checkAd

    \"Anleger ohne Verstand sind klar im Vorteil\" - jetzt wird mir einiges klar ... - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 02.12.06 12:40:52 von
    neuester Beitrag 03.12.06 11:19:19 von
    Beiträge: 7
    ID: 1.097.925
    Aufrufe heute: 0
    Gesamt: 677
    Aktive User: 0


     Durchsuchen

    Begriffe und/oder Benutzer

     

    Top-Postings

     Ja Nein
      Avatar
      schrieb am 02.12.06 12:40:52
      Beitrag Nr. 1 ()
      DIE ZEIT


      Anleger auf der Couch

      Erfolg an der Börse hängt mehr von der Psyche ab, als vielen Anlegern lieb ist. Ein kleiner Nachtrag zum 150. Geburtstag von Sigmund Freud in unserer wöchentlichen Kolumne Querdax.

      Von Udo Perina

      Hin und wieder machen sich lumpige Journalisten einen Spaß daraus, ihre Leser zu foppen. So wie jene Redakteure eines Wirtschaftsmagazins, die einen Leser in einem Börsenspiel gegen einen Affen antreten ließen. Der arme Kerl hatte natürlich nicht den Hauch einer Chance. Schon nach wenigen Wochen lag er gegen den Affen hoffnungslos zurück.

      Auch seriöse Studien belegen, dass Verstand an der Börse eher schädlich zu sein scheint. So haben Wissenschaftler der Carnegie Mellon University in Pittsburgh erst vor kurzem in einem Experiment mit gehirngeschädigten Patienten herausgefunden, dass diese bessere Investitionsentscheidungen treffen konnten als normale Anleger. Man kann darüber reden, ob dieser Versuch mit Behinderten aus moralischer Sicht ganz stubenrein war. Aber er bestätigte, dass Menschen mit eingeschränkter Gehirnfunktion bessere Anleger sein können. Auch wenn man daraus nicht gleich den Umkehrschluss ziehen darf, so wie es ein übereifriger Neurologe im Wall Street Journal getan hat, dass erfolgreiche Börsianer „eine Art funktionelle Persönlichkeitsstörung besitzen.“

      Weshalb Menschen mit normaler Intelligenz sich an der Börse so schwer tun, konnte bisher niemand genau beantworten. Auch Sigmund Freud nicht, dessen 150. Geburtstag wir vor einer Woche feierten. Allerdings liefert die von ihm begründete Psychoanalyse durchaus einige Überlegungen, die zum tieferen Verständnis des Spekulierens und Anlegens beitragen können.

      Psychoanalytiker, sofern sie sich mit dem Thema Geld überhaupt beschäftigt haben, bezweifeln in der Regel, dass es Menschen, die ihr Geld in Wertpapieren anhäufen, um Vermögensbildung, Altersvorsorge oder ähnlich profane Dinge geht. Vielmehr seien es unbewusste Triebe, die sie zur Geldvermehrung drängten. Und diese Triebe sollen mit frühkindlichen Erfahrungen zusammenhängen. Vor allem mit Erfahrungen in Beziehung zur Mutter.

      Manche Psychoanalytiker vertreten die These, dass Geldanleger, die wild auf Zinsen, Dividenden und Kursgewinne sind, möglicherweise als Kleinkind zu früh aufs Töpfchen gesetzt wurden. Beim Geldverkehr versuchen sie dann das nachzuholen, was ihnen als Kind zu wenig vergönnt war: das Glück an Mutters Brust. Dieses Glück sei vollkommen, weil das Baby alles erhält, was es sich wünscht – ohne irgendeine Gegenleistung. Spätestens mit dem Topf jedoch beginnt dann der Ernst des Lebens. Von nun an ist Leistung gefordert.

      An der Börse ist es möglich, wie einst an der Mutterbrust das zu erhalten, wonach man sich am allermeisten sehnt, ohne dafür arbeiten zu müssen. „Ewig zu bekommen, nichts geben zu müssen und dabei unschuldig und rein zu bleiben“ sei die geheime Wunschfantasie von Sparern und Anlegern, schreibt ein Psychoanalytiker.

