angelas vorliebe für rotes gemüse - 500 Beiträge pro Seite
eröffnet am 12.12.06 13:00:34 von
neuester Beitrag 12.12.06 23:09:33 von
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spiegel online 12.12.06
Von Jenni Zylka
Von Angela Merkel kann man einiges lernen. Zum Beispiel, dass man mit öden Medienrüben am besten über Tomaten spricht. So geschehen gestern bei Reinhold Beckmann, der Kanzlerin und Zuschauer konsequent langweilte.
"Aber Frau Merkel", sagt Reinhold Beckmann irgendwann und beugt sich nach vorn, als ob er ihr gleich nach schlimmster Betroffenheits-Freundinnenart den Ellenbogen reiben möchte: "Frau Merkel, da gibt es doch auch menschliche Seiten." Herr Beckmann und Frau Merkel unterhalten sich über ein Jahr Große Koalition.
Bundeskanzlerin Merkel: Tomatenrotes Kostüm, passend zum Thema
DPA
Bundeskanzlerin Merkel: Tomatenrotes Kostüm, passend zum Thema
Das ist so üblich, nach bestimmten Regierungszeiten zieht man Bilanz, und diese Bilanzen kommen regelmäßig auf uns zu, ohne große Überraschungen, wie der Jahresrückblick oder die Wetterbeiträge zum Jahreszeitenwechsel. Das, was ein Gespräch zwischen der ersten deutschen Bundeskanzlerin und dem belanglosesten aller Fernsehabendunterhalter interessant machen könnte, liegt also nicht im Inhaltlichen. Sondern in der Semantik, der Körpersprache und in der Rhetorik.
Natürlich fällt Frau Merkel nicht auf schlechte Vorlagen wie "Haben Sie die Situation persönlich falsch eingeschätzt?" zum Thema Irak-Krieg rein, oder auf den Hinweis auf Umfragen, die ein grundsätzliches Misstrauen der Bevölkerung gegenüber der Politik beweisen sollen. Solchen Kinderkram lässig zu umgehen, lernen Politiker und Politikerinnen schließlich bei den ersten zwei Landtagssitzungen auf der allerletzten Hinterbank.
Anbiederungs-Arien
Schön unbeholfen auch Beckmanns Versuche, am Anfang des Gesprächs eine persönliche Basis zwischen Moderator und Kanzlerin zu zimmern: Als ob es nur einen einzigen Fragenzettel gäbe, kommt er immer wieder auf das Thema "Aida" und Singen - ob Merkel, die neulich das erste Mal in der Scala war, bei guter Laune schon mal im Kanzleramt vor sich hinträllere? Natürlich. Und bei besonders guter Laune backt sie Plätzchen für die Koalition und klaut der Opposition kichernd die Teebeutel.
Nein, wenn Frau Merkel irgendetwas kann, dann ist es, das aalglatte Medienverhalten eines Frontkopfes wie Beckmann einfach abprallen zu lassen. Ohne sich groß anzustrengen. Sie ist diejenige, die das Gespräch am Montagabend nach den ersten, grauenhaft belanglosen 15 Minuten etwas konkretisiert, quasi moderiert.
Beim Thema Rauchverbot präsentiert sie Parteipolitik, hat Gegenargumente zu Beckmanns schlappem "Flickenteppich"-Vorwurf (in Bezug auf die bei den Ländern verbleibende, unterschiedliche Handhabung des Anti-Raucher-Gesetzes) und lässt den vor politischem Unverständnis Triefenden als harmlosen Sunny-Sportboy dastehen.
Fragen wie die nach dem "Links-Überholen" der CDU wegen Rüttgers' Vorschlag, die Arbeitslosengeldbezüge an den Zeitraum der Einzahlung zu koppeln, sind seit mindestens zwei Wochen zum Gähnen und könnten von jedem, der die Diskussion auch nur annähernd in den Medien verfolgte, mühelos beantwortet werden.
Peinlich statt sportlich
Etwas energischer wirkt Beckmann nur, wenn es um sein Lieblingsthema Sport geht, denn darüber hat er tatsächlich auch schon nachgedacht, bevor ihn seine Redaktion mit einem Themendossier gefüttert hat. Das lockt denn auch Merkel aus ihrer Reserve.
Dass die Regierungschefin findet, aus der nationalen Begeisterung bei der WM könnte mehr Selbstbewusstsein entstanden sein, ist zwar bedenklich - braucht Deutschland noch mehr Selbstbewusstsein? -, lässt aber einen einigermaßen interessanten Schluss zu: Frau Merkel hat sich selbst in den vergangenen Jahren eine Menge mehr Selbstbewusstsein gegönnt, und immerhin ist ihr damit eine Wohnung im Kanzleramt angeboten worden.
