposition" werden lassen.

      Und dein neues Engagement suchst du dir bestimmt in den Fachabteilungen und nicht über die Idioten in der Personalabteilung.

      Wenns so ist, dann unterscheidet dich das von den 3 Panorama-Typen, die sich leider schon auf ein Beamten-ähnliches Dasein eingerichtet hatten.
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 21:02:17
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.303.142 von CatiaV5 am 11.11.06 20:22:10Zumal die Jungen nach kurzer Zeit eine weitaus größere Wechselbereitschaft zeigen als Ältere. Dann waren die ganzen Kosten der Einarbeitung für die Katz

      Ja, dieser bemerkenswerte Mensch namens namens Othar Fahrion hat das auch schon erfahren müssen - es ist zu hoffen, dass sein Beispiel bald Schule macht und nicht die dummen jungen Schnösel in den Peronalabteilungen unsere Wirtschaft in Kürze final ruinieren ;)


      http://www.faz.net/s/Rub6B15D93102534C72B5CF6E7956148562/Doc…

      Otmar Fahrion



      Wer Erfahrung aussortiert, ist selbst schuld



      "Alle Erwartungen übertroffen" - Unternehmer Fahrion über das Potential der Älteren
      03. November 2006
      Wenn große Unternehmen neue Fabriken bauen oder ihre Produktionsstätten modernisieren wollen, ob in Deutschland, Slowenien oder China, dann wenden sie sich häufig an Otmar Fahrion. Der 66 Jahre alte Schwabe aus Kornwestheim setzt seit 1975 die Ingenieure und Architekten seiner Firma darauf an, Unternehmen auf den neuesten Stand zu bringen. Fahrion muß immer auf der Höhe der Zeit sein - und setzt gerade deswegen seit fünf Jahren auf die Stärken älterer Menschen. Wer über fünfzig Jahre alt ist, wird auf dem deutschen Arbeitsmarkt oft brutal aussortiert. Fahrion hält diese Entwicklung für irrsinnig, nicht nur aus demographischen Gründen. Er baut sein hartes Geschäft auf der Erfahrung, Loyalität und Kooperationsfähigkeit von Menschen jenseits der Fünfzig auf. Daß Arbeitgeber und Gewerkschaften das Potential Älterer erkennen, hat er zu seiner Mission gemacht.


      Herr Fahrion, wie kamen Sie dazu, bevorzugt ältere Ingenieure einzustellen?


      Anfangs geschah das aus der Not heraus. Im Jahr 2000 wurden gleich sechs unserer besten Nachwuchskräfte abgeworben. Ich hatte diese Mitarbeiter nach dem Studium über zehn Jahre für die Arbeit als Projektleiter aufgebaut - und plötzlich waren sie weg.
      Unsere Projekte kann man nicht aus dem Stegreif leiten, das sind, bei der Airbus-Fertigung oder in der Autoproduktion, hochkomplexe Prozesse, für die viel Erfahrung nötig ist. Zuerst suchten wir mit einer ganz normalen Stellenanzeige. Es kamen siebzehn Bewerbungen, keine war brauchbar.


      Gerade in Baden-Württemberg ist der Wettbewerb um Ingenieure groß. Wie haben Sie die Stellen besetzt?


      Ich habe nochmals gründlich überlegt, was ich von meinen Ingenieuren will. Sie müssen kompetent sein, Umsetzungsstärke und Reiseflexibilität haben, sie müssen Generalisten sein, weil es heute um eine Schokoladefabrik geht und morgen um Werften. Natürlich sollten die neuen Leute nicht gleich wieder zum Absprung ansetzen. Sie sollten sofort verfügbar sein, weil ich unsere Kunden ja schlecht bitten kann, zehn Jahre zu warten, bis ich die nächsten Projektleiter aufgebaut habe. Und sie sollten bezahlbar sein. Wir dachten, man liest doch täglich, daß so viele ältere Ingenieure arbeitslos sind, warum bewerben sich die nicht? Und wie können wir sie ansprechen? Dann haben wir eine Anzeige mit einer provozierenden Überschrift geschaltet: „Mit 45 zu alt - mit 55 überflüssig?“


      Viele Arbeitgeber würden Sie für verrückt erklären, in der Hälfte der Firmen arbeitet niemand über fünfzig...


      Wir haben sogar in den unteren Teil der Anzeige geschrieben: „Bei uns können Sie bis 65 bleiben.“ Das hat eingeschlagen wie eine Bombe. Wenig später hatten wir 527 Bewerbungen erhalten. Da waren etwa 180 Ingenieure darunter, die sehr gut zu uns paßten. Der Hierarchiemix von Projektleitern und Spezialisten war nach unserem Geschmack und auch der Branchenmix. Diese eine Anzeige wirkte lange nach, insgesamt kamen tausend Bewerbungen. Wir konnten aus dem Vollen schöpfen.


      Waren die Leute auch gut genug für Ihre hohen Anforderungen?


      Das zeigt sich schon daran, daß ich gleich neunzehn Bewerber eingestellt habe - nicht aus Mitleid, sondern aus harten ökonomischen Erwägungen. Die waren einfach so gut, daß es dumm gewesen wäre, sie wegzuschicken. Wenig später haben wir nochmals sechs Ältere eingestellt. Unser Altersquotient ist nach oben geschnellt, vierzig meiner hundert Leute sind nun älter als fünfzig Jahre. Sie haben alle Erwartungen übertroffen: Agilität, Reisebereitschaft, Wissensdurst, Vorbildfunktion - ich komme aus dem Staunen nicht heraus.


      Was haben Sie bei den Bewerbungsgesprächen über den Umgang mit Menschen über Fünfzig erfahren?


      Ich habe siebenhundert Gespräche selbst geführt und war oft geschockt. In vielen Firmen werden Bewerbungen älterer Menschen schon in den Vorzimmern aussortiert. Da sitzen junge Frauen und werfen alles in den Papierkorb, was eine „5“ vorne dran hat, ohne daß sich jemand mit den Menschen befaßt. Einer hatte Hunderte Bewerbungen geschrieben, und nicht eine Antwort bekommen. Ein anderer hat zehntausend Euro für Porto, Fotos und Bewerbungsunterlagen ausgegeben. Wenn überhaupt eine Antwort kam, dann die: Sie sind zu alt für uns. Wer das länger als ein Jahr durchmacht, dem bricht irgendwann das Rückgrat. Familien zerfallen, womöglich wird Alkohol zum Problem, es geht bergab. Oder man steigt auf Schwarzarbeit um. Deren Gegenwert entspricht ja der deutschen Automobilproduktion.


      Woher kommt der Jugendwahn?


      Die Politik hat nach der Wiedervereinigung die Frühverrentung propagiert, um Arbeitsplätze für Junge freizumachen. Das hat nie funktioniert, aber die Sozialkassen haben es bezahlt und so hat sich das Denkmuster in den Köpfen festgesetzt. Obendrein schwappte der Jugendkult aus Amerika zu uns herüber: jünger ist schöner, stärker, gesünder, leistungsstärker. In dieser Zeit boomten IT-Firmen und die Werbewirtschaft, wo man wahrscheinlich stromlinienförmige Menschen braucht, da kamen die Jungen gerade recht. Heute wissen viele Arbeitgeber gar nicht mehr, wie leistungsfähig ältere Quereinsteiger sein können.


      Liegt es nur an den Arbeitgebern?


      Nein, ganz und gar nicht. Es gibt zu viele Menschen, die einfach nach der Lehre, dem Meisterbrief oder dem Studium alles schleifen lassen. Die Gewerkschaften haben das Sicherheitsdenken propagiert und außerdem dafür gesorgt, daß die Arbeitskraft mit dem Alter immer teurer wird. Das schadet. Viele denken noch immer, sie sind unkündbar wie Beamte. Die Gewerkschaften haben zu einer tiefsitzenden Lernentwöhnung beigetragen, zu einer ungesunden Anspruchshaltung. Vor lauter Urlaub, Egoismus, Fitneßstudio denken viele gar nicht nach, was sie tun und lernen müssen, um einer Kündigung zuvorzukommen oder anderswo unterzukommen.


      Was mußten Sie in Ihre Quereinsteiger investieren, damit die im schnellen Geschäft Ihrer Firma mitkommen?


      Gar nicht so viel, denn wir konnten ja die Besten aussuchen. In den ersten zwei Jahren haben wir einen eigenen Fortbildungskurs eingerichtet, und ich muß sagen, keiner der Älteren war sich zu schade, von den Dreißigjährigen alles über neue Technologien zu lernen. Umgekehrt haben wir die Neuen vertraglich zum Wissenstransfer verpflichtet. Auch das ist ein Vorteil von Älteren; Sie wissen, es ist ihre letzte Stelle, und geizen nicht damit, ihre Erfahrung an die Jüngeren weiterzugeben. Da ist ein positiver Kreislauf in Gang gekommen.


      Wenn das so gut läuft, warum machen es nicht alle?


      Die Industrie hat es schwerer, weil die Spezialisierung größer ist. Ein junger Ingenieur fängt mit der Verantwortung für Türschlösser an und ist mit sechsundfünfzig Jahren, wenn er als Projektleiter in Frührente geschickt wird, gerade mal für die ganze Tür zuständig. Da ist es schwieriger, jemanden von draußen reinzuholen. Aber in fast allen anderen Bereichen der Wirtschaft, wo eher Generalisten gefragt sind, könnte man locker die Hälfte der Stellen mit Älteren besetzen. Daß es nicht alle so machen wie ich, hat kaum ökonomische Gründe, eher kulturelle.


      Sie halten viele Vorträge über Ihr Modell. Wie reagiert das Publikum?


      Wenn ich meine Erfahrungen im Kreis anderer Manager schildere, dann sehe ich fast nur Menschen über Fünfzig: Denen sage ich, wenn Sie Ihre Personalpolitik ernst nehmt, dann gehen Sie jetzt nachhause und feuern Sie sich selbst. Keiner von Ihnen hätte eine Chance, bei Ihnen eingestellt zu werden. Sie selbst halten sich für endlos belastbar, aber Ihren Studienkollegen, der es nicht zum Firmenchef geschafft hat, schicken Sie mit fünfundfünfzig in Frührente. Dann schauen alle betroffen drein, aber sehr viele Nachahmer gibt es noch nicht. An den Reaktionen merke ich, daß mich viele für eine Wohltätigkeitsorganisation halten. Das Gegenteil ist der Fall. Kürzlich habe ich nach zwei Projektleitern für längere Auslandseinsätze gesucht. Von den Jüngeren war einer in der Familiengründung, der andere hat ein Häusle gebaut und der dritte war als Leistungssportler an einen Verein gebunden. Am Ende haben sich ein Sechzigjähriger und ein Zweiundsechzigjähriger fast gerauft, wer zuerst geht. Die waren viel flexibler.


      Haben ältere Arbeitnehmer spezielle Bedürfnisse?


      Es gilt für jeden Mitarbeiter, daß Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht sein sollten. Wir bieten Arbeitsplatzsicherheit und animieren zur Vorsorge fürs Alter, das gibt den Menschen ein gutes Gefühl. Wir haben die sogenannte Bogenkarriere eingeführt, was heißt, daß man in der Familiengründung und zur Rentengrenze hin freiwillig ein bißchen kürzer treten kann, also weniger Arbeiten, natürlich für weniger Geld. Außerdem investieren wir in gesunde Arbeitsabläufe. Wir haben unsere Kantine gebeten, nicht nur Fleisch mit Knödel anzubieten, sondern Gesundes. Wir ermuntern unsere Leute, mit dem Rad zur Arbeit zu kommen. Unsere Abläufe werden so geplant, daß die Mitarbeiter nicht den ganzen Tag sitzen, sondern in Bewegung bleiben. Jeder bekommt jetzt ein Stehpult, das schützt vor körperlicher Erlahmung.


      Sie sind sechsundsechzig Jahre alt. Wann übergeben Sie Ihren Betrieb?


      Ich ziehe das höhere gesetzliche Rentenalter schon vor und will auf jeden Fall bis Ende siebenundsechzig weitermachen. Dann geht die Firma sukzessive auf meine beiden Söhne über. Aber ich will natürlich noch länger ein bißchen mitmischen.

      Das Gespräch führte Christian Schwägerl.

      Text: F.A.Z., 03.11.2006, Nr. 256 / Seite 40
      Bildmaterial: Daniel Pilar
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 21:22:48
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.304.650 von KlingerP am 11.11.06 21:02:17Wenn ich meine Erfahrungen im Kreis anderer Manager schildere, dann sehe ich fast nur Menschen über Fünfzig: Denen sage ich, wenn Sie Ihre Personalpolitik ernst nehmt, dann gehen Sie jetzt nachhause und feuern Sie sich selbst. :D

      Keiner von Ihnen hätte eine Chance, bei Ihnen eingestellt zu werden. Sie selbst halten sich für endlos belastbar, aber Ihren Studienkollegen, der es nicht zum Firmenchef geschafft hat, schicken Sie mit fünfundfünfzig in Frührente. :cry:

      Anm.: Und unsere Regierung meint man sollte mit 75 auch noch arbeiten... :laugh:

      Dann schauen alle betroffen drein, aber sehr viele Nachahmer gibt es noch nicht.


      So ist es - leider....
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 22:40:40
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.305.457 von Gnadenloser am 11.11.06 21:22:48Über 40, teilweise schon über 35, hat man wirklich in D als Angestellter wenig Chancen, einen neuen Job zu bekommen. Die Personaler suchen halt eher junge Leute, die man noch prägen kann. :D

      Da nur junge Leute, die man noch prägen kann, aber die Arbeit eher schlecht als recht machen, geht die Firma oder der Unternehmenszweig irgendwann pleite oder wird ausgesourct.

      In diesen ausgesourcten Miniklitschen wird es dann auch nicht besser und die gehen auch irgendwann pleite. Oder einige davon werden dann zu einem größeren Unternehmen fusioniert (Synergie), und das wird dann auch irgendwann zugemacht.

      Große Konzerne verlagern ihre Aktivitäten zunehmend ins Ausland. Die Mittelständler, die das nicht können, die können mit den Minipreisen der Konzerne nicht mehr konkurrieren. Zunehmend werden außerdem in technologischen Bereichen durch Patente die Innovationen verhagelt.

      Aber in fünf bis zehn Jahren dürfte es sich spätestens wenden. Es wird dann kaum noch halbwegs gut ausgebildete junge Leute hier geben. Schon möglich, dass dann eher wieder Ältere eingestellt werden. Nur, ob die dann das Geld bekommen, so wie heute, ist noch eine andere Frage. Deutschland wird zusehends zum Armenhaus von Europa. Wer soll dann die gehobenen Löhne und Gehälter zahlen?

      So wie heute die Politiker überall durch die Lande ziehen und erzählen, man müsse privat für die Rente vorsorgen, werden sie bald erzählen, man müsse sich eben selbst um Arbeit kümmern. Beides ist richtig. Was falsch ist: Die Abzocke durch Steuern und Gebühren bleibt trotzdem. Irgendwann zahlt man einen Haufen RV-Beitrag und bekommt dann die Einheitsrente (Grundeinkommen lässt grüßen).

      Ich warte eigentlich nur noch auf die glorreiche Idee, dass man negatives Einkommen versteuern soll. :laugh:
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 22:51:53
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.305.457 von Gnadenloser am 11.11.06 21:22:48Die Nachahmer werden früher oder später schon noch kommen müssen - schon aus rein demographischen Gründen ... die Alterspyramide wird sich in den nächsten Jahrzehnten auf den Kopf stellen.
      Dann werden die Leute über 50 die Regeln bestimmen ;)

      Aber da wir schon beim Thema Diskriminierung sind: Mindestens genauso schlimm wie das "Aussortieren" der Männer über 40
      finde ich gerade ebenfalls aus demographischen Gründen folgenden idiotischen Ausschluß hochqualifizierten menschlichen "Humankapitals" von der Arbeitswelt die (oft männlichen) Personal-Manager, die dafür verantwortlich sind, sollte man stante pede wegrationalisieren bzw. zwangsweise in den Elternurlaub schicken - ihr Deppen, lernt doch z.B. von Frankreich :laugh: ) :

      http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc…
      Karrieresprung



      Karriererisiko: Weiblich, 30 plus

      Von Birgit Obermeier



      Karrieresprung - bei FAZ.NET
      11. November 2006
      Ihre fachlichen Qualifikationen seien durchaus beeindruckend. Und mit ihrer klaren, geradlinigen Art habe Sandra Becker* auch im Vorstellungsgespräch überzeugt, mehr als ihr Mitbewerber. Bleibe die Frage, so der Geschäftsführer der mittelständischen Werkzeugbaufirma, wie es um die Familienpläne der 33jährigen Personalentwicklerin stünde. Eine gewisse Kontinuität sei in dieser Position wichtig, sie verstehe das sicher. Sandra Becker ärgerte sich über die anmaßende Frage. Und ließ ihren Chef in spe dennoch wissen, daß sie in einer festen Beziehung lebe, gegenwärtig aber nicht ans Kinderkriegen dächte.


      Ob unverhohlen zur Sprache gebracht oder insgeheim gedacht: Vielen Personalverantwortlichen gelten Frauen einer bestimmten Altersspanne als Einstellungsrisiko, als tickende biologische Zeitbombe. Offen zugeben wollen das zwar nur wenige, schließlich ist eine derartige Diskriminierung nach dem Gleichbehandlungsgesetz (AAG) unzulässig. Zudem verpflichteten sich die Spitzenverbände der deutschen Wirtschaft 2001 freiwillig zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen und Männern in der Privatwirtschaft.


      Dennoch: „Es gibt Hinweise“, so Rainer Jung, Sprecher der Hans-Böckler-Stiftung. Etwa in einer hauseigenen Studie aus dem Jahr 2003: Darin wurden 2.000 repräsentativ ausgewählte Personalverantwortliche zu ihrem Einstellungsverhalten befragt. Von den 30 Prozent, die in den vergangenen fünf Jahren keine Frauen rekrutiert hatten, begründeten dies immerhin 13 Prozent mit dem Risiko einer Schwangerschaft, neun Prozent mit deren fehlender zeitlicher Flexibilität.


      Karrierehoch mit 32


      Im Durchschnitt sind Frauen in Deutschland bei der Geburt ihres ersten Kindes heute 29 Jahre alt, Akademikerinnen der langen Ausbildungszeiten wegen ein paar Jahre älter. Der ab Anfang 30 einsetzende Verdacht, daß sie schon bald für eine gewisse Zeit aus dem Beruf ausscheiden könnten, spiegelt sich auch bei der Besetzung von Führungspositionen wider. Wie eine aktuelle Analyse des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit zeigt, hat sich der Frauenanteil in leitenden Funktionen zwischen 2000 und 2004 insgesamt von 20 auf 22 Prozent leicht erhöht. Nicht jedoch in der Altergruppe der 30- bis 49jährigen, dort stagnierte er.


      Die Entwicklung geht so: Bis zum Alter von 29 Jahren sind Frauen noch stark in - zumeist niedrigen - Führungspositionen vertreten. Entscheiden sie sich danach für Kinder, müssen sie oft feststellen, daß sich diese in der aktuellen Arbeits- und Betreuungssituation nicht mit ihrem Führungsjob vertragen. Folge: Sie treten kürzer, die Karriere knickt. Paradoxerweise passiert Letzteres auch bei den kinderlosen Altersgenossinnen. „Unabhängig von ihren individuellen familiären Plänen werden Frauen auf hohen Positionen oft nicht berücksichtigt, weil sie kollektiv eine höhere Wahrscheinlichkeit haben, wegen Kindern auszufallen“, analysiert Corinna Kleinert vom IAB. Diese „statistische Diskriminierung“ erfolgt just in der Altersspanne, in der entscheidende Weichen für den beruflichen Erfolg gestellt werden. Während bei Männern mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlichkeit für eine Führungsposition steigt, erreicht sie bei Frauen bereits mit 32 Jahren ihren Höhepunkt.


      Aussortiert, nicht eingeladen


      Silke Strauß, Headhunterin und Partner bei der Bad Homburger MR Beratungsgruppe, gibt offen zu: „Eine kinderlose Bewerberin Anfang 30, die gerade geheiratet hat - da läuten selbst bei mir als Frau die Alarmglocken.“ Manche Kunden fragen explizit, wenn auch vorsichtig, „ob sie mal vorgefühlt habe, in Bezug auf Kinder“. Franziska Schmeller*, jahrelang als Personalverantwortliche bei einem mittelständischen Software-Unternehmen tätig, agierte da ungenierter: „Bewerbungen von Frauen um die 30 haben wir meist von vornherein aussortiert.“ Aus reinem Pragmatismus: „Um der Flut der Bewerbungen Herr zu werden, sucht man nach Auswahlkriterien.“ Auch für Alexander Kroll*, Geschäftsführer einer PR-Agentur, ist klar: „Der nächste Neuzugang ist männlich.“ Zwar gäbe es in der Branche deutlich mehr qualifizierte Frauen. Aber: Drei Mitarbeiterinnen in Elternzeit, das reiche nun wirklich.


      Tröstlich die Tatsache, daß sich Unternehmen in Zukunft allein aufgrund der demografischen Entwicklung nicht mehr leisten können, auf hochqualifizierte Frauen zu verzichten. „Viele Unternehmen haben das Potential auch erkannt“, sagt Ulrike Wenner vom Stab für Chancengleichheit der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. Es konsequent auszuschöpfen, erfordert allerdings ein wenig Engagement. Frauen vom Gebärverdacht zu befreien, ist nur der erste Schritt. Echte Chancengleichheit bedeutet, ihnen zu ermöglichen, was für Männer selbstverständlich ist: die entscheidende Zeit zwischen 30 und 40 für Karriere und Kinder zu nutzen. Während gegenwärtig über die Hälfte der männlichen Führungskräfte Kinder hat, ist laut IAB-Analyse nur jede dritte Frau mit Führungsjob auch Mutter. Tendenz: sinkend.


      Anders als ihre männlichen Kollegen haben Frauen in leitenden Stellungen meist einen Partner, der Vollzeit arbeitet. Um Familie und Job sinnvoll in Einklang zu bringen, sind sie daher auf externe Unterstützung angewiesen: von staatlicher Seite in Form von flächendeckenden Betreuungsangeboten für Kinder jeder Altersstufe; seitens des Arbeitgebers durch flexiblere Arbeitszeiten und der Einsicht, daß sich ein Führungsjob auch in weniger als 40 Wochenstunden bewältigen läßt. Noch aber spielt für über die Hälfte der in einer aktuellen Allensbach-Umfrage befragten Personalentscheider das Thema Vereinbarkeit „keine so große Rolle“. Nur ein Drittel erwartet, daß entsprechende betriebliche Leistungen bei der Rekrutierung von qualifiziertem Personal künftig bedeutsam sein werden.


      Sandra Becker muß sich über das Thema Vereinbarkeit vorerst nicht den Kopf zerbrechen. Die Mittdreißigerin bekam den Job bei dem Mittelständler - zunächst mit einem auf zwei Jahre befristeten Arbeitsvertrag. Noch Fragen zu den Familienplänen?

      * Namen geändert
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 23:06:53
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.310.053 von KlingerP am 11.11.06 22:51:53Noch Fragen zu den Familienplänen?

      Noch Fragen warum unsere Geburtenraten immer weiter zurückgehen?

      Ich habe keine mehr...:rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 23:31:48
      Beitrag Nr. 20 ()
      Einige ältere Arbeitnehmer, vor allem die nahezu unkündbaren, sind aber auch verdammt träge. Ad hoc fällt mir z. Bsp. die Sekretärin an der Uni Bremen ein, die trotz mehrerer Computerkurse immer noch mit der Schreibmaschine schreibt. Das Problem liegt natürlich nicht bei Ihr. Sie würde sofort umsteigen, wenn sich jemand so lange neben Sie setzen würde, bis sie es nach ein paar Tagen hin bekommt. Oder da wäre der Buchhalter des Autohauses, der die Einführung einer neuen Buchhaltungssoftware blockiert, da er so kurz, nämlich 3 Jahre, vor der Rente nicht mehr umlernen mag. Oder mein Onkel, der als Vertriebler im Außendienst sich jahrelang gegen ein Handy gewehrt hat. Mitlerweile hat er es eingesehen.
      Hinzu kommt dann auch noch, daß unsere altgedienten Herrschaften zu den Topverdienern gehören. Warum eigentlich? Weil sie soviel Erfahrung haben? Toll, wen interessiert denn noch, wie man Lochkarten stanzt.
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 23:40:27
      Beitrag Nr. 21 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.312.617 von BieneWilli am 11.11.06 23:31:48Erfahrung ist durch nichts, aber auch gar nichts zu ersetzen.
      Wenn es anders wäre würden Kinder die Welt regieren und Fünfzigjährige im Sandkasten spielen ;)
      Klar gibt es Fälle wie von dir beschrieben, aber diese haben mit #1 gar nichts zu tun
      Und #15 hast du ganz sicher nicht gelesen...
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 23:42:17
      Beitrag Nr. 22 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.312.617 von BieneWilli am 11.11.06 23:31:48Das sind dann auch meist die, die nur die jungen bildungslosen AN einstellen wollen, weil die ihnen nicht gefährlich werden können. ;)

      Genausogut gibt es aber auch die Leute, die meinen, man müsse alles mit dem PC oder Telefon machen. Und es gibt reihenweise Leute, die nicht mal Maschinenschreiben können, aber täglich mit dem PC arbeiten. Jung wie alt.

      Nur kommen solche negativen Eigenschaften nicht natürlich an die Oberfläche. Sowas wird durch den Bürokratenstaat begünstigt. Andernfalls könnte man langjährige AN vor die Wahl stellen, sich dem Lauf der Zeit anzupassen oder sich was anderes zu suchen. Normalerweise sind Menschen nämlich sehr motiviert, wenn man das nicht verhindert!
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 23:44:57
      Beitrag Nr. 23 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.312.617 von BieneWilli am 11.11.06 23:31:48>>>Hinzu kommt dann auch noch, daß unsere altgedienten Herrschaften zu den Topverdienern gehören. Warum eigentlich?<<<


      Wenn du mal 60 bist, kannst du ja zum Null Tarif anwesend sein.:mad:
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 23:48:04
      Beitrag Nr. 24 ()
      Mir persönlich wäre es prinzipiell egal, welches Alter jemand hat.

      Ich würde sagen, mit etwas Pauschalisierung könnte man folgendes festhalten:

      - Ältere Mitarbeiter sind meistens in manchen Sachen langsamer, weil sie in den siebziger Jahren berufstechnisch sozialisiert wurden, wo alles noch gemächlicher vor sich ging. Die tun sich oftmals schwer zu begreifen, dass man sich so viel "Gemütlichkeit" heute einfach nicht mehr erlauben kann. Ehrlich gesagt macht mich so viel Phlegma fast wahnsinnig. Vorteil: Höhere Allgemeinbildung, bei aller Langsamkeit eine gewisse Disziplin, ein Arbeitsethos, was manche Langsamkeit wieder ausgleicht.

      - Jüngere Mitarbeiter: Schwachpunkt ist der Bildungsfaktor. Schlechte Allgemein- und Spezialbildung, höherer Verwöhnungsfaktor (Anspruch: viel Spaß und viel Geld. Gleichzeitig: wenig Einsatz und wenig Qualifikation). Wir hatten schon Praktikanten, die der Ansicht waren, sie müssten sich die Rosinen ("Lieblingsarbeiten") heraussuchen und den Rest dürften die Altgedienten bearbeiten....Vorteil: Höhere "Prägbarkeit", was sich aber meiner Ansicht nach nur in wenigen Fällen wirklich "lohnt".

      Fazit: Das Alter ist mir ziemlich egal, solange jemand über eine gute Bildung, Allgemeinbildung, Tempo, Auffassungsgabe und Arbeitsethos verfügt.

      Dieser ganze Jugendwahn ist eine Mode, die auch wieder vergehen wird, oder anders gesagt: wie in D typisch wird die Amplitude irgendwann in die entgegengesetzte Richtung ausschlagen: Demnächst - jede Wette - wird es hip sein, nur Ältere zu beschäftigen, weil die nachwachsende Jugend zum großen Teil von Barbara Salesch und Oliver Geißen sozialisiert wurde, was sich nun wirklich kein Arbeitgeber wünschen möchte.

      LM
      Avatar
      schrieb am 11.11.06 23:54:48
      Beitrag Nr. 25 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.298.559 von Gnadenloser am 11.11.06 18:42:50Die Klitsche in Ratingen kenne ich. :laugh::laugh::laugh:

      Was wären die ohne mich? :laugh::laugh::laugh:

      M, F, N und B, wenn ihr hier mitlest; habt bei mir auf Granit gebissen, was.
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 00:04:32
      Beitrag Nr. 26 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.313.897 von LadyMacbeth am 11.11.06 23:48:04>>> Ältere Mitarbeiter sind meistens in manchen Sachen langsamer, weil sie in den siebziger Jahren berufstechnisch sozialisiert wurden, wo alles noch gemächlicher vor sich ging. Die tun sich oftmals schwer zu begreifen, dass man sich so viel "Gemütlichkeit" heute einfach nicht mehr erlauben kann.<<<


      Ich hoffe, du hast in den 70 er Jahren mal in einem Schlachthof, einer Schweißerei oder oder Gesenkschmiede gearbeitet. Das war wie Urlaub. :mad:

      Jeden Rotzlöffel mit 20 arbeite ich heute noch tot und lebendig.
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 00:18:34
      Beitrag Nr. 27 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.315.096 von Waldsperling am 12.11.06 00:04:32Mir ist klar, dass das nicht auf alle zutrifft. Deswegen sagte ich "meistens". Mir ist völlig klar, dass es damals auch Drecksarbeiten gab, die zum Glück heute teilweise maschinell erledigt werden.

      Wenn ich mir allerdings so manche ältere (manche! nicht alle!) Mitarbeiter anschaue, so bin ich schon manchmal etwas frappiert über deren gemächliches Arbeitstempo. Wobei ich schon zu schätzen weiß, dass die oft mehr Sinn für Unternehmenskultur aufweisen als Jüngere, das ist ja auch nicht zu unterschätzen (Stichwort: Arbeitsklima, Gemeinschaftssinn etc.). Die haben viel eher Sinn für soziale Gesten - angefangen vom simplen "Danke-Sagen" bis hin zu kleinen Aufmerksamkeiten, die das Arbeitsklima in Schwung halten (mal einen Blumenstrauß zum Geburtstag oder ein Eis bei heißem Wetter etc. - halt so Kleinigkeiten, die den Menschen bei Laune halten).

      Man darf so etwas nicht unterschätzen, denn schließlich läuft man als Arbeitnehmer nur dann zur Hochform auf, wenn man sich rundherum auch wohlfühlt. Da können die Jüngeren auf alle Fälle noch viel lernen. Wenn ich die Wahl hätte zwischen einem/r jüngeren oder älteren Arbeitnehmer mit in etwa vergleichbarer Qualifikation, so würde ich mich vermutlich für den älteren entscheiden, wohl wissend, dass diese/r für manche neuen Technologien nicht ganz so gut einsetzbar ist. Eine gewissen Loyalität zur Firma spielt da wohl auch eine Rolle, das ist unter den älteren mit Sicherheit noch verbreiteter.

      LM
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 00:22:54
      Beitrag Nr. 28 ()
      Ernstes Thema, dummer Spruch: das Leben verläuft in der verkehrten Richtung!
      Stell Dir vor Du kommst auf die Welt und wirst den ganzen Tag liebevoll im Altersheim umsorgt.
      Dann entwickelst Du Dich weiter und fängst mit einem supertollen handicap an Golf zu spielen.
      Anschließend genießt Du das Rentenalter bis Du in einer Führungsposition in den Job wechselst.
      In den folgenden Jahrzehnten arbeitest Du Dich sukzessive nach unten.
      Mit einer ausschweifenden Feier der Diplomarbeit beginnst Du das Studium bis Du Dich zu Erstsemester getrunken hast.
      Nach der Abi-Feier pöbelst Du Dich durch bis zum Sextaner.
      In den folgenden Jahren verlernst Du nach und nach das Schreiben und Rechnen bis Du Dich zum Vorschulkindergarten durchgearbeitet hast.
      Anschließend kannst Du nach und nach anfangen zu lallen, zu sabbern und in die Hose zu scheißen und ganz am Schluß endest Du:als ein gewaltiger Orgasmus
      Das wär doch mal was ;)
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 00:33:30
      Beitrag Nr. 29 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.315.928 von unlocker am 12.11.06 00:22:541) :laugh:
      2) wirst den ganzen Tag liebevoll im Altersheim umsorgt.
      Da endet der Spaß leider schon: Du wirst von völlig entnervten Pflegern zu Ende "verwaltet" :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 08:11:31
      Beitrag Nr. 30 ()
      Moin,

      erstmal was zum Thema der älteren Arbeitnehmer und ihrer "Langsamkeit"

      Ich habe bei mir die Erfahrung gemacht,dass meine älteren Mitarbeiter nicht langsam sind. Das was als Langsamkeit angesehen wird,ist einfach nur pure Erfahrung,sie machen keine unnötigen Wege,reagieren nicht hektisch wenn mal was schief läuft-ist halt alles irgendwann schon mal dagewesen. Die wissen zum grössten Teil was sie tun müssen und wie sie es tun müssen um den Betrieb aufrecht zu erhalten.
      "Jungspunde" verfallen schon mal schneller in Hektik und Stress,probieren Dinge aus,die in der Situation nicht weiterhelfen bzw. grundverkehrt sind.

      Lässt sich also nicht alles so einfach gegeneinander aufrechnen.

      Ich möchte auf meine Alten,die den Betrieb mit dem Gefühl in ihrem Hintern fahren,auf keinen Fall verzichten.


      Zum lebenslangen Lernen zur "Sicherung" des Arbeitsplatzes:

      Nach meiner Ausbildung habe ich direkt mit dem Meister begonnen,nach dem Abschluss sofort mit dem techn. Betriebswirt. Nach dem Abschluss haben mich private Gründe gezwungen eine Zwangspause einzulegen.Ich habe einen Posten bekommen,der mich eigentlich recht zufroedenstellt,aber ich habe momentan wieder eine innere Unruhe.Ich habe das gefühl weitermachen zu müssen-nicht von der Firma vorgegeben,sondern von mir persönlich.

      Und genau hier fängt das Problem an:

      Sollte ich wirklich weitermachen,Studium neben dem Beruf(nicht an einer Fernuni), stellt sich die Frage,was kommt.

      Die Belastung durchs Studium nehme ich in Kauf,aber danach?
      Die Leute,die in den Positionen sind,die für mich dann in Frage kämen,haben 10-14 Stunden am Tag zu schaffen,für ein gehalt,das nicht exorbitant über meinem jetzigen liegt. Ich frage mich ernsthaft,ob man deswegen sein Privatleben ruinieren sollte.
      Wenn ich sehe,dass viele Kollegen gesundheitliche Probleme bekommen,ausbrennen,das familienleben in die Brüche geht über der ganzen Arbeit,bekomme ich erhebliche Zweifel.

      Meine Meinung dazu ist,dass sich alles die Waage halten sollte,man kann nicht nur für die Arbeit leben bzw. nur fürs Leben arbeiten.

      Aber hat das was mit mangelender Flexibilität oder Lernunwilligkeit zu tun?
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 11:49:09
      Beitrag Nr. 31 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.312.617 von BieneWilli am 11.11.06 23:31:48ein Spitzenthread. Besonders gut, dass mal wieder gesagt wird, dass man sich Arbeit nehmen muss, wenn niemand da ist, der einem welche gibt.

      Als gutes Beispiel kann die SPD-Politikerin dienen, die lange erfolglos gesucht hat und sich dann als Putzfrau selbstständig gemacht hat. Es geht so viel, wenn man nicht darauf wartet, dass es einem hinterhergetragen wird.
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 14:05:31
      Beitrag Nr. 32 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.313.650 von Waldsperling am 11.11.06 23:44:57>>>Hinzu kommt dann auch noch, daß unsere altgedienten Herrschaften zu den Topverdienern gehören. Warum eigentlich?<<<


      Wenn du mal 60 bist, kannst du ja zum Null Tarif anwesend sein.


      Hast recht, laßt uns um Gottes willen ja nicht an dem derzeitgigen Zustand rütteln. Die Unternehmen schlagen sich ja geradezu darum unsere vor Erfahrung strotzenden Oldies zu halten und einzustellen.

      Danke für die Aufopferung im Kampf für Chancen von ältern Arbeitnehmern am Arbeitsmarkt.
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 14:15:18
      Beitrag Nr. 33 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.323.124 von tripledoubledip am 12.11.06 11:49:09... Als gutes Beispiel kann die SPD-Politikerin dienen, die lange erfolglos gesucht hat und sich dann als Putzfrau selbstständig gemacht hat. Es geht so viel, wenn man nicht darauf wartet, dass es einem hinterhergetragen wird.

      Finde ich auch sehr löblich, daß sie ihr eigenes Putzunternehmen gegründet hat. Aber so ganz kann sie noch nicht aus ihrer alten Haut. Wir sprechen doch jetzt von der Unternehmerin, die bei Christiansen die Wirtschaft kritisiert hat, daß sie nicht genug Ausbildungsplätze zur Verfügung stellt. Also liebe Lilo Friedrich, du bist Deutschland, du bist Unternehmerin, du bist Wirtschaft! Wieviele Ausbildungsplätze stellst du zur Verfügung?
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 14:24:38
      Beitrag Nr. 34 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.330.404 von BieneWilli am 12.11.06 14:15:18... hat Lilo Friedrich den Putz-Meister-Brief? Falls nicht, darf sie auch nicht ausbilden.
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 14:54:20
      Beitrag Nr. 35 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.330.807 von StellaLuna am 12.11.06 14:24:38Sie ist Wirtschaft! Wenn handwerkliche Ausbildungsplätze fehlen, dann soll sie halt einen Meister einstellen. Was man braucht um einen Putzkaufmann (oder die kaufmännische Ausbildung, die dem am nächsten kommt) weiß ich nicht. Aber auch da kann sie Maßnahmen treffen.

      Ansonsten soll sie demnächst sagen daß die Wirtschaft, ausgenommen von ihr selbst, für mehr Ausbildungsplätze sorgen muß.
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 15:00:34
      Beitrag Nr. 36 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.332.360 von BieneWilli am 12.11.06 14:54:20Lilo Friedrich macht ihr Putz-Geschäft grade mal ein Jahr und da wird sie vermutlich noch nicht so viel verdienen, dass sie einen Meister plus Auszubildende einstellen kann.
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 15:24:37
      Beitrag Nr. 37 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.332.643 von StellaLuna am 12.11.06 15:00:34Sie fordert von der Wirtschaft, daß die Wirtschaft Ausbildungplätze zur Verfügung stellt. Weiterhin ist sie Teil der Wirtschaft. Logischerweise fordert sie von sich selbst, Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen.
      Vielleicht sollte sie die Parolen aus ihrem vorherigen Leben doch noch mal überdenken.

      Einstweilen kann sie ja mal eine virtuelle Ausbildungsabgabe einem gemeinnützigen Verein spenden, wie z. Bsp. dem Verein Grundrechenarten auch für Erwachsene e.V.. ;)
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 18:22:07
      Beitrag Nr. 38 ()
      In #4 habe ich natürlich gemeint, daß man - wenn man meint gut zu sein - es auch mal mit Selbsständigkeit versuchen sollte.
      Es stört mich schon lange, daß ca. 90% der arbeitsfähigen Deutschen nur zu gerne Bittsteller sind und sich am liebsten als Arbeitnehmer selber versklaven. Auf die Idee "Arbeitgeber" zu werden, oder wenigstens für sich selbst Arbeit zu schaffen kommen gerade mal 11%!:rolleyes:
      Aber gerne schaut man als Deutscher Arbeitnehmer- also als einer der Arbeit nur nimmt aber nicht geben kann - herablassend auf z. B. die "unfähigen" Türken, ohne zu wissen, daß es dort eine Selbstständigenquote von nahezu 50%!! gibt.:look:
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 20:05:01
      Beitrag Nr. 39 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.341.226 von Effektentiger am 12.11.06 18:22:07Die Deutschen sind zu 78% selbständig!
      Woher ich das habe? Na aus den Fingern gesaugt, so wie deine 50% Türken...
      Es sind immer wieder die gleichen Rezepte, sie sind simpel, einfach und an jedem Stammtisch kapiert Sie jeder nach dem achten Bier sofort :D
      Sie haben jedoch immer eines gemeinsam:
      Sie funktionieren 100% NICHT :rolleyes:
      Avatar
      schrieb am 12.11.06 21:05:34
      Beitrag Nr. 40 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.333.650 von BieneWilli am 12.11.06 15:24:37Biene,

      was hast Du dagegen, wenn jemand fordert, daß Ausbildungsplätze zur Verfügung gestellt werden. Das ist doch eine gute Sache. Ich fordere das auch.
      wilbi


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