      Doch das ist nur die eine, die schönere Seite der Medaille. Denn wenn sich der so sehr ersehnte Gewinn tatsächlich einstellt, dann kommen die Schuldgefühle. Hätte man nicht eigentlich auf den Topf gesollt? Darf man sich denn so gänzlich der Mutterbrust hingeben? Ist das nicht ein Verrat am Vater? Ist das nicht eine kümmerliche Art sein Geld zu verdienen? Vor allem Männer, so haben Psychoanalytiker herausgefunden, werden – ohne dass ihnen das selbst klar ist – von derartigen Skrupeln geplagt, wenn ihre Aktien Gewinne aufweisen. Die Folgen sind fatal. Unbewusst beginnen diese bedauernswerten Anleger nämlich zu hoffen, dass sich ihre Gewinne in Verluste verwandeln. Unter Umständen stellt sich sogar eine regelrechte Sehnsucht nach einem Börsencrash ein.


      ZEIT online,12.5.2006
      Avatar
      schrieb am 02.12.06 12:47:33
      Beitrag Nr. 2 ()
      Vielleicht sollte man mal einen neuen Fond auflegen: "MONKEY-GLOBAL-INVEST - Hier investieren Affen"... ;)

      oder gibts den schon :confused:
      Avatar
      schrieb am 02.12.06 13:47:36
      Beitrag Nr. 3 ()
      Le Bon - Psychologie der Massen

      Fällt mir noch dazu ein.
      Avatar
      schrieb am 02.12.06 14:53:47
      Beitrag Nr. 4 ()
      Die These scheint mir nicht ganz unplausibel zu sein. Ich wollte schon immer Reich sein. Andererseits ist der Wunsch nach Reichtum und ein schlechtes Gewissen (wenn man wenig für die Kohle getan hat) nicht so abwegig. Faszinierenderweise gibt es Menschen, die mit Familie und Job glücklich zu sein scheinen und keinen Gedanken an Reichtum verschwenden (weder riskante Aktien noch Lotto).

      Der Vorteil der Börse ist, dass man parallel zu einem (mehr oder weniger) normalen (Arbeits-)Leben sich ohne besondere Fähigkeiten (außer Startkapital) Geld erspielen kann.

      Das schlechte Gewissen ist angesichts der Schwierigkeit mit Aktien überhaupt reich zu werden ein untergeordnetes Problem. Außerdem wurde das Geld dann ja meist legal und auch nicht ohne Entbehrungen verdient. Trotzdem schön, wenn man durch nützliche Taten anderer Art den Geldsegen ein bisschen rechtfertigen kann.
      Avatar
      schrieb am 02.12.06 16:37:05
      Beitrag Nr. 5 ()
      Unter Umständen stellt sich sogar eine regelrechte Sehnsucht nach einem Börsencrash ein.

      :laugh:

      Trading Spotlight

      Anzeige
      Nurexone Biologic
      0,4280EUR -0,47 %
      InnoCan startet in eine neue Ära – FDA Zulassung!mehr zur Aktie »
      Avatar
      schrieb am 02.12.06 18:58:24
      Beitrag Nr. 6 ()
      wie es aussieht, setzt man bei premiere auch schon auf die "Affenstrategie"....:laugh:

      http://www.youtube.com/watch?v=UXYtcOV3HQg
      Avatar
      schrieb am 03.12.06 11:19:19
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 25.891.033 von PokerDog am 02.12.06 18:58:24:laugh::laugh::laugh:


      Beitrag zu dieser Diskussion schreiben


      Zu dieser Diskussion können keine Beiträge mehr verfasst werden, da der letzte Beitrag vor mehr als zwei Jahren verfasst wurde und die Diskussion daraufhin archiviert wurde.
      Bitte wenden Sie sich an feedback@wallstreet-online.de und erfragen Sie die Reaktivierung der Diskussion oder starten Sie
      hier
      eine neue Diskussion.
      \"Anleger ohne Verstand sind klar im Vorteil\" - jetzt wird mir einiges klar ...