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    Viertes Anzeichen für die kommende Weltwirtschaftskrise - 500 Beiträge pro Seite

    eröffnet am 07.01.07 00:07:13 von
    neuester Beitrag 19.01.07 21:48:12 von
    Beiträge: 9
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      schrieb am 07.01.07 00:07:13
      Beitrag Nr. 1 ()
      Viertes Anzeichen für die kommende Weltwirtschaftskrise

      Die "Bring-die-Trottel-zum-Kaufen-Periode"

      Von Karl Weiss

      Nachdem de Berliner Rundschau schon die ersten drei Anzeichen veröffentlicht hat, die auf eine bevorstehende Weltwirtschaftskrise hindeuten, kann man nun ein viertes Anzeichen beobachten: Wir stehen mitten in der Aktien-Kauf-Periode, die wir “Bring-die-Trottel-zum–Kaufen-Periode” getauft haben.

      Das erste Anzeichen einer möglicherweise bevorstehenden Weltwirtschaftskrise war der deutliche Einbruch der Neuwagenverkäufe in den USA im Juni im Vergleich zum Vorjahr: über 2 %.

      Das zweite Anzeichen ist der Einbruch, man könnte auch sagen freie Fall des Immobilienmarktes in den USA, der sich immer noch beschleunigt und inzwischen selbst die erklärtesten Optimisten nachdenklich gemacht hat. Um nur einen Eindruck von dem zu geben, was dort im Moment vor sich geht: Nachdem im ersten Quartal noch ein Wirtschaftswachstum von 6% geherrscht hatte, liegt es jetzt bei 1,6%. Die Immobilieninvestitionen fielen um 17%, höchster Rückgang in 15 Jahren. Der Durchscnittspreis für neue Häuser ist im September um 9,7% gefallen (Vorjahresvergleich).

      Das dritte Anzeichen war die Inversion der Zinsstruktur: In den USA wird für Geld, das in Staatspapieren auf 10 Jahre angelegt wird, weniger Zinsen gezahlt als für solche mit 2 Jahren Laufzeit. Daraus folgt: Die Märkte (das heißt jene, die die Märkte bewußt bewegen können) erwarten, daß die Zinsen in der Zukunft deutlich fallen, wie dies in Wirtschaftskrisen der Fall ist.

      Damit sind wir auch bereits beim Stichwort, das wir zum Verständnis des vierten Anzeichens brauchen: Die Markt-Macher, jene, welche die Märkte bewußt bewegen können. Hierbei handelt es sich um die großen privaten Vermögensinhaber, wie z.B. George Soros, um die Groß-Banken einschliesslich der Staatsbanken und um die Finanzabteilungen der Großkonzerne. Sie haben genug Kapital, um in allen Typen von Finanz-Märkten, Währungen und Marktpreisen bestimmen zu können, wohin die Richtung geht.

      George Soros zum Beispiel hat den ersten, wirklich gewaltigen Teil seines Vermögens gemacht, als er gegen den Silberpreis spekulierte. Er legte Geld und immer mehr Geld in Verkaufsoptionen für Silber an, bis jenen, die auf großen Silbermengen saßen, die Luft ausging. Der Verfall des Silberpreises machte Soros zu einem der reichsten Männer in der Welt. Später hat er, wie er selbst zugibt, gegen das Britische Pfund spekuliert. Er hatte einen so langen Atem (sprich so viel Kapital), daß selbst der britische Schatzkämmerer nicht mehr gegenhalten konnte und eine deutliche Abwertung des Pfundes vornehmen mußte.

      Man kann davon ausgehen, es wird diesen Riesenkapitalien nicht entgangen sein: Es steht mal wieder eine der für den Kapitalismus charakteristischen weltweiten Wirtschaftskrisen an. Für sie heißt das nun, wie können sie diese so gut wie unbeschädigt überstehen, wie die Verluste, die das automatisch mit sich bringt, verringern oder sogar ganz auf Andere abschieben.

      Da sie die Herrschenden sind, nicht nur die Märkte manipulieren können, sondern auch die Massenmedien in den Händen haben, ebenso wie die Regierungen, haben sie nun eine Scheinblüte eingeleitet, eine Aktien-Hausse, wie sie kaum zuvor je gesehen wurde, um die Trottel mit Geld dazu zu bringen, Aktien zu kaufen. Dazu brauchten sie nur für eine relativ kurze Zeit die Ölpreise etwas zu senken, so daß ihnen (jedenfalls den Ölkonzernen) zwar vorübergehend nicht ganz so viel Geld zufließt, aber das lohnt sich.