Alles, was Beckmann sonst als Gesprächsstimulans präsentiert - ein Foto der Umarmung zwischen Klinsmann und Merkel, Bilder der unerwarteten "Rückenmassage", die Bush seiner guten Freundin beim G8-Gipfel verpasste - wird von der Kanzlerin dezent abgebügelt. Frau Merkel kann sogar den als softe Provokation gedachten Hinweis auf das Katharina-die-Große-Konterfei auf ihrem Schreibtisch ihrem glaubhaften Interesse an russischer Geschichte unterordnen.
Züchtige Tomaten
Das Gespräch endet, wie es begonnen hat: mit harmlos-diplomatischen Antworten Merkels auf durchsichtig-interessierte Fragen Beckmanns. Das Finale: ein Plausch über Merkels Tomatenzucht (recht erfolgreich, im Gegensatz zu den vertrockneten Bohnen).
Sogar eine kleine Lustigkeit kann die Bundeskanzlerin noch anbringen: In der Politik hätten Männer im Gegensatz zu Frauen vor allem strukturelle Vorteile, sie seien eben "etwas länger" und hätten männlichere Stimmen, darum verstünde man sie in der Gruppe besser. Da spricht die Physikerin mit sozialistischer Erziehung. Dagegen muss so ein niedersächsischer Showmaster erst anstinken.
Von Jenni Zylka
Von Angela Merkel kann man einiges lernen. Zum Beispiel, dass man mit öden Medienrüben am besten über Tomaten spricht. So geschehen gestern bei Reinhold Beckmann, der Kanzlerin und Zuschauer konsequent langweilte.
"Aber Frau Merkel", sagt Reinhold Beckmann irgendwann und beugt sich nach vorn, als ob er ihr gleich nach schlimmster Betroffenheits-Freundinnenart den Ellenbogen reiben möchte: "Frau Merkel, da gibt es doch auch menschliche Seiten." Herr Beckmann und Frau Merkel unterhalten sich über ein Jahr Große Koalition.
Bundeskanzlerin Merkel: Tomatenrotes Kostüm, passend zum Thema
DPA
Bundeskanzlerin Merkel: Tomatenrotes Kostüm, passend zum Thema
Das ist so üblich, nach bestimmten Regierungszeiten zieht man Bilanz, und diese Bilanzen kommen regelmäßig auf uns zu, ohne große Überraschungen, wie der Jahresrückblick oder die Wetterbeiträge zum Jahreszeitenwechsel. Das, was ein Gespräch zwischen der ersten deutschen Bundeskanzlerin und dem belanglosesten aller Fernsehabendunterhalter interessant machen könnte, liegt also nicht im Inhaltlichen. Sondern in der Semantik, der Körpersprache und in der Rhetorik.
Natürlich fällt Frau Merkel nicht auf schlechte Vorlagen wie "Haben Sie die Situation persönlich falsch eingeschätzt?" zum Thema Irak-Krieg rein, oder auf den Hinweis auf Umfragen, die ein grundsätzliches Misstrauen der Bevölkerung gegenüber der Politik beweisen sollen. Solchen Kinderkram lässig zu umgehen, lernen Politiker und Politikerinnen schließlich bei den ersten zwei Landtagssitzungen auf der allerletzten Hinterbank.
Anbiederungs-Arien
Schön unbeholfen auch Beckmanns Versuche, am Anfang des Gesprächs eine persönliche Basis zwischen Moderator und Kanzlerin zu zimmern: Als ob es nur einen einzigen Fragenzettel gäbe, kommt er immer wieder auf das Thema "Aida" und Singen - ob Merkel, die neulich das erste Mal in der Scala war, bei guter Laune schon mal im Kanzleramt vor sich hinträllere? Natürlich. Und bei besonders guter Laune backt sie Plätzchen für die Koalition und klaut der Opposition kichernd die Teebeutel.
Nein, wenn Frau Merkel irgendetwas kann, dann ist es, das aalglatte Medienverhalten eines Frontkopfes wie Beckmann einfach abprallen zu lassen. Ohne sich groß anzustrengen. Sie ist diejenige, die das Gespräch am Montagabend nach den ersten, grauenhaft belanglosen 15 Minuten etwas konkretisiert, quasi moderiert.
Beim Thema Rauchverbot präsentiert sie Parteipolitik, hat Gegenargumente zu Beckmanns schlappem "Flickenteppich"-Vorwurf (in Bezug auf die bei den Ländern verbleibende, unterschiedliche Handhabung des Anti-Raucher-Gesetzes) und lässt den vor politischem Unverständnis Triefenden als harmlosen Sunny-Sportboy dastehen.
