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[Lanzalover]

Staat zu verkaufen

von Stephan Zimprich (Hamburg)

Wer auf der Suche nach einem steuerlich privilegierten Staatsgebiet mit unverbaubarem Seeblick ist, sollte aufhorchen: Seeland, der kleinste Staat der Welt, steht zum Verkauf. Die Eigentümer erhoffen sich einen Erlös im achtstelligen Bereich.



Hässlich, windig, steuerfrei: Die Stahlplattform "Sealand" vor der englischen KüsteSchön ist sie nicht, die 550 Quadratmeter messende Stahlplattform elf Kilometer vor der englischen Küste. Aber sie hat innere Werte: Steuerfreiheit, eine eigene Währung, einen garantiert unverbaubaren Blick aufs Meer und sogar eine eigene Fußball-Nationalmannschaft. 40 Jahre nach der Gründung des "Fürstentums Seeland" wollen die Eigentümer die ehemalige Festung nun loswerden, berichtet die britische Zeitung "The Times".

Den glücklichen Käufer erwarten eine Stahlplattform auf zwei Betonstehlen, ein paar niedrige, barackenartige Gebäude aus Stahl, in denen das konstante Brummen der Generatoren ständig zu hören ist und viel Wind. Seeland hat sich außerdem zur Freihandelszone erklärt: Es gibt weder Steuern noch Gesetze, die das Glücksspiel einschränken.


Warnschüsse auf der Festung

Dafür kann der Mini-Staat mit einer abenteuerliche Geschichte aufwarten: 1967 besetzte Paddy Roy Bates, ein ehemaliger Major der britischen Streitkräfte, die Plattform, die 1941 als Kriegsfestung namens "Roughs Tower" gebaut wurde. Er rief seinen eigenen Staat aus und verlieh sich den Titel "Prinz". Ein Jahr später versuchte die britische Marine, ihn zu vertreiben. Bates widersetzte sich mit Warnschüssen von der Insel, die Kriegsschiffe zogen ab. Ein britisches Gericht machte dem Hoheitsstreit schließlich ein Ende: Es urteilte 1968, dass Seeland nicht der Kontrolle der Regierung unterstehe - schließlich befände sich die Insel außerhalb der 3-Meilen-Zone, die das britische Territorium begrenzt.

Sieben Jahre später gab Bates sich und seinem Volk eine Verfassung, wenig später auch eine Flagge und eine Nationalhymne. Menschen, die sich um Seeland verdient gemacht hatten, erhielten Seeland-Ausweise. Heute gibt es mehr als 300 Staatsangehörige.


Kidnapping und Luftangriffe

1978 versuchten niederländische und deutsche Geschäftsleute, die Insel zu übernehmen: Unter dem Vorwand, geschäftliche Dinge besprechen zu wollen, kamen sie auf die Insel, nutzten die Abwesenheit des Regenten, kidnappten den Sohn von "Prinz Roy" und besetzten Seeland. Roy schlug zurück: Mit Hilfe eines Hubschraubers und einer Reihe alter Freunde aus der Armee eroberte er seinen Staat zurück und befreite seinen Sohn. Die Kidnapper wurden als Kriegsgefangene eingesperrt. Die deutsche Regierung bat die Briten um Intervention, was London mit Verweis auf die 3-Meilen-Zone ablehnte. Ein deutscher Diplomat flog schließlich auf die Insel, um zu verhandeln. Roy ließ die Gefangenen wenig später laufen.

Der heutige Regent von Seeland, Prinz Michael, übernahm 1999 das Amt von seinem Vater. Er verbringt inzwischen allerdings den größten Teil seiner Zeit auf dem Festland. In der "Times" kommentierte er die Verkaufsabsichten ein wenig ermüdet: "Wir besitzen die Insel nun seit 40 Jahren, mein Vater ist 85. Vielleicht ist die Zeit reif für eine Verjüngung."

Wahrscheinlich sind es aber finanzielle Probleme, die Familie Bates zur Aufgabe des Freistaats zwingen. 2006 verwüstete ein schwerer Brand die Insel, dem auch der Hauptgenerator und ein Teil der Wohn- und Arbeitsbaracken zum Opfer fielen. Auf ihrer Internetseite bitten die Regenten deshalb um finanzielle Unterstützung. Das Feuer habe "dramatische Auswirkungen auf die Bevölkerung und die Industrie des Landes" gehabt. Die Kosten für die Renovierung belaufen sich einem Zeitungsbericht zufolge auf 575.000 Pfund (854.000 Euro). Viel Geld für einen Ministaat, der Einnahmen hauptsächlich als Serverplatz für Internetfirmen generiert, die auf staatliche Kontrolle wenig Wert legen. Ach so Außerdem verkauft Seeland Titel ("Baroness of Sealand", "Lord of Sealand", ab 30 Euro) und ein paar Merchandising-Artikel.

http://www.ftd.de/politik/international/148163.html?nv=cd-to…

[A_Sosa]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.767.599 von Lanzalover am 08.01.07 14:11:15

Mal sehen. Vielleicht kaufe ich den Staat und bringe ihn auf Vordermann. Wenn die EU-Beitrittsbedingungen erfüllt sind bemühe ich mich um Aufnahme in die EU. Selbstverständlich wird vorher per Volksentscheid darüber entschieden. Man will ja nicht den Eindruck erwecken man schleust eine Diktatur in die EU

Mal sehen was sich an EU-Fördermitteln einstreichen lässt. Schließlich müssen wir unsere Infrastruktur EU-tauglich machen.



Sosa

[Lanzalover]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.767.908 von A_Sosa am 08.01.07 14:34:13

ich mach mit . . .

so oder so würde man das teil schon rentabel bekommen

[Borger52]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.768.107 von Lanzalover am 08.01.07 14:47:29

...ich auch, wir könnten ein neues babylon erschaffen!

[A_Sosa]

Das nenne ich mal Private Equity

Aber wir brauchen noch mehr Investoren


Sosa

[ANOM]

Link zur Immobillienfirma:
http://www.inmobiliarianaranja.es/sealand.html

[Borger52]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.770.429 von ANOM am 08.01.07 16:18:38

750.000.000€ da müssen wir aber noch ein bisschen feilchen!

[technostud]

Da fällt mir doch Kugelmugel ein ...

Verzeihung, die Republik Kugelmugel ! http://www.republik-kugelmugel.com/



Das ganze begann damit, daß der Bauherr Anfang der Siebziger keine Baugenehmigung für die Kugel bekam ...
... aus diesem Grund erklärte er es zu einem eigenen Staat.

[technostud]

1971 stellte Edwin Lipburger in Katzelsdorf bei Wiener Neustadt in Niederösterreich in der Nähe der Landesstraße 4091 ein Kugelhaus auf eine Wiese. Da keine Baugenehmigung vorlag, rechtfertigte sich Lipburger damit, daß seine „nur vorübergehend stabilisierte Kugel“ ein „positiv konstant gekrümmter, zweidimensionaler Raum und daher kein Begriff im Sinne der Niederösterreichischen Bauordnung“ bzw ein „Konstruktionsmodell für eine 20 Meter dicke Kugel aus Stahlbeton“ sei. Außerdem stellte er (gekrümmte) Ortstafeln auf, die jedoch von der Gendarmerie beschlagnahmt wurden und einen Rechtsstreit auslösten, weshalb er vom Bezirksgericht Wiener Neustadt, Niederösterreich 1979 wegen Amtsanmaßung zu 10 Wochen Gefängnisstrafe verurteilt wurde, die auch verbüßt werden mussten. Bereits 1976 rief Lipburger die Republik Kugelmugel aus.

Anfang Juni 1982 wurde das Kugelhaus in den Wiener Prater hinter das Planetarium an die jetzige Adresse Antifaschismusplatz 1 verlegt. Es kam in Folge zum Vertragsbruch und einer Anzeige gegen den Wiener Bürgermeister Helmut Zilk bei der Staatsanwaltschaft wegen falscher Zeugenaussage, da dieser zugesichert hatte, die Kosten für den Transport zu übernehmen und dies später bestritt. Staatsbürger gibt es neben dem Gründer selbst mit Stand April 2006 400, die über die ganze Welt verteilt im Exil leben.

1997 wurde die „Sonderpostmarke Intellektuelles Wiener Rathaus“ herausgegeben, weshalb Lipburger wegen Verfälschung von Postwertzeichen angezeigt wurde.

Quelle:www.wikipedia.de

[Crossline1364]

http://de.wikipedia.org/wiki/Sealand

[technostud]

Hintergrund:

„(...)die Republik Kugelmugel hat de facto einen eigenen Mittelpunkt, völlig unabhängig vom Erdkugelmittelpunkt, somit hat jede Kugelmugel-Sache eine eigengesetzliche selbständige Form, frei von Bindung und rechtskräftiger Anerkennung(...) Kugelmugel ist kein Staat im Sinne des Völkerrechts, vor allem verneinten in- und ausländische Experten ein Staatsvolk von Kugelmugel, 'da es an einem Gemeinschaftsleben fehlt' und auch keinen auf Dauer geeigneten Lebensraum biete, mit der Schaffung der künstlichen Kugel, 'SPHÄRA2000', sei keine neue Erdoberfläche gewonnen, aber auch keine alte vermindert worden(...)“

[Borealis]

Der "Prinz" ist aber überhaupt nicht geschäftstüchtig.
Er könnte doch Staatsbürgerschaften oder Diplomatenpässe von seinem "Land" verkaufen.
Oder Briefkästen als Offshore-Firmensitze vermieten.

[Blue Max]

#1

Die BRD sollte man auch verkaufen.

Für den symbolischen Preis von 1 Euro - bei Uebernahme der 2 Billionen Staatsschulden und Pensionsverpflichtungen versteht sich...

Der Käufer darf dann auch auf jeder deutschen Fahne oder auf jedem staatlichen Dokument seinen Werbeschriftzug unterbringen.

Zb Reisepass - sponsored by TUI...

[technostud]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.771.427 von Blue Max am 08.01.07 17:02:37

Und was, wenn die Chinesen Deutschland kaufen ?

[Blue Max]

#14

Mil doch dann egal wel unsele Schulden bezahlt...

[Lanzalover]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.771.670 von technostud am 08.01.07 17:13:36

machen sie das nicht schon?

[Borger52]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.771.670 von technostud am 08.01.07 17:13:36

...die wollen doch 1.000.000.000.000 $ auf den markt werfen, warum nicht? vielleicht würde das auch die deutschen tugenden wieder rehabilitieren...

[technostud]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.771.851 von Lanzalover am 08.01.07 17:22:17

Nein.

[technostud]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.772.164 von Borger52 am 08.01.07 17:34:42

Yep.

[technostud]

Edwin Lipburger-Kugelmugel
Staatspräsident

[Lanzalover]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.772.173 von technostud am 08.01.07 17:35:07

sicher?

[technostud]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.781.370 von Lanzalover am 09.01.07 02:21:16

Ja.

[Lanzalover]

#22 von technostud 09.01.07 11:37:57 Beitrag Nr.: 26.787.485
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Folgende Antwort bezieht sich auf Beitrag Nr.: 26781370 von Lanzalover am 09.01.07 02:21:16


WARUM FEHLEN DIE POSTINGS 20 und 21 ????

[technostud]

Antwort auf Beitrag Nr.: 26.788.843 von Lanzalover am 09.01.07 12:43:24

Techn. Probleme

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