      In allen Zeitungen, den Nachrichtenmagazinen, in den Geld-Zeitschriften, im Fernsehen, am Radio, überall werden Feuerwerke abgebrannt: Der Dow Jones auf Allzeit-Hoch, der Nasdaq steigt und steigt, der Dax: Nie gesehene Gesundheit usw. usw. Überall wird nahegelegt: Kauft Aktien, Leute, wir gehen goldenen Zeiten entgegen. Der Riesen – Bulle ist los [der Bulle ist das Symbol für die Hausse: Er hebt mit seinen Hörnern die Aktienkurse], es geht nur noch aufwärts. Die 20.000 Punkte werden angesteuert. Spring schnell auf, der Zug fährt schon!

      Alle vergessen nur hinzuzusetzen: Trottel.

      Sie selbst, die diese Euphorie verbreiten lassen durch ihre Massenmedien, sie haben schon begonnen, ihre Aktien zu verkaufen, jetzt, da die Kurse hoch sind. Sie brauchen eine geraume Periode der Hausse, um sich in kleinen Paketen weitgehend aller Aktien zu hohen Preisen zu entledigen, ohne dadurch starke Kursverluste hervorzurufen und sie brauchen Heerscharen von mittleren und kleineren Anlegern, die auf die Botschaft reinfallen: Die Trottel, die nun Aktien kaufen.

      Bisher gab es noch vor jeder Wirtschaftskrise diese Periode, die Analysten später mit tadelndem Ton in der Stimme „Überhitzung des Marktes“ oder „Bubble“ (Seifenblase) nennen werden. Daß sie selbst auf dem Schaum der Woge mitgeschwommen sind, werden sie vergessen oder jedenfalls nicht erwähnen.

      Denn sobald die Krise wirklich ausbricht, werden die Aktien in mehreren Kaskaden nach unten rauschen. Eine wahre Pracht. Wer dann rechtzeitig sein Geld in sichere Häfen gebracht hat, braucht sich nicht viel Kopfzerbrechen machen. Die Trottel dagegen, die mittleren und kleineren Anleger, die sich bis jetzt noch jedes Mal haben täuschen lassen, werden auf den Aktien sitzen und verzweifelt hoffen, es seien nur Zwischentiefs, bis sie wesentliche Teile ihres Geldes in Nichts aufgelöst sehen.

      Vor der letzten Krise, die sich im Verlauf des Jahres 2001 manifestierte, hatte man vor allem mit den Technologie-Werten ein Hausse-Spiel veranstaltet und die Trottel dazu gebracht, die vielversprechenden Informations-Technologie–Werte „Dotcom“ zu kaufen. Die „Dotcom“-Bubble platzte und so mancher verlor einen Batzen Geld.

      Dieses Mal scheint eine weit umfassendere Wirtschaftskrise bevorzustehen und man lässt nicht nur einen Teil des Aktienmarktes in schwindelnde Höhen steigen, sondern fast alle Aktienmärkte. Am 26. Oktober 2006 wurden Allzeit-Rekorde des Dow-Indexes und von vier weiteren Aktienindices bekanntgegeben, während fast alle andern wichtigen Aktienmärkte nahe den Allzeit-Höchstständen schlossen. Das ist das brillianteste Aktienspektakel, das es bisher gab. Offenbar braucht man diesmal eine nie gekannte Anzahl von Trotteln, die darauf hereinfallen, um für sich, für die Macher, die Verluste der Wirtschaftskrise in Grenze zu halten.

      Wer jetzt zum Beispiel extrem konservativ sein Geld in 4-jährigen US-Staatsanleihen anlegt, kann die Krise ohne allzu heftige Schäden überstehen und sogar noch ein wenig Zinsen einstreichen. Die Jahreszinsen liegen für so etwas bei über 4%. Da der Dollar aber eine der wesentlichen Unsicherheiten ist in der künftigen Krise, ist es sicherer, in Euro-Anleihen zu gehen - oder Pfund, Yen oder Fränkli - was allerdings weniger als 4% bringt.

      Aber wer, wenn er ein Trottel ist, würde sich mit jährlichen 4% oder weniger zufriedengeben, wenn die Aktienmärkte zum Spekulieren locken.

      Zwar sind die Aktien eben auch die Werte der Firmen, die in den Keller rauschen werden, aber im Kern kann es einer Firma egal sein, ob sie an der Börse 100 Milliarden oder nur noch 90 Milliarden wert ist. Sie muß sich um ganz andere Dinge in einer Weltwirtschaftskrise kümmern, nämlich den Einbruch des Absatzes. Man muß stilllegen, schließen, verkleinern, entlassen usw., kurz: Kapital vernichten, denn das ist der eigentliche Zweck der Wirtschaftskrise.