Fragen wie die nach dem "Links-Überholen" der CDU wegen Rüttgers' Vorschlag, die Arbeitslosengeldbezüge an den Zeitraum der Einzahlung zu koppeln, sind seit mindestens zwei Wochen zum Gähnen und könnten von jedem, der die Diskussion auch nur annähernd in den Medien verfolgte, mühelos beantwortet werden.
Peinlich statt sportlich
Etwas energischer wirkt Beckmann nur, wenn es um sein Lieblingsthema Sport geht, denn darüber hat er tatsächlich auch schon nachgedacht, bevor ihn seine Redaktion mit einem Themendossier gefüttert hat. Das lockt denn auch Merkel aus ihrer Reserve.
Dass die Regierungschefin findet, aus der nationalen Begeisterung bei der WM könnte mehr Selbstbewusstsein entstanden sein, ist zwar bedenklich - braucht Deutschland noch mehr Selbstbewusstsein? -, lässt aber einen einigermaßen interessanten Schluss zu: Frau Merkel hat sich selbst in den vergangenen Jahren eine Menge mehr Selbstbewusstsein gegönnt, und immerhin ist ihr damit eine Wohnung im Kanzleramt angeboten worden.
Alles, was Beckmann sonst als Gesprächsstimulans präsentiert - ein Foto der Umarmung zwischen Klinsmann und Merkel, Bilder der unerwarteten "Rückenmassage", die Bush seiner guten Freundin beim G8-Gipfel verpasste - wird von der Kanzlerin dezent abgebügelt. Frau Merkel kann sogar den als softe Provokation gedachten Hinweis auf das Katharina-die-Große-Konterfei auf ihrem Schreibtisch ihrem glaubhaften Interesse an russischer Geschichte unterordnen.
Züchtige Tomaten
Das Gespräch endet, wie es begonnen hat: mit harmlos-diplomatischen Antworten Merkels auf durchsichtig-interessierte Fragen Beckmanns. Das Finale: ein Plausch über Merkels Tomatenzucht (recht erfolgreich, im Gegensatz zu den vertrockneten Bohnen).
Sogar eine kleine Lustigkeit kann die Bundeskanzlerin noch anbringen: In der Politik hätten Männer im Gegensatz zu Frauen vor allem strukturelle Vorteile, sie seien eben "etwas länger" und hätten männlichere Stimmen, darum verstünde man sie in der Gruppe besser. Da spricht die Physikerin mit sozialistischer Erziehung. Dagegen muss so ein niedersächsischer Showmaster erst anstinken.
Sinds Fleischtomaten oder die banalen kleinen, nach Tomaten schmeckenden Harzer?
die Merkel wird immer wamperter,bald wie der Bimbes.....
Antwort auf Beitrag Nr.: 26.124.574 von Charly77 am 12.12.06 14:13:05und ich dachte immer, sie hätte eine gewisse Vorliebe für Gurken...
jedenfalls hat bei mir der Beckmann gestern große Punktverluste einstecken müssen,
dieses banale Geplänkel mit seinen Versuchen fast von "Du zu Du" - waren an der Grenze des erträglichen.
cf
dieses banale Geplänkel mit seinen Versuchen fast von "Du zu Du" - waren an der Grenze des erträglichen.
cf
Antwort auf Beitrag Nr.: 26.131.125 von cienfuego am 12.12.06 18:25:03so habe ich es auch empfunden. sehr störend fand ich auch, dass erbald auf dem tisch gelegen hat, bei dem bemühen ihr "nah" zu sein.
ja ja ja - hatt' ich vergessen, zu erwähnen,
wollte ihn ja als vermutlich abgebrochenen.... nicht
outen - Stil (den ich vermeintlich hinter ihm vermutete, hat er absolut keinen - tut mir leid für ihn - wird ihn nicht stören - .... aber ich hoffe, das wird eines seiner letzten sog. "großen Interviews" gewesen sein.
cf
wollte ihn ja als vermutlich abgebrochenen.... nicht
outen - Stil (den ich vermeintlich hinter ihm vermutete, hat er absolut keinen - tut mir leid für ihn - wird ihn nicht stören - .... aber ich hoffe, das wird eines seiner letzten sog. "großen Interviews" gewesen sein.
cf
Aus den "Mitternachtsspitzen"
Heute ein Interview mit Edmund Stoiber, der leider nicht kommen konnte und deswegen in beeindruckend realistischer Weise von einer Resopal-Platte vertreten wird...
Heute ein Interview mit Edmund Stoiber, der leider nicht kommen konnte und deswegen in beeindruckend realistischer Weise von einer Resopal-Platte vertreten wird...
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