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    Berlin außer Rand und Band - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 17.11.06 09:45:38 von
    neuester Beitrag 19.11.06 11:55:47 von
    Beiträge: 23
    ID: 1.095.074
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      schrieb am 17.11.06 09:45:38
      Beitrag Nr. 1 ()
      GEWALT IN DEN BEZIRKEN Bedrängte Staatsmacht, unruhige Kieze
      Kampf um die Straße

      Berlin diskutiert über Ausbruch der Gewalt. Bürgermeister Buschkowsky: Problem ist der Werteverfall

      Von Jörn Hasselmann und Ralf Schönball

      Jeden Tag eine neue Gewalttat im Wrangelkiez: Eine Gruppe von etwa acht türkischstämmigen Jugendlichen stürmte gestern Nachmittag in der Eberhard-Klein-Hauptschule in den Physik- Unterricht, bedrohte den Lehrer mit Besenstielen und griff dann einen 16-Jährigen an. Der ebenfalls türkisch-stämmige Jugendliche wurde durch mehrere Messerstiche ins Gesäß verletzt. Die etwa acht Angreifer flüchteten. Das Motiv ist unklar. Die Kreuzberger Hauptschule wurde in diesem Jahr bekannt, weil sie als erste Berliner Schule keine Kinder deutscher Herkunft mehr hat.

      Nach den Übergriffen auf Polizisten am Dienstagabend will einer der Tatverdächtigen Anzeige gegen die Beamten stellen. Mehmet S. behauptet, er sei mit Schlagstöcken und Fausthieben im Einsatzwagen der Polizei traktiert worden. Polizeipräsident Dieter Glietsch sicherte eine Untersuchung zu. Nach Informationen des Tagesspiegels ist S. der Polizei bereits wegen Körperverletzung, Landfriedensbruchs und Widerstands gegen Polizisten bekannt. Laut Polizei waren die bis zu 100 Jugendlichen mit Migrationshintergrund am Dienstag in der Wrangelstraße zusammengeströmt, nachdem Polizisten zwei Zwölfjährige festgenommen hatten. Die beiden hatten versucht, einem Jugendlichen „abzuziehen“. Aus der Menge heraus sei auf Beamte eingeschlagen und zwei Polizisten verletzt worden.

      Mehmet S., der eine Halskrause trägt und ein geschwollenes Auge hat, bestreitet jede Gewalt gegen die Beamten. Er habe diese lediglich aufgefordert, „sich an die Regeln zu halten“ und den verhafteten Kindern keine Gewalt anzutun. Nach einem Wortwechsel hätten sich vier Beamte mit Schlagstöcken und Pfefferspray einen Weg durch die Umstehenden gebahnt und ihn festgenommen.

      Um die Ursachen für die Eskalation der Gewalt zu klären, will Kreuzbergs Bezirksbürgermeister Franz Schulz in dieser Woche zum Krisengespräch einladen. „Wir wollen klären, ob das Einzelereignisse sind oder ein strukturelles Problem.“ Denn erst vor drei Wochen hatten in der Falckensteinstraße türkischstämmige Anwohner die Feuerwehr bei einem Wohnungsbrand massiv bedrängt. Ihr Vorwurf: Die Feuerwehr löscht nicht schnell genug. Bürgermeister Franz Schulz kritisierte das Verhalten gestern scharf: „Das sagt einem doch der gesunde Menschenverstand, dass Rettung vor Brandbekämpfung geht.“ Leider sprächen viele ältere Migranten sehr schlecht Deutsch. Deshalb könne ein Gerücht – „Feuerwehr zu langsam“ – schnell die Runde machen. Schulz forderte mehr türkischsprechende Beamte bei Feuerwehr und Polizei.

      In der Wrangelstraße waren jedenfalls keine Türkisch sprechenden Beamte eingesetzt, hieß es gestern bei der Polizei. Bürgermeister Schulz, der selbst seit 15 Jahren im Wrangelkiez wohnt, sagte, dass der Migrantenanteil seit fünf Jahren sinke. Derzeit seien es nur noch 35 Prozent. „Das ist keine No-Go-Area“, sagte der Bürgermeister, es gebe in der Stadt viel schlimmere „stagnierende“ Kieze.

      Auch in Neukölln war es wiederholt zu Gewalttätigkeiten gegen Beamte gekommen. Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky warnte aber davor, die Ereignisse in der Wrangelstraße mit den Unruhen in Pariser Vororten vor einem Jahr zu vergleichen oder „den Islam dafür verantwortlich zu machen“. Er sagt: „Das Problem liegt im Werteverfall, der dazu führt, dass staatliche Ordnung nicht mehr akzeptiert wird.“ In Neukölln hätten „zusammengerottete Gruppen“ im Rollbergviertel und in der Sonnenallee sogar versucht, „Gefangene zu befreien“. In Gebieten mit „sozialen Verwerfungen meint jeder, er kann sich mit der Polizei prügeln“, so Buschkowsky. Da dürften sich die Täter aber auch nicht wundern, „wenn sie mal einen auf den Kopf kriegen“.

      Das Internetcafé Ecke Oppelner Straße ist der Treffpunkt der türkischen Jugendlichen in der Wrangelstraße. „Wir hatten schon öfters Ärger, leider“, sagt der türkische Betreiber. Ruhig sei es nie. Er habe häufiger die Polizei rufen müssen, weil einige der Jugendlichen „keinen Respekt gegenüber anderen Menschen haben“, sagt er. Gewalt sei hier an der Tagesordnung. Das räumt auch einer der Männer vor dem Café ein: „Natürlich, wegen der Probleme zu Hause, in der Schule. Oder aus Langeweile“, sagt der 31-jährigen Senol Kayaci. Die Jugendlichen aus der Straße hätten keinen Ort, wo sie mit Kumpeln „abhängen können“.

      Kayaci spricht gut Deutsch. Und er ist engagiert: Er hat das Music-Label „36 Kingz“ für Kinder im Kiez gegründet. Im Jugendzentrum „Kreuzer“, im Görlitzer Park, bietet er einen Graffiti-Kurs an. Er hat selbst einen achtjährigen Jungen. Trotzdem glaubt er, dass Jugendlichen von der Stadt aufgeben werden. Auch vom Quartiersmanagement: „Das ist doch nur für Künstler und Kreative im Kiez da“, sagt er. Also bleibe nur die Straße.

      http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/17.11.2006/2903268.…
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      schrieb am 17.11.06 09:46:38
      Beitrag Nr. 2 ()
      Gewalt auf der Straße
      Der Mob ist da

      Von Gerd Nowakowski

      Hilflose Polizisten, attackiert von einer wütenden Menge von Migranten. Das ist Berlin. Hat es in Paris nicht ebenso begonnen? Nein, keine Panik. Deutschland wird immer sicherer – sagt Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble. Das stimmt: Die Zahl der kriminellen Delikte ist bundesweit rückläufig, auch in Berlin. Es gibt aber eine andere Wahrheit, die findet sich nicht in Schäubles Bericht. Die findet sich in Berlin und im badischen Lörrach; dort lieferten sich vor wenigen Tagen jugendliche Migranten eine Straßenschlacht mit der Polizei. Am Mittwoch abend gingen dann in Berlin erneut aufgebrachte Menschen gegen die Feuerwehr vor. Das macht ratlos, das macht Angst, und zwar vielen Deutschen.

      Das subjektive Sicherheitsgefühl lässt sich nicht in Statistiken fassen. Es ist eine Empfindung, die sich wie ein Firnis über die Straßen legt, den Menschen die Städte entfremdet und die zu spüren ist in den Bussen und der S-Bahn. Pöbeleien, Drohungen und Gewalt greifen das gesellschaftliche Gefüge an, schränken den zivilisatorischen Raum ein. Bedroht ist das friedliche Zusammenleben vor allem in jenen Bezirken, die eh schon als Problemkieze abgestempelt sind. Wo der Migrantenanteil ebenso hoch ist wie die Arbeitslosigkeit, und Schulabschlüsse so selten sind wie Lehrstellen und gute Sprachkenntnisse. Spürbar ist dort eine Tendenz von Migrantenfamilien, sich außerhalb deutscher Gesetze und Normen zu stellen – in Kreuzberg, Neukölln oder Moabit.

      Als die Polizei in Kreuzberg sich vor drei Tagen gegen den Mob wehren mussten, hatte sie zwei Zwölfjährige festgenommen, die zuvor einen Jugendlichen verprügelt und beraubt hatten. Das Opfer war neben den Beamten der einzige Deutschstämmige. Haut ab, ihr habt hier nichts zu suchen – das war die Haltung der wütenden Menge. Sie fühlen sich nicht wahrgenommen; dort im Kiez aber sind sie die Mehrheit. Gewalt, das ist die Sprache der Vergessenen. Zu Einsätzen in bestimmten Bezirken kommen die Beamten nur noch in doppelter Besetzung. Hilfloser Rechtsstaat?

      Schuld sei die soziale Ausgrenzung, sagt Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch. Der Mann hat recht. Mit Polizei allein kann die Gesellschaft nicht dessen Herr werden, was an Gewalt, an Abschottung und Hass auf den Straßen zu finden ist. Lörrach und Berlin, das sind die Signale für das Treffen der Innenminister von Bund und Ländern, die derzeit über eine Altfallregelung für Migranten beraten. Wer in Deutschland von Duldung zu Duldung leben muss, jahrelang ohne Perspektive und ohne Arbeitserlaubnis, der gibt sich irgendwann auf. Die Gewaltbereitschaft wächst mit der Perspektivlosigkeit; egal, ob es sich um palästinensische Jugendliche oder eingebürgerte Türken-Kids handelt.

      Freilich, Arbeitslosigkeit rechtfertigt weder Gewalt noch Gesetzlosigkeit – und No-go-Areas erst recht nicht. Das staatliche Gewaltmonopol muss jederzeit auch auf der Oranienstraße gelten. Was dort passiert, ist ein Warnzeichen. Eine Altfallregelung und sinnvolle Integrationskonzepte sind dringend notwendig nach vielen Jahren einer verfehlten Migrationspolitik. Für die Zukunft Deutschlands brauchen wir integrierte Ausländer. Wer aber nicht zugleich genau hinhört bei den Deutschen, ihre Sorgen um eine subjektive Sicherheit nicht ernst nimmt, der braucht sich nicht zu wundern, dass die billigen Parolen der NPD zunehmend Gehör finden.

      Im multikulturellen London geht man längst neue Wege. Eine friedliche Gesellschaft ist allein mit jenen Menschen zu erreichen, die in ihren Gemeinschaften den Ton angeben. Nur wenn die Polizei dort akzeptiert ist, kann sie auch scharfe Maßnahmen gegen „antisoziale Störer“ durchsetzen. Gespräch und Härte. In Berlin gibt es Ansätze einer erfolgreichen Zusammenarbeit mit Migranten im sogenannten Quartiersmanagement – aber davon gibt es noch zu wenig. Es braucht mehr türkischstämmige Polizisten und deutsche Beamte, die sensibel genug sind für die Empfindlichkeiten von Migranten, damit Begegnungen nicht eskalieren. Nötig sind dafür neue Einstellungskriterien und eine bessere Schulung. Eine Altfallregelung ist deshalb noch längst keine Integration. Wer sich das einbildet, der könnte sehr schnell Pariser Verhältnisse erleben.

      http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/17.11.2006/2903921…
      Avatar
      schrieb am 17.11.06 09:47:34
      Beitrag Nr. 3 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.479.159 von obus am 17.11.06 09:45:38Siehe auch Thread: Randale in Kreuzberg
      Avatar
      schrieb am 17.11.06 09:49:56
      Beitrag Nr. 4 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.479.196 von detektivrockford am 17.11.06 09:47:34Na und da geht es um Kreuzberg.

      Hier geht es noch um Neukölln und Wedding
      Ist so wenn man z.B. in München von Hasenbergl spricht aber Neuperlach meint.
      Avatar
      schrieb am 17.11.06 09:52:52
      Beitrag Nr. 5 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.479.181 von obus am 17.11.06 09:46:38Schuld sei die soziale Ausgrenzung, sagt Berlins Polizeipräsident Dieter Glietsch.

      Ihr Verhalten führt zu der Ausgrenzung die nun beklagt wird.

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      schrieb am 17.11.06 09:55:01
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.479.239 von obus am 17.11.06 09:49:56Im Treadtitel, nicht im Thread selbst.

      Im übrigen sollte nicht der Fehler begangen werden, weil es hier "Berlin außer Rand und Band" heißt, ginge es wirklich nur um Berlin.
      Avatar
      schrieb am 17.11.06 10:07:19
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.479.334 von detektivrockford am 17.11.06 09:55:01Den Titel habe ich hier geklaut:
      http://www.faz.net/s/RubF7538E273FAA4006925CC36BB8AFE338/Doc…

      Die schreiben auch über Lörrach in Baden.
      Karlsruhe mag ähnlich sein, vor 3 Jahren sagte mir mal ne junge Frau, daß es da Gegend gibt wo sie sich allein nicht hintraut.
      ABer von den absoluten Zahlen der Jugendliche mit Migrationshintergrund ist Berlin Spitze.

      Stichwort kritische Masse
      Avatar
      schrieb am 17.11.06 10:58:47
      Beitrag Nr. 8 ()
      Nach den Übergriffen auf Polizisten am Dienstagabend will einer der Tatverdächtigen Anzeige gegen die Beamten stellen. Mehmet S. behauptet, er sei mit Schlagstöcken und Fausthieben im Einsatzwagen der Polizei traktiert worden.


      Ohhh, der arme Mehmet hat er Haue bekommen. Tut mir wirklich leid für Mehmet.
      Aber wer austeilt muss auch einstecken können.
      Pech gehabt Mehmet.
      Avatar
      schrieb am 17.11.06 17:35:43
      Beitrag Nr. 9 ()
      #8

      In der guten alten Zeit wurden solche Strolche und Halbstarken noch mit Samthandschuhen angefasst und mit aufs Revier genommen. Da soll der ein oder andere dann mal unglücklich gestolpert sein oder sich den Kopf im Polizeikeller ganz dumm gestossen haben. Kann ja mal vorkommen sowas...
      Avatar
      schrieb am 18.11.06 09:59:38
      Beitrag Nr. 10 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.479.181 von obus am 17.11.06 09:46:38Aus dem Tagesspiegel.


      "Wer in Deutschland von Duldung zu Duldung leben muss, jahrelang ohne Perspektive und ohne Arbeitserlaubnis, der gibt sich irgendwann auf. Die Gewaltbereitschaft wächst mit der Perspektivlosigkeit; egal, ob es sich um palästinensische Jugendliche oder eingebürgerte Türken-Kids handelt."

      Da wird eine Einstellung begründet, ohne dass an diejenigen, die sich daneben benehmen ein Anspruch gestellt wird. Die Gesellschaft ist schuld und die Polizei sollte ihre Strategie ändern...
      Ein echter Gutmenschartikel. So wird es weiter auf die Fresse geben von Gewaltbereiten, aber kräftig.
      Avatar
      schrieb am 18.11.06 10:29:18
      Beitrag Nr. 11 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.501.992 von maeusefaenger am 18.11.06 09:59:38"Von Duldung zu Duldung leben" damit ist es bald vorbei, dann können die Geduldeten zeigen ob sie integrierwillig und integrierbar sind oder nicht. Sind sie es nicht, werden sie abgeschoben.

      Zukünftig dürfen sie nicht nur arbeiten, sie müssen arbeiten um ein Aufenthaltsrecht zu bekommen, arbeiten sie nicht, werden sie abgeschoben.

      Ab September 2007 könnte es wieder spannend werden, dann werden wir erfahren wie viele "Geduldete" einen Job gefunden haben, die deutsche Sprache beherrschen und nicht straffällig geworden sind.

      Bei den "Geduldeten" dürfte auch die Kriminalität zurückgehen, denn wird z. B. ein Jugendlicher straffällig, ist geplant die ganze Familie abzuschieben.

      Dieses Gejammer des Tagesspiegels ist Schnee von gestern, die Geduldeten müssen ab sofort ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen, gelingt ihnen das nicht, müssen sie in ihr Heimatland ausreisen.
      Avatar
      schrieb am 18.11.06 10:37:09
      Beitrag Nr. 12 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.502.261 von StellaLuna am 18.11.06 10:29:18Schaun mer mal.....
      Avatar
      schrieb am 18.11.06 10:46:28
      Beitrag Nr. 13 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.502.335 von maeusefaenger am 18.11.06 10:37:09Die Bleiberecht-Regelung ist das Vernünftigste was unsere Innenminister seit langem zustande gebracht haben.
      Die Betroffenen können nicht mehr den Staat für alles verantwortlich machen, sie müssen zukünftig ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen.
      Jeder "Geduldete" weiß jetzt, dass er nach 6 (gilt für Familien mit Kindern) bzw. 8 (gilt für Singles) Jahren die Möglichkeit hat sich ein Aufenthaltsrecht zu sichern. Lassen sie diese Zeit ungenutzt verstreichen, heißt es Tschüß!
      Avatar
      schrieb am 18.11.06 11:04:21
      Beitrag Nr. 14 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.502.424 von StellaLuna am 18.11.06 10:46:28wohin willst du die größte Problemgruppe, nämlich die Palis aus Libanon, denn abschieben?
      Allein im diesem Sommer wurden an die 4 Tausend in Deutschland neu aufgenommen...
      Avatar
      schrieb am 18.11.06 11:12:19
      Beitrag Nr. 15 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.502.626 von nichtdie am 18.11.06 11:04:21... dahin woher sie gekommen sind, in den Libanon.

      Sollte die "Nasrallah-Partei" im Libanon die Macht an sich reissen, und davon gehe ich aus, haben Palästinenser dort nichts zu befürchten.
      Avatar
      schrieb am 18.11.06 11:48:39
      Beitrag Nr. 16 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.502.702 von StellaLuna am 18.11.06 11:12:19nichts zu befürchten? Achso, wie September 1970 in Jordanien :D
      Na dann gute Reise :D
      Avatar
      schrieb am 18.11.06 11:50:46
      Beitrag Nr. 17 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.502.261 von StellaLuna am 18.11.06 10:29:18Zukünftig dürfen sie nicht nur arbeiten, sie müssen arbeiten um ein Aufenthaltsrecht zu bekommen, arbeiten sie nicht, werden sie abgeschoben.

      Ob auch Türsteher als angemessener Job durchgeht?

      Ab September 2007 könnte es wieder spannend werden, dann werden wir erfahren wie viele "Geduldete" einen Job gefunden haben, die deutsche Sprache beherrschen und nicht straffällig geworden sind.

      Bei den "Geduldeten" dürfte auch die Kriminalität zurückgehen, denn wird z. B. ein Jugendlicher straffällig, ist geplant die ganze Familie abzuschieben.


      Ich glaube nicht so recht daran, daß man das dann auch konsequent durchsetzten wird.
      Avatar
      schrieb am 18.11.06 12:10:36
      Beitrag Nr. 18 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.503.124 von detektivrockford am 18.11.06 11:50:46Wenn der Türsteher sozialversichert ist, dann wird das wohl akzeptiert werden.
      Avatar
      schrieb am 18.11.06 12:27:34
      Beitrag Nr. 19 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.502.261 von StellaLuna am 18.11.06 10:29:18
      Dieses Gejammer des Tagesspiegels ist Schnee von gestern


      :laugh::laugh::laugh::laugh:

      15.11.2006

      Ressort: Politik

      Zuwanderung
      Ein humaner Pragmatismus

      Von Ursula Weidenfeld

      Es geht also doch noch, und ausgerechnet beim Thema Zuwanderung wird es bewiesen. Die große Koalition ist in der Lage, sachlich angemessene Entscheidungen zu treffen – auch wenn es um ein Problem geht, das jahrelang wegen unüberbrückbarer ideologischer Gegensätze nicht zu lösen war. Sie ist fähig, einen vernünftigen Kompromiss zu finden – auch wenn der allen Beteiligten Zugeständnisse in der Sache abverlangt. Das ist ein gutes Zeichen.

      Es geht um 120 000 Einwanderer, die seit Jahren geduldet, aber ohne Aufenthaltserlaubnis in diesem Land leben und gute Integrationschancen haben, wie es heißt. Gemeint sind Alleinstehende, die seit mindestens acht Jahren hier wohnen, oder Familien mit Kindern, die seit sechs Jahren hier sind. Es sind Menschen wie die Berliner Familie Ristic, die jahrelang keinen Handschlag tun durfte. Jugendliche wie die begabten Hamburger Brüder Mojitaba und Morteza Qalanawi, die Abitur machen, studieren wollen und bisher befürchten mussten, zuvor ausgewiesen zu werden. Menschen wie die Familie Bichinashvilli aus Georgien, die seit 10 Jahren im baden-württembergischen Hechingen lebt und die alte Heimat gegen eine neue eingetauscht hat. Sie alle wurden bisher nur geduldet. Sie durften nicht arbeiten und mussten jederzeit damit rechnen, herausgeworfen zu werden. Jetzt dürfen sie wohl bleiben – und arbeiten.

      Aber es geht um mehr als die Einzelfälle, für die sich in den vergangenen Jahren eine immer breitere Öffentlichkeit eingesetzt hat. Es geht um das Prinzip, das endlich anerkannt wird: Deutschland ist ein Einwanderungsland. Die Bereitschaft, hier lebenden Einwanderern eine Aufenthalts- und Arbeitsmöglichkeit zu geben, ist ein Signal. Klar, der von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble und Vizekanzler Franz Müntefering ausgehandelte Kompromiss ist weniger spektakulär als Gerhard Schröders Greencard, mit der zur Jahrtausendwende Computerspezialisten aus aller Welt nach Deutschland gelockt werden sollten. Aber er ist menschlich angemessener und wahrscheinlich auch wirksamer.

      Das, was nun auf dem Tisch liegt, ist aller Ehren wert: Deutschland akzeptiert die Tatsache, ein attraktives Zielland zu sein – nicht nur für politisch Verfolgte, die hier den Schutz einer demokratischen Gesellschaft suchen, sondern auch für Wirtschaftsflüchtlinge, die die Chancen einer erfolgreichen Marktwirtschaft nutzen wollen. Andererseits ist Deutschland inzwischen selbstbewusst genug zu definieren, was es nicht sein will: ein Land, dessen Sozialsysteme ein beliebtes Ziel von Migranten sind. Ob die Politiker unideologisch genug geworden sind, um diesen Unterschied klar vermitteln zu können, werden erst die kommenden Monate zeigen. Wir erinnern uns: Es war Jürgen Rüttgers, der heutige Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, der Schröders Greencard den Spruch „Kinder statt Inder“ entgegenschleuderte.

      Wer bereits seit langer Zeit hier ist und glaubhaft gemacht hat, dass er ein guter Bürger dieses Landes werden will, soll nun endlich die Chancen nutzen können, die Deutschland zu bieten hat. Sie und er sollen sich um Arbeit bemühen dürfen, die Kinder sollen nicht nur zur Schule, sondern auch zur Universität gehen und anschließend hier arbeiten dürfen. Bundespräsident Horst Köhler hat einmal die hier lebenden legalen und illegalen Ausländer als den größten Schatz bezeichnet, den dieses Land hat. Er hat recht. Menschen, die hier leben, aber bisher kaum Aussichten hatten, von den wirtschaftlichen Potenzialen und den Aufstiegsmöglichkeiten zu profitieren, sind nicht nur ein Risiko. Sie sind eine Chance für eine schrumpfende Gesellschaft.

      Für die Regierungskoalition wird es eine gute Woche, wenn dieser Kompromiss von den Innenministern akzeptiert wird. Die Einigung zeigt, dass Union und SPD den Stil wiederfinden können, der die guten Monate der Kanzlerschaft von Angela Merkel gekennzeichnet hat: Unaufgeregt wurden die Rente mit 67 und das Elterngeld auf den Weg gebracht. Das sozialpolitische Gewürge des Sommers um die verunglückte Gesundheitsreform hat das verschüttet. Hoffentlich nur vorübergehend.

      http://www.tagesspiegel.de/politik/archiv/15.11.2006/2898324…
      Avatar
      schrieb am 18.11.06 13:44:04
      Beitrag Nr. 20 ()
      Ich glaube, man sollte mal mit dem Vorurteil aufräumen, diese Jugendlichen seine prinzipiell perspektivlos. Es gibt wohl kaum Jugendliche in der gesamten BRD, bei denen mehr Geld in die Entwicklung, Bildung etc. investiert wird als in Kreuzberg, Neukölln usw. Teilweise werden mehr als 100.000 Euro pro Person investiert mit einem Ergebnis, dass de facto gleich null ist (Sozialarbeiter, Einzelfallhelfer, Familienhelfer, Förderprogramme usw. usw.).

      Ich kann auch das Gejammer nicht mehr hören, dass es für Jugendliche "keine Angebote" mehr gäbe. Wie in Paris gibt es manche Angebote nicht mehr, weil sie schlicht kaputt gemacht werden. Anschließend werden dann von den Jugendlichen "Nachforderungen" gestellt. Dass man sich das nicht ewig leisten kann und will ist auch klar.

      Klar ist, dass viele dieser Jugendlichen überhaupt keine Notwendigkeit sehen, sich für irgendwas anzustrengen, weil es prima auch so geht (Drogenhandel usw.). Wenn dann was schief läuft (Tote, Verhaftungen usw.) dann wird schnell behauptet, man hätte ja nicht anders gekonnt, weil - klar - die Perspektive gefehlt hätte und die deutsche Gesellschaft schuld ist.

      Folgender Artikel beleuchtet ganz gut, wie viele dieser Jugendlichen in Wirklichkeit ticken. Die haben nämlich ganz andere Prioritäten und Vorstellungen von "Erfolg" als sich das manche Politiker so vorstellen.

      *****

      Wir können auch anders
      Hier kiffen alle. Schon die Zweitklässler. Das sagt Musa, ein 15-Jähriger vom Kottbusser Tor Mit Freunden spielt er den Alltag im Theater nach, mit Drogen und Gewalt. Unsere Autorin hat ihn besucht

      Von Claudia Keller



      Ob er das neue Leben wirklich durchhält? Keine Ahnung, das weiß Musa noch nicht. Ein Leben ohne Drogen, ohne Joints, ohne Alkohol? Musa zieht sich das rote Käppi tief ins Gesicht, dann sagt er: „Es ist hier leichter an Drogen ranzukommen, als sich von ihnen fernzuhalten.“

      Musa Seis ist 15 Jahre alt. Er lebt mit seinen Eltern in der Nähe vom Kottbusser Tor, tief in Kreuzberg. An den Nachmittagen machen die Jungs hier nichts anderes als auf den Straßen rumzuhängen, sich zu langweilen und zu kiffen. „Wir wachsen hier mit dem Geruch von Haschisch auf“, sagt Musa und meint das ziemlich ernst. „Hier kifft jeder. Schon die Zweitklässler.“

      Musa kennt sich mit Drogen aus, er hat sie konsumiert. Aber er hat auch gesehen, was aus seinen älteren Brüder geworden ist. Was er damit meint? „Na, die haben die Schule total verkackt. Jetzt sitzen sie rum. Das war’s.“

      Musa trinkt ein Glas Wasser im Café der „Naunynritze“, einem Jugendclub in der Kreuzberger Naunynstraße. Ein paar Kumpels kommen vorbei, sie bieten ihm eine Zigarette an. „Nee“, sagt Musa.

      In der „Naunynritze“ spielen sie längst nicht mehr nur Tischtennis, so wie früher, heute machen sie dort Theater. Musa und neun seiner Jungs haben zusammen mit dem Schauspieler und Regisseur Ayhan Sönmez das Stück „Kotti“ geschrieben und führen es auf. Musa spielt den Boss einer Gang, einer Art Jugend-Mafia, die am „Kotti“ Drogen verkauft. Musa nennt sich Memo, und Memo setzt sich am Ende den „goldenen Schuss“, die tödliche Überdosis.

      „Jeder von uns hier hat schon Freunde durch Drogen, Messerstiche oder Schüsse verloren“, sagt Aylin Firat, 29, später bei einem Gespräch im Café. Sie ist auf der Bühne Memos Freundin. Sie hat den Ausstieg aus der Szene geschafft, die Schule zu Ende gebracht und dann eine Ausbildung zur Fitnesstrainerin gemacht. „Wir haben das Stück geschrieben, weil wir den anderen zeigen wollen, wie sinnlos es ist, sich selbst oder sich gegenseitig umzubringen“, sagt Aylin. Viele geraten in einen Strudel aus Frust und Drogen und Sehnsucht nach dem schnellen Geld. „Was zählt, ist was für Klamotten du trägst. Und was du für ein Auto fährst“, sagt Aylin, „nicht, was du für ein Mensch bist.“ Schon die Zwölfjährigen wissen, was „Dolce & Gabbana“ und „Armani“ ist.

      Musa hat eine ganz einfach Theorie: „Es gibt zwei Arten, Geld zu machen“, meint er. „Entweder du strengst dich an, bist gut in der Schule und studierst – oder du dealst mit Drogen.“ Der zweite Weg sei für viele türkische Jungs in Kreuzberg der einfachere. Wer den anderen Weg versuche, „wird ausgelacht“, sagt er.



      „Die Welt ist schlecht,

      Dope ist gut,

      ein kleiner Joint

      gibt wieder Mut“



      Der 14-jährige Hakan Ince rappt die Zeilen auf der Bühne. Einen Joint, einen Döner, mehr erwarten viele in Kreuzberg nicht vom Tag, sagt er. Das Schlimme sei, dass man dann nicht mehr über den Tag hinausdenken, Schule, Zukunft, das interessiere nicht mehr. Viele gehen davon aus, dass sie sowieso keinen Job finden.

      Was die Jugendlichen nur denken, formuliert die Integrationsbeauftragte des Bezirks, Doris Nahawandi, so: „Die dritte Generation der Türken in Kreuzberg, die 15-, 16-Jährigen sind eine verlorene Generation.“ Den Eltern fehle das Bewusstsein, dass Bildung wichtig ist. Viele Jugendliche hätten keinen Schulabschluss und keine Chance auf dem Arbeitsmarkt. Man könne nur noch versuchen, einzelne zu retten. Etwa, indem sie wie in der „Naunynritze“ in künstlerischen Projekten lernen, was in ihnen steckt.

      „Warum hat der Staat das so weit kommen lassen?“, fragt Musa. „Wieso schreitet die Polizisten nicht ein? Wieso räumen die nicht auf mit den Dealern am Kotti und in der Hasenheide? Die stehen daneben und schauen zu, wie sich die Jugendlichen ihren Joint drehen.“ Und: „Warum wurden so viele Jugendclubs geschlossen?“, fragt Aylin.

      Musa und Aylin und auch Regisseur Ayhan Sönmez sind sich einig: Die Eltern seien mit der Situation völlig überfordert. Die hätten ihre eigenen Probleme und keine Kraft, hinter den Kindern herzurennen, sagen sie. Der Regisseur ist selbst in den Straßen am Kotti aufgewachsen und hat oft mit den Jungs im Kiez und den Eltern gesprochen. „Die Eltern sagen sich, der hat gute Klamotten an, der kommt abends nach Hause, schläft, isst, irgendwie wird er schon durchkommen.“ Vielleicht fragten sie ihn am Anfang, woher das Geld für die Klamotten kommt und geben sich mit irgendeiner Antwort zufrieden. „Hauptsache, er lebt.“

      Früher hätten die Imame, die muslimischen Geistlichen, von der Mevlana- Moschee in der Skalitzer Straße auf die türkischen Drogendealer Einfluss nehmen können, sagt Burhan Kesici von der Islamischen Föderation. „Die wussten, wer die Jungs sind. Die kannten die Eltern. Die Jugendlichen hatten Respekt.“ Heute seien doch viele Familien zerbrochen. Die Jungs hätten vor niemandem mehr Respekt. Nicht vor den Eltern, nicht vor der Polizei und nicht mal mehr vor dem Imam.

      Musa geht aufs Gymnasium, er will Abitur machen und studieren. „Wir hängen sonst eh nur rum“, sagt Hakan Ince. Deshalb hat er sich fürs Schauspielern entschlossen. Er will Rapper werden. Und den Realschulabschluss will er wenigstens mal versuchen.

      http://www.tagesspiegel.de/werbinich/archiv/17.11.2006/29033…
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      schrieb am 19.11.06 07:14:50
      Beitrag Nr. 21 ()
      zu den vielen Jugendlichen mit Migrationshintergrund, wie man so schön neudeutsch politisch korrekt sagt, die vor allem in Berlin wohnen, gehören auch mehrere Tausende Kontingentflüchtlinge, sprich Juden aus den GUS Staaten. Ist schon komisch, daß man bei denen diese ganzen hier unter den Türken, Arabern, Bosniern und Albanern aufgelisteten Probleme mit Bildung, Integration und daraus resultierend auch Beschäftigung nicht findet, in keinster Weise.
      Liegt es etwa an der Ethnie?
      An der Religion?
      An dem Bildungsgrad der Eltern?
      Avatar
      schrieb am 19.11.06 11:12:19
      Beitrag Nr. 22 ()
      Eine anziehende Stadt
      Die deutsche Hauptstadt wächst, weil so viele Ausländer zuwandern. Die meisten kommen aus Europa, allen voran die Polen

      Berlin ist wieder eine wachsende Stadt. Aber nur deshalb, weil so viele Menschen aus fremden Ländern in die deutsche Hauptstadt ziehen. Um das zu bewältigen, ist praktische Unterstützung wahrscheinlich wichtiger als politische Sonntagsreden zur Integration und Toleranz. Seit Juli 2005 gibt es zum Beispiel das „Welcome Package“ des Senats, das kostenlos an ausländische Neubürger verteilt wird. Eine erste Orientierungshilfe in sieben Sprachen „über Leben und Arbeiten in Berlin“.

      Die Industrie- und Handelskammer (IHK) hat in diesem Jahr mit speziellen Informationsveranstaltungen für ausländische Klein- und mittelständische Unternehmer begonnen. Der erste Kurs für Türken fand großen Zuspruch. Im nächsten Jahr wird die IHK polnische Selbstständige einladen, die in Berlin ihren Geschäften nachgehen. Die Polen sind Spitzenreiter unter den Zuwanderern. Im vergangenen Jahr kamen 9315 polnische Staatsangehörige nach Berlin. An zweiter Stelle der amtlichen Zuwanderungsstatistik stehen die Türken (2614), gefolgt von US-Amerikanern (1582), Franzosen (1393), Russen (1213), Italienern (1136) und Spaniern (842).

      Zum ThemaTagesspiegel-Dossier: Integration
      Von den 42 592 Ausländern, die 2005 ihren Lebensmittelpunkt nach Berlin verlegten (Zahlen für 2006 gibt es noch nicht), kamen die Hälfte aus Staaten der Europäischen Union. Aus Asien wanderten knapp 6000 Menschen zu; Vietnam und Japan führen diese Gruppe an. Über 4000 Neu-Berliner kamen aus Nord- und Südamerika, Schlusslicht ist Afrika mit etwa 1600 Zuwanderern. Es sind also nicht, jedenfalls nicht mehr, Wirtschaftsflüchtlinge und politisch Verfolgte aus armen Ländern, die den Zustrom von Ausländern nach Berlin prägen. Selbst aus Australien wanderten deutlich mehr Menschen zu als beispielsweise aus Ghana oder Pakistan.

      Eine hohe Arbeitslosigkeit nichtdeutscher Bürger, mangelnde Ausbildung, soziale Probleme und Ghettoisierung sind die eine Seite der Medaille. Auf der anderen Seite zählt die IHK unter ihren Mitgliedern 28 000 Berliner Firmen, die einen ausländischen Inhaber oder Geschäftsführer haben. Davon stammen 6600 aus der Türkei und 2970 aus Polen. Eingebürgerte Unternehmer nicht eingerechnet. Und jeder dritte Berliner Künstler, schätzt der Berufsverband BBK, hat einen ausländischen Pass.

      In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Lage erkennbar verändert. So wanderten 1995 noch 6430 Türken zu, 2005 waren es lediglich 2771. Zieht man diejenigen ab, die Berlin verließen, wuchs die türkische Gemeinde in Berlin 2005 nur noch um 588 Menschen. Damals wurde die Zuwanderung auch durch tausende Flüchtlinge aus dem ehemaligen Jugoslawien und durch ebenso viele Russen, Ukrainer und Kasachen geprägt, die nach Berlin kamen.

      „Internationalität lässt sich nicht politisch verordnen. Es ist einfach so, dass Berlin außerhalb Deutschlands extrem beliebt und attraktiv ist“, sagt Senatssprecher Michael Donnermeyer. Die Hauptstadtrolle habe dieser Entwicklung noch einen ordentlichen Schub gegeben. Die Zahlen bestätigen diese Einschätzung: 2005 kamen 17 741 mehr Menschen nach Berlin als weggezogen sind. Der Wanderungszuwachs verteilt sich so: 16 422 Ausländer, 1052 aus den ostdeutschen Bundesländern und 267 Westdeutsche. Ulrich Zawatka-Gerlach
      http://www.tagesspiegel.de/berlin/archiv/18.11.2006/2906210.…
      Avatar
      schrieb am 19.11.06 11:55:47
      Beitrag Nr. 23 ()
      Gewohnheitslügner, zu den Kreuzberger Festnahmen



      Die Fakten: In Kreuzberg nahmen drei Polizisten zwei Zwölfjährige fest, wegen Raubes. Ein erwachsener Mann versuchte, die Festgenommenen zu befreien. Es kam zu einer Zusammenballung von etwa hundert Jugendlichen und Erwachsenen, welche die Polizisten angriffen.

      Strafbestände: 1. Raub, 2. Widerstand gegen die Staatsgewalt, 3. Zusammenrottung

      Was machen unsere Freunde, die Gewohnheitslügner, daraus?

      Spiegel Online alliteriert frech-fröhlich von einer “Kiez-Keilerei”. Klingt niedlich. Und aus dem Raub wird im Wortumdrehen ein ’stehlen’. O-Ton SPON: “Die Jungs sollen versucht haben, einem 15-Jährigen einen MP3-Player zu stehlen.” Die Jungs. Die Wegnahme einer Sache von einer Person, die sich dagegen wehrt, ist Raub, nicht Diebstahl. Ja, ja, die Gewohnheitslügner von SPON. Kleine Jungs stehlen gern. Kennt man. Hamm wer ooch ma, als wer noch kleene warn. So Lutscher bei Bolle unn son Zeuch.

      SPON phantasiert weiter: “schwere Vorwürfe gegen Polizei”. Warum? Haben sie mit Totenschädeln gekegelt, wurde gefoltert? Nein. Die drei Polizisten leisteten einem 23-jährigen wohlbekannten Mehrfachtäter Widerstand, als dieser mit Gewalt versuchte, die beiden jugendlichen Räuber nach der Festnahme zu befreien. Dafür darf er für SPON seine Visage in den Text halten und wird wie folgt beschrieben: “Das Gesicht ist zerbeult, voller grün-blauer Schatten, das Weiß des linken Auges ist blutrot, die Äderchen geplatzt. Um den Hals trägt Mehmet eine Schaumstoffkrause.” Und an allem sind die “Bullen” schuld. Sein Aussehen habe er den Polizisten zu verdanken, meint Mehmet.


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