      Stellt man es einigermaßen geschickt an, hat ein wenig Glück und reagiert man immer schnell, kann man so eine Krise überstehen, ohne die Profite allzu sehr in den Keller gehen zu sehen. Die Hauptlast der Krise wird abgewälzt auf die Beschäftigten, die Konsumenten, die Arbeitslosen, die Staaten und – natürlich auf die Trottel.

      Veröffentlicht: 1. November 2006 in der "Berliner Umschau", hier leicht redigiert.
      Avatar
      schrieb am 07.01.07 00:38:08
      Beitrag Nr. 2 ()
      Das mag ja sein, aber eine Überhitzung der Märkte ist noch nicht zu sehen. Weder technisch noch fundamental.
      Avatar
      schrieb am 07.01.07 04:01:31
      Beitrag Nr. 3 ()
      Habt Ihr schon in der Bildzeitung die Headline "Kauft Aktien" gesehen ? Nein ? Dann ist es auch noch nicht so weit. Im übrigen : Warum soll es eigentlich eine Weltwirtschaftskrise geben ? Dafür ist zu viel Geld unterwegs, das gar nicht daran denkt, in 4 % -igen US-Anleihen investiert zu werden. Wenn bei uns die Profis ihre Aktien verkaufen an die, die Du Trottel nennst, dann legen sie ihr Geld sicherlich in anderen Märkten an, wo letztlich das gleiche Szenario dann losgeht. Es ist unser Job, herauszufinden, wo der Crash kommt und wohin die Profis im Crash ihr Geld hinbringen. Wer das herausfindet, ist im übrigen selber Profi. In diesem Sinne : Keep cool. TGreeN
      Avatar
      schrieb am 07.01.07 07:40:26
      Beitrag Nr. 4 ()
      Das Problem mit Reichtum durch die Börse ist, dass es ein längerer Prozess und kein plötzliches Ereignis ist. Je länger man aber spekuliert, desto mehr Fehler kann man machen oder anders gesagt: weil die Erfolgswahrscheinlichkeit (Risiko*Gewinn) kleiner als 1 ist, verliert man statistisch mit jedem weiteren Versuch Geld. Die Börse ist sowohl einfach (bloß kaufen und verkaufen) und kompliziert (wann muss man was mit was machen?). Wer nicht mitmacht ist weise ... aber wer kann schon einer Chance auf schnelles Geld widerstehen? :laugh:

      Natürlich kann man es trotzdem schaffen, na ja glaube ich zumindest. :D:D:D
      Avatar
      schrieb am 07.01.07 08:53:58
      Beitrag Nr. 5 ()
      Wenn der Autor des Artikels in #1, Karl Weiss, nicht so eine rote Socke wäre und in seinen Kolumnen immer wieder in Imperialismusgequatsche abdriften und Karl Marx zitieren würde, dann würde ich seine Texte für lesenswert halten. Auch wenn vieles, was er schreibt, richtig ist, so gibt es doch bessere Kolumnisten, die politisch einen neutraleren Standpunkt vertreten.

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      schrieb am 07.01.07 11:26:36
      Beitrag Nr. 6 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.729.048 von Brokerseven am 07.01.07 00:07:13Man kann von keiner Weltwirtschaftskrise reden,wenn der Automarkt 2% einbricht.
      Avatar
      schrieb am 07.01.07 11:41:23
      Beitrag Nr. 7 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.738.703 von HeWhoEnjoysGravity am 07.01.07 07:40:26...gut erkannt, aber je länger man spekuliert, um so mehr Bauchgefühl (Erfahrung) bekommt man.
      Ob es weise ist oder nicht, an der Börse zu spekulieren, kann ich für mich noch nicht beantworten.
      Ich habe viel verloren und ein wenig mehr gewonnen;), per Saldo mehr als auf der Bank möglich gewesen wäre.
      Es sollte sich aber jeder klar darüber sein, dass die Börse ein Haifischbecken ist und wir das Fischfutter....:D

      mfg, Lemmus
      Avatar
      schrieb am 07.01.07 12:51:49
      Beitrag Nr. 8 ()
      Antwort auf Beitrag Nr.: 26.729.048 von Brokerseven am 07.01.07 00:07:13Veröffentlicht: 1. November 2006 in der "Berliner Umschau", hier leicht redigiert.

      Und warum hast Du diesen Artikel vom 1.11.2006 erst am 7.1.2007 gepostet??? :confused::confused::confused:
      Hast Du alle Deine Aktien schon verkauft??? :confused::confused::confused:

      Danke für Deine Antworten…
      Avatar
      schrieb am 19.01.07 21:48:12
      Beitrag Nr. 9 ()
      Solange von Weltwirtschaftskrise geschrieben wird, halte ich eine solche für unwahrscheinlich